JUGENDKIRCHE pierre sein FILMTIPp 08-10

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JUGENDKIRCHE pierre sein FILMTIPp 08-10
Jukis - das Jugend Portal der deutschen Jugendkirchen
JUGENDKIRCHE pierre sein FILMTIPp 08-10
Beigesteuert von pierre roh
Donnerstag, 5. August 2010
FILMZ, das Festival des deutschen Kinos in Mainz, möchte der filminteressierten Öffentlichkeit aktuelle, deutschsprachige
Produktionen vorstellen und eine Plattform bieten, die einen Einblick in das aufregende Schaffen des jüngsten deutschen
Kinos bietet. Das Festival möchte neue Blickwinkel eröffnen und als erstes Langfilmfestival in Rheinland-Pfalz ein Forum
für frische, junge Filme bereitstellen. Daneben ist das Rahmenprogramm ebenso ein fester und gut besuchter Bestandteil
des Festivals.
Auch in diesem Jahr soll das PITCHING, ein Drehbuchwettbewerb, jungen Autoren, Drehbuchstudenten und
ausgebildeten Schreibern eine Plattform bieten, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen und ihren Stoff vor Publikum
präsentieren und diskutieren zu können.
Vor einer hochkarätigen Jury treten fünf Drehbuchautoren mit möglichen Botschaften gegeneinander an - der Pitch und
natürlich die Qualität des Stoffes entscheiden, wer ein Preisgeld und einen Kurs zur weiteren Drehbuchentwicklung
gewinnt. Bis zum 30. September 2010 werden noch Treatments für fiktionale, dokumentarische und animierte Langfilme
angenommen! Der Wettbewerb wird am 28. November 2010 zum vierten Mal im Cinestar Mainz stattfinden. Auch
interfilm Berlin sucht Filmschaffende mit Botschaft Alle Einreichungen sollen die Absicht haben, eine werbliche, ideelle,
politische oder originelle Botschaft zu vermitteln. Sie dürfen höchstens zwei Jahre alt sein und sollten sich bereits
erfolgreich im Netz verbreitet haben – oder auf dem besten Weg zur Verbreitung sein. Ob Werbestrategie oder
Propaganda, die Botschaften der Verführung und Überzeugung nehmen längst die virtuellen Wege der viralen Verbreitung
durchs Internet. Auf Filmforen, per Mail, in Blogs und auf Videoportalen werden Videos gezeigt und weiterempfohlen.
Manche von ihnen lassen die Marke bzw. den Absender dahinter kaum erkennen, andere spielen genau damit.
Was zählt ist Witz und Originalität – Virals müssen so gut sein, dass sie die magische Schwelle des Weiterleitens
überschreiten. Mund zu Mund-Propaganda ist (fast) alles was zählt: "Wir wollen internationale Virals in einem Wettbewerb
bündeln und sehen, welche der nominierten Werke sich innerhalb des Wettbewerbs am erfolgreichsten durchsetzen.
Dabei soll natürlich auch der künstlerisch-kreative Aspekt der Produktion von einer Fachjury gewürdigt werden."
Einreichungs-Deadline: 11. September 2010. Vom 18. Okt. bis 18. Nov. wird bei www.viralvideoaward.com dann das
online-Voting stattfinden. Der Wettbewerb wird im Rahmen des von interfilm Berlin veranstalteten 26. Internationalen
Kurzfilmfestivals Berlin auch im Kino präsentiert. Und hier nun einige Filme, die jetzt bereits über die Leinwand
flimmern: THEMBA - Das Spiel seines Lebens
Deutschland, Südafrika 2010 - Kinostart Deutschland: 05.08.2010
Regie: Stefanie Sycholt - Drehbuch: Stefanie Sycholt - Buch: Lutz van Dijk
Auf dem 13. internationalen Filmfestival in Sansibar (Afrika) wurde der Kinofilm "Themba – Das Spiel seines
Lebens" mit dem UNICEF-Kinderrechtspreis für Filme ausgezeichnet, weil er ebenso unterhaltsam wie überzeugend das
Leben von Kindern und Jugendlichen im südlichen Afrika erzählt. Er zeigt ihre Probleme wie extreme Armut und Aids
genauso wie ihre Träume, ihre Hoffnungen und ihre Entschlossenheit, das Elend zu überwinden.
"Themba" ist Kino über Menschen - für Menschen", sagt Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland. Anlässlich
der Deutschlandpremiere des Films am 1. August 2010 in Köln überreichte UNICEF die Auszeichnung an die Regisseurin
Stefanie Sycholt.
Der elfjährige Themba lebt mit seiner Mutter Mandisa und seiner Schwester Nomtha in einem engen Tal des Ostkap.
Er liebt Fußball. Jede freie Minute spielt er mit seinem besten Freund Sipho und träumt von Zidane, Maradonna oder Andile
Khumalo, dem jüngsten Star des südafrikanischen Nationalteams Bafana Bafana. Doch von der traditionellen Rundhütte in
seinem kleinen Dorf bis zur Welt der Profifußballer ist es ein unendlich weiter Weg.
