Thema: Humor - Wir über uns
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Thema: Humor - Wir über uns
Die Palme Freundesbrief des Christlichen Körperbehindertenverbandes Sachsen e.V. 1/2016 - 26. Jahrgang Aus dem Inhalt „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Wann habe Sie das letzte Mal gelacht? Über einen Witz, eine merkwürdige Situation oder vielleicht über sich selbst? Lachen soll bekanntermaßen gesund sein. Dabei werden wohl viele Muskeln im Körper gelockert und man fühlt sich wohl. • • • • • • • • Landeskonvent 2016 – Was mich betrifft … Was mich gefangen nimmt – Meine Grundsätze und ich Khush Amaded – Kleine Zeichen auf dem Weg zum Miteinander Humor – Wer lächelt und lacht hat mehr vom Leben Weitblick in Berlin – Ein Besuch im Kindermuseum Eindrücke von der Silvesterrüstzeit Es war einmal – so fangen Märchen an Was mir wichtig ist – Betrachtungen zu Kunst und Kultur Thema: Humor Vielleicht sagt mancher: „Ich habe nichts zu lachen … „ oder „Ich habe das Lachen verlernt.“ Gibt’s das wirklich? Ich glaube nicht. Höchstens die Art, Humorvolles aufzunehmen ist bei jedem anders: Einer lacht aus vollem Hals, der andere in sich hinein. Ich bin überzeugt, dass es selbst in traurigen Phasen unseres Lebens humorvolle Erlebnisse gibt. Und wenn ich nur eine Karikatur sehe und sich beim Ansehen in mir ein angenehmes Gefühl breit macht. Vielleicht sagt mancher: „Ich bin kein humorvoller Mensch.“ Das bezweifle ich ebenfalls. Jeder Mensch hat seine Art von Humor: einer lächelt, einer macht Bemerkungen, über die andere schmunzeln müssen, ein weiterer nimmt sich selbst nicht zu ernst oder jemand kleidet sich etwas ungewohnt. Wer in die Welt hinaussieht, bekommt möglicherweise den Eindruck, dass wir unter Humormangel leiden, wenn man sieht, wie viele Comedians es gibt (vor kurzem wurden sie noch Komiker genannt), die manchmal alles und alle durch den Kakao ziehen. Ich will diese Art des Humors nicht schlecht machen. Gut sind Komiker, wenn sie über sich selbst lachen können, und sich somit nicht nur über andere lustig machen und sich auf Kosten anderer amüsieren. Wir als Konsumenten sollten uns davon nicht nur ablenken lassen, sondern dürfen uns auch anfragen, hinterfragen und uns zum Nachdenken motivieren lassen. Am Ende ist Humor der Umgang mit dem Leben. Herzliche Einladung mal zu lachen, zu schmunzeln, sich zu freuen! Humorvolle Natur Andacht 2 Zeige mir Herr deinen Weg Nicht gerade rollstuhltauglich, dieser Zick-zack-Weg durch die Pillnitzer Weinberge. Aber dafür umso schöner! Und irgendwie inspirierend – ein Bild für den Lebensweg, zumindest phasenweise. Denn nicht immer ist unser Weg so geradlinig, wie wir das gerne hätten. In solchen Zeiten kommt mir gelegentlich mein Konfirmationsspruch in den Sinn: „Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige. Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.“ (Psalm 25,4f). Ja, es ist wohl so: Es geht im Leben nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern sich in der Wahrheit Gottes leiten zu lassen. Das hat etwas mit Wahrhaftigkeit zu tun und manchmal auch mit Umkehr. Und was für den Moment so aussieht wie ein weiterer lästiger Umweg, weil es geradeaus mal wieder nicht weitergeht, das fügt sich, mit etwas Abstand betrachtet, doch manchmal zu einem Weg zusammen, der weiterführt. Vielleicht nicht so schnell und geschmeidig, wie es wünschenswert wäre. Aber wozu die Hektik? Wenn wir die Zeit aus Gottes Hand nehmen, werden wir die Zeit haben, die wir brauchen. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass die Zeit schon mal lang werden kann. Glauben hat auch was mit ausharren zu tun, ausharren bei Gott. Der Psalmbeter – als Dichter wird David genannt – sagt, er harre täglich auf Gott. Jeden Tag neu: nicht hinwerfen, sondern auf Gott vertrauen, den Kopf heben, nach vorne schauen – darum Warum wir Ostern feiern Aufforderung zum Freuen Während die meisten christlichen Feiertage auf einem bestimmten Tag fallen, z. B. Weihnachten auf den 25. Dezember, ändert sich der Termin für Ostern regelmäßig. Und wovon hängt es ab, an welchem Tag das Osterfest begangen wird? Vom Mond, und zwar dem ersten Vollmond nach Beginn des Frühlings. Am 21. März ist Frühlingsbeginn und so ist der 22. März der frühste mögliche Termin für das Osterfest der späteste der 25. April. In diesem Jahr feiern wir am 27. Und 28. März Ostern. In der Karwoche, die am Palmsonntag (eine Woche vor Ostern) beginnt, endet dann auch die am Aschermittwoch begonnene Fastenzeit, die ganze 40 Tage andauert. Der Gründonnerstag verdankt seinen Namen nicht einer Farbe. Im Laufe der Zeit hat sich der Name immer etwas verändert. Ursprünglich stammt er von dem alten Wort „greinen“ ab, was so viel bedeutet wie „weinen“. An diesem Tag feiern die Christen das letzte Abendmahl. Dies verbrachte Jesus, laut der biblischen Erzählung, mit seinen zwölf Jüngern – trotzdem er wusste, dass Judas, einer von ihnen, ihn verraten würde. Jesus sagte den Jüngern da bereits, dass er sterben müsse und später im Himmel bei Gott weiter für sie und alle Menschen da sein werde. Gründonnerstag und Karfreitag sind die Tage, an denen Jesus verraten und verurteilt wurde – noch am Karfreitag musste er seinenn Weg zur Kreuzigung antreten. Jesus Christus wurde vom römischen Statthalter in Jerusalem, Pontius Pilatus, zum Tod am Kreuz verurteilt. Für die Regierenden war Jesus ein Unbequemer, ein Unruhestifter, der weg musste. Gottes Plan aber sah und sieht anders aus. Er bewirkte, dass Jesus nicht bei den Toten bleibt, sondern aufersteht. Wir glauben daran, dass damit auch die Sünden der Menschen „gestorben“ sind und Gott uns für immer das Angebot zur Versöhnung macht. Darum ist das Osterfest für uns Christen das wichtigste Fest des Jahres. Die vier Evangelisten, heute würden wir vielleicht Journalisten sagen, berichten in den ersten nach ihnen be- geht es. Und dabei will uns Gott helfen. Auch das weiß David. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das genauso wissen (oder lernen) – und dass Sie gelassen und zuversichtlich Ihren Weg gehen (oder rollen), auch wenn’s holprig oder chaotisch wird! Johannes Bartels, Dresden, Referent für Jugendevangelisation im Ev. Landesjugendpfarramt Dresden nannten vier Büchern des Neuen Testament aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, was sich in Jerusalem ereignet hat, der Einzug in die Stadt, Gefangennahme, Verurteilung von Jesus, Kreuzigung und Auferstehung (zum Nachlesen in Matthäus 21, 26 – 28; Markus 11, 14 - 16; Lukas 19, ab Vers 28 und 22 - 24; Johannes 12, ab Vers 12 und 18 - 21). Um die Auferstehungsfreude auszudrücken, gab es vor allem in katholischen Gebieten den alten Brauch des Osterlachens. wobei der Pfarrer zu Beginn der Predigt durch Witze oder lustige Verse die Gemeinde zum Schmunzeln oder gar zum Lachen brachte. Diese kirchliche Gewohnheit entstand im späten Mittelalter; besonders in Bayern war das „Ostergelächter” bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet. Zeitweise war es sogar verboten, weil die Späße zu derb wurden. Ostern – das Fest der Freude. In vielen Kirchenlieder werden wir aufgefordert: „Wir wollen alle fröhlich sein …“ trotz allem Schweren, allen Probleme und Ängsten. In diesem Sinn wünschen wie Ihnen eine gesegnete und frohe Osterzeit. Christiane Ludwig, Vorstand aus dem Verband 3 Landeskonvent 2016 Was mich