Jeder Dritte hat eine kranke Schilddrüse Bundesweite Ergebnisse

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Jeder Dritte hat eine kranke Schilddrüse Bundesweite Ergebnisse
Jeder Dritte hat eine kranke Schilddrüse
Bundesweite Ergebnisse von Papillon liegen vor
Die weltweit größte epidemiologische Erhebung, in Deutschland durchgeführt von der
Schilddrüsen-Initative Papillon, hat bei 100.000
96.278 Berufstätigen ergeben:
Jeder 3. erwachsene Bundesbürger hat krankhafte Veränderungen an der
Schilddrüse, von denen er bisher nichts wusste.
Jeder 4. erwachsene Bundesbürger hat Knoten in der Schilddrüse.
Jeder 2. erwachsene Bundesbürger über 45 ist bereits an der Schilddrüse erkrankt.
Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.
2
Jährlich werden rund 100.000
Patienten an der Schilddrüse operiert und weitere 60.000
mit einer Radiojodtherapie behandelt, weil ihre Schilddrüsen-Erkrankung zu spät diagnostiziert wurde. Eine Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse ist eine wichtige
präventive Maßnahme, wie die repräsentativen Ergebnisse für Deutschland eindrucksvoll belegen.
Wie funktioniert die Schilddrüse?
Eine gesunde Schilddrüse ist wichtig – sie stellt aus Jod und Eiweißbausteinen lebenswichtige Hormone her. Diese sind mitverantwortlich für Stoffwechselvorgänge und sorgen für die reibungslose Funktion von Nervensystem, Herz / Kreislauf und Muskulatur.
Eine vergrößerte Schilddrüse kann die Luftröhre einengen oder den Stimmbandnerv
schädigen. Außerdem entstehen Knoten, die häufig operativ entfernt werden müssen.
Deutschland ist Jodmangelgebiet
Die Studie zeigt: Schilddrüsen-Erkrankungen sind hierzulande eine echte Volkskrankheit. Die Ursache ist meist chronischer Jodmangel. Die letzte Eiszeit vor rund 20.000
Jahren machte ganz Mitteleuropa, insbesondere Deutschland, zum Jodmangelgebiet:
Beim Abschmelzen der Gletscher wurde das wichtige Spurenelement von den abfließenden Wassermassen fast vollständig aus dem Boden gewaschen. Daher nimmt der
durchschnittliche Bundesbürger durch die Nahrung täglich nur ca. 70 Mikrogramm Jod
auf, obwohl der Körper ca. 150 bis 300 Mikrogramm für einen intakten Stoffwechsel
benötigt. Bei Jodmangel wachsen die Schilddrüsenzellen an, in dem Bemühen, das zu
wenig vorhandene Jod optimal zu nutzen. Dadurch bildet sich die krankhaft vergrößerte Schilddrüse, der so genannte „Kropf“.
Informieren & vorsorgen
Die bundesweiten Ultraschall-Untersuchungen der Schilddrüse sind nur ein Teil der breit
angelegten Kampagne der Schilddrüsen-Initiative Papillon. Diese soll ein Bewusstsein
in der Bevölkerung für Schilddrüsen-Erkrankungen schaffen, Betroffene über Ursachen
und Vorsorgemaßnahmen informieren und zur rechtzeitigen Vorsorge motivieren.
Eine rechtzeitg diagnostizierte Schilddrüsenerkrankung kann in fast allen Fällen medikamentös effektiv und kostengünstig therapiert werden, viele
Operationen und Radiojodtherapien könnten vermieden werden.
Unsere Ziele
Die Schilddrüsen-Initiative Papillon will:
Das Bewusstsein für Schilddrüsen-Erkrankungen in Deutschland stärken.
Betroffene über Ursachen, Folgen und möglich Vorsorgemaßnahmen aufklären.
Ca. 20 Millionen Kropfträger motivieren, ihren Arzt rechtzeitig zu konsultieren.
Insgesamt haben 99.117 Personen teilgenommen.
Ausgewertet wurden ausschließlich Personen ohne Vorbefund.
Regionale Aufteilung
Krankhafte Schilddrüsen-Veränderungen insgesamt
(vergrößerte Schilddrüse und/oder Knoten)
Bundesdurchschnitt:
Schleswig-Holstein, Hamburg,
Bremen, Niedersachsen
33,2 %
32,8 %
37,9 %
Nordrhein-Westfalen,
Hessen
Neue Bundesländer,
Berlin
30,7 %
34,8 %
Rheinland-Pfalz, Saarland,
Baden-Württemberg,
Bayern
Befunde nach Geschlecht
Befunde gesamt
9,7 %
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
9,7 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
9,0 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
14,3 %
● Ohne Befund
67,0 %
9,0 %
67,0 %
14,3 %
n = 77.608
Befunde Frauen (50,4 %)
7,6 %
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
7,6 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
9,4 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
17,0 %
● Ohne Befund
66,0 %
9,4 %
66,0 %
17,0 %
n = 39.103
Befunde Männer (49,6 %)
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
11,8 %
11,8 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
8,5 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
11,5 %
● Ohne Befund
68,2 %
n = 38.505
Fazit:
Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Jeder
3. Bundesbürger weist einen sonographischen
Schilddrüsenbefund auf.
8,5 %
68,2 %
11,5 %
Befunde nach Alter
Frauen ohne Vorbehandlung
3,9% 1,9 %
8,9 %
18 – 30 Jahre
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
3,9 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
1,9 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
8,9 %
● Ohne Befund
85,3 %
85,3 %
n = 8.337
31 – 45 Jahre
8,8 %
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
8,8 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
8,6 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
16,0 %
● Ohne Befund
66,6 %
8,6 %
16,0 %
66,6 %
n = 17.999
46 – 65 Jahre
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
8,3 %
8,3 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
15,5 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
23,8 %
● Ohne Befund
52,4 %
n = 12.635
Fazit:
Ab dem 45. Lebensjahr hat jede 2. Bundesbürgerin einen
Schilddrüsenbefund. Jede 3. Bundesbürgerin hat einen
Knoten.
15,5 %
52,4 %
23,8 %
Befunde nach Alter
Männer ohne Vorbehandlung
5,3 % 1,3 %
6,0 %
18 – 30 Jahre
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
5,3 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
1,3 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
6,0 %
● Ohne Befund
87,4 %
87,4 %
n = 4.803
31 – 45 Jahre
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
11,6 %
11,6 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
6,5 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
9,8 %
● Ohne Befund
6,5 %
9,8 %
72,1 %
72,1 %
n = 18.323
46 – 65 Jahre
● Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten:
14,2 %
● Schilddrüsenvergrößerung mit Knoten:
13,0 %
● Nur Knoten (Schilddrüse Normalgröße):
15,2 %
● Ohne Befund
57,6 %
n = 15.271
Fazit:
Ab dem 45. Lebensjahr hat jeder 2. Bundesbürger einen
Schilddrüsenbefund. Jeder 4. Bundesbürger hat einen
Schilddrüsenknoten.
14,2 %
13,0 %
57,6 %
15,2 %

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