Stroke TIA

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Stroke TIA
Guideline
Stroke / TIA
Erstellt von: Felix Huber
Zuletzt revidiert im April 2009
Was ist neu:
Gelb markiert: Änderungen 2008
Blau markiert: Änderungen 2009
Notmassnahmen:
Alle Patienten mit Stroke oder TIA und keinem Ausschlusskriterium möglichst schnell
innerhalb der ersten 4.51 (-6) Stunden nach Symptombeginn an Stroke Unit melden:
Zürich: USZ: 044/255 50 05
Bei V.a. stroke/TIA sind geringe Symptome keine Kontraindikation zur Lyse.
Bei einer media-Thrombose wird das Zeitfenster auf 6 Stunden erweitert
(intraarterielle Lyse). Klinisch kann diese nicht sicher von anderen Hirninfarkten
abgegrenzt werden.
Bei TIA, die nicht auf der stroke unit abgeklärt/behandelt wurde: innert 24 Stunden
CT zum Ausschluss einer Blutung (auch vor Aspiringabe)
Beginn mit Aspirin 300mg für 2 Wochen, dann weiter mit 100mg, die OAK bei VHF
soll erst nach 2 Wochen begonnen werden (Blutungsgefahr). Wegen der Gefahr der
Cumarinnekrose soll der Beginn der OAK von einer Behandlung mit low liquemin
begleitet sein.
Die folgenden Abklärungen sollen unter Aspirin 300mg in den folgenden Tagen so
schnell als möglich und in folgender Reihenfolge gemacht werden:
• EKG (VHF?) oder 24-48-Stunden-EKG mit Frage nach intermitt. VHF
• Duplex der Carotiden (signifikante operationswürdige Stenose?)
Wenn keine Erklärung für TIA:
• Echo TTE (transthorakale Echokardiographie) mit Kontrastbubbles mit Frage
nach offenem Foramen ovale und Vorhofseptumaneurysma
Ob diese dringliche Ursachenabklärung bei TIA ambulant oder stationär durchgeführt
wird hängt von den lokalen Gegebenheiten ab.
1
Alle stroke/TIA Patienten erhalten zusätzlich zu Aspirin/Antikoagulation:
•
•
40mg Simvastatin (Simvasin): unabhängig von den Blutwerten
Indapamid (Indapamid-Mepha, Fludapamid, Fludex,) Unabhängig vom BD.
Falls ein ACE-Hemmer indiziert ist: Kombination Perindopril/Indapamid
(Coversum combi) oder Ramipril (Triatec)
Die Indikation zur Endarterektomie wird grosszügig gestellt. Auch die
asymptomatische Carortisstenose ist unter gewissen Bedingungen eine
Endarterektomieindikation.
Zusammenfassung:
Akutmassnahmen:
1. Intravenöse Lyse: Therapiebeginn mit Actilyse (rtPA: recombinant tissue
Plasminogen Activator) innert maximal 4.5 Stunden nach Symptombeginn
bringt einen signifikanten Erfolg für die Patienten. Die Behandlung darf nur in
einem Zentrum mit Stroke Unit durchgeführt werden, da Mortalität nach Lyse
in unerfahrenen Zentren signifikant grösser ist. Die Wirksamkeit der
intraarteriellen Lyse, die innert 6 Stunden durchgeführt werden sollte, ist nur
für die Media-Thrombose belegt.2
Das USZ hat ein 24-Stunden-stroke-team.
Falls kein Ausschlusskriterium:
telefonische Rückfrage (044/255 50 05; direkte Nummer!) an Stroke-Assistent
(7 Tage in der Woche; nachts Jourarzt Neurologie).
2. Aspirin: Geringer absoluter Nutzen, epidemiologisch und ökonomisch jedoch
sinnvoll. Kein Aspirin vor Schädel-CT oder wenn Lyse in Erwägung gezogen
wird.
3. BD-Senkung: darf erst ab Werten über 220/120 mit Betablockern oder ACEHemmern gesenkt werden. Somit praktisch nie nötig.
4. Fieber: sofort mit Paracetamol behandeln
5. Hyperglykämie muss unter 10mmol/l gesenkt werden.
6. Epileptische Anfälle (5-10%): Behandlung mit Benzodiazepinen, sekundär mit
Phenytoin, in der späteren Phase auch mit Tegretol.
7. Für iv-Lyse sollte der Pat. spätestens 3. Stunden nach Ereignis hospitalisiert
werden, damit man eine Stunde Zeit für die Abklärung hat (bei i.a.-Lyse
spätestens 5 Std. nach dem Ereignis).
2
Kontraindikationen zur Lyse:
1. Antikoagulation
2. Geringe Symptome sind keine Kontraindikation mehr, weil bei Symptomen >1
Std 87% und bei Symptomen >3Std. 98% einen stroke erleiden.
3. Unklarer Symptombeginn (z.B. Beginn in der Nacht, heisst Beginn =
Einschlafzeit).
4. Epileptischer Krampfanfall bei Symptombeginn (relative KI)
5. Klinischer V.a. subarachnoidale Blutung
6. Frühere Intrakranielle Blutung
7. Schlaganfall oder schweres Schädel-Hirn-Trauma in den letzten 3 Monaten
8. Gastrointestinale/urologische Blutung in den letzten 21 Tagen
9. Grösserer chirurgischer Eingriff in den letzten 14 Tagen
10. Nicht-komprimierbare arterielle Punktion in den letzten 7 Tagen
11. Schwere internistische Grundkrankheit
Details:
Stroke
Aetiologie:
20% intracerebrale oder subarachnoidale Blutung, 80% cerebrale Infarkte: davon
sind 50% Thromboembolien, 25% intrakranielle Mikroangiopathie und 20% kardiale
Embolien
Prognose:
Ischämischer Stroke: 19% sterben in den ersten 30 Tagen, 31% innert des ersten
Jahres. Von den Überlebenden sind nach 6 Monaten 50% behindert (20% abhängig
von einer anderen Person für alltägliche Verrichtungen)
Diagnostik:
CT/MRI
Eine intracerebrale Blutung erscheint im akuten Stadium als hyperdense Zone, die in
der Folge iso- oder hypodens, also nicht mehr sicher vom Infarkt unterscheidbar ist.
Im akuten ischämischen Stroke-Stadium ist die CT-Untersuchung oft normal und wird
nach einigen Tagen leichter erkannt. Aber bis zu 50% der Patienten mit
ischämischem Stroke haben auch dann ein "normales" CT. Im MRI sind die
Ischämien schon früh erkennbar. Das MRI mit Diffusionsaufnahmen scheint mit
neuer Untersuchungstechnik auch Blutungen gleich früh und gleich zuverlässig wie
das CT nachzuweisen.
Initial soll bei V.a. Hirninfarkt baldmöglichst ein CT veranlasst werden (Ausschluss
einer Blutung oder Neoplasie) oder allenfalls ein MRI. Erst im Anschluss soll die
Sekundärprophylaxe einsetzen (Aspirin/Antikoagulation, Simvastatin, Indapamid).
3
TIA
Neurologisches Defizit tritt sofort auf, negative Symptome (Paresen, Sprach- oder
Sprechstörungen), Rückbildung beginnt nach 10-20 Minuten, Dauer selten >1STd.
Eine länger als 3 Std. dauernde TIA hat eine 98%-Wahrscheinlichkeit, einen Insult zu
verursachen. Definitionsgemäss muss sich eine TIA innert 24 Std. normalisiert
haben.
DD:
•
•
•
Migräneaura: Entwicklung innert 5-20 Min. oder sensibler Jacksonanfall:
Entwickloung innert Sekunden, Dauer wenige Minuten. Bei beiden sind
positive Symptome typisch: Augenflimmern, Parästhesien oder Myoklonien.
Progressive Stroke: Defizit entwickelt sich innert Minuten bis Stunden
Hypoglykämie, periphere Nervenläsion, MS, Tumor, psychogen (Panikattacke,
Hyperventilation), etc.
Sekundärprävention (TIA und Stroke)
Rezidivrisiko:
Für Stroke: 8%/Jahr
Nach TIA für Stroke1,2: Ca 15% der Stroke werden durch eine TIA angekündigt.
Schlaganfallrisiko innert 2 Tagen 5%, 7 Tagen 8-12%, 1 Monat 11-15%. Eine TIA soll
somit in den folgenden Tagen abgeklärt und der Sekundärprävention zugeführt
werden. There is good evidence that in patients with TIA and minor stroke the benefit
of carotid endarterectomy declines rapidly with delay in surgery beyond 2 weeks of
symptom onset.
Abklärung
CT/MRI (s.o.)
Duplex der Carotiden: Primär extrakraniell zur Beurteilung der Carotiden.
Transkranieller Duplex nur zum Ausmessen einer relevanten Stenose.
EKG:
Immer.
24-48-Std.-EKG: ev. event-Recorder mit Frage nach intermittierendem
Vorhofflimmern: bei Risikofaktoren für Vorhofflimmern, insbesondere art. Hypertonie
und anamnestisch Palpitationen.
1
Coull AJ, Lovett JK, Rothwell PM. A population based study of the early risk of
stroke after a transient ischaemic attack or minor stroke: implications for public
education and organisation of services. BMJ 2004;328: 326-8
2
Lovett JK, Dennis MS, Sandercock PAG, Bamford J, Warlow CP, Rothwell PM. The
very early risk of stroke after a transient ischaemic attack. Stroke 2003; 138-40e.
4
Echokardiographie: Bei anamnestisch Myokardinfarkt, pathologischem EKG,
Herzinsuffizienz, Herzgeräusch, andere Embolieereignisse (zwei zerebrale
Territorien, Viszera, Extremitäten), junger Patient. Zuerst TTE (transthorakales Echo)
mit Kontrastbubbles, ev. zusätzlich TEE (transösophageales). Mit dem TEE kann
auch der Aortenbogen, das Vorhofsohr und das Vorhofsseptum (PFO und
Vorhofseptum) beurteilt werden. Das offene Foramen ovale in Verbindung mit einem
Vorhofseptumaneurysma stellt ein hohes Risiko für eine kardiale Emboliequelle dar.
Behandlung:
1. Aspirin: 100-300mg. Initial für die ersten zwei Wochen mit 300mg Aspirin
beginnen, dann weiter mit 100mg. Clopidrogel (Plavix) zeigt keinen
signifikanten Vorteil3. Indiziert bei Aspirin-Unverträglichkeit oder ev. bei
erneuten cerebrovaskulären Ereignissen unter Aspirin. Die Kombination von
Aspirin mit Clopidrogel führt zu erhöhter lebensgefährdender Blutungsrate.4 .
2. Antikoagulation: bei VHF führt die AK in der Sekundärprävention zu einer
ARR von 6% im Vergleich zu Aspirin (4% versus 10%, Placebo 12%). Die
Indikation zur Antikoagulation ist unbestritten (unter Berücksichtigung der
Ausschlussfaktoren). Die OAK erst nach 2 Wochen unter low-liquemin-Schutz
beginnen. Vorher Aspirin 300mg
3. BD: <140/90 bei Stenose oder Arterienverschluss, sonst <130/80. Die PATSStudie5 zeigte mit Indapamid (Fludex, Indapamid-Mepha, Fludapamid) allein
eine absolute RR von 2.9% (NNT 34). Die Progress-Studie6 in der
Kombination Perindopril/Indapamid (Coversum combi) eine NNT von 27,
unabhängig vom Ausgangs-BD-Wert. Diese RR gilt auch für TIA und
intracerebrale Blutung. In einer Subgruppenanalyse konnte für Perindopril
allein (Coversum) dieser Effekt nicht nachgewiesen werden. Es bleibt somit
offen, ob allein mit Indapamid oder mit Indapamid/Perindopril behandelt
werden soll. Auch bei länger zurückliegendem Ereignis zeigt Indapamid einen
Vorteil (bis 5 Jahre zurückliegendes Ereignis). Tageskosten: Fludex: 0.75;
Fludapamid: 0.49. Eine gute Wirkung zeigt auch oder Ramipril (Triatec)
(HOPE-Studie).
3
Capry study, Lancet 1996;348:1329
Match-Studie, Lancet 2004;364:331-7
5
Post-stroke antihypertensive treatment study. A preliminary result. PATS
Collaborating Group0. Chin Med J (Engl) 1995;108:710-7
6
_Randomised trial of a perindopril-based blood-pressure-lowering regimen among
6105 individuals wieth previous stroke or transient ischaemic attack. Lancet
2001;358;1033-41
4
5
4. Lipidsenkung: Unabhängig vom Ausgangscholesterin soll Simvastatin
(Simvasin: Genericum von Zocor) 40mg verordnet werden. NNT über 5 Jahre
für stroke: 72. NNT für alle schweren vaskulären Ereignisse 10-13 über 5
Jahre oder 50-65/y. 7 Sorits 80mg zeigt u.A.n. keinen Vorteilt gegenüber
Simvasin 40mg (deckt sich nicht mit der Haltung der Neurologie USZ)
5. Carotisstenose
Endarterektomie beim symptomatischen Patienten:
SUMMARY AND RECOMMENDATIONS — Our recommendations regarding carotid
endarterectomy (CEA) for symptomatic carotid stenosis are based on our clinical
experience, data from clinical studies, an evidenced-based review of CEA published by
the American Academy of Neurology in 2005 [23], guidelines for the prevention of stroke
published by the American Heart Association/American Stroke Association in 2006 [38],
and guidelines published in 2008 by the National Institute for Health and Clinical
Excellence in the United Kingdom [39].
•
We recommend CEA for patients with recently symptomatic carotid stenosis of 70
to 99 percent who have a life expectancy of at least five years, provided that the
perioperative risk of stroke and death for the surgeon or center is less than 6
percent (Grade 1A). The number needed to treat (NNT) to prevent one stroke
over five years for this group is 6.3. (See "Efficacy" above, see "Pooled analysis"
above and see "Perioperative complications" above).
•
CEA is beneficial for patients with 50 to 69 percent symptomatic stenosis, and the
NNT over five years in this group is 22. However, women with 50 to 69 percent
symptomatic carotid stenosis have not shown clear benefit. We suggest CEA for
men with recently symptomatic carotid stenosis of 50 to 69 percent who have a
life expectancy of at least five years, provided that the perioperative risk of stroke
and death for the surgeon or center is less than 6 percent (Grade 2A). We
suggest medical management rather than CEA for women with recently
symptomatic carotid stenosis of 50 to 69 percent (Grade 2B). (See "Efficacy"
above, see "Perioperative complications" above and see "Gender" above).
•
CEA is not beneficial for symptomatic carotid stenosis of 30 to 49 percent, and
CEA is harmful for symptomatic patients with less than 30 percent stenosis. We
recommend medical management rather than CEA for patients with symptomatic
carotid stenosis that is less than 50 percent (Grade 1A). (See "Efficacy" above
and see "Pooled analysis" above).
7
MRC/BHF Heart Protection Study of cholesterol lowering with simvastatin in 20,536
high-risk individuals: a randomised placebo-controlled trial. Lancet 2002;360: 7-22.
6
•
CEA is likely to be of greatest benefit if performed within two weeks of the last
symptomatic event in patients with nondisabling stroke or transient ischemic
attack (TIA) who have 70 percent or greater carotid stenosis. However, CEA may
not be beneficial if performed two weeks or longer after the last event for patients
with 50 to 69 percent stenosis. In addition, CEA may not be beneficial if
performed beyond two weeks after the last event for women irrespective of the
degree of stenosis. We recommend that CEA be performed without delay,
preferably within two weeks of the last symptomatic event, for patients with
carotid stenosis and a nondisabling stroke or TIA (Grade 1B). (See "Timing of
surgery" above).
•
A number of additional factors may influence the benefit and risk of CEA for
patients with symptomatic carotid stenosis. CEA is not associated with significant
benefit for patients with near occlusion of the symptomatic ipsilateral internal
carotid artery. Older patients may have a greater benefit than younger patients.
Patients with hemispheric TIA appear to have greater benefit than patients with
transient retinal ischemia. Coexisting severe contralateral carotid stenosis or
occlusion may increase perioperative risk but does not cancel out benefit. (See
"Pooled analysis" above, see "Factors influencing benefit and risk" above, see
"Risk modeling" above, see "NASCET trial" above, see "Retinal versus hemispheric
ischemia" above and see "Contralateral carotid stenosis or occlusion" above).
•
The benefit of CEA for patients with moderate to severe ischemic stroke has not
been evaluated in randomized clinical trials, and patients with an ipsilateral stroke
who have persistent disabling neurologic deficits are unlikely to benefit from CEA.
The risks of CEA for such patients probably vary according to clinical and
radiologic features. (See "Factors influencing benefit and risk" above and See
"Timing of surgery" above).
•
We recommend aspirin (81 to 325 mg/day) treatment starting before surgery for
all patients having CEA and continuing for at least three months after surgery
(Grade 1A). (See "Carotid endarterectomy: Preoperative evaluation; surgical
technique; and complications", section on Aspirin).
7
Folgende PatientInnen mit TIA, nicht-invalidisierendem Insult oder Retina-Infarkt im
Versorgungsgebiet der ipsilateralen, stenosierten A.carotis interna profitieren von
einer Carotis-Endarterektomie:
1. Grösster Nutzen bei Stenose 70-99 % und Innerhalb 2 Wochen nach Event.
ARR über 5 Jahre ca 23 % (36% 13 %), NNT 4/5y. Bei Alter über 75 Jahren
war die ARR 37 % (allerdings nur noch kleine Fallzahlen!). ARR bei Männern
etwa doppelt so gross wie bei Frauen.
2. Etwas kleinerer Nutzen bei Männern mit Stenose 50-69% innerhalb 2 Wochen
nach Event. ARR 6 – 10 % über 5 Jahre (16 – 20 % 10%), NNT 10 – 20/5y
rsp 50 – 100 pro Jahr.
Carotis-Endarterectomie sollte nur an Zentren mit grosser Erfahrung durchgeführt
werden! Die kombinierte Morbiditäts-Mortalitätsrate eines Zentrums sollte unter 3 %
liegen!
Mit der Endarterektomie sollte wahrscheinlich nicht mehr als 2 Wochen zugewartet
werden. Allerdings hat keine prospektive Studie die Bedeutung des Timings der
Endarterektomie untersucht! (Der grössere Nutzen der Endarterectomie bei
Patienten, die innerhalb 2 Wochen nach Randomisierung operiert wurden ist
möglicherweise auf einen selection-bias zurückzuführen ist: jene, die erst mehrere
Wochen nach CVI in die Studie eingschlossen werden, haben eine „stabile“
Anatomie, sonst hätten sie bereits ein Rezidiv erlitten und wären in die Studie gar
nicht eingeschlossen worden. Das 5 Jahresrisiko bei Patienten, deren Event > 12
Wochen zurücklag wurde durch Endarterektomie von 11 % auf 12 % erhöht. Bei
Patienten, deren Event < 2 Wochen war von 21 % auf 13 % reduziert!
Abklärung
Carotis Duplex (Sensitivität um Stenose > 70 % zu identifizieren = 83-86 % ) oder
Angio-MRI Sens 89-94%? Die Sensitivität und Spezifität der Farbduplexsonographie
ist bei guten Europäischen Neuroangiologen - sicher auch in Zürich - sicher viel
besser; das MRA ist ungeeignet, um Stenosen korrekt zu quantifizieren, dass es sie
über - oder unterschätzt; wenn im US Stenosequantifikation unsicher,
Katheterangiographie (Angi-CT hat unserer Erfahrung ähnliche Quantifikationsprobleme wie US)
Auschlusskriterien:
Komplette Okklusion der A. carotis
Schwere Komorbidität
Früherer Insult mit persitierenden neurologischen Defiziten
Insult mit hämmorrhagischer Komponente
8
Endarterektomie beim asymptomatischen Patienten:
Zufällig entdecktes Strömungsgeräusch, Palpation der Carotiden
Bei Patienten unter 75 Jahren, mit Lebenserwartung > 5 Jahren und Carotis Stenose 70 – 99 % reduziert die Endarterektomie die 5 Jahres Stroke-rate von 12 %
auf 6 %. Bei diesen 6 % sind die 3 % periioperative Stroke-rate eingerechnet. (Lancet
2004;363:1491-1502)
SUMMARY AND RECOMMENDATIONS — Our recommendations for carotid
endarterectomy (CEA) in patients who have asymptomatic carotid stenosis are based
primarily on a consensus statement published in 2001 from the Stroke Council of the
American Heart Association [27] and on an evidenced-based review of CEA published in
2005 by the American Academy of Neurology [8].
•
CEA is beneficial for patients with asymptomatic carotid stenosis of 60 to 99
percent. However, the number needed to treat to prevent one stroke at three
years is about 33, and the degree of benefit is not as great as it is for
symptomatic carotid stenosis. Therefore, careful patient selection is particularly
important and should be guided by individual factors. (See "Meta-analysis" above
and see "Factors influencing benefit and risk" above).
•
The evidence supporting CEA in asymptomatic women is less compelling than in
asymptomatic men, and a meta-analysis of the ACAS and ACST trial data showed
no benefit for women. (See "Efficacy" above and see "Gender" above).
•
CEA in asymptomatic patients should be considered a long-term investment, as
the benefit of CEA emerges only after a number of years. (See "Delay to benefit"
above).
•
We suggest CEA for medically stable men between the ages of 40 and 75 years
with asymptomatic carotid stenosis of 60 to 99 percent who have a life
expectancy of at least five years, provided the perioperative risk of stroke and
death for the surgeon or center is less than 3 percent (Grade 2A). This
recommendation places a relatively high value on longer-term stroke prevention
and a relatively lower value on avoidance of short-term perioperative stroke and
death.
•
We suggest medical management rather than CEA for women with asymptomatic
carotid stenosis (Grade 2B). (See "Efficacy" above, see "Perioperative
complications" above and see "Gender" above).
9
•
A number of additional factors may influence the decision to perform CEA in
patients with asymptomatic carotid disease. These include complete occlusion of
the contralateral carotid artery, knowledge of stroke heterogeneity, the risk of
unheralded carotid stroke, and evidence that stroke risk is or is not associated
with progression of carotid stenosis. (See "Factors influencing benefit and risk"
above, see "Contralateral carotid stenosis or occlusion" above, see "Stroke
heterogeneity" above, see "Unheralded carotid stroke" above and see
"Progression of stenosis" above).
•
We recommend low-dose aspirin (81 to 325 mg daily) treatment for all patients
having CEA prior to surgery and for at least three months after surgery (Grade
1A). (See "Carotid endarterectomy: Preoperative evaluation; surgical technique;
and complications", section on Aspirin).
Rolle der Carotis Angioplastie
Scheint ähnliche Resultate wie die Endarterketomie zu haben. Die bisher einzige
publizierte Studie mit einem randomisierten Design mit 505 Patienten stammt aus
dem Jahr 2001 und begann 1994. Erst gegen Schluss der Studie wurden vermehrt
stents eingesetzt. Eine klare Aussage über Nutzen und Risiken kann im Moment
noch nicht gemacht werden.8
Primärprävention:
1. Blutdrucksenkung auf unter 140/90
2. Myokardinfarkt: Aspirin auch zur Hirnschlagprophylaxe, bei Infarkt mit VHF
oder EF <35% oder grosser Infarktnarbe oder Thromben im li Ve: AK mit INR
2-3
3. Lipidsenkung: Gemäss Risikoprofil. HPS (Heart Protection Study) zeigte bei
Hochrisikopatienten (KHK, andere arterielle Verschlusskrankheiten oder
Diabetes) unabhängig vom Ausgangscholesterin mit 40mg Simvastatin
(Simvasin) eine NNT über 5 Jahre für stroke: 72. NNT für alle schweren
vaskulären Ereignisse 10-13 über 5 Jahre oder 50-65/y.
4. Endarterektomie: siehe oben „asymptomatische Patienten“
5. VHF: siehe Guideline VHF
8
CAVATAS, Lancet 2001;357:1729ff
10
Literatur:
Koch T., pharma-kritik: Pharmakotherapie des ischämischen Hirnschlags, 15/1999,
redaktioneller Schluss am 17.6.2000
Wardlav JM, Thrombolysis for acute ischaemic stroke, the Cochrane Library 1999
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Mosso M, Baumgarner R.W., TIA, Praxis 2000;89:542-548
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Stroke units in der Schweiz, Swiss Medical Forum.2004;8:200-203
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identified as potential risk factors for stroke, but information about their effect on the
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1
2
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11

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