betrifft … Zu jedem Jahresbeginn treten gesetzliche Regelungen in Kraft, die zum Teil für mich Bedeutung haben können.Wer will nicht informiert sein, wenn es um einen selbst geht. Das interessiert mich und ich möchte meine Fragen los werden und kompetente Antworten erhalten. Da bin ich froh, dass der CKV dies aufnimmt und wieder zum Landeskonvent im Februar nach Dresden in die Evangelische Bildungsstätte „Weißer Hirsch“. eingeladen hat. „Was mich betrifft … – vom Landesaktionsplan Sachsens bis zu Pflege und Ernährung“ stand als Thema über diesem Tag. Es erwartete uns ein umfangreiches Programm. Nach der Begrüßung unseres Vorsitzenden Ingo Gabler begann der Konvent mit einer Andacht zu Versen aus Lukas 8, die uns Frau Roswitha Mildner vom Diakonischen Werk in Radebeul hielt. Darin ging es um Hören, um Wahrnehmung, auch der aktuellen Situation in unserem Land. Da machen Worte die Runde „Das Boot ist voll! Man kann doch nichts tun! usw. Auf der anderen Seite engagieren sich viele, viele Menschen und stellen sich der Verantwortung für die, die keine Stimme haben. Ich fand, ein sehr wichtiger Start für diesen Tag. Wie gut, dass uns anschließend Frau Leonore Seifert vom Pflege- und Seniorensozialdienst der Stadtmission Zwickau in bewährter Weise half, die komplizierten Texte und die praktische Umsetzung des „Pflegestärkungsgesetzes“ einigermaßen zu verstehen und für Fragen zur Verfügung stand. Ihr war es ein besonderes Anliegen, Ängste in Zusammenhang mit den für 2016/2017 geplanten Änderungen im Pflegegesetz, wie z.B. der Einführung der fünf Pflegegrade abzumildern. Es ist beruhigend, dass die Umstellung von Pflegestufe zu Pflegegrad automatisch erfolgt. Wer jedoch eine Höherstufung stellen möchte, etwa weil er mehr Hilfe benötigt, sollte dies möglichst im ersten Halbjahr tun. Frau Münzner bei Tipps zum Trinkverhalten Weitere Informationen etwa zu Gesetzen oder Nachbarschaftshilfe können im Internet unter www.buzer.de sowie www.nachbarschaftshilfe-sachsen.de nachgelesen werden. Neu ist auch, dass aufgrund von Änderungen im Krankenhausgesetz Personen ohne Pflegestufe z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt vier Wochen Krankenpflege, Haushaltshilfe oder Kurzzeitpflege (in einem Heim) beanspruchen können, wenn sie allein ohne Hilfe nicht klar kommen. In diesem Fall am besten die zuständige Krankenkasse anrufen. Dass unser Land Sachsen immer noch keinen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vorweisen kann, wie uns Herr Wolfgang Lauterbach als Vertreter der LAGSH Aufruf zur Mitarbeit Barrierefreiheit in Sachsen Bereits 2015 haben wir versucht, Angaben zu barrierefreien Gebäuden, Gaststätten, Toiletten usw, auf unserer Homepage einzustellen. Unser Ziel ist es, dass jeder der Informationen in Zusammenhang mit Barrierefreiheit sucht, dort eine Auswahl finden kann Die Liste soll ständig erweitert und verbessert werden. So haben Suchende die Möglichkeit sich z.B. vor einer Fahrt in die nächste Stadt zu informieren, kann ich dort die Straßenbahn nutzen oder komme ich in das öffent- liche Gebäude, in die Gaststätte, das Museen oder die Kirche mit dem Rollstuhl rein, oder wo sind Rollstuhltoiletten zu finden. Auch möchten wir Hinweise geben, welche Züge und Bahnhöfe ohne Barrieren sind bzw. welche Erfahrungen vorliegen, um Barrieren zu umgehen oder besser zu umfahren. Ein link zum Leipziger Behindertenverband ist ebenfalls zu finden. Der Verband hat für Leipzig eine umfangreiche Übersicht erstellt und wir sind dankbar für das Angebot der Mitnutzung. Sachsen sowie dem Verband Fatigatio e.V. (Fatigatio gleich Chronisches Erschöpfungssyndrom) in seinem Vortrag neben weiterem Wissenswerten aus der Behindertenarbeit berichtete, ist enttäuschend. (Näheres unter www. soziales-sachsen.de bzw. www.buergerbeteiligungsachsen.de/portal). Die lockere, verständliche, sehr humorvolle Vortragsweise von Frau Cornelia Münster, Beraterin für Ernährung und Sucht von der AOK Plus Dresden zum Thema „Essen für Leib und Seele“ war echt kurzweilig und hilfreich, noch dazu in der müden Zeit nach dem Mittagessen. Ihr Ansatz war ganz anders als Ernährungstipps sonst, wo es heißt, tue das nicht und tue dies nicht. Frau Münster erarbeitet mit den Anwesenden z.B. woraus der Mensch besteht – aus Muskeln, Knochen, Wasser, Fett, Kohlehydraten u.a. und wie sich die einzelnen Bestandteile im Alter verändern. Darauf aufbauend machte Frau Münzner darauf aufmerksam, wie jeder gegensteuern kann, etwa indem er bewusst ca. 2 Liter Flüssigkeit täglich zu sich nimmt, um den Wasserhaushalt im Körper günstig zu beeinflussen oder durch den Verzehr von Obst und Gemüse pro Tag dem Körper wichtige Grundlagen zuführt. Weitere Hinweise: Qualität geht vor Quantität, Essen mit allen Sinnen, bewusst Essen ohne Zeitung und Fernsehen … Das Geleitwort zum Abschied von Wolfgang Zirke ließ uns mit allerhand neuem Wissen, aber auch über manche Not wissend, unseren Heimweg an- treten. Ach übrigens, sehr gut versorgt und in guter Atmosphäre konnten wir wieder die Bildungsstätte „Weißer Hirsch“ erleben. Danke allen, die sich um diesen Tag bemüht haben. Brunhild Schüttig, Leipzig Um die Auflistung auf unserer Homepage weiter zu führen, benötigen wir Ihre Unterstützung und Mitarbeit aus den Regionen. Denn nur die dort wohnen oder Erfahrungen gesammelt haben, wissen, wo man mit dem Rollstuhl ohne Probleme hinein kann, welcher Bahnhof geeignet ist usw. Nur durch die Erfahrung vieler und Ihrer Zuarbeit ist es möglich, dass so ein Projekt wachsen kann. Deshalb schicken Sie uns Ihre Tipps und Hinweise per Post, E-Mail oder Anruf. Es muss nicht viel sein. Jede Einzelheit hilft, um das Vorhaben gemeinsam bunt und vielfältig zum Nutzen aller zu gestalten. Heike Priebe, Chemnitz aus dem Verband 4 Aufzeichnungen vom Selbsthilfeseminar 2015 Was mich gefangen nimmt – meine Grundsätze und ich Fast 25 Jahre organisiert der CKV Bildungsangebote, gerade auch für Menschen, die Assistenz brauchen. Neben der Themensuche und -festlegung, etwa auf Anregung von Mitgliedern oder aufgrund aktueller Ereignisse, werden geeignete Referenten gesucht, vorbereitende Gespräche geführt, Einladungen verfasst und versandt, Zimmerpläne erstellt usw. Die Tagungshäuser werden bereits zwei Jahre vorher gebucht. Eine zweite Schiene beeinhaltet die Rundumorganisation, wie das Ansprechen von Helfern, Abstimmung wer wem hilft bzw. das Zimmer miteinander teilt, wer ist für was zuständig, wer übernimmt z.B. die Tagesleitung oder reagiert auf Unvorhergesehenes. Hier ein kleiner Abriss. hier und da ein gewisses Suchtverhalten an den Tag zu legen. Manche Suchtmittel sind durchaus salonfähig, und werden von der Gesellschaft toleriert. Gemeinsamer Tagesabschluss mit kurzem Text gegen 21:30 Uhr. Einige ziehen sich zurück, andere sitzen noch in der Runde. Donnerstag, den 12.11.2015, gegen 16:30 Uhr im Bethlehemstift Hohenstein-Ernstthal Freitag, den 13.11.15 Aus unterschiedlichen Richtungen treffen Fahrdienste und Privatautos mit Seminarteilnehmern ein. Gut, dass einige Referenten nicht in der barrierefreien Unterkunft übernachten wollen und so eine größere Teilnehmeranzahl von Menschen mit Behinderung, ehrenamtliche Helfern und Interessenten dabei sein können – insgesamt 33. CKV-Mitarbeiterin Heike Priebe nimmt die Ankömmlinge in Empfang. Wenn sich die Leute im Foyer begegnen, ist lautes „Hallo“ zu hören. Die Freude ist groß, den einen oder anderen Bekannten wieder zu treffen. Einige rätseln, könnte es sein, dass du hier oder da mit zur Rüstzeit warst u.a. Abendbrot im anderen Haus, also Jacke umhängen oder anziehen – raus aus dem Haus, Rampe runter, über den Hof, Rampe hoch, rein ins Gebäude und schauen, wer wo am besten am Tisch Platz findet. Wer leistet bei Bedarf Assistenz beim Essenholen und mehr? Kurze Begrüßung, gemeinsamer Beginn mit Tischgebet oder Kanon. Essen, Abräumen, Weg ins Gebäude A. Vorstellungsrunde im Veranstaltungsraum, Einführung in das Thema „Was mich gefangen nimmt – meine Grundsätze und ich!