Jubiläumsausgabe Von 1965 bis heute – gehen Sie mit uns

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Jubiläumsausgabe Von 1965 bis heute – gehen Sie mit uns
HEFT 7 · 15. JULI 2015
LENKRAD
www.ace-lenkrad.de
Jubiläumsausgabe
Von 1965 bis heute –
gehen Sie mit uns auf
eine spannende Zeitreise
DIE BESTEN WÜNSCHE
ZUM JUBILÄUM.
GLÜCK AUF!
Seit 1965 sind der Deutsche Gewerkschaftsbund und der
ACE Auto Club Europa e.V. eng verbunden.
Der ACE ist “Der Autoclub der Gewerkschaften im DGB”.
Auch weiterhin auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit!
50 UN
KEIN BIS D
SCHE
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y!
Happy Birthda
Seit 1965 sind der Deutsche Gewerkschaftsbund und der
ACE Auto Club Europa e. V. eng verbunden.
Der ACE ist „Der Autoclub der Gewerkschaften im DGB”.
Auch weiterhin auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit!
www.dgb.de
E D I T O R I A L
T E S T
I N H A L T
Tradition als Basis für
eine erfolgreiche Zukunft
50 Jahre ACE – für alle ACE-Beschäftigten ist
dies ein Grund zu feiern, vor allem aber auch ein
Grund, Danke zu sagen: allen ACE-Mitgliedern
für die oft jahrzehntelange Treue und allen ACEEhrenamtlichen für ihr Engagement, ohne das
unser Club heute nicht der wäre, der er ist. Wie
der ACE von seinen Mitgliedern und von seinen
Wegbegleitern wahrgenommen wird, darüber
liegen uns aktuelle und überaus erfreuliche HinKlaus-Michael Schaal
weise vor: In einer vom renommierten Institut
Chefredakteur
Infas durchgeführten Befragung erhielt der ACE
[email protected]
vom Gros seiner Mitglieder Bestnoten! Stattliche
91 Prozent bewerten unsere Pannen- und Abschlepphilfe als „sehr gut“ (73 Prozent) oder „gut“ (18 Prozent), insgesamt sehen 89 Prozent der ACE-Mitglieder die Erwartungen an ihren
Autoclub als „voll und ganz erfüllt“ (57 Prozent) beziehungsweise „gut
erfüllt“ (32 Prozent) an. Und schenkt man Grußworten zum 50-jährigen
Jubiläum (ab Seite 40 dieser Ausgabe) Glauben, zielt der ACE „auf eine
zukunftsfähige vernetzte Mobilität zum Wohl der gesamten Gesellschaft“ ab, ist „verkehrspolitisch ganzheitlich und nachhaltig unterwegs“ und zeichnet sich dadurch aus, „Mobilität umfassend zu sichern
und zu fördern“. Dass uns all dies aus politisch höchst unterschiedlichen Lagern signalisiert wird, macht nicht nur deutlich, dass
unser verkehrspolitisches Engagement Wirkung zeigt. Sondern auch, dass die traditionellen Werte, die uns die Gewerkschaften bei
der Gründung des ACE am 16. Juli 1965 in München in die Wiege gelegt
haben, unser Handeln auch heute noch prägen – 20 Jahre nach der Öffnung unseres Clubs für Nicht-Gewerkschaftsmitglieder. Mit unserer Jubiläums-Ausgabe laden wir Sie zu einer Zeitreise ein: Im Interview auf
Seite 38 richtet ACE-Vorstand Stefan Heimlich den Blick nach vorne und
erläutert, wie sich der ACE den verkehrspolitischen Herausforderungen
der nächsten Jahre stellen wird. Mit mehreren Reportagen schlagen wir
einen Bogen zurück: Der neue Ford Mondeo trifft in einem nicht nur
optisch reizvollen Vergleich auf den Ford 17M – die legendäre „Badewanne“. Eine (Zeit-)Reise der besonderen Art hat uns an den Gardasee
geführt – mit einem VW Käfer. Viel Spaß bei der Lektüre!
&
T E C H N I K
18 Ford Generationentreff
Legendäre „Badewanne“, Ford
Taunus 17M, trifft Urenkel,
den aktuellen Ford Mondeo
12 Fahrbericht
Hyundai i20
14 Neue Autos
Toyota Avensis, Mercedes GLE,
Ssangyong Tivoli, VW Golf TSI
16 Magazin
V E R K E H R & U M W E LT
18 Sicherheit
Wovon Ingenieure vor 50 Jahren
noch nicht einmal träumten,
ist heute in den Autos Standard
22 Ratgeber
So fahren Sie entspannt in den Urlaub
24 Versicherung
Dreiste Tachobetrüger
28 Recht
Fragen an die ACE-Anwältin
29 ACE vor Ort
Luftdruckgeräte im Check
30 Magazin
32 JUBILÄUMS-SONDERTEIL
Fünf Jahrzehnte mit dem
ACE – so engagieren sich
ehrenamtliche Mitarbeiter
in der Freizeit für ihren Club
– Interview mit dem ACE-Vorsitzenden Stefan
Heimlich – Grußworte – Jubiläumsbasar
FREIZEIT
&
REISE
46 Nostalgie-Reise
Urlaubstraum in den 1960erJahren: mit einem VW Käfer
über die Alpen nach Bella Italia
52 Schottland
Reisemobiltour auf dem Whiskytrail
56 Camping-Rückblick
Als das Haus am Haken in Mode kam
60 Magazin
Eine Mobilität zum
Wohl der gesamten
Gesellschaft!
U N S E R
C L U B
50 Jahre ACE-Pannenhilfe
Porträt Erwin Braun
So erreichen Sie uns
Meldungen
ACE-Experten antworten
Wichtige Telefon-Nummern!
ACE-Info-Service 0711/530 33 66 77
ACE-Euro-Notruf 0711/530 34 35 36
TITELFOTOS: EMM, KOV
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Editorial
Magazin
Post
Preisrätsel
Impressum
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FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN
FOTOS: ARCHIV, CDU, EMMERLING, FOTOLIA
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BUSSGELD AUS DEM AUSLAND
Knöllchen grenzenlos
Bemerkt eine ausländische Behörde einen Verstoß durch ein
in Deutschland zugelassenes
Fahrzeug, kann sie die Halterdaten beim Kraftfahrt-Bundesamt
abfragen. Zwar können rechtskräftige Bußgeldbescheide aus
einem Mitgliedstaat ab 70 Euro
(Österreich 25 Euro) in Deutschland vollstreckt werden. „Das
gilt jedoch nur, wenn die ausländische Behörde nachweisen
kann, wer am Steuer saß“, erläutert Hannes Krämer. Denn während in vielen EU-Staaten das
Prinzip der Halterhaftung gilt,
kann hierzulande
in der Regel nur
der Fahrer belangt werden.
Ist ein Bescheid
nicht mit deutschem Recht vereinbar, werden
die deutschen
Behörden ihn
nicht vollstrecken.
Zuständig für die
Vollstreckung ist
das Bundesamt
Verkehrsvergehen im Ausland können in
für Justiz (BfJ).
Deutschland vollstreckt werden.
„Zahlungsaufforderungen von InkassounternehWer zu schnell oder unter Dromen können ignoriert werden“,
geneinfluss fährt, den Sicherstellt Krämer klar. Das BfJ leitet
heitsgurt nicht anlegt oder den
die Vollstreckung nur dann ein,
Helm nicht aufsetzt, eine rote
wenn der Bescheid eine deutAmpel oder das Handyverbot
missachtet oder einen Fahrstrei- sche Übersetzung enthält, die
zumindest den wesentlichen
fen – beispielsweise die StandInhalt wiedergibt. Außerdem
spur – unbefugt nutzt, dem
scheidet eine Vollstreckung aus,
droht Post aus dem Ausland,
wenn der Betroffene in dem ausso Rechtsexperte Krämer.
ländischen Verfahren keine GeWer solch einen Brief im Postlegenheit hatte, zu den Vorwürkasten findet, sollte sich immer
fen Stellung zu nehmen. Dengut überlegen, ob ein Widernoch kann der Bußgeldbescheid,
spruch gegen den Bußgeldbewenn man nichts unternimmt,
scheid sinnvoll ist. Denn ein
im Ausland rechtskräftig werEinspruch stoppt nicht das Verden. ACE-Mitglieder erhalten bei
fahren, sondern kann sogar die
den 475 ACE-Vertrauensanwälzu zahlende Summe nach oben
ten eine kostenlose Erstaustreiben. Zudem droht bei erneukunft. www.ace-online.de/recht
ter Einreise Ungemach.
Wer mit dem Auto im Ausland unterwegs ist, sollte sich
vor der Abreise über die jeweiligen Verkehrsregeln informieren.
Sonst droht bei einem Vergehen,
auch bei Unwissen, ein Bußgeld.
Selbst wer nicht auf frischer Tat
erwischt wird, muss mit einem
Bußgeldbescheid aus dem Ausland rechnen.
Möglich macht das eine EURichtlinie zum Austausch von
Kfz-Halterdaten. „Zulässig ist
die Halterabfrage nur bei schweren Verstößen“, erläutert ACERechtsreferent Hannes Krämer.
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ACE LENKRAD 7/2015
Ein automobiles Liebhaberstück kann auch als Wertanlage dienen.
OLDTIMER
Gut angelegtes Geld
Der aktualisierte Oldtimerindex der Südwestbank
zeigt in 2014 ein Plus von 41,26 Prozent. Seit 2005 stieg er
insgesamt um 280,5 Prozent. Da macht selbst der DAX große
Augen. Er kann in dem Zeitraum nur 130,4 Prozent Zuwachs
vorweisen. Vor allem die hochpreisigen Oldtimer haben eine
Wertsteigerung zu verzeichnen. Die BMW-Modell-Reihe
503/507/3200 CS übernimmt den Spitzenplatz, gefolgt von
der Porsche-911-Reihe und dem Mercedes 300 SL. Trotz
guter Renditen sollten Oldtimer nur fünf bis zehn Prozent
des Vermögens ausmachen. Die Finanzexperten weisen hier
auf weitere Kosten für Wartung, Reparatur, Pflege und Versicherung hin.
97
Unfälle mit Alkoholeinfluss
gab es durchschnittlich pro Tag im
letzten Jahr in Deutschland.
ACE: ZWECKBINDUNG FÜR BUSSGELDER
Nicht den Etat sanieren
Eine Zweckbindung
der Bußgeldeinnahmen
aus Geschwindigkeitsmessungen fordert der
ACE. „Es kann nicht sein,
dass Kommunen ein
wirtschaftliches Interesse
daran haben, möglichst
viele Blitzer aufzustellen,
um damit ihre Haushalte
zu entlasten. Da denkt der Autofahrer gleich an Abzocke“,
sagte der ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich auf einem Verkehrskongress in Saarbrücken. Das Geld solle stattdessen
zweckgebunden in die Verkehrssicherheitsarbeit fließen,
denn dafür werden die Messgeräte ja aufgestellt, betonte
Heimlich. Er sprach sich dafür aus, nicht ausschließlich auf
repressive Maßnahmen zu setzen: Mit polizeilichen Anhaltekontrollen und verkehrserzieherischen Gesprächen direkt am
Tatort ließe sich mehr Gutes bewirken, so der ACE-Chef.
Während des Einkaufs kann Strom getankt werden.
ELEKTROMOBILITÄT
Kostenlos tanken
beim Discounter
Roller-Sharing ist in Großstädten im Kommen.
Kostenlosen Strom für Elektroautos und
Fahrräder bietet der Discounter ALDI SÜD an
einigen seiner Filialen an. Bis Mitte 2015 soll es
rund 50 dieser Tankstellen in den Ballungsgebieten Rhein/Ruhr, Frankfurt, Stuttgart und
München geben. Die Schnellladestationen werden über eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach
gespeist und können während der Öffnungszeiten ohne Autorisierung genutzt werden. Online
gibt der ALDI SÜD Filialfinder Auskunft über die
Standorte, an denen man kostenlos Sonne tanken kann.
„
Deutschland wird
um eine weitergehende
Förderung nicht herumkommen, obwohl wir
schon einiges gemacht
haben.
„
Bundeskanzlerin Angela Merkel
zum Thema E-Auto.
ROLLER-SHARING
Auf zwei Rädern
durch die Stadt
Noch eben schnell etwas in der Innenstadt erledigen. Dieses Vorhaben wird besonders in Großstädten oft zur Tortur. Verstopfte Straßen erschweren das Vorankommen. Unternehmen wie jaano in Hamburg,
eMio in Berlin oder scoo.me in München
bieten mit ihren Rollersharing-Angeboten
eine echte Alternative. Vespas und Elektroroller sind klein, wendig und schnell geparkt. Noch dazu ist nur der Autoführerschein vonnöten. Doch es ist Vorsicht geboten. Der TÜV Süd warnt davor, das Rollermit dem Fahrradfahren zu vergleichen.
Bremsen, Ausweichen und Kurvenfahren
sollten zu Beginn in einem wenig befahrenen Gebiet geübt werden. Wer dann noch
Roller und Ausstattung vor Fahrtantritt
überprüft und möglichst mit Schutzkleidung fährt, dem ist das Fahrvergnügen
sicher. Infos: www.jaano.de, www.emiosharing.de, www.scoo.me.de
Wussten Sie schon, dass Fahrzeugkatalysatoren bis zu 800 Grad
heiß werden können? Wer dann sein Auto auf trockenem Gras parkt,
geht ein Risiko ein. Schon bei 300 Grad kann es sich entzünden
und den schönen Sommerausflug in ein Flammenmeer verwandeln.
Bei der Parkplatzsuche empfiehlt es sich daher, in den Hitzemonaten
auf Asphalt- oder Schotterplätze auszuweichen.
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FAKTEN · HINTERGRÜNDE · PERSPEKTIVEN
K O M M E N T A R
ACE-Wertverlustrechner
Thomas Breitling,
Redakteur
ACE LENKRAD
Weil zu wenig Geld in den
Erhalt von Straßen, Schienen und
Wasserstraßen investiert wird, verliert die Verkehrsinfrastruktur täglich
an Wert. Im vergangenen Monat
erhöhte sich der Verlust erneut um
rund 380,4 Millionen Euro. Der aktuelle Stand bei Redaktionsschluss:
Wenn Sie mit Ihrem
Smartphone oder
Tablet den QR-Code
scannen, erhalten Sie
die aktuellen Zahlen
des ACE-Wertverlustrechners. Der abgebildete Wertverlust
war bei Redaktionsschluss erreicht.
48 647 013 660
Mautdebakel
mit Ansage
FAHRASSISTENZ
Schritt für Schritt zum autonomen Fahren – die Vision der Automobilhersteller ist
gar nicht mehr so weit entfernt. Der neue
BMW 7er braucht ab Herbst als erstes Serienfahrzeug keinen Fahrer mehr zum EinDas ferngesteuerte Parken ist bereits Realität.
und Ausparken. Gesteuert wird er über
einen neuen Display-Schlüssel. Noch muss
von außen auf Hindernisse geachtet werden und das Fahrzeug darf nur die anderthalbfache Strecke seiner eigenen Länge autonom zurücklegen. Es bleibt abzuwarten, wie
lange diese Beschränkungen bestehen. Das Verkehrsministerium prüft bereits die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Zulassung von selbstfahrenden Autos. Die Unternehmen Daimler, Bosch und car2go haben sich derweil für ein Pilotprojekt zusammengetan.
Sie entwickeln ein Parkhaus, in dem die Fahrzeuge mithilfe einer Smartphone App von
selbst vorfahren und auch eigenständig wieder zu ihrem Parkplatz zurückfinden.
FOTOS: KOV (1), ARCHIV
Ferngesteuert in
die Lücke
Kraftmeierei in Bierzelten ist
selten ein probates Mittel für politisches Gestalten. Es mag zwar die
Stimmung im Bierdunst aufheizen,
wenn die Forderung nach einer Maut
für Ausländer populistisch in die Reihen getragen wird. Doch Bänke in
Festzelten sind wackelig, das Stehvermögen auf den Holzbrettern überschätzt so mancher und landet hart
auf dem Hosenboden. Das hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt schmerzhaft zu spüren bekommen, nachdem sein Maut-Gesetzesvorhaben von der Europäischen
Union abgewatscht worden ist. Fachleute und Verbände, darunter der
ACE, haben seit Monaten auf die wackelige Rechtsgrundlage hingewiesen. Ein Lehrstück, wohin Populismus führen kann – in die Sackgasse.
W O R T W Ö R T L I C H
ZEICHNUNG: BARTMUS
Fahren wie eine gesengte Sau
Jedes Wort hat seine Geschichte:
ACE LENKRAD stellt in einer Serie
Begriffe aus der Verkehrswelt vor.
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ACE LENKRAD 7/2015
Als Schweine noch relativ frei auf den Bauernhöfen herumliefen,
bestand die Gefahr, dass sie sich aus dem Staub machten. Zur besseren
Wiedererkennung gingen Schweinezüchter deshalb dazu über, das
Borstenvieh mit einem Brandzeichen zu versehen. Das Sengen war so
schmerzhaft für das Tier, dass es danach laut quiekend und wie verrückt
durch die Gegend lief. Fährt heute jemand wie eine gesengte Sau durchs
Dorf, überlässt er das Quieken in der Regel der Beschallungsanlage seines Autos oder seinen Reifen. Die unkontrollierte Fahrweise aber weist
immer noch starke Ähnlichkeit mit dem Verhalten durchgedrehter
Schweine auf. Deren automobile Verwandtschaft aber sollte im Sinne
einer Humanisierung unserer Verkehrswelt viel besser in Verkehrssicherheitstrainings integriert werden, findet der ACE.
K
VORSCHRIFTEN IN EUROPA
Andere Länder,
kuriose Sitten
Im Verkehrsrecht hat alles seine
Ordnung, mag so mancher glauben.
Der ACE-Partnerclub ARBÖ aus Österreich hat einige kuriose Regelungen
gefunden, die zum Schmunzeln oder
zum Kopfschütteln geeignet sind. Ob
die Regelbrüche mit aller Ernsthaftigkeit geahndet werden, sei dahingestellt. Deutschland:. Nackt im Auto? Kein Problem, das Auto gilt als Privatbereich. Erregung öffentlichen Ärgernisses besteht aber beim Einsteigen und nach dem Aussteigen im Adams- oder Evakostüm. Russland: Ist ein Auto zu schmutzig, kostet das Bußgeld bis zu 200 Euro. Eine Autowäsche
wäre sicher günstiger. Italien: Casanovas aufgepasst! In der Stadt Eboli (Region Kampanien) werden
fürs Küssen im Auto 500 Euro Bußgeld erhoben! Frankreich: Es ist gesetzlich verboten, mit seiner
fliegenden Untertasse (!) auf einem Weinberg zu landen. Noch Fragen? Norwegen: Raucher sollten
in Ortschaften ihre Zigarette auslassen. Rauchen am Steuer ist nämlich in Norwegen im Ortsgebiet
verboten. Dänemark: Vor Fahrtantritt muss das Fahrzeug genauestens unter die Lupe genommen
werden. Vorgeschrieben ist eine Flüssigkeitskontrolle, und es muss unter dem Auto nachgesehen
werden, ob niemand drunterliegt. England: Urinieren an das eigene Auto ist im Königreich erlaubt!
Voraussetzung: Die rechte Hand muss dabei am Wagen sein! Strafe fürs Falschparken? Nur wenn der
Ordnungshüter eine Uniform-Mütze hat. Diese soll ihn als Kontrollorgan ausweisen.
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M
P
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Flinkster Carsharing der Deutschen Bahn ist die Nummer eins bei
der Stiftung Warentest. Die Verbraucherorganisation hat die elf größten
Carsharing-Unternehmen verglichen.
Flinkster ist ein Kooperationspartner
des ACE. Mitglieder erhalten einen
Rabatt in Höhe von zehn Prozent und
ersparen sich die Grundgebühr.
Jeder fünfte Fußgänger ist gelegentlich mit Kopfhörern auf den
Ohren im Straßenverkehr unterwegs.
Rund acht Prozent hören sogar regelmäßig auf diese im Verkehr bedenkliche Art Musik, wie aus einer Umfrage
des Deutschen Verkehrssicherheitsrats
(DVR) hervorgeht.
VW will in drei Jahren ein Billigauto
auf den Markt bringen. Das BudgetModell soll das erste einer ganzen Familie günstiger Autos sein. Konzernchef Martin Winterkorn kündigte ein
SUV sowie ein Stufen- und ein Schrägheckmodell an. Gebaut und verkauft
werden sollen die Modelle in China
und die Verkaufspreise liegen zwischen acht- und elftausend Euro.
DIGITALRADIO
UKW ist ein
Auslaufmodell
Digitalradio (DAB+) ist in immer
mehr Fahrzeugen als Serienausstattung enthalten. Neben rauschfreiem
Empfang der zwölf bundesweit zu
empfangenden Programme liefert
DAB+ Verkehrsdaten, um schneller
und umfangreicher vor Stau- und Gefahrstellen zu warnen. Bis Ende 2016
soll der Vollausbau in Deutschland erreicht sein, erklärt der Betreiber Media
Broadcast. In anderen Ländern Europas
wird bereits der Ausstieg aus UKW geplant. 2017 wird Norwegen als erstes
Land die UKW-Versorgung aufgeben.
In der Schweiz könnte dies 2024 der
Fall sein, in Großbritannien sind die
Kriterien zur Abschaltung definiert. In
diesen Ländern werden bereits heute
zwei Drittel aller Neufahrzeuge mit
einem DAB+-Radio ausgeliefert. Fahrzeuge, die mit einem Digitalradio ausgerüstet sind, können auch weiterhin
UKW empfangen.
Auf längeren Urlaubsfahrten
vergehen bei fast jedem zweiten
Autofahrer drei Stunden oder mehr,
bevor er eine Pause einlegt. Jeder
achte Fahrer sitzt sogar vier Stunden
oder länger ohne Unterbrechung am
Steuer, so eine Umfrage der Sachverständigen-Organisation Dekra.
Für den Titel hat uns BernhardinerDame „Wicky vom Baronenschloss“
Modell gestanden. Vielen Dank an die
Züchterfamilie Mayer aus Göppingen
sowie die beiden Assistentinnen Laura
und Marie Bertsch. Infos unter: www.
bernhardiner-vom-baronenschloss.de
Stichwort Big Data: In Dänemark
kooperiert das Straßenverkehrsamt
mit dem Technologieunternehmen
INRIX, um mithilfe von GPS-Daten die
Verkehrsüberwachung zu optimieren.
Dabei werden unter anderem auch
Echtzeitdaten genutzt, die von fahrenden beziehungsweise im Stau stehenden Autos mit Online-Verbindung generiert werden.
In der Schweiz darf auf dreispurigen Autobahnabschnitten die linke
Spur künftig nur noch von Fahrzeugen benutzt werden, die mehr als
100 km/h schnell fahren. Das hat der
Schweizer Bundesrat im Interesse
eines besseren Verkehrsflusses beschlossen.
ACE LENKRAD 7/2015
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TEST & TECHNIK
VERGLEICH
FORD 17M UND FORD MONDEO
FORDSCHRITTE
Beide sind wichtig für Ford, beide technisch auf dem Stand ihrer Zeit. Doch unterschiedlicher als im Ford Taunus 17M und im aktuellen Ford Mondeo kann eine Autofahrt kaum sein. Unterwegs in der oberen Mittelklasse – von gestern und heute.
Es ist still in Halle W.
Mucksmäuschenstill
sogar. Und düster. Der
Blick gleitet über Elektroinstallationen, die verblasste Farbe an
zahlreichen Rohren, in denen Luft oder irgendwelche Flüssigkeiten von irgendwoher
irgendwohin geleitet wurden. In der Luft
hängt ein feiner Duft von Öl, Metall und ja,
vielleicht auch Schweiß.
Denn es war nicht immer so ruhig an diesem
Ort, mitten auf dem riesigen Werksareal von
Ford in Köln-Niehl. Im Gegenteil: Im Moto8
ACE LENKRAD 7/2015
renwerk wurden auf rund 85 ooo qm von
1962 bis heute insgesamt 26 500 000 Motoren gebaut. V4- und V6-Motoren hauptsächlich, später auch Reihen-Vierzylinder und
dicke V8 und V12 für Aston Martin. Doch
etwa ein Drittel der Fläche wird heute gar
nicht mehr benötigt. Ford hat heute einen
Weltmotor, den Ecoboost-Dreizylinder, der
quer durch alle Modellreihen zum Einsatz
kommt. Den schrauben sie nebenan zusammen – in atemberaubender Geschwindigkeit. Sie, die Roboter, überwacht von einer
Handvoll Spezialisten.
Tor auf, Bühne frei! Beinahe schüchtern
schieben sich zwei ovale Scheinwerfer in
den verlassenen Raum. Es ist ein Ford Taunus P3 17M, ein über 50 Jahre alter Zeitzeuge. Zierlich, fast fragil wirkt dieses Auto
aus heutiger Sicht. Doch es transportiert,
neben dem ungefilterten Geruch nach verbranntem Kraftstoff samt einer Prise ÖlAroma, auch den Zeitgeist der 60er-Jahre in
den Industriekomplex.
Man glaubte an die Wissenschaft und den
Fortschritt. Die Mondlandung war ja nicht
mehr weit. Ja, auch der Taunus war ein fort-
FOTOS: KOV
FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXX
Die Badewanne ist und bleibt ein
Hingucker, gegen die kein neues
Auto bestehen kann. Was hier
verchromt ist, ist auch wirklich
noch aus Metall – was nicht ganz
passte, wurde passend gemacht.
Aus heutiger Sicht ist ein Tankeinfüllstutzen hinter dem Kennzeichen natürlich ein Unding.
schrittliches und vernünftiges Auto. Seine
„Stromlinienform“ resultierte aus der Erkenntnis, dass Luftwiderstand und Wirtschaftlichkeit ziemlich eng zusammenhängen. Und es bedeutete die Abkehr von Heckflossen und üppigem Chromlametta anderer
Fahrzeuge dieser Zeit und dieser Klasse.
Mit einem Preis von 6875 Mark für die
viertürige Limousine mit 55 PS, gehörte der
Taunus bei seinem Debüt 1960 schon zur
oberen Mittelklasse. Beliebte Extras waren
das vollsynchronisierte Viergang-Getriebe
für 75 Mark und die Frischluftheizung für
160 Mark. Dieser hier verfügt sogar über
das Stahlkurbeldach (395 Mark) und den
„kompletten Sonderausstattungs-Satz“ für
275 Mark mit Stoßstangen-Hörnern, Zweiklanghorn, Rückfahrscheinwerfer, Weißwandreifen und Make-up-Spiegel an der Sonnenblende. Damit war der Neid der Nachbarn sicher. Besitzer einer „Badewanne“, wie
der Taunus angesichts seiner neuen „Stromform“ im Volksmund bald liebevoll genannt
wurde, hatten es zu etwas gebracht.
Kann man das auch vom heutigen Ford in
der oberen Mittelklasse sagen? Im Grunde
schon, denn was jetzt fast lautlos heranrollt,
muss sich nicht verstecken. Auch wenn es
gänzlich anders wirkt. Leise knacken alte Kabelbinder auf dem Boden unter dem Gewicht des 1,5-Tonners, grimmig funkelt das
LED-Tagfahrlicht, gierig zeigt der Schlund
des Kühlergrills auf die Badewanne. Als ob
der Ford Mondeo seinen Urahn fressen
wollte. Ganz klar: Die Mode hat sich geändert und auch die Ansprüche: dynamische
Entschlossenheit mit Abblendautomatik,
Fußgängerschutz und Markenidentität ab
Werk statt Chromhörnchen gegen Aufpreis.
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9
MONDEO 2.0 TDCI
Hubraum cm3
1997
Zylinder/Schadstoffklasse
4/Euro 6
Leistung kW(PS)/min-1 110 (150)/3750
max. Drehm. Nm/min-1 320/1750-3000
max. Geschwindigkeit km/h
210
0 bis 100 km/h s
9,4
Karosserie
Kombi
L/B/H mm
4867/1911/1501
Radstand mm
2850
Leergewicht kg
1514
Verbrauch l/100 km
4,5 D
Grundpreis Euro
30 950
Der Mondeo des Jahrganges 2015
kommt mit ein wenig Verspätung,
präsentiert sich aber ganz auf der
Höhe der Zeit. Was unter dem Plastik
im Motorraum steckt, ist fast schon
egal. Es gibt ihn tatsächlich auch mit
dem 1,0-l-Ecoboost-Dreizylinder.
Man könnte mit dem Mondeo sogar einfach
auf den Taunus zuhalten. Kurz vor dem Aufprall würde ein Warnsignal ertönen. Läge
dann der Fuß immer noch nicht auf der
Bremse, würden vier Scheibenbremsen unbarmherzig zupacken und die Insassen in
die Gurte werfen. Sicherheitstechnik des
Jahres 2015 macht es möglich – Raumfahrttechnik pur, aus Sicht der 60er-Jahre.
Damals war man schon stolz auf das Dreispeichen-Sicherheitslenkrad, ein gepolster-
tes Armaturenbrett und wattierte Sonnenblenden. „Innere Sicherheit“ hieß das in den
zeitgenössischen Prospekten. Zusammen
mit den starren Dreipunkt-Gurten vorne,
steigerte das die Chancen, einen Unfall zu
überleben, deutlich. Trotzdem fühlt man
sich heute am Steuer des Oldies der Physik
seltsam nackt und schutzlos ausgeliefert.
Im Mondeo schlummern dagegen bis zu
neun Airbags, unsichtbar hinter sorgsam
eingepassten Verkleidungen – als Weltneu-
Den Taunus gab es auch als Turnier, den Mondeo gibt es auch als Limousine. Sogar mit Hybrid-Antrieb.
10
ACE LENKRAD 7/2015
heit sogar welche in den hinteren Gurten. Ist
es das Wissen um die elektronischen und
textilen Schutzengel an Bord, oder doch eher
die hochgezogene Schulterlinie und das
„Eingemauert“-Sein, das im Mondeo ein Gefühl der Geborgenheit entstehen lässt?
