Einsatzdokumentation im Rettungsdienst
Transcription
Einsatzdokumentation im Rettungsdienst
FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Einsatzdokumentation im Rettungsdienst Dr. M. Schiffer, ÄLRD Trier Dr. Th. Luiz, DENIT FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Lernziele • Äußere Notwendigkeit der Dokumentation verstehen • Nutzen einer guten Dokumentation erkennen • Wichtige Hinweise und Tipps f ür die Praxis mitnehmen 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 2 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Inhalte • • • • • • • • Grundlagen, Gesetze Ziele der Dokumentation Einsatzprotokoll Praxis der Datenerfassung – FallbeispielÜbergabe an die weiterbehandelnde Klinik Besonderheiten Datenschutz Zusammenfassung 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 3 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundlagen der Dokumentation 1 • Eine adäquate Einsatzdokumentation ist grundlegender Bestandteil jedes Rettungsdiensteinsatzes (siehe folgende Folie) • Für eine angemessene Dokumentation gibt es: - gesetzliche Vorgaben - medizinische Gründe - Gründe im Qualitätsmanagement 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 4 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundlagen der Dokumentation 2 • Aus diesen Gründen muss bei allen Einsätzen mit RTW ( BF Trier auch Baby -NAW) ein DIVI -Protokoll ausgef üllt werden! • Ebenso bei KTW Fahrten: - mit Sondersignal - bei Eins ätzen als Baby -NAW - wenn Maßnahmen am Patienten durchgef ührt werden ( RR, Sauerstoffgabe, …) - generell bei Rettungsdiensteins ätzen - bei Unf ällen und Traumata jeglicher Art - bei Eins ätzen mit anderen Behörden (Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt,…) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 5 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Gesetzliche Vorgaben 1 • Das Sozialgesetzbuch V (SGB V) verpflichtet alle im Gesundheitswesen Tätigen ihre Maßnahmen zu dokumentieren • Im Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) wird ein Nachweis f ür Leistungen gefordert, die im Rahmen eines medizinischen Behandlungsvertrages bzw. Dienstvertrags erbracht werden 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 6 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Gesetzliche Vorgaben 2 • Im Rettungsdienstgesetz Rheinland- Pfalz beschreibt §29 die Dokumentationspflicht: „Die in der Notfallrettung in der Leitstelle oder zur Versorgung und Betreuung von Notfallpatienten eingesetzten Personen sind verpflichtet, jeden Einsatz und die dabei getroffenen aufgabenbezogenen Feststellungen und Maßnahmen ausreichend zu dokumentieren. …“ 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 7 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Gesetzliche Vorgaben 3 • Weitere Rechtsgrundlagen finden sich im Landeskrankenhausgesetz • Im Landesrettungsdienstplan sind ebenfalls detaillierte Informationen zur Einsatzdokumentation enthalten: - insbesondere unter E: „Qualität im Rettungsdienst“ 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 8 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Medizinische Gründe 1 • Eine adäquate Einsatzdokumentation ist für die weiterbehandelnde Einrichtung / Ärzte eine wichtige Information über den Zustand des Patienten am Einsatzort mit Begleitinformationen zu z.B. Vorerkrankungen oder Medikation, u. a. • Sie dient dazu, zu erklären, warum Maßnahmen am Patienten durchgeführt oder nicht durchgeführt wurden 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 9 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Medizinische Gründe 2 • Die Dokumentation erlaubt es, später dem Behandelnden wie dem Patienten medizinische Maßnahmen nachzuvollziehen oder zu überprüfen • Dies hilft bei der Erstellung von Gutachten ( z.B. Anerkennung von Berufskrankheiten, Versicherungsleistungen, etc. ) und bei möglichen Rechtstreitigkeiten, sowohl dem Patienten als auch dem Behandelnden ( Rettungsdienst, Notarzt,…) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 10 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Qualitätsmanagement • Erst mit suffizienter Dokumentation wird Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung möglich: - z.B. Überprüfung von Maßnahmen im Hinblick auf Indikation, Wirkung und unerwünschte Wirkung, um evtl. erforderliche Korrekturen einzuleiten - aber auch: Das, was gut läuft nachweisen und z.B. nach innen und außen präsentieren können ( Mitarbeitermotivation, Marketing,…) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 11 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundsätze und Ziele 1 • Jede Einsatzdokumentation muss erkl ären, warum man etwas getan oder nicht getan hat • Grundsatz der Rechtsprechung: In Fällen ungenügender Dokumentation liegt die Beweislast häufig beim Leistungserbringer! • Es muss also betont werden, das wir alle zur Dokumentation verpflichtet sind! 