Das Impfproblem

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Das Impfproblem
Das Impfproblem
Broschüre von Martin Hirte, Kinderarzt, München
Spätestens nach dem zweiten Lebensmonat
Ihres Kindes werden Sie mit dem Impfproblem
konfrontiert und müssen Entscheidungen
treffen, durch die Sie im Grunde genommen
überfordert sind. Nicht einmal Ärzte haben zu
diesem
Thema
genügend
verlässliche
Informationen, um fundiert beraten zu können.
Jeder will möglichst viel Sicherheit für sein
Kind, und gerade in der Zeit der Ein-KindFamilie und der "spät berufenen" Eltern sind
die Ängste um das Kind besonders groß. Was
ist aber nun die richtige Entscheidung: Möglichst viele Impfungen, um dem Kind Krankheiten und vor allem deren mögliche
Komplikationen zu ersparen; Oder möglichst
wenig Impfungen, um Impfkomplikationen und
chronische Impffolgen zu vermeiden?
In die Impfdiskussion spielt sehr stark der
Faktor Angst mit hinein - ja, er wird sogar
bewusst eingesetzt, um Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen. Dies steht im Gegensatz
zum Ideal der Selbstbestimmung über die
eigene Gesundheit, wie es unter anderem die
WHO in der Deklaration von Riga 1980
forderte: "Gesundheitsförderung ist ... ein
Grundprozess, der allen Menschen ein
höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre
Gesundheit ermöglichen soll, um sie damit zur
Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen sowie
ihre Kompetenz fördern, die Umwelt gesund zu
gestalten."
Es ist wichtig und notwendig, sich immer
wieder neu über Maßnahmen der Gesundheitsförderung, v. a. über Impfungen, zu
informieren. Die Medizin ist keine objektive
Wissenschaft, sondern hat auch viel mit
Erfahrung und Intuition zu tun. Sich einseitig
auf wissenschaftliche Ergebnisse und so
genannte „Leitlinien“ zu verlassen ist
problematisch,
denn
wissenschaftliche
Forschung ist durch kommerzielle Interessen
gesteuert, und ihre Ergebnisse können
manipuliert, verschwiegen oder einseitig
interpretiert werden.
Daher ist bei aller Informiertheit sehr viel
Intuition gefragt. Und diese Intuition sollte sich
nicht von Angst leiten lassen, sondern von
Liebe und Verantwortung, ja "Hingabe an das
Schicksal dieses Menschen", wie es der
Schweizer Kinderarzt und Impfkritiker Albonico
ausdrückt.
Ich will versuchen, Ihnen die wichtigsten
Impfungen, die derzeit von der STIKO (Ständige Impfkommission) empfohlen werden, kurz
zu skizzieren und Ihnen eine Entscheidungsfindung zu erleichtern (Ausführlicheres finden
Sie in meinem Buch "Impfen - Pro und
contra"). Im Gegensatz zur STIKO bemühe ich
mich, Vorteile und Nachteile der einzelnen
Impfungen darzustellen - wobei mir klar ist,
dass dadurch auch Ängste erzeugt werden
können. Jede Meinung zu diesem Thema ist
subjektiv; lesen Sie daher bitte auch meine
Worte kritisch und fällen Sie Ihre Entscheidung
nach "bestem Wissen und Gewissen". Ich
werde Sie, wie Ihre Entscheidung auch
ausfällt, als Ihr Kinderarzt unterstützen.
Die Empfehlungen der STIKO gelten
juristisch als „medizinischer Standard“. Bei
Abweichung von diesem Standard begeben
sich Ärzte in eine juristische Gefahrenzone.
Jeder Arzt muss über die öffentlichen
Impfempfehlungen aufklären und darf auch
nicht
explizit
von
dem
empfohlenen
Impfschema abraten. Viele Kinderärzte bieten
auf Grund dieser rechtlichen Situation keine
Alternativen zum öffentlichen Impfplan an. Im
Impfbereich herrschen nahezu totalitäre
Zustände. Inzwischen kommt sogar von
manchen Ärztefunktionären die Forderung, nur
noch „durchgeimpfte“ Kinder in Kindergärten
aufzunehmen.
Die intensive Auseinandersetzung mit der
Biographie des Kranken führt bei uns homöopathisch arbeitenden Ärzten zu einer besonderen Sensibilität gegenüber möglichen auslösenden Ereignissen. Viele Krankengeschichten von chronisch kranken Kindern oder
Erwachsenen beginnen mit der einen oder
anderen Impfung. Eine Umfrage bei USamerikanischen Rheumatologen unterstützt
diese
Beobachtung:
Ausbruch
oder
Reaktivierung
chronischer
rheumatischer
Erkrankungen bei Kindern werden oft in unmittelbarem Zusammenhang mit Impfungen
beobachtet. Verschiedene Impfstoffe stehen
konkret im Verdacht, die Entstehung
chronischer Krankheiten zu fördern.
Aus der Dritten Welt kommen Meldungen,
dass gerade geimpfte Kinder vermehrt an
schweren Infektionskrankheiten erkranken und
unter dortigen Bedingungen auch sterben.
Weiterhin gibt es Hinweise darauf, dass das
Verschwinden
gerade
der
typischen
"Kinderkrankheiten" wie Masern, Mumps,
Röteln und Windpocken eine vermehrte
Anfälligkeit für chronische Erkrankungen wie
Autoimmunerkrankungen, Allergien oder Krebs
zur Folge haben kann.
Die Behauptung, Impfungen hätten keine
Nebenwirkungen,
ist
völlig
unhaltbar.
Impfnebenwirkungen sind jedoch ein TabuThema, denn in Kreisen der „Main-StreamMedizin“ herrscht eine enorme Angst vor der
so genannten "Impfmüdigkeit".
Wer einmal ärztliche Veranstaltungen zum
Impfthema besucht, kann sich ein Bild machen
vom bisweilen aggressiven Fundamentalismus
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und von der bis zur persönlichen Beleidigung
führenden
Reaktion
auf
Kritik.
Auch
niedergelassene
kinderärztliche
Kollegen
reagieren auf besorgte Fragen der Eltern leider
häufig beleidigt oder autoritär („Sie sind ja
verantwortungslos").
Bei den Impfempfehlungen geht es nur
teilweise um den Schutz Einzelner vor einer
Erkrankung, auch wenn in der Öffentlichkeit
mit den – übrigens äußerst seltenen –
schweren
Krankheitskomplikationen
und
Todesfällen argumentiert wird. In erster Linie
werden epidemiologische und wirtschaftliche
Ziele
verfolgt:
Die
"Ausrottung"
von
Krankheiten und die Senkung der Kosten für
Gesellschaft und Gesundheitssystem. Daraus
kann sich ein Interessenskonflikt zwischen
Gesellschaft und dem Einzelnen ergeben, der
sich ja unter Umständen für abstrakte
gesundheitspolitische Ziele opfern soll.
Die Entwicklung von Impfstoffen gegen
immer
seltenere
und
harmlosere
Erkrankungen wird vorangetrieben einerseits
durch dieses ökonomische Denken und das
Profitstreben der Industrie, andererseits durch
die Idee von der „ewigen Gesundheit“ und die
Verdrängung von Krankheit und Tod aus
unserem Bewusstsein.
Der Versuch der Ausrottung von Krankheiten
erweist sich jedoch mehr und mehr als das für
unsere Zeit typische Verschieben von
Problemen: Für ein paar Jahre oder
Jahrzehnte werden Krankheiten wie Masern,
Windpocken oder Mumps seltener, um dann
vielleicht
gerade
in
Altersgruppen
auszubrechen, die anfälliger sind für
Komplikationen: Erwachsene und Säuglinge.
Im Übrigen spielen akute Krankheiten auch
eine wichtige Rolle im Anpassungsprozess des
Menschen an seine Umwelt, und es ist völlig
ungewiss, welche Auswirkungen es hat, wenn
hier ein Gleichgewicht aus dem Lot gebracht
wird. Die Zunahme chronischer Erkrankungen
könnte die andere Seite der Medaille sein,
wenn akute Erkrankungen immer mehr zum
Verschwinden gebracht werden.
Der Besuch von Informationsveranstaltungen zu Impfungen bietet einen interessanten
Blick hinter die Kulissen: Vor den Saaltüren
reihen sich die Werbetische der PharmaRiesen, die kleine Geschenke und Broschüren
verteilen, Essen und Getränke anbieten und in
der Regel auch finanzielle Unterstützung bei
Organisation und Veranstaltung beisteuern.
Nicht selten sprechen im Saal dann unter anderen sogar direkt Firmenvertreter - natürlich
vor allem aber Wissenschaftler, die mit den
Firmenvertretern oft ein erstaunlich vertrauliches Verhältnis haben. Sogar Mitglieder der
STIKO vertreten offen die Interessen großer
Impfhersteller; zwei von ihnen betreuen
beispielsweise eine Website des PharmaMultis GlaxoSmithKline.