Vielleicht auch, der wesentliche Punkt ist
allerdings der fehlende Bezug zur Umwelt.
Zum Fahrtwind, zur Straße, zur Mechanik.
Das war früher alles anders. Beginnend bei
der Startprozedur. Welcher der vier Schlüssel war noch mal der richtige? Türen, Tankschloss, Heckklappe, Zündschloss – jedes
Bauteil hatte sein Recht auf einen eigenen
Schlüssel. Licht angelassen? Pech gehabt,
selbst die beste Sechs-Volt-Batterie hält das
nicht lange durch. Na gut, dann schieben
wir halt an. Zu zweit kein Problem, solange
die Zündspule nicht durchgebrannt ist, weil
blöderweise die Zündung auch noch an war.
Ist der Motor noch kalt, geben wir etwas
Choke dazu. Der leicht nach vorn geneigte
Kopf erleichtert es, akustisch den richtigen
Punkt für optimalen Rundlauf zu erlauschen. Fragen Sie einmal 18-jährige Fahranfänger(-innen) von heute nach „Choke“.
Vermutlich hat dieses Wort noch niemand
gehört.
Hilfe, eine Kurve! Ansonsten
macht das Fahren mit dem Oldie
einfach nur Spaß. Und sollte einmal
etwas nicht wie gewünscht laufen,
kann man sich einfach zum Vierzylinder in den Motorraum setzen
und selbst Hand anlegen.
Macht ja auch nichts, es gibt ja heute Wichtigeres, wie die Koppelung des Handys an
das Infotainment-System. Das dauert übrigens länger als die gesamte Startprozedur im
Taunus, der in der Zwischenzeit schon
durch das Tor in Richtung Feld, Wald und
Wiesen entwischt ist. Dichten Stadtverkehr
und hektische Autobahn wollen wir ihm
nicht antun, obwohl der Taunus mit seiner
Spitze von über 130 km/h damals durchaus
zu den flotten Automobilen gehört hat. Aber
eben nur damals, als die Räume zum Bremsen noch unendlich weit und der menschliche Abstandswarner noch voll sensibilisiert
weil überlebenswichtig war.
Schon auf der Landstraße verlangen das
spindeldürre Lenkrad und der spargeldicke
Hebel der Lenkradschaltung volle Aufmerksamkeit. Die dünnen Weißwand-Radialreifen schnüffeln wie ein Jagdhund jeder Spurrille hinterher, jeder Gangwechsel schult die
Hand-Auge-Ohr-Koordination. Hohe Drehzahlen mag der Vierzylinder nicht, zu niedrige auch nicht. In der Mitte allerdings
schnurrt er zufrieden und nahezu vibrationslos dahin. Der Aufbau wiegt sich sanft im
Takt der Bodenwellen, die weichen Sitze
schlucken den Rest. Im Mondeo geht das
alles mit zwei Fingern am Lenkrad. Der Rest
der Finger spielt auf der Klaviatur von Tasten, während das Auge beobachtet, was sich
dabei in der endlos erscheinenden Liste von
Menüs und Untermenüs im Touchscreen
alles so tut. Wäre ja sonst auch langweilig,
hinter so einem Oldie herzuschleichen.
Bis zur ersten Kurve. Denn obwohl der Taunus zu seiner Zeit auch fahrwerkstechnisch
von den Testern hoch gelobt wurde, ist das
Kurvenverhalten aus heutiger Sicht schlicht
TAUNUS 17M
Hubraum cm3
1487
Zylinder/Schadstoffklasse
4/ –
Leistung kW(PS)/min-1
40(55)/4250
max. Drehm. Nm/min-1
111/2400
max. Geschwindigkeit km/h
136
0 bis 100 km/h s
ca. 27
Karosserie
Limousine
L/B/H mm
4454/1671/1450
Radstand mm
2630
Leergewicht kg
920
Verbrauch l
ca. 9,5 S
Grundpreis DM
6875
abenteuerlich. Dem Lenkimpuls folgt alsbald eine Richtungsänderung, woraufhin
sich die Karosserie zur Seite neigt und das
Fahrwerk wiederum zu eigenmächtigen Vorschlägen bezüglich des Kurvenradius verleitet. Dabei ist es keine große Hilfe, dass jeder
Campingstuhl mehr Seitenhalt bietet als die
Taunus-Sitze. Lächelnd nimmt man das vom
komplett fahrdynamikgeregelten Mondeo
aus zur Kenntnis und denkt sich: Früher war
also doch nicht alles besser!
Gunnar Beer
Fazit: „Der Taunus bietet
mehr Infotainment als
jemals in einen Mondeo
hineinprogrammiert werden kann. Im Grunde sollte
jeder dazu verpflichtet
werden, zweimal im Jahr
Oldtimer zu fahren. Einfach, um die AutofahrerSinne wieder zu schärfen!“
ACE LENKRAD 7/2015
11
TEST & TECHNIK
FAHRBERICHT
HYUNDAI I20 1.4
Nachschlag
Lenkradheizung im Kleinwagen? Warum denn nicht!
Geräumig, praktisch und gut ausgestattet, geht der
gewachsene Hyundai i20 in die nächste Runde.
12
ACE LENKRAD 7/2015
Ausführliche Versionen der Kurztests auf dieser Doppelseite und weitere Fahrberichte unter: ace-lenkrad.de
durch ein Viergang-Automatikgetriebe (1100 Euro), Ledersitze
(750 Euro) und ein PanoramaSchiebedach (1200 Euro für Style
und 2000 Euro für Trend) sowie ein Premium-Paket für
1000 Euro, das eine Rückfahrkamera im Spiegel, einen Startknopf und verchromte Türgriffe
beinhaltet. Wer dann noch eine
andere Farbe als Weiß haben
möchte, kann also 24 250 Euro
für den i20 ausgeben. Eine glatte
Verdoppelung des Grundpreises
und eine mehr als stattliche
Summe für einen Kleinwagen.
Der Griff zum exakt geführten
Schalthebel macht Laune, der
zum Lenkrad auch. Sogar in der
kalten Jahreszeit, da eine Lenkradheizung beim 1,4-Liter serienmäßig mit an Bord ist. Was es bisher nicht gibt, ist ein integriertes
Navigationssystem. Diese Aufgabe übernimmt das Handy oben
auf dem Armaturenträger.
Das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum der koreanischen
Marke Hyundai hat diese Aufgabe beim i20, der in der Türkei
gebaut wird, wirklich bravourös
gemeistert.
Der Quasi-Multikulti-Kleinwagen verfügt zum Beispiel über
fünf Jahre Garantie, was eine gewisse Sicherheit für alle bringt,
die tagtäglich auf ihr Auto angewiesen sind. Der Basispreis von
11 950 Euro für den günstigsten
1,2-l-Benziner mit 75 PS ist zwar
kein Dumpingangebot, angesichts der Größe und Ausstattung
aber dennoch als günstig zu bewerten. Wichtig zu wissen ist,
dass die zweite Generation deutlich gewachsen ist. Fünf Zentimeter Radstand mehr, bei einer
Außenlänge von knapp über vier
Metern, sind Proportionen, die
über das übliche Kleinwagenformat hinausgehen. Es gibt also
viel Auto fürs Geld.
Wer 15 750 Euro auf den Tisch
blättert, bekommt dafür die Ausstattung Trend und unter der
Haube einen 1,4-l-Motor mit
100 PS. Damit ist für die gewünschte Prise Lebendigkeit ge-
i20 ist gemein, dass sie über relativ wenig Hubraum verfügen und
für die Leistungsabgabe höhere
Drehzahlen brauchen. In den unteren Drehzahlbereichen fehlt es
ein wenig an Durchzugskraft.
Auch der 1,4-Liter mit 100 PS ist
nicht ganz frei von dieser Anfahrschwäche. Das Losfahren am
Berg verlangt nach etwas Übung,
denn Kupplungs- und Gaspedal
gehen zwar sehr leicht, das gekonnte Zusammenspiel, um
weder mit aufheulendem noch
mit fast absterbendem Motor anzufahren, ist aber nicht ganz so
einfach.
Wer mehr will, muss sich noch
etwas gedulden – ein Dreizylinder mit Turbounterstützung und
120 PS ist in Vorbereitung. Eine
andere Alternative ist ein durchzugstarkes Dieseltriebwerk, das
mit 75 oder 90 PS zu haben ist.
Letzteres ist allerdings, wie auch
der 100-PS-Benziner, an die beiden höchsten Ausstattungslinien
Trend und Style gekoppelt und
reißt mit 17 700 beziehungsweise 19 650 Euro ein beträchtliches Loch in die Haushaltskasse.
Toppen lässt sich der Preis noch
Doch die Luxus-Extras braucht es
im Grunde nicht. Einmal in
Fahrt, überrascht der Kleinwagen
mit einer sehr erwachsenen Ausstrahlung. Das Raumgefühl mit
viel Ellbogenfreiheit trägt genauso dazu bei wie die anständigen, nicht zu klein geratenen
Sitze. Selbst groß gewachsene
Menschen fühlen sich auf Anhieb wohl. An keiner Stelle
zwickt der Hyundai, was in dieser Klasse nicht selbstverständlich ist. Zudem gibt es reichlich
Ablagen. Ein dickes Plus im eingangs beschriebenen Alltag.
Ergonomisch gibt es nichts auszusetzen. Der Blick fällt auf klar
gezeichnete Rundinstrumente,
die Schalter sind logisch nach
Priorität angeordnet, sodass die
Bedienung keine Rätsel aufgibt.
Die Verarbeitung ist tadellos, das
Ambiente wirkt mit zweifarbig
abgesetztem Armaturenträger
sehr hochwertig. Selbst auf der
Rückbank des Fünftürers sitzt es
sich kommod, auch wenn diese
eine Spur zu hoch erscheint.
Noch weiter hinten gibt es dann
einen mit 326 Liter etwas über
dem Klassenstandard liegenden
Kofferraum, der in der Ausstattung Trend serienmäßig über
einen doppelten Ladeboden verfügt. Das mildert die hohe Ladekante etwas ab, trotzdem ist im
Laufe der Zeit mit dem einen
oder anderen Kratzer in der
Heckpartie zu rechnen.
Abgesehen davon gibt es noch
ein paar grundsätzliche Dinge,
die nicht optimal gelöst sind:
Dass sich auch Hyundai nicht
dem Trend zu kleinen Heckfenstern verschließen mochte,
ist bedauerlich – besonders bei
schlechtem Wetter ist die Sicht
nach hinten durch das kleine
Feld des Mini-Wischers sehr bescheiden. Doch das ist bei den
allermeisten Konkurrenten auch
nicht besser und somit schlicht
als Modeerscheinung hinzunehmen. Einen ganz anderen Klassiker, bei dem in hart umkämpften
Segmenten gern gespart wird,
könnten die Koreaner aber noch
abstellen: Ein Einklemmschutz
für die hinteren elektrischen
Fensterheber dürfte ja nun wirklich nicht die Welt kosten.
Fazit: Hyundai hat sich längst
als höherwertige Marke etabliert.
Unter den Kleinwagen bietet der
i20 erfreulich viel Platz und Ausstattung für das Geld.
Gunnar Beer
TECHNISCHE DATEN
Hyundai i20 1.4
Hubraum cm3
1368
Zylinder/Schadstoffklasse
4/Euro 6
Leistung kW(PS)/min-1 74 (100)/6000
max. Drehm. Nm/min-1
134/3500
max. Geschwindigkeit km/h
184
0 bis 100 km/h s
11,6
Karosserie
5-türig
L/B/H mm
4035/1734/1474
Radstand mm
2570
Spurweite v/h mm
1520/1519
Leergew./Zuladung kg
1135/465
Anhängelast ung./gebr. kg 450/1000
Dachlast/Stützlast kg
70/75
Kofferraum (VDA) l
326-1042
Reifendimension
195/55 R 16
Tankinhalt/Reichweite l/km
50/694
ACE-Testverbrauch l/100 km
7,2
Verbrauch EG-Mix l/100 km
5,5
Kohlendioxid-Ausstoß g/km
127
Preis ab Werk Euro
15 750
21,9
Variable Kosten 1 Cent/km
Gesamtkosten 2 Cent/km
70,0
ACE LENKRAD 7/2015
13
1
Testschnitt / 2Minimal-Verbrauch auf ACE-Normrunde. Kosten bei 15 000 km/Jahr,
60 Monate Nutzungsdauer, berechnet von DEKRA.
sorgt und auch die Ausstattung
lässt kaum Wünsche offen:
Neben den obligatorischen sechs
Airbags spendiert Hyundai in
der Trend-Version als Zugabe
noch ein Spurhalte-Warnsystem,
Nebelscheinwerfer, CD-Player,
Leselampen, elektrische Fensterheber auch hinten und einen
Tempomat. Dazu für die kalten
Tage die Sitzheizung vorne und
ein beheizbares Lederlenkrad.
Was kann man sich mehr wünschen? Vielleicht eine Spur mehr
Kraft bei niedrigen Drehzahlen.
Den Hyundai-Benzinmotoren im
FOTOS: EMM
Ein Kleinwagen hat kein
leichtes Leben. Zwischen Supermarkt und Kita oder auf dem Weg
zur Arbeit und im Stadtverkehr
zählen immer dieselben Dinge:
Zuverlässig und genügsam sollte
er sein, dazu praktisch veranlagt
und übersichtlich. Nicht zu groß
und nicht zu klein, auch nicht zu
lahm – falls es auch einmal bergauf geht. Ein wenig Fahrfreude
und modischer Chic kann sicher
auch nicht schaden.
Es ist also keine leichte Aufgabe,
solch ein Auto zu konstruieren,
und um es vorwegzunehmen:
NEUE AUTOS
FOTOS: WERK
TEST & TECHNIK
Ein ganz normaler Golf, außen wie innen. Doch unter der Haube der erste Dreizylinder-Turbo, der – nur 87 Kilogramm leicht – nach Norm nur 4,3 Liter braucht.
VW GOLF TSI BLUE-MOTION
Flotter Dreier
im Spar-Golf
Ford hat es mit dem Focus vorgemacht,
jetzt baut auch VW einen Dreizylinder-Turbobenziner mit nur einem Liter Hubraum in
der Kompaktklasse ein. Bekannt ist der
Motor bereits aus dem Polo, dort allerdings
noch mit 95 PS. Im Golf TSI BlueMotion leistet er 115 PS und glänzt mit einem Normverbrauch von nur 4,3 Liter, was 99 Gramm CO2
pro Kilometer entspricht – egal ob mit Sechs-
gang-Schalter oder 7-Gang-DSG-Getriebe. Ein
Verzichtsauto ist der Spar-Golf deshalb aber
nicht. Auch wenn die Leistung nominell
nicht üppig erscheint, so wirkt der auf 89 Kilogramm abgespeckte Dreizylinder unterwegs sehr agil, elastisch und durchzugsfreudig. Ein Blick ins Datenblatt bestätigt das: Mit
200 Nm Drehmoment ab 2000 Touren lässt
der TSI, bezogen auf einen Liter Hubraum,
sogar seinen GTI-Bruder hinter sich. In
9,7 Sekunden geht der knapp 1300 Kilogramm schwere Wagen auf Tempo 100 und
weiter bis maximal 205 km/h. Dabei bleibt er
auffallend ruhig. Obwohl VW die Ausgleichswelle eingespart hat, ist vom typischen Drei-
zylinder-Schnarren nichts zu hören. Verzichten muss man am Ende allerdings doch: auf
die dritte Ausstattungsstufe Highline sowie
einige Details wie Abstandsradar oder Anhängerkupplung, weil zu schwer oder technisch nicht möglich. Unverzichtbar dagegen
inzwischen das „App-Connect“-System, mit
dem sich jedes Apple- und Android-Smartphone verbinden und übers Bordmenü bedienen lässt. Der Golf TSI BlueMotion kostet
als Dreitürer ab 20 450 Euro. Zum Vergleich:
der Vierzylinder 1,2 TSI mit 110 PS ist
1075 Euro günstiger, hat aber nur 175 Nm
Drehmoment und verbraucht im Schnitt gut
einen halben Liter (4,9) mehr.
wal
TOYOTA AVENSIS
Auf Flotten-Kurs
Die neue AvensisFront erinnert an das
Brennstoffzellenauto
Mirai. Auch Cockpit und
Interieur machen mit
Tachotuben, Touchscreen-Tablet und unterschäumten Oberflächen
einen guten und
wertigen Eindruck.
14
ACE LENKRAD 7/2015
Ein Verkaufsschlager ist der Toyota Avensis in Deutschland nicht
gerade. Genau 3713 Zulassungen hat das KBA (Kraftfahrtbundesamt)
2014 gezählt. Mit dem Facelift soll der Avensis nun mehr Kunden locken:
mit neuem Design, besserer Ausstattung und zum gleichen (Einstiegs-)
Preis. Die Front erinnert, mit den über Chromleiste und Markenlogo
verbundenen LED-Scheinwerfern, an das Brennstoffzellen-Auto Mirai.
Cockpit und Interieur sind kaum wiederzuerkennen. Schnörkellos
schwingt sich die Armaturentafel über die gesamte Breite. Darin integriert sind ein Cockpit mit Tachotuben und ein acht Zoll großes Touchscreen-Tablet. Beim Antrieb beschränken sich die Japaner eher auf
Mittelmaß: zwei Diesel von BMW mit 112 und 143 PS, zwei eigene Benziner mit 132 und 147 PS, das war’s. Die meisten Käufer erwartet Toyota
beim neuen Zweiliter-Diesel, der mit 320 Nm ab 1750 Touren ordentlich Schub für müheloses Überholen auf der Landstraße oder schaltfaules Bummeln im Stadtverkehr liefert. Stärkstes Argument: unveränderte 23 640 Euro kostet der neue Avensis mit Basisbenziner, Klimaanlage, Audiosystem, Lederlenkrad und dem Toyota Safety Sense inklusive Kollisionswarner mit automatischer Notbremse. Die Dieselpreise
starten ab 26 490 Euro, der Kombi kostet je 1000 Euro extra.
fw
SSANGYONG TIVOLI
Exotischer Einsteiger
Mini-SUV sind der Mega-Trend. Mit dem Tivoli will nun auch der
koreanische Hersteller SsangYong im wachsenden Segment von Opel
Mokka & Co mitmischen. Der nur 4,20 Meter kurze Viertürer ist exotisch und auffällig gezeichnet. Sitzkomfort und Seitenhalt sind gut.
Hinten finden zwei Erwachsene bequem Platz, der Kofferraum fasst
423 Liter. Cockpit und Armaturen sind übersichtlich geordnet, wenn
auch die verwendeten Materialien und Oberflächen einen kruden Mix
aus hartem und aufgeschäumtem Kunststoff darstellen – mit Blenden
in Alu, Chrom- und Klavierlack-Optik. Vorerst gibt es nur einen 1,6-lBenziner mit 128 PS, der weder temperamentvoll noch leise ist. Auch
das Sechsgang-Getriebe gibt sich sperrig. Etwas runder läuft es mit der
Automatik (2000 Euro extra), solange man den Gasfuß mit Gefühl
bewegt. Im Herbst folgt dann ein 1,6-l-Diesel mit 115 PS (plus
2500 Euro) sowie permanenter Allradantrieb zum Aufpreis von
2000 Euro für beide Motoren. Mit einem Grundpreis von 15 490 Euro
gehört der Tivoli zu den günstigsten seiner Klasse, in Serie mit ESP,
sechs Airbags, Brems- und Berganfahrassistent sowie Klimaanlage,
Tempomat, elektrischen Fensterhebern und Außenspiegeln und
einem Radio mit USB- und AUX-Anschluss.
wal
MERCEDES-BENZ GLE/GLE COUPÉ
Gelände-Sportler
Der Nachfolger der M-Klasse heißt jetzt
GLE. Und Mercedes splittet ihn auch noch in
zwei Varianten: der klassische SUV bedient
das Stammpublikum, das Coupé startet den
Angriff auf die BMW-Konkurrenz, die mit X6
und X4 diese Auto-Gattung erst populär gemacht hat. Und die Ähnlichkeit zu den Münchener Modellen kann das GLE Coupé kaum
verbergen, mit all deren Vor- und Nachteilen: bulliger Macho-Look und sportliche
Fahrdynamik, gepaart mit großzügiger Platz-
verschwendung und eingeschränktem Nutzwert. Doch wer mindestens 66 700 Euro für
ein Auto dieser Art ausgibt, will auch keine
Bretter im Baumarkt abholen. Das GLE Coupé
ist zum Posen in der Stadt, für den kurvigen
Ausflug über Land, die komfortable Langstrecke und als Topversion gar den Parforce-Ritt
auf der Rundstrecke gemacht. Dafür stehen
ein V6-Diesel mit 258 PS, zwei V6-Benziner
mit 333 PS und 367 PS sowie die AMG-V8 mit
557 PS und 585 PS bereit. Wo die Coupé-Version den Heißsporn mimt, besinnt sich der
GLE in fast unveränderter SUV-Grundform
auf klassische Gelände- und Straßentauglichkeit. Neben Raum und Komfort einer
Mit ungewöhnlichem
Design macht der
SsangYong Tivoli auf
sich aufmerksam.
Das Cockpit wirkt
allerdings mit einem
Mix aus Blenden in Alu,
Chrom- und Klavierlack-Optik nicht besonders stilsicher.
Oberklasse-Limousine, zeigt das die Motorenauswahl, in der auch „vernünftigere“ Alternativen wie etwa das Einstiegsmodell GLE
250d (ab 53 967 Euro) zu finden sind. Der
204 PS starke Vierzylinder-Diesel soll nur
5,4 Liter (140 g/km CO2) verbrauchen. Oder
aber der GLE 500e, das erste Mercedes-SUV
mit Plug-in-Hybridantrieb. Ein 86 kW (116 PS)
starker E-Motor lässt den Wagen bis zu
30 Kilometer weit und 130 km/h schnell
elektrisch fahren. Zusammen mit dem 333 PS
starken V6-Benziner ist der Sprint auf Tempo
100 in exakt den gleichen 5,3 Sekunden wie
beim GLE 500 mit 435 PS geschafft. Verbrauchsangabe des 500e: 3,3 Liter Super. fw
Der Nachfolger der Mercedes M-Klasse, nun in zwei Varianten: als SUV GLE und als GLE-Coupé, wobei das Cockpit in beiden gleich luxuriös ausfällt.
ACE LENKRAD 7/2015
15
TEST & TECHNIK
MAGAZIN
OPEL ASTRA
Alles auf Anfang
plettieren vorerst das Benziner-Angebot.
Das Diesel-Einstiegsmodell mit 95 PS liegt
mit 20 260 Euro sogar unter dem Preis des
Vorgängers. Alternativ werden auch Selbstzünder mit 110 und 136 PS angeboten.
Allen Versionen gemeinsam ist eine Gewichtsersparnis von mindestens 120 Kilo,
die dem neuen Astra sowohl im Verbrauch
als auch im Fahrverhalten zugutekommen
dürfte. Neben der kompletten Bandbreite an
Assistenzsystemen ist auch ein persönli-
cher Online- und Serviceassistent namens
OpelOnSTar verfügbar. Über das IntelliLinkInfotainment-System lassen sich in Zukunft
Android- und Apple-Handys einfach koppeln. Neue Technik gibt es auch an der
Front der etwas kürzer gewordenen Karosserie: Das optionale Licht IntelliLux bietet
zu günstigen Preisen ab 1150 Euro VollLED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht. Ausgeliefert wird noch dieses Jahr, die
anderen Varianten folgen später.
FOTOS: WERK
Ab sofort bestellbar ist die neue Generation des Opel Astra. Mit einem Einstiegspreis von 17 260 Euro für den 1,4-l-Benziner
mit 100 PS soll der Dauerrivale des VW Golf
preislich auf dem Niveau des Vorgängers
bleiben. Ein Dreizylinder mit 105 PS und
zwei Vierzylinder mit 125 und 150 PS kom-
Obwohl äußerlich etwas
kürzer, soll im Innenraum
jetzt mehr Platz sein: der
fünftürige Opel Astra K.
Mit Gestensteuerung und vielen weiteren technischen Innovationen soll das Flagschiff von BMW zu alter Stärke zurückfinden.
BMW SIEBENER
Die große Show
Beheizte Armauflagen in den Türen
und auf der Mittelkonsole oder ein Interieur-Beduftungssystem in acht Variationen
sind nur zwei kleine Beispiele für die geballte Ladung Luxus, die BMW dem neuen
Siebener mit auf den Weg gibt. Eine Luftfederung mit vorausschauender Dämpferabstimmung, die mithilfe der Stereo-Kamera
und Navigationsdaten das Fahrwerk ent16
ACE LENKRAD 7/2015
sprechend voreinstellt, gehören ebenso zu
den Optionen wie ein Allradantrieb in Verbindung mit einer aktiven Lenkung auch für
die Hinterräder. Laserlicht mit einer Reichweite von bis zu 600 Metern ist eine weitere
Innovation, wie auch die Möglichkeit, dafür
geeignete Handys in der dafür vorgesehenen Ablage induktiv zu laden. Einfaches Hineinlegen reicht. Die große Show ist jedoch
die erstmalig in einem Serienauto eingesetzte Gestensteuerung, bei der mit Bewegungen der Hand Funktionen des Infotainmentsystems ausgeführt werden. So kann
die Lautstärke variiert oder auch ein Anruf
angenommen oder abgelehnt werden.
Auch bei den nicht auf Anhieb sichtbaren
Teilen hat sich BMW viel Mühe gegeben.
Teile der Karosserie wurden mit Carbon versteift, um das Gewicht zu senken. Die Reihen-Sechszylinder wurden im Wirkungsgrad optimiert und beim Plug-in-Hybrid
Modell 740e ein 2,0-l-Vierzylinder mit
einem elektrischen Antriebsstrang gekoppelt. Trotz einer Systemleistung von 326 PS
soll der fossile Verbrauch nach gültiger
Norm nur 2,1 Liter betragen.
K
O
M
P
A
K
T
Ein neuer Bosch-Bremsassistent
kann gefährliche Situationen nur mithilfe der Stereokamera in der Frontscheibe erkennen und bei Bedarf eine
Notbremsung auslösen. Bisher war
dazu immer auch die Hilfe von Radarsensoren nötig. Das neue System
sollte also kostengünstiger sein.
Rückmeldung an die Finger: neues Bedienkonzept.
Export nicht geplant: der Renault Kwid aus Indien.
TOUCHPAD-TECHNOLOGIE
RENAULT KWID
Bei der Bedienung vieler Funktionen im
Auto kommt heute ein Touchscreen zum Einsatz. Der Vorteil ist die Konzentration vieler
Optionen auf engstem Raum, ein Nachteil die
Ablenkung. Denn zum Zielen wird der Blick
von der Fahrbahn abgewendet, nach der Auslösung der Funktion ebenfalls. An dieser Stelle
setzt Continental mit einem bereits serienreifen Display an, das zur Bestätigung oder auch
bei der Suche nach einzelnen Bedienfeldern
eine spürbare Rückmeldung an die Finger gibt.
Unter 5000 Euro soll ein neues RenaultModell kosten, das speziell für den indischen
Markt entwickelt wurde und vorerst auch nur
dort gebaut und verkauft werden soll. Mit
einer Länge von knapp 3,70 Metern und einer
schlichten, aber funktionalen Ausstattung
sowie Klimaanlage und Navigationssystem
mit Touchscreen gegen Aufpreis erfüllt der
SUV-artige Kleinwagen alle Ansprüche an ein
kostengünstiges Auto. Das sollte allerdings
nicht nur für Indien gelten.
Mit viel Gefühl
Preisbrecher
MALADE LANDSTRASSEN
SchlaglochSuchgeräte
Deutschlands schlechteste
Landstraße ist inzwischen
frisch asphaltiert, kann aber
trotzdem noch im unrestaurierten Zustand befahren werden.
Möglich macht dies ein Simulator im Mercedes-Stammwerk in
Sindelfingen, in dem unter anderem auch ein Datensatz der berühmt-berüchtigten L573 zwischen Heimsheim und Tiefenbronn im Enzkreis lagert. Kombiniert mit den Fahrwerksdaten
verschiedener Fahrzeuge, können
zwei Personen hier auf OriginalSitzen die alte Holperstrecke zu
Vergleichszwecken beliebig oft
und ohne Verkehrsbeeinträchtigung abfahren. Wie ACE LENKRAD im Selbstversuch erfahren
durfte, ist jedes Schlagloch auf
diese Weise sehr gut fühlbar.
Die Schlaglochwarnung
ist die neueste Erfindung
von Land Rover. Stets auf der
Suche nach Schlaglöchern
ist man auch bei Mercedes
im Komfort-Simulator.
In Brennstoffzellen sorgt die Vergröberung von Platin-Teilchen mit der
Zeit für eine nachlassende Wirkung
der chemischen Oberfläche. ToyotaForschern ist es nun gelungen, diesen
schädlichen Prozess in der Entstehung zu analysieren. Ein wichtiger
Schritt, um die Haltbarkeit der Brennstoffzellen zu erhöhen.
Partikelfilter auch für Benziner
werden vor dem Hintergrund der Abgasnorm 6c ab 2017 kaum zu vermeiden sein. Dieser Ansicht ist der
Automobilzulieferer Faurecia und
startet bereits jetzt die Produktion
des entsprechenden Bauteils. Vor
allem Motoren mit Benzin-Direkteinspritzung stoßen derzeit Partikelmengen aus, die um das Zehnfache über
der künftigen Norm liegen.
Eine neue HU-Richtlinie umfasst
nun auch die Kontrolle von Assistenzsystemen wie ESP, ABS und Abstandstempomat. Seit 1.Juli werden
diese Systeme bei allen Autos ab
Baujahr 2012 und vereinzelt schon
ab 2006 über die OBD-Schnittstelle
elektronisch ausgelesen.
Ginge es nach dem Willen findiger Land-Rover-Ingenieure,
würde es dabei ständig piepsen.
Diese haben ein System erdacht,
bei dem vom Fahrzeug registrierte Schlaglöcher samt deren
exakter Position gespeichert und
an nachfolgende Fahrzeuge weitergereicht werden. Diese könnten dann vor den allerschlimmsten Stellen warnen. Angesichts
des Zustandes mancher Straßen
eine Idee mit Zukunft.