“ Jeder berichtet, was er von den gemeinsamen Tagen und dem Thema erwartet. Gespräch über Grundsätze – auch die eigenen – , welche Süchte es gibt und was als Abhängigkeit und Sucht bezeichnet wird. Statistische Angaben – z.B. das Süchte bei Frauen und im Alter enorm zunehmen. Einige Teilnehmer räumen ein, Grit Wagner bei ihrer Buchvorstellung Individuelles Aufstehen, je nachdem wieviel Zeit bis zum gemeinsamen Beginn benötigt wird. Conny Rosemann– Dittrich, Mitarbeiterin der Sucht- und Drogenberatung vom Diakoniewerk Westsachsen, gibt am Vormittag per PowerPoint einen umfassenden Überblick über verschiedene Suchtarten und Suchtstoffe, beschreibt Fakten zu Entstehung und Anzeichen von Abhängigkeiten. Sie hat Lesematerial mitgebracht, sowie Herrn Holzmüller. Er ist alkoholabhängig und bleibt es sein Leben lang, auch wenn er „trocken“ ist und keinen Alkohol mehr trinkt. Jeder Tropfen Alkohol kann einen Rückfall auslösen. Herr Holzmüller berichtet authentisch von seinem Leben und Kampf mit Alkohol. Er beschreibt Höhen und Tiefen und möchte ermutigen, die Gefahren wahrzunehmen und beizeiten zu handeln. Mittagessen und bis 14 Uhr Pause für ein Nickerchen, einen Spaziergang oder ein Gespräch. Auf der psychotherapeutischen Schiene versucht die Referentin Tanja Arnold, Hintergründe von Abhängigkeiten aufzuzeigen, wo Gefahren lauern und was Kommunikation, also wie man miteinander redet, eigene Wünsche äußert oder nicht u.a. mit Sucht zu tun hat. Praktische Übungen, – für Einige ungewohnt und fast überfordernd – um Theorie erlebbar zu machen. Nach dem Abendbrot streikte der Fahrstuhl. Zum Glück konnte er wieder flott gemacht werden. Wie wären sonst die Rollis in eine andere Etage gekommen? Abends: Grit Wagner aus Annaberg stellt ihr selbstverfasstes Buch „Ich, das Kind aus der Schnapsflasche“ vor. Grit hat FASD (Fetales-Alkohol-Syndrom), eine Erkrankung die ihr ihre alkoholabhängige Mutter vermacht hat. Die Buchvorstellung – beeindruckend! Einige schauen Nachrichten im Fernsehen: Terroranschlägen in Paris, ca. 130 Tote: allgemeine Betroffenheit. Samstag, den 14.11.2015 Morgendliche Besinnung mit Einbeziehung der Ereignisse in Paris, Frühstück, Impulsreferat zur Beziehungsabhängigkeit als suchtstabilisierender Faktor – zu deutsch – Beziehung und Sucht haben Wechselwirkung. Der Leiter der Sucht- und Drogenberatungsstelle des Diakoniewerks Westsachsen, Klaus Rosenow berichtet von der Entwicklung der Beratungsstelle und dem -konzept, zeigt mögliche Hürden beim Gang in die Beratungsstelle auf. Eine Lehrerin erzählt sehr emotional, wie es ihr und ihrer Familie mit ihrem alkoholkranken Mann ergangen ist. Deutlich wird: Sucht ist nicht bildungsabhängig. Hinweise auf Beratungs- und Hilfsangebote sowie zur Co-Abhängigkeit runden den Vormittag ab. Mittagessen, ein Spaziergang zum Nachspüren und Entspannen. Tanja Arnold aus Chemnitz spricht über Ess- und Spielsucht. Tanja begleitet eine Selbsthilfegruppe und berichtet sehr konkret von Problemen und Verhaltensweisen und negativen Folgen für Betroffene über Jahre. Vor dem Abendbrot bereitet eine Gruppe für Sonntagvormittag einen Gottesdienst zum Thema vor. Abends ein lockerer Teil nach geballtem Hören und Lernen. Richard Knoblich, Student an der Moritzburger Fachschule für Religionspädagogik, ist zu Besuch und hat Unmengen an Perkussionsinstrumenten mitgebracht. Erstaunlich, mit wieviel Begeisterung jung und alt dabei sind. Zwischendrin gelesene Beiträge, Sketche, Lieder. Essen und Trinken und Gespräche. Sonntag, den 15.11.2015 Frühstück, thematischer Gottesdienst in der Kapelle mit Singen, Trommeln, Gitarre und Klavier, zur Besinnung kommen – gegenüber Sucht; Demonstration mit leerer Flasche, wie Sucht funktioniert; Jeder braucht was, dass ihn füllt – erfüllt! Auswertungsrunde: A3-Bögen mit je einem Buchstaben des Wortes Sucht und ein freies Blatt für Anregungen und Wünsche; Sammeln von Worten, Eindrücken des Seminars und mehr; Ergebnis: Das Thema ist inclusiv und aktuell für alle; Fortsetzung folgt! Anita Schreiner, Lichtenstein; Christiane Ludwig, Zwickau Eindrücke 5 Kleine Zeichen auf dem Weg zum Miteinander Khush Amaded Khush Amaded das ist Urdu und heißt herzlich Willkommen. Doch langsam scheint dieses Wort ein Unwort zu werden. Zumindest, wenn es um Flüchtlinge geht. Natürlich sehe ich auch die Ängste und habe Bedenken, wenn ich höre, was in Köln passiert ist. Oder was auch bei uns in der Region auf Straßen passiert. Aber dann hört man eben auch – dass die alle so sind – die Flüchtlinge. So schnell geschieht es, von einigen wenigen wird pauschal auf alle geschlossen. Ständig lesen wir Meldungen von Übergriffen in der Zeitung, ganz selten erscheinen solche Artikel, wo ein Miteinander gelingt. So etwas erfahren wir nur am Rande. Wenn der eine oder andere erzählt, sie wohnen jetzt nun schon eine Weile im Haus, und eigentlich sind sie ja ganz freundlich. Oder beim Einkauf begegnen uns Menschen die irgendeine Sprache sprechen, die uns so fremd ist. Sie machen höflich Platz, und geben solchen kleingeratenen Menschen wie mir, schon mal was aus dem Regal, von ganz oben. Doch wahrscheinlich ist den meisten bereits aufgefallen, dass nur die Kinder ab und zu Blickkontakt suchen, Erwachsene scheinen an uns vorbei zu sehen. Im Januar habe ich in der Heim gGmbH aufgehört und bei Don Bosco in Burgstädt angefangen zu arbeiten. Warum dies so ist, hat viel mit meinem Glauben zu tun. Ich habe von der Außenwohngruppe nach 12 Jahren ins Heim gewechselt, war mir aber nicht sicher, ob dies das Richtige ist. Um diese Zeit war ich gerade, wie schon seit einigen Jahren, wiederholt zum Auftanken im Kloster Selbitz und sagte in einem Ge- spräch zu einer Schwester, wenn Gott Änderung will, muss er es mir deutlich sagen, ich begreife es sonst nicht. Zwei Tage späte bekam ich einen Anruf von einer Sozialarbeiterin von Don Bosco. Sie benötigte Angaben zu einem Bewohner, den ich in der Außenwohngruppe ein Jahr betreut habe. Er kam von Don Bosco Burgstädt. Später wurde ich vom Träger gefragt, ob ich nicht bei Don Bosco anfangen will. Ich nahm den Zaunpfahl von Gott ernst und bewarb mich. Ich wurde zum Gespräch geladen und gefragt, was ich tun möchte. Dabei war ich offen für alles, wollte Gott entscheiden lassen. So kommt es, dass ich seit Januar bei jugendlichen unbegleiteten Flüchtlingen (ein eigenartiges Wort) arbeite. Im Moment sind es 5 Jungs aus Pakistan. 16 und 17 Jahre alt. Ja, sie haben Schlimmes erlebt, erfahren wir nach und nach. Trotzdem sind sie eben Jugendliche, mit all den Problemen die Jugendliche in dem Alter haben. Aber auch viel Neugier, Lachen und Bangen, was wird aus uns. Sie lernen deutsch und versuchen sich reinzufinden. Ich für meinen Teil bemühe mich englisch zu lernen, weil ich merke, dass eine bessere Kommunikation dadurch möglich ist. Aber sie werden in Ihrem Lernen wohl schneller sein als ich. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, um zum Beispiel einzukaufen, sehe ich die Blicke der anderen. Neugier, Vorsicht, Ignoranz aber auch Hass ist zu sehen. In all den Jahren in der Begleitung von Menschen mit einer geistigen Behinderung erlebte ich auch Manches, aber nie Hass. Schnell ist mir bewusst geworden, warum Flüchtlinge nicht in die Augen der anderen sehen. Sie wollen Konflikte vermeiden. Ich selbst spüre oft eine Anspannung in mir. Gibt es Konfrontation? Wie re- Praktischen Erleben von Behinderungen Epoche Blickwechsel Am Montag dem 25.01.2016 um 8:00 Uhr ging es los – die Blickwechseltage im Haus an der Kreuzkirche in Dresden. Alle Schüler der 7. Klassen des Gymnasium Bürgerwiese nahmen daran teil. Außenstehende Referenten und Lehrer der Schule bereiteten Workshops vor, welche die Schüler dann nacheinander absolvierten. Insgesamt waren es über 100 Schüler die sich angeregt mit der Thematik dieser Tage beschäftigten. Das Thema des Blickwechsels ist die Beeinträchtigung oder die Behinderung, der Umgang mit den Menschen und das praktische Erleben von Behinderungen. Der Arbeitsbereich Jugendarbeit Barrierefrei des Landesjugendpfarramtes Sachsen war auch dabei. Sie brachten den Schülern praktisch nah, welche besonderen Herausforderungen zum Beispiel Rollstuhlfahrer im Alltag haben. Das Finden der Toilette des Hauses mit verbundenen Augen und nur mit einem Taststock gewappnet, gehörte auch dazu. Die agieren die Jungs, was kann ich tun, wenn etwas passiert. Auch die eine oder andere Bemerkung ist zu hören. „Pass auf, die klauen …“ Innerlich ruhig war ich, als ich in der Asylbewerberstelle mit einen der Jungs war, um den Ausweis für ein halbes Jahr verlängern zu lassen. Zwischen all den Leuten, die sich in den verschiedensten Sprachen unterhielten, war ich nicht angespannt. Herzlich Willkommen? Ich weiß es nicht! Die jugendlichen Flüchtlinge leben mit der Angst, dass der Asylantrag abgelehnt wird; sie leben mit den Gedanken, hat es Sinn über Zukunft hier nachzudenken? Sie leben mit dem Erfahren, das nun der oder der Freund in Pakistan umgebracht wurde. Ja fast alle haben ein Handy. Es sind oft ältere Modelle, nicht hier in Deutschland gekauft, sondern mitgebracht. Das Kommunizieren durch WLAN über Facebook ermöglicht es ihnen, Kontakt mit der Heimat zu haben. Sie sind geflohen aus Angst vor dem Taliban, haben gesehen, wie Freunde und Verwandte umgebracht wurden. Würden wir warten bei so einer Bedrohung? Den richtigen Weg zu finden; wie kann Leben für sie und uns gelingen? Das ist schwer, aber kleine Zeichen setzen macht Sinn, nicht nur weil es jetzt mein Beruf ist. Auch bei Gelegenheiten, die sich in meiner Gemeinde bieten und wo sich eine Asylgruppe gebildet hat oder mit der Weitergabe von Aufrufen, wie geholfen werden kann. Ich selbst habe Hilfe erfahren, wenn ich Hilfe in meinem Leben gebraucht habe. Deshalb möchte ich helfen, wo ich kann, ob nun Deutschen oder Menschen aus irgendeinem anderen Land. Heike Priebe, Chemnitz Workshops fanden auch im Rathaus der Stadt Dresden statt. So das die Schüler zwischen den teilweise theoretischen Workshops auch mal die Möglichkeit hatten sich die Beine zu vertreten. Montag und Dienstag beschäftigten sich die Schüler mit der Theorie, am Mittwoch und Donnerstag konnten sie dann praktisch in verschiedenen sozialen Einrichtungen weitere Erfahrungen sammeln. Leopold Braun, FSJ bei Jugendarbeit Barrierefrei, Landesjugendpfarramt Thema 6 Humor – Wer lächelt und lacht hat mehr vom Leben Warum so viele Aber Haben Sie schon einmal einen Bleistift quer in den Mund genommen, sodass er jeweils in den Mundwinkeln liegt und rechts und links über den Mund hinausschaut? (siehe Bild). Wissenschaftler haben wohl herausgefunden, dass wir durch die Stimulation der Wangenmuskeln ein gutes Gefühl bekommen. Da der Bleistift Muskeln bewegt, die sich sonst beim Lachen oder Lächeln anspannen. Nur dass es die „Bleistift-Methode“ anders herum tut: Nicht erst was Lustiges oder Schönes sehen oder hören und dann lächeln, sondern erst „lächeln“ (durch den Stift) und dann das gute Gefühl bekommen. Mensch muss sich darauf einlassen. Wenn ich sage: „Ich habe keine Zeit“ dann sollte ich mal überlegen, wie lange ich letzte Woche Ferngesehen habe, wie lange ich sinnlos im Netz rumgesurft habe … Dann merke ich vielleicht: Huch, da sind noch freie Kapazitäten. Oder wenn ich schon Fernsehen möchte, dann vielleicht was lustiges, oder haben sie schon mal im Netz nach Probieren sie es ruhig mal aus! Und wenn nicht die Muskeln das gute Gefühl auslösen, dann lächeln sie vielleicht wenigstens über ihr Gesicht mit einem Stift quer im Mund: Ziel erreicht! Wenn sie fertig sind mit dem Experiment, dann lesen sie gern weiter! Denn wer lächelt und lacht hat mehr vom Leben. Sie werden sagen: „Ich habe nichts zu lachen!“ Ja manchmal sieht es wirklich so aus: wenn wir die Nachrichten hören und sehen, kann uns das Lachen schnell vergehen! Wenn wir überlegen, was ich heute noch schaffen muss, habe ich keine Zeit zu lachen … Außerdem wissen wir: Negative Informationen und Nachrichten bekommen mehr Gewicht als die positiven „Gegenspieler“. Und auch: Um eine schlechte Erfahrung wieder „gut zu machen“ braucht es mehrere gute. Sagt jemand: „Das hast du nicht gut hinbekommen“ benötigen wir mehrmals Sätze zu hören wie: „Gut gemacht!“ damit wir wieder das Gefühl haben, etwas (diese Sache) gut zu können. Wenn wir nach diesem Erfahrungsschema leben (müssen), benötigen wir also viel mehr schöne, gute, lustige, humorvolle Erlebnisse als die traurigen, schlechten, unschönen. Jetzt kommt das große ABER: „Wie aber soll ich das machen?“, „Es gibt doch wirklich nicht so viel zu lachen“, „Die Welt ist nun mal schlecht“ … Wieso so negativ? Wieso so viele „ABERS“. Gibt es wirklich weniger zu lachen, als zu weinen? Oder liegt es nur am oben genannten Erfahrungsschema (5 gute Erlebnisse wiegen (gefühlsmäßig) ein schlechtes auf)? Es ist wie bei vielen Dingen im Leben: Witzen gesehen und die dann anderen vorgelesen? Ich schon, und dabei dachte ich meistens: den muss ich mir merken. Aber (wieder so ein humorloses „ABER“) schon am nächsten Tag: vergessen. Mit dem Humor ist es wie mit dem Witze-Erzählen. Er steckt an. Oder ging es ihnen noch nicht so, dass jemand einen Witz erzählt und ihnen fiel ein ähnlicher oder ganz anderer Witz ein? Wenn mich jemand fragt: Kennst du einen Witz? Dann fällt mir immer der Selbe ein, uralt, aber (das ist kein humorloses, schlechtmachendes „aber“ sondern ein „trotzdem-aber“) der hilft vielleicht wieder anderen, die eigenen Witze aus der Versenkung der grauen Windungen zu holen. Beim ganzen Schreiben über Humor und Witze habe ich fast verpasst das Wort Humor mal zu umschreiben, zu beschreiben, versuchen zu erklären. Denn Humor ist viel mehr als Lachen, mehr als Witz. Der Duden schreibt Folgendes: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Da haben wir‘s doch immer gewusst! Humor ist der gelassene Umgang mit der Welt. Nun die Frage: Was ist Gelas- senheit? Auch darauf weiß der Duden eine Antwort: „Gelassenheit, Gleichmut, innere Ruhe oder Gemütsruhe ist eine innere Einstellung, die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen die Fassung oder eine unvoreingenommene Haltung zu bewahren. Sie ist das Gegenteil von Unruhe, Aufgeregtheit, Nervosität und Stress.