Liebe angehende Studierende der Human

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Liebe angehende Studierende der Human
Liebe angehende Studierende der Human- und Zahnmedizin sowie der molekularen Medizin,
Willkommen zum Studium an der Universität Regensburg – in einer schönen Stadt und an
einer Uni mit gutem Ruf der medizinischen Fächer!
Sie haben sich ein Studienfach ausgesucht, das nicht ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund auskommt. Insbesondere die Chemie, die viele von Ihnen vielleicht schon früh am
Gymnasium als für Sie erledigt betrachtet haben, wird Sie wieder einholen.
Viele Studierende sagen mir, dass sie in der Schule so gut wie überhaupt keine Chemie gehabt
hätten – insbesondere diesen Studienanfängern möchte ich daher so frühzeitig wie möglich
ans Herz legen, mit der Auffüllung dieser Lücken zu beginnen. Ihre Ausbildung in
Chemie, die Sie erfahren werden, stellt dabei keinen Selbstzweck dar, sondern ist eng an die
Bedürfnisse der Biochemie, die Sie im 3. Semester hören werden, angelehnt. Ohne ein
Verständnis elementarer chemischer Grundbegriffe wie pH- und pKS-Wert, Pufferlösung,
Redoxpotential, Komplexbildung, der Stoffklassen und Reaktionstypen in der organischen
Chemie, um einige Beispiele herauszugreifen, ist kein Verständnis der Biochemie möglich.
Wir werden alle notwendigen Themenkomplexe besprechen, in Anlehnung an den verbindlichen Gegenstandskatalog für das Fach Chemie. Allerdings ist die dafür zur Verfügung stehende Zeit recht begrenzt, so dass die Vorlesung rasch voranschreiten wird. Studierende ohne
Vorkenntnisse beispielsweise des Wesens einer chemischen Bindung, Stöchiometrie einer
Reaktionsgleichung oder chemischer Gleichgewichte haben häufig Schwierigkeiten, am Ball
zu bleiben. Daher sei Studierenden, die es „geschafft“ haben, die Schule ganz ohne Chemiekenntnisse zu verlassen, empfohlen, möglichst bereits vor Vorlesungsbeginn mit der
Schaffung eines Grundgerüstes zu beginnen. Dafür geeignet sind Schulbücher für Chemie
sowie „klassische“ Werke* aus der Rubrik „Chemie für Mediziner“, z.B. von Zeeck et al.
(Eölsevier) oder Schmuck et al. (Pearson). Große Teile des Stoffes werden Sie auch in den
sehr ausführlich gehaltenen Praktikumsmanuskripten („gelbes Buch“) finden, die wir jeweils
zu Semesterbeginn austeilen werden.
Erneut werden wir heuer das anorganische Praktikum komplett vor Weihnachten absolvieren
und die Klausur zu Beginn des neuen Jahres schreiben. Dies bringt einerseits den Nachteil mit
sich, dass die „Vorlaufzeit“ vor Praktikumsbeginn dadurch kürzer ist, soll aber dazu dienen,
dass die Vorbereitung auf die Klausur weniger mit der harten Phase der Anatomietestate
kollidiert. In den vergangenen beiden Jahren ist dies überwiegend auf positive Resonanz
gestoßen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Chemie ist für jederman zu schaffen; anderslautende Horrorgeschichten, wie sie von Komilitonen aus höheren Semestern gerne kolpotiert werden, stammen
aus dem Reich der Legende. Dass es Sie, insbesondere, wenn Sie ganz ohne Vorkenntnisse
ins Rennen gehen, einige Arbeit kosten wird, ist unbestritten – dafür haben Sie sich für eines
der arbeitsintensivsten aller Studienfächer entschieden. Die Früchte werden Sie im 3. und 4.
Semester ernten, wenn Ihnen mit guten chemischen Grundlagen das Studium der Biochemie
umso leichter fallen wird und Sie für das Physikum bereits gut gerüstet sind. Nicht umsonst
liegt Regensburg bei den Physikumsergebnissen im Bereich Chemie/Biochemie Jahr für Jahr
bundesweit in der Spitzengruppe.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schon jetzt einen erfolgreichen Studienstart.
Ihr
Rudi Hutterer
(Praktikumsleiter Chemie für Mediziner)
* C. Schmuck, B. Engels, T. Schirmeister, R. Fink, Chemie für Mediziner,
Pearson Studium 2008
A. Zeeck, S.C. Fischer, S. Grond, I. Papastavrou: Chemie für Mediziner, 7. Aufl. Urban und
Fischer (Elsevier) 2003
( G. Boeck: Kurzlehrbuch Chemie, Thieme 2003 )
(P. Margaretha: Chemie für Mediziner, Springer 2002)