In der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt ist
die Tatsache, dass die universitäre medizinische Forschung bei uns zu einem großen Teil
von der Pharmaindustrie über so genannte
"Drittmittel"
finanziert
wird.
Dies
gilt
insbesondere
für
Untersuchungen
von
Impfstoffen und deren Nebenwirkungen.
Forschung und Vermarktung liegen meist in
einer Hand. Es ist kein Problem, Statistiken zu
manipulieren, Ergebnisse zu schönen oder
negative Ergebnisse einfach nicht zu
veröffentlichen.
So wurden etwa bei der Studie zum
Sechsfachimpfstoffes Hexavac mehrere Fälle
von Atemstillstand als "nicht impfbezogen"
eingestuft und unterschlagen, obwohl einer
davon sogar am Tag der Impfung aufgetreten
war.
Von
über
240
gemeldeten
Nebenwirkungen ließen die Studienleiter nur
fünf als „impfbezogen“ gelten, was dann zu der
Beurteilung führte, der Impfstoff sei „gut
verträglich“ und „sicher“. Die mehr als 30
Todesfälle, die nach Sechsfachimpfungen in
Deutschland und Österreich gemeldet wurden,
lassen jedoch zu großer Zurückhaltung mit
diesen Impfstoffen raten. Einer der beiden
Impfstoffe, Hexavac, wurde inzwischen vom
Markt genommen – offiziell jedoch nicht wegen
dieser
Meldungen,
sondern
wegen
mangelnder Wirksamkeit.
Die möglichen Langzeit-Nebenwirkungen der
einzelnen Impfstoffe oder Impfstoffkombinationen werden vor ihrer Vermarktung nicht
untersucht, obwohl es wünschenswert und
möglich, wenngleich aufwändig und teuer
wäre, etwa bei neuen Impfstoffen Geimpfte
und Nichtgeimpfte über längere Zeit in Entwicklung und Krankheitsanfälligkeit zu vergleichen. Jedes Impfprogramm hat daher Experimentalcharakter, jeder Impfling ist auch Versuchskaninchen. Eine gesetzliche Meldepflicht
für Impfkomplikationen existiert erst seit dem
Jahr 2001, und es ist ein offenes Geheimnis,
dass nur ein winziger Bruchteil der
tatsächlichen Ereignisse gemeldet wird.
Zugang zu den Meldedaten ist nicht zu
bekommen, veröffentlicht werden im Abstand
von mehreren Jahren nur grobe Statistiken.
Die in der medizinischen Literatur veröffentlichten Impfkomplikationen und die seit 1972
etwa 5000 anerkannten Impfschäden in
Deutschland zeigen jedoch, dass jeder
Impfstoff harmlose, schwere und - allerdings
sehr selten - sogar lebensbedrohliche
Nebenwirkungen haben kann. Komplikationen
werden verursacht entweder durch das
Antigen selber (abgeschwächte Bakteriengifte,
abgeschwächte oder abgetötete Viren, oder
immunologisch wirksame Bakterienbestandteile), durch Zusatzstoffe wie Antibiotika, Chemikalien (Formaldehyd, Gelatine, Aluminiumverbindungen und Quecksilbersalze) oder
durch Substanzen aus Nährböden und Zellkulturen.
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11.Jahr
Nebenwirkungen können betreffen:
• die Impfstelle (Schwellung, Schmerzen,
Rötung, Abszess etc.),
• das Immunsystem (akute allergische Reaktionen, bis hin zum sehr seltenen lebensbedrohlichen allergischen Schock;
Fieber; Infektanfälligkeit; Neigung zu
Allergien und Autoimmunerkrankungen),
• das Nervensystem (z.B. Schlafstörung,
Wesensveränderung, neurologische Ausfälle, Krampfanfälle, Hirnentzündungen,
Nervenentzündungen und -schäden),
• spezifische Organe, auf die der Impfstoff
besonders einwirkt (z.B. die Bauchspeicheldrüse bei der Mumpsimpfung, die Gelenke
bei der Hepatitis- oder Rötelnimpfung).
Es gibt auch viele ernstzunehmende
Hinweise
auf
Spätschäden
durch
Impfungen.
Aus
Untersuchungen
an
menschlichen Nervenzellen und Tierversuchen
geht hervor, dass das in allen Totimpfstoffen
enthaltene Aluminium die Reifung und
Entwicklung von Nervenzellen stören kann. Ein
Zusammenhang zwischen Impfungen und
Entwicklungsstörungen wäre damit biologisch
plausibel.
Auch die dramatische Zunahme von Infektanfälligkeit
(z.B.
Mittelohrentzündung,
obstruktive Bronchitis), allergischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen schon
im Kindesalter könnte unter anderem auf die
immer
umfangreicheren
Impfprogramme
zurückzuführen sein.
Kein Impfstoff schützt 100%ig. Die
Schutzquote liegt meist irgendwo zwischen 80
und 95% und sinkt mit den Jahren ab. Oft wird
daher nur der Erkrankungszeitpunkt verschoben wie bei der Keuchhustenimpfung, oder es
wird eine völlig neue riskante Situation
geschaffen durch immer mehr ungeschützte
Erwachsene, etwa durch die Impfungen gegen
Masern oder Windpocken.
Der derzeitige STIKO-Impfkalender sieht
folgende Impftermine vor:
3.Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,
HIB,
Hepatitis
B,
Polio,
Pneumokokken
4.Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,
HIB, (+ Hepatitis B u. Polio bei
Kombinationsimpfstoffen),
Pneumokokken
5.Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,
HIB,
Hepatitis
B,
Polio,
Pneumokokken
12.Monat Masern,
Mumps,
Röteln,
Windpocken, Meningokokken
13.Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,
HIB,
Hepatitis
B,
Polio,
Pneumokokken
6.Jahr
Masern, Mumps, Röteln, Tetanus,
Diphtherie
10.Jahr
Polio
Hepatitis B, Röteln,
Diphtherie, Keuchhusten
Tetanus,
Weitere Impfstoffe sind in Entwicklung oder
Erprobung (Borrelien, Streptokokken, RSVirus, Rotavirus, Human-Papilloma-Virus etc.),
für andere wird die allgemeine Impfempfehlung
vorbereitet (Influenza, Pneumokokken).
Die ursprüngliche Absicht von Impfprogrammen, lebensbedrohliche Seuchen zu
verhindern, ist damit längst verlassen. Impfprogramme werden heute von einem medizinisch-industriellen Komplex diktiert, der aus
Profitgründen Impfstoffe entwickelt und mit
enormem Druck auf die Behörden die
Zulassung erzwingt. Die Komplikationsraten
von Krankheiten werden ins Groteske
aufgebauscht (z.B. Windpocken als „Krankheit
mit
gefährlichen
Folgen"),
der
Experimentcharakter der Impfprogramme wird
verschwiegen.
Ein großes Problem der Massenimpfungen
bürden wir unseren Nachkommen auf: Gegenüber der natürlichen Durchseuchung mit
Krankheiten wirkt die Impfung wie eine Krücke,
was zur Folge hat, dass die natürlich erworbene Information (z.B. "Masernabwehr") verloren geht und künftige Generationen den
„weg-geimpften" Krankheiten so schutzlos ausgeliefert sind wie ehedem die Urbevölkerung
Amerikas, sollten einmal die Impfprogramme
aus irgendwelchen Gründen gestoppt werden.
Wer aussteigt, begibt sich in Lebensgefahr die ganze Welt hängt sozusagen am Tropf der
Pharmaindustrie. Die Massenimpfungen sind
keine nachhaltige Gesundheitsmaßnahme,
sondern „Selbstläufer" mit Umsatzgarantie
Inzwischen hat sich sogar gezeigt, dass die
Kinder maserngeimpfter Mütter im ersten
Lebensjahr nicht nur gegenüber Masern,
sondern
auch
gegenüber
anderen
Viruserkrankungen
(z.B.
RS-Virus,
Metapneumovirus)
keinen
zuverlässigen
Nestschutz mehr haben und vermehrt daran
erkranken – eine Impfnebenwirkungen in der
Folgegeneration.
Lassen Sie sich bei Impfentscheidungen nicht
unter Druck setzen. Jede Impfung ist auch zu
einem späteren als dem empfohlenen
Zeitpunkt
durchführbar.
Es
gibt
nur
Minimalabstände
bis
zur
eventuellen
Auffrischimpfung, keine Maximalabstände
(„Jede Impfung gilt"). Eine begonnene
Impfreihe muss nicht zwangsläufig fortgesetzt
werden.