Im Ford S-Max sorgt ab sofort,
gegen einen Aufpreis von 900 Euro,
eine Split-View-Kamera an der Front
für bessere Sicht an Kreuzungen und
Ausfahrten. Die Bilder vom Geschehen rechts und links werden auf den
Monitor im Innenraum übertragen.
Zusammen mit dem intelligenten Geschwindigkeitsbegrenzer, der die Verkehrsschilderkennung integriert, ein
sehr fortschrittliches Paket.
ACE LENKRAD 7/2015
17
VERKEHR & UMWELT
SICHERHEIT
50 JAHRE INNOVATION
ABER SICHER
Von seinem Gründungstag an hat sich der ACE dem Thema Sicherheit
verschrieben – und seit 1965 zahlreiche technische Innovationen begleitet.
Die historische Rückschau beginnt aber mit traurigen Zahlen.
1965
1967
Bremskraftverstärker: per Unterdruck wird die
Beinkraft unterstützt (Volvo).
18
Sicherheitsgurte
hinten schützen
nun auch die
Passagiere
(Volvo).
ACE LENKRAD 7/2015
Teleskoplenksäule mit Pralltopf serienmäßig
in allen Mercedes-Pkw.
1968
1969
1971
Volvo rüstet
seine Autos
mit Kopfstützen
vorne und
hinten aus.
Der Volvo 144 ist
das erste Fahrzeug mit Automatik-Sicherheitsgurt vorne.
Mit der GurtWarnlampe im
Armaturenbrett
erinnert Volvo an
den Lebensretter.
1972
Bosch leuchtet die Straßen
mit H4-Scheinwerfern
besser aus.
Volvo präsentiert
den sichersten
Kindersitz – „Reboard“, gegen
die Fahrtrichtung.
FOTOS: BOSCH, DAIMLER, VOLVO, ARCHIV
Wie große rote Spielzeugautos ließ Bosch seine getarnten Testfahrzeuge über Schnee und Eis rutschen –
oder eben, dank ABS, dem Hindernis gerade noch ausweichen. Bereits 1969 erprobte Mercedes Airbag-Prototypen in Crash-Tests. Doch es sollte noch bis 1981
dauern, ehe der lebensrettende „Luftsack“ erstmals –
gegen einen hohen Aufpreis – für Kunden verfügbar
war. Der Sicherheitsgurt wurde erst 1974 zur Pflicht.
Der Straßenverkehr
kostet. Auch Menschenleben. Diese
bittere Erkenntnis
drängt sich zwangsläufig auf, wenn man
einen Blick in die Statistik der Opfer der Mobilität auf Deutschlands Straßen wirft – und
dabei in das ACE-Gründungsjahr 1965 zurückblickt: Fast 17 500 tote Verkehrsteilnehmer waren damals in Gesamtdeutschland zu
beklagen. Eine erschreckend hohe Zahl, die
1973
In die Türen
integrierter
Seitenaufprallschutz (Volvo)
aus Stahlrohr.
1978
bis zum traurigen Rekordjahr 1970 sogar
noch auf über 21 300 Verkehrstote ansteigen
sollte. Mit anderen Worten: Jedes Jahr verlor
die Einwohnerzahl einer ganzen Kleinstadt
ihr Leben. Dabei hatte sich ein Verbund aus
Automobil-Herstellern und Sicherheitsforschern schon lange zuvor auf die Fahnen
geschrieben, diesen Negativaspekt der im
Wirtschaftswunderland allseits ersehnten
Mobilität so wirksam und so schnell wie
möglich einzudämmen.
1979
Mercedes und
Bosch bieten das
erste funktionierende Anti-Blockier-System an.
Der Außenspiegel mit Weitwinkel-Optik macht
Überholen sicherer (Volvo).
1981
In Deutschland war es allen voran die Firma
Mercedes-Benz, die, angetrieben vom Sicherheits-„Papst“ Béla Barényi, erst Pionierarbeit in Form von Tests und Patenten leistete – und dann ihre Modellpalette nach und
nach mit Sicherheits-Features ausstattete,
die ohne Übertreibung als wegweisend und
vorbildlich bezeichnet werden können.
Den Zeitstrahl dieser Historie der Automobil-Sicherheit leitet aber ein anderer Hersteller ein, der ebenfalls schon lange Zeit als
1986
Der Airbag
ist erstmals
lieferbar – und
hat viele Väter
(Mercedes).
Das obere Zusatz-Bremslicht
vermeidet manchen Auffahrunfall (Volvo).
1987
Gurte straff,
Lenkrad weg –
so schützt Proconten beim Aufprall (Audi).
Sechs Jahre nach
dem Fahrerbringt Mercedes
auch den Beifahrer-Airbag.
Mit dem automatischen Gurtstraffer erhöht
Volvo die
Schutzwirkung.
ACE LENKRAD 7/2015
19
›
Synonym fürs Thema Sicherheit steht:
Volvo. 1965, im Gründungsjahr des ACE,
rüsten die Schweden erstmals Autos mit
Bremskraftverstärker aus – was heute selbst
in Kleinstwagen an Bord ist, gehörte noch in
den 1980er-Jahren bis hinauf in die Golfklasse nicht selbstverständlich zur Serienausrüstung von Neufahrzeugen.
Die Bremsen sind Bestandteil der sogenannten „aktiven Sicherheit“ – dazu gehören
sämtliche Techniken und Technologien, die
zur Unfallvermeidung dienen. Der populärste Vertreter des Kapitels „passive Sicherheit“, nämlich der Sicherheitsgurt, war zwar
Mitte der 1960er noch lange nicht SerienStandard, bei Volvo aber bereits seit 1959 als
Dreipunkt-Gurt zumindest für die Vordersitze erhältlich. Und ab 1967 konnte man
sich in den robusten Schweden-Autos auch
auf der Rücksitzbank anschnallen. Im gleichen Jahr führte Mercedes seine SicherheitsLenksäule samt Lenkrad mit großflächigem
„Pralltopf“ ein – denn in den Crash-Tests der
Stuttgarter waren bis dato die Versuchspuppen („Dummies“) beim Frontal-Aufprall regelrecht aufgespießt worden.
Von nun an ging es Schlag auf Schlag in Sachen Insassenschutz. Neben den Fahrzeugherstellern wollte nun auch der Gesetzgeber
seinen Beitrag leisten: 1972 wurde versuchsweise Tempo 100 außerorts eingeführt (und
1976 endgültig besiegelt), ein Jahr später die
Promille-Grenze von 1,5 auf 0,8 gesenkt und
1974 die Gurtpflicht in Neufahrzeugen per
Gesetz festgeschrieben. Im gleichen Jahr
nahm auch die legendäre Punktekartei in
Flensburg ihre Tätigkeit auf. Bis zur tatsächlichen Anschnallpflicht und der Helmpflicht für Motorradfahrer sollte es aber
noch zwei Jahre dauern. Von nun an wurden
auch Kinder auf die sichereren Rücksitze
verbannt.
Für den nächsten Riesenschritt in Sachen
Unfallvermeidung war dann eine Stuttgarter
Allianz verantwortlich: Erst mit der zuverlässigen und in hoher Frequenz arbeitenden
elektronischen Regelung von Bosch konnte
Mercedes-Benz 1978 die ersten Fahrzeuge
mit ABS – dem Anti-Blockier-System – ausrüsten. Damals gegen enorme 2217,60 DM
Aufpreis. Der war auch drei Jahre später für
den ersten Fahrer-Airbag in der S-Klasse
(1500 DM) fällig. Dessen Vorgeschichte zeigt
beispielhaft, dass es bisweilen eines sehr
1989
1990
1995
Im Mercedes
SL-Roadster
fahren die Überrollbügel automatisch aus.
Der integrierte
Kindersitz von
Volvo ist (gegen
Aufpreis) immer
an Bord.
Erstmals kann
ESP für die
Mercedes
S-Klasse geordert werden ...
20
ACE LENKRAD 7/2015
langen Atems bedarf, bis eine gute Idee tatsächlich mit der nötigen Funktionalität und
Zuverlässigkeit in die (Serien-)Tat umgesetzt
wird. Schon Anfang der 1950er-Jahre wurden erste Patente für Airbag-Systeme erteilt.
Doch General Motors nahm sein erstes derartiges Schutzsystem bereits zwei Jahre nach
der Präsentation (1974) wieder vom Markt –
wegen wirtschaftlichen Misserfolges.
Mercedes hingegen konnte seinen FahrerAirbag bald schon in der Mittelklasse (W123)
anbieten. Und spätestens Mitte der 1980erJahre wurde zumindest der deutsche Automarkt so Technik-lastig, dass sich neue Errungenschaften immer schneller auch bei
anderen Herstellern und in niedrigeren
Fahrzeug-Kategorien durchzusetzen begannen.
1996
... und wenn
es doch kracht,
schützt der
Sidebag Fahrer
und Insassen.
Seit 1995 konnte die Mercedes S-Klasse
bereits per Fahrdynamik-Regelung vor dem
Schleudern geschützt werden – doch so richtig
bekannt wurde das ESP-System mit dem
„Elchtest“ der kleinen A-Klasse.
Audi zum Beispiel konnte seine Eigenentwicklung namens Procon-ten (1986) nur
kurze Zeit erfolgreich anbieten – dann
musste diese eigentlich schlaue Idee (beim
Aufprall auf ein Hindernis wurden die Gurte
automatisch gestrafft und das Lenkrad in
Richtung Armaturenbrett gezogen) dem
Hightech-Objekt Airbag weichen. Der deutsche Autofahrer wollte von nun an nicht
mehr verzichten. Und seither nimmt die
Zahl der Airbags in unseren Fahrzeugen
immer weiter zu: seitlich, für den Kopf, für
die Knie und auch direkt im Sicherheitsgurt
integriert ...
1997
Der Bremsassistent von
Mercedes sorgt
für optimale Notbremsungen.
Euro NCAP
veröffentlicht
erste unabhängige CrashtestErgebnisse.
1998
Der WindowBag erhöht den
Schutz beim
Seitenaufprall
(Mercedes).
Sitze und Kopfstützen von
Volvo („WHIPS“)
bieten Schleudertrauma-Schutz.
Sicherer geht’s nicht: Reboard-Kindersitz mit
Isofix-Befestigung. Die Ergebnisse der „Euro
NCAP“-Tests zeigen, wie sicher neue Fahrzeuge
sind. Und die Zukunft wird spannend – mit autonomen Fahrzeugen, zum Beispiel von Google.
Wieder einmal in der S-Klasse brachte Mercedes seine Fahrdynamikregelung ESP
(„Elektronisches Stabilitäts-Programm“) zur
Serienreife – erstmals bedeutete „aktive Sicherheit“, dass dieses System tatsächlich
aktiv ins Geschehen eingreifen und durch
gezieltes Abbremsen einzelner Räder ein Abweichen des Fahrzeugs vom geplanten Kurs
vermeiden durfte. Seinen Durchbruch hatte
dieses revolutionäre System einem Umfall
(!) zu verdanken, der sich bei ersten PresseTestfahrten mit der kleinen A-Klasse ereignete. Noch ohne ESP beendete das schmale,
hohe Fahrzeug einen Ausweichversuch zwischen Pylonen auf dem Dach. Es gibt das Gerücht, dass erst der Spott von ranghohen
Mercedes-Männern über die schwedische
Journalistin am Steuer eine regelrechte
2000
2002
2005
Per IsofixSystem werden
Kindersitze optimal gesichert
(Volvo).
Pre-Safe von
Mercedes
reagiert schon
vor dem Unfall
blitzschnell.
Mercedes Nachtsicht-Assistent:
erkennt Tiere und
Menschen auch
im Dunkeln.
Trotzreaktion der Automobiltester auslöste.
So musste Mercedes den Verkaufsstart seines Kompaktwagens um fast ein Jahr verschieben – um dann mit „ESP serienmäßig“
in allen Modellen wieder den gewohnten
Vorwärtsgang einzulegen.
Seither hat sich das Tempo, mit dem neue
Sicherheits-Technologien den Markt durchdringen, deutlich erhöht. Ein Grund dafür
ist sicher auch, dass die meisten Fortschritte
nun aus der Abteilung Fahrzeug-Elektronik
stammen. Und dabei sorgen hohe Stückzahlen noch viel drastischer für Kostensenkungen, als dies bei mechanischen Bauteilen
und Modifikationen der Fall sein könnte.
Die Liste dieser „Fahrer-Assistenten“ wird
immer länger. Heutige Autos erkennen Hindernisse beim Spurwechsel oder in dunkler
2009
2010
Der Aufmerksamkeits-Assistent erkennt
müde (Mercedes-)Fahrer.
Aktiver
Spurhalteund TotwinkelAssistent von
Mercedes.
Nacht. Und das Automobil steuert offenbar
unaufhaltsam auf die nächste Revolution
zu: Stichwort autonomes Fahren. Voraussichtlich noch vor dem 60. Geburtstag des
ACE werden unsere Autos weitgehend ohne
Fahrer-Eingriff von A nach B fahren – es versteht sich von selbst, dass der Technik fatale
Fehler weitaus weniger verziehen würden,
als wenn ein Unfall durch menschliches
Versagen verursacht wird. Rosige Aussichten? Wir werden es erleben und als ACE kritisch begleiten. Einstweilen können wir uns
über die jüngsten Zahlen der Unfallstatistik
freuen: 2014 belief sich die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer in Deutschland auf
3368 – immer noch zu viele, aber angesichts
der vergangenen 50 Jahre doch auch ein
Erfolg.
Christian Deger
2012
Bosch präsentiert ein automatisches
NotbremsSystem.
2014
Der FußgängerAirbag (Volvo)
schützt die
schwächsten Verkehrsteilnehmer.
Auch für
kompakte
Mercedes: Collision Prevention
Assist Plus.
ACE LENKRAD 7/2015
21
VERKEHR & UMWELT
RATGEBER
FOTOS: FOTOLIA, EMM, ARCHIV
Spätestens wenn der Müdigkeitswarner anschlägt, ist es Zeit
für eine längere Pause. Dabei
muss es nicht unbedingt immer
die Autobahnraststätte sein. Bei
einem kleinen Picknick lässt sich
nicht nur gut entspannen – in
den Korb können auch die Lieblingsspeisen gepackt werden.
SO WIRD DIE FAHRT IN DEN URLAUB NICHT ZUM STRESS
Mach mal Pause
Die Anreise zum Urlaubsziel muss nicht zur Gewaltaktion ausarten.
Mit einer klugen Reiseplanung fährt man entspannt in die Ferien.
Längere Pausen sollten auf jeden Fall von vornherein eingeplant werden.
Der Wagen ist bepackt, die
letzte Schicht absolviert. Nichts
steht der Fahrt in die Ferien noch
im Wege. Nur noch knapp 1200
Kilometer bis zum Urlaubsort
und schon kann die Erholung beginnen. Jeder Tag, jede Minute ist
kostbar. Hat man die Strecke
nach Italien, Kroatien oder Spanien nicht vor Jahren schon mal
in einem Rutsch geschafft? Die
verblassende Erinnerung ist ein
schlechter Berater, der ausblendet, dass man die letzten paar
hundert Kilometer nur noch mechanisch hinter dem Steuer gesessen hat und danach erst recht
urlaubsreif war.
22
ACE LENKRAD 7/2015
Mit ein wenig Glück aber setzt
sich die Vernunft durch. Statt wie
im vergangenen Jahr direkt nach
der Arbeit die Kinder ins Auto zu
bitten, um zwei Stunden darauf
im Stau zu stehen, gönnt man
sich besser ein paar Stunden
Schlaf und bricht erst am folgenden Morgen auf. Der erste Stau ist
so schon umschifft.
Trotzdem ziehen sich nach einer
Weile die Kilometer wie Gummi.
Ein Blick auf die Uhr, ein weiterer
auf den Kilometerstand, wie weit
man seit der letzten Pause bereits
gekommen ist. Bei Ermüdungserscheinungen tun sich Autofahrer mit der Entscheidung für den
übernächsten Parkplatz keinen
Gefallen. Einer Befragung des
Reifenherstellers Fulda zufolge
sind fast ein Viertel der deutschen Ferienfahrer zwischen
acht und sogar 25 Stunden unterwegs, bis das Ziel erreicht ist.
Pausen werden jedoch häufig nur
gemacht, wenn die Blase drückt
oder der Magen knurrt. Durchschnittlich drei Stunden und
40 Minuten vergehen bis zur ersten Pause. Deutlich zu lang,
meint ACE-Pressesprecher Constantin Hack: „Spätestens alle
zwei Stunden sollte eine ausgiebige Pause eingelegt werden.
Zum Frischluftschnappen, zum
Bewegen, wenn nötig auch für
den kurzen Schlaf zwischendurch.“ Das gilt auch, wenn sich
mehrere Fahrer abwechseln. Nur
die wenigsten Beifahrer sind in
der Lage, während der Fahrt völlig abzuschalten. Die meisten
übernehmen deshalb kaum erholt das Steuer.
Für Langstrecken gilt, bereits bei
der Reiseplanung genügend Zeit
einzuplanen. Mit einem Durchschnitt von mehr als 100 km/h
inklusive Pausen sollte nicht gerechnet werden. Eher weniger.
Limitiert ist auch die mögliche
Strecke, die pro Tag gefahren
werden kann. Wer keine Lang-
strecken gewohnt ist, sollte nach
spätestens 500 bis 700 Kilometern eine Übernachtungsgelegenheit ansteuern. Die Nacht
durchzufahren, weil weniger los
ist, ist keine gute Alternative.
Dunkelheit und geringe Fahrzeugdichte sorgen dafür, dass der
Körper in den Nachtmodus umschaltet und Schlaf einfordert.
Schlafende Passagiere erhöhen
das Risiko, dass auch dem Fahrer
die Augen zufallen.
stand der groben Fahrlässigkeit
aus. 85 Prozent der Verkehrsunfälle, die 2013 auf Übermüdung
zurückgeführt wurden, passierten mit einem Pkw. Insgesamt
2746 Verunglückte waren zu beklagen, weil Anzeichen von Müdigkeit nicht beachtet wurden.
Fast ein Viertel aller 2013 in
Deutschland neu zugelassenen
Pkw sind mit einem integrierten
Müdigkeitswarner ausgestattet,
weiß man beim Autoteilezuliefe-
setzt und dichter an die Übermüdungsgrenze herantastet. Bei
Tests im Fahrsimulator legten
Probanden durchschnittlich
20 Minuten später eine Pause ein
als ohne das Warnsystem.
Auch vom Wachhalten durch erhöhten Kaffeekonsum raten
Ärzte dringend ab. Eine Tasse Kaffee wirkt zwar nach einer durchschlafenen Nacht Wunder, zu
viel davon beeinträchtigt aber die
Reaktionsgeschwindigkeit. Auch
Konzentration nachlässt, die Gedanken abschweifen und das Seitenfester für frische Luft geöffnet
wird, sollte der nächste Parkplatz
angesteuert werden. Dort lässt
sich immer noch entscheiden, ob
es nach einer ausgiebigen Pause
weitergeht oder die nächste Abfahrt genutzt wird, um eine Übernachtungsgelegenheit zu suchen.
Am folgenden Morgen lässt sich
dann in aller Frische weiterfahren.
Marc Roger Reichel
ACE-TIPP
Jeder dritte Autofahrer ist nach
Erkenntnissen des Deutschen
Verkehrssicherheitsrates (DVR)
schon mal übermüdet unterwegs
gewesen. Entfernungen und Geschwindigkeiten werden dann
falsch eingeschätzt, jeder Zehnte
kennt zudem das gefährliche
Phänomen des Sekundenschlafs.
Bei 100 km/h nur für fünf Sekunden wegzudämmern bedeutet
140 Meter Blindflug. Beim Hochschrecken kommt es häufig zu
Fehlreaktionen wie ruckartigen
Lenkkorrekturen oder einem heftigen Tritt auf die Bremse. Führt
Übermüdung zum Unfall, geht
der Gesetzgeber vom Straftatbe-
Ein leichtes Essen und Fruchtsäfte
machen bei langen Fahrten fit,
fettiges Essen dagegen müde und
träge. Wer dem großen Stau zum
Ferienanfang entgehen will, fährt
am besten einen Tag später los.
rer Bosch. Damit ist die Müdigkeitserkennung das am häufigsten eingebaute Fahrerassistenzsystem. Aber bringt es wirklich
was? Problematisch ist, dass das
aufblinkende Kaffeetassen-Symbol oder die sanften Warntöne
oftmals nicht ausreichen, um
einen Fahrer wirklich zum Pausieren zu bewegen. Eine Studie
der TU Berlin offenbart die
Gefahr, dass man sich über die
eigene Erschöpfung hinweg-
fetthaltiges Essen und Zucker in
Form von Schokoriegeln machen
nicht wach, sondern wirken sich
ungünstig auf die Aufmerksamkeit aus. Besser sieht es mit Obst
und Gemüse aus, das viel Vitamin
C enthält. Eine vollwertige Mahlzeit sollte nicht allzu fetthaltig
sein, von Burger und Haxe ist
eher abzuraten. Mit leichter, aber
eiweißreicher Kost auf Geflügeloder Fischbasis wird der Körper
nicht zusätzlich belastet.
Wenn sich das Gähnen nicht
mehr unterdrücken lässt, die
Augen brennen und der Sitz als
unbequem empfunden wird, ist
Pausenzeit. Spätestens wenn die
Stressvermeidung während der Ferienfahrt fängt schon bei der Urlaubsvorbereitung an. Dazu gehört eine realistische Streckenplanung, die nicht
überfordert. Informationen zu Reiseländern lassen sich unter www.aceonline.de/laenderinfos abrufen. Schon
im Vorfeld sollten mögliche Übernachtungsgelegenheiten ins Auge gefasst werden. Eine Vorbuchung erspart eine unter Umständen lange
und nervige Suche. Vor Langstrecken
sollte nicht auf einen FahrzeugCheck, der die Überprüfung der Reifen auf ausreichendes Profil und Luftdruck beinhaltet, verzichtet werden.
Neue Scheibenwischer gewährleisten
klare Sicht, das Wischwasser sollte
mit einem Sommerzusatz versehen
werden. ACE-Mitglieder können bei
jeder ACE-OK-Partnerwerkstatt
(www.ace-online.de/partnerwerkstatt) einen kostenlosen Fahrzeugcheck in Anspruch nehmen.
Lose Taschen und Tüten können sich
bei starken Bremsmanövern zu Geschossen entwickeln, weshalb das
Gepäck gut verzurrt werden muss. Es
versteht sich von selbst, dass das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden darf.
Auch wenn das Mitführen einer grünen Versicherungskarte nur noch in
wenigen Ländern vorgeschrieben ist,
sollte der international gültige Versicherungsnachweis bei Fahrten ins
Ausland die Fahrzeugpapiere komplettieren. Keinesfalls verzichtet werden sollte auf die Karte bei Reisen in
Staaten, die nicht der EU angehören.
Und zu guter Letzt gehört ein vollständig geladenes Handy mit an
Bord, damit im Falle eines Notfalles
der Euro-Notruf des ACE verständigt
werden kann.
ACE LENKRAD 7/2015
23
VERSICHERUNG
FOTOS: FOTOLIA, DPP
VERKEHR & UMWELT
KAMPF DEM TACHO-BETRUG
Der kleine Dreh am Tacho
Bei jedem dritten Gebrauchtwagen ist der Kilometerstand manipuliert –
schätzt die Polizei. Daher soll künftig eine bundesweite Datenbank Autokäufer gegen
den Betrug bei Tachomanipulationen schützen.
Auf einen Schlag verlor Ferdinand Giessen* 10 000 Euro, als er
Ende März 2015 mit seinem Audi
A 6 in einer leichten Kurve auf
einer glatten Fahrbahn von der
Straße abkam und gegen einen
Baum fuhr. Zwar wurde der
26-Jährige nicht verletzt, doch
das böse Erwachen kam, als sein
Kaskoversicherer dem Autobesitzer eröffnete, dass er beim Autokauf betrogen wurde. Es stellte
sich nämlich heraus, dass der
Wagen am 28.12.2014 zu einem
Routine-Check in einer italieni-
schen Fachwerkstatt gewesen
war. Kilometerstand: 330 000.
Das konnte der norddeutsche
Versicherer über den Kfz-Hersteller recherchieren. Als der
Wagen von Giessen am 28. Januar 2015 gekauft wurde, standen auf dem Tacho aber lediglich
132 000 Kilometer. Insgesamt
20 000 Euro hatte der junge Fahrer für den super ausgestatteten
und optisch toll aussehenden
Wagen gezahlt. Doch der Wiederbeschaffungswert des nun enttarnten Uralt-Fahrzeuges liegt
24
*Name von der Redaktion geändert
ACE LENKRAD 7/2015
lediglich bei rund 10 000 Euro.
„Wir konnten bisher feststellen,
dass der Wagen aus Italien in
Heilbronn eine Tageszulassung
bekam und dann mehrfach weiterverkauft wurde“, erläutert ein
Betrugsexperte der Kfz-Versicherung von Ferdinand Giessen.
Nach seinen Erkenntnissen sind
vom Betrug vor allem typische
Außendienstfahrzeuge betroffen, die im Jahr 50 000 bis 60 000
Kilometer zurücklegen. „Bei Diesel, die älter als vier Jahre sind
und mehr als zwei Liter Hubraum
haben, ist der Tacho fast immer
gedreht“, warnt Meder. Bei diesen
Fahrzeugen werden durch den
Betrug regelmäßig zwischen
5000 und 10 000 Euro verdient.
Können keine historischen
Daten über den Kilometerstand
beschafft werden, ist der Betrug
meist gar nicht beweisbar.
Für Betrugsopfer Giessen beginnt
nun ein juristischer Spießrutenlauf. Zwar können Autokäufer in
diesen Fällen von ihrem Verkäufer Schadenersatz verlangen.
„Der Anspruch besteht, dürfte
aber mangels Beweis in aller
Regel ins Leere laufen“, warnt
Jörg Elsner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht
im Deutschen Anwaltverein
(DAV). Nur wenn der Wagen beispielsweise mit dem Hinweis
„Nur 132 000 Kilometer gelaufen“ verkauft wird, ist der Händler in der Haftung. „Heute ist
aber die Formulierung ‚Kilometerstand abgelesen‘ üblich“, so
Elsner. Dann kann der Verkäufer
behaupten, selbst Betrugsopfer
geworden zu sein, weil er den
Wagen bereits mit der niedrigen
Kilometerzahl gekauft hat. Elsner: „Vielfach gibt es dann eine
endlose Kette von Weiterverkäufern.“ Die wahren Täter sind
kaum dingfest zu machen. „Meist
bleibt das Opfer auf seinem Schaden sitzen“, so Elsner. Und der ist
gewaltig. „Der Gesamtschaden
beläuft sich in Deutschland jährlich auf sieben Milliarden Euro“,
so CDU-Politikerin Mechthild
Heil anlässlich des zweiten runden Tisches „Tachomanipulation
unterbinden“. Geschädigt wer-
nicht neu. Doch ähnliche Initiativen sind bis heute nicht über
Vorbereitungen hinausgekommen. Nun hat Informa-Mann
Hinrichs starke Partner gefunden: die deutschen Autoversicherer. Immerhin betreibt Informa für die Versicherer bereits
die Anti-Betrugs-Datei HIS.
Bisher können vielfach selbst
Kfz-Sachverständige nicht feststellen, dass der Tacho manipuliert wurde und wie viele Kilometer das Fahrzeug tatsächlich auf
dem Buckel hat. Gebrauchtwagen
werden professionell so aufbereitet, dass Verschleißteile das
Alter nicht mehr verraten. Dafür
Mit entsprechenden Geräten ist der Tacho in Sekundenschnelle manipuliert.
TACHOMANIPULATION LOHNT SICH
Modell
Händlereinkaufswert in Euro bei 200 000 km
BMW 530d
13 297
Golf VI Variant TDI
5383
Audi A4 Avant TDI
8682
Ford Mondeo Turnier
4421
Mercedes-Benz A-Klasse
4674
… bei 150 000 km
16 081
6910
10 808
5764
6020
… bei 100 000 km
19 050
8838
13 470
7473
7716
… bei 50 000 km
20 935
10 584
16 550
8958
9252
Alle Angaben berechnet von DAT, Erstzulassung aller Fahrzeuge 06/2010
den vor allem Verbraucher, weil
sie für Uraltfahrzeuge viel zu viel
Geld zahlen. Betroffen sind aber
auch Kfz-Versicherer, die nach
Unfallschäden für „verjüngte“
Autos mehr leisten müssen, als
diese nach ihrer Laufleistung tatsächlich wert sind.
Tachobetrug ist auch bei relativ
neuen Fahrzeugen möglich. „Wir
haben in einem Test mit einem
Gerät, das wir für 140 Euro bei
E-Bay gekauft haben, in drei Sekunden in einer großen Garage
alle Tachos unterschiedlicher
Hersteller manipulieren können“, sagt Björn Hinrichs von der
Informa Insurance Risk GmbH
aus Baden-Baden. Dabei seien
auch Fahrzeuge aus dem Baujahr
2014 gewesen. Daher soll nun
eine bundesweite Datenbank
Rettung bringen. Die Idee ist
„Die Idee einer bundesweiten
Kilometer-Datenbank finden wir
interessant. Beim Kauf eines
Fahrzeuges sollte jeder Käufer
sich darauf verlassen können,
dass die genannte Leistung den
Tatsachen entspricht“, sagt Rüdiger Hackhausen, Chef der Schadenabteilung bei der Allianz-Versicherung in München. Der ErgoKonzern sieht Vorteile für „alle
Seiten“, weil sich die Sicherheit
der Kunden erhöht und die Datenbank präventiv Betrug verhindern würde. Begrüßt wird das
Projekt zudem von der Provinzial
Rheinland. „Es ist wichtig, dass
es endlich eine legale und solide
Möglichkeit gibt, solchen Manipulationen auf die Spur zu kommen“, betont Christoph Hartmann, Sprecher der Öffentlichen
Versicherer aus Düsseldorf.