Mandisa arbeitet unermüdlich, um die kleine Familie zu ernähren, aber es gelingt ihr nicht immer. Trotzdem achtet sie
als ehemalige Lehrerin sehr auf die Ausbildung der Kinder. Ihr Vater Vujo ist seit Jahren verschollen. Sipho geht es nicht
viel besser, seine Mutter liegt einsam und krank in ihrer Hütte. Sie lassen niemanden hinein, denn sie hat die Krankheit,
über die niemand spricht! Das Leben der kleinen Familie verändert sich sehr, als eines Tages Luthando auftaucht und ihr
Untermieter wird.
Luthando hat sich das Vertrauen Mandisas erschlichen, indem er sich als Bekannter Vujos ausgibt. Anfänglich bemüht
sich Luthando seinen Teil zur täglichen Arbeit zu leisten und Mandisa kann nach den vielen einsamen Nächten seiner
Wärme nicht widerstehen. Doch nach einiger Zeit verbringt Luthando den Tag nur noch vor der Hütte des Großvaters, wo es
immer einen Schluck Schnaps gibt. Als Mandisa ihre Arbeit als Feldarbeiterin verliert, beschließt sie alleine nach Kapstadt
zu gehen.
Anfänglich schickt Mandisa regelmäßig einen Brief. Themba und Nomtha vermissen sie schrecklich. Themba gründet
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derweil das Fußballteam "Lion Strikers", die bei ihrem ersten Jugendturnier sogar das Halbfinale erreichen. Zufällig sind
auch der Trainer von Ajax Kapstadt, John Jacobs, und Andile Khumalo da. Jacobs ist von dem Spiel so begeistert, dass
er der Mannschaft Fußballschuhe verspricht und Themba seine Visitenkarte gibt.
Währenddessen nehmen die Spannungen zu Hause zu und die kleine Hütte wird zu eng für die beiden "Männer". Eines
Nachts belästigt der volltrunkene Luthando die schlafende Nomtha. Themba wacht auf und stürzt sich auf den völlig
überraschten Luthando. Doch Luthando schlägt ihn jedoch bewusstlos und als er neben dem tief schlafenden Trunkenbold
wieder erwacht, spürt Themba die Rache Luthandos: er hat ihn vergewaltigt.
In der gleichen Nacht verlässt er mit Nomtha die Hütte um am nächsten Tag den Bus nach Kapstadt zu nehmen. Wie
durch ein Wunder finden sie ihre Mutter in Kapstadt. Doch sie ist schwer krank und liegt völlig verdreckt in einer undichten
Bretterbude am Rande eines Townships. Nach einem Zusammenbruch kommt Mandisa ins Krankenhau, die Diagnose:
HIV! Die Chancen für eine Behandlung stehen schlecht.
Als Tagelöhner versucht Themba Geld zu verdienen, doch dies ist nicht gerade leicht. Schließlich ruft er John Jacobs
an, um ihn um einen Job zu bitten. Doch Jacobs lädt ihn stattdessen zum Training ein und gibt ihm Geld. Themba trainiert
hart und steigt bald in die Jugendmannschaft von Ajax Kapstadt auf. Als Jacobs dann auch noch Andile Khumalo bittet,
Themba unter seine Fittiche zu nehmen und seine Mutter wie durch ein Wunder doch auf die Therapie anspricht, ist
Themba überglücklich.
Dann offenbart Mandisa, dass es Luthando war der sie angesteckt hat. Die Nachricht trifft Themba wie ein Schlag in
die Magengrube. Nomtha überzeugt Themba, sich sofort testen zu lassen und nicht zu warten, bis alles zu spät ist. Einen
Tag bevor er das große Glück hat, bei einem Nationalspiel der Bafana Bafana auf der Reservebank zu sitzen, erfährt er die
traurige Nachricht: er ist HIV positiv.
Ein Spieler verletzt sich und Themba wird eingewechselt. Begeistert streift er sich das Trikot über und betritt berauscht
das Feld. Als es ihm kurz vor Abpfiff auch noch gelingt das spielentscheidende Tor zu schießen, kennt der Jubel im
ausverkauften Stadion keine Grenzen. Themba ist der Held des Tages!
Auf der anschließenden Pressekonferenz erzählt Themba den verblüfften Reportern: Ich bin HIV positiv und ich weigere
mich, mich dafür zu schämen. Ich wurde vergewaltigt und ich möchte mich nicht dafür schämen, dass es mich umbringen kann!
Diese Aussage löst Zustimmung und Beifall aus, aber auch Protest.
Mit großer Intensität folgt "Themba" seinem Helden und schafft es dabei, Tabuthemen wie Aids oder Missbrauch zu
erzählen, ohne jemals die Hoffnung zu verlieren. Nach Schätzungen von UNICEF hat Südafrika eine der höchsten AidsInfektionsraten auf der Welt. Jedes Jahr stecken sich rund 500.000 Menschen neu an. Auch Gewalt in Familien und
Missbrauch sind verbreitet. Allein 2008/2009 wurden 50.000 Kinder Opfer von Gewalt.
UNICEF unterstützt in Südafrika landesweite Programme für Kindergesundheit, den Aufbau kinderfreundlicher Schulen,
Aids- Prävention und Kinderschutz sowie Sportprogramme. UNICEF setzt sich auch politisch für die Kinderrechte ein. Der
Name "Themba" bedeutet übersetzt "Hoffnung". Jens Lehmann erklärte nach den Dreharbeiten: "Ich wünsche den Kindern
in Afrika, dass sie ebenso glücklich wie die Kinder in Deutschland leben und spielen können."