“ Also alles, was mir gegen Stress, Nervosität, Aufregung, Unruhe hilft, kann ich als Gelassenheit bezeichnen und somit als Humor. Das wiederum würde bedeuten, dass Humor nicht immer vorrangig mit Lachen und Fröhlichkeit zu tun hat, aber dafür die Grundlage bildet. Und da können wir alle mitreden. Ich habe vor mehreren Jahren mein rechtes Kreuzband beim Skifahren eingebüßt. Deswegen musste ich auch etwas Zeit im Krankenhaus verbringen, wo mein Knie untersucht wurde. Zur Untersuchung war es notwendig, das Knie „stillzulegen“. Also so still, dass ich mein Bein nicht mehr spüren konnte. Dann war die Untersuchung vorbei und mein Bein lag auf einer Art Schiene erhöht. So im Bett liegend, rutschte besagtes Bein von dieser Schiene. Ich versuchte es wieder hochzulegen – aber es ging nicht. Es fühlte sich an wie alles Mögliche, nur nicht wie MEIN Bein. Und da musste ich lachen. Ich kicherte und grinste vor mich hin bis die Schwester kam und mir half. Alles das trotz Schmerzen. In diesem Moment konnte ich nur gelassen warten, bis mir jemand hilft. Und die Merkwürdigkeit meiner Situation brachte mich zum Lachen. Obwohl ich genügend Gründe gehabt hätte, nicht zu lachen. Gelassen Situationen ertragen oder durchtragen können wir oft nicht allein. Manchmal benötigen wir die Gelassenheit der Menschen um uns herum, wenn wir selbst nicht gelassen sein können. Von außen, von Mitmenschen kann uns dann Hilfe kommen, indem sie an uns Ruhe, Mitgefühl spüren lassen durch ihre Gelassenheit, durch ihren Humor. Der Duden schreibt von einer Begabung der Gelassenheit. Ich bin der Meinung, dass jeder diese Gabe hat. Der Eine mehr, die Andere weniger, bei Manchen zu jeder Zeit sichtbar und bei Jenen nicht auf den ersten Blick erkennbar. Und die Unzulänglichkeiten, von denen der Duden schreibt, gibt es zahlreich: in der Welt, zwischen den Menschen, bei mir. Also alle Voraussetzungen für einen humorvollen Umgang mit dem Leben sind vorhanden. Bei mir, bei ihnen, bei jedem Menschen. Wir sollten Thema 7 nur versuchen, damit das Leben optimal aufzulockern, nicht auf Zwang oder immer. Aber immer wieder mal. Vielleicht spüren wir dann wirklich immer öfter dieses Lächeln, dieses gute Gefühl – auch ohne Bleistift. Und damit sie schön neugierig bleiben und wissen, dass es mit dem Humor in der Palme weitergeht, erzähle ich doch noch meinen „Paradewitz“: Ein Mann Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, er flattert sehr und kann nicht heim. Ein schwarzer Kater schleicht herzu, die Krallen scharf, die Augen gluh. Am Baum hinauf und immer höher kommt er dem armen Vogel näher. Der Vogel denkt: Weil daß so ist und weil mich doch der Kater frißt, so will ich keine Zeit verlieren, will noch ein wenig quinquillieren und lustig pfeifen wie zuvor. Der Vogel, scheint mir, hat Humor. Wilhelm Busch Humor hat viele Facetten 2011 haben wir ein Seminar zum Thema Humor als Lebenshilfe mit der Krankenhausclownin Susann Herrmann im Bethlehemstift Hohenstein-Ernstthal durchgeführt. Vielleicht erinnern Sie sich daran, wie z.B. an die roten Clownsnasen aller bei der Einführungsrunde. Frau Christine Eichhorn hatte eine Andacht gehalten und sagte, Humor in der Bibel – unter diesem Stichwort gibt es keine Einträge. Aber es sind andere Mittel der Komik in der Bibel zu finden, mit deren Hilfe die biblischen Autoren ihre Botschaften transportierten und mit einer Art Po ente versehen, Galgenhumor, Sarkasmus, Karikaturen oder Parodien – all dies findet sich in den bis heute überlieferten Texten. Beispiele für Humor sind zudem in Beschreibungen vom religiösen Leben aller Zeiten beschrieben, etwa das Aufführen lustiger Theaterstücke in Klostern oder werden im großen Fundus jüdischer Witze deutlich. Doch nicht nur im Christentum, auch im Islam hat Humor Tradition. Vom Propheten Mohammed wird überliefert, reitet auf seinem Kamel durch die Wüste. Er schwitzt wie verrückt. Da kommt ein Radfahrer frisch und fröhlich vorbeigebraust. „Heeeeeee, warte mal.“ ruft der Kamelreiter. Der Radfahrer bremst und frisch und fröhlich fragt er nach dem Bedarf des Kamelreiters. Der sagt, völlig kaputt und sich den Schweiß abwischend: „Wie machst du das. Du bist so locker und ohne Problem unterwegs.“ Da sagt der Radfahrer: „Ich fahre so schnell, dass mich der Fahrtwind kühlt.“ Das leuchtet dem Reiter ein und treibt sein Kamel an. Da merkt er die leichte Briese um die Nase und treibt sein Kamel immer mehr an, immer schneller und schneller … bis das Kamel unter dem Reiter zusammenbricht. Da guckt sich der Reiter das Kamel an und sagt: „Mist, erfroren.“ Matthias Kipke, Dresden Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens. Wilhelm Raabe Für mich ist Humor nicht, „wenn man trotzdem lacht“, sondern er entspringt dem oder meinem Denken und damit ist der ganze Mensch beteiligt. Beim Einkauf mit einem kleinen Reim seine Wünsche vorzutragen, ist das nicht schon Humor? Wie ich Vieles von anderen lerne, hoffe ich, dass auch der Humor anderen gut tut. Auf der Fahrt mit dem Rolli durch die Landschaft möchte ich gelassen bleiben, auch über manches Schwere auf dem Weg. Humor und Gelassenheit sind für mich wie zwei Seiten einer Münze (Medaille). Durch das Leben mit all seinen Höhen und auch Tiefen ge- lassen zu gehen oder zu rollen, ist sehr entspannend. Nun sind das meine Gedanken, jemand anderen dies aufzuzwingen, geht nicht. „Ich lebe und ich lebe gut.“ – ein Sprichwort von mir. Auch wenn der Mangel an Gesundheit (Diagnose MS) manche Einschränkung mit sich bringt, mein Leben ist von viel mehr Gutem geprägt, als von schlechtem. Wenn der Humor vom Denken kommt, so hat auch positiv denken damit zu tun. Bei dem allen möchte ich als Christ meinen Gott nicht vergessen, der mir so manche Gabe und nicht zuletzt den Humor schenkt. Wolfgang Zirke, Hohenstein-Ernstthal dass er durchaus zu Scherzen aufgelegt gewesen sein soll. Nach Aussage der Theologin und Clownin Gisela Matthiae, die sich mit Humor in der Bibel und in Religionen beschäftigt hat, hat Humor auch für die Verständigung von Religionen große Bedeutung. Ihrer Meinung nach, bewahrt nämlich der Humor davor, sich selbst zu ernst zu nehmen. „Wir stehen zu unserer Religion, wir finden sie wichtig und haben eine emotionale Bindung dazu. Aber trotzdem behalten wir uns vor, kritisch darauf zu schauen, wo wir uns selbst zu ernst nehmen.“ Denn wo Menschen aufeinandertreffen, die nicht in der Lage sind, sich selbst, ihre Ansichten oder Traditionen zu hinterfragen, ist kein vernünftiger Dialog möglich.