TACHO-SPION
Wer sich aktuell vor einem UraltFahrzeug schützen möchte, kann sich
an die Augsburger Firma „TachoSpion“ wenden. „Wir analysieren die
Laufleistung des Motors mit Ultraschall“, erläutert Erfinder Michael
Schmutzenhofer. Juristisch anerkannt
ist der Test bisher nicht. Der Grund:
Die Analyse arbeitet mit statistischen
Werten von Vergleichsfahrzeugen.
Abweichungen sind daher möglich.
Bei eklatanten Fällen kann TachoSpion aber trotzdem eine Hilfe sein.
Wer bereit ist, 98 Euro für eine Messung zu investieren, kann sich möglicherweise viele Reparaturen und viel
Ärger ersparen. Gibt es größere Abweichungen, sollte der Kunde vom
Kauf Abstand nehmen. Die Tachoanalyse ist bundesweit in rund 15 Werkstätten möglich. www.tacho-spion.de
werden beispielsweise die Pedalgummis ausgetauscht, Lenkräder mit Lederlack versehen
oder auch die Sitzbezüge aufgehübscht.
„Denkbar wären Datenbanken,
wenn in diesen lediglich Fahrzeug- und keine Personendaten
gespeichert werden“, fordert Jochen Kriegmeier, Vorstand der
Zurich Versicherung. Solche Datenbanken sind im Ausland, etwa
in Belgien, den Niederlanden
oder Schweden längst üblich. „In
Belgien, hier wurde eine Kilometerdatenbank 2010 eingeführt,
ist die Tachomanipulation mittlerweile zum Erliegen gekommen“, sagt Experte Hinrichs.
Daher soll die deutsche Datenbank nun über die FahrzeugIdentifizierungsnummer (FIN)
den Laufleistungs-Lebenslauf
des Autos dokumentieren. Die
Daten würden aber nicht nur von
den Kfz-Versicherern, sondern
auch von den Prüforganisationen sowie Dienstleistern kommen. „Die rechtlichen Probleme
sind bereits mit dem Datenschutzbeauftragten von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert,
geklärt“, so Hinrichs. Einen echten Datenbestand solle es aus Sicherheitsgründen gar nicht
geben. „Die Daten über die Kilometer-Biografie des Gebrauchtwagens werden in dem Moment
von den Zulieferern aggregiert,
wenn der Halter eine solche Auskunft schriftlich bei uns anfordert“, erläutert Hinrichs. Finanzieren soll die Kilometerdatenbank der Endverbraucher. Ein
„Kilometer-Zertifikat“ soll den
Halter rund sieben bis zehn Euro
kosten. Händler könnten die Gebühr als Service übernehmen.
Frei nach dem Motto: „Hier gibt´s
nur Gebrauchte mit sauberer Kilometerleistung.“
Zeitweilig könnte die Datenbank
den Assekuranzen aber noch
ganz gewaltigen Ärger bescheren.
Denn zumindest in einer Übergangszeit müssen Unfallopfer –
wie Ferdinand Giessen – damit
rechnen, geringer entschädigt zu
werden, wenn aufgrund der Datenbank eine fehlerhafte Laufleistung entdeckt wird.
Uwe Schmidt-Kasparek
ACE LENKRAD 7/2015
25
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VERKEHR & UMWELT
VERKEHRSRECHT
RECHT IN KÜRZE
FRAGEN AN DIE ACE-ANWÄLTIN
Yasmin Domé,
Anwältin beim ACE
in Stuttgart.
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Schreiben Sie an
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Stichwort: ACE-Anwalt.
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www.ace-online.de/recht
28
Im Urlaub hätte ich wohl auf den Klaren verzichten oder
zumindest das Auto stehen lassen sollen. Das Ende vom Lied war, dass
ich mich strafrechtlich für den Verstoß zu verantworten hatte und zu
allem Überfluss der österreichische Staat mir die Fahrerlaubnis entzog. Geht das? Ich habe meinen Führerschein doch in Deutschland erworben? Wie wäre eigentlich die Rechtslage in Deutschland? Würde
mir auch die Fahrerlaubnis entzogen werden oder würde ich nur ein
Fahrverbot von einem Monat bekommen? Müsste ich zur MPU? Ich
hatte 1,2 Promille. Anita R., Waiblingen
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH)
vom 23. 4. 2015 (C-260-13) besteht keine ausschließliche Zuständigkeit
des Ausstellerstaates zur Berechtigung der Entziehung der Fahrerlaubnis.
Das heißt in Ihrem Fall, dass nicht nur die Bundesrepublik Deutschland als
Ausstellerin Ihrer Fahrerlaubnis entziehen darf, sondern auch ein anderer
Staat, in Ihrem Fall Österreich. Abgesprochen werden kann Ihnen jedoch
nicht die Fahrerlaubnis generell, sondern nur auf dem jeweiligen Hoheitsgebiet. Das bedeutet für Sie, dass Sie dort bis zur Wiedererlangung der
Fahrerlaubnis nach österreichischem Recht in Österreich kein Fahrzeug
mehr führen dürfen. Machen Sie das dennoch, droht Ihnen ein weiteres
Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, was sicherlich kein Kavaliersdelikt ist. Wären Sie in Deutschland wegen einer Trunkenheitsfahrt
verurteilt worden, so ist die Fahrerlaubnis in der Regel zu entziehen. Da
Sie über 1,1 Promille hatten, waren Sie absolut fahruntüchtig, sodass auch
hier die Tat als Straftat mit einer Entziehung der Fahrerlaubnis zu ahnden
gewesen wäre. Außerdem wäre eine sogenannte Sperrfrist auferlegt worden, innerhalb derer Sie die Wiedererteilung Ihrer Fahrerlaubnis nicht hätten beantragen können. In Ihrem Fall läge diese Sperrfrist bei circa zehn
Monaten. Die Ahndung nur mit einem Fahrverbot wäre in Ihrem Fall nicht
möglich. Dieses wird in der Regel nur bei Ordnungswidrigkeiten, also geringfügigen Überschreitungen der 0,5-Promille-Grenze plus Geldbuße in
Höhe von mindestens 500 Euro, verhängt. Da Sie in Baden-Württemberg
leben, wäre dann bei Beantragung der Fahrerlaubnis auch noch eine MPU
auf Sie zugekommen. Entgegen der Rechtsauffassung aller anderen
Bundesländer – dort ist die 1,6-Promille-Grenze maßgeblich – sieht der
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg schon ab Werten von
1,1 Promille die Anordnung einer MPU für zulässig (Urteil des VGH
Baden-Württemberg vom 15. 1. 2014, 10 S 1748/13).
ACE LENKRAD 7/2015
FOTOS: FOTOLIA, ARCHIV
Darf ein anderes Land
Fahrerlaubnis entziehen?
„Recht am eigenen Bild“
nicht überstrapazieren
Das Recht am eigenen Bild darf
nicht überstrapaziert werden. So
lässt sich eine Entscheidung des
Oberlandesgerichts Oldenburg
interpretieren, bei dem sich der
Fahrer darüber beschwert hatte,
dass seine Beifahrerin bei einem
Blitzerfoto zu erkennen sei, obwohl
sie nicht am Steuer gesessen und
folglich auch keinen Verkehrsverstoß begangen haben konnte. Dabei
handele es sich um eine Verletzung
ihres Persönlichkeitsrechts. Die
Richter sahen das anders: Ihr Gesicht hätte nicht „unkenntlich“ gemacht werden müssen, da dadurch
Rückschlüsse auf den Fahrer gezogen werden konnten. (Hier handelte es sich um die Tochter des
„Täters“, der zu 150 Euro Bußgeld
verurteilt worden war; allein
aufgrund seines Fotos war die
Überführung nur schwer möglich
gewesen.)
OLG Oldenburg, 2 Ss OWi 20/15
Fliegende Steine muss ein
Pkw-Fahrer beweisen
Behauptet ein Autofahrer, dass
von einem vorausfahrenden Lkw
Steine und Splitter auf die Frontpartie und auf das Dach seines
Fahrzeugs gefallen sein sollen, so
muss er die Schäden (die hier in
Höhe von knapp 7000 Euro festgestellt worden sind) beweisen. Hat
sein Gutachter, der ihm den Schaden bescheinigt hat, das Auto allerdings erst 14 Tage nach dem
Vorfall begutachtet, so bleibt ein
Zweifel an der Version des Autofahrers. Denn nach einem solchen
Zeitraum sei das Alter eines Steinschlages kaum noch zu bestimmen. Es sei also nicht mehr zu
erkennen, welche Schäden alt
und welche Schäden jung seien.
Landgericht Coburg, 22 O 306/13
ACE VOR ORT
Mainz
DER ACE IST VOR ORT
Haben auch Sie ein verkehrspolitisches Anliegen, welches Sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der
ACE-Kreise lösen wollen? Nehmen
Sie Kontakt auf! Ihren ACE-Kreis finden Sie im Internet unter www.aceonline.de/kreisclubs oder erfragen
Sie Ihren Ansprechpartner beim ACEInfoservice unter 07 11/5 30 33 66 77.
Stephan Vormerker und sein
Bruder Alexander haben die
Mainzer Tankstellen überprüft.
Sie wollten wissen, wie es um
die Luftdruckgeräte bestellt ist.
IMMER MIT DEM RICHTIGEN DRUCK UNTERWEGS
Mainzer Luftnummer
„Eigentlich sollten Autofahrer bei jedem Tankstopp
auch die Luft in den Reifen überprüfen“, sagt Stephan Vormerker,
Vorsitzender des ACE-Kreises
Rheinhessen-Nahe-Hunsrück.
Die Realität sieht oft anders aus.
Meistens sind Autofahrer beim
Tankstopp in Eile oder denken
nicht an ihre Reifen. Und wenn
sie nach dem Luftdruckgerät suchen und es benutzen wollen,
dann ist es nur zu oft defekt oder
gleich gar nicht vorhanden.
Diese Erfahrung hat auch Stephan Vormerker gemacht. Er ist
nicht nur beruflich viel mit dem
Auto unterwegs, als Kreisvorsitzender beschäftigt er sich auch
ausführlich mit Themen rund
um die Verkehrssicherheit. „Mir
ist aufgefallen, dass die Luft-
druckgeräte an manchen Tankstellen teils über Wochen defekt
waren, daher bin ich auf die Idee
gekommen, mal die Tankstellen
hier in Mainz systematisch unter
die Lupe zu nehmen“, sagt er.
Tatkräftige Unterstützung erhielt
er dabei von seinem Bruder Alexander, gemeinsam zogen sie von
Tankstelle zu Tankstelle. „Es ist
unglaublich, aber viele Geräte
waren einfach defekt. Ein paarmal waren die Anschlüsse oder
Schläuche nicht ganz dicht und
die Luft entwich teilweise. In so
einem Fall muss man zu zweit
sein, einer bedient das Gerät, der
andere prüft am Reifen. Das geht
eigentlich gar nicht.“ Bei insgesamt 28 überprüften Tankstellen
waren die Geräte defekt, an einer
Tankstelle besteht seit einem
FOTOS: GLÜ
Der richtige Luftdruck in den Reifen verringert nicht nur den Spritverbrauch, sondern
ist auch im Sinne der Verkehrssicherheit wichtig. Doch die Tankstellen machen
den Autofahrern die regelmäßige Überprüfung des Luftdrucks nicht immer leicht.
Luftdruckgeräte sollten problemlos
von einer Person zu bedienen sein.
Jahr keine Möglichkeit mehr, den
Reifendruck zu überprüfen, und
sieben Geräte waren nicht geeicht oder die Eichmarke war
nicht erkennbar.
Mehr als nur ärgerlich, doch lässt
sich nicht allein den Tankstellenpächtern zum Vorwurf machen,
wenn keine Geräte zum Luftdruckprüfen da sind oder wenn
sie nicht richtig funktionieren.
Mike Kaiser von der BFT-Tankstelle in Mainz erzählt, dass das
Gerät mindestens einmal im Jahr
geklaut wird. „Ich würde gern
wissen, was die Diebe damit machen. Man kann es ja nur kurz
benutzen, da dann die Luft wortwörtlich raus ist“, sagt der Tankstellenpächter. Auch einen allzu
sorglosen Umgang der Kunden
mit dem Gerät hat er schon beobachtet – kein Wunder, wenn die
Schläuche irgendwann kaputt
sind. Und deshalb appelliert Stephan Vormerker an die Tankstellenpächter, im Sinne der Verkehrssicherheit auf funktionstüchtige Geräte zu achten, aber
auch an die Kunden, sorgsam mit
denselben umzugehen. Denn
sonst gibt es Luft irgendwann
nur noch gegen Geld, wie schon
jetzt an zwei Mainzer Tankstellen.
glü
ACE LENKRAD 7/2015
29
VERKEHR & UMWELT
MAGAZIN
TOURISMUS
K O M M E N T A R
Vorsicht bei
Souvenirs
Martina Glücks,
Redakteurin
ACE LENKRAD
Eine lebende Schildkröte
im Koffer oder seltene Pflanzenarten im Handgepäck – regelmäßig während der Reisezeit haben
die Zollämter an Flughäfen alle
Hände voll zu tun, weil noch
viele Touristen Souvenirs von
geschützten Tieren und Pflanzen
aus dem Urlaub mitbringen.
Der Zoll beschlagnahmt jährlich Tausende von Souvenirs.
Auch 40 Jahre nach Inkrafttreten
des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) ignorieren Urlaubrückkehrer
die geltenden Einfuhrverbote, die nicht nur für lebende Tiere oder Pflanzen gelten. Auch
die Einfuhr von Teilen geschützter Exemplare und daraus gewonnenen Erzeugnissen ist
nicht erlaubt. Die häufigste Entschuldigung der Ertappten lautet: „Davon habe ich nichts
gewusst!“ In der Tat: Vielen Urlaubern ist überhaupt nicht bewusst, dass manche Waren
aus geschützten Arten nur produziert oder gewildert werden, weil es eine kontinuierliche Nachfrage durch Touristen gibt, die den Markt bestimmt. Welche Arten geschützt
sind und welche Behörden im jeweiligen Land zuständig sind, kann auch über das Internet abgefragt werden. Auf der Homepage des Bundesamtes für Naturschutz stehen alle
Informationen über geschützte Arten.
www.bfn.de
Sind wir blöd?
FAHRLEISTUNGEN VON PKW UND LKW
Mehrfach um die ganze Welt
FOTOS: ARCHIV
Dass wir Verbraucher manchmal
für blöd gehalten werden – gut, daran
hab ich mich gewöhnt. Shell treibt es
jetzt aber auf die Spitze. In der aktuellen Werbung fragt ein kleines Mädchen weinerlich die Mama, wo denn
der Papa sei. „Benzinpreise vergleichen“, seufzt die. Doch Shell hat ja die
Lösung, mit der Benzinpreisgarantie
kostet der Sprit hier nur zwei Cent
mehr als bei der billigsten MarkenTankstelle im Umkreis – egal, was
eigentlich an der Zapfsäule steht.
„Danke Shell“, freut sich das Mädchen. Benzinpreise zu vergleichen ist
aber einfach wie nie: zum Beispiel
über die ACE-App, die die Daten der
Markttransparenzstelle anzeigt – kein
großer Aufwand. Shell setzt mit dem
Angebot auf den unmündigen Verbraucher, der lieber mehr zahlt (und
dazu seine Daten preisgibt), als sich
selbst zu informieren. Wir Autofahrer
sollten dem Ölmulti zeigen, dass wir
nicht ganz so blöd sind, wie sie denken, und einfach konsequent immer
die günstigste Tankstelle ansteuern.
Einmal von Portugal nach Shanghai – so weit fährt jeder Deutsche jährlich mit
seinem Auto. Im Durchschnitt sind es nämlich 14 259 Kilometer, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (Berechnungsjahr 2013) mitteilt. Die rund 43 Millionen Personenkraftwagen weisen mit 611 Milliarden Kilometern den mit Abstand größten Anteil (87 %) an der jährlichen Gesamtfahrleistung der in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeuge von insgesamt
705 Milliarden Kilometern aus. Knapp ein Drittel (31 %) leisteten dabei Pkw, die nicht
älter als drei Jahre alt waren. Auf rund 39 Milliarden Kilometer brachten es die insgesamt
65 000 zugelassenen Lastkraftwagen bis 3,5 Tonnen. Die schwereren Nutzfahrzeuge wiesen hingegen eine weitaus höhere durchschnittliche Fahrleistung aus. Dabei erreichten
Sattelzugmaschinen mit 102 832 Kilometern, Omnibusse mit 55 224 Kilometern und Lkw
über sechs Tonnen mit 41 063 Kilometern die weitesten Entfernungen.
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Der ver.di Mitgliederservice gratuliert herzlich
zu einem erfolgreichen halben Jahrhundert
und wünscht dem ACE viele (neue) Mitglieder!
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Vorteilsangebote in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di werden wir euch
auch weiterhin tatkräftig unterstützen.
50
K
Sonstige
Anlässe
12 %
Drogen und
Medikamente
23 %
Körperliche
Mängel
1%
Verkehrsauffällige
ohne Alkohol
16 %
Alkohol:
erstmalige
Auffälligkeit
28 %
M
P
A
K
T
Alkohol:
wiederholte
Auffälligkeit
14 %
Alkohol und
Verkehrs- oder
strafrechtliche
Delikte 6 %
QUELLE: BAST
Im vergangenen Jahr mussten sich
weniger Menschen einer medizinischpsychologischen Untersuchung (MPU)
unterziehen als im Vorjahr. Genau
91 536 Personen wurden begutachtet,
über 58 Prozent wurden als „geeignet“ für das Führen eines Kraftfahrzeugs beurteilt, rund 35 Prozent als
ungeeignet. Sieben Prozent hielten die
Prüfer für „nachschulungsfähig“.
O
FAHRRADDIEBSTAHL
Jeder Vierte
wird Opfer
Der Fahrradklau hat, wie es
scheint, Hochkonjunktur in
Deutschland. Laut einer Umfrage von Cosmos Direkt sagen
27 Prozent der Radfahrer, dass
ihnen schon mindestens einmal
ein Fahrrad gestohlen wurde.
Zehn Prozent wurden sogar
schon mehrfach Opfer. Vor
allem in den Großstädten schlaBillige Schlösser werden von Fahrraddieben schnell geknackt.
gen die Diebe zu: Berlin, Hamburg und München liegen bei der Fahrrad-Klauquote deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Allerdings gilt auch: Gelegenheit macht Diebe. 16 Prozent der Bestohlenen räumten in der Umfrage ein,
ihr Fahrrad nicht gesichert zu haben. Der beste Schutz vor Diebstahl ist ein gutes Schloss. Am sichersten ist es, das Rad mit Rädern und Rahmen beispielsweise an einem Laternenpfosten anzuketten.
Einfache Spiralschlösser machen es Dieben leicht, ein stabiles Schloss wirkt abschreckend auf potenzielle Diebe. Zusätzlichen Schutz bietet eine spezielle Codierung, mit der das Rad registriert wird, das
erschwert Dieben den Weiterverkauf. Und wer nach einem Diebstahl der Polizei Fotos mit eindeutigen Kennzeichen vorlegen kann, hat gute Chancen, das Rad wiederzubekommen.
Netzwerk: Das Carsharing-Unternehmen Flinkster der Deutschen Bahn
und die Daimler-Tochter Moovel
haben sich vernetzt. Moovel-Kunden
können jetzt auch Flinkster-Fahrzeuge
ausleihen, wer bisher schon Flinkster
genutzt hat, hat jetzt auch über die
Moovel-App Zugriff auf deutschlandweit 3550 car2go-Fahrzeuge in sechs
Ballungsräumen. Eine zusätzliche Registrierung ist nicht notwendig.
Ablenkung: Autofahrer lassen sich
ganz gerne ablenken. Die DA Direkt
hat jetzt bei einer Umfrage herausgefunden, dass die meisten Autofahrer
sich durch heruntergefallene Gegenstände ablenken lassen, diese Option
nannten 53 Prozent der Befragten.
Auf den weiteren Plätzen folgen: telefonieren (48 Prozent), SMS schreiben
(46 Prozent), Bedienelemente im Auto
(40 Prozent) sowie essen und trinken
(30 Prozent). Gar nicht ablenken lassen sich laut der Umfrage 16 Prozent.
Irrglaube: Flip-Flops sind entgegen
landläufiger Meinung am Steuer nicht
verboten. Laut einer forsa-Umfrage
denken dies aber 56 Prozent der
Autofahrer. Weitere 48 Prozent halten
Barfußfahren für nicht zulässig,
34 Prozent denken, dass High Heels
beim Autofahren verboten sind. Aber
auch dies sind Irrglauben.
DAS ACE-JUBILÄUM
EIN HALBES
JAHRHUNDERT
IM DIENST
So bewegend wie die letzten Jahrzehnte
ist auch der Streifzug durch die Vereinsgeschichte.
Der ACE Auto Club Europa gestern und heute.
32
ACE LENKRAD 7/2015
Rund 438 000 Stunden oder 18 250 Tage
ist der ACE im Dienste seiner Mitglieder unterwegs. Am 16. Juli 1965 von Vertretern des
Deutschen Gewerkschaftsbundes in München gegründet, entwickelte er sich im Laufe
der Jahre zu einem starken Partner im Straßenverkehr. Die Anfänge waren, mit 17 Mitarbeitern und einem Beitrag in Höhe von
zehn Mark, noch sehr beschaulich. Die Mitgliederzahlen zeigten jedoch schnell, dass
die Gründung des neuen Autoclubs den
Nerv der Zeit getroffen hatte.
2
3
4
5
6
1. Die GUV, als Partner für Berufskraftfahrer,
war Vorbild für die Gründung des ACE.
2. In den 80ern erleichterte der Internet-Vorgänger Bildschirmtext die Arbeit des Clubs.
3. Bereits in den 70er-Jahren konnten die
Mitglieder bei Sicherheitstrainings auf einer
Gleitfolie das Bremsen üben.
4. Die Pannenhelfer des ACE waren schon
immer voll ausgestattet, um vor Ort adäquat
helfen zu können.
5. Im Dialog: Verkehrsminister Georg Leber
und ACE-Vorsitzender Ludwig Gosepath
in den 70er-Jahren.
6. ACE-Aufkleber von damals. Hilfsbereitschaft –
etwas, das gestern, heute und morgen zählt.
FOTOS: ARCHIV
1
Von 26 000 Mitgliedern im ersten Jahr stieg
die Zahl bereits nach vier Jahren auf rund
300 000 Mitglieder. Diese Zahl hat sich bis
zum heutigen Tag noch einmal fast verdoppelt. Nicht verwunderlich, dass sich damit
auch die Mitarbeiterzahlen deutlich verändert haben. Mittlerweile kümmern sich rund
200 Personen um die Anliegen und Interessen der Mitglieder. Davon sitzen über 80 in
der Notrufzentrale und sind damit erster
Ansprechpartner, wenn es „brennt“. Damals
wie heute steht die Pannenhilfe im Zentrum
ACE LENKRAD 7/2015
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8
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der Dienstleistungen. In der Anfangszeit
ging dafür die „weiße Flotte“ – ein ACEeigener Fuhrpark aus VW Käfer und Opel
Kadett – an den Start. Mit steigender Mitgliederzahl setzte der ACE mehr und mehr auf
sorgfältig ausgesuchte Vertragspartner.
Der am 2. April 1990 gegründete ACE in der
DDR konnte schon wenige Monate später
mit dem westdeutschen Pendant zum Bundesdeutschen Auto Club Europa fusioniert
werden. Seit 1995 sind zudem auch NichtGewerkschafter im Verein willkommen. Der
gemeinschaftliche Charakter und der Solidaritätsgedanke sind aber geblieben. Die ACEKreise und -Regionen beweisen das jedes
Jahr aufs Neue mit ihren ehrenamtlichen
Tätigkeiten und Schwerpunktaktionen. Auf
diese Weise werden die Verkehrsteilnehmer
für Gefahrensituationen im Straßenverkehr
sensibilisiert. Zebrastreifen, Haltestellen
und Schulwege sind nur einige Beispiele der
vielseitigen Einsatzgebiete.
Eines der wichtigsten Themen des Clubs ist
dabei immer im Blick: die Verkehrssicher-
7. Die ACE-Partner helfen rund um die Uhr.
8. Utensilien zur Pannenhilfe kamen bei der
„weißen Flotte“ unter die VW-Käfer-Fronthaube.
9. und 18. Die alte und die neue ACE-Zentrale.
10. Der Medizinische Dienst holt kranke oder
verletzte ACE-Mitglieder zurück nach Hause.
11. ACE Mobililli macht Schulkinder
spielerisch fit für den Straßenverkehr.
12. bis 14. Vom Fahrradträger über Kommunikations- und Assistenzsysteme bis hin zu Reifen –
der ACE bringt alles auf den Prüfstand.
15. Im Unfallsimulator werden die Kräfte spürbar,
denen man bei einem Überschlag ausgesetzt ist.
16. Mitarbeiter der ACE-Notrufzentrale.
17. Der ACE in der DDR wurde 1990 gegründet.
12
13
14
34
ACE LENKRAD 7/2015
UNSERE LEISTUNGEN
15
16
Der ACE-Euro-Mobilschutz: Rund um die Uhr
TÜV-zertifizierte Pannen- und Unfallhilfe – innerhalb
Europas, in den Mittelmeer-Anrainerstaaten und auf
den kanarischen Inseln. Abgesichert sind das Mitglied
– egal mit welchem Fahrzeug es unterwegs ist – sowie alle Personen, die mit einem auf das Mitglied zugelassenen Fahrzeug unterwegs sind. Auch der Partner und die minderjährigen Kinder sind mitversichert
– ganz ohne Partnertarif. Die Hauptleistungen sind:
s¬0ANNENHILFE¬VOR¬/RT
s¬!BSCHLEPPEN¬DES¬&AHRZEUGS
s¬"ERGEN¬DES¬&AHRZEUGS¬NACH¬EINEM¬5NFALL
s¬-IETWAGEN¬NACH¬&AHRZEUGAUSFALL
s¬&AHRZEUGABHOLUNG¬NACH¬&AHRERAUSFALL
s¬ÄBERNAHME¬VON¬2EISEKOSTEN¬BEI¬&AHRZEUGAUSFALL
s¬&INANZIELLE¬5NTERSTàTZUNG¬BEI¬-ARDERBISS
Wildschaden und Glasbruch
s¬.OTFALLUNTERSTàTZUNG¬UND¬.OTFALLRECHTSHILFE¬
durch die ACE-Vertrauensanwälte
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IHRE VORTEILE
17
heit. Überall in Deutschland bietet der ACE
Sicherheitstrainings an – für Autofahrer,
Motorrad-, Caravan-, Bus- und Lkw-Fahrer.
Die Teilnehmer können hier ihr Fahrzeug im
Grenzbereich testen und sich gefahrlos auf
kritische Situationen vorbereiten.
Wer Sicherheit im Straßenverkehr anstrebt,
der braucht auch sichere Produkte. Eine
Hilfe bei der Kaufentscheidung geben auch
die Produkttests des ACE. Geprüft wird fast
alles – vom Fahrradträger über Reifen und
Reinigungsmittel bis hin zu Batterien. Aber
18
auch Kommunikations- und Assistenzsysteme innerhalb des Autos stehen auf dem
Prüfstand. Die Human-Machine-Interface
(HMI)-Tests zeigten, dass Autofahrer sich
durch Telefon, Internet und Co. ablenken
lassen – in gefährlichem Ausmaß. Während
der Bedienung legten die Teilnehmer mehrere hundert Meter im Blindflug zurück. Der
Auto Club Europa fordert deshalb mehr Bedienerfreundlichkeit im Auto.
Gestern, heute und morgen gilt für ACE-Mitglieder: Gute Fahrt. Wir sind dabei!
rm
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Der Club in Aktion
Die ehrenamtlich Aktiven aus den ACE-Kreisen
suchen sich jedes Jahr ein neues Schwerpunktthema
aus der Welt der Verkehrssicherheit.
Mit dem Ärger über die vielen
Schlaglöcher auf unseren Straßen
fing alles an. Seitdem gibt es Jahr
für Jahr eine neue Aktion für mehr
Verkehrssicherheit.
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ACE LENKRAD 7/2015
Blühende
Stiefmütterchen und
Vergissmeinnicht waren die Hauptzutaten
der ersten bundesweiten
Schwerpunktaktion des ACE im
Jahr 2005. In mehr als 100 Städten und Gemeinden zogen die
Ehrenamtlichen aus den ACEKreisen los und bepflanzten die
besonders tiefen Schlaglöcher.
„Schlaglöcher sind ein wachsendes Ärgernis. Hinzu kommen
Spurrillen, kaputte Gehwegplatten und hoch stehende Gullydeckel“, so fasste es damals einer
der Schlagloch-Gärtner zusammen.
Mit der Aktion traf der ACE einen
Nerv. Die Ehrenamtlichen zeigten sich begeistert von der Idee
einer bundesweiten Aktion, die
sowohl auf Missstände vor Ort
hinweist – und nicht selten auch
für deren Beseitigung sorgte – als
auch ein wichtiges Thema bundesweit transportiert. Schnell
war allen Verantwortlichen klar:
„Das machen wir wieder!“ An
Themen herrschte kein Mangel,
Vorschläge kamen von ACE-Mitgliedern, den ehrenamtlich Engagierten und auch von den Mitarbeitern in der ACE-Zentrale.
Eine erste „Zählaktion“ fand im
drauffolgenden Jahr statt. Unter
dem provokanten Slogan „Mach
mich an“ warb der ACE für das
Fahren mit Licht am Tag. Überall
in Deutschland wurden jeweils
im Frühjahr und im Herbst
die Autos gezählt – die mit Licht
und die ohne Licht. Ergebnis
damals: Transporterfahrer schalten eher das Licht ein, bei den
Pkw-Fahrern ist straßenübergreifend jeder Vierte „ohne“ unterwegs.