FRECHE MÄDCHEN 2
Deutschland 2010 - Kinostart Deutschland: 05.08.2010
Regie: Ute Wieland - Drehbuch: Maggie Peren
Als FRECHE MÄDCHEN im Sommer 2008 ins Kino kam, ahnte niemand, welch großen Erfolg der Film haben würde.
Doch die Geschichte um die Liebeswirren der drei Freundinnen Mila, Hanna und Kati traf bei vielen jungen Menschen
einen Nerv, und so knackte der Film, der gleich erfolgreich gestartet war, schließlich die Marke von einer Million
Zuschauern und wurde zu einer der erfolgreichsten deutschen Kinoproduktionen des Jahres.
Da lag es nahe, dass Produzent Ulrich Limmer für die Fortsetzung das alte Team wieder zusammenholte: Maggie
Peren schrieb ein weiteres Mal das Drehbuch, Ute Wieland führte wieder Regie, und auch für Kamera, Ausstattung,
Kostüme und Schnitt kamen mit Peter Przybylski, Frank Polosek, Elena Wegner und Dunja Campregher alle diejenigen
wieder an Bord, die schon beim ersten Film dabei gewesen waren.
Szenenbildner Frank Polosek sagt: "Das ist ein Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit beim ersten Film
hervorragend funktioniert hat, dass man Vertrauen zueinander hat und weiß, was man macht, wenn’s mal eng ist
und wenn man schnell doch noch irgendwas aus dem Hut zaubern muss." Und natürlich waren auch die "frechen
Mädchen" selbst – Selina Shirin Müller (Hanna), Henriette Nagel (Kati) und Emilia Schüle (Mila) wieder mit Feuereifer
dabei, ebenso Armin Rohde als Mathelehrer Rumpelstilzchen.
Stress lass nach! - Da waren die "frechen Mädchen" gerade noch bis über beide Ohren verliebt und auf einmal geraten
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alle Gefühle durcheinander. Mila hat sich mit Markus gestritten und während sie zusammen mit Hanna und Kati auf
Chorfahrt in den bayerischen Bergen ist, verbringt Erzfeindin Vanessa die Ferien bei Markus auf dem Reiterhof. Mila
kocht vor Eifersucht. Hanna und Kati haben derweil ganz andere Probleme: Branko will Hannas Musik-Karriere
vorantreiben und gerät dabei mit ihr mächtig aneinander.
Und Kati weiß mal wieder gar nicht, wo ihr der Kopf steht: Bekommt Tobi auf der Verliebtheitsskala noch die
Höchstpunktzahl oder ist der attraktive und vor allem ältere Robert nicht viel cooler? Auf der Jubiläumsfeier der Schule
kommt es schließlich zum großen Gefühlsfinale. Wie gut, dass in all dem Chaos eines sicher ist: Nichts geht über eine echt
"freche" Mädchen-Freundschaft!
Für Produzent Ulrich Limmer stand von vornherein fest, dass er für "FRECHE MÄDCHEN 2" mindestens wieder
denselben Aufwand treiben würde wie für den ersten Film – im Bewusstsein, dass qualitativ wirklich hochwertige
Kinofilme für ein junges Publikum nach wie vor Mangelware sind. Für Armin Rohde war Limmers Berufsethos der
wesentliche Grund, ein weiteres Mal – nach DER RÄUBER HOTZENPLOTZ, HERR BELLO und FRECHE
MÄDCHEN – bei einer seiner Produktionen dabei zu sein.
Rohde: "Uli Limmer ist einer der wenigen, der sich traut, solche aufwändigen Produktionen zu machen. Bei ihm kann
man sicher sein, dass alles mit sehr großer Sorgfalt gemacht wird." Und Armin Rohde wäre nicht Armin Rohde, wenn er
nicht gleich auf eines seiner Lieblingsthemen kommen würde: "Ich sehe bei Kinderfilmen oft einen Mangel an ErnstNehmen", sagt er vehement und führt aus: "Wenn ich sehe, wie viel Spaß ein Kinder- und Jugendlichen-Publikum haben
kann, da darf man keine Mühe scheuen. Sie werden nur dann die Zuschauer von morgen sein, wenn man sie heute ernst
nimmt."
CATS & DOGS - Die Rache der Kitty Galore
USA, Australien 2010 - Kinostart Deutschland: 12.08.2010
Regie: Brad Peyton - Drehbuch: Ron J. Friedman, Steve Bencich - Buch: John Requa, Glenn Ficarra
Neun Jahre ist es her, dass sich Hunde und Katzen in "Cats & Dogs - Wie Hund und Katz" auf der Leinwand das Fell
über die Ohren zogen. Trotz eher mittelmäßiger Kritiken geht es nun in die zweite Runde: "Cats & Dogs - Die Rache der Kitty
Kahlohr" verspricht wieder tierischen Agentenspaß für die Kleinen - diesmal in 3D.