Impfungen werden von älteren Kindern in der
Regel besser vertragen. Die Belastung durch
Impfzusatzstoffe
wie
Aluminium
oder
Formaldehyd ist dann wegen des größeren
Körpergewichts nicht mehr so gravierend.
Auch ist das Nervensystem (Nervenscheiden,
Blut-Hirn-Schranke) dann mehr ausgereift und
weniger verletzlich.
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Kombinationsimpfstoffe
haben
mehr
Nebenwirkungen und weniger Wirkung als
Einzelimpfstoffe. Zudem ist bei einer
Impfreaktion nicht zu unterscheiden, welche
Komponente unverträglich war. Wenn Sie
jedoch gegen mehrere Krankheiten impfen
lassen wollen, ist es besser, Impfstoffe zu
kombinieren - sonst sind vielfache Injektionen
notwendig, die ihr Kind durch die Schmerzen
und durch die vielen Zusatzstoffe belasten.
Lassen Sie Ihr Kind jedoch nur impfen,
wenn Sie es für stabil genug halten und wenn
Sie sich voll für die Impfung entscheiden können. Insbesondere sollte das Kind körperlich
weitgehend gesund sein – ein abklingender
Schnupfen ist allerdings kein Hindernis - und
keinem aktuellen Stress (z.B. größere Reise
am Impftag, Schulaufgabe am nächsten Tag)
unterliegen.
Von so genannten „homöopathischen Impfungen" rate ich ab, da es keinen Beleg für ihre
Wirksamkeit gibt.
Die Impfungen im Einzelnen:
Tetanus
Tetanus ist eine Erkrankung ausgehend von
Wunden, die mit Erde oder Tierkot
(Naturdünger!) verschmutzt sind. Dazu zählen
Schürfwunden, Bisswunden, Stichwunden
(auch mit unsauberem Spritzbesteck), Verbrennungswunden
oder
in
die
Haut
eingedrungene Fremdkörper. Das Gift der
Tetanusbakterien führt nach 1-2 Wochen zu
Muskelkrämpfen bis hin zu Muskelstarre und
Atemstillstand. Die Behandlung besteht aus
intensivmedizinischen Maßnahmen wie Muskelrelaxierung, Sedierung und
künstlicher
Beatmung über viele Tage.
Ungeimpfte
haben
in
modernen
Industrieländern ein Risiko von 1: 20.000 –
50.000, irgendwann in ihrem Leben an
Tetanus zu erkranken. Nur 5 % aller
Tetanuspatienten sind unter 20 Jahre alt. Die
Sterblichkeit an Tetanus beträgt bei Kindern
etwa 5%; bei alten Menschen liegt sie höher.
Die Tetanusimpfung schützt nahezu 100%ig.
Der Impfstoff enthält den entgifteten Giftstoff
der Tetanusbakterien, das Tetanus-Toxoid. Er
ist in der Regel gut verträglich. Der Impfstoff
Tetanol pur und alle Kombinationsimpfstoffe
sind frei von Thiomersal.
Selten treten nach der Impfung Abszesse,
häufiger Schwellungen und Schmerzen an der
Impfstelle auf. Manche Kinder sind am Tag
nach
der
Impfung
schlecht
gelaunt,
gelegentlich entwickelt sich am Impftag oder
am Tag danach Fieber. Das Risiko für
neurologische Impfschäden wird mit 1:
700.000 beziffert. Nur vereinzelt gibt es
Berichte über schwere bis lebensbedrohliche
allergische Sofortreaktionen.
Die Impfung
kann Ekzeme auslösen oder verschlechtern
und möglicherweise auch die Entstehung
allergischer Erkrankungen begünstigen.
Ich halte die Impfung für empfehlenswert,
allerdings später als zum üblichen "frühest
möglichen" Zeitpunkt, nämlich mit Beginn des
Laufalters, also mit 9 - 14 Monaten. Die
Impfung muss einmal - bei Kombination mit
anderen Impfstoffen zweimal - im Abstand von
mindestens 4 Wochen und dann nach etwa
einem Jahr wiederholt werden, danach mit 10
Jahren. Danach reichen größere Abstände,
und es lohnt sich vor jeder Impfung eine
Antikörper-Untersuchung, um zu überprüfen,
ob die Impfung wirklich nötig ist.
Säuglinge sind im ersten Lebensjahr durch
übertragene
Antikörper
geschützt
(„Nestschutz“), wenn ihre Mutter während der
Schwangerschaft einen ausreichenden Impfschutz hatte.
Wer die Tetanusimpfung ablehnt, sollte folgendes
bedenken:
Eine
besondere
Risikogruppe sind Personen, die sich auf
einem Bauernhof oder in Tierställen verletzen.
Wunden
mit
Fremdkörpern
oder
abgestorbenem Gewebe (z.B. Quetschwunden)
sowie
infizierte
Wunden
und
Verbrennungen
bringen
ein
hohes
Tetanusrisiko mit sich. In solchen Fällen
sollten Sie zumindest einen TetanusPassivschutz (Immunglobulin) erwägen. Gute
Wundversorgung ist in jedem Fall unerlässlich.
Diphtherie
Diphtherie war bis vor 100 Jahren eine der
Haupttodesursachen bei Kindern – der „Würgeengel der Kinder“ (Diphtherie-Krupp,
toxische Diphtherie). Heute ist sie in Europa
sehr selten geworden, obwohl es jedes Jahr
einige Meldungen und immer wieder auch
Todesfälle gibt. In Deutschland ist die
Diphtherie praktisch verschwunden.
Der Diphtherieimpfstoff richtet sich nicht
gegen die Diphtheriebakterien selber, sondern
nur gegen deren krankmachenden Giftstoff.
Dennoch gibt es bei uns keine Bakterienträger
und
auch
unter
Ungeimpften
keine
Diphtheriefälle. Dies lässt darauf schließen,
dass der Rückgang der Diphtherie vor allem
der
Steigerung
des
Lebensstandards
zuzuschreiben ist. Bei massivem Kontakt mit
Erregern
etwa
in
einem
exotischen
Urlaubsland sind jedoch auch heute noch
Erkrankungen möglich und immer noch eine
hohe Sterblichkeit. Ein Stopp des DiphtherieImpfprogramms hätte daher wahrscheinlich
wieder vermehrt Diphtherieerkrankungen zur
Folge.
Der Diphtherie-Impfstoff ist in der Regel gut
verträglich. Der für Säuglinge und Kleinkinder
zugelassene Einzelimpfstoff ist mit Thiomersal
konserviert. Es kommen also an zugelassenen
Impfstoffen nur der Dreifachimpfstoff Infanrix
(TD-Keuchhusten) oder die Fünf- und
Sechsfachimpfstoffe in Frage.
Wollen Sie gegen Diphtherie, aber nicht
gegen Keuchhusten impfen, können Sie auf
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die Impfstoffe mit verringerter Diphtherie-Komponente („d“) ausweichen:
- Td
(Td-pur, Td-rix)
- Td-Polio (Revaxis, Td-Virelon).
Diese Impfstoffe wurden entwickelt, weil ältere
Kinder die für Säuglinge bestimmten hoch
dosierten „D“-Impfstoffe schlecht vertragen.
Mit „d“- Impfstoffen wurden keine Studien an
Säuglingen und Kleinkindern durchgeführt,
daher sind sie für diese Altersgruppe nicht
offiziell zugelassen. Dies hat Konsequenzen
nur für den (unwahrscheinlichen) Fall eines
bleibenden
Impfschadens:
Der
Staat
übernimmt
für
Schäden
durch
nicht
zugelassene Impfstoffe keine Haftung. Ich
habe mit den „d“-Impfstoffen gute Erfahrung.
Sie sind gut verträglich und immunisieren ab
dem 6. Lebensmonat ausreichend.
Gelegentlich verschlechtern sich nach einer
Diphtherie-Tetanusimpfung
Ekzeme.
Neurologische
Schäden
(Lähmungen,
Hirnschäden) sind als Impffolge gesichert,
aber sehr selten (1: 700.000).
In unserer Praxis hat sich die Kombination
mit der Tetanus- (Td-pur oder Td-rix) und
Polioimpfung (Td-Virelon oder Revaxis) nach
folgendem Schema bewährt:
1) Td
2) Td + Polio nach 4 - 8 Wochen
3) Td + Polio nach 4 - 8 Wochen
4) Td + Polio nach 6 - 12 Monaten
5) Td + Polio-Auffrischung mit zehn Jahren
Über 90% der Kinder entwickeln bereits nach
drei Impfungen hohe Diphtherie-Antikörperspiegel. Man könnte also auf die erste TdImpfung verzichten, sollte aber dann nach
Abschluss
der
Grundimmunisierung
sicherheitshalber aus dem Blut die Antikörper
gegen Diphtherie untersuchen lassen.
