Ursachen des Sick Building Syndroms
Transcription
Ursachen des Sick Building Syndroms
Ursachen des Sick Building Syndroms 1. Überblick Der moderne Mensch verbringt mehr als 80% seiner Lebenszeit in Gebäuden. Wir haben Häuser gebaut, um uns vor der Außenwelt zu schützen. Wir haben KITAS, Schulen und Universitäten gebaut, um unseren Heranwachsenden einen geschützten Raum zu geben, in dem sie behütet aufwachsen und lernen können. Wir haben Bürogebäude gebaut, um Angestellten einen geschützten Raum für effiziente Arbeit zu schaffen. Wir haben Turnhallen gebaut, die es uns ermöglichen sollen, unabhängig von Wind und Wetter und Tageszeit Sport zu treiben. Gemäß dem Motto: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Und in diesen Schutzräumen können wir krank werden? Nahezu unvorstellbar! Geradezu verwegen, wer so etwas behauptet. Und doch, die Orte, die uns schützen sollen, können uns krank machen. Die Innenraumluft kann mit Schadstoffen kontaminiert sein, die uns krank machen und Auslöser für andere Krankheiten sein. Fakt ist, dass jeder Mensch unterschiedlich auf eine Schadstoffexposition vor allem im Niedrigdosis Bereich - reagiert. Fakt ist auch, dass bei der Einschätzung von Innenraumschadstoffen und deren gesundheitsschädigenden Auswirkungen immer nur von einem Stoff ausgegangen wird. Wie verhält sich unser Immunsystem, wenn er einem Gemisch von Schadstoffen ausgesetzt ist - einem sogenannten Schadstoffcocktail? Welche Rolle spielen sogenannte Grenzwerte (LINK)? Gibt es Synergie Effekte? Die weltweite Chemikalienproduktion ist von 1 Millionen Tonnen im Jahre 1935 auf 300 Millionen Tonnen im Jahr 2005 angestiegen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit der Schweiz "entfallen im Durchschnitt heute jährlich 50 kg Chemikalien auf jeden Menschen. Diese 50 kg Chemikalien begegnen uns im Alltag in Form von Lösungsmitteln, Säuren, Laugen, Insektiziden, Desinfektionsoder Pflanzenschutzmittel. Weniger offensichtlich stoßen wir auf Chemikalien, wenn sie anderen Stoffen, Materialien oder Gegenständen beigefügt sind." Diese Unmenge an neuen, vom Menschen in kürzester Zeit erzeugten Chemikalien begegnet unserem Immunsystem, das sich über einen langen Zeitraum entwickeln konnte, hervorragende Arbeit leistet und unser Überleben seit Millionen von Jahren gesichert hat. Allerdings ist seine Lerngeschwindigkeit verhältnismäßig langsam- neuen Belastungen ist es erst mal ausgesetzt und muss herausfinden, wie es diese Belastungen kompensieren kann. Daher verwundert es mich, dass das Curriculum des Studiums der Chemie bis 1993 keine Pflichtvorlesungen im Fach Toxikologie enthielt.