Nationalfeiertag Ungarn
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Nationalfeiertag Ungarn
Ungarn Der 20. August ist der ungarische Nationalfeiertag, am dem die Staatsgründung vor mehr als 1000 Jahren feiert wird. Der Nationalfeiertag ehrt König Stephan I. von Ungarn, der als Gründer des christlichen Ungarns sowie als wichtigster Heiliger des Landes gilt. Das heutige Ungarn war bereits ab dem 9. Jahrhundert von Magyaren - einer Reihe von nomadischen Stämmen, die an heidnische Götter glaubten - besiedelt. Es war Stephan, der es schaffte, die magyarischen Stämme zu vereinigen und am 20. August 1000 das ungarische Königreich ausrief. Dieser Schritt ebnete den Weg für die Christianisierung des Landes. Aus diesem Grund sprach die katholische Kirche König Stephan I. im Jahr 1083 heilig. Nach seiner Heiligsprechung wurde der Leichnam von König Stepan I. exhumiert. Überlieferungen zufolge wurde Stephans rechte Hand bei der Exhumierung unversehrt gefunden. Heute wird die Hand in einem aufwendig verzierten Reliquienschrein in der St.-Stephans-Basilika in der ungarischen Hauptstadt Budapest aufbewahrt. Die Feierlichkeiten anlässlich des Nationalfeiertages erstrecken sich heutzutage auf zwei aufeinanderfolgende Tage - normalerweise auf den 19. August sowie auf den 20. August, den eigentlichen Nationalfeiertag. Im Jahr 2015 finden die Festlichkeiten zum Nationalfeiertag jedoch am 20. und 21. August statt. Da der 20. August in diesem Jahr auf einen Donnerstag fällt, ist auch der darauffolgende Freitag ein öffentlicher Feiertag, an dem die Läden geschlossen bleiben. Am Morgen des 20. Augst beginnen die Feierlichkeiten mit dem Hissen der ungarischen Flagge auf dem weitläufigen Platz vor dem ungarischen Parlament. Besucher/innen haben am Nationalfeiertag die Möglichkeit, das ungarische Parlament kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung zu besichtigen. Seit 1818 ist eine feierliche Prozession mit dem Reliquienschrein des heiligen Stephan ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten am Nationalfeiertag. Im Anschluss an die Prozession findet stets eine große Messe in der St.-Stephans-Basilika statt. Jenseits des offiziellen Programms ist der ungarische Nationalfeiertag ein großes Volksfest. Den ganzen Tag über finden in Budapest sowie in anderen Städten des Landes Open-Air-Konzerte und Straßenfeste statt. Dem Brot, Symbol der Ernte, kommt im Rahmen des ungarischen Nationalfeiertages eine besondere Bedeutung zu. Überall im Land gibt es Brote, festlich mit Bändern in den Nationalfarben geschmückt, zu kaufen. Traditionell wird anlässlich des Nationalfeiertags das erste Brot aus der neuen Ernte gebacken, um anschließend bei feierlichen Messen gesegnet zu werden. Ein Großteil der Feierlichkeiten konzentriert sich auf die Hauptstadt Budapest. Beim Fest des Handwerks stellen traditionelle ungarische Handwerksmeister - wie z.B. Töpfer und Instrumentenbauer - auf der Budaer Burg ihre Handwerkskünste vor. Zudem gibt es zahlreiche musikalische Auftritte, Tanzaufführungen und Essensstände. Im Jahr 2015 liegt der Schwerpunkt des Handwerksfests auf dem Beruf des Schäfers und seiner traditionellen Lebensweise. Rund um den Nationalfeiertag gibt es in Budapest auch allerlei kulinarische Köstlichkeiten zu genießen. Ein Highlight ist die "Straße des ungarischen Geschmacks" - eine Art Markt, der jährlich am Donauufer stattfindet, und traditionelles Essen und Getränke aus dem ganzen Land anbietet. Auf der "Straße des ungarischen Geschmacks" kann man auch ein weiteres kulinarisches Highlight des ungarischen Nationalfeiertages probieren: Den nationalen Kuchen. Jedes Jahr ist der Nationalfeiertag Anlass für die besten Patissiers aus ganz Ungarn, einen speziellen Kuchen zu entwickeln, um die Staatsgründung zu feiern. Der Gewinner-Kuchen wird am Nationalfeiertag auf der "Straße des ungarischen Geschmacks" feierlich angeschnitten und kann von den Besucherinnen und Besuchern probiert werden. Den Abschluss des Nationalfeiertages bildet ein großes Feuerwerk, das von den Ufern der Donau aus bewundert werden kann.