Es gibt auch Eltern, die ihr Kind erst dann
gegen Diphtherie schützen wollen, wenn bei
uns wieder vermehrt Krankheitsfälle auftreten
oder eine Auslandsreise in ein Land mit
Diphtheriegefahr geplant ist. Problematisch ist
diese Variante deshalb, weil der DiphtherieEinzelimpfstoff mit Thiomersal (QuecksilberVerbindung) konserviert ist.
Polio
In großen Teilen der Welt (Europa, Nord- und
Südamerika, Australien) ist die Kinderlähmung,
unter anderem in Folge der großen
Schluckimpfprogramme, verschwunden. Die
großen Epidemien der Nachkriegsjahre sind in
Vergessenheit geraten. Ein Erkrankungsrisiko
besteht bei uns auch für Ungeimpfte nicht
mehr. Bei Stopp des Impfprogramms würden
wahrscheinlich nach wenigen Jahren wieder
Poliofälle auftreten. Die Impfung hat also vor
allem sozialen Charakter.
Die Schluckimpfung hatte gravierende Nebenwirkungen: Durch Rückmutation des
Impfvirus verursachte sie zuletzt mehr Polioerkrankungen ("Impfpolio") mit bleibenden
Lähmungen als die Erkrankung selber. Zudem
enthielten
manche
Impfstoffchargen
infektiöses Material mit riskanten Spätfolgen,
z.B. den Simian Virus 40, mit dem in den 60er
Jahren auf diesem Weg mehr als 30 Millionen
Menschen infiziert wurden, und der die Entstehung von Hirntumoren begünstigte.
Angesichts dieser Risiken war die Durchführung der Schluckimpfung nicht mehr zu verantworten. Anfang 1998 wurde daher die
Schluckimpfung durch einen Impfstoff mit
abgetöteten Viren abgelöst. Dieser Impfstoff
muss gespritzt werden. Er kann ab dem dritten
Lebensmonat verabreicht werden und ist
relativ gut verträglich.
Es gibt ihn als Einzelimpfstoff oder in
Kombinationsimpfstoffen wie
- Pentavac
bzw.
Infanrix-Hib-IPV
(zusätzlich Hib) und
- Infanrix Hexa (zusätzlich Hepatitis B)
- Revaxis bzw. Td-Virelon (Tetanus,
Diphtherie, Polio, Zulassung ab dem
Alter von fünf Jahren, s. unter
„Diphtherie“).
Der Einzelimpfstoff IPV-Virelon muss
zweimal im Abstand von mindestens sechs
Monaten verabreicht werden. Eine Alternative
zu den Fünf- oder Sechsfachimpfstoffen ist
das unter „Diphtherie“ angegebene Schema,
also die Kombination mit der Tetanus- und
Diphtherieimpfung (Td-Polio), die offiziell
allerdings nicht für die ersten fünf Lebensjahre
zugelassen ist.
Keuchhusten
Der Keuchhustenimpfstoff gibt es nur in
Kombination als Dreifach- (mit Diphtherie und
Tetanus), Fünffach- (mit DT, HIB und Polio)
oder Sechsfachimpfstoff (zusätzlich mit
Hepatitis B). Frühester Impftermin ist der 3.
Lebensmonat. Die Impfung muss zweimal im
Abstand von 4 - 6 Wochen und nach einem
Jahr aufgefrischt werden.
An Nebenwirkungen findet man bei etwa jedem zehnten Säugling Beschwerden an der
Impfstelle, leichte Verhaltensveränderungen,
Erbrechen oder Durchfall. Fieber tritt nach den
ersten drei Impfungen bei bis zu 10 %, nach
der 4. Impfung noch häufiger auf. An ernsten
Nebenwirkungen
kommen
gelegentlich
Krampfanfälle, Verhaltensauffälligkeiten (Unruhe, ungewöhnliches Schreien von über einer
Stunde Dauer, Apathie), EEG-Veränderungen
und sehr selten auch Lähmungen vor. Diese
Nebenwirkungen können als herdförmige Gehirnentzündung
gedeutet
werden.
Aussagekräftige
Untersuchungen
zu
Langzeitfolgen gibt es nicht. Eine ältere Studie
aus Großbritannien stellte bei Kindern, die mit
dem früher gebräuchlichen Ganzkeim-Impfstoff
geimpft waren, vermehrt neurologische
Störungen, Verhaltens- und Konzentrationsstörungen fest.
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Bei 50 - 70% der Geimpften wird ein guter
Schutz vor einer Keuchhustenerkrankung, bei
weiteren 20 - 25% ein Schutz lediglich vor
schweren Verläufen erzielt - allerdings nur für
den Zeitraum von einigen Jahren. Innerhalb
von fünf und zehn Jahren nach der Impfung
geht der Schutz verloren und das Kind kann
wieder erkranken.
Der Keuchhusten wird also durch die
Impfung nicht verhindert oder ausgerottet,
sondern in höhere Lebensalter verschoben.
Die besonders gefährdeten jungen Säuglinge
werden heutzutage eher von den geimpften
Eltern angesteckt als von ihren Geschwistern.
Seit
Frühjahr
2000
ist
eine
Auffrischungsimpfung
für
9-17jährige
empfohlen, seit Sommer 2004 die Impfung
aller
engen
Kontaktpersonen
von
Neugeborenen (also auch der Eltern), seit
2006 die Impfauffrischung bei 5-6jährigen. In
Diskussion ist ein lebenslanges regelmäßiges
Nachimpfen, was die Gesundheitskosten
erheblich in die Höhe treiben würde.
Die tatsächlichen und möglichen Nebenwirkungen
der
Impfung
müssen
der
Keuchhustenerkrankung
gegenübergestellt
werden (siehe Kapitel Keuchhusten). Der
Keuchhusten ist eine lästige und langwierige,
aber
in
der
Regel
komplikationslose
Erkrankung.
Bei einer Infektion in den ersten vier
Lebensmonaten kann es jedoch auch zu
schweren Verläufen, im Extremfall sogar zu
Todesfällen kommen - durch Atemstillstand
oder Komplikationen wie Lungenentzündung
und Gehirnentzündung. Das Baby kann durch
die Impfung davor nicht geschützt werden, da
der Impfschutz erst nach der zweiten oder
dritten Impfung greift, also mit frühestens vier
Monaten. Bei bekannter Ansteckung kann
jedoch der Krankheitsausbruch durch rechtzeitige Antibiotika-Gaben verhindert werden.
Wenn Sie sich für die Impfung entscheiden,
müssen Sie mich vor dem ersten TetanusImpftermin darauf aufmerksam machen.
Lassen Sie Ihr Kind nicht impfen, so nehmen
Sie das Risiko in Kauf, dass es auch schon in
den ersten Lebensjahren eine Keuchhustenerkrankung durchmacht.
Hib
Seit 1990 ist die Impfung gegen HämophilusInfluenza-B-Bakterien öffentlich empfohlen.
Dieser Erreger ist für einen Teil der bakteriellen Gehirnhautentzündungen verantwortlich,
außerdem kann er gefährliche Kehldeckelentzündungen (Epiglottitis) oder Blutvergiftungen
(Sepsis) hervorrufen.
Die Sterblichkeit schwerer Hib-Infektionen
beträgt etwa 3%, die Rate neurologischer
Schäden - v.a. Hörschäden - liegt bei bis zu
sieben Prozent. Erkennt man die Infektion
rechtzeitig, kann man sie durch antibiotische
und
intensivmedizinische
Behandlung
beherrschen.
Die Impfung ist ohne Zweifel wirksam - die
Zahl der Hib-Erkrankungen ist seit Einführung
der Impfung deutlich rückläufig: Bis 1989 gab
es in Deutschland jährlich 1000 – 1500 Erkrankungen, seit 1998 sind es nur noch 10 - 20 pro
Jahr. Da die Geimpften die Krankheit auch
nicht mehr übertragen können, ist das
Erkrankungsrisiko auch für die Nichtgeimpften
(durch die so genannte "Herdenimmunität")
deutlich geringer geworden als früher und liegt
im Bereich von 1: 100.000.
Früher hatten sich nahezu alle Kinder in den
ersten fünf Lebensjahren ohne Erkrankung
gegen Hib immunisiert und hatten dann ihr
Leben lang Antikörper. Warum einige
erkrankten, ist ungeklärt. Etwa jede zweite HibErkrankung ereignet sich im ersten Lebensjahr. Gestillte Kinder erkranken deutlich seltener, Kinder in Kinderkrippen überdurchschnittlich häufig.
Die Hib-Impfung kann - in allerdings sehr
seltenen Fällen - zu Gelenksentzündungen,
Lähmungen,
Mangel
an
Blutplättchen
(Thrombozytopenie) und Krampfanfällen führen.