Brad Peytons Regiedebüt ist eine tie-rische Parodie auf die Verschwörungsszenarien der 007-Abenteuer, doch auch
aus mehreren anderen Filmen wird fleißig zitiert. Das Kätzchen Kitty Kahlohr zum Beispiel ist wie Batmans Gegen-spieler
Joker in eine giftige Brühe gefallen. Übel entstellt will sie sich dafür an der ganzen Welt rächen.
Die Schlacht zwischen Katzen und Hunden wütet schon seit Anbeginn der Zeit, doch jetzt hat ein durchgeknalltes
Kätzchen die Krallen zu weit ausgefahren. Kitty Kahlohr, ehemalige Agentin der Spionageorganisation Meows, ist längst
zum Schurkenkätzchen mutiert und verfolgt einen teuflischen Plan: Sie will nicht nur ihre Erzfeinde, die Hunde,
unterwerfen, sondern ihre ehemaligen Katzenkameraden gleich mit. Und die ganze Welt soll ihr Kratzbaum werden!
Unterstützt wird sie dabei von einer monströsen Artgenossin, deren Metallzähne an den Bond-Widersacher Beißer erinnern.
Im Angesicht dieser fauchenden Bedrohung sehen Katzen und Hunde keinen anderen Ausweg mehr, als erstmals in
ihrer Geschichte zusammenzuarbeiten, um sich - und ihre Herrchen - zu retten.
Um Kittys Weltherrschaftspläne zu durchkreuzen, verbünden sich die verfeindeten Geheimdienste der Hunde und
Katzen. Einen entscheidenden Hinweis erhalten sie von Mr. Tinkles, dem Bösewicht des ersten Teils, der wie Hannibal
Lecter in "Das Schweigen der Lämmer" gefangen gehalten wird.
"Cats & Dogs - Die Rache der Kitty Kahlohr" bietet, wie schon der erste Teil aus 2001, eine Mischung aus
Realverfilmung und Computeranimation, neu ist dabei der 3D-Effekt. Für die Belustigung sollen die flauschigen Agenten
sorgen. Der Film, durch Anspielungen aus der Filmgeschichte zu überzeugen.
Angefangen mit einem Einstieg nach "007"-Marnier, den Titelsong singt Shirley Bassey ("Goldfinger"), bis hin zu
einem kindgerechten Hannibal Lecter in Katzenfell. Im Original leiht sogar Ex-Bond Roger Moore in einer Nebenrolle
einem Kater seine Stimme. Regiedebütant Brad Peyton war darüber ganz aus dem Häuschen, wie er in einem Interview
verriet: "Es war wirklich merkwürdig, Sir Roger Moore zu bitten, wie eine Katze zu schreien."
DIE LEGENDE VON AANG
USA 2010 - Kinostart Deutschland: 19.08.2010
Regie: M. Night Shyamalan - Drehbuch: M. Night Shyamalan - Buch: Michael DiMartino, Bryan Konietzko
Was ist heute im Filmgeschäft schon noch sicher? Bis vor kurzem galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass M. Night
Shyamalan nur Mystery-Thriller dreht. Bereits mit seinem zweiten Kinofilm "The Sixth Sense" brannte sich der Regisseur
mit einem der spektakulärsten Schlusstwists der Filmgeschichte nachhaltig ins Gedächtnis der Zuschauer ein.
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Nach Hits wie "Unbreakable", "Signs" und "The Village" verließ Shyamalan an der Kinokasse bei "Das Mädchen im
Wasser" und "The Happening" das Glück. Nun geht es auf zu neuen Ufern: "Den Zugang zum Stoff habe ich aber
schließlich über meine Tochter gefunden. Sie ist ein großer Fan der TV-Serie „Avatar - Herr der Elemente."
Seit einigen Jahren schon versuchen sich die Studios wieder vermehrt an Blockbustern im mal mehr, mal weniger
explizit orientalistischen Gewand: Speed Racer (2008), Ninja Assassin (2009), zuletzt Prince of Persia: Der Sand der Zeit
(Prince of Persia, 2010). Großer Erfolg war keinem dieser Projekte beschieden.
"Mir haben die spirituellen Elemente und der Bezug der Geschichte zur Natur sofort gefallen", als er das Buch in den
Händen hielt, erinnert sich der Regisseur Shyamalan. "Außerdem betreibe ich selbst seit mehr als zehn Jahren Martial Arts.
Nachdem mich auch meine Frau überzeugt hatte, dass ich diesen Film machen muss, bin ich zu meinem Team und zum
Studio Paramount gegangen und habe ihnen vorgeschwärmt, dass ich einen ähnlich starken Stoff wie "Stars Wars" hätte."
Vier Elemente - Luft, Wasser, Erde und Feuer. Vier Nationen, deren Schicksal miteinander verbunden ist. Da beginnt die
Feuernation einen zerstörerischen Krieg gegen die anderen Nationen.
Hundert Jahre lang besteht keine Hoffnung, diesen Pfad der Zerstörung zu verlassen. Gefangen zwischen Kampf und
Mut entdeckt Aang, dass er der Avatar ist, der als Einziger die Macht besitzt, alle vier Elemente zu bändigen. Leichtfertig
hat Aang seine Ausbildung abgebrochen und wird jetzt von den Feuerkämpfern gejagt, die ihre Vormachtstellung gefährdet
sehen und wenig Rücksicht nehmen auf spirituelle Ökosysteme in Fantasy-Universen. Gemeinsam mit Katara, einer
Wasserbändigerin, und ihrem Bruder Sokka versucht Aang, das Gleichgewicht in dieser von Krieg zerrütteten Welt wieder
herzustellen.
