Brandschutzrisiko Hochregallager

Transcription

Brandschutzrisiko Hochregallager
Brandschutzrisiko
Hochregallager
Brandschutzrisiko Hochregallager
Beiersdorf Wien setzt auf maximale Sicherheit
Alexa Uplegger • Unternehmenskommunikation
WAGNER Alarm- und Sicherungssysteme GmbH
D-30853 Langenhagen • Schleswigstraße 5
Tel. 0049 / 511 / 973 83-0 • www.wagner.de
A-2100 Korneuburg • Am Hafen 6
Tel. 0 22 62 / 642 62-0 • www.wagner-austria.com
ie ständige Verfügbarkeit technischer Anlagen,
Waren sowie Dienstleistungen ist heute in nahezu allen wirtschaftlichen Bereichen ein wesentlicher Faktor für unternehmerischen Erfolg. Die Logistikbranche hat auf diesen hohen Anspruch längst
mit moderner Lagerlogistik, Hochregallagertechnik
und einer zunehmenden Konzentration auf wenige
große Standorte reagiert. Die Kehrseite der Medaille:
Die Wertbelastung pro Quadratmeter Lagerfläche ist
beträchtlich gestiegen, und die Zerstörung größerer
Lagerkomplexe durch Brand kann schnell Millionenhöhen erreichen. Dieses hohen Risikos war sich auch
das international agierende Markenartikelunternehmen Beiersdorf bewusst und wählte zum Schutz des
neuen Hochregallagers in Wien ein innovatives System, das Brände aktiv vermeiden kann.
D
Unbestritten ist, dass eine Vielzahl von Möglichkeiten existiert, Brände zu bekämpfen. So wird gezielt mit Wasser gelöscht oder spezielle Gase mit hoher Löscheffizienz kommen zum Einsatz. Die Möglichkeiten und die Ausstattung
der Feuerwehr werden immer besser und moderner. Dadurch kann die Gefahr für Personen minimiert, können
Brand- und Brandfolgeschäden begrenzt werden. Das eigentliche Ausmaß der Schäden und die Bedeutung für das
betroffene Unternehmen werden jedoch erheblich unterschätzt: Ein zuverlässiges System zur Brandbekämpfung ist
in der Lage, einen rechtzeitig erkannten Brand schnellstmöglich zu löschen. Trotz erfolgreichen Einsatzes lassen
sich bei diesen Systemen sekundäre Brandschäden nicht
verhindern. So kann beispielsweise durch das Löschwasser
die Gebäudesubstanz elementaren Schaden nehmen und
der durch den Brand entstandene Rauch empfindliche Waren oder Geräte zerstören. Räume und Gebäude können unbenutzbar werden. Die Konsequenz: Trotz Löschung kann
es zu ernsthaften Betriebsunterbrechungen kommen, die
existenzbedrohend für ein Unternehmen werden können.
58
Versichern ist kein Allheilmittel
Die marktwirtschaftlichen Kräfte wirken bei Unternehmen, die nicht für ausreichend Brandschutz gesorgt haben,
unbarmherzig: Der nicht belieferte Kunde hat die entstandene Lücke schnell mit einem Mitbewerber ausgefüllt, und es ist ein schwieriges Unterfangen verloren gegangene Marktanteile wieder zurückzugewinnen. Es
reicht nicht, für den Ausgleich von Schäden an der Ware
eine bestehende Feuerversicherung in Anspruch zu nehmen. Auch der Ersatz des Umsatzausfalls durch eine Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung ist tatsächlich nur
ein schwacher Trost. Die Risikomanager haben längst verstanden: Schäden kann eine Versicherung ersetzen, verlorene Marktanteile und ein lädiertes Image jedoch nicht.
Hohes Brandrisiko
im Hochregallager
Brände in Hochregallagern werden nach Ausbruch schnell
unbeherrschbar: Sie entwickeln sich nach oben und die
heißen Brandgase können die Ware, die auf den höheren
Regalbereichen lagert, derart erhitzen, dass es schon in
„Just-in-time“ ist
in Wien entscheidend
Nahezu jeder kennt Produkte wie Nivea, Hansaplast, Guhl
oder tesa - Markennamen der Beiersdorf Ges.m.b.H., die
seit 1964 einen Standort in Wien hat. Bereits 1914 gründete die Hamburger Beiersdorf AG einen kleinen Filialbetrieb in der österreichischen Hauptstadt und produzierte
dort ab 1924 unter anderem jene Nivea-Creme, die als
Dauerbrenner noch das 21. Jahrhundert erleben sollte.
1975 galt die Errichtung des ersten automatischen Hochregallagers in Österreich, das noch heute einen Teil des stetig gewachsenen Lagerkomplexes bei Beiersdorf darstellt,
als logistische Pionierleistung. 1993 erfolgte in Wien die
Umstellung vom Produktions- auf den Lagerbetrieb.
Heute ist der Standort Wien die Logistikdrehscheibe für
Mittel- und Osteuropa: 50 Prozent des gelagerten Volumens
gehen in den Export - vor allem nach Rumänien, Bulgarien,
Kroatien, Slowenien und Serbien. Jüngste Erweiterung des
Beiersdorf-Komplexes in Wien ist das neue, vollautomatische Umschlags- und Logistikzentrum von 52.000 Kubikmetern. In dem nach modernsten Standards eingerichteten
Lager finden mehr als 10.000 Paletten Platz.
Bester Schutz ist erreichbar
Auch im Brandschutz entschied sich der Konzern für ein
innovatives Konzept: Mit dem System zur aktiven Brandvermeidung, OxyReduct®, der WAGNER Alarm- und
Sicherungssysteme GmbH
wählte Beiersdorf ein System, das nicht auf das Erkennen und Löschen, sondern auf das Vermeiden von
Bränden zielt. Das Grundprinzip des Systems ist genial einfach: Für alle Feststoffe gilt, dass ihre Brennbarkeit in direktem Zusammenhang mit der Sauerstoffkonzentration in der Umgebungsluft steht und mit der Abnahme der Konzentration gegen Null sinkt.
Der Einsatzbereich von OxyReduct®, dem aktiven System
zur Brandvermeidung, liegt, je nach Brandlast, zwischen
13 Vol.-% und 17 Vol.-%. Nach umfangreichen Brandversuchen mit den in Wien gelagerten Körperpflegeprodukten sowie Umverpackungen wurde im Hochregallager
das Niveau auf 15 Vol.- % festgelegt. Der Sauerstoffgehalt
der Raumluft wird durch die Zufuhr von Stickstoff
kontrolliert reduziert. Stickstoff ist nicht toxisch und mit
ca. 78,09 Vol.-% Hauptbestandteil der Umgebungsluft.
Sauerstoffsensoren erfassen permanent den Sauerstoffpegel und aktivieren über eine Steuerzentrale die Stickstofferzeugung, wenn der Sauerstoffpegel die Obergrenze
des eingestellten Regelbereiches erreicht hat. Das
Entscheidende für den Nutzer des neuen Systems: Die
Begehbarkeit der Schutzbereiche bleibt gewährleistet.
Individuelle Projektierung
für optimalen Schutz
Die Anlagen zur Sauerstoffreduktion sind individuell projektierbar. Dabei sind, da es sich stets um anwendungsspezifische Projektierungen handelt, unterschiedlichen
Lösungsansätzen im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Ein
59
Vorbeugender BRANDSCHUTZ
kürzester Zeit zu einer Durchzündung bis unter die Hallendecke kommen kann. Ein weiteres typisches Brandrisiko im Lagerbereich ist durch die zunehmende Nutzung
von Kleinladungsträgern entstanden. Die Behälter aus
Polypropylen und Polyäthylen haben eine entsprechend
hohe Brandlast und sind mit konventionellen Methoden
meist nicht zuverlässig zu löschen. Ein Brand im Hochregallager kann manuell durch die Feuerwehr nur im Entstehungsstadium bekämpft werden. Dies setzt eine zuverlässige und frühe automatische Branderkennung, verbunden mit einer schlagkräftigen Feuerwehr, voraus. Mit fortgeschrittener Branddauer ist der Totalschaden jedoch oft
vorprogrammiert. Bei großen Lagern mit schmalen Regalgassen ist eine manuelle Brandbekämpfung mit sehr
großen Gefahren für das Einsatzpersonal verbunden. In
den meisten Fällen werden deshalb Hochregallager gesprinklert, was jedoch auch den Einbau von kostenintensiven Löschwasserrückhaltewannen nach sich ziehen
kann. Darüber hinaus kann es, je nach festgelegter Brandgefahrklasse, zu einer hohen Sprinklerdichte und somit
zum Verlust wertvoller Lagerkapazitäten kommen.
Brandschutzrisiko
Hochregallager
wichtiger Parameter für die Auslegung der Anlagen ist die
Dichtigkeit der zu schützenden Bereiche. Leckagen führen zwangsläufig zum Luftaustausch mit Nachbarbereichen und zum Ansteigen der Sauerstoffkonzentration im
Schutzbereich. Diese Verluste müssen durch die Anlage
ausgeglichen werden. Natürlich gibt es nicht den ideal
dichten Raum, aber größere Leckagen können meist mit
einfachen Mitteln abgedichtet werden. Dazu müssen sie
gemessen und lokalisiert werden. Der Blower-Door-Test,
auch Fan-Door-Test genannt, ermöglicht es, das Ausmaß
der Leckagen zu ermitteln und den Raum entsprechend zu
optimieren. Zweiter wichtiger Parameter ist besonders bei
Hochregallagern die Anzahl und Dauer der Ein- und Auslagerungen, die naturgemäß zu einem entsprechenden
Frischlufteintrag führen. Je nach Anforderungen vor Ort
kommen hier idealerweise Beschickungsschleusen oder
Schnelllauftore zum Einsatz. Der gemessene Wert für verbliebene oder betriebsbedingt unumgängliche Leckagen
wird direkt in die Auslegungssoftware für die OxyReduct®-Anlage eingegeben. Dadurch kann die Anlagengröße optimal auf den Raum abgestimmt werden.
am System selbst kann es nicht zu Beschädigungen und
Störungen kommen. Außerdem sind die Wartungs- und
Betriebskosten der Anlage überschaubar - und das bei
einem deutlichen Mehr an Sicherheit.
Bestens in der Praxis bewährt
Das innovative System ist seit mehreren Jahren erfolgreich
auf dem Markt. Es schützt unwiederbringliche Werte,
gewährleistet die Prozesssicherheit technischer Anlagen
und sorgt in Lagerbereichen dafür, dass das Lagergut vor
Brand geschützt wird und termingerecht weiterverarbeitet
oder versandt werden kann. OxyReduct® wurde als erstes
System der aktiven Brandvermeidung in Deutschland
vom VdS anerkannt. In Österreich wurde darüber hinaus
die Anlage von der akkreditierten Prüfstelle des Instituts
für Brandschutz und Sicherheitsforschung, Linz, geprüft
und positiv begutachtet. Das Unternehmen WAGNER,
mit Stammsitz in Langenhagen, hat in Deutschland
sowie im benachbarten Ausland bereits nahezu hundert
Anlagen realisiert.
Beeindruckende Referenzen
Auch wirtschaftlich interessant
Das System zur aktiven Brandvermeidung überzeugt auch
aufgrund weiterer Gesichtspunkte: Der Anschaffungspreis liegt aufgrund des wesentlich geringeren Verrohrungsaufwands unter dem einer herkömmlichen Sprinkleranlage. Bauliche Maßnahmen für die Entrauchung oder
die bei bestimmten Lagertypen behördlich vorgeschriebene Löschwasserrückhaltung können entfallen.
Darüber hinaus ist die OxyReduct®-Anlage bei Nutzungsänderungen der Schutzbereiche flexibel anpassbar,
da das Rohrsystem nicht erweitert oder verlegt werden
muss, sondern im Regelfall nur die Dimensionierung der
Anlage zu modifizieren ist. Weiterer wichtiger Aspekt:
Die in den Schutzbereichen installierten Rohrleitungen
verlaufen im Gegensatz zur Sprinklertechnik nicht an den
Regaltrassen, sondern an den Wänden der Schutzbereiche.
Dadurch wird der reibungslose Ablauf der zahlreichen
Ein- und Auslagerungsprozesse nicht beeinträchtigt, und
60
So sind beispielsweise die EDV-Bereiche des Schlüsselverlags, Tiroler Tageszeitung (Innsbruck), der Wolfram
Bergbau und Hütten GmbH (St. Martin i.S.), des Krankenhauses Barmherzige Brüder (Eisenstadt) sowie der
Siemens AG (Erlangen) mit OxyReduct® geschützt. Die
Zizala Lichtsysteme GmbH (Wieselburg) und die Roco
Modellspielwaren GmbH (Salzburg) schützen ihre Hochregallager und die Wagner Tiefkühlprodukte GmbH
(Nonnweiler) ihr neues Tiefkühl-Hochregallager mit dem
innovativen System. Die wertvollen historischen Plakat-,
Handschriften- und Druckschriftensammlungen der Stadt
Wien werden zukünftig in dem mit OxyReduct® geschützten Tiefspeicher sicher archiviert, ebenso wie
öffentliche und private Kunstsammlungen im neuen
Kunstdepot der Artex Art Services (Wien). - Nun ist auch
gewährleistet, dass die Produkte des internationalen Körperpflege-Konzerns Beiersdorf termingerecht ihre Reise
nach Ost- und Mitteleuropa antreten und erfolgreich vermarktet werden können.

Documents pareils