Das Thema „Licht“ ist nach wie
vor aktuell. Weniger das Tagfahrlicht, Neufahrzeuge sind heute
serienmäßig mit speziellen Tagfahrleuchten ausgerüstet, als
vielmehr die Technik, auf die
sich zu viele Autofahrer blind
verlassen. Denn wenn der Schalter für Abblendlich auf „Automatik“ steht, bedeutet das nicht
automatisch, dass das Licht
FOTOS: ARCHIV
immer angeht, wenn das notwendig wäre, beispielsweise bei
Regen oder Nebel.
Wenn es um Verkehrssicherheit
geht, stehen ganz schnell die
Schwächsten der mobilen Welt
im Fokus. In mehreren Aktionen, bei der richtigen Sicherung
im Auto, bei der Untersuchung
der Schulwege oder beim Einsatz
für das Tragen eines Fahrradhelmes, richtete sich der ACE direkt
an die jüngsten Verkehrsteilnehmer beziehungsweise deren Eltern. Speziell der „SchulwegDoktor“ konnte vor Ort beachtliche Erfolge erzielen. So wurden
zahlreiche Gefahrenstellen nach
Die Ehrenamtlichen des ACE
schauen genau hin: bei Schulwegen, der richtigen Ladungssicherung, Tagfahrlicht, der Sicherheit
an Zebrastreifen und Bushaltestellen – Themen gibt es genug!
der Diagnose
der ACE-Experten entschärft,
etwa durch neue
Zebrastreifen.
Immer wieder
sorgten die Ehrenamtlichen vom
ACE auch für „Aha-Erlebnisse“.
So beispielsweise bei der Aktion
„Voll geladen“, als sie vor Baumärkten und Möbelhäusern
nachschauten, wie die Autofahrer ihre Bücherregale, Matratzen
oder Schrankwände verstauten.
So manch einer ließ nach der
Lektüre der Info-Broschüre und
einem aufklärenden Gespräch
lieber den Ehepartner mit der
Hälfte der Einkäufe auf dem
Parkplatz zurück, um zweimal zu fahren,
anstatt bei einem Unfall Kopf und Kragen zu
riskieren.
Die meisten Themen, die der
ACE in den vergangenen zehn
Jahren behandelt hat, sind zeitlos. Aber so emotional besetzt
wie der „Blinkmuffel“ ist wohl
kein zweites. Das ist auch kein
Wunder – Studien haben ergeben, dass gerade die Deutschen
die größten Blinkmuffel innerhalb Europas sind.
Zum absoluten Dauerbrenner
hat sich übrigens das Thema
„Schlagloch“ entwickelt. Dank
des engagierten „SchlaglochSheriffs“ Harald Kraus wurde im
Internet ein Schlaglochmeldedienst eingerichtet. Unter www.
ace.online.de/schlaglochmelder
kann jeder ganz einfach Straßenschäden online melden. Kraus
nimmt daraufhin Kontakt zur
zuständigen Behörde auf und
bohrt gegebenenfalls auch mal
nach – bis der Schaden beseitigt
ist. Stand heute gibt es dank des
Dienstes 12 825 Schlaglöcher weniger in Deutschlands Straßen.
www.ace.online.de/ace-aktionen
ACE LENKRAD 7/2015
37
ZUR PERSON
FOTO: EMMERLING
Stefan Heimlich, geboren 1965
in Kassel, ist seit 2014 Vorsitzender
des Auto Club Europa. Zuvor leitete
er 13 Jahre lang beim ver.di-Bundesvorstand die Fachgruppen Straßenpersonenverkehr und Schienenverkehr. Er stellt sich auf der ordentlichen Hauptversammlung des ACE
im Juli zur Wiederwahl. Stefan Heimlich ist verheiratet und hat einen
zwölfjährigen Sohn.
In deinem
ersten Jahr
beim ACE
hast du
schon viele Akzente gesetzt. Welche Weichenstellung ist dir besonders
wichtig?
Das ist aus meiner Sicht die Zusammenlegung der Bereiche Redaktion ACE LENKRAD mit Internet-Redaktion, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit sowie Werbung zu einer neuen Abteilung
Kommunikation und Marketing.
Damit verbinde ich die Hoffnung, dass der ACE seine
Stimme lauter erhebt und deutlicher in den Medien wahrgenommen wird. Denn die alte
Weisheit gilt heute noch: Kleine
Hunde müssen lauter bellen,
um wahrgenommen zu werden.
Was sind deine Eindrücke
nach dem ersten Jahr?
38
ACE LENKRAD 7/2015
INTERVIEW MIT DEM ACE-VORSITZENDEN STEFAN HEIMLICH
„Wir müssen unsere Stimme
noch lauter erheben“
Die Verkehrswelt ist im Wandel. Während die Digitalisierung auch im Auto voranschreitet, erwarten die Mitglieder vom ACE inzwischen mehr als nur Pannenhilfe. Der
Club wird zum Mobilitätsbegleiter und Interessenvertreter aller mobilen Menschen.
Dass ich es mit einem hochprofessionellen und motivierten
Team zu tun habe. Nach dem
ersten Kennenlernen haben wir
schnell eine Basis gefunden, wie
wir gemeinsam den ACE nach
vorne bringen können.
Wo siehst du die Stärken
und Schwächen des ACE?
Die große Stärke des ACE ist
seine Flexibilität und Unkompliziertheit. Und wir sind tatsächlich ein Autoclub mit einem
aktiven Ehrenamt, was andere
Autoclubs so nicht haben.
Schwächen sehe ich manchmal
darin, dass wir zu viele Vergleiche mit anderen Autoclubs herstellen und darüber uns zu wenig
auf unsere eigenen guten Leistungen und Stärken beziehen.
Mobilitätsgarantie bei
Neuwagen, Schutzbriefe
bei Versicherungen – ganz
ketzerisch gefragt: Wozu
braucht man heute noch
einen Autoclub?
Hersteller wollen Autos verkaufen und angesichts der aktuellen
Rahmenbedingungen wollen sie
ihre Wertschöpfung weiter ausdehnen in den Bereich der Ser-
vice-, Werkstatt- und Reparaturleistungen. Versicherungen wollen ebenfalls ihre Wertschöpfung ausdehnen. Zum Beispiel
gibt es ja seit kurzem die sogenannten „Pay as you drive“-Tarife. Aus meiner Sicht sind diese
Tarife ganz kritisch zu sehen,
denn damit können sie auch das
Verhalten der Autofahrerinnen
und Autofahrer kontrollieren.
Der ACE ist der Einzige, der nicht
wirtschaftlichen Interessen
dient und nur dem Wohl seiner
Mitglieder verpflichtet ist.
Die Verkehrswelt ist
im Wandel, wie wird der
ACE diesen Prozess
begleiten?
Im vergangenen Jahr haben wir
eine Mitgliederbefragung durchgeführt. Unsere Mitglieder
haben uns dabei einige Punkte
mit auf den Weg gegeben, wie
sich der ACE entwickeln sollte
und welche Service-Leistungen
sie von uns erwarten. Deutlich
wurde, dass unsere Mitglieder
multimodal unterwegs sind. Sie
fahren mit Bus und Bahn zur Arbeit. Natürlich nutzen sie auch
weiterhin das Auto intensiv.
Und viele wünschen sich vom
ACE mehr Beratung, mehr Begleitung im Unterwegs-Sein. Wir
sollen uns in die verkehrspolitische Debatte um die Qualität
und Preisgestaltung des öffentlichen Verkehrs einmischen.
Das heißt, der ACE befindet sich gerade mitten im
Wandel vom traditionellen
Autoclub zum modernen
Mobilitätsbegleiter?
Ich denke schon. Und ich denke,
dass das auch angemessen ist.
Wir wollen ja auch in den nächsten Jahren noch Mitglieder für
uns gewinnen. Die alte Dominanz des Autos ist rückläufig,
zumindest in den großen Städten. Von daher erwarten unsere
Mitglieder schon, dass wir nicht
nur das Auto sehen – das natürlich auch weiterhin im Mittelpunkt bleibt – sondern dass wir
auch darüber hinausschauen.
Also: Wie bewege ich mich am
besten von A nach B? Da spielt
die Digitalisierung eine große
Rolle. Das heißt, wir müssen unsere Services in Bezug auf unsere App, auf unsere Homepage,
auf die Begleitung und Informationsgabe wesentlich verbessern. Wir sind in Kontakt mit
namhaften Herstellern, um Kooperationen anzubahnen, und
hoffen, dass wir alsbald die ersten Früchte ernten können, die
wir gesät haben. Aber trotz allen
Neuerungen: Unsere Mitglieder
können sich darauf verlassen,
dass wir unsere gewohnt gute
Qualität bei Pannen- und Abschlepphilfe beibehalten.
Du legst großen Wert auf
Verkehrspolitik – was ist
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da in nächster Zeit vom
ACE zu erwarten?
Hier kommt unser neues Konzept Club2014plus zum Tragen.
Wir wollen unser Ehrenamt
noch besser unterstützen, um
vor Ort noch präsenter zu sein.
Das bedeutet, wir wollen mit unseren verkehrspolitischen Positionen punkten. Deshalb sind
wir gerade dabei, unser Team
personell zu verstärken, um
etwa bei anstehenden Landtagsoder auch Kommunalwahlen
unser Ehrenamt mit verkehrspolitischen Inhalten stärken zu
können. Unsere verkehrspolitischen Positionen, wie wir sie bereits für den Norden, für Thüringen, Baden-Württemberg und
Hessen haben, wollen wir auch
für andere Bundesländer entwickeln.
Autonomes Fahren ist
in der Diskussion. Hältst
du unsere automobile Gesellschaft für bereit, dem
Computer das Steuer zu
überlassen?
Es geht nicht darum, was technisch möglich ist, es geht darum, was wir akzeptieren, wie
viel Verantwortung wir bereit
sind abzugeben. Das ist eine Debatte, die wir gerade auch in verschiedenen Gremien führen. Da
geht es um Fragen der Haftung,
aber auch um ethische Fragen.
Wie soll denn der Computer ent-
scheiden, wenn ein Bremsen
nicht mehr möglich ist: Fährt er
nach rechts in den Lkw oder
nach links in den Fahrradfahrer?
Über diese Grenzfälle müssen
wir schon heute nachdenken
und auch Antworten finden.
Moderne Fahrzeuge fahren ja inzwischen schon teilautonom.
Außerdem bedeutet autonomes
Fahren auch Regeleinhaltung.
Das Auto erkennt ein vorgeschriebenes Tempolimit und
fährt dann eben auch nur 50, 80
oder 100. Der Mensch hält sich
ja bekannterweise nicht immer
unbedingt an die Vorschriften.
Und wenn der menschliche Fahrer entscheidet, den Traktor
noch schnell vor der Kuppe zu
überholen, fällt der Computer
diese Entscheidung im Zweifelsfall anders. Das bedeutet auch,
autonomes Fahren ist sicherer,
der menschliche Fehler wird
ausgeschaltet.
Der ACE hat jetzt eine
50-jährige Geschichte
hinter sich. Wo siehst du
den Club in 50 Jahren?
Ich sehe ihn als Begleiter des
mobilen Lebens in einer digitalen Welt und ich sehe ihn nach
wie vor als zweitgrößten Autoclub in Deutschland. Dafür
werde ich – sofern ich im Juli
von den Delegierten der Hauptversammlung wiedergewählt
werde – alles geben.
Engagement mit Kraft
und Kompetenz
Sachverständiger
Partner für die Politik
Zu dem 50-jährigen Jubiläum des ACE Auto Club Europa darf ich Ihnen ganz herzlich
gratulieren! Sie engagieren sich
seit vielen Jahren dafür, die Mobilität der Verkehrsteilnehmer
zu sichern und zu fördern. Das
Leistungsspektrum bei der
Hilfe im Notfall ist beeindruckend: es reicht von der PanSigmar Gabriel,
nenhilfe über den technischen
SPD-Vorsitzender
Service bis hin zur kompetenten juristischen Unterstützung. Als sachverständiger
Partner für die Politik setzt der ACE im verkehrspolitischen Diskurs wichtige Impulse, zeigt Perspektiven
auf und gestaltet die Entwicklung der Verkehrspolitik
im nationalen und europäischen Rahmen aktiv mit.
Ich wünsche Ihnen auch weiterhin viel Erfolg und
Freude bei Ihrem Engagement für nachhaltige Verkehrssysteme von morgen.
50 Jahre Engagement
für die Interessen
aller Autofahrer
Zum 50-jährigen Bestehen
des ACE Auto Club Europa darf
ich Ihnen ganz persönlich und
im Namen der Christlich-Sozialen Union (CSU) die herzlichsten
Grüße und besten Wünsche
übermitteln. Der ACE setzt sich
seit 1965 pannen- und unfallfrei
für die Interessen seiner Mitglieder und aller Autofahrer ein.
Horst Seehofer,
Dafür meinen herzlichen Dank!
CSU-Vorsitzender
Sie können versichert sein: Die
CSU wird Ihr verlässlicher Partner für nachhaltige Mobilität und eine Stärkung der Investitionen in den Straßenbau und den Straßenunterhalt in Deutschland bleiben. Ich wünsche dem ACE, dem Vorstand, den Mitarbeitern und den Mitgliedern auch für die Zukunft alles
Gute und allzeit gute und sichere Fahrt.
40
ACE LENKRAD 7/2015
FOTO: TOBIAS KOCH
Grußworte
zum 50-jährigen
Bestehen des
Auto Club Europa
Zum 50-jährigen Jubiläum des ACE Auto Club Europa übersende ich Ihnen persönlich sowie im Namen der
CDU einen herzlichen Glückwunsch. Mobilität umfassend zu sichern und zu fördern – das zeichnet den ACE
aus. Im Mittelpunkt stehen dabei Ihre Mitglieder, für die
Sie sich seit einem halben Jahrhundert mit Kraft und
Kompetenz starkmachen. Wir machen uns für Deutschland stark. Die Erfolge der unionsgeführten Bundesregierung können sich sehen lassen: weniger Arbeitslose, stabiles Wachstum, höhere Löhne und eine stärkere KaufDr. Peter Tauber,
CDU-Generalsekretär kraft. Jetzt arbeiten wir daran, dass Deutschland weiterhin stark und erfolgreich bleibt. Dafür steigern wir unter
anderem Investitionen in Bildung und Forschung, wir fördern den Breitbandausbau und stärken die Verkehrsinfrastruktur. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, unser Land voranzubringen. In diesem Sinne danke ich dem ACE
Auto Club Europa für sein Engagement. Und wünsche Ihnen auch die nächsten
50 Jahre – getreu Ihrem Motto – gute Fahrt.
Zukunftsfähige Mobilität zum
Wohle der gesamten Gesellschaft
Anton Hofreiter,
Fraktionsvorsitzender im Bundestag,
Bündnis90/
Die Grünen
Zum 50-jährigen Jubiläum darf ich Ihnen und
Euch herzlich gratulieren. Mit dem ACE verbindet mich
bereits eine lange Bekanntschaft. Seit meiner Zeit als
Verkehrspolitiker hatte ich im ACE stets einen gut organisierten und politisch wachen Gesprächspartner.
Dafür möchte ich Stefan Heimlich, stellvertretend für
den gesamten Club, in besonderer Weise danken. Ich
schätze am ACE, dass er als Autofahrerclub keineswegs
nur das private Auto im Auge hat. Vielmehr zielt er auf
zukunftsfähige vernetzte Mobilität zum Wohle der gesamten Gesellschaft. Dafür steht der ACE im Dialog mit
Wissenschaft, Industrie, Gewerkschaften und Politik.
Darüber hinaus besitzt der ACE ein überzeugendes
sozialpolitisches Profil. Ich halte das für ein Erfolgsrezept und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit
mit einem starken ACE.
Politische Streitbarkeit im
Interesse seiner Mitglieder
Bernd Riexinger,
Parteivorsitzender
DIE LINKE
50 Jahre ACE sind eine Erfolgsgeschichte. Ein junger
und doch der zweitgrößte Verkehrsverband mit beeindruckenden Mitgliederzahlen. Der ACE ist etwas Besonderes: Automobilclub der Gewerkschaften – seit 20 Jahren offen für Nichtmitglieder – der individuelle Mobilität
für alle fordert und dieses Bekenntnis zum Auto mit
einem umfassenden Verkehrskonzept verknüpft. Dabei
zeichnet sich der ACE nicht nur durch den Einsatz für die
Interessen seiner Mitglieder, Verkehrssicherheit und die
stetige Weiterentwicklung seiner selbst aus, sondern
auch durch seine politische Streitbarkeit. Dazu möchte
ich im Namen der Partei DIE LINKE gratulieren und auch
für die kommenden 50 Jahre Erfolg wünschen.
Ein verlässlicher und
konstruktiver Partner
Als der ACE Auto Club Europa gegründet
wurde, fuhren auf Deutschlands Straßen 8,7 Millionen Pkw. Seither hat sich diese Zahl auf 44,4 Millionen verfünffacht. Die Pkw-Inlandsproduktion
hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt
– auf heute 5,7 Millionen Autos. Stetiges Wachstum zeichnet auch den ACE aus, wie die Mitgliederzahlen zeigen. Für den VDA ist der ACE ein verlässlicher und konstruktiv-kritischer Partner. Natürlich steht die Pannenhilfe im Mittelpunkt seiMatthias Wissmann,
ner Aktivitäten. Doch das ‚Lastenheft‘ des ACE
Präsident des Vergeht weit darüber hinaus. Besonders hervorzuhebandes der Automoben ist die Verkehrssicherheitsarbeit des Clubs
bilindustrie (VDA)
mit jährlich rund 2000 Veranstaltungen. Der ACE
leistet damit einen wichtigen Beitrag für noch mehr Sicherheit im Straßenverkehr – ein Ziel, das wir gemeinsam verfolgen, ebenso wie eine
nachhaltige Verkehrspolitik. Ich gratuliere dem ACE von Herzen zum
50. Geburtstag und wünsche ihm für die Zukunft weiterhin ‚gute Fahrt‘!
Qualität und Respekt als
Vereinsphilosophie
Gerald Kumnig,
ARBÖ-Generalsekretär
Unsere Automobilklubs verbindet seit vielen
Jahren eine erfolgreiche Partnerschaft, die wir
sehr schätzen und die den ACE zu einem wichtigen Partner für den ARBÖ machen. Die überaus
positive und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist
vor allem deshalb gegeben, weil der ACE und der
ARBÖ eine Vereinsphilosophie haben, die seit
jeher auf Qualität, Menschlichkeit und Respekt
basiert. Wir freuen uns sehr auf die kommenden
50 Jahre der Zusammenarbeit und gratulieren
herzlich zum runden Jubiläum.
Grundwerte des ACE
sind Maßstab für uns
Wir gratulieren sehr herzlich zum
50. Jubiläum dieses besonderen Autoclubs. 50 Jahre lang verbindet der ACE
nun schon die Tradition im Sinne und
Geiste der Gewerkschaften mit den Interessen der Autofahrer in Deutschland.
Als zweitgrößter Autoclub Deutschlands
begleitet er fair und günstig und sorgt
mit seiner Pannenhilfe schnell und
kompetent dafür, dass seine Mitglieder
Bernd Felske, Vormobil bleiben oder schnell wieder mobil
stand Vertrieb und
Marketing der Gene- werden. Mit den Untersuchungen und
Berichten rund um die Sicherheit im
rali Versicherungen
Verkehr trägt der ACE viel dazu bei, dass
auf Mängel auf den Straßen ebenso hingewiesen wird wie auf
die Risiken bei der fortschreitenden technischen und elektronischen Unterstützung der Autofahrer. Kritisch und doch
immer sachlich bleibend werden die Interessen aller Autofahrer bei Politik und Wirtschaft vertreten. Und das nun schon
seit 50 Jahren. Mit großer Sorgfalt wurden für Sie, die Mitglieder, in dieser Zeit sukzessive weitere Partner gewonnen, die
Produkte und Dienstleistungen ebenso im Sinne des Clubs anbieten und Ihnen weitere Vorteile bringen. Wir sind stolz darauf, nun schon seit über 40 Jahren Partner des ACE zu sein und
mit unseren Produkten den Schutz unterstützen zu dürfen.
Die Grundwerte des ACE werden auch weiterhin unser Maßstab sein. Er soll auch in den nächsten 50 Jahren in der Tradition der Gewerkschaften bleiben und weiterhin faire Arbeit für
die Autofahrer leisten. Wir werden ihn gerne dabei unterstützen. Weiterhin alles Gute für die Zukunft.
Unermüdliche Helfer
mit Herz
Gemeinsames Wirken
für mehr Sicherheit
Peter Stahl, Sprecher
des Vorstands,
ADVOCARD Rechtsschutzversicherung
ADVOCARD und ACE Auto Club Europa verbindet mehr als der erste Buchstabe. Denn ohne
den ACE hätte es ADVOCARD wohl nie gegeben.
Die Gründung der damaligen Volksfürsorge
Rechtsschutzversicherung im Jahr 1968 verdanken wir dem Automobilclub. Und freuen uns, seit
47 Jahren der verlässliche Rechtsschutzpartner an
Ihrer Seite zu sein. Zuverlässigkeit, Vertrauen und
das gemeinsame Wirken für mehr Sicherheit im
Straßenverkehr prägen unsere jahrzehntelange
Partnerschaft. Und davon profitieren die ACEMitglieder bis heute durch umfassenden Rechtsschutz zu besonderen Konditionen. Danke dafür
und herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag.
Hans-Karl Sternberg,
Geschäftsführer
Caravaning Industrie
Verband (CIVD)
50 Jahre ACE – ein Grund zum Feiern
und herzlichen Glückwunsch zu diesem
runden Jubiläum zu sagen. Meine Gratulation verbinde ich mit einem herzlichen Dank an den ACE Auto Club Europa, der seit einem halben Jahrhundert
als zuverlässiger Partner für Mobilität
und Sicherheit auf den Straßen sorgt.
Caravaning heißt Freiheit: Der Weg ist
das Ziel und wir blicken nach vorn, machen dort halt, wo es am schönsten ist.
Durch den unermüdlichen Einsatz der
„Helfer mit Herz“ lässt sich die unabhängige Form des Reisens so noch besser genießen. Getreu Ihrem Motto wünsche ich auch für die nächsten 50 Jahre
allzeit „Gute Fahrt“.
ACE LENKRAD 7/2015
41
Austausch im offenen und
fairen Dialog
Der ACE ist seit Bestehen ein wichtiger
Auftraggeber der VBA-Mitgliedsbetriebe
und dies insbesondere seitdem der vom
DGB gegründete Automobilclub sich 1995
auch für Mitglieder öffnete, die keiner Gewerkschaft angehörten. Der VBA als Berufsverband der Bergungs- und Abschleppbranche steht in ständigem Kontakt zum
mittlerweile zweitgrößten Autoclub
Deutschlands, um die Interessen der
Volker Grandjean,
Vorsitzender Verband Vertrags-partner dort zu vertreten. Dieser
Austausch ist durch einen offenen und faider Bergungs- und
ren Dialog geprägt. Die vom VBA erarbeiteAbschleppunternehten Kriterien werden vom ACE anerkannt
men (VBA)
und unterstützt. Gemeinsam arbeitet der
VBA mit dem ACE in der APU und den Verkehrsvereinen an der
Umsetzung einer neutralen und nachvollziehbaren Vermittlung
für die gesamte Branche nach einer Panne oder einem Unfall.
Diese Zusammenarbeit ist durch einen ehrlichen und partnerschaftlichen Umgang geprägt. Die langjährige Verbundenheit mit
dem ACE wird durch die langjährige außerordentliche Mitgliedschaft des ACE Euro-Notruf im VBA gefestigt und verdeutlicht.
Der VBA wünscht dem ACE weiterhin für seine Tätigkeit als Mobilitätsdienstleister viel Erfolg und eine Fortführung des offenen
und partnerschaftlichen Umgangs bei den gemeinsamen Projekten mit dem VBA.
Solidarisch und europäisch –
mehr als ein Autoclub
Der ACE war immer mehr als ein Autoclub: Hilfe zur Mobilität, solidarisch und
europäisch. Die Gewerkschaften wollten
1965, als das eigene Auto auch für viele
Mitglieder erschwinglich wurde, Selbsthilfe organisieren. Denn „Bella Italia“
lockte, die Reise über den Brenner aber war
beschwerlich. Der ACE sollte hier Service
bieten – und Sicherheit für weitere Reisen.
Sein Name war Programm: Europa entdeReiner Hoffmann,
cken, die europäische Einigung leben. Der
Vorsitzender des
ACE hat sich schon früh in die VerkehrspoDeutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) litik eingemischt und den DGB in Mobilitätsfragen unterstützt. Nicht selten war er
der Zeit voraus. Als Autoclub unterstützt er die Förderung des
ÖPNV, fordert betriebliches Mobilitätsmanagement und eine „integrierte Verkehrspolitik“, die alle Verkehrsträger sinnvoll verknüpft. Für den DGB war der ACE 50 Jahre ein verlässlicher Partner in der „automobilen Gesellschaft“. Heute wird Mobilität dank
Digitalisierung vielfältiger: Das Smartphone öffnet den Mietwagen oder das Leihfahrrad, ist das ÖPNV-Ticket und navigiert das
eigene Auto. Mobilität wird sich wie die Arbeitswelt auch in den
nächsten Jahrzehnten verändern. Gestalten wir gemeinsam, solidarisch und europäisch.
42
ACE Lenkrad 7/2015
Der sicheren und sozialen
Mobilität verpflichtet
Detlef Wetzel,
Vorsitzender Industriegewerkschaft
Metall (IGM)
50 Jahre Automobilclub Europa, das sind
50 Jahre partnerschaftliche Verbundenheit zwischen
den Gewerkschaften des DGB und dem ACE. Von den
DGB-Gewerkschaften im Jahr 1965 gegründet, ist der
ACE heute mehr als ein Automobilclub, der seinen
Mitgliedern einen hervorragenden Service bei gleichzeitiger niedriger und transparenter Kostenstruktur
liefert. Er nimmt darüber hinaus auch seine gesellschaftspolitische Verantwortung als Automobilclub
wahr, indem er sich auf ein an sicherer, sozialer, umweltverträglicher und nachhaltiger Mobilität ausgerichtetes Leitbild verpflichtet. Der ACE ist in diesem
Sinne wichtiger Vertreter eines „ganzheitlichen Mobilitätskonzepts“ und starker Partner der IG Metall im
Einsatz für eine ökologisch und sozial nachhaltige
Mobilität der Beschäftigten in diesem Land.
Auf 50 weitere Jahre guter Zusammenarbeit!
ACE heißt Mobilität
in alle Richtungen
Frank Bsirske, Vorsitzender Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Vor 50 Jahren startete der ACE als Club mit besonderen Ambitionen und zeigt bis heute: Mobilität
kennt keine Grenzen. Als Verfechter gesellschaftlich
orientierter, ganzheitlicher Mobilitätskonzepte, der in
seinen Mitgliedern nicht nur Autofahrende, sondern
Menschen mit Ansprüchen an Umwelt und Lebensqualität erkennt. ACE heißt Mobilität in alle Richtungen: Ob betriebliche Mobilitätskonzepte, Kampagnen
zur Verkehrssicherheit oder konsequenter Einsatz für
umweltfreundliche, bezahlbare Mobilität. Wir freuen
uns auf die Zukunft mit einem Club, der hinter seinen Mitgliedern steht, einen ambitionierten Service
bietet, zugleich aber auch eine klare politische Position für den Menschen bezieht.
Professioneller Helfer
bei Unfall und Pannen
Michaela Rosenberger, Vorsitzende Gewerkschaft NahrungGenuss-Gaststätten
(NGG)
Fünfzig Jahre Auto Club Europa – das ist
ein Grund zu feiern, gerade für die deutschen Gewerkschaften und ihre Mitglieder. Seit 1965
haben sie im ACE einen verlässlichen Partner in
allen Fragen rund ums Fahren und einen professionellen Helfer bei Unfall und Pannen. 2015 ist
auch für die Gewerkschaft NGG ein besonderes
Jahr, wir sind dreimal so alt wie der ACE und feiern in diesem Jahr unseren 150. Geburtstag. Im
Namen unserer Mitglieder gratuliere ich dem ACE
deshalb im gemeinsamen Jubiläumsjahr 2015
herzlich zum Geburtstag und sage Danke für eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit und Partnerschaft.
50 Jahre Verlässlichkeit
und Vertrauen
Gleichgesinnter Partner in
Sachen Verkehrssicherheit
Vor 50 Jahren schafften die Rolling Stones mit
ihrem Hit Satisfaction den internationalen
Durchbruch: „I can´t get no satisfaction, when I
am driving in my car“, heißt es in dem Lied aus
dem Jahr 1965. Der Auto Club Europa eroberte damals, zeitgleich mit den Rolling Stones, die Straßen Europas – und bietet den Autofahrern seither
jede Menge Zufriedenheit. Seit nunmehr 50 Jahren steht der ACE für Verlässlichkeit und Vertrauen bei einer wachsenden Zahl von MitglieRobert Feiger, Vordern. Zu diesem Erfolg gratuliere ich ganz herzsitzender Industriegewerkschaft Bauen- lich im Namen des gesamten Bundesvorstands
der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt!
Agrar-Umwelt
Die Leitidee des ACE ist es, umfassende Mobilität
(IG BAU)
für alle Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.
Auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der IG BAU sind auf
Mobilität angewiesen. Wir werden deshalb auch in Zukunft gemeinsam
für mehr Investitionen in den Straßenbau werben. Ich wünsche dem
ACE weiterhin viel Erfolg, Glückauf und gute Fahrt!
Oliver Malchow,
Vorsitzender
Gewerkschaft der
Polizei (GdP)
Unverzichtbare Initiativen
zur Verkehrssicherheit
Alexander Kirchner,
Vorsitzender Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
Brauchen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner
einen Automobilclub? Natürlich, denn Mobilität
hat viele Facetten. Dazu gehört auch weiterhin der
Individualverkehr, den wir als Eisenbahnerinnen
und Eisenbahner nicht nur da nutzen, wo uns
der Zug vielleicht nicht zur Arbeit oder zum gewünschten Ziel bringt. So wie jeder Arbeitnehmer
die Unterstützung einer Gewerkschaft bedarf,
braucht jeder Auto- oder Motorradfahrer den
Schutz einer starken Interessenvertretung. Da ist
der ACE für uns in den vergangenen 50 Jahren
immer die richtige Wahl gewesen – und wird es
auch in Zukunft sein. In diesem Sinne gratulieren
wir herzlich zum 50. Jubiläum.