“ Humor also ein wichtiger Beitrag zur Verständigung und ein Stück Lösungsansatz bei aktuellen Problemen? Der russische Dichter Maxim Gorki hat es poetisch ausgedrückt. Er wünscht uns: „… dass wir Zauberer sein können, die den vergifteten Brunnen der Traurigkeit einen Tropfen, nur einen einzigen Tropfen vom lebendigen Wasser des Lachens hinein gießen und diesen Brunnen dadurch zum Kraft und Schnappschuss vom CKV-Seminar zum Thema „Humor“ Leben spendenden Heilquell machen können,“ Humor als eine Art Medizin oder „Zauberelixier“? In einem Sprichwort heißt es „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“. Da wird ein Gespür deutlich: Alles braucht einen längeren Atem. Nicht alles, was schnell und vordergründig Erfolg hat, setzt sich durch. Das Sprichwort rät: Halte durch! Geh deinen Weg! Spüre der Seite von Humor nach, der dir eigen ist und hilft, dein Leben zu meistern. Christiane Ludwig, Zwickau Eindrücke 8 Ein Besuch im Kindermuseum Weitblick in Berlin Wenn man als Kind das Wort „Museum“ hört, kommt man beinahe nicht umhin, sich sogleich der Vorstellung von mehreren langweiligen Stunden gegenüber zu sehen. Im Falle des „Labyrinth Kindermuseums“ im Berliner Stadtbezirk Wedding kann man sich jedoch diesbezüglich auf eine Überraschung einstellen. Denn dieser Ort hat nicht nur nichts mit Langeweile zu tun, sondern verkehrt die Befürchtungen der meisten kleinen Besucher in das genaue Gegenteil. Unter dem Dach einer ehemaligen Fabrikhalle befindet sich ein Abenteuerspielplatz der besonderen Art. Nachdem man im Eingangsbereich die Straßenschuhe ins Regal gestellt und die Jacke abgelegt hat, kann man sich guten Gewissens ins Getümmel stürzen. Kindern soll hier die Möglichkeit gegeben werden, zu erforschen, was alles zu einer Stadt gehört. Angefangen von den Wohnhäusern über Geschäfte, den Straßenverkehr bis hin zu zahlreichen Baustellen oder der Schaltzentrale des Elektrizitätswerks lässt sich viel entdecken und ausprobieren. Zwei große gezimmerte Häuser aus Spanplatten bilden das Zentrum der Halle und der unteren Ebene und sind in mehreren Etagen begeh-, bekletter- und natürlich auch bemalbar. Ein Kaufmannsladen im Parterre darf hier natürlich nicht fehlen. Zwischen und um die Wohnblocks herum verlaufen aufgemalte Straßen, gesäumt mit Verkehrsschildern und Ampeln. Das die hier zahlreich herumsausenden Verkehrsteilnehmer sich nicht so genau an die STVO halten, dürfen wir wohl getrost mit einem Schmunzeln quittieren. Als Vehikel stehen den Besuchern Plastikautos, Rollschuhe, Pedalos, Roller, Dreiräder und auch Rollstühle zur Verfügung. Hier unter den Kindern werden Rollstuhlfahrer – egal ob immer im Rollstuhl oder nur zur Selbsterfahrung – als genauso normale Verkehrsteilnehmer auf den Straßen und Gehsteigen wahrgenommen, wie jedes Auto und niemand dreht sich verwundert nach ihnen um. Mehrere Treppen führen in die obere Etage wo Klein (und Groß) eine Menge Möglichkeiten haben ihre Kreativität auszuleben. Ob beim Bauen einer Höhle aus Stangen und Decken, der Konstruktion monumentaler Bauwerke aus Holz- und Legobausteinen oder als Mitarbeiter auf der nur von Kindern besetzten Baustelle, sind den jungen Architekten und Handwerkern keine Grenzen gesetzt. Wichtige Schilder mit Arbeitsschutzrichtlinien weisen hier darauf hin, dass or einem stehen v chten die n e n n e Zwei H ster und betra Da sagt n Schaufe ster-Eierbecher. aft, tolle O nh bunten rstaunt: „sage ier!” e h e ie in d e n die be agen ha Kinderw zu einem ChamDie Mannschaft von Bayern München fliegt eweile beginnen Lang Aus ien. Span pions-League-Spiel nach spielen und zu Ball dem mit hine Masc der in hen die Bursc . Der ukeln Scha zum g richti eug bringen das kleine Flugz und schickt den n halte noch kaum hine Masc die kann Pilot Nach zwei MiFunker nach hinten, um für Ruhe zu sorgen. du denn das hast „Wie . Ruhe lute abso chlich tatsä ist nuten r, „ich Funke der t mein “, „naja gemacht?“, fragt der Pilot. r draußen, Wette es schön so heut ist , Jungs gt: gesa habe spielt doch vor der Tür!“ auf der Baustelle das Tragen eines Helms Pflicht ist und die Arbeitsgeräte, insbesondere der Kran mit Drehkurbel, nur von Kindern bedient werden dürfen. Spätestens an dieser Stelle kann man den ein oder anderen beaufsichtigenden Vater mit einem wehmütigen Lächeln auf den Lippen beobachten. Wenn man doch nicht schon so erwachsen wäre, dürfte man jetzt mitspielen. Die kleinen Bauarbeiter werden indess fachgerecht von den Mitarbeitern des Kindermuseums mit Helm und Warnweste ausgestattet und unter Anleitung zum Häuserauf- und abbau geschickt. Jedes Kind bekommt seine Aufgabe zugewiesen. Manche Kinder bringen die Geduld nicht auf und wenden sich schnell anderen Dingen zu, aber dennoch ist es spannend zu beobachten, wie manche Bauarbeiter in ergebenem Pflichtbewusstsein ernst und ohne nachlassende Motivation dem Schwenken und Kurbeln des Krans oder dem Schleppen von Betonplatten aus Stoffkissen nachgehen. „Wenn das doch zuhause auch immer so gut klappen würde mit den Räubern,“ scheint man den Gesichtern mehrerer Eltern entnehmen zu können. Aber hier ist eben alles ein bisschen anders. Eine Stadt für Kinder, gebaut für und mit Kindern. Ungeachtet der Herkunft, Sprache, Behinderung und sozialer Zugehörigkeit spielen die Besucher hier miteinander; ein schönes und zuweilen nachdenklich stimmendes Bild. Wäre es nicht eine wünschenswerte Option, diese Idee in die richtigen Städte hinaus zu tragen? Der Besuch jedenfalls hat den Familienmitgliedern jeden Alters gefallen. Würde ich gefragt werden, ob ich wieder mal vorbei komme, vielleicht irgendwann mit meinen eigenen Kindern, so bräuchte ich nicht lange überlegen. Tobias Ludwig, Leipzig Auf dem H üh ist Hochbe nerhof trieb. Ostern ste ht Tür. In eine vor der r Arbeitspau kleinen se kommen zwei He ins Gesprä nnen ch die eine H . Sagt enne: „Nanu, Sie le kugelrund gen ja e Eier!” – Meint die a Henne: „Ja ndere , das ist ein Spezialauft rag vom Golfklub.” Regionales 9 Eindrücke von der Silvesterrüstzeit Andacht, Bobbahn und Hutzennachmittag 29.12.2015 bis Schmiedeberg. 02.01.2016 in Wieder einmal hieß es: „Auf geht es nach Schmiedeberg“. Am 29.12.15 wurde ich etwa halb elf von Matthias und Stefan zu Hause abgeholt. Das Gepäck wurde verstaut und weiter ging es nach Schwarzenberg zu Sybille, denn sie wollte auch mit. Dann fuhren wir nach Annaberg. Wir trafen rechtzeitig beim CKV ein. Dort war Treffpunkt. Man konnte viele Bekannte, aber auch neue Gesichter sehen. Nachdem nun alle ihren Sitzplatz hatten, begann die Tour. Schon nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir das „Martin-Luther-King Haus“, in dem wir die nächsten fünf Tage untergebracht waren. Um 18.00 Uhr gab es Abendbrot. Abends halb acht trafen sich alle Leutchen im Gruppenraum, indem auch die Bibelstunden stattfinden sollten. Sebastian Lamm gab noch paar organisatorische Dinge bekannt. Nach der Vorstellungsrunde gingen die Meisten in ihre Zimmer. Der nächste Morgen begann um Acht mit einer Andacht und dann gab es Frühstück. Um 10.00 Uhr fanden sich alle wieder im Gruppenraum ein. Diesmal durften wir einen lieben Bekannten begrüßen. Es war Christoph Wolf aus Dresden. Er erzählte uns die biblische Geschichte vom Stern von Betlehem und den Weisen aus dem Morgenland. Am Nachmittag begleidete er uns beim Ausflug nach Altenberg zur Bobbahn. Wir konnten dort auch mal sehen, wie die Bobs mit 140 km/h die kurvenreiche Bahn runter preschen. Bei der Bobbahn war es so eiskalt, dass wir die Schals um die Köpfe schlangen, die Kapuze ins Gesicht zogen und wer Handschuhe an hatte, war auf der sicheren Seite. Abends hat uns Christoph Wolf noch zu einer „musikalischen Sternstunde“ mitgenommen. Donnerstag, 31.12., war wieder Andacht und danach Frühstück. Gegen zehn Uhr trafen wir uns wieder alle im Gruppenraum. Rico wollte hier mit uns basteln. Zuerst musste jeder seine Hände kopieren, weil er diese Kopie brauchte, um damit ein tolles Plakat zum Jahresspruch 2016 zu gestalten. Der Jahresspruch lautet: „ Gott spricht: „Ich werde euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Nach dem Mittagessen war Zeit für einen Mittagsschlaf. Das