Die dramatische Zunahme von Diabetes
(Zuckerkrankheit) bei Kleinkindern wird von
einigen Untersuchern in Zusammenhang mit
der Einführung der Hib-Impfung gebracht.
Auch die Zunahme von Asthmaerkrankungen
könnte teilweise mit der Einführung der HibImpfung zusammenzuhängen.
Überlegenswert
ist
die
Hib-Impfung
besonders für Frühgeborene, für Säuglinge,
die nicht gestillt wurden und für Kinder, die
schon in den ersten beiden Lebensjahren eine
Kinderkrippe besuchen sollen.
Auf Wunsch führe ich die Hib-Impfung ab
dem 4. Lebensmonat (z. B. U4) durch entweder mit dem Schweizer Einzelimpfstoff
Hiberix oder mit einem Fünffachimpfstoff (TD,
Polio, Keuchhusten und Hib). Die Gabe des
Einzelimpfstoffs ist nach 4 – 8 Wochen und
nach einem Jahr zu wiederholen. Der
Fünffachimpfstoff muss dagegen viermal
gespritzt werden.
Bei Erstimpfung nach dem zwölften Lebensmonat genügt die einmalige Verabreichung des Einzelimpfstoffs Hiberix.
Hepatitis B
In Deutschland infizieren sich jedes Jahr
einige Tausend Personen an Hepatitis B.
Weniger als ein Prozent davon sind jünger als
15 Jahre.
Infektiös ist vor allem das Blut von Virusträgern. Gefährdet sind daher alle, die beruflich oder privat mit Blut in Kontakt kommen,
d.h. alle im Gesundheitswesen Tätigen, Dialysepatienten, Sexualpartner von Erkrankten
(Homosexualität, Promiskuität), Drogenab-
7
hängige und Neugeborene von Hepatitis-Bkranken Müttern.
5 – 10 Prozent der Infizierten bleiben chronische Virusträger (bei Kindern noch mehr), d.h.
sie haben das Virus ständig im Blut und
können andere infizieren; ein kleiner Teil
davon (weniger als ein Promille der Infizierten)
entwickelt eine Leberzirrhose, ein akutes
Leberausfallskoma oder sehr selten (v.a. in
Entwicklungsländern) Leberkrebs. Pro Jahr
gibt es in Deutschland ca. 250 - 400 Todesfälle
durch Hepatitis B - oft als Folge einer
Neugeborenen-Hepatitis, die heute durch
gezielte Impfung verhindert werden kann.
Ab 1982 war bei uns die Impfung nur für den
oben aufgeführten besonders gefährdeten Personenkreis empfohlen („Indikationsimpfung").
Dies brachte zunächst keinen wesentlichen
Rückgang der Erkrankungszahlen (der wäre
erst nach 20 - 30 Jahren zu erwarten). Auf die
Empfehlung der WHO hin, bis 1997 auch in
Ländern mit geringem Risiko die Routineimpfung einzuführen, ist seit 1995 auch in
Deutschland die Hepatitis-B-Impfung für alle
Säuglinge und für Jugendliche bis zum Alter
von 18 Jahren empfohlen.
Über die Dauer des Impfschutzes herrscht
Unklarheit. Es ist fraglich, ob mit der
Säuglingsimpfung der hauptsächlich gefährdete Personenkreis (15 - 24jährige) überhaupt
erreicht wird. Es gibt viele Impfversager, die
keine Antikörper entwickeln oder sie früh
wieder verlieren.
Im Zusammenhang mit der Hepatitis-BImpfung kommt es gelegentlich zu schweren
Nebenwirkungen. Allergische Reaktionen
sind relativ häufig: Ekzeme, Nesselsucht und
sehr selten auch allergische Schocks.
Gemeldet
wurden
ferner
rheumatische
Erkrankungen und neurologische Störungen
vorübergehender oder anhaltender Art wie
Lähmungen, Sehnerventzündungen oder Kopfschmerzen. In Frankreich wurde nach
„Durchimpfung“ aller Jugendlichen eine
dramatische Zunahme von Mulitple-Skleroseartiger Erkrankungen registriert, auch in
Deutschland kam es massenhaft zu solchen
Meldungen,
die
allerdings
nirgends
veröffentlicht wurden. Eine amerikanische
Studie gibt an, dass sich das MultipleSklerose-Risiko nach der Hepatitis-B-Impfung
etwa verdreifacht.
Das Risiko einer Hepatitis-B-Infektion ist für
Kinder nicht erkrankter Mütter extrem gering.
Auch in Kindergärten besteht kein erhöhtes
Übertragungsrisiko durch Virusträger (etwa
durch die berühmte „Bissverletzung"). Ein
etwas erhöhtes Risiko haben lediglich Kinder,
die mit einem Hepatitis-B-Überträger zusammenleben.
Schwangere werden heute routinemäßig auf
Hepatitis B untersucht, bei positivem Ergebnis
werden ihre Neugeborenen geimpft. Über
einen
Impfschutz
nach
der
Pubertät
(ungeschützter
Geschlechtsverkehr,
Drogenproblematik) können Sie mit Ihrem Kind zu
gegebener Zeit diskutieren. Es gilt dabei, das
Risiko
der
Erkrankung
gegen
die
Impfnebenwirkungen abzuwägen - hier ist also
viel Intuition gefragt. Unerlässlich ist in jedem
Fall
eine
Barrieremethode
beim
Geschlechtsverkehr, schon allein als AIDSProphylaxe. Bei einer stabilen Partnerschaft
könnte dann das Hepatitis- und AIDS-Risiko
durch
Blutuntersuchung
ausgeschlossen
werden.
Da nach Sechsfach-Impfstoffen vermehrt
Todesfälle gemeldet wurden, verwenden wir
den Hepatitis-B-Impfstoff nur noch als Einzelimpfstoff.
Masern
Die Masernimpfung wurde 1970 eingeführt
mit
dem
Ziel,
die
Masernerkrankung
auszurotten. Empfohlener Impftermin ist der
12. – 15. Lebensmonat (davor können
mütterliche Leih-Antikörper den Impferfolg in
Frage stellen). Inzwischen werden in
Deutschland mehr als 80 Prozent aller Kinder
geimpft.
Die Masern (siehe Kapitel Masern) sind eine
hochfieberhafte,
sehr
ansteckende
Viruskrankheit. Gelegentlich führen sie zu
einer Lungenentzündung oder Mittelohreiterung, selten zu Krupphusten. Bei unterernährten oder Tuberkulose-kranken Kindern in Entwicklungsländern ist die Sterblichkeit hoch. Bei
uns verläuft sie vor allem im Kindesalter in der
Regel gutartig. Dennoch müssen Eltern, die
nicht impfen, bereit sein, eine heftige und
hochfieberhafte Erkrankung mit ihrem Kind
durchzustehen.
Die
gefürchtete
Masern-Enzephalitis
(Gehirnentzündung)
mit
möglichen
Folgeschäden ist im Kindesalter sehr selten (1:
15.000), aber etwas häufiger als eine
Enzephalitis nach der Masernimpfung. Das
Risiko steigt im Schulalter auf etwa 1: 5.000
und im Erwachsenenalter dann auf etwa 1:
2.500. In Finnland ließ sich nachweisen, dass
nach Einführung der Masernimpfung zwar die
Masernenzephalitis seltener wurde, die
Gesamtzahl schwerer Gehirnentzündungen
jedoch gleich blieb - lediglich die Erreger
hatten gewechselt.
In Einzelfällen kommt es zu MasernKomplikationen mit Todesfolge, etwa durch
eine fulminant verlaufende Lungenentzündung,
durch eine Enzephalitis oder Jahre nach den
Masern durch die Späterkrankung SSPE
(„subakute sklerosierende Panenzephalitis“).
Untersuchungen weisen darauf hin, dass die
Masern das Risiko für Krebs und bestimmte
Autoimmunerkrankungen
(Morbus
Crohn,
Colitis ulcerosa) im späteren Leben senken.
Die Masern haben offenbar einen Lerneffekt
auf das Immunsystem.
8
Kinder von Müttern, die Masern geimpft
wurden, erkranken in den ersten beiden
Lebensjahren häufiger an einer obstruktiven (=
asthma-artigen) Bronchitis und haben damit
auch ein höheres Risiko, ein Asthma
bronchiale
zu
entwickeln
–
eine
Impfnebenwirkungen
sozusagen
in
der
nächsten Generation.
Es hat also gewisse Vorteile, die Masern
durchzumachen.
Bei
Verzicht
auf
Fiebersenkung und unter homöopathischer
Begleitung ist mit bedrohlichen Komplikationen
kaum zu rechnen.