Avatar – Der Herr der Elemente (Avatar: The Last Airbender), die Zeichentrickserie nach einem Buch von
Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko, auf der das Ganze beruht, ist ein popkulturelles Hybrid. Das vor allem in
den USA immens erfolgreiche Programm greift die Ästhetik japanischer Anime-Filme oft fast eins zu eins auf, die Welt der
Air- und sonstigen Bender ist durchsetzt von verwestlichten taoistischen Motiven und anderem esoterischen Klimbim,
das Ganze ist allerdings eine rein amerikanische Produktion. Ostasiatische Popkultur ist, nachdem ihr jahrzehntelang
mangelnde Originalität vorgeworfen wurde, selbst zum Objekt von Plagiaten geworden.
STEP UP 3D
USA 2010 - Kinostart Deutschland: 26.08.2010
Regie: Jon Chu - Drehbuch: Amy Andelson, Emily Meyer - Buch: Duane Adler,
Die Vorgänger von Step Up 3D waren ein Erfolg. Teil 1 Step Up mit Channing Tatum und Jenna Dewan erspielte
knapp 100 Millionen Dollar, obwohl er nur 12 Millionen Dollar gekostet hatte. Natürlich wurde bei Teil 2 Step Up 2 the
Streets mit Briana Evigan und Robert Hoffman das Budget erhöht auf 58 Millionen Dollar, dafür gab es dann auch ein
weltweites Einspielergebnis von 143 Millionen Dollar.
Wenn wir bedenken, dass die Studios mittlerweile den größten Gewinn beim DVD-Verleih und Verkauf machen, dann ist
das eine Erfolgsgeschichte. Ähnliches erhoffen sich die Produzenten von Step Up 3D, der mit Adam G. Sevani und Ally
Maki in den Hauptrollen besetzt ist. Da der Film auch noch in 3D gedreht ist, soll er beweisen, dass nicht nur
Fantasyfilme, Dokumentationen oder Trickfilme des Family-Entertainments die neue Technik perfekt auf die Leinwand
bringen können.
Streetdancer Luke lebt mit zahlreichen, jungen Tänzer verschiedenster Herkunft, die sich zu der Tanztruppe "House of
Pirates" zusammengeschlossen haben in einem heruntergekommenen New Yorker Lagerhaus. Sie stehen kurz vor dem
World Jam-Wettbewerb, einem Tanzwettstreit, bei dem die besten Tanzcrews der Welt gegeneinander antreten.
Als Belohnung winkt eine hohe Gewinnsumme! Für die "Piraten" eine große Herausforderung, denn sie müssen ihre
Erzrivalen, das "House of Samurai", besiegen. Damit die "Piraten" die World Jam gewinnen können, brauchen sie
talentierten Nachwuchs und so macht sich Luke in der Untergrund-Tanzszene der Stadt auf Suche nach neuen Talenten.
Einige Szenen im Trailer von Step Up 3D zeigen dann auch schon, dass das durchaus funktionieren könnte. Tanz ist
immer raumgreifend und das 3D-Verfahren könnte genau diesem Sachverhalt die richtige Tiefe geben. Ob diese
allerdings auch der Geschichte innewohnt? Da sind wir etwas skeptisch.
DEFORMATION
USA, Österreich, Dänemark, Israel 2009 - Kinostart Deutschland: 26.08.2010
Regie: Yoav Shamir - Drehbuch: Yoav Shamir
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Was bedeutet Antisemitismus heute zwei Generationen nach dem Holocaust? Bei seiner kontinuierlichen Erforschung
des modernen Lebens der Israeli bereist Regisseur Yoav Shamir die Welt, sucht nach den modernsten
Erscheinungsformen des "ältesten Hasses" und findet einige alarmierende Antworten auf diese Frage. Vieles, was unter
„Antisemitismus“ läuft, ist häufig nur ein zu politischen Zwecken eingesetzer Kampfbegriff einerseits,
andererseits ein paranoides, affektuöses Konstrukt, das der Festigung und Selbstvergewisserung der jüdischen Identität
dient.
Die „Orthodoxie“ des Anti-Antisemitismus wird dabei von der berüchtigten US-amerikanischen, proisraelischen pressure group „Anti-Defamation-League“ (ADL) repräsentiert, deren Vorsitzender Abe
Foxman ebenso zu Wort kommt wie seine schlimmsten Feinde, der von alttestamentarischem Prophetenzorn erfüllte
Norman Finkelstein („Die Holocaust-Industrie“) und die Journalisten Mearsheimer und Walt, Autoren des
„umstrittenen“ Buches „Die Israel-Lobby“.
Im Zuge dieser unehrerbietigen Suche folgt er amerikanischen jüdischen Oberhäuptern in europäische Hauptstädte bei
ihrer Mission, die Regierungen vor der wachsenden Gefahr des Antisemitismus zu warnen, und er heftet sich an die
Fersen einer israelischen Schulklasse bei ihrer Gedenkfahrt nach Auschwitz.
