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Brikettfabrik Witznitz: Licht an! - Inszenierung des Neubeginns (7)
Burkhardtsdorf: Mehrzweckhalle auf LPG-Fläche (6)
ZWÖNITZTALHALLE
SPORT UND FREIZEIT AUF EINER LPG-FLÄCHE
TERRA CULTURA
FREIZEIT UND KULTUR IN EINER BRIKETTFABRIK
Projektziel
Projektziel
Aktivieren
Das Ziel des Projektes terra cultura war die Rettung
des Industriedenkmals Brikettfabrik Witznitz, Neukirchen.
Der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz (Kraftwerk,
Zechenhaus, Werkstätten) wurde verbunden mit der
Neuansiedlung einer Mischnutzung aus Freizeit, Kultur, Sport,
Wissenschaft und Gewerbe. Das Projekt wird auch als
Beitrag zur Wiederbelebung der regionalen Identität im
Leipziger Südraum begriffen.
Der bereits genehmigte Abriss der Brikettfabrik Witznitz
wurde 1995 auf Initiative der Denkmalpflegebehörde im
Regierungspräsidium gestoppt. Stattdessen wurde von einem
privaten Projektentwickler in Kooperation mit der Gemeinde
Neukirchen ein Konzept zur Umnutzung des Industriedenkmals
für kulturelle Zwecke erarbeitet. Eine vorab durchgeführte
Bedarfsanalyse in der Region ergab, dass der Standort als
Veranstaltungszentrum zwischen Leipzig und Chemnitz auch
für größere kulturelle Events geeignet erschien. Er ist aufgrund
seiner Lage unmittelbar an der Bundesstraße gut erreichbar,
liegt aber fernab von weiterer Bebauung, so dass keine
Immissionskonflikte auftreten können.
Ziel des Projektes Zwönitztalhalle war die Reaktivierung einer
brachliegenden ehemaligen LPG sowie einer gewerblich
genutzten Fläche für eine Mehrzweckhalle. Das ehemalige LPGGebäude wurde außerdem zu einem Landmaschinenmuseum
und Vereinshaus umgenutzt. Weitere lokale Akteure wie
beispielsweise der Schützenverein konnten als Nutzer gewonnen
werden.
Flächensteckbrief
Nutzungstyp:
Gewerbe-/Landwirtschaftsbrache
Raumtyp:
suburbaner Raum
Lagetyp:
geschlossener Siedlungsbereich
Größe:
ca. 1 ha
Vornutzung:
Teilfläche 1: Farben- und Lackfabrik (bis 1945),
anschließend LPG-Verwaltung, Werkstatt und
Schweinestall, Nutzung nach 1990 aufgegeben;
Teilfläche 2: Strumpf- und Schachtelfabrik,
nach 1990 Restnutzung als Polstermöbelhandel,
Mitte der 90er Jahre abgebrochen
eines Haltepunktes der Erzgebirgsbahn an der Mehrzweckhalle
und die Eröffnung des Landmaschinenmuseums vorgesehen.
Engagieren
Die in dem Projekt realisierte Entwicklung zielt auf zahlreiche unterschiedliche Nutzungen (Mehrzweckhalle, Landmaschinenmuseum, Vereinshaus, Verkehrsanbindung) in der
Gemeinde Burkhardtsdorf ab. Die kommunale Projektentwicklung hat dementsprechend frühzeitig alle relevanten Akteure
und zukünftigen Nutzer (lokale Vereine, Verkehrsverbund u.a.)
in die Planung des Projektes einbezogen.
Nutzungstyp:
Gewerbebrache
Raumtyp:
suburbaner Raum
Lagetyp:
Streulage
Engagieren
Demontieren und Zwischennutzen
Größe:
ca. 5,8 ha
Nach Abschluss der Geländesanierung kam es aufgrund von
Hochwasserschäden zu Verzögerungen. In dieser Zeit konnte
das beräumte Geländes als Zwischenlagerplatz für die Aufräumarbeiten genutzt werden.
Vornutzung:
Brikettfabrik, Produktion bis 1972, Werkstätten,
Kraftwerk und Zechenhaus bis 1992
denkmalgeschützt
Der Projektentwickler begann bereits frühzeitig – zu Beginn
der Außensanierung – mit der Nutzersuche. Entsprechend
konnten die Innensanierung und Ausgestaltung der Veranstaltungsräume in enger Absprache mit den zukünftigen Mietern
erfolgen. Der Abschluss einzelner Sanierungsphasen wurde
öffentlichkeitswirksam inszeniert (Licht an!).
Projektchronologie
Nachdem die Fläche 1990 brachgefallen war, erwarb im Jahr
2000 die Stadt Burkhardtsdorf die Fläche und begann im Jahr
2001 mit der Planung sowie der Beantragung von Fördermitteln. Während der Abbruch- und Beräumungsarbeiten im
Jahr 2002 kam es zu Verzögerungen aufgrund von Hochwasserschäden. Die 2003 gebaute Mehrzweckhalle konnte 2004
eröffnet werden, zeitgleich wurden die Sanierung des Landmaschinenmuseums und des Vereinshauses sowie der Bau des
Schießstandes begonnen. Für das Jahr 2005 ist die Errichtung
Flächensteckbrief
Projektchronologie
Umorientieren
Die Umnutzung dieser zentral gelegenen Flächen stand im
Kontext des Ausbaus und der Neugestaltung der Ortsmitte
Burkhardtsdorf. Die Verknüpfung verschiedener Nutzungen auf
der Fläche (Mehrzweckhalle inkl. Parkplätze, Museum,
Vereinshaus, Festplatz) konnte durch die Anbindung an das
schienengebundene ÖV-Netz und die Anlage eines Haltepunktes
der Erzgebirgsbahn an der Zwönitztalhalle gefördert werden.
1995 wurde ein Konzept für die Erhaltung und Wiedernutzung
des Industriedenkmals im Kultur- und Freizeitbereich entwickelt.
Nachdem das endgültige Nutzungskonzept 1996 verabschiedet
worden war, konnten 1997 mit der Sanierung der Gebäude
begonnen und parallel bereits zukünftige Nutzer gewonnen
werden. 1999 wurde die Tanzfabrik CULT und 2000 die
Fitnessfabrik Walhalla eingeweiht. 2002 erfolgte die Sanierung
des ehemaligen Schornsteins zum Kletterturm, Aussichtspunkt
und Werbeobjekt der gesamten Anlage.
Experimentieren
Angestrebte Erweiterungen sehen unter anderem die Nutzung
des Magazins als Kino sowie den Ausbau des ehemaligen
Werkstattgebäudes zu einem Motel und Truckerhof mit KfzSelbsthilfewerkstatt vor. Letztere soll auch zu Öffnungszeiten
der Diskothek als “Nacht-Service” bereitstehen.
INVEST IN E.A.ST
terra cultura
Gemeinde Wyhratal, OT Neukirchen, Landkreis Leipziger Land
Freistaat Sachsen
Projektdaten
Nutzungstyp: Gewerbebrache
Raumtyp:
suburbaner Raum
Lagetyp:
Streulage
Größe:
ca. 5,8 ha
Vornutzung:
Brikettfabrik, Produktion bis 1972, Werkstätten,
Kraftwerk und Zechenhaus bis 1992 denkmalgeschützt
Flächensanierung/ Abbruch durch LMBV 1995
begonnen
1) Lageplan
Ziele
!
Rettung eines identitätsstiftenden Industriedenkmals und
Erhalt der denkmalgeschützten Substanz, verbunden mit einer Mischnutzung aus Freizeit, Kultur, Sport, Wissenschaft
und Gewerbe
!
Weiterentwicklung der Industriearchitektur und Schaffung
eines vielfältigen Freizeit- und Kulturangebotes als Beitrag
zur Wiederbelebung/ Neuentwicklung einer regionalen
Identiät im Leipziger Südraum
!
2) nachher – vorher
Einsatz moderner Technologien, Verfahren und Baustoffen
in Verbindung zum Bestand
Projektchronologie
1995 genehmigter Abriss wird gestoppt, Konzeptentwicklung
1996 Auswahl des Nutzungskonzeptes aus mehreren konkurrierenden Angeboten durch den Gemeinderat
3) Gesamtensemble
1997 Grundstückskauf durch die Wyhrataler Entwicklungsgesellschaft (WEG) und Baubeginn Aussensanierung,
gleichzeitig Beginn der Nutzer-/ Mietersuche
1999 Einweihung Tanzfabrik CULT im ehem. Pressenhaus
2000 Einweihung der Fitnessfabrik Walhalla (ehem. Waschkaue)
2001 Einweihung der Zeche II (Steakhaus),
Übergabe von Räumlichkeiten für Kleingewerbe, Verkauf,
Dienstleistungen und Künstlerateliers
4) Pressenhaus früher und heute
2002 Sanierung des ehemaligen Schornsteins zum Kletterturm,
Aussichtspunkt und Werbeobjekt der gesamten Anlage
noch nicht realisierte Vorhaben: Umnutzung des Magazins zu einem Kino, Ausbau des ehem. Werkstattgebäudes zu einem Motel
und Truckerhof mit Kfz-Selbsthilfewerkstatt
5) 'terra cultura' - Skulptur von Dietmar
Matzke 1999
INVEST IN E.A.ST
terra cultura
Gemeinde Wyhratal, OT Neukirchen, Landkreis Leipziger Land
Freistaat Sachsen
Maßnahmen
!
Erhalt der denkmalgeschützten Gesamtanlage trotz Abrissgenehmigung
!
regionale Bedarfsanalyse und Erarbeitung eines Entwicklungsbzw. Nutzungskonzepts für Freizeit, Kultur, Sport, Wissenschaft und Gewerbenutzungen
!
Sicherung und Außensanierung der Hauptgebäude, schrittweise Planung und Innenausbau jeweils erst bei konkreter Nutzungsfestlegung und unter Einbeziehung der künftigen Mieter/
Nutzer
6) 'Licht an' am 23.08.1996
Innovationen
!
Verknüpfung von denkmalpflegerischen Aspekten (Erhaltung
eines regional typischen und prägenden Industriedenkmals)
mit kulturellen Angeboten, die den Identitätswandel in der
Region unterstützen sollen
7) ehem. Verwaltung
Akteure
!
terra cultura, H. Rüffert Projektentwicklung GmbH
!
Wyhrataler Entwicklungsgesellschaft (WEG)
!
Lausitzer Mitteldeutsche Braunkohleverwaltungsgesellschaft
(LMBV), Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft mbH
!
Regierungspräsident und Denkmalschutzbehörde
des Regierungsbezirks Leipzig
!
Gemeinde Wyhratal
8) Projektbüro heute
Information/ Ansprechpartner
Info: www.terra-cultura.de
H. H. Rüffert, Initiator und Geschäftsführer/Projektentwickler
terra cultura
Quellen
9) Schornstein als landmark
Interview/ Ortstermin am 14.09.2004
Fotos:
H. Rüffert (Abb. 1); J. Flacke (Fotos 2, 8); Seidel & Kruse, Weinböhla (Foto 3); terra-cultura.de (4, 5, 6, 7, 9); U. Schneider (Foto
10)
10) Restaurant im Zechenhaus II

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