FOTO: HELGE KRÜCKEBERG
Schutz einer starken
Interessenvertretung
Verkehrspolitisch
ganzheitlich und
nachhaltig unterwegs
Michael Vassiliadis,
Vorsitzender Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie,
Energie (IG BCE)
Herzlichen Glückwunsch zu 50
Jahren ACE! Gegründet als Solidargemeinschaft der mobilen Gewerkschaftsmitglieder ist der ACE auch
heute noch der Autoclub der Gewerkschaften. Vielen Kolleginnen und Kollegen ist seither geholfen worden. Der
ACE hat ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Er bringt nicht nur die
Interessen seiner Mitglieder aus Sicht
eines Autofahrers in die politische Debatte ein, sondern führt die verkehrspolitische Debatte ganzheitlich und
nachhaltig. Mobilität ist eben mehr als
nur mit dem Auto unterwegs zu sein.
Der ACE ist damit auf dem richtigen
Weg. Ich wünsche ihm für seine Zukunft alles Gute und eine erfolgreiche
Arbeit im Sinne seiner Mitglieder.
FOTOS: ARCHIV
Marlis Tepe, Vorsitzende Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Wir freuen uns, dem ACE und seinen Mitgliedern herzliche Glückwünsche zum 50-jährigen
Bestehen übermitteln zu können. Als Autoclub
der Gewerkschaften tritt der ACE erfreulicherweise für ein umfassendes Verständnis von Mobilität ein und greift in diesem Sinne in die verkehrspolitischen Debatten ein. Als Bildungsgewerkschaft im DGB begrüßen wir die Initiativen
des ACE zur Verkehrssicherheit – insbesondere
mit Augenmerk auf Schulwege und Wege zu den
Kitas. Nicht nur deshalb ist der ACE aus Sicht der
GEW unverzichtbar. Wir wünschen ihm für die
nächsten 50 Jahre weiterhin viel Biss und Erfolg!
Es geht eben nicht nur um die
Abschlepphilfe nach einer Autopanne.
Der ACE ist mehr. Die Gewerkschaft
der Polizei (GdP) hat in diesem Autoclub mit seinen gewerkschaftlichen
Wurzeln einen gleichgesinnten Partner in Sachen Verkehrssicherheit: Wir
wollen eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, die sich am Prinzip der
Nachhaltigkeit orientiert, höchste Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
und ein faires mobiles Miteinander
gewährleistet. An der Umsetzung dieser Ziele hat die Polizei einen entscheidenden Anteil, den der ACE stets
deutlich würdigt. Ich möchte daher
dem ACE nicht nur viel Erfolg für die
nächsten Jahre wünschen, sondern
mich auch für die Wertschätzung der
polizeilichen Arbeit und die fachliche
Unterstützung bedanken.
ACE LENKRAD 7/2015
43
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ACE LENKRAD 7/2015
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7
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6
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(Stichwort Basar) mit den Nummern der Produkte, die Sie gewinnen wollen.
Sie können maximal 3 Postkarten mit jeweils einer anderen Nummer in einen
Briefumschlag stecken – aber an die Absenderadresse denken. Alternativ sind
drei E-Mails mit jeweils unterschiedlichen Nummern möglich: [email protected].
Teilnahmeschluss ist der 31. Juli 2015, Teilnahmebedingungen siehe auf Seite 74.
FREIZEIT & REISE
NOSTALGIE-TOUR
IM KÄFER ÜBER DIE ALPEN
AUF NACH
BELLA ITALIA!
Mit dem eigenen Auto an den Gardasee:
im Jahre 1965 ein echter Klassiker. Auch fünfzig Jahre später ist die
Fahrt nach Italien ein Erlebnis für alle Sinne.
46
ACE LENKRAD 7/2015
FOTOS: TSCHOVIKOV
Das war der große Traum in den
Sechzigern: ein Urlaub in Bella
Italia! Und auch ein Picknick gehörte vor 50 Jahren ins kulinarische
Programm. Unsere Retro-Tour
startete vor der ACE-Zentrale, nach
Koffer verstauen, ACE-Aufkleber
anbringen und einem ausgiebigen
Studium der Straßenkarten.
Es beginnt mit dem
Blick auf die Haube.
Denn dort, auf dem charakteristisch-rundlichen Bug des Käfers liegt sie, die aufgefaltete
Landkarte. Die Strecke von Stuttgart nach
Riva del Garda scheint auf dem Papier gar
nicht so weit. Doch der Eindruck täuscht:
Denn die 550 Kilometer führen quer über die
Alpen. Es gilt also, nicht nur die Weinsteige
hinaus aus dem Stuttgarter Kessel und den
Albaufstieg bei Aichelberg zu bezwingen,
vielmehr wollen auch Fernpass (1216 m)
und Reschenpass (1507 m) erklommen werden, Höhenmeter um Höhenmeter – mit nur
34 PS. So viel leistet der luftgekühlte 1,2-lBoxermotor im Heck des historischen Reise-
gefährts, Baujahr 1958. Trotz des millionenfach bewährten „Er läuft und läuft und läuft
…“-Slogans scheint ein Zwischenstopp mit
Übernachtung ratsam; schließlich dient so
ein Italien-Urlaub ja der Entspannung. Das
war schon in den Sechzigern so – und ist
heute, fünfzig Jahre später, nicht anders. Die
ausgeguckte Tagesetappe führt nach Südtirol
in den Vinschgau – knapp 400 Kilometer, das
sollte zu schaffen sein. Ein gutes Gefühl
geben einem die gelben ACE-Aufkleber auf
den Seitenfenstern: Man ist auch im Ausland
bestens für den hoffentlich nicht eintretenden Pannenfall gewappnet.
Das Wetter spielt mit. Als der sprotzelnde
Klang des startenden Motors vorbeieilende
Passanten aufhorchen lässt, schiebt sich die
eben noch unfreundlich graue Bewölkung
wie auf ein Kommando auseinander und
überlässt der wärmenden Morgensonne das
Feld. Die Retro-Reise beginnt, um 9:30 Uhr
rollt der Käfer vom Parkplatz vor der ACEZentrale. Im vorderen Gepäckraum liegt ein
Lederkoffer mit allerhand Kleidung aus den
sechziger Jahren, darunter auch ein Mantel,
dessen psychedelisches Muster an bunte
Wandtapeten der Siebziger erinnert. Die
dazu passenden karierten Kurzhemden sind
ebenfalls bunt und würden heute wieder als
modisch durchgehen – wenn da nicht die
etwas seltsame Kragenform wäre. Aber die
war damals eben angesagt.
Im dichten Verkehr der Landeshauptstadt
mag Urlaubsatmosphäre noch nicht so recht
ACE LENKRAD 7/2015
47
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aufkommen, dafür entpuppt sich der Käfer
bereits auf den ersten Kilometern als blechgewordener Sympathieträger der Extraklasse.
Fremde Menschen winken aus fahrenden
Autos herüber, machen schnell ein Foto mit
dem Handy. Die Stimmung an Bord ist bestens, auch als es im dritten Gang mit Tempo
65 hinauf auf die Schwäbische Alb geht.
Oben angelangt, an der Europäischen Wasserscheide vorbei, erweisen sich 90 km/h als
perfektes Reisetempo. Darüber dröhnt der
Motor doch recht stark – und die nicht enden
wollende Lkw-Kolonne lässt sich ohnehin
nur mit reichlich Geduld überholen.
Abgesehen vom gewöhnungsbedürftigen
Motorlärm überwiegt überraschenderweise
der Komfort: Während sich sowohl Fahrer als
auch Beifahrerin über einen riesigen Fuß48
ACE LENKRAD 7/2015
raum freuen dürfen, laden die hellen Kunstleder-Sessel zu gepflegtem Rumlümmeln
ein. Freilich ist die Lenkung nicht die direkteste. Weder Kopfstützen noch Sicherheitsgurte sind vorhanden. Vor allem Letztere
werden vom Unterbewusstsein schmerzlich
vermisst: Während der gesamten Reise greifen die Hände der Passagiere nach jeder kurzen Fahrpause immer wieder an die zweite
Dachsäule, also genau dorthin, wo bei Automobilen neueren Datums der lebensrettende
Gurt angebracht ist – vergeblich.
Ebenso vergeblich endet auch der Versuch,
den Motor nach einem ersten Tankstopp am
Fernpass wieder zum Laufen zu bringen. Der
6-Volt-Anlasser packt es nicht, das Aggregat
wieder auf Touren zu bringen. Aus dem Motorraum im Heck dringen nur ein paar hüs-
telnde Geräusche. Gut, dass der 730 Kilogramm leichte Wagen an einer leicht abschüssigen Stelle parkt: Da fällt das Anschieben nicht schwer. Durch menschliche
Muskelkraft setzt sich das Auto wieder in
Bewegung. Im zweiten Gang die Kupplung
kommen lassen, mit zwei Gasstößen den
Vergaser von ungeliebten Stoffen befreien –
und schon brutzelt der Boxer wieder munter
drauflos. Der Benzinverbrauch bleibt mit
durchschnittlich etwas mehr als acht Liter
auf einhundert Kilometer im erträglichen
Bereich. Im Rückspiegel grüßt die Zugspitze
ein letztes Mal, der Süden ruft.
Nassereith, Imst und dann hinab ins Inntal:
Dort folgen einige wenige Autobahn-Kilometer in südwestlicher Richtung, bevor es im
Anschluss an den Landecker Tunnel auf der
Das erste Etappenziel im Vinschgau
in Südtirol ist geschafft, es geht weiter. Tags zuvor musste der betagte
Käfer den Fern- und Reschenpass
hochschnaufen. Sein Durst hielt sich
beim Tankstopp in Grenzen – rund
acht Liter pro 100 Kilometer. Und
natürlich gab es den obligatorischen
Fotostopp am Reschensee.
gut ausgebauten Reschenstraße entlang des
Oberinntals weiter Richtung Italien geht.
Überall sattes Grün, die Natur steht voll im
Saft des Frühsommers. Rechter Hand thronen auf halber Höhe der Samnaungruppe die
Orte Ladis, Fiss und Serfaus. Unten im Tal
wird es derweil schon schattig, die Abstände
zwischen den Tunnel-Galerien werden kürzer, und die Fahrbahn schlängelt sich immer
kurviger nach oben. Vor Nauders schmiegen
sich zwei wunderschöne Kehren in die Landschaft. Vollkommen unaufgeregt neigt sich
der Käfer, während die Passagiere amüsiert
von der einen auf die andere Seite des Sitzkissens rutschen. Ach ja, da war ja was: Anschnallen ist nicht.
Auch wenn keine Spitzengeschwindigkeiten
möglich sind: Steigungen schafft der Käfer
ohne Murren. Der luftgekühlte Boxermotor
schnurrt wie ein Uhrwerk. Weil zur Kühlung
des Aggregats kein Wasser um die Zylinder
fließt, werden sie von Luft umströmt, die ein
riemengetriebenes Lüfterrad zufächelt. Kochendes Kühlwasser im Sommer war in den
Sechzigern bei VW-Fahrern also genauso
wenig Thema wie vereiste Leitungen im
Winter. Der passende Werbeslogan lautete:
„Luft kocht nicht, Luft gefriert nicht.“ Allerdings bedeutete der Verzicht auf eine Wasserkühlung: viel Kühlung bei hoher Drehzahl, wenig Kühlung bei niedriger Drehzahl.
Die Gefahr der Käfer-Überhitzung lauert also
im Stau nach langer Autobahnfahrt, auch
sollte der heiße Motor nach einer Bergetappe
nicht sofort abgestellt werden. Wer das beachtet, hat am Steuer eines Käfers kaum mit
thermischen Problemen zu kämpfen. Wenig
später an der italienischen Staatsgrenze
weht die grün-weiß-rote Flagge im Wind.
Doch so richtig Bella Italia ist hier rund um
den Reschenpass noch nicht: Die am Straßenrand aufgestellten Werbeschilder preisen „Speck, Wein und Honig aus eigener Produktion“ an, nebenan wartet die Pizzeria
„Hans“ auf Kundschaft. Dieser Teil Südtirols
(Alto Adige) ist bis heute mehrheitlich
deutschsprachig, die Gasthäuser heißen hier
„Edelweiß“, „Stocker“ oder „Waldkönigin“.
Über dem ruhigen Wasserspiegel des Reschensees ringen die letzten Sonnenstrahlen
des Tages mit mehreren Wolkenschichten.
Es hat merklich abgekühlt, dennoch wird die
Gelegenheit für ein erstes Urlaubsfoto der
Marke „Postkartenmotiv“ genutzt: Der Käfer
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ACE LENKRAD 7/2015
am Uferweg direkt vor dem halb versunkenen Kirchturm des im Jahre 1950 gefluteten
Ortes Alt-Graun. Die erste Etappe ist geschafft, voller Vorfreude auf die restlichen
150 Kilometer verbringt der altehrwürdige
VW die Nacht vor einem familiengeführten
Gasthof, dessen Stammgäste auch schon vor
fünfzig Jahren hierher kamen.
Andiamo, weiter geht’s! Der nächste Morgen
beginnt mit Hochnebel, der sich nur langsam verzieht. Auf dem Weg nach Meran:
Obst-Plantagen, so weit das Auge reicht –
viele der Apfelbäume stehen in der Blüte. An
einer Kreuzung kurz vor Bozen empfiehlt es
sich, rechts abzubiegen. Die Südtiroler Weinstraße führt am Kalterer See vorbei auf den
sonnigen Rathausplatz von Tramin, der Heimat des Gewürztraminers. Nach einem
wohlschmeckenden Cappuccino beginnt der
Endspurt an den Gardasee.
Der Käfer beharrt auf seinem Recht, liebevoll
angeschoben zu werden. Inzwischen ist die-
den vom nahen Lago di Garda. Den besten
Ausblick auf den See genießt man vom kleinen Parkplatz oberhalb von Torbole. Das Panorama auf den von steilen Felswänden eingeklemmten See lohnt sich. Unten am Ufer
stellt sich die Frage: westlich oder östlich am
See entlang? Auf keiner der beiden Strecken
mangelt es an Tunneln. An der Westseite gibt
es noch einige zwischen 1927 und 1932 in
den Fels gesprengte Exemplare ohne Beleuchtung.
Ebenfalls am Westufer liegt der Ort Limone
und auf der Hochebene darüber Tremosine.
Das bei Kite- und Windsurfern beliebte Örtchen Campione wartet mit einer Besonderheit auf: Auf dem Landweg lässt es sich nur
durch eine im Tunnel gelegene Ausfahrt erreichen. Weiter südlich wird der See breiter,
die Landschaft lieblicher. Idyllisch schmiegt
sich Gargnano an den sanft ansteigenden
Berghang, der Kreuzgang des zu Zeiten Franz’
von Assisi errichteten Klosters San Francesco
ser Vorgang reine Routine und nicht viel
mehr als eine Möglichkeit, mit anderen
Menschen in Kontakt zu kommen. Fast überall eilen Leute herbei und helfen mit aller
Kraft, den „Maggiolino“ aus dem fernen
Stuttgart wieder in Schwung zu bringen.
Die SS 45 wird zum letzten Härtetest für
Mensch und Maschine. Die Staatsstraße aus
dem Etsch-Tal von Trient hinauf nach Cadine
steigt ordentlich an, die umliegenden Berge
erreichen Höhen von mehr als 2000 Metern.
Anschließend geht es hinunter ins Tal des
Sarca-Flusses, an Dro und Arco vorbei fast
nur noch geradeaus an die Nordspitze des
Gardasees. Die Anzahl an majestätisch emporragenden Zypressen, schattenspendenden Palmen und Zitronenbäumen nimmt
jetzt von Minute zu Minute zu. Dieser Duft,
der durch die praktischen Ausstellfenster
kommt!
Olivenhaine, von denen schon Goethe auf
seiner „Italienischen Reise“ schwärmte, kün-
bietet auch an heißen Sommertagen etwas
Abkühlung. Abends bleibt die Luft auch noch
Stunden nach Sonnenuntergang angenehm
mild, am Hafen des nahe gelegenen Örtchens Bogliaco spiegeln sich die eingeschalteten Straßenlaternen im Lack des zuverlässigen Reisegefährten aus Wolfsburg. So eine
Alpenüberquerung wie anno dazumal macht
hungrig: Den kulinarischen Abschluss eines
langen Tages bilden eine Portion Spaghetti
mit frischer Tomatensoße und Parmesan –
sowie hausgemachtes Tiramisu. Bella Italia,
so lässt es sich leben – jetzt wie einst!
Paul-Janosch Ersing
Endlich dort angekommen, wo
Orangen und Zitronen blühen – am
Westufer des Gardasees. Zeit für ein
Gepräch mit Einheimischen bleibt
immer, der Käfer hat auch im Süden
viele Liebhaber. Und abends an der
Promenade in Bogliaco kommt das
auf die Teller, was in den Sechzigern
en vogue war: Spaghetti al Sugo,
„stilecht“ im Löffel gedreht, und
dazu ein Vino rosso!
Wenn Sie mit Ihrem
Smartphone oder
Tablet den QR-Code
scannen, gelangen Sie
zum Film unserer RetroReise an den Gardasee.
ace-online.de/bellaitalia
ACE LENKRAD 7/2015
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FREIZEIT & REISE
EUROPA
REISEMOBILTOUR AUF DEM WHISKYTRAIL
Schotten dicht
Wer nach Schottland fährt, sehnt sich nach frischer Brise und wildromantischen
Landschaften. Leider spielt das Regenwetter oft genug den Spielverderber. Dafür
wärmen an klammen Tagen andere Feuer, etwa das von Single Malt Whisky.
Wie peinlich. Da reihen sich
im Regal Flaschen mit edlem
Whisky. Sie schimmern verführerisch in allen Facetten des
Lichts von flüssigem Bernstein.
Und der Käufer kommt sich vor
wie ein Idiot. Er zeigt hilflos auf
die gewünschte Pulle und kramt
in seinem englischen Wortschatz. „Strathisla“ wird doch
wohl irgendwie „Strasseisla“
ausgesprochen? Wobei die Zunge
in der Mitte des Wortes an der
oberen Zahnreihe klebt. Doch
Mary, die nette Verkäuferin, lächelt nur. Sie ist wohl Kummer
und vor allen Dingen Touristen
gewöhnt. Und weil der kurze
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ACE LENKRAD 7/2015
Kontakt so ermutigend ausfällt,
wagt der wissbegierige Einkäufer
die Frage nach der richtigen Aussprache. Mary grinst und lacht
auf. „I haven’t a clue“ (engl.,
„Keine Ahnung“).
Okay, so viel zur Aussprache von
gälischen Ausdrücken. Gälisch
ist auch das richtige Stichwort
für einen Exkurs zu den Ursprüngen des Lebenswassers
„aqua vitae“, dessen Rezept vermutlich mit den Skoten im fünften oder sechsten Jahrhundert
aus Irland in den Norden der
Nachbarinsel gelangte. Lange
Zeit war die Herstellung hinter
dicken Klostermauern gut ver-
borgen. Das Gebräu galt als Medizin. Doch mit dem Erstarken
der englisch-anglikanischen Kirche im Hochmittelalter, die sich
von Rom lossagte, mussten die
frommen Männer nach der Auflösung ihrer Orden plötzlich im
realen Leben ihren Unterhalt
verdienen. So sickerte das kostbare Expertenwissen in breitere
Kreise – eine erste Blüte der
Schwarzbrennerei.
Mit Whisky verbunden ist immer
auch eine Geschichte der Illegalität und des Schmuggels, des
Kampfes gegen Steuern und die
Obrigkeit. Deshalb zog es die Erzeuger in verkehrstechnisch
schlecht erschlossene Gegenden
mit frischen Quellen. So wundert es kaum, dass die unspektakuläre Region Speyside nördlich
von Glasgow, dank ihrer vielen
engen Täler, die meisten Destillen beheimatet. Hier befinden
sich 48 Brennereien – fast die
Hälfte der Anzahl des gesamten
Landes. Es ist das Zuhause so berühmter Marken wie Glenfarclas,
Glenlivet, Glenrothes oder Macallan. Und natürlich Glenfiddich in der Whisky-Hauptstadt
Dufftown im Tal der Hirsche.
Dieser weltbekannte Whisky
spielt eine Sonderrolle, da die
Gründerfamilie Grant Ende des
FOTOS: FREDERIK UND VOLKER HAMMERMEISTER
Edinburgh signalisiert
schon mit der herrschaftlichen Silhouette, wer die
Hauptstadt ist. Dagegen
gibt die Insel der Nebel,
Skye, den Blick auf die
Berge nur selten frei. Das
Eilean Donan Castle ist
Romantik pur. Pause am
Loch Harport.
19ten Jahrhunderts beschließt,
einen eigenen internationalen
Vertrieb aufzubauen, und sich
damit zum Marktführer etabliert. Außerdem produziert Glenfiddich seit 1963 wieder einen
unverfälschten Single Malt, löste
damit Kopfschütteln in der Branche aus, setzte aber erfolgreich
einen Trend gegen die bis dahin
verbreiteten Blends: Dabei werden verschiedene Whiskysorten
vermengt, ein wirtschaftlich risikoarmes Verfahren, das wegen
gleichbleibender Qualität konstante Gewinne verspricht.
Malt steht für Malz. Das ist
Gerste oder anderes Getreide, das
nach dem Befeuchten austreibt.
Bei diesem Prozess entsteht Zucker. Das Keimen wird rechtzeitig unterbrochen, dafür kommen
Holz- oder Torffeuer zum Einsatz. Je nachdem schmeckt das
fertige Produkt süß wie in der
Speyside oder geraucht wie ein
Talisker von der baumlosen Insel
Skye im Nordwesten.
Im Herstellungsprozess folgen
das Mahlen des Malzes und Maischen mit heißem Wasser. Hefe,
die zugegeben wird, verwandelt
den Zucker zu Alkohol. Nach der
Gärung setzt die Destillation ein,
die nach verschiedenen Durchläufen mit dem „new make“
endet. Der rund 70-prozentige
Brand wird zur endgültigen Lagerung in Eichenfässer abgefüllt.
Je mehr Zeit vergeht, desto weniger bleibt übrig. Es fehlt der Anteil der Engel, der „angel’s share“.
Zum Schluss erhalten hochwertige Whiskys ihren Feinschliff
mit einem Finish in ausgesuchten Hölzern, etwa Sherry- oder
Sauternes-Fässern.
Wer sich für das Thema interessiert, dem sei der Whisky-Trail
empfohlen. Er zirkelt, je nach
Route, 200 bis 250 Kilometer
lang in der Speyside rund um
Dufftown und verbindet acht Destillerien und eine Küferei. Als
ACE LENKRAD 7/2015
53
Ausgangspunkt hat sich der zentral gelegene Aberlour Gardens
Caravan Park im gleichnamigen
Örtchen bewährt. Eine gepflegte
Anlage mit sympathischen und
hilfsbereiten Eigentümern mitten in einem ehemaligen viktorianischen Park. Dort steht noch
das alte Gärtnerhaus – ohne
Fenster zum herrschaftlichen
Garten, denn das einfache Volk
durfte die selbst geschaffene
Pracht natürlich nicht genießen.
Gleich nebenan liegt die Brennerei Glenfiddich. Sie hat sich mit
Restaurant, Shop und Führun-
nicht minder beeindruckend,
schon durch die Anzahl der verwendeten Steine und die Vielzahl der Formationen.
Dem Thema Whisky bleibt dieser
Kurs treu. Er streift auf der Hinfahrt nach Norden im Osten die
Brennerei Glenmorangie, berühmt für die Lagerung in besonderen Fässern. Auf dem Rückweg
führt der Weg dann vielleicht an
der Westküste an der romantischen Insel Skye vorbei. Der
Name bedeutet auf Deutsch
„Insel des Nebels“. Sie steht exemplarisch für alles, was die
Guide ein echter und sehr
freundlicher Schotte, der sich
redlich bemüht, Oxford-English
zu sprechen. Das gelingt nicht
immer, weil einfach die Zähne
im Weg sind. Die Tour ist trotzdem sehr anschaulich.
Wer das volle Programm anstrebt, kann sich den ganzen
Whisky-Trail geben. Pro Brennerei dauert der Aufenthalt rund
zwei bis drei Stunden. Aber ehrlich gesagt, die Destillerien
schenken sich nicht viel und
aufregender sind andere Gegenden, besonders im Norden. Dort
Ohne Dudelsack kein
Schottland. Die Insel Skye
hüllt sich in Dunst. Herrschaftliche Güter prägen
die Landschaft wie auch
das Galloway-Rind. Spektakulärer Leuchtturm auf
Neist Point. Besuch der
Dallas Dhu Brennerei.
gen in allen europäischen Sprachen rund um das Jahr auf den
Ansturm der Touristen eingerichtet und macht ihre Sache
wirklich gut. Die Besichtigungstour kostet keinen Cent und am
Ende winkt ein Schluck des Gebräus, ein „Dram“, unter Umständen auch Kostproben verschiedener Sorten. Wer dort Whisky
einkauft, findet so manches
günstige Angebot. Die bessere
Adresse sind aber Supermärkte
mit ihren Sonderangeboten.
Etwas beschaulicher geht es in
der Brennerei Glenfarclas in Ballindalloch zu. Da findet sich
keine Cafeteria, dafür ist der
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ACE LENKRAD 7/2015
faszinieren viele Seen und tief
eingeschnittene Meeresarme.
Das Klima ist sehr unbeständig
und aufgrund der nördlichen
Lage eher kühl, obwohl der Golfstrom vom Atlantik her die Küste
anwärmt. Es ist am besten, den
Tag ohne einen Blick zum Himmel zu planen. Lebensweisheiten helfen weiter: „Siehst du den
Berg nicht, regnet es schon.
Siehst du den Berg noch, regnet
es gleich.“
Vielleicht führt die Reise nach
Ullapool, einem kleinen Küstenort mit 1500 Anwohnern, was in
dieser dünn besiedelten Region
schon eine richtige Ansage ist.
Ausschlaggebend für die Gründung war ein Hafen für den Heringsfang.
Sollte das Wetter mitspielen und
zu einem Törn auf See einladen,
legen hier die Caledonian-MacBrayne-Fähren nach Stornoway
auf Lewis ab, der Hauptinsel der
Äußeren Hebriden. Das Eiland
ist berühmt für seine wirklich
spektakulären Strände. Kulturell
Interessierte sollten die prähistorischen Stätten besichtigen,
etwa die „stehenden Steine von
Calanais“. Sie sind wegen ihrer
Abgelegenheit weniger bekannt
als die Megalithanlagen von
Stonehenge oder Avebury, aber
schottische Landschaft an Dramatik zu bieten hat. Es sieht
überall so aus, als käme gleich
der Mime Christopher Lambert
mit Schlafzimmerblick, Schottenrock und wildem Gefolge um
die Ecke. Hier wird der Talisker
gebraut.
Doch der Höhepunkt ist die Einkehr bei Ardbeg an der Südküste
der Insel Islay. Die produzieren
dort einen rauchig-torfigen und
schweren Malt, der riecht wie ein
Schwarzwaldschinken. Bestimmte Fässer zählen zu den
besten Whiskys der Welt. Na,
dann am Abend im Quartier ein
gepflegtes „Slàinte“ (gäl., „Prost“),
sprich „slantsche“ mit ganz weichem „sch“ am Ende, eine Aussprache, die gegen später immer
besser gelingt, garantiert.
Auf der Rückreise zur Fähre in
Newcastle führt kein Weg an
Edinburgh vorbei. Die Burg des
Königs Eiddyn ist seit dem 15.
Jahrhundert die Hauptstadt
Schottlands und Sitz des Parlaments. Dieses Selbstbewusstsein
drückt sich bereits in der stolzen
Silhouette der Altstadt aus, die
mit der Kathedrale St. Mary’s
schon von weitem den Horizont
dominiert.
Wer es genauer wissen will,
sollte auf der Haupteinkaufsstraße Princes Street flanieren.
Er wird dort mit einem Ausblick
über die Anlagen der Princes
Street Gardens hinweg zu Altstadt und Burgberg belohnt. Es
lässt sich natürlich auch das
Thema Whisky stilecht abschließen, etwa im Scottish Whisky
Heritage Center in der Royal Mile
auf dem Castle Hill mit Verkostung (Eintritt acht Pfund). In der
weltgrößten Sammlung von
Scotch Whisky warten über 300
verschiedene Single-Malt- und
Blend-Whiskys auf ihre Entdeckung.
Volker Hammermeister
I N F O
FÄHRE: Am bequemsten von Amsterdam/Ijmuiden nach Newcastle mit
einem Schiff der DFDS-Seaways. Es
legt abends 18 Uhr ab und kommt
nach britischer Zeit um 9 Uhr an.
Info: www.dfdsseaways.de.
STRASSEN: Es herrscht Linksverkehr.
Autofahrer gewöhnen sich schnell
ein. Auch im Kreisverkehr gilt „Rechts
vor links“. Für Deutsche ist ein Spaziergang fast gefährlicher als Autofahren. Beim Überqueren der Straße
immer erst nach rechts gucken, dann
erst nach links.
TANKEN: Die Dieselpreise bewegen
sich in den Ländern Deutschland,
Holland und Großbritannien auf ähnlichem Niveau. Die Zapfsäulen der
großen Supermarktketten in Schottland bieten die günstigsten Preise.
ESSEN: In den Supermärkten findet
sich das gleiche internationale Angebot wie hierzulande zu ähnlichen
Preisen. Ein einfaches Essen in Restaurants kostet selten mehr als umgerechnet zwölf Euro. Top-Restaurants sind aber teuer.
CAMPINGPLÄTZE: Sie sind fast
überall zu finden. Die meisten Plätze
sind nicht parzelliert. Bezahlt wird
meist pro Stellplatz (engl. pitch), Personen und Kinder sind inklusive. Die
Sanitäranlagen sind sauber, entsprechen aber nicht deutschen Standards.