Hier findet eine gezielte Indoktrination, um nicht zu sagen: Gehirnwäsche à la „Die Welle“ statt, die das
erklärte Ziel hat, den „inneren Juden zu stärken“ (so eine Lehrerin während der Vorbereitungsphase) und das
Gefühl ständiger „antisemitischer“ Gefahr und drohender Verfolgung zu schüren. Jugendliche, die sich zu
Beginn der Reise noch schämen, weil sie es nicht schaffen, einen emotionalen Bezug zu den Konzentrationslagern
herzustellen, sind am Schluß derart weichgekocht, daß sie sich tränenüberströmt in den Armen liegen und glühende
Rachewünsche gegenüber den Nachkommen „der Nazis“ äußern.
Und einige Schüler bestätigen Norman Finkelsteins These, daß die Betonung von „jüdischem Leid“ und
politische Repression „in einem Paket“ kommen: „Wenn wir in den Nachrichten sehen, wie ein
arabisches Haus von der Armee plattgemacht wird, sagen wir uns, das ist nicht so schlimm, wir haben Schlimmeres
erleiden müssen.“
Auf dieser Reise trifft Shamir den kontroversen Historiker Norman Finkelstein, der die unpopuläre Ansicht verbreitet,
dass der Antisemitismus von der jüdischen Gemeinschaft und im Besonderen von Israel benutzt wird, um politisch zu
gewinnen. Shamir schließt sich auch Gelehrten an, wie z. B. Stephen M. Walt und John J. Mearsheimer, und ist auch bei
einem Vortrag in Israel anwesend, den sie nach dem Erscheinen ihres Buches "Die Israel-Lobby und die amerikanische
Außenpolitik" über den unausgeglichenen Einfluss, den die Israel-Lobby in Washington genießt, gehalten haben.
Der Regisseur besucht auch Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, ein Muss für alle Weltpolitiker,
wenn sie Israel einen Besuch abstatten. Während seines Aufenthaltes in Jerusalem schaut er auch bei seiner Großmutter
vorbei. Sie vermittelt ihm ihr Verständnis des Themas und erklärt, dass nur sie "die richtige Jüdin" sei.
Der wohl eindrücklichste und am meisten nachdenklich stimmende Teil des Films behandelt eine israelische
Schulklasse, die auf eine Teilnahme am „Marsch der Lebenden“ eingestimmt wird. Hier wird auf
schlagende Weise deutlich, wie die kultische, emotionalisierende Inszenierung der „Erinnerung“ an die
Shoah der prononcierten Herausbildung einer jüdischen „Opfer“-Identität dient.
Dabei werden Ressentiments erzeugt, die den „Antisemitismus“ als self-fulfilling prophecy erzeugen,
wie sich in einer Szene zeigt, in der ein paar harmlose alte Polen, die den Teenagern eine Frage auf polnisch stellen,
von diesen sofort als Judenhasser identifiziert werden, ganz so wie es ihnen ihre Lehrer erzählt haben.
Angstmachen, Scharfmachen, Zusammenschweißen, Ingroup-Outgroup-Konditionierung, Polarisierung, Perpetuierung
von Haß und Rachegelüsten: Nicht nur den Zuschauer, auch den Regisseur überkommt angesichts dieser quasi-religiösen
Wallfahrt und dieses nationalistischen Totenkults, dem die Jugendlichen unterzogen werden, ein profundes Unbehagen.
Shamir schließt den Film mit den Worten: „Als ich die schlafenden Kinder (im Bus) betrachtete, dachte ich, daß
so viel Überbetonung der Vergangenheit, so schrecklich sie auch gewesen sein mag, uns blockiert. Vielleicht ist es nun an
der Zeit, in der Gegenwart zu leben und in die Zukunft zu blicken.“ Ein kluger und aufschlußreicher Dokumentarfilm,
den man sich hier kostenlos in englischer Sprache ansehen kann.
MARY & MAX oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet?
Australien 2009 - Kinostart Deutschland: 26.08.2010
Regie: Adam Elliot - Drehbuch: Adam Elliot
Eine wunderbar schrullige Animationsphantasie im Geiste von "Wallace & Gromit". Oder eher "Harold & Maude"?
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Zwischen einem linkischen australischen Vorstadtmädchen und einem zurückgezogenen, introvertierten alten New Yorker
Herrn entwickelt sich durch schieren Zufall eine ungewöhnliche (Brief-)Freundschaft.
Der australische Animationsfilmer Adam Elliot hat einen Blick fürs Schräge und Abseitige. Seine liebenswerten Figuren
zeichnet stets eine gewisse melodramatische Tragik aus, die - gepaart mit einem eigentümlich bitteren Humor - zielsicher
die Herzen des Publikums erreicht. So war das auch zuletzt bei seinem kurzen Puppenanimationsfilm Harvey Krumpet
(2003), der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe wenn es regnet? ist eine
Weiterentwicklung von Elliots Handschrift - in technischer, ästhetischer und narrativer Hinsicht - und sein erster
abendfüllender Puppenanimationsfilm.