Kaffeetrinken war mit einem erzgebirgischen musikalischen Hutzennachmittag verbunden. Wir gingen danach spazieren und trafen uns 17.00 Uhr in der Kirche zum Gottesdienst. Diesmal gab es erst 19.00 Uhr Abendbrot. Zur großen Überraschung gab es Hirsch, Klöße und Rotkraut. Um 21.00 Uhr waren dann alle im Gruppenraum versammelt, um die letzten Stunden im alten Jahr gemeinsam zu verbringen. Einige hatten für diesen Abend extra einen Sketch, ein Lied oder eine kurze Geschichte mitgebracht. Für die, die Appetit hatten, gab es ganz leckere Feuerzangenbowle. Natürlich stand auch genügend Knab- bereien bereit. Ehe man sich versah, war es schon Mitternacht. Wir haben alle miteinander angestoßen. Etwa um 2.00 Uhr ging‘s ab ins Bett. Am Neujahrsmorgen verlief es mal anders. Zwischen 9.00 Uhr und 11.30 Uhr war Zeit für Brunch. Jeder konnte also morgens aufstehen, wann er wollte und dann brunchen gehen. Am Nachmittag haben wir uns zum Gottesdienst im Gruppenraum getroffen und am Abend noch Bilder über Uganda angeschaut, die uns der Student Rico zeigte und uns danach noch viel über seine Zeit dort erzählte. Es blieb dann noch Zeit, um die Koffer zu packen, denn am nächsten Tag war um 10.00 Uhr schon wieder Heimreise. Die Mitglieder des CKV Annaberg freuen sich schon alle wieder sehr auf die Rüstzeiten im Sommer. Arite Rössel, Annaberg Behinderung und Wintersport Heute mal Skilanglauf Es ist der 25. Januar 2016, 10:00 Uhr. Es herrscht dicker Nebel und Tauwetter auf dem Skigebiet des Erzgebirgeskammes zwischen Grumbach und Jöhstadt. Vier Männer, ein Rollstuhl und ein Skilanglaufschlitten. Die Aktion kann starten. Die Augen von Benjamin Lübke strahlen, als er unter Anleitung von Werner Nauber, dem ehemaligen Bundestrainer des deutschen Biathlonund Langlauf-Behindertenteam und zwei Mitarbeitern des CKV Annaberg, Sebastian Lamm und Mario Süß, auf einem Skigerät für Rollstuhlfahrer in einer Langlauf-Loipe erstmals in seinem Leben Ski fährt. Benjamin ist sofort begeistert vom Langlauf. Unter der fachlichen Anleitung des ehemaligen Bundestrainer sammelt er in 1 ½ Stunden erste Erfahrungen und macht erstaunliche Fortschritte. Auch Werner Nauber ist überrascht von Benjamins Talent bei diesem „ersten Training“. Aber zunächst musste das Skigerät auf Benjamins Körpergröße eingestellt werden. Benjamin stieg vom Rollstuhl auf das Skigerät um, Skistöcke wurden angepasst und nun ging es in die Loipe. Erste Versuche, wie man mit dem richtigen Einsatz der Skistöcke sich auf dem Schlitten in der Loipe fortbewegt, gelingen gut. Benjamin legt insgesamt eine Strecke von 1,5 km zurück, es machte ihm riesig Spaß. Diese Aktion hat Seltenheitswert, denn nach Aussage von Werner Nauber, gab es bisher keinen Sachsen, der als Rollstuhlfahrer Langlauf fährt. Langlauf für Rollstuhlfahrer ist mehr als nur Bewegung, Kräftigung der Muskulatur, Koordination, Aktivierung von verschie- denen Körperpartien und Mobilität; es ist auch Spaß haben, in der Natur sein, sinnvoll Freizeit gestalten, selbst aktiv sein – ein Stück Inklusion. Menschen mit Behinderung die Möglichkeiten zur Sport- und Freizeitaktivität zu geben, ist Anliegen des CKV Annaberg. In Zusammenarbeit mit Werner Nauber ist nun ein neues Freizeit- und Sportangebot mit Seltenheitswert möglich geworden. Bei einer solchen positiven Resonanz hoffen wir auf weitere Interessenten. Sebastian Lamm, (CKV Annaberg e.V.) Rückblick 10 Aus der Geschichte Ein Stück Weg miteinander In der Kirche von Dresden-Plauen. Über dem Altarplatz hing ein riesengroßes Mobilé. An den ausbalancierten Elementen, an dünnen Fäden hängend, waren Porträtfotos in Holzrahmen gestaltet. Durch den Luftzug gerieten die darauf abgebildeten Personen in Bewegung, in immer neue Konstellation zueinander. Eins von den vier Porträts im Mittelteil zeigte eine Diakonisse in Tracht, ein anderes eine bekannte Fürsorgerin der Stadtmission Leipzig. Auf anderen Fotos waren Jüngere und Ältere zu sehen, mit glücklichem oder eher nachdenklichem Ausdruck, bei Einigen konnte man eine eventuelle Einschränkung sofort erkennen. Und so drehte sich das Mobilé um sich selbst, ständig gab es neue Zuordnungen. Wichtigstes Merkmal ist Bewegung. Dieses Mobilé war der methodische Aufmacher für einen „Tag der Inneren Mission“ (so hieß das damals) Ende der 70iger. Dazu wurde von den Leipziger Mitarbeiterinnen und, dem uns aus dem Redaktionsteam der „Palme“ bekannten Pfarrer Friedbert Stöcker, ein sprachlich geschliffener Text zum Thema „Diakonisches Handeln“ gelesen: „Ein Stück Weg miteinander“. Genau so habe ich mein Unterwegssein im Rahmen des Dienstes immer verstanden. Man kann unmöglich mit jedem oder jeder, eben nur mit wenigen, den ganzen Weg gehen. Mit den Meisten eben immer nur ein Stück. Und so geht es allen, denen wir begegnen. Ein Stück des Weges, und wie schön kann das sein, im Miteinander zu lernen: von froher Anerkennung und konstruktiver Kritik, von vielseitigen Talenten und den aufgezeigten Grenzen. Das sehe ich so als Einzelner in einer Gruppe und als Verantwortlicher einer Gruppe, Leben mit Assistenz Es war einmal – so fangen Märchen an Aber auch … das Bestreben von einem Dasein nach fast minutengenauen Tagesrhythmus weg zukommen. Bei einem Begegnungstag in Leipzig Mitte der 90er Jahre hörte ich vom Arbeitgebermodell. So richtig kam das für mich nicht in Frage, da ich ja noch einigermaßen selbstständig war. Nach einem Sturz 2000, beim Umsteigen vom Rolli ins Bett war es passiert, lag ich 18 Stunden auf dem Boden, bevor Hilfe kam. Von da an war das selbstständige Umsteigen nicht mehr möglich, die Angst vor einem erneuten Sturz war groß. Ich musste mich mit einem Pflegedienst „anfreunden“, welcher mich täglich um 6 Uhr aus dem Bett holte und 19 Uhr wieder zu Bett brachte. Im Mai 2001 ging es nach Leipzig, um bei Isolde Hauschild, die bereits Arbeitgeberin war, nähere Informationen über das Arbeitgebermodell zu holen. Die ganze Sache geriet in Vergessenheit durch meine schwere Erkrankung im Sommer 2001. Der Behindertenverband Oschatz stellte zwischenzeitlich für mich beim Landratsamt den Antrag auf das Arbeitgebermodell, aber es tat sich nichts. Im April 2003 erneuter Besuch in Leipzig, ich konnte konkretere Hinweise für das weitere Vorgehen bekommen und mir wurde ein Anwalt empfohlen. Nach mehreren schriftlichen Kontakten mit dem Anwalt erfolgte am 29. Dezember 2003 ein persönliches Kennenlernen in Bad Mergentheim. Das war eine ganz schöne Tortur für mich. Der Anwalt machte mir Hoffnungen, dass ich im nächsten Jahr mit den Assistenten (ASS) beginnen könnte. Aber er kannte zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Landratsamt Torgau-Oschatz. Am 1. April 2004 fand die erste Verhandlung beim Gericht in Leipzig statt. Wir machten deutlich, dass mein Alltag mit dem Pflegedienst, inzwischen kam dieser zu fünf vertraglich vereinbarten Zeiten täglich, nicht mit meinen Vorstellungen für ein selbstbestimmtes Leben vereinbar war. Ganz schlimm und sehr belastend waren für mich die festgelegten Toilettenzeiten. Das Ergebnis der Verhandlung: Ich konnte nicht mit ASS anfangen, da das LRA für mich einen Heimplatz reserviert hatte und dieser viel billiger und für mich ausreichend wäre. Ich zeigte meine Bereitschaft und schaute mir auf Anraten meines Anwaltes das Heim an und notierte sämtliche Punkte, die gegen einen Einzug sprachen. Z.B. war die zum Zimmer