Es fehlen beispielsweise Einzelwaschkabinen. Empfehlungen: Aberlour
Gardens Caravan Park (Speyside),
www.aberlourgardens.co.uk. Skye:
Sligachan campsite, Sligachan Hotel,
Sligachan, www.sligachan.co.uk.
Staffin Campside, Staffin, Portree,
www.staffincampsite.co.uk.
REISEZEIT: Januar und Februar sind
die kältesten Monate, Juli und August
normalerweise die wärmsten.
MIDGES: Sie sind kleiner als unsere
Stechmücken und zehnmal so fies. Insektenschutzmittel sind wichtig.
LITERATUR: Michael Jacksons „Malt
Whisky“ im handlichen Format ist die
Pflichtlektüre für Whisky-Liebhaber.
Gebundene Ausgabe mit 448 Seiten,
Dorling Kindersley Verlag, 25 Euro,
ISBN 978-3831021222.
WEITERE INFORMATIONEN:
Schottlands nationale Tourismusorganisation bietet Informationen und
Reisetipps zu Unterkünften, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten.
www.visitscotland.com/de
Foto ‚Hurtigruten‘ © Renate Dauelsberg
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Die Gründung des ACE fällt genau in die Zeit, in der ein Urlaub auf
Rädern volkstümlich wird – beide sind gemeinsam groß geworden, beide haben
sich verändert, beide werden auch in Zukunft attraktiv sein.
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ACE LENKRAD 7/2015
Der Zugwagen für
die rollende
Urlaubswohnung heißt 1965 VW Käfer oder
Opel Kadett, vielleicht sogar
schon Ford Taunus 17 M oder
Opel Rekord. Der Chef fährt Opel
Admiral oder Mercedes – und
übernachtet im Hotel. Wer NSU
Prinz fährt, quetscht ein Zelt hinein und zieht zum Union Lido an
die italienische Adria.
Süddeutsche kämpfen sich über
die Alpen ins warme Italien.
Nordrhein-Westfalen fahren an
FOTOS: ARCHIV
Der Weg in den Urlaub führte schon
in den Sechzigern mit VW und Eriba
über die Alpen (ganz links). Von oben
nach unten: Hobby baute seit 1967
Caravans, ist heute Marktführer.
Zu den großen Wettbewerbern zählte
in den Siebzigern der Bürstner Flipper. Fendt stieg 1970 ein, entwickelte
einen Caravan mit Alkoven.
die Nord- oder Ostsee. Wenige
Kilometer weiter östlich campen
die Deutschen aus der DDR. Der
Wunschtraum vieler Deutscher
ist das eigene Haus auf Rädern.
Die Branche explodiert: 1965
durchbrechen die Caravan-Neuzulassungen erstmals die Marke
von 10 000 Einheiten.
Acht Jahre später erreichen sie
das Allzeithoch von 45 690 Caravans. Aus einem Bestand von
rund 50 000 Caravans 1965 werden bis 1980 über 400 000 rollende Ferienwohnungen. Die
Gründerzeit der Branche ist Mitte
der 1960er-Jahre schon vorbei –
die Branchengrößen von heute
haben meist Mitte/Ende der
fünfziger Jahre begonnen – nur
Dethleffs blickt weiter zurück.
Am Haken des Zugwagens hängen 1965 Austermann, Bürstner,
Dethleffs, Eifelland, Eriba, Jomi/
Middendorf, Kiel, Knaus, LelyDechentreiter, Tabbert, Eicker,
Schweikert, Westfalia, Wilk oder
gar ein Weippert. Nachzügler
gehen an den Start: Adria und
Hobby bauen ihre ersten Caravans, Fendt steigt 1970 bei Lely
ein. Die meisten Caravans sind
so kompakt wie ihre Zugwagen,
denn selbst ein stattlicher Heckflossen-Mercedes 200 darf Ende
der sechziger Jahre nur maximal
1200 Kilogramm schwere Anhänger ziehen.
In Ratgebern wird noch über den
Sinn von Waschraum, Heizung
und Kühlschrank diskutiert, fest
eingebaute Doppelbetten sind
nahezu unbekannt. Der legendäre Automobiljournalist Fritz B.
Busch schreibt: „Wenn man die
Möglichkeit hat, Lebensmittel
und Getränke stets frisch … einzukaufen, dann sollte man sie im
Wagen gar nicht erst horten oder
etwa über 1000 Kilometer mitschleppen.“ Da ist was dran.
Nicht nur das Innenleben der Caravans ist schlicht, auch der Aufbau. Er besteht aus einem tragenden Holzfachwerk, außen mit
Aluminium beplankt, innen mit
einfachen Isoliermaterialien
ausgefacht – diese Grundtechnik
ist noch heute gebräuchlich.
Westfalia dagegen betreibt Aufwand mit Blechpressteilen, Eriba
orientiert sich mit Käfigbauweise am Flugzeugbau.
Reisemobile sind in den Sechzigern nicht relevant, es gibt VWAusbauten von Westfalia und
Fiat von Weinsberg. Hymer baute
1961 drei Borgwardmodelle aus,
Mikafa fertigt damals schon
stattliche Gefährte.
In den siebziger Jahren ändert
sich dies. Amerikaner entdecken
Westfalia-Busse auf VW, Tausende schwimmen jedes Jahr
über den großen Teich. Für betuchte Kunden gibt es den James
Cook auf Mercedes. Angehende
Lehrer machen ihr Hobby zum
Beruf, Ingenieure entdecken
Marktlücken: Die große Zeit der
VW-Ausbauten beginnt. Carthago, CS, Fischer, La Strada, Reimo
oder Varius entstehen, auch
längst vergessene Fabrikate.
Hymer wagt mit dem integrierten Hymermobil erfolgreich
einen Neustart. Basisfahrzeuge
heißen in dieser Zeit VW, Mercedes, Ford, Bedford und Mitsubishi. Reisemobile sind im Kommen, 1972 überspringen sie erstmals 1000 Neuzulassungen, die
5000er-Marke fällt 1982. Gleichzeitig startet mit dem Fiat Ducato
ein Transporter als ReisemobilPlattform, der die Szene umkrempeln wird. Preis und Gewicht stimmen, der Frontantrieb
bietet viele Freiheiten, bald folgt
ein kraftvoller Turbodiesel.
Die großen Caravanmarken entdecken den „Motorcaravan“,
meist mit geräumigen Alkovenmobilen. Dethleffs und Bürstner
starten, Hobby lässt den schnittigen 600 in Yachtoptik vom Stapel, Knaus den Traveller, das
erste Designermobil der Branche.
Parallel dazu wetteifern Bürstner
und Hobby um die CaravanACE LENKRAD 7/2015
57
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Marktführerschaft in Europa –
letztendlich hat Hobby die Nase
vorn. Niesmann + Bischoff setzt
in der Superliga mit Clou und
Clou Liner Maßstäbe – der Luxusintegrierte mit Pkw als Beiboot ist ein Hingucker.
Und die Autohersteller steigen
ein. Ford präsentiert 1986 den
Nugget auf Transit, zwei Jahre
später verwandelt VW den feinen
Westfalia Joker in den volkstüm-
merns locken attraktive Regionen. Und die Ostdeutschen tauschen Trabi gegen Golf sowie
Bastei, Camptourist, Quek gegen
Westfabrikate.
Trotzdem ist es mit den goldenen
Caravanzeiten vorbei, die Zulassungszahlen sinken so stetig,
wie sie bei den Reisemobilen
steigen. Dann aber setzt ein Abschwung ein, Marktkonzentration ist die Folge. Hobby über-
schoff mit Doppelboden und
hochwertigem Aufbau. Und
Pössl schickt sich an, mit günstigen Ducato-Ausbauten die Campingbusszene umzukrempeln.
Das neue Jahrtausend bringt
einen vorhersehbaren Wechsel:
2007 meldet der Herstellerverband CIVD in Deutschland erstmals mehr neu zugelassene Reisemobile (19 655) als Caravans
(19 067). Im vergangenen Jahr
Betten sind fast ausgestorben.
Das gilt ebenso für Caravans, beiden Gattungen gemeinsam ist
eine hochentwickelte Bordtechnik. Auch die Aufbautechnik hat
mit Böden und Dächern aus GfK
und hochwertigem Isoliermaterial gewonnen.
Die Branchenvielfalt wächst
durch Zellteilung: Carado und
Sunlight, Forster, Malibu und
Morelo stammen direkt oder inKOMMEN UND GEHEN
Die Caravan- und Reisemobilbranche ist schnelllebig.
LMC etwa feiert jetzt 60 Jahre. Die
Story begann 1955 als Austermann,
1966 von Wilhelm Saure übernommen. Daraus wurde 1981 mit weiteren
Gesellschaftern LMC, „Lord Münsterland Caravan“, bevor 1991 Hymer einstieg. In LMC aufgegangen ist TEC. Die
Marke geht auf die fusionierten Fabrikate Kiel und Eicker zurück, landete
dann im Hymer-Reich. Westfalia, heute
Westfalen Mobil, wechselte in den
Neunzigern von der Gründerfamilie in
die Hände privater Investoren, darunter der damalige Bertelsmann-Chef
Mark Wössner. Das Trio reichte Westfalia an Daimler weiter, dann kam eine
Beteiligungsgesellschaft. Heute ist
Westfalia Teil der französischen Rapido-Gruppe. In Knaus-Tabbert stecken
lebendige und verschollene Marken:
Knaus, Tabbert, Weinsberg hier, Bavaria Camp, Eifelland, FFB und Wilk dort.
Eine Kleinigkeit im Vergleich zur aktuellen Markensammlung der französischen Trigano-Gruppe: Arca, Auto Trail,
Autostar, Benimar, Caravelair, Challenger, Chausson, Ci, Elnagh, Eura Mobil,
Font Vendome, Forster, Karmann, La
Mancelle, McLouis, Mobilvetta, Notin,
Raclet, Roller Team, Silver, Sterckeman,
Trigano – hier geht die Urlaubssonne
nicht unter.
Legenden im Uhrzeigersinn: Hymermobil
auf Bedford – Integrierter der 70er, Hobby
600, Jahrgang 84, früher Knaus Traveller.
Dethleffs startet mit Fiat Ducato. Vier
Generationen VW California. Westfalia
Helsinki: Bus mit Klasse und Stückzahlen.
lichen California – bis heute ein
Hit. Mercedes folgt mit dem
Marco Polo auf Vito mit zeitlichem Abstand. Alle drei Busse
baut Westfalia aus, ein Kabinettstück. VW wird später aus der
Liaison aussteigen und die Fertigung selbst in die Hand nehmen.
1989/90 gibt es neue Reiseziele:
Die deutsch-deutsche Grenze
fällt, vom Erzgebirge bis zur Ostseeküste Mecklenburg-Vorpom58
ACE LENKRAD 7/2015
nimmt Fendt, Hymer erwirbt
Niesmann + Bischoff, Bürstner
und Laika, Knaus verschluckt
sich fast an Tabbert. Die Campingbusse von der Stange erdrücken bisherige Anbieter. Prompt
verlässt Carthago das VW-Segment und verlegt sich erfolgreich
auf aufgebaute Reisemobile. Ein
neuer Fiat Ducato fördert 1994
Innovationen. Herausragend ist
der Flair von Niesmann + Bi-
erreichten Reisemobile erstmals mehr als 25 000 Einheiten,
Caravans haben sich bei etwa
17 000 Fahrzeugen stabilisiert.
Die Szene hat sich verändert:
Campingbusse zeigen feine Einrichtungen und vielfach ein Bad,
bei Reisemobilen stehen teilintegrierte Fahrzeuge im Mittelpunkt. Deren Küchen beherbergen ausladende Kühlschränke,
Grundrisse ohne fest eingebaute
direkt von arrivierten Fabrikaten
ab. Auch die VW-Szene ist wieder
lebendig: Spacecamper, Terracamper oder Custom Bus bringen frischen Wind.
Wie vor 50 Jahren achten Caravan- und Reisemobilhersteller
auf die schlanke Linie. Das aber
liegt weniger an schmalbrüstigen Zugfahrzeugen als an eng
gefassten Führerscheinen.
Randolf Unruh
ACE LENKRAD 7/2012
59
FREIZEIT & REISE
MAGAZIN
Auf der Celestyal Crystal
lassen sich die Perlen der
Adria erkunden.
K
O
M
P
A
K
T
SONDERKREUZFAHRT MIT DER CELESTYAL CRYSTAL
Griechische Gastfreundschaft und deutschsprachiger Service – das erwartet die Gäste an
Bord der Celestyal Crystal. Die griechische Reederei Celestyal Cruises präsentiert erstmals zusammen mit ihrer Generalagentur H&H Touristik vom 11. bis 18. Oktober eine Sonderkreuzfahrt: Die achttägige Reise führt zu den Traumzielen der Adria. Venedig, Dubrovnik, Kotor, Saranda, Korfu und Patras stehen auf dem Besichtigungsprogramm, die Reise startet im Fischerstädtchen Chioggia. An Bord der Celestyal Crystal genießen die Gäste eine ausgezeichnete
Küche (Vollpension) und eine familiäre Atmosphäre. Die Kreuzfahrt wird zu einem besonderen
Einführungspreis angeboten – ab 589 Euro pro Person bei eigener Anreise. Optional bietet der
Veranstalter einen Bustransfer mit Zwischenübernachtung für 199 Euro an. Weitere Informationen unter der Reisehotline von H&H Touristik, Tel. 07 21/97 67 50 00. www.hht.de
WARTH-SCHRÖCKEN IN ÖSTERREICH
Die Familie ist
ein Team
Wild geht es in Ulm am Schwörmontag zu.
SCHWÖRMONTAG IN ULM
Die Spatzen gehen
ins Wasser
Wenn das Wasser der Donau in Ulm zu kochen scheint und am Ufer von allen Seiten der
Ruf „Ulmer Spatza, Wasserratza, hoi, hoi, hoi“
erschallt, dann ist Schwörmontag. An diesem
Ulmer Feiertag – in diesem Jahr der 20. Juli –
stürzen sich beim „Nabada“ (schwäbisch für
„Hinunterbaden“) ab 16 Uhr die Wasserbegeisterten in Gummibooten, auf witzig dekorierten
Flößen und weiteren abenteuerlich anmutenden, teils selbst gebauten Schwimmgeräten in
die Fluten. Zahlreiche Musikkapellen auf
schunkelnden Schiffen sorgen für eine wahrlich ausgelassene Stimmung auf und entlang
der Donau. Nähere Infos: Ulm Touristik,
Tel. 07 31/1 61 28 30. www.tourismus.ulm.de
60
ACE LENKRAD 7/2015
Abenteuer im Wasser, am Felsen und in
der Luft: Warth-Schröcken schickt bei den
„Teenage Outdoor Days“ Jugendliche mitsamt
ihren Eltern ins Abenteuer. Das Konzept: durch
gemeinsame Aufgaben wird der Teamgeist gestärkt. Familien seilen sich beim Schnupperklettern gegenseitig ab, erleben beim Canyoning gemeinsame Abenteuer im Wasser und
fliegen im Abenteuerpark über Felsen und
Klippen. Eine Woche Teambuilding gibt es ab
650 Euro für eine vierköpfige Familie. Im Preis
sind für die Teenager Schnupper-Kletterkurse,
Eintritt in den
Abenteuerpark
Schröcken und
Canyoning-Touren
enthalten. Die
„Teenage Outdoor
Days“ sind noch
bis zum 6. September im Angebot. Weitere Informationen: WarthSchröcken Tourismus, Infoline:
00 43/5 58 33 51 50
Gemeinsam Aufgaben zu
www.warthmeistern – das schweißt
schroecken.com
eine Familie zusammen.
FOTOS: ARCHIV
Höhepunkte der Adria
Vor 50 Jahren wurde die KooperaKoopera
tion der Schlosshotels & Herrenhäuser aus der Taufe gehoben. Die Hotelvereinigung präsentiert die diesjährige Broschüre des Schlosshotelführers als edle Jubiläumsausgabe, die
auf mehr als 200 Seiten über 90 Mitgliedsbetriebe – darunter auch ausgewählte historische Restaurants
und Traditionsweingüter – ausführlich vorstellt. Der kostenlose Jubiläumsführer kann unter Tel. 00 43/
6 24 59 01 23 oder per E-Mail bestellt
werden: [email protected]
Roaming-Gebühren sollen 2017
wegfallen: EU-Kommissar Günther
Oettinger rechnet mit einer baldigen
Einigung mit den 28 EU-Mitgliedsländern und dem Parlament. Eigentlich sollte es die Aufschläge für Telefon und Surfen bereits Ende des Jahres nicht mehr geben.
Fernbusse werden teurer: Der
Preiskampf unter den Busunternehmen lässt langsam nach und das Geschäft boomt. Langfristig können die
Anbieter die Tiefpreise nicht halten,
glauben Marktforscher. Zahlten die
Kunden Ende 2014 noch 8,6 Cent pro
Kilometer, so sind es jetzt schon über
zehn Cent.
Deutsche Urlauber zahlen im Ausland am liebsten bar: Mehr als die
Hälfte der Reisenden hält Scheine
und Münzen für sichere Zahlungsmittel. Zwei Drittel haben im Urlaub
noch nie mit einer Karte bezahlt. Das
hat eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Populus
ergeben. Demnach tauscht jeder
Zweite vor der Abreise Geld in
Scheine und Münzen der Fremdwährung um.
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DIE PANNENHELFER VOM ACE
SCHNELLE HELFER
Sie arbeiten nach dem „Prinzip Feuerwehr“ und rücken aus, wenn es brennt – sprich, wenn ein ACE-Mitglied nach
Panne oder Unfall schnelle Hilfe benötigt. Mit über 450 Vertragspartnern arbeitet der ACE in Deutschland
zusammen. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums hat ACE LENKRAD zwei der dienstältesten Pannenhelfer besucht.
62
ACE LENKRAD 7/2015
FOTOS: KOV, EMM (1), PRIVAT (1)
Im Hamburger Osten ist Rolf
Fitzek der Partner des ACE, wenn
es um die Pannen der Mitglieder
geht. Seit 1980 ist Fitzek
ACE-Vertragspartner. Angefangen hat der heute 65-Jährige als
Ein-Mann-Betrieb. Heute beschäftigt er zehn Mitarbeiter, darunter
seine Frau und seinen Sohn.
Die schnelle Pannenund Unfallhilfe, das
ist seit 1965 die Kernleistung des ACE und
einer der Hauptgründe, warum Autofahrerinnen und Autofahrer Mitglied im Auto
Club Europa werden. In den Anfangszeiten, vor 50 Jahren, als die Mitgliederzahl
noch überschaubar war, besaß der ACE
eine eigene Pannenflotte. Die Hilfe für die
Mitglieder wurde tagsüber über die regionalen Geschäftsstellen organisiert, am
Wochenende und in der Nacht übernahm
eine Wach- und Schließgesellschaft den
Telefondienst und koordinierte auch die
Hilfseinsätze.
Doch der ACE wuchs schnell und so war
schon nach wenigen Jahren klar, dass dieses Modell keine Zukunft hatte. Denn eine
eigene Pannenflotte ist teuer und der
sorgsame Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen war den Finanzvorständen des ACE
schon immer eine Herzensangelegenheit.
Eine Lösung für das Dilemma war schnell
gefunden und hat sich bis heute bewährt.
Der ACE setzt auf das „Prinzip Feuerwehr“
– ausrücken, wenn‘s brennt. Deutschlandweit hat der Club ein Netz mit Vertragspartnern aufgebaut, im Normalfall ist jeder
Ort innerhalb von 20 Minuten erreichbar.
Die Einsätze werden vom zentralen ACEEuro-Notruf in Stuttgart koordiniert. Die
84 Mitarbeiter organisieren auch die Hilfe im Ausland, dort kommen befreundete
Autoclubs oder professionelle Pannen- und
Abschleppunternehmen zum Einsatz.
Die Vertragspartner sind teilweise seit Jahrzehnten treue Partner des ACE – wie beispielsweise Rolf Fitzek aus Hamburg. Der
65-Jährige ist seit 1980 ACE-Vertragspartner. Wann immer ein ACE-Mitglied im Osten von Hamburg ein Problem mit seinem
Fahrzeug hat, dann klingelt bei Fitzeks
das Telefon. Ehefrau Gerlinde Fitzek ist im
Büro das Mädchen für alles. Sie koordiniert
die Einsätze der zehn Mitarbeiter. Ohne
modernste Technik funktioniert gar nichts,
Rolf Fitzek erinnert sich aber noch gut an
ACE LENKRAD 7/2015
63
Vor 40 Jahren fuhr Alois Drexler
mit dem Opel Blitz zur Pannenhilfe.
Statt um Keilriemen muss er sich heute
eher um die Elektronik kümmern.
die Zeit vor Computer, Navi und Handy.
„Damals habe ich nach einem Einsatz die
nächste Telefonzelle gesucht und meine
Frau angerufen, ob sie einen neuen Auftrag hat. Ohne Stadtplan ging gar nichts.
Eine riesige Erleichterung war es dann, als
wir Funk in die Wagen bekamen“, erinnert
sich Fitzek.
Sein Sohn Nils ist 2008 in den elterlichen
Betrieb eingestiegen. Schon als kleiner
Junge hat er in den Ferien seinen Vater begleitet, wenn der morgens in den großen
Abschleppwagen stieg. „Wenn die Eltern
so ein Unternehmen aufgebaut haben,
ist es natürlich auch ganz schwer ‚Ne, das
mach ich nicht’ zu sagen. Sie haben mir
64
ACE LENKRAD 7/2015
aber immer die Wahl gelassen“, sagt der
gelernte Automobilmechaniker.
Der Beruf des Pannenhelfers hat sich in
den vergangenen Jahren stark verändert,
heutzutage sind die meisten Pannen elektronischer Natur. Aber nicht nur die Art der
Arbeit hat sich gewandelt: „Die Rücksichtnahme wird immer weniger. Zum Beispiel
wird es mit der Bildung einer Rettungsgasse immer schwieriger. Oder wenn wir
irgendwo stehen und an einem Fahrzeug
arbeiten, wird vonseiten der Autofahrer
immer häufiger gepöbelt. Wir stehen doch
nicht aus Jux und Dollerei mit unserem
Fahrzeug am Straßenrand“, wirbt Nils Fitzek für mehr Verständnis.
Clubvorteile
Einer der ältesten ACE-Vertragspartner
ist Alois Drexler aus dem bayerischen
Wackersdorf. Seit nunmehr 40 Jahren
kümmert sich der inzwischen 72-Jährige
um die großen und kleinen Pannen der
ACE-Mitglieder. Doch nicht nur das: Seine
Kfz-Meisterwerkstatt ist gleichzeitig ACEOK-Servicecenter und er engagiert sich
seit 15 Jahren ehrenamtlich im ACE-Kreis
Schwandorf, inzwischen ist er stellvertretender Kreisvorsitzender.
15%
Rabatt
für ACEMitglieder
Sein größtes Hobby aber sind seine Oldtimer. Er besitzt über 100, die meisten sind
Opel-Modelle. Kein Wunder, hat Drexler
doch seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker bei einer Opel-Werkstatt gemacht. Das
Glanzstück – und auch das älteste Exemplar der Sammlung – ist ein Opel Super 6 von
1936. Und auch sein erster Abschleppwagen hatte den Blitz auf der Motorhaube.
Auch dieses Exemplar steht noch auf dem
Betriebsgelände – allerdings ziemlich verrostet und auch nicht mehr ganz fahrtüchtig. Die anderen Modelle sind dagegen
topgepflegt und werden auch hin und wieder auf den bayerischen Straßen bewegt.
Ab nächstem Jahr sollen sie in einem Museum zu besichtigen sein, die konkreten
Pläne für den Umzug stehen schon. Doch
ACE-Mitglieder müssen sich keine Sorgen
machen, wenn Alois Drexler beschließt,
dann mehr im Museum als mit dem Abschlepper auf der Straße zu sein – die Nachfolge ist auch hier längst geregelt.
glü
Wenn Sie mit Ihrem
Smartphone oder
Tablet den QR-Code
scannen, gelangen Sie
zum Film über unsere
Pannenhelfer. www.aceonline.de/pannenhelfer
Mitglieder, die per
Telefon oder App
einen Notruf absetzen, landen in
der ACE-Notrufzentrale. 84 Mitarbeiter sind hier
beschäftigt.
Unvergessliche Sommermomente
in der Autostadt in Wolfsburg
Genießen Sie Konzerte in einmaliger Kulisse, entspannen Sie
bei kühlen Getränken auf der Pontoninsel „La Riviera“
oder werden Sie bei einer Bootsfahrt im Hafenbecken aktiv:
Im Sommer verwandelt sich die Autostadt in Wolfsburg,
der automobile Themen- und Erlebnispark am
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am WelcomeDesk bitte Clubkarte vorlegen.
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Weitere Informationen: ace-online.de/autostadt
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C L U B
ERWIN BRAUN TRITT IN DEN RUHESTAND
Tschüss, Erwin
Auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung wird der bisherige stellvertretende Vorsitzende des ACE,
Erwin Braun, nicht mehr kandidieren. Nach 33 Jahren beim Auto Club Europa
tritt er in den Ruhestand, um sich künftig ganz der Familie und seinen sportlichen Aktivitäten zu widmen.
Eigentlich wollte er höchstens zwei Jahre beim ACE bleiben und sich dann eine neue
berufliche Herausforderung suchen. Doch aus dem geplanten
Intermezzo ist eine treue Beziehung geworden:
Wenn Erwin Braun sich nach
der Hauptversammlung Mitte
Juli in den Ruhestand verabschiedet, hat er 33 Jahre beim
ACE gearbeitet und den Club in
66
ACE LENKRAD 7/2015
dieser langen Zeit entscheidend
mitgeprägt – nicht nur in den
vergangenen neun Jahren als
Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender.
Braun, der vor seinem Referendariat an der kaufmännischen
Schule in Friedrichshafen Volksund Betriebswirtschaft in Tübingen studiert hatte, sah angesichts von Stellenkürzungen
keine berufliche Perspektive im
Schuldienst mehr. So reifte sein
Entschluss, in die Wirtschaft zu
wechseln.
Eine Bewerbung landete beim
ACE, der per Stellenanzeige in
der Stuttgarter Zeitung einen
Assistenten des kaufmännischen Vorstandes suchte. Auch
Daimler und der Versicherungskonzern Münchner Rück hätten
den damals 29-Jährigen gerne
eingestellt. Dass er sich gegen
die großen Unternehmen und
für den Autoclub entschied, hatte ganz pragmatische Gründe.
„Als Assistent des Vorstandes
ist das Aufgabengebiet vielfältig. Das fand ich wahnsinnig
spannend und ich wusste, ich
kann dabei viel lernen.“ Nach
zwei Jahren, so sah es sein Karriereplan vor, sollte der Wechsel
zu einem größeren Unternehmen erfolgen.
dungsgeschäftsführer ab dem
Jahre 1994 über 20 Jahre allein führte, wurde die zentrale Dienstleistung des ACE, der
ACE Euro-Notruf, in die eigenen
Hände genommen. Der Aufbau
leistungsfähiger Strukturen und
die Vernetzung über ganz Europa zur Erbringung der Hilfeleistung waren eine große Herausforderung. Über 1,6 Millionen Notrufe von ACE-Mitglie-
und war in dieser Funktion sowohl für die Anzeigenakquisition als auch für Druck und
Herstellung der Mitgliederzeitschrift ACE LENKRAD zuständig.
Und so war er gleichwohl der
natürliche Nachfolger von Dieter Fabig, der sich 2006 in den
Ruhestand verabschiedete.
Das sahen auch die Delegierten
der außerordentlichen Hauptversammlung und wählten ihn
nern und Wettbewerbern Respekt und Anerkennung für seine Leistungen gezollt werden.
Das bewirkt nicht einer allein,
sondern ist das Zusammenspiel
vieler Menschen. Obwohl viel
in den vergangenen Jahren geleistet worden ist, warten jeden
Tag neue Aufgaben und Herausforderungen. Hierzu wünsche ich nicht nur meinem Nachfolger, sondern dem gesamten
ACE Glück auf.“
Auch wenn es so scheint, als seien Zahlen und Bilanzen Erwin
Brauns große Leidenschaft, so
gibt es doch zumindest zwei
Gründe, die dafür sprechen,
dass ihm der Abschied vielleicht
nicht ganz so schwer fällt.
Seine Frau Maria, mit der er
seit über 20 Jahren verheiratet
ist, freut sich auf die neue Zeit.
„Sie hat wie selbstverständlich
ihren Beruf aufgegeben und
sich um die Erziehung unserer
drei Kinder gekümmert. Dafür
bin ich ihr sehr dankbar.“ Jetzt
im Ruhestand wird mehr Zeit
für Zweisamkeit sein. Viel Verständnis hat Maria auch für das
Hobby von Erwin Braun, den
mit nur einer Gegenstimme und
einer Enthaltung zum stellvertretenden ACE-Vorsitzenden.
Und was ragt aus 33 Jahren ACE
besonders heraus? „Erinnern
wird man sich immer an den gelungenen Erwerb der ACE-Zentrale. Stolz macht mich am Ende
meiner Tätigkeit, dass dem ACE
und seinen Mitarbeitern sowohl
national als auch international
von Mitgliedern, Geschäftspart-
Fußballsport. Erst als rechter
Stürmer, später als Verteidiger
kickte er beim SV Untermarchtal, als Schiedsrichter leitete er
bisher über 1250 Spiele – bis hin
zur höchsten Amateurklasse.
Wenn Erwin Braun nach seinen
Plänen für die Zeit nach dem
ACE gefragt wird, antwortet er
gerne: „Keine.“ Doch wer ihn
kennt, weiß, dass das so mit Sicherheit nicht stimmen kann. glü
FOTOS: EMM, PRIVAT
Doch auch beim ACE registrierte man sein kaufmännisches
Talent. Dieter Fabig, der damalige kaufmännische Vorstand,
erkannte schnell, dass sein Assistent ein Händchen für Zahlen
hatte. Nach kurzer Zeit nahm er
den neuen Mitarbeiter in Verantwortung, bereits nach 18 Monaten übertrug er ihm gar den
gesamten Bereich Finanzen und
Betriebswirtschaft und Braun erhielt Gesamtprokura.