Der Impfschutz ist nach einer einmaligen
Masernimpfung nicht verlässlich: 5 - 10% der
Impflinge sind Impfversager. Mit einer zweiten
Impfung frühestens vier Wochen später wird
jeder zweite Impfversager doch noch
geschützt.
Da die echten Masern immer seltener
werden und die Geimpften ihr „Impfgedächtnis“
nicht immer wieder durch den Kontakt mit
Masernkranken auffrischen können, ist in den
nächsten Jahrzehnten mit einer allmählichen
Abnahme des Impfschutzes zu rechnen. Damit
nimmt die Gefahr zu, dass Epidemien gerade
unter den für Komplikationen anfälligsten
Bevölkerungsgruppen
ausbrechen,
den
Erwachsenen und Säuglingen.
Langfristig kann die Impfung dadurch mehr
Probleme erzeugen als sie zu lösen vorgibt:
Die Nichtgeimpften und auch ein Teil der
Geimpften erkranken in höherem Lebensalter
und sind damit mehr von Komplikationen der
Masern bedroht.
Ein ungelöstes Problem ist auch der
schlechter werdende Nestschutz heutiger
Säuglinge:
Quer
durch
alle
Bevölkerungsschichten sinken die MasernAntikörper ab, weil die Krankheit eben kaum
mehr vorkommt. So geben die Mütter ihren
Kindern nur noch geringe Antikörper mit ins
erste Lebensjahr, was diese schon in einer
Lebensphase für Masern empfänglich macht,
in der die Krankheit früher nicht vorkam.
Säuglinge erkranken jedoch leider besonders
schwer. Ältere Geschwister sollten daher
gegen Masern geimpft werden, damit sie die
Viren nicht mit nach Hause bringen.
Die Masernimpfung macht relativ häufig
Nebenwirkungen. Harmlos sind Fieber,
Fieberkrämpfe und Impfmasern (leicht verlaufende Masernerkrankung) 7 - 12 Tage nach
der Impfung. Seltener sind schwerere Nebenwirkungen
wie
allergischer
Schock,
Blutgerinnungsstörungen, Krampfanfälle und
neurologische Komplikationen.
Für die Gesellschaft insgesamt sind
gelegentliche Masernausbrüche dadurch von
Vorteil, dass sie den Schutz geimpfter
Kontaktpersonen stabilisieren. Von Nachteil ist
jedoch die Gefährdung von Säuglingen
ungeimpfter Mütter und von Erwachsenen, die
ihren Impfschutz verloren haben. Die Eltern
ungeimpfter Kinder sollten daher ihren
Masernschutz überprüfen.
Die Masernimpfung ist öffentlich empfohlen
ab dem 12. – 15. Lebensmonat. Spätestens
bis zum Alter von 10 Jahren sollte jedes Kind
geimpft sein, das bis dahin keine Masern
hatte. Falls bis dahin auch noch keine Mumps
bzw. Röteln durchgemacht wurde, kann die
Masernimpfung mit der Mumps- und
Rötelnimpfung kombiniert werden (MMR); der
Mumpsimpfstoff ist als Einzelimpfstoff nicht
mehr verfügbar. Nach frühestens vier Wochen
sollte die Impfung wiederholt werden.
Mumps
Mumps
ist
eine
Entzündung
der
Speicheldrüsen: Die Region vor den Ohren (oft
auch einseitig) ist über einige Tage
geschwollen und schmerzhaft, z.B. beim
Kauen. Meist tritt auch Fieber auf.
Die Krankheit verläuft nahezu immer
harmlos. Auch die seltene Hirnhautentzündung
durch Mumps ist gutartig. Sehr selten kommt
es durch Mumps zu einer Hörschädigung
(1:20.000). Als Argument für die Impfung wird
oft die Hodenentzündung angeführt. Diese
Komplikation tritt jedoch nur bei geschlechtsreifen Männern auf. Eine beidseitige Hodenentzündung mit Unfruchtbarkeit ist extrem
selten.
Mumps gehört zu den Krankheiten, für die ein
Schutzeffekt vor Krebs im späteren Leben
nachgewiesen ist.
Die STIKO empfiehlt die Mumpsimpfung
zusammen mit der Impfung gegen Masern und
Röteln ab dem 12.-15. Lebensmonat.
Wollen Sie auf die Impfung bei Ihrem Kind
vorläufig verzichten, um ihm Gelegenheit zur
natürlichen „Durchseuchung“ mit zuverlässiger
Immunisierung zu geben, können Sie vor
Eintritt der Pubertät die Antikörper auf Mumps
untersuchen lassen. Bei fehlenden Antikörpern
ist die zweimalige Impfung zu empfehlen –
auch für Mädchen, da Mumps in der
Frühschwangerschaft zum Abort führen kann.
Mögliche Nebenwirkungen sind: Reaktion
an der Impfstelle, leichte Mumpserkrankung
bis hin zur Gehirnhautentzündung, allergische
Reaktionen und sehr selten die Entwicklung
eines Diabetes.
Achtung: Den Mumpsimpfstoff gibt es nur
noch in Kombination mit dem Masern- und
Rötelnimpfstoff!
Röteln
Die Röteln sind eine völlig harmlose Kinderkrankheit, und alle Mädchen sollten eigentlich
Röteln durchmachen, damit sie später
während einer Schwangerschaft nicht erkranken. Leider ist die Chance in den letzten
Jahren sehr klein geworden, Röteln zu
bekommen, weil die meisten Altersgenossen
geimpft sind.
Bei der Impfung im
9
Kleinkindalter gibt es, wie bei anderen
Impfungen auch, Impfversager, was auch
künftig die Erkrankung von Schwangeren
ermöglicht.
Röteln in der Frühschwangerschaft können
zur gefürchteten Röteln-Embryopathie, also
zur
Fruchtschädigung
mit
schweren
Mißbildungen führen. Beim Eintritt in die
Pubertät rate ich daher bei Mädchen zu einer
Antikörperuntersuchung,
bei
fehlenden
Antikörpern zur Impfung (evtl. zusammen mit
Masern und Mumps). Sie sollte nach
frühestens vier Wochen wiederholt werden.
Nebenwirkungen der Impfung sind unter anderem akute Gelenkschmerzen (bei Kindern
selten, aber bei jedem 2. - 4. Erwachsenen),
selten Nervenschädigungen, Hautblutungen
durch Zerfall von Blutplättchen und sehr selten
eine chronisch-rheumatische Erkrankung.
Windpocken
Seit
Sommer
2004
ist
die
Windpockenimpfung für alle Zweijährigen
öffentlich empfohlen. Die Windpocken heilen
bei Kindern nahezu immer folgenlos ab und
werden durch die Impfung in höhere
Lebensalter verschoben werden, in der
Komplikationen häufiger sind. Außerdem
bieten sie einen gewissen Schutz vor dem
Ausbruch einer Zuckerkrankheit.
Viele Kinderärzte stehen der Impfung daher
kritisch gegenüber. Es ist zu befürchten, dass
die Krankheit ins komplikationsträchtige
Erwachsenenalter verschoben wird, und dass
über die nächsten Jahrzehnte Erkrankungen
an Gürtelrose zunehmen – Folge des in der
Impfära seltener werdenden Kontakts von
Erwachsenen mit Windpocken.
Es gibt inzwischen zahlreiche Meldungen
von Nebenwirkungen teils harmloser, teils
auch schwerer Art bis hin zu neurologischen
Komplikationen. Das Impfvirus nistet sich
zudem ein Leben lang in Nervenzellen ein, und
niemand weiß, was nach Jahren oder
Jahrzehnten daraus hervorgeht.
Empfehlenswert ist die Impfung bei
Jugendlichen und Erwachsenen, die keine
Windpocken durchgemacht haben.
Pneumokokken
Die Impfung gegen Pneumokokken ist in
Deutschland für alte Menschen ab 60 Jahren
und für alle Kinder ab dem dritten
Lebensmonat empfohlen. Pneumokokken
kommen bei den meisten Menschen als
harmlose Bewohner des Nasen-RachenRaums vor, können aber auch Mittelohreiterungen, Lungenentzündungen und in
seltenen Fällen Meningitis oder Blutvergiftung
hervorrufen.
Jedes Jahr gibt es in Deutschland dadurch
viele Todesfälle vor allem unter alten
Menschen. Auch bei Kindern in den ersten
beiden Lebensjahren und bei Patienten mit
chronischen
Krankheiten
und
dadurch
geschwächtem Immunsystem sind Pneumokokkenerkrankungen häufiger.
Pneumokokken
sind
auf
Antibiotika
empfindlich, wegen der häufigen (und oft
unnötigen)
Verordnung
von
Antibiotika
entwickeln sie jedoch mehr und mehr
Resistenzen. Diesem Problem hofft man durch
den Einsatz von Impfstoffen zu entgehen.