Australien 1976: Erzählt wird die Geschichte der achtjährigen Mary Daisy Dinkle, die in Mount Waverley, einem Vorort
von Melbourne, lebt, zusammen mit ihrer kettenrauchenden, sherrysüchtigen und kleptomanischen Mutter und einem
Vater, der seine ganze Freizeit dem Ausstopfen verunglückter Vögel widmet. Mary hat einen Hahn als Haustier (der einst
von einem Schlachtviehtransport gefallen ist) und ein Muttermal auf der Stirn.
Ihre Lieblingsfarbe ist braun, und ihr Leibgericht ist süße Kondensmilch - dicht gefolgt von Schokolade. Mary liebt die
Noblets - Figuren aus ihrer Lieblingscartoon-Serie, weil diese braun sind, in einer Teekanne wohnen und eine Menge
Freunde haben. Sie hat keine Geschwister - obwohl sie gerne welche hätte -, und sie sei ein Unfall, hat sie von ihrer
Mutter erfahren. Marys Großvater hingegen meint, Kinder seien immer gewollt und würden in Australien von den Vätern in
Bierhumpen gefunden. Was Mary fehlt, ist ein Freund, der ihr die Welt erklärt.
Mit enormem Sinn für ökonomisches Erzählen charakterisiert Adam Elliot so innerhalb der ersten fünf Minuten sowohl seine
erste Protagonistin als auch deren kindliche Sicht der Dinge. Marys und Max’ Welten begegnen einander, als
Mary auf die Idee kommt, irgendjemandem in Amerika einen Brief zu schreiben, um herauszufinden, ob Babys dort
ebenfalls in Bierhumpen gefunden werden.
Im Folgenden entspinnt sich eine Jahrzehnte währende Korrespondenz zwischen den Kontinenten, zwischen einem
anfangs kleinen Mädchen und einem Mann mit autistischen Zügen. Max öffnet sich Mary und findet erstmals eine echte
Freundin, und Mary hat zum ersten Mal jemanden, der ihr zuhört und ihr Rat gibt.
Die Jahrzehnte währende Brieffreundschaft der zwei Aussenseiter reichert der Film mit einem aberwitzigem Reichtum
an skurrilen Ideen, Anekdoten, Allegorien und Lebensweisheiten an, wodurch nichts Geringeres gelingt als eine mal
bitter-satirische, mal humorvoll-melancholische Parabel von der Schönheit und auch der Hässlichkeit des Lebens. Und
dass dies abseits jedweder Larmoyanz oder moralischer Imperative gelingt, ist das grosse Plus dieses berührenden Films.
DER KLEINE NICK
Frankreich 2009 - Kinostart Deutschland: 26.08.2010
Regie: Laurent Tirard - Drehbuch: Alain Chabat, Laurent Tirard, Grégoire Vigneron - Buch: René Goscinny, Sempé
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des "Le petit Nicolas" vor über vier Jahrzehnten. Anfang der 60er-Jahre waren gut
160 Folgen des kleinen Nick zuerst im Magazin "Le Moustique" und dann in der französischen Regionalzeitung Sud-Ouest
Dimanche abgedruckt worden. Wenige Jahre später wurden gut 80 Geschichten in fünf Bänden herausgebracht und in mehr
als 30 Sprachen übersetzt und über acht Millionen Mal verkauft.
Goscinny und Jean-Jacques Sempé (73), dessen Zeichnungen aus den Büchern nicht wegzudenken sind, hatten
einen Welterfolg gelandet. 1951 traf Goscinny übrigens den Zeichner Albert Uderzo, mit dem er eine lange und fruchtbare
Zusammenarbeit als Szenarist begann. Gemeinsam schufen sie z.B. 1951 traf Goscinny den Zeichner Albert Uderzo, mit
dem er eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit als Szenarist begann. Gemeinsam schufen sie z.B. den Gallier
Asterix, ihren mit Abstand größten Erfolg, der 1959-1974 in Pilote vorveröffentlicht wurde und heute ausschließlich in
Albenform erscheint.
In der Schule stellt die Lehrerin der Klasse des kleinen Nick ein Aufsatzthema: Was wollt ihr einmal werden, wenn ihr
groß seid? Nicks Klassenkameraden fällt sofort etwas ein: Otto, der so gerne isst, will Minister werden - auf den
Staatsbanketten gibt es ja immer so leckere Sachen; Georg, dessen Vater reich ist und ihm alles kauft, will später die
Firma übernehmen; Chlodwig, der Schlechteste in der Klasse,
will Radprofi werden, Franz Bandit und Roland Polizist.
Alle machen sich eifrig ans Schreiben, das heißt, alle außer Nick. Was soll er denn auch werden wollen? Seine Kumpel
sind prima, seine Lehrerin auch, seine Mama und sein Papa sind lieb, auch wenn sie sich öfter einmal streiten - an Nicks
Leben soll sich bitteschön nichts ändern! Aber natürlich bleibt nicht alles so, wie es ist… In derselben Schulstunde noch
kommt ihr Kumpel Joachim verspätet dazu, hereingeführt von Hilfslehrer Hühnerbrüh - eigentlich heißt er Herr Hühnerfeld, aber
er sagt immer: „Schau mir in die Augen!“, und in der Brühe sind ja Augen; das haben sich die Großen
ausgedacht.