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 12 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundsätze und Ziele 2 • Es kann also auch wichtig sein Normalbefunde zu dokumentieren: z.B.: Messwerte wie Puls oder Blutdruck, das Fehlen von äußeren Verletzungen beim Auffinden von Bewusstlosen oder die Angabe, dass der Patient „keine Schmerzen“ oder „keine Atemnot“ hatte 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 13 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundsätze und Ziele 3 • Bei der Einsatzdokumentation gibt es in jeder Hinsicht viele Defizite! • Die Dokumentation sollte stets möglichst vollständig und für jeden lesbar sein! • Ein Großteil der Angaben kann auf den aktuellen Protokollen durch Ankreuzen vorgegebener Auswahlfelder erfolgen 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundsätze und Ziele 4 • Alle Rettungsdiensteinsätze (RTW), auch solche bei denen kein Transport stattfindet, sind schriftlich mittels des aktuellen, kombinierten DIVI-Rettungsdienst/Notarzteinsatzprotokoll EPRO 4.2-3 Rheinland-Pfalz zu dokumentieren • Das kombinierte Einsatzprotokoll erlaubt die Erfassung aller Informationen des Rettungsdienstpersonals und des Notarztes auf einem Formular 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 15 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Grundsätze und Ziele 5 • Das Protokoll ist, wenn möglich, während des Einsatzes, spätestens jedoch bei der Übergabe des Patienten auszufüllen! • Ein ordnungsgemäß und vollständig ausgefülltes Einsatzprotokoll bringt mehr Sicherheit für Patient und Behandelnden! • und erlaubt zudem eine Selbstreflexion des Einsatzes 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 16 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz 14.03.2011 schnell – kompetent - mitmenschlich (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 17 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz 14.03.2011 schnell – kompetent - mitmenschlich (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 18 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung • anhand eines Fallbeispiels wird ein Einsatz systematisch dokumentiert und dabei Fehler und Schwächen aufgedeckt und erklärt • es wird bewusst eine bekannte SOP als Grundlage verwendet 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 19 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Ablauf der Handhabung eines DIVIProtokolls 1 • Ziel des neuen kombinierten Protokolls muss es sein, dass pro Patient nur ein Protokoll verwendet wird. Version I : Notarzt begleitet Transport bis zum Zielort: 1. RTW/KTW zuerst an E-stelle: - RTW-Besatzung trägt seine Maßnahmen in erforderliche Felder ein - bei Eintreffen NA-Übergabe des Protokolls an den NA, der Protokoll weiterführt - Übergabe am Zielort durch NA und Verteilung der Durchschläge 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 20 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Ablauf der Handhabung eines DIVIProtokolls 2 2.Notarzt zuerst an Einsatzstelle: - NA füllt DIVI-Protokoll aus und übergibt am Zielort die entsprechenden Durchschl äge Version II: Notarzt begleitet nicht bis zum Zielort: 1. RTW/KTW zuerst an E-stelle: - RTW-Besatzung füllt erforderliche Felder aus - Übergabe an NA bei dessen Eintreffen - NA füllt seine Maßnahmen aus - vor Übernahme des Folgeeinsatzes bzw. Nichtbegleitung Rückgabe an RTW-Besatzung - NA behält seinen Durchschlag 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 21 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Ablauf der Handhabung eines DIVIProtokolls 3 - weitere Dokumentation auf dem Transport durch RTW/KTW-Besatzung - Übergabe des Protokolls am Zielort 2. NA zuerst an E-stelle: - NA f üllt DIVI-Protokoll aus - bei Folgeeinsatz bzw. Nichtbegleitung Übergabe des Protokolls an RTW/KTW - NA behält seinen Durchschlag - Fortf ühren des Protokolls durch RTW/KTWBesatzung und letztendlich Übergabe am Zielort 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 22 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Ablauf der Handhabung eines DIVIProtokolls 4 • Sollte es aufgrund der Dringlichkeit des Folgeeinsatzes nicht möglich sein, dass das Protokoll vollständig ausgefüllt werden kann, so sind erforderliche Angaben zeitnah zu ergänzen. • Ziel muss immer sein, eine möglichst vollständige Einsatzdokumentation zu realisieren! 