Die im gängigen Impfstoff Prevenar
enthaltenen sieben Stämme (von insgesamt
über 90) entsprechen der Häufigkeitsverteilung
in den USA; in Europa sind andere Stämme
von größerer Bedeutung, was den Impfstoff
wenig wirksam macht.
In Ländern, in denen die Impfung schon
länger für alle Kinder empfohlen ist (z.B. USA)
zeigt sich, dass Pneumokokken nicht
auszurotten
sind:
Die
im
Impfstoff
berücksichtigten Stämme werden rasch durch
andere Stämme ersetzt, teilweise werden die
entstandenen Lücken auch durch andere
Bakterien aufgefüllt: Die Natur duldet kein
Vakuum.
Die kurz- und langfristige Wirksamkeit der
Impfung
ist
also
zweifelhaft,
die
Nebenwirkungen
sind
nur
ungenügend
untersucht – zwei Gründe, dieser nicht
nachhaltigen Impfung gegenüber skeptisch zu
sein.
Meningokokken
Meningokokken sind ähnlich wie Hib oder
Pneumokokken Erreger, die zu einer
lebensbedrohlichen
bakteriellen
Gehirnhautentzündung oder Blutvergiftung
(Sepsis) führen können. Die Sterblichkeit
dieser sehr ernsten Erkrankungen liegt bei 10
Prozent. In Deutschland kommt es jährlich zu
einigen hundert Erkrankungen und zig
Todesfällen, jeder zweite Fall betrifft
Kleinkinder oder Jugendliche.
Über 80% der Erkrankungen bei uns werden
durch Meningokokken der Gruppe B
hervorgerufen, gegen die es keinen Impfstoff
gibt. Die Gruppe C spielt bei uns eine
untergeordnete
Rolle,
ist
jedoch
in
Großbritannien und anderen Ländern häufig.
Die Impfung gegen Meningokokken C ist seit
2006 für alle Einjährigen empfohlen. Man
erhofft sich eine Reduzierung der Krankheitsund Todesfälle, die jedoch in dieser
Altersgruppe sehr selten sind: 2005 kam es bei
1-4jährigen Kinder, also der Gruppe, die am
ehesten von der Impfung profitiert, nur zur 27
Krankheitsfällen und einem Todesfall durch
Meningokokken
C..
Die
Dauer
des
Impfschutzes ist wahrscheinlich zu kurz, um
auch andere Altersgruppen zu schützen.
Zu den eher häufigen Nebenwirkungen der
Impfung zählen Lokalreaktionen, fieberhafte
Allgemeinreaktionen und Reizbarkeit. Selten
10
sind allergische Reaktionen, Krampfanfälle,
Enzephalitis und Lähmungserkrankungen.
Grippe (Influenza)
Die echte Grippe (Influenza) kann ohne
Laboruntersuchung kaum von den vielen
anderen fieberhaften Infekten unterschieden
werden, die im Winterhalbjahr grassieren. Sie
beginnt oft schlagartig mit hohem Fieber und
Kopf- und Gliederschmerzen. Vor allem bei
älteren
Menschen
kann
sie
zu
Lungenentzündungen und Kreislaufproblemen
führen; bei geschwächten oder chronisch
kranken Menschen kommen auch Todesfälle
vor.
Die Statistiken, die jährlich viele Tausend
Todesfälle angeben, sind unglaubwürdig, denn
sie unterscheiden nicht die Krankheitsursache,
sondern lasten einfach die höhere Sterblichkeit
im Winterhalbjahr der Grippe (Influenza) an.
Damit sollen Argumente für die Grippeimpfung
geliefert werden, die ja die lukrativste aller
Impfungen ist, da sie jedes Jahr wiederholt
werden muss.
Derzeit ist die Grippeimpfung empfohlen für
Menschen ab 60 Jahren, für Patienten mit
einer chronischen Grunderkrankung und für
Personen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko
(z.B. medizinisches Personal). Dabei ist
wichtig zu wissen, dass die Impfung nicht vor
der Erkrankung als solcher schützt, sondern
lediglich Komplikationen etwas seltener macht.
Der Nutzen der Impfung wird übrigens auch
deshalb überschätzt, weil sich vor allem
gesundheitlich stabile Personen impfen lassen,
die auch ohne Impfung nicht schwer erkranken
würden.
Bei Kindern und gesunden Erwachsenen
unter 65 Jahren gibt es bislang keinen Beleg
für einen Nutzen. Komplikationen der
Grippeerkrankung wie Ohrenentzündung oder
Lungenentzündung werden durch die Impfung
nicht seltener, auch bei Kindern mit Asthma
kann die Impfung schwere Verläufe nicht
verhüten. Konsequenterweise ist die Impfung
für Kinder auch nicht empfohlen.
Die
Impfung
kann
neurologische
und
immunologische Nebenwirkungen haben. Bei
Hühnereiallergiker darf sie nicht angewandt
werden.
Human Papilloma Virus(HPV)-Impfung
Diese Impfung wird als erste „Impfung gegen
Krebs“ gehandelt. Sie richtet sich gegen ein
Virus, mit dem 70% aller erwachsenen Frauen
durchseucht sind, und das als eine der
Ursachen von Gebärmutterhalskrebs gilt.
Dieser Krebs ist der zweithäufigste Krebs bei
jungen Frauen bis zum Alter von 45 Jahren
und der zehnthäufigste Krebs bei Frauen
überhaupt.
Es gibt über 100 verschiedene HPV-Typen,
von denen 13 als krebserregend angesehen
werden. Die beiden Impfstoffe gegen HPV,
Gardasil und Cervarix, richten sich gegen die
zwei häufigsten dieser Typen. Die Impfung
sollte
vor
dem
ersten
Sexualkontakt
durchgeführt werden, da dieser oft schon zur
Erstinfektion mit HPV führt.
Ein Wirkungsnachweis der HPV-Impfung
besteht bisher nur für die Infektion mit dem
HPV-Virus
und
für
„dysplastische“
Zellveränderungen. Krebserkrankungen sind in
den Impfstudien bisher weder bei den
Geimpften noch bei den Placebo-Gruppen
aufgetreten. Somit ist auch unklar, wie lange
ein eventueller Schutz besteht, und ob nicht
der Ausbruch der Krebserkrankung lediglich
verschoben wird in ein höheres Alter, in dem
die Heilungschancen schlechter sind.
Auch ist unbekannt, ob nicht die weggeimpften HPV-Viren rasch durch andere
Virentypen abgelöst werden, die nicht im
Impfstoff berücksichtigt sind. Ebenso ist nicht
gesichert, ob die extrem teure HPV-Impfung
zusätzlich zur regelmäßigen gynäkologischen
Krebsvorsorge einen Profit bringt. Auf jeden
Fall ist die Impfung kein Ersatz für
Vorsorgeuntersuchungen.
Impfreaktionen an der Impfstelle sind sehr
häufig, ebenso Fieber. Selten kommt es zu
allergischen Impfreaktionen.
Was können Sie tun?
Das Abwägen zwischen den Risiken einer
Erkrankung und
den
nur
mangelhaft
erforschten Nebenwirkungen und Spätfolgen
einer Impfung ist schwierig bis unmöglich.
Zwar übernimmt der Staat die Haftung für
Impffolgen, aber nur bei „offiziell anerkannten"
Impfschäden in unmittelbarem zeitlichem
Zusammenhang (Stunden bis wenige Tage)
mit der Impfung. Die Verantwortung tragen
allemal Sie als Eltern.
Bitte bedenken Sie: Es gibt keine absolute
Sicherheit für Ihr Kind. Auf dem Hintergrund
nicht verlässlicher Informationen müssen Sie
letztlich gefühlsmäßig entscheiden, und auf die
Richtigkeit dieser Entscheidung vertrauen.
Angst ist hierbei sicherlich kein guter
Ratgeber. Lassen Sie sich von Liebe und
Vertrauen in den Lebensweg Ihres Kindes leiten. Sollte Ihr Kind dennoch von einer der sehr
seltenen Komplikationen betroffen sein, so
müssen Sie das als sein Schicksal akzeptieren.
Stärken Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes - stillen Sie es und ernähren Sie es danach vollwertig, meiden Sie industriell vorgefertigte und „raffinierte" Lebensmittel sowie
Lebensmittelchemikalien. Ermöglichen Sie ihm
stressfreies Spielen, Malen, Musizieren. Seien
Sie kritisch gegenüber der Verordnung von
Fieberzäpfchen, Antibiotika etc - der kindliche
Körper darf nicht zur Endlagerstätte von Produkten der pharmazeutischen Industrie
werden. Meist genügen bei Krankheiten einfa-
11
che Hausmittel, oft reicht es auch, erstmal
abzuwarten.