Dabei war es nicht der berufliche Erfolg allein, der Braun
beim ACE hielt. „Das Team, die
Kollegen im Club sind toll – damals wie heute“, so der 62-Jährige. „Auch das Wechselspiel
Hauptamt-Ehrenamt gefällt mir.
Es ist beindruckend, wie viele
Menschen sich ehrenamtlich
beim ACE engagieren. Sowohl
den ACE-Mitgliedern als auch
den ACE-Beschäftigten habe ich
mich immer verpflichtet gefühlt.“
So ließ er sich auch in die Pflicht
nehmen, als Anfang der 1990erJahre die neue Ausrichtung des
ACE erfolgte. Mit der Euro Union Assistance, die er als Grün-
In 33 Jahren – davon neun als stellvertretender Vorsitzender – hat Erwin Braun den ACE entscheidend geprägt.
Jetzt rücken Familie und Sport in den Mittelpunkt.
dern rund um die Uhr hat der
ACE Euro-Notruf während seiner Amtszeit entgegengenommen und Hilfe organisiert. „Das
geht nur mit einer guten Mannschaft. Ich stand zwar im Vordergrund, das Lob für die Leistung steht hauptsächlich anderen zu“, drückt er seine Einstellung hierzu aus.
Von 1995 bis 2013 war er Geschäftsführer des ACE-Verlages
Während Erwin Braun beim ACE
Verantwortung übernahm,
kümmerte sich seine Frau Maria um
die Erziehung der Kinder. Jetzt im
Ruhestand soll die Familie bei Erwin
Braun an erster Stelle stehen.
Direkt danach kommt aber der Sport.
Seine Leidenschaft gilt dem Fußball,
als Schiedsrichter ist Braun immer
noch aktiv – auf dem Platz
und in der Nachwuchsausbildung.
ACE LENKRAD 7/2015
67
Der ACE-Schlaglochmelder ist aktiv. Melden
Sie hier online aktuelle Straßenschäden.
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C L U B
www.ace-online.de/schlaglochmelder
Ihr direkter Draht
Treffpunkt ACE
Seit März sind die ehrenamtlichen
ACE-Funktionäre unterwegs und
beobachten, wer beim Autofahren
telefoniert oder simst. Die Ergebnisse sind teils erschreckend. In Hamburg an
der Elbbrücke waren es beispielsweise am Morgen des 15. April innerhalb von
1,5 Stunden 75 Autofahrer, die quasi im Blindflug unterwegs waren. Moderne
Kommunikationsgeräte im Auto sind toll – aber nicht beim Autofahren. Haben
Sie selbst auch schon Erfahrungen mit solch rücksichtslosen Fahrzeugführern gemacht? Machen Sie doch – wenn Sie zu Fuß unterwegs sind – mal ein
Foto und senden uns dieses zu. Beteiligen können Sie sich im Internet unter
www.ace-online.de/park-dein-handy oder per Post an: ACE Club-Service,
Stichwort: Foto – Park Dein Handy, Schmidener Straße 227, 70374 Stuttgart.
Einsendeschluss ist der 10. September 2015. Unter allen Einsendern verlosen wir
drei Bluetooth- Freisprecheinrichtungen.
ACE INFO-SERVICE
Bei Fragen rund um Ihre Mitgliedschaft,
Reiserouten, Sicherheitstrainings und Zusatzleistungen, rund um die Uhr.
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07 11/530 33 66 77
Fax
07 11/530 33 66 78
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www.ace-online.de/kreisclubs
ACE-Mitglieder sind ehrenamtlich
in den ACE-Kreisen engagiert.
Sie kümmern sich um kommunale
Verkehrspolitik und sorgen für ein
erlebnisorientiertes Clubleben.
Was in den einzelnen Kreisen los ist,
erfahren Mitglieder im Internet oder
vom ACE-Infoservice.
Club-Termine: Informationsabende
stehen genauso auf dem Programm
wie kulturelle Veranstaltungen, Pannenkurse oder gemeinsame Clubfahrten. In den ACE-Sprechstunden
werden alle Fragen beantwortet.
Sicherheitstrainings: Der ACE
veranstaltet regelmäßig Trainings für
Auto-, Motorrad- und Caravanfahrer.
Neben Basis- werden Aufbautrainings für geübte Fahrer angeboten.
Für Mitglieder gibt es die Sicherheitstrainings zum Vorteilspreis.
ACE REISEBÜRO
Mitgliederreisen und Katalogreisen,
Buchung und Beratung rund um die Uhr.
Telefon
07 11/5303 678
Fax
07 11/5303 119
E-Mail
[email protected]
S O
H I L F T
Ansprechpartner: Die Mitglieder
der ACE-Kreisvorstände haben stets
ein offenes Ohr für die Mitglieder,
sie beantworten Fragen und nehmen
Anregungen auf.
Partnerwerkstätten: Hier können
Mitglieder an ihren Fahrzeugen kostenlose Winter- oder Urlaubschecks durchführen lassen. Mit der ACE-Vorteilskarte gibt es einen Sofortrabatt von zehn
Prozent auf alle Ersatzteile bei in der
Werkstatt durchgeführten Wartungs-,
Reparatur- und Montagearbeiten.
Vertrauensanwälte: Die vom ACE
ausgesuchten Anwälte sind versiert
in allen Fragen rund um das Verkehrsrecht. Mitglieder haben Anspruch
auf eine kostenlose Erstauskunft.
Teilen Sie Ihre E-Mail mit und
erfahren Sie Neuigkeiten sofort:
[email protected]
D E R
A C E
Pannenhelfer war alter Kumpel
68
ACE LENKRAD 7/2015
FOTOS: ARCHIV, FOTOLIA
ACE EURO-NOTRUF
Bei Panne oder Unfall rund um die Uhr.
An Notrufsäulen: Verlangen Sie den ACE.
Vorwahl aus dem Ausland: 0049
Telefon
07 11/530 34 35 36
Fax
07 11/530 34 35 37
E-Mail
[email protected]
ACE Notfall-Rechtshilfe
07 11/530 33 88 33
Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im ACE und hatte immer Glück,
ohne Pannen an meine Ziele zu kommen. Vor Wochen hatte ich wirklich
die erste Panne mit meinem Pkw. Da ich keine Ahnung hatte, was da nicht
okay war, rief ich in meiner Not den ACE an. Der Pannendienst war natürlich recht schnell zur Stelle, da er in der Nähe meines Pannenortes war.
Das nächste Stück Glück hatte ich in der Person des Pannenhelfers. Ein
Truckerkollege aus den alten Zeiten, die Freude des Treffens war natürlich
groß. Nebenbei haben wir die alten Zeiten wieder aufblühen lassen. Dank
der schnellen Hilfe konnte ich mit dem Fahrzeug meine Reise fortsetzen.
Danke, mein ACE!
Werner Trampe, Bad Oeynhausen
Nachhaltig unterwegs
mit dem ACE
Jeden Tag das gleiche Bild auf Deutschlands Straßen: Morgens
und nachmittags, wenn Millionen Pendler auf dem Weg zur
Arbeit oder wieder nach Hause sind, staut sich Auto an Auto, statt
Fahren ist Kriechen angesagt. Und meistens sitzt nur eine Person
im Wagen. Der ACE hat deshalb das Projekt „Gute Wege – Nachhaltige Mobilität für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“
gestartet. Ziel des Projektes ist es, die CO2-Emissionen – auf den
Verkehrssektor entfallen über 18 Prozent aller direkten CO2-Emissionen in Deutschland – spürbar zu senken. Als realistisch wird
angesehen, 20 Prozent der momentan anfallenden Pkw-Fahrten
zu verlagern. Drei Prozent auf den nichtmotorisierten Individualverkehr, elf Prozent auf öffentliche Verkehrsmittel und sechs
Prozent auf Fahrgemeinschaften. Das entspräche einer Reduktion
Kuren Sie wie einst die Könige in Tschechien!
8 Tage Marienbad zum Wohlfühlen, bei eigener Anreise
vom 17.08.2015 – 20.03.2016!
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ab 349 € p. P.
Das ist für Sie bereits alles inklusive:
Vor allem im Berufsverkehr kommt es häufig zu langen Staus.
der Pkw-Verkehrsleistung um durchschnittlich 1073 Kilometer
beziehungsweise einer Minderung der CO2-Emissionen um durchschnittlich 190 Kilogramm pro Beschäftigten jährlich. Im Zentrum
stehen dabei die Beschäftigten, die durch ihre Verkehrsmittelwahl und -nutzung der Dreh- und Angelpunkt des betrieblichen
Mobilitätsmanagements sind. Durch Veranstaltungen vor Ort,
Netzwerkbildung und zentrale kommunikative Maßnahmen soll
das Thema nachhaltige Mobilität im betrieblichen Umfeld stärker
verankert werden. Dabei werden die spezifischen Mobilitätsbedürfnisse von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern angesprochen und attraktiver gestaltet. Eine besondere Bedeutung
kommt der Gewinnung und Qualifizierung von Betriebsräten und
Personalräten als Multiplikatoren und wichtigen Akteuren für
eine erfolgreiche Einführung und nachhaltige Verankerung von
betrieblichem Mobilitätsmanagement zu. Der ACE wird bei dem
Vorhaben daher vom DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften
unterstützt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderung innovativer Klimaschutzprojekte der Nationalen Klimaschutzinitiative des
Bundesumweltministeriums in den kommenden drei Jahren mit
insgesamt 1,6 Mio. Euro unterstützt. Die Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist auch Teil des Aktionsprogramms
Klimaschutz 2020.
N
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N
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7 Übernachtungen im DZ in Marienbad inkl. Frühstück
6 × Mittagsimbiss (Suppen und Salat)
7 × Abendessen als Wahlmenü bzw. Buffet
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EU-TAGFAHRLICHT-GEBOTE
generelle Lichtpflicht,
Tagfahrlicht ist ausreichend
Lichtpflicht tagsüber
keine generelle Lichtpflicht
–
A C E - E X P E R T E N
A N T W O R T E N
Reichen Tagfahrleuchten?
Ich fahre im Urlaub nach Polen und habe gelesen, dass dort
eine Lichtpflicht am Tag gilt. Mein Auto ist mit Tagfahrleuchten ausgerüstet. Genügt das oder muss ich Abblendlicht einschalten? Jana K., Saarbrücken
In Polen gilt eine generelle Lichtpflicht auch
tagsüber. Hierbei reicht es nicht aus, nur die
Tagfahrleuchten zu nutzen, es muss vielmehr das
Abblendlicht eingeschaltet werden. Bei Verstoß
kann ein Bußgeld von circa 60 Euro erhoben
werden. In Europa gibt es einige Länder, die
eine Lichtpflicht am Tag vorschreiben. Darunter
Tilman Tetzsind zum Beispiel auch beliebte Urlaubsländer
loff, Reise &
wie Italien (außerorts und in Tunnels) und die
Touristik
Schweiz sowie alle skandinavischen Länder.
Tagfahrleuchten als Alternative zum Abblendlicht sind bisher
nur in Schweden, Finnland, Dänemark, Italien und der Schweiz
erlaubt. Daher raten wir in Ländern ohne eindeutige Regelung dazu, das Abblendlicht auch tagsüber einzuschalten, um
etwaigen Missverständnissen oder Geldbußen entgegenzuwirken. Dies gilt auch bei jeder Tunnelfahrt oder bei schlechten
Sichtverhältnissen, da auch hier nicht in allen Ländern explizit
auf diese Verpflichtung hingewiesen wird und dies eigentlich
für jeden Fahrzeuglenker selbstverständlich sein sollte.
Andere Reifengröße?
Wo stelle ich das Licht ein?
Ich habe mir einen Corsa B Swing gekauft, Baujahr
01.1996 mit 44 kW. Im Fahrzeugschein ist die Reifengröße
145-80 R 13 angegeben. Darf ich auch Reifen der Größe
145-70-R 13 fahren? Reinhold S., Michelau
Wir haben uns einen
neuen Kombi mit
Xenonlicht zugelegt.
Als das Auto voll beladen war, wollte ich das
Licht herunterdrehen,
um den Gegenverkehr
nicht zu blenden. Trotz
längerer Suche konnte
ich keinen Schalter finden, der mir das Einstellen ermöglichte.
Ist der Schalter nicht in jedem Auto vorhanden? Helga M., München
Gert
Schleichert,
Auto &
Verkehr
Haben Sie eine Frage an
unsere ACE-Experten?
Schreiben Sie an:
[email protected]
Stichwort: ACE-Experten
70
Heute wird im Fahrzeugschein nur noch eine
Reifendimension eingetragen. Es kann allerdings sein, dass Sie auch andere Reifengrößen
fahren dürfen, diese wären dann jedoch im
(alten) Fahrzeugbrief eingetragen. Grundsätzlich dürfen Sie in der Tat nur die Reifengrößen
fahren, die in der EU-Übereinstimmungsbestätigung (COC-Papier, können Sie ggf. beim OpelHändler anfragen) oder eben im Fahrzeugschein
stehen. Darüber hinaus ist es auch möglich,
andere Reifengrößen zu fahren, diese müssen
jedoch eingetragen werden. Dafür wenden Sie
sich am besten an eine der Prüforganisationen
(wie TÜV, Dekra oder GTÜ), die entsprechende
Unterlagen dazu haben. Zur Info: Bei Ihnen
ändert sich der Abrollumfang um 5,2 Prozent.
Entsprechend kann es sein, dass ein Tachogetriebe eingebaut werden muss, um diese Differenz
auszugleichen.
ACE LENKRAD 7/2015
Philipp Heise,
Auto &
Verkehr
Der fehlende Schalter begründet sich in der
Tatsache, dass viele der modernen Xenon- und
LED-Scheinwerfer die Helligkeits-Grenze von
2000 Lumen überschreiten. Ab dieser Grenze
sieht der Gesetzgeber vor, dass das Fahrzeug mit
einer automatischen Leuchtweitenregulierung
ausgerüstet sein muss. Bei Fahrzeugen, die mit
Xenon-Licht ausgerüstet sind, erfolgt die Kalibrierung meist direkt nach dem Motorstart,
dazu fahren die Scheinwerfer meist einmal an
ihren unteren Endpunkt und stellen sich im
Anschluss auf die richtige Höhe ein.
FOTOS: ARCHIV, PRIVAT; KARTE: SEUFFERLE MEDIENDESIGN
U N S E R
Clubvorteile
Beschilderung unlogisch?
Ich sehe immer wieder
an Kreisverkehren solche
unlogischen Beschilderungen.
Laut StVO muss ich doch allen
im Kreisverkehr die Vorfahrt
gewähren. Wenn an so einem
beschilderten Kreisverkehr
Fahrradfahrer von rechts kommen, sind es nach der Beschilderung gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, also gilt rechts
vor links, oder? Sören B. Ferch
Die von Ihnen festgehaltene Schilderkombination wird in letzter Zeit von den Kommunen
vermehrt aufgestellt, um Komplikationen zwischen
Rad- und Pkw-Fahrern zu minimieren. Grundsätzlich weist das obere Zeichen Nr. 205 „Vorfahrt
gewähren“ in Kombination mit dem Zeichen
Nr. 215 „Kreisverkehr“ einen üblichen Kreisverkehr
Hannes
im Sinne des § 8 StVO aus. Dabei ist der einfahrenKrämer,
Rechtsreferat de Pkw wartepflichtig. Bei der Ausfahrt des Pkw
aus dem Kreisverkehr, muss dieser den Blinker setzen und gegenüber kreuzenden Fußgängern und Radfahrern die
Vorfahrt gewähren. Auch bei der Einfahrt muss er Radfahrern auf
einem Radweg den Vorrang lassen. Eine Ausnahme besteht nun
in der von Ihnen festgehaltenen Schilderkombination. Danach ist
der Radfahrer wartepflichtig, wenn ein anderes Fahrzeug in den
Kreisverkehr einfahren oder auch ausfahren möchte.
Wie hilft mir der ACE?
Wenn mein Auto morgens direkt vor der Haustüre streikt,
wie hilft mir mein ACE in diesem Fall? Michael M., Jena
Auch wenn dies nicht der beste Start in
den Tag ist, können Sie ganz beruhigt sein,
denn die umfassenden Schutzbriefleistungen
Ihres ACE schließen auch die Pannenhilfe direkt vor Ihrer Haustüre ein. Rufen Sie unseren
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P
O
S
den Sitzen erbärmlich. Liegt sicher am Material. Jetzt besitze
ich seit fünf Jahren einen BMW,
in dem nicht geraucht und gegessen wird. Einen Hund hab
ich auch nicht. Es riecht halt
einfach nach BMW und man
muss keine Gerüche überdecken. Bin da vielleicht pingelig,
was das angeht, aber so hat halt
jeder seinen Tick.
T
Schreiben oder mailen Sie uns.
Ob Lob oder Tadel, wir freuen
uns auf Ihre Meinung.
ACE LENKRAD
70369 Stuttgart
Fax 0711/5303210
E-Mail [email protected]
Zu guter Letzt
Vor neun Jahren habe ich einen
Gebrauchtwagen gekauft. Als
unangenehm empfanden meine
Frau und ich, dass dieser Wagen
offensichtlich von einem Kettenraucher gefahren wurde.
Auswaschen, lüften und auch
der Wechsel des Filters der Klimaanlage brachten nicht viel.
Von einem Bekannten erfuhren
wir, dass er gute Erfahrungen
mit gemahlenem Bohnenkaffee
gemacht habe. Wir haben dann
ein halbes Pfund nicht nur
preiswerten, sondern wohl auch
billigen Bohnenkaffe gekauft
und die Hälfte davon in einer offenen Schale ins Auto gestellt.
Der unangenehme Geruch verschwand mit der Zeit wirklich.
Als es im Sommer sehr heiß in
dem Wagen wurde, tauchte er
aber wieder auf. Meine Frau
Doris Masching, Nürnberg
Ralf Gerlach, Heidenau
Bitte immer mit Namen und Anschrift.
Einsender erklären sich
mit Kürzungen einverstanden.
Ältere Autos
stinken oft
misst: Vor Inbetriebnahme der
Scheibenwischanlage und dem
Hinauswerfen von Zigaretten
bitte in den Rückspiegel
schauen, ob nicht ein Motorrad
hinter einem fährt! Die Zigarette
entwickelt sich regelrecht zu
einem Geschoss und Wasser aus
der Wischanlage ist halt auch
nicht so angenehm.
nähte den Rest des Kaffeemehls
daraufhin in ein Säckchen ein
und wir fuhren weiter mit diesem Auto. Der Geruch verschwand wieder und ist bis
heute nicht mehr aufgetaucht.
Auch nicht, als wir das Säckchen
aus dem Wagen entfernt hatten.
Und das ist jetzt gut zehn Jahre
her. Über Nebenwirkungen
brauchen wir Menschen uns bei
etwas Kaffeeduft wohl keine Gedanken zu machen. Oder?
Theo Richter, Bergkamen
Zum Thema Lufterfrischer muss
ich sagen, dass ich in meinem
ersten Auto auch einen hatte.
Das war ein alter Ford, in dem
vor mir ein Raucher gefahren
ist. Diesen Geruch bekommt
man auch durch Lüften nicht
weg, und eine Reinigung mit
Kohlendioxid wäre sicher zu
teuer, angesichts des Alters.
Viele ältere Autos stinken von
Die Zigarette wird
zum Geschoss
Das Verhältnis zwischen Autound Motorradfahrern ist anscheinend nur in Deutschland
etwas angespannt. Hier wird von
Autofahrerseite alles getan, um
dem Zweirad das Leben zu erschweren. In anderen Ländern,
zum Beispiel Frankreich oder
England, werden bei Staus oder
Engpässen Gassen für Motorradfahrer gebildet, um diese vorbeifahren zu lassen. Selbst Busse
und Lkw machen dies möglich.
In Deutschland habe ich so
etwas noch nie erlebt. Es gibt im
Ausland in vielen Städten spezielle Motorradparkplätze‚ für
umme, welche von Pkw nicht
benutzt werden dürfen. So etwas
ist hier Mangelware.
Von zwei und vier Rädern
Hans-J. Gerhards, Köln
Ich habe eine sehr empfindliche
Nase und ich rieche es schon,
wenn jemand mit so einem
Stinkbaum nur an mir vorbeifährt. Der Geruch eines Duftbaums ist meist nur aufdringlich und ich kann mir nur wenige Gerüche vorstellen, die so
schlimm sind, dass ein Duftbaum gerechtfertigt wäre. Mein
Tipp: Wenn der Lavendel blüht,
davon etwas in ein Säckchen
und ins Auto. Kostet nichts, ist
ein natürlicher Geruch und unaufdringlich.
Alexander Loßmann, Mannheim
Als passionierte Sozia einer
BMW K 1300 S habe ich den Artikel mit großem Interesse gelesen. Endlich macht jemand darauf aufmerksam, dass Motorradfahrer auch Verkehrsteilnehmer
sind und sie regelmäßig unterschätzt (Geschwindigkeit) und
übersehen werden! Zwei Sachen
für die Autofahrer habe ich ver-
Laden muss vorm Haus
möglich sein
Ladehemmung
Die wichtige Voraussetzung in
der Kaufentscheidung für ein
Elektrofahrzeug ist die Lademöglichkeit des Autos am Stellplatz der Wohnung. Die Vermieter müssten per Verordnung
oder Gesetz verpflichtet werden,
vermietete Carportstellplätze
mit Lademöglichkeiten für die
Kfz der Mieter auszurüsten. Ich
würde mir jedenfalls nur ein EAuto kaufen, wenn ich an meinem Wohnungsstellplatz mein
Kfz über Nacht laden kann.
Jörg Löffler, Gera
FOTO: HAMMERMEISTER
Augen auf
beim Kauf
Motorradfahrer appellieren: Autofahrer, nehmt bitte mehr Rücksicht auf uns!
72
ACE LENKRAD 7/2015
Geiz ohne Reue?
Man kann bei renommierten
Teilehändlern sehr wohl gute
Ware zu günstigen Preisen erwerben. Man muss nur wissen,
was man kauft. Ich habe einmal
für den Mercedes meiner Frau
Bremsscheiben und Bremsbeläge in eBay gekauft. Lieferant
war eine norddeutsche Mercedes-Niederlassung. Das Geld
wurde dorthin überwiesen und
es kam Originalware, zu weniger
als die Hälfte des Preises ab
Theke hier vor Ort. Es gilt generell wie immer: Augen auf beim
Kauf. Wer weiß, was er kauft,
und sich den Lieferanten ansieht, der kriegt gute Ware sehr,
sehr günstig. Man sollte sich
auch nicht scheuen, Schrott einfach zurückzusenden. Das erzieht die Händler ungemein ...
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Weil die genannten Fähren ausgebucht waren, fanden wir eine
vor allem für die neuen Bundesländer und Bayern interessante
Variante: bis Stettin führt eine
Autobahn, die in eine Schnellstraße nach Swinemünde (PL)
übergeht, von dort per Fähre
nach Ystad. Wer möglichst kurz
auf See sein möchte, sollte von
Puttgarden oder Rostock nach
Dänemark übersetzen und später die interessante Hochbrücke
über den Øresund nach Schweden nehmen.
Jens Geißler, Berlin
Pflegetipp im
Sommer
Insektenreste gleich entfernen
Sie schreiben, dass Insekten
manchmal nur schwer von der
Frontscheibe zu entfernen sind.
Die Insekten sind ganz einfach
zu entfernen. Ich nehme einfach
Sprudelwasser mit Kohlensäure
(wichtig). Sprudel auf einem Wischer mit Lammfellhaube auf
die Scheibe verteilen (ruhig
etwas mehr Wasser) und schon
löst sich alles auf. Wenn ich auf
der Autobahn bin und die
Scheibe ist sehr schmutzig,
so fahre ich auf den nächsten
Rastplatz, Sprudel drüber, sauber. Das gilt auch für die Motorhaube oder andere Stellen. Ich
habe deshalb immer einige Flaschen Sprudelwasser im Kofferraum.
Heinrich Düllmann, Hagen
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Wie viele Unfälle mit Alkoholeinfluss gab es im Jahr
2014 pro Tag?
A Im Schnitt 300
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Tiroler Bergwelt unweit von Innsbruck gelegen. Die Pflege der
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Kranz majestätisch aufstrebender Berg- und Gletscherriesen finden
Familien ihr perfektes Ferienparadies. Von dem grünen Band im Tal
zweigen sechs Seitentäler ab. Die meisten der zwölf Dörfer der
Region sind noch ursprünglich und rund 600 Kilometer Wanderwege unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade führen durch die
Hochtäler, wo sich rauschende Wälder, tosende Wasserfälle, schroffe
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DIE LÖSUNG unserer Juni-Frage: Antwort
A war richtig. Gutscheine der Firma Cewe haben gewonnen: Doris Beeg, Potsdam; Bettina Brinkmann, Berg.-Gladbach; Christian Frenzel, Essen; Regina Gehm-Rumm, Michelfeld; Daniel Glaser, Fellbach; Dieter G. Hartenfels,
Frankfurt/M.; Werner Issing, Kürnach; Klaus Lange, Borken; Raimund Schuy, Nürnberg; Alice Thoellden, Düren;
Manfred Vater, Bodolz; Brigitte Walter, Bad Klosterlausnitz; H.-D. Weigel, Ahlen; Kartal Yasar, Bielefeld.
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die Teilnahme am
Preisrätsel ist kostenlos und freiwillig. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr
vollendet haben und nicht beim ACE beschäftigt sind.
Für technische Störungen übernimmt ACE LENKRAD
keine Haftung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine
Barauszahlung, Änderung oder ein Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Die Gewinner werden schriftlich
benachrichtigt. Die Angabe der Daten ist freiwillig. Die
Daten werden von ACE LENKRAD vertraulich nach den
gesetzlichen Datenschutzbestimmungen behandelt.
L E T Z T
Nackte Haut auf dem
Motorrad – das geht
gar nicht, meint ACE
LENKRAD-Mitarbeiterin
Rebekka Melles.
Als Motorradfahrerin freue ich mich
immer auf die Sommermonate. Angesichts der herrschenden Kleidertrends
sehen das die Schutzengel auf den Straßen wahrscheinlich etwas anders. Auch
für sie herrscht Hochsaison, denn da
74
So nehmen Sie teil: Schreiben
Sie eine Postkarte (Redaktionsadresse siehe Impressum) oder eine
E-Mail an [email protected]
mit dem Stichwort ACE LENKRADRätsel und Ihrer Antwort. Teilnahmeschluss: 31. Juli 2015.
ACE LENKRAD 7/2015
werden Motorradjacken mit kurzen
Hosen kombiniert, die Stiefel gegen
leichte Sneaker getauscht oder die
Handschuhe weggelassen. Manch einer
verzichtet gleich auf alles, was bei
einem Unfall verhindern würde, dass
Asphalt und Haut sich vereinen. Häufig
ist das beim Fahren mit Sozia zu beobachten. Vorne ein Mann in voller Montur, hinten: wallendes Haar, schöne
Beine in kurzen Hosen und eng anliegende bauchfreie Tops. Da drängt sich
die Frage auf, ob diese Frauen bei ihrem
Partner in Ungnade gefallen sind oder ob
hier einfach nur Werbeanzeigen mit der
Realität vertauscht werden? Die ist bei
einem Sturz nämlich leider gar nicht mehr
sexy. Der Wunsch nach Abkühlung ist an
heißen Sommertagen völlig normal. Erfüllen kann man ihn aber auch mit atmungsaktiven Sommerkombis und einem Zwischenstopp an der Eisdiele.
Was meinen Sie? Schreiben Sie eine
E-Mail an [email protected]
IMPRESSUM
ACE LENKRAD ist das offizielle
Mitteilungsblatt des ACE Auto
Club Europa e.V. und erscheint
am 15. des Monats. Für Mitglieder
sind Preis und Zustellung der
gedruckten Zeitschrift (oder wahlweise der E-Paper-Version) ohne
besondere Gebühr im Beitrag
enthalten. ISSN-Nr. 0943-3945
Postvertrieb E 2304
ACE Auto Club Europa
Schmidener Str. 227,
70374 Stuttgart
E-Mail: [email protected],
Internet: www.ace-online.de
ACE-Info-Service
07 11/530 33 66 77
Herausgeber:
ACE-Vorstand
Stefan Heimlich,
Erwin Braun
Redaktion:
Klaus-Michael Schaal
(Chefredakteur),
Thomas Breitling
(Stv. Chefredakteur),
Gunnar Beer, Martina Glücks,
Rebekka Melles
Leserservice: 0711/5303-0,
Redaktionsfax: 0711/5303-210,
E-Mail: [email protected]
Grafik:
Jochen Haller, Rigo Ratschke,
Rolf Seufferle
Fotografie:
Angelika Emmerling,
Konstantin Tschovikov
Autoren dieser Ausgabe:
Wolfgang Büser, Christian Deger,
Paul Janosch Ersing, Volker Hammermeister, Christina Letzeisen,
Uwe Schmidt-Kasparek, Marc
Roger Reichel, Randolf Unruh,
Frank Wald, Thomas Zügner
© bei ACE Verlag GmbH. Nachdruck und Weiterverbreitung in
allen Medien und Online-Diensten
nur mit Genehmigung der Redaktion. Gezeichnete Artikel stimmen
nicht immer mit der Meinung der
Redaktion überein. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte und
Illustrationen keine Gewähr.
Verlag und Vertrieb:
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Geschäftsführer:
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Karlheinz Stockfisch,
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(Anzeigenverkaufsleiter),
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Mediadaten Nr. 52,
gültig ab 01.01.2015
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keine Empfehlung des ACE dar.
Druck: Stark Druck GmbH
+ Co. KG, Im Altgefäll 9, 75181
Pforzheim
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verpasse ich keine
Post mehr.“
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Die Generali gratuliert
ihrem Partner ACE
zum 50. Jubiläum.
Wir werden den ACE und seine Mitglieder auch weiterhin
tatkräftig unterstützen.
generali.de
Ein Unternehmen der Generali Gruppe

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