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 23 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• Die ILS entsendet am 25.12.2008 um 1.15 den RTW 1-83-1 zu einer „Hilflosen Person“ in die Fackelstra ße, Höhe H&M. • Die Besatzung findet einen krampfenden Patienten vor, der zudem eine Blutung aus dem rechten Ohr aufweist. Laut Zeugen hatte der Mann zuvor gro ße Mengen Alkohol zu sich genommen und war dann gestürzt. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 24 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• • Die Besatzung führt einen Basischeck durch, verabreicht bei nachgewiesener Hypoglykämie Glukose i.v. und alarmiert parallel den Notarzt nach. Nachdem der Patient auch nach antikonvulsiver Therapie bewusstlos und ohne Schutzreflexe bleibt, wird er vom Notarzt intubiert und nach Voranmeldung in den Schockraum des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern transportiert. Bei der Intubation durch den NA kommt es zu einem Zahnschaden. Systematische Notfalldokumentation mit Erläuterung von Problemen (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 25 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 1. Rettungstechnische Daten: Mustermann RW 1 Dieter Edmund-Stoiber-Platz Kaiserslautern unbekannt X X 55566 1-83-1 2-82-1 unbekannt Fackelstraße, Höhe H & M s.o. WKK, Schockraum M. Eifrig / K. Hurtig P. Gemütlich Dr. Geschwätzig X 14.03.2011 55555 2 5 1 2 0 8 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 26 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 2. Anamnese und Erstbefund: - Meldestichwort. „hilflose Person“ • Akutanamnese: - Leitsymptome, Beschwerden und Verlauf - Lokalisation der Beschwerden - bisherige Therapie - auffällige äußere Befunde - Verletzungen/Erkrankungen, Medikation, etc. - Zeitpunkt des Kollaps, … 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 27 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 2. Anamnese und Erstbefund: x ca. 0 1 0 0 Meldung: „hilflose Person“ , über Polizei; Fremdamanese: Patient habe 6 Bier + 2 Schnaps getrunken, sei dann auf der Straß e gest ürzt. angeblich anfänglich noch wach, seit 5 min. eingetr übt. Erstbefund: nicht ansprechbar, krampft, Blutung rechtes Ohr, Ate mwege verlegt x Patient von RTW-Besatzung übernommen, Streckkrämpfe, lieg. Güdel, keine Schutzreflexe. Hatte bereits G 40 % bei Hypoglyk ämie erhalten. Blutaustritt rechtes Ohr, Brillenhämatom re. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 28 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 3.Befund: - 3.1. Neurologie - 3.2. Messwerte - 3.3. EKG - 3.4. Atmung - 3.5. psychischer Zustand 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 29 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 3. Befund: 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 30 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel0 1 1 3 x 3 3 3 3 2 x x 4 x 2 2 agitiert, nicht kommunikationsfähig 2 2 keine Schutzreflexe (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 8 14.03.2011 31 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel0 1 1 3 x 2 4 4 2 2 2 2 2 2 2 2 x 3 3 3 3 x 2 x Der Notarzt dokumentiert bewusstlos und unten lässt er agitiert stehen, es sind nicht alle Felder vollständig ausgef üllt!! x agitiert, nicht kommunikationsfähig keine Schutzreflexe (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz8 8 14.03.2011 32 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel1 2 0 4 7 0 3 6 x x Artefakte 2 5 x x x x 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 33 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel1 2 0 4 7 0 3 6 x x x Artefakte 2 5 x x x x x x (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 Im Feld SaO2 zeigt der Hinweis „Artefakte“, das es Messprobleme gab, ein Freilassen könnte als Vergessen gedeutet werden, Bsp.: Temperatur- es wurde keine gemessen? bei Betrunkenen wichtig! 