dazugehörige Sanitärzelle mit dem E-Wagen nicht zugänglich und der Personalschlüssel gewährte in der Nacht keine ausreichende Sicherheit. Nun folgten die sich wiederum im Rahmen eines Verbundes trifft, einbringt, profitiert. Wichtiges Merkmal ist Bewegung, und so kann ich rückschauend nur sagen – gut, dass wir einander haben. Das gilt für die Einzelnen in der Gruppe, aber eben auch innerhalb des CKVs, dessen Mobilé dreht sich nun schon 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch. Die Begegnungen sind allesamt lehrreich, sinnvoll, fruchtbringend. „Selbsthilfe – ein persönlicher Lernprozess“ – eine geniale Bezeichnung für unsere CKV-Seminarreihe, die eigentlich nie aufhören soll. Die Verbindung innerhalb des Landesverbandes ist wichtig, weil er auf Landesebene die Anliegen aus den Regionen zusammenfasst und vertritt. Wie gut, dass dies bereits 25 Jahre geschieht, anfangs in Kinderschuhen, später ausgereifter und hoffentlich noch lange Zeit aus unserer Sicht, die zumal auf christlichen Ansprüchen beruht, unsere Erfahrungen, unser Zeugnis mit einbringen und vertreten kann. Peter Popp, Niederbobritzsch mehrere harte Auseinandersetzungen mit dem Pflegedienst und dem Landratsamt. Im Januar 2005 konnte bei Gericht ein positives Ergebnis erreicht werden und ich durfte mit dem Arbeitgebermodell beginnen. Am 1. Mai 2005 begann meine Zeit als Arbeitgeberin für vier Assistentinnen. Die ersten Jahre verliefen in guter Harmonie, ich fühlte mich wohl und wir konnten viel Schönes gemeinsam erleben. Mit der Antragstellung auf das Persönliche Budget (PB) ab 1.1. 2009 machte sich innerhalb meines Teams ein Wetterumschwung bemerkbar. Nach viel Sonnenschein folgten nun Regenschauer, Wolkenbrüche, Blitze und Donner sowie eisige Kälte. Die ASS arbeiteten zu diesem Zeitpunkt für einen geringen Stundenlohn und verstanden nicht, warum ich das PB nicht bewilligt bekam. Erneut hatte ich einen Anwalt und wir versuchten, den Stundenlohn zu erhöhen. Die Gutachter gaben sich die Klinke in die Hand. Doch kein Gutachten reichte aus, um bei der Krankenkasse und dem Landratsamt den angestrebten Stundenlohn zu bekommen. Es begannen zermürbende Jahre mit der immer wieder neuen Suche nach Leuten, da die Erstbesetzung nicht mehr gewillt war, für den geringen Lohn zu arbeiten. Nur gut, dass das Mindestlohngesetz beschlossen wurde. Somit erhalten meine ASS den Mindestlohn mit Zuschlägen für Nacht- und Feiertagsarbeit. Dieser Betrag entspricht zwar nicht dem, was ich im PB beantragt habe, aber gegenüber dem Anfangsstundenlohn ist er ein Fortschritt. Ausblick 11 Besonderen Glanz in den grauen Alltag brachten gemeinsame Unternehmungen. Im Advent ein Tag auf dem Leipziger Hauptbahnhof, ein Einkaufsbummel in Dresden, sportliches Vergnügen bei einem Bowlingabend, Travestie-Show in Dresden, Besichtigung der Körperwelten in Dresden, diverse runde Geburtstage, eine Hochzeitsfeier und Gänseessen in Wermsdorf werden sicher in Erinnerung bleiben. Am 1. Mai 2015 konnte ich mein 10-jähriges Jubiläum als Arbeitgeberin begehen. Mit den völlig ahnungslosen ASS und treuen Mitstreitern ging es auf Fahrt. Ziel war Ragösen, wo uns der Chef eines Hotels freundlich empfing. Nach der Stärkung durch eine Tasse Kaffee wartete der „Fremdenführer“ schon ungeduldig. Er zeigte eindrucks- voll die Sehenswürdigkeiten seiner Heimatstadt Zerbst mit dem abschließenden Höhepunkt: Sektempfang mit süßen Köstlichkeiten. Am Abend war geselliges Beisammensein und nach einem reichhaltigen Frühstück ging es am nächsten Tag wieder Richtung Oschatz. Dieser Ausflug war mir nur möglich dank der Unterstützung von zwei guten Freunden. Immer wieder treten bei Erkrankung einer ASS Probleme auf und sie werden noch größer, wenn ein weiterer Krankenschein dazukommt. Es ist für mich eine enorme nervliche Belastung, da mir auf der einen Seite die zwei verbleibenden ASS leid tun und ich trotz intensiver Suche noch keine weitere Person einstellen konnte. Dankbar bin ich, dass mein jetziges Team und ich im Betrachtungen zu Kunst und Kultur Was mir wichtig ist Ich bin Maskenbildnerin. Meist wird mit diesem Berufszweig Schminken und Frisieren verbunden, aber eine Maske kann eine ganze menschliche Haltung betreffen, also arbeite ich mich oft vom Kopf zu den Füßen vor. Das kommt vor allem davon, dass in der freien Szene oft weniger Mitarbeiter oder bei ehrenamtliche Projekten quasi keiner für die Zusammenführung der kleinen Details einer Ausstattung extra abgestellt werden kann. So nähe ich auch mal Renaissanceschuhe nach Gemälden zurecht, nachdem ich geschminkt und frisiert habe, damit das Gesamtbild annähernd stimmt. Das Gefühl fürs Ganze ist mir wichtig. Deshalb habe ich auch beim Bluesgottesdienst im Lutherkeller, wo ich seit 1995 mitarbeite, das Liederanstimmen übernommen, das war eine Lücke, ich sprang ein. Es sollte ja weitergehen und ich lerne etwas dabei. Ich singe gern, und auch dies ist nicht mein Metier, ich erfahre aber dort die wunderbare Befreiung durch Musik. Letztens hat mich ein Besucher mit einer bekannten Sängerin verglichen, ich entspreche ihr in keiner Weise, aber die Euphorie seinerseits hat mich fröhlich gemacht und noch entspannter singen lassen als sonst. Es ist ein Ort wo ich bunte Gemeinschaft pflegen kann. Der nächste Bluesgottesdienst findet am 3.4.2016 im Lutherkeller in Zwickau (Nähe Bahnhof unter der Lutherkirche) statt. Es gibt rockige Musik und gute Gedanken am Sonntagvormittag, Kaffee, belegte Brötchen und gute Gespräche. guten miteinander umgehen können und jede die Notwendigkeit einsieht, Engpässe zu überbrücken. Die Möglichkeit als schwerstkörperbehinderte Person meinen Alltag durch und mit Hilfe der Assistenten zu gestalten, ist etwas sehr Positives. Meinen Tag kann ich individuell nach meinen Wünschen und Bedürfnissen planen. In den letzten zwei Jahren hat sich z.B. mein Essverhalten geändert und ich genieße es, wenn in der Nacht der Hunger kommt und die ASS mir ein Essen kocht. Im Heim wäre das nicht möglich! Einfach war und ist es nicht, aber für mich das Richtige – keine Willkür durch den Pflegedienst, dafür entspanntes Miteinander mit den ASS. Christine Schmidt, Oschatz lich ein! Die neue behindertengerechte Einfahrt (übrigens gefördert über die Aktion „Lieblingsplätze“) wurde vor kurzem fertiggestellt. In Oelsnitz/Erzgebirge. habe ich zur Zeit eine kleine Ausstellung von Malerei, Grafik und Plastiken in der KUNSTEULE (Leiterin und Besitzerin Petra Tetzner). Mit telefonischer Vorbestellung unter 03729815737 oder Donnerstag und Freitag von 14.30 bis 17.30 Uhr könnte ein Erzgebirgsausflug dort bei Kaffee und Kuchen eine Pausengestaltung finden. In meiner Arbeit am Geburtstags-Dauer-Kalender des CKV, der vielleicht seit 2015 auch auf Ihrem Schreibtisch steht, war ich auf Motivjagd. Um ein Foto mit Rollstuhl mitten auf einem Feld zu machen, haben Diana Schwarzenberg und ich z.B. die Huckelpiste einer Kuhwiese lachend und angestrengt durchrattert. Wäre es nicht so sonnig gewesen und die Wiese damit noch schlammiger als bei grober Betrachtung, hätte wohl nicht nur ihre Frisur nach der Schüttelei, sondern auch der Rollstuhl ein Styling gebraucht. Als Fotograf steht man schnell mal in unwirtlicher Gegend bei der Motivsuche, denn von weitem sieht manches ganz malerisch aus. In einem ökumenischen Musicalprojekt der Kirchgemeinden Zwickau – „Joseph und seine Brüder“ – werