Eine Informationsbroschüre bei der Anlage einer Insulinpumpe

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Eine Informationsbroschüre bei der Anlage einer Insulinpumpe
Selbstpflege bei Jugendlichen mit Insulinpumpe
Erstellung einer Patientenbroschüre auf der Grundlage einer Literaturanalyse
Thomas Gültzow B.Sc., Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
Prof. Dr. Anke Helmbold, Katholische Hochschule NRW
Hintergrund
Diabetes mellitus stellt eine der am häufigsten vorkommenden Krankheiten dar. Die Vermeidung von stoffwechselbedingten
Risikosituationen und die Prävention von Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems sowie der Augen
und Nieren sind dabei aufgrund der Krankheitsdauer besonders bei Kindern und Jugendlichen von Relevanz.
Im pädiatrischen Bereich hat sich zur Insulinsubstitution der Einsatz von Insulinpumpen durchgesetzt. Mit dem theoretischen
Verständnis von Orem zeigt sich ein spezifischer Informations- und Anleitungsbedarf von Betroffenen und deren Angehörigen.
Denn die Sicherung der Funktionsfähigkeit von Insulinpumpen sowie die Vermeidung von Komplikationen erfordert spezifische
Kenntnisse und stellt eine Voraussetzung der selbstständigen Durchführung der Insulinpumpentherapie dar.
Fragestellung
• Welche Informationen benötigen Betroffene zum
fachgerechten Wechsel eines
Insulinpumpenkatheters?
• Wie sollte eine Patientenbroschüre für
Jugendliche gestaltet sein?
Methodik
1. Literaturrecherche deutsch- und englischsprachiger
Literatur in der Literaturdatenbank PubMed, Handsuche,
Schneeballrecherche & Internetsuche
a. Anlage einer Insulinpumpe
b. Patientenbroschüren
2. Bewertung & Auswahl
3. Clusterung &
Zuordnung von
Empfehlungen
4. Entwurf einer
Patientenbroschüre*
Ergebnisse (s. Methodik Nr. 3)
Wahl des Infusionssets und der Kanüle
•
•
•
Kanülenset nach Präferenz
Kanülenlänge abhängig von Alter & Kanüleneinstichwinkel
Katheterlänge zwischen 30 und 110mm
Vorbereitung der Pumpe
• Stromzufuhr, Einstellungen & korrekte Befüllung des Systems beachten
Wahl der Infusionsstelle
•
•
Bauch, Oberarm, Oberschenkel & Gesäß als Injektionszone wählen
systematischer Wechsel der Injektionsstelle innerhalb der Injektionszone
Vorbereitung der Haut
•
Desinfektion
Durchführung
• nach gängigem Injektionsstandard
Trageart
•
nach Präferenz, „Sicherheitsschleife“ möglich
Wechselrhythmus
•
alle 48 h
Schlussfolgerungen
Die erstellte Patientenbroschüre kann einen Beitrag zur Unterstützung der Selbstpflegekompetenz von Jugendlichen und zur
Vermeidung unnötiger Komplikationen leisten. Sie ist als Ergänzung zu Beratung und Anleitung zu verstehen. Weitere Forschung ist
zur Ermittlung von Problemen und Bedarfen von Jugendlichen mit Insulinpumpe erforderlich. Ebenfalls sollte die Verständlichkeit
der Broschüre durch betroffene Jugendliche überprüft werden.
Literatur
• Avery, L. & Beckwith, S. (2009). Oxford Handbook of Diabetes nursing. Oxford: Oxford University Press.
• Clausen, T., Kaastrup, P. & Stallknech, B. (2009). Effect of Insulin Catheter Wear-Time on Subcutaneous Adipose Tissue Blood Flow and Insulin Absorption in Humans. Diabetes Technology & Therapeutics 11 (9), 575-580.
• Heinemann, L. & Krinelke, L. (2012). Insulin Infusion Set: The Achilles Heel of Continuous Subcutaneous Insulin Infusion. Journal of Diabetes Science and Technology 6 (4), 954-964.
• Herm, K. & Linden, M. (2013). Qualitätssicherung von schriftlichen Patienteninformationen. Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie 63, 176–184.
• Schneider, G., Sage, D., Wolff, P. et al. (2011). Insulin pump therapy: Best practices in choosing and using infusion devices. Chicago: American Association of Diabetes Educators.
*Der Entwurf der Patientenbroschüre (s. Methodik Nr. 4) sowie weitere Quellen sind über den Autor erhältlich unter: [email protected]