34 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielX X X (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 35 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielXX XX XX 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 36 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispielkeine Markierung am Männchen! X X Schweres SHT; Krampfanfall; Hypoglykämie 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 37 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielX XX Diagnose: respiratorische Insuffizienz fehlt! XX Schweres SHT; Krampfanfall; Hypoglykämie 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 38 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel• 5. Verlauf Patient in Seitenlage gebracht, Gü del, Stifneck, Sauerstoff, Notarztnachforderung, Zugang erst im 3. Anlauf; 20 ml Glucose iv, NEF um 1.25 Uhr eingetroffen NEF: 20 ml G 40 %, 5 mg Midazolam, danach Sistieren der Krampfaktivität; Atmung suffizient mit Güdel, im RTW Intubation bei weiterhin fehl. Schutzreflexen 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 39 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielAnkunft NEF primäre Angaben zur Sättigung? oben wurden nur „Artefakte“ angegeben! . 85 ?? Glucose 40 % 20 ml X (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 40 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielAngaben zur Sauerstoffdosierung fehlen (L/min), der Verlauf der Kapnometrie zeigt den Behandlungseffekt Ankunft NEF T . .. 85- 95 98 44 -37 Midazolam Glucose 40 % Ionosteril Etomidat Succinylcholin Sufenta X 14.03.2011 5 mg 20 ml 20 ml 500 --- 500 20 mg 100 mg 15 µg X X Schiffer; Dr.XThomas X (C) Dr. Manfred Luiz X 41 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung X X X 18 G grün 1 08 X 14.03.2011 X Schiffer; Dr. Thomas X(C) Dr. Manfred Luiz 42 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung X 18 G grün 1 Beatmungsparameter fehlen! X X 08 X X 8 X X X X XX Schiffer; Dr. Thomas X(C) Dr. Manfred Luiz 14.03.2011 43 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -Fallbeispiel- X 01 40 X 1 2 0 4 9 5 X X 5 9 6 3 7 X X diastolische Blutdruckwerte und Angaben, ob der Puls regelmäßig war, sind ebenfalls wichtig! (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 44 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielX X X X X X X X 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 45 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Praxis der Datenerfassung -FallbeispielX X Telef.Voranmeldung Notfallkoordinator WKK Auf Transport stabil, Übergabe im SR an Drs. X, y und z Übergabe einer Geldb örse mit unbekanntem Inhalt Patient hat eingen ässt Dr. Geschwätzig M. Eifrig X 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 46 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Übergabe 1 • Im Fallbeispiel Übergabe der Informationen im Schockraum vor der Umlagerung an alle • Übergabe des wei ßen Originals des Protokolls an die Weiterbehandelnden • Weißer Durchschlag für den NA (Ordner in NEFUnterkunft) • Gelber Durchschlag für die den Transport durchführende Organisation • Bei „sog. erweiterten Maßnahmen“ EMF am PC ausfüllen (www-aelrd -rlp.de) • ggfs. anschließend im Doku-bogen als NACA IV einsatz festhalten! 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 47 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Übergabe 2 • Bei Eins ätzen ohne Transport am besten das Original des Protokolls beim Patienten belassen (sofern sinnvoll und möglich), die Durchschläge sind für den NA und die Hilfsorganisation 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 48 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 1 • Die Rückseite des Einsatzprotokolls erlaubt die Dokumentation von: - schwerwiegenden Komplikationen ( ZEK = Zwischenf älle / Ereignisse / Komplikationen) und - Transportverweigerungen • Auf der Vorderseite gibt es unten rechts die Möglichkeit, zu vermerken, ob überhaupt ZEK vorliegen oder nicht (ZEK ja/nein) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 49 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 2 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 50 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 3 • Komplikationen können mit zus ätzlicher Angabe des Zeitpunktes und des Schweregrades dokumentiert werden • Dies ist auf der Rückseite des gelben Durchschlages auszufüllen • Bei Übergabeproblemen (Organisation) muss ein EMF auf der Seite www.aelrd-rlp.de ausgefüllt werden. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 51 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 4 • Bei schwerwiegenden Komplikationen (Fallbeispiel Zahnschaden) sollte man evtl. zusätzliche Aufzeichnungen machen • Der ÄLRD und die Organisation ( nach internen Vorgaben) sind zu informieren. • Unabhängig von organisationsinternen Vorgaben sollten alle Besonderheiten sorgfältig notiert werden! 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 52 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 5 • Verweigert ein Patient medizinisch notwendige Maßnahmen, wie EKG, Infusion – nicht nur den Transport in ein Krankenhaus - sollte dies unbedingt ebenfalls auf der Rückseite des gelben Durchschlags exakt dokumentiert werden. • Der Patient und Zeugen des Vorfalls sollten dies per Unterschrift bestätigen • Dies ist mehrsprachig ausgelegt. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 53 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 6 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 54 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 7 79 1 1 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 14.03.2011 55 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Besonderheiten 8 Hier alternatives Fallbeispiel, da ein stark Betrunkener mit großer Kopfplatzwunde nicht (s.rechts) rechtsverbindlich unterschreiben kann und sollte! Vorsicht! Viele Situationen! Jemand, Karl, 02.02.65 14.06.12 im Fallbeispiel könnte eine intracranielle Blutung vorliegen, was bedeutet, daß dieser Patient auf jeden Fall transportiert werden muss! große Schürfung li Knie 14.06.12 21:58 Fritz Jemand Peter Zwang, PK i. A. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 56 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Datenschutz 1 • Personenbezogene Daten, die auf Einsatzprotokollen erhoben werden sind schutzwürdige Informationen, die so aufzubewahren sind, dass eine Kenntnisnahme oder Nutzung durch Unbefugte ausgeschlossen ist! • Notarzteinsatzprotokolle müssen mindestens 10 Jahre archiviert werden (siehe Landesrettungsdienstplan) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 57 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Datenschutz 2 • Für Rettungsdienstprotokolle existieren zur Zeit noch keine gesetzlichen Vorgaben in RheinlandPfalz, was die Archivierungs -dauer angeht . • Hier ist zur Zeit eine 5-jährige Aufbewahrung zu empfehlen, bis entsprechende Regelungen getroffen sind (s. Landesrettungsdienstplan) 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 58 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Datenschutz 3 • Wenn Kopien von Protokollen zur Vorlage bei externen Behörden, Prüfungen, etc. benötigt werden, so müssen die personenbezogenen Daten abgedeckt werden. • Die Aufsichtsbehörde f ür den Rettungsdienst (ÄLRD, …) darf unter Beachtung des Datenschutzes die Personendaten erfahren. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 59 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Datenschutz 4 • Anfragen zu Notarzteins ätzen ( z.B. Versicherungen, Polizei, etc.) sind primär an die Klinik /Organisation weiterzuleiten, die den Notarzt stellt bzw. den Notarzt selbst. • Es sollte immer geprüft werden, in wieweit eine Entbindung von der Schweigepflicht erforderlich ist. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 60 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Datenschutz 5 • Anfragen zu Einsätzen ohne Beteiligung des Notarztes sind unter Beachtung organisationsinterner Vorgaben ebenfalls so zu beantworten, dass die rechtlichen Vorgaben zur Schweigepflicht gewahrt bleiben. • Spezielle Anfragen sollten grundsätzlich schriftlich erfolgen. • Eine Kopie der Antwort verbleibt beim Leistungserbringer. 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 61 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Zusammenfassung • Einsatzdokumentation ist nicht nur eine gesetzlich vorgegebene Pflicht, sondern sie schützt uns auch bei Strafverfolgung und bei/vor zivilrechtlichen Auseinandersetzungen! • Jede Form der Dokumentation sollte so vollständig wie m öglich und gut lesbar erfolgen! • Lieber einmal etwas zu viel dokumentiert als zu wenig! 14.03.2011 (C) Dr. Manfred Schiffer; Dr. Thomas Luiz 62