Engagieren Sie sich für eine gesunde
Umwelt. Äußern Sie privat und öffentlich Kritik
an Kernkraft, Verkehrspolitik und lascher
Umweltgesetzgebung. Die Beschäftigung und
Auseinandersetzung
mit
beängstigenden
Dingen ist notwendig, wenn wir unseren
Kindern eine lebenswerte Welt „vererben"
wollen. Kaufen Sie umweltbewusst ein,
vermeiden Sie Wohngifte in der Wohnung,
lassen Sie Ihr Auto stehen, soviel es geht.
Stellen Sie ein schwerkrankes Kind einem
Kinderarzt vor. Hohes Fieber verbunden mit
Trinkverweigerung, Atemnot oder zunehmender Apathie sind Grund genug für eine Fahrt
zum Arzt oder ins Krankenhaus.
12
Verfügbare Impfstoffe:
Einzelimpfstoffe
Impfstoff
Tetanus
Tetanol pur
IPV-Virelon;
IPV Mérieux
Hiberix (Schweiz)
Engerix B;
HBVax PRO
Prevenar
Meningitec u.a.
Diphtherie
Polio
Keuchhusten
Hib
Hepatitis
B
Pneumokokken
Meningokokken
x
x
x
x
x
x
Kombinationsimpfstoffe für Säuglinge
Infanrix
Pentavac ohne
Hib-Fläschchen
Infanrix-IPV +Hib
Pentavac
Infanrix Hexa
Procomvax
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Kombinationsimpfstoffe mit Zulassung ab dem 5. Geburtstag:
Td pur
Revaxis,
Td Virelon
Boostrix
Repevax
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Impfempfehlungen der STIKO, Stand 2007
Impfstoffe
vollendeter Lebensmonat
2
3
4
11 - 14
Diphtherie, Tetanus1)
1.
2.
3.
Keuchhusten
1.
1.
1.
1.
1.
2.
2.
2.
2.
2.
3.
3.
3.
Hib
Polio2)
Hepatitis B
Pneumokokken
5)
3.
5-6
9-17
4.
A4)
A4)
4.
4.
4.
3.
4.
A
A
Meningokokken
Masern, Mumps,
Röteln,Windpocken
G
A
1)
2)
3)
4)
5)
6)
vollendetes Lebensjahr
1-2
A
G
1.
1.
2.3)
G6)
Grundimmunisierung: alle Kinder und Jugendliche, die bisher nicht geimpft wurden (bzw.
Komplettierung eines unvollständigen Impfschutzes).
Auffrischimpfung
Abstände zwischen erster und zweiter sowie zweiter und dritter Impfung mindestens vier
Wochen; Abstand zwischen dritter und vierter Impfung mindestens sechs Monate.
Bei Verwendung von IPV-Virelon nur zweimalige Impfung. Siehe Beipackzettel.
Die zweite Impfung kann bereits vier Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Der
Einzelimpfstoff gegen Windpocken muss im Kleinkinderalter nur einmal geimpft werden.
Ab Beginn des sechsten Lebensjahres wird zur Auffrischimpfung ein Impfstoff mit reduziertem
Diphtherietoxoid-Gehalt ("d") verwendet.
Bei Kombinationsimpfstoffen mit Keuchhustenkomponente Wiederholung im fünften Monat
notwendig
Alle 12-15jährigen, die bisher keine Windpocken durchgemacht haben
13
MÖGLICHKEITEN FÜR EIN ALTERNATIVES IMPFVORGEHEN
Impfalternativen entsprechen grundsätzlich nicht den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
(STIKO). Bei dem hier skizzierten Vorgehen werden teilweise Impfstoffe (Td-pur, Revaxis) verwendet,
mit denen keine größeren Impfstudien an Säuglingen oder Kleinkindern durchgeführt wurden, und die
für dieses Alter keine offizielle Zulassung haben. Die Inhaltsstoffe sind aber die gleichen wie bei
Säuglingsimpfstoffen. Konsequenzen hat dies nur im unwahrscheinlichen Fall eines bleibenden
Impfschadens. In diesem Fall würde die Haftung des Staates entfallen. Ich bitte Sie daher, mich durch
Ihre Unterschrift von der Haftung zu entbinden, damit ich nicht irgendwann für die Folgen Ihrer
Impfentscheidung verantwortlich gemacht werde. Es ist also wichtig, dass Sie sich in alle Richtungen
informieren und zu einer „informierten Entscheidung“ kommen. Die Verantwortung liegt - wie bei
vielen anderen Entscheidungen bezüglich Ihres Kindes auch – allein bei Ihnen.
Ich habe mit dem hier vorgestellten Impfvorgehen bisher durchweg gute Erfahrungen gemacht und
noch keinen Fall erlebt, in dem dadurch ein Kind zu Schaden kam.
Tetanus / Diphtherie-Tetanus
o Mit Beginn des Laufalters drei Td-Impfungen (Td-pur, Td-rix) im Abstand von 4-8 Wochen,
Wiederholung nach 6 – 12 Monaten
o Eventuell zweite, dritte und vierte Td-Impfung mit Polio kombiniert (Td-Virelon, Revaxis)
o Alternative: Lediglich drei Impfungen – die anfängliche Td-Impfung entfällt –, aber sicherheitshalber eine
Kontrolle der Diphtherie-Antikörper aus dem Blut vier Wochen nach der dritten Impfung
o Auffrischung mit 10 Jahren, danach alle 10 – 15 Jahre (evtl. vorher Bestimmung der Impfantikörper)
Achtung: Die Td-Impfstoffe haben für die ersten fünf Lebensjahre keine Zulassung, da mit Kindern dieses
Alters keine Studien durchgeführt wurden.
Polio
o Im zweiten oder dritten Lebensjahr zwei Impfungen im Abstand von sechs Monaten (IPV-Virelon), dann
noch einmal abschließend mit 10 Jahren (z.B. in Kombination mit Td).
o Alternative: Zusammen mit der zweiten, dritten und vierten Td-Impfung (Revaxis oder Td-Virelon) im
Abstand von 6 – 12 Monaten, dann mit zehn Jahren abschließende Impfung.
Keuchhusten
Für Risikokinder mit chronischen Atemwegserkrankungen, Herzfehlern und anderen schweren Grundleiden.
Möglich nur
o als Dreifachimpfung mit Diphtherie und Tetanus (Infanrix, ab 6. LJ Boostrix),
o als Vierfachimpfung mit Polio (Pentavac ohne das Hib-Fläschchen; ab 6. LJ Repevax)
o als Fünffachimpfung zusätzlich mit Hib (Pentavac) oder als
o Sechsfachimpfung (Infanrix Hexa)
Hib
Zu überlegen vor allem für Frühgeborene, Krippenkinder und nicht gestillte Kinder:
o dreimalige Einzelimpfung ab dem dritten Lebensmonat,
o oder einmalige Impfung ab dem 13. Lebensmonat (Hiberix aus der Schweiz),
o oder Kombination mit Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio (z.B. Infanrix+Hib, Pentavac).
Pneumokokken
Für Risikogruppen: Chronisch kranke Kinder und Patienten ohne Milz; evtl. auch ehemaligen Frühgeborene
Meningokokken
Kinder mit Erkrankungen des Immunsystems
Masern
Ab dem 12. - 15. Lebensmonat, spätestens im Grundschulalter - beispielsweise mit zehn Jahren, wenn bis
dahin Masern nicht durchgemacht wurde. Auch zu empfehlen für alle Kinder, deren Mutter erneut
schwanger ist.
Bei Schulkindern, die Mumps nicht durchgemacht haben, ist die Kombination MMR vorzuziehen - die
Mumpsimpfung gibt es nur noch in dieser Kombination. Zweitimpfung nach frühestens vier Wochen.
Mumps
Vor Eintritt der Pubertät, vor allem bei Buben, nach Antikörpertestung. Evtl. kombinieren mit der
Masernimpfung: Der Mumpsimpfstoff ist nur noch als „MMR“ kombiniert mit Masern- und Rötelnimpfstoff im
Handel!
Zweimal im Abstand von mindestens vier Wochen.
14
Röteln
Bei Mädchen mit 13 - 15 Jahren nach Antikörpertestung. Zweimal im Abstand von mindestens vier Wochen.
Besser MMR-Impfung, falls keine Masern oder Mumpsimmunität vorhanden ist.
Windpocken
Mit Eintritt der Pubertät, falls bis dahin keine Windpocken durchgemacht wurden und keine Antikörper
nachweisbar sind.
Hepatitis B
Bei Säuglingen, deren Eltern Überträger sind. Ansonsten Entscheidungsfindung zusammen mit dem
Jugendlichen während oder nach der Pubertät. Muss dreimal verabreicht werden.

Documents pareils