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Jukis - das Jugend Portal der deutschen Jugendkirchen
Hühnerbrüh flüstert der Lehrerin etwas ins Ohr, die lächelt und gratuliert Joachim - was ist da los? Die Nachricht verbreitet
sich schnell in der Klasse: Joachim hat einen kleinen Bruder bekommen! In der Pause erzählt er seinen Freunden die
ganze Geschichte: Er hatte nichts geahnt, nur seine Eltern hätten sich komisch benommen, sein Papa sei plötzlich immer
so freundlich zu seiner Mama gewesen, und jetzt ist der Bruder da und ist winzig und verschrumpelt und schreit immer,
und die Eltern kümmern sich nur noch um ihn - da wäre Joachim aber ein Fahrrad lieber gewesen!
Aber auch Nicks Eltern benehmen sich komisch. Erst haben sie sich gezankt, als der Chef von Nicks Papa, Herr
Maßbaum, Nick einen Kreisel als Geschenk geschickt hat, weil sein Papa so fleißig war - eine Gehaltserhöhung, sagt Nicks
Mama, hätte ihr deutlich besser gefallen; aber später belauscht Nick zufällig, wie die beiden, wieder bester Laune, sich über
merkwürdige Sachen unterhalten und auch noch vorschlagen, einen tollen Familienausflug in den Wald zu machen. Er
versteht zwar den Zusammenhang nicht, dennoch ist Nick sofort klar: Auch er bekommt einen kleinen Bruder! In der
Schule verbreitet er sofort die Neuigkeit.
Was das aber wirklich für ihn bedeutet, schwant ihm erst, als sie in der Schule die Geschichte vom Kleinen Däumling
durchnehmen, den seine Eltern im Wald aussetzen, weil sie zu viele Kinder haben, um alle ernähren zu können. Ist das
etwa auch Nicks Schicksal…? Nicks Kumpel raten ihm, seine Eltern durch besonders braves Benehmen zu
überzeugen, ihn doch zu behalten. Doch die Pläne, Mama einen Blumenstrauß zu besorgen und das Haus tipptopp
sauberzumachen, bringen eher gemischte Resultate.
Beim Ausflug kann Nick zwar das Schlimmste verhindern, indem er die Türen von innen abschließt, so dass seine Eltern
das Auto zurück nach Hause schieben müssen. Aber weil die Gefahr noch nicht vorüber ist, gründen die Klassenkameraden
ein Komitee zu Nicks Rettung und suchen nach einem todsicheren Plan, das Baby, wenn es da ist, zu beseitigen…!
Zunächst aber steht ein Abendessen mit den Maßbaums an. Damit Nicks Papa in der Firma endlich mal vorankommt,
wollen die Eltern den Chef samt Gattin beeindrucken: mit Hummer an Mayonnaise, kultivierter Unterhaltung und einem
Vorzeigekind. Nick wird in die Küche abgeschoben und mit Ravioli abgespeist, aber dennoch ist das Essen nicht gerade
als voller Erfolg zu werten: Herr und Frau Maßbaum wirken mit den Gesprächsthemen, die Nicks Mutter anbringt isländische Dichtung des 13. Jahrhunderts und die Etymologie des Wortes „Rokoko“ - etwas überfordert, und
Mamas Weingenuss zur Beruhigung der Nerven gerät im Verlauf des Abends etwas außer Kontrolle ... und das ist noch
lange nicht "das Ende der Fahnenstange" ...
Mit seinem entwaffnend naiven Blick der unbeschwerten Jugend entlarvt der kleine Nick die Widersprüche der
Erwachsenen. Seine Eltern mahnen ihn ständig, vernünftig zu sein. Er wird bestraft, weil er eine Lektion lernen muss, weil
er sonst ein Nichtsnutz wird und auf die schiefe Bahn gerät. Aber am Schluss geben die Eltern halt doch immer wieder
nach oder die Autorität der Erwachsenen wird auf andere Art untergraben. Ihr Anspruch, selbst vernünftig zu sein, wird ein
ums andere Mal der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Erwachsenen sind halt doch oft nicht besser als der Nachwuchs sie können nur besser so tun.
"Sempé und Goscinny verstanden es einfach, da eine Saite anzuschlagen. Das ist wirklich das, was wahre Künstler
ausmacht: dass es ihnen gelingt, zum kollektiven Unterbewusstsein vorzudringen. Sie verstanden es, einen bestimmten
Duft, eine Musik einzufangen, die aus dem Buch steigt und den Leser berührt: das Thema der Kindheit. Jeder erkennt
sich in dieser ganz eigenen Mischung aus Ironie und Poesie wieder, dieser Blick, der gleichzeitig ein sehr kindlicher ist,
aber mit dem Verständnis eines Erwachsenen", erläutert der Regisseur Laurent Tirard.
Und weiter: "Wenn Spielberg Filme für Kinder gedreht hat, ist es ihm immer gelungen, mit ihnen auf Augenhöhe zu
bleiben. Ich habe mir sehr viele von seinen Filmen angeschaut, um zu verstehen, wie ihm das gelungen ist – es
geht ja nicht nur darum, den Blickwinkel der Kamera auf Kindersicht zu bringen, sondern auch aus ihrer Sicht die
Geschichte zu erzählen und dabei doch Erwachsener zu bleiben und auch Erwachsene anzusprechen."
http://archiv.jukis.org
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Generiert: 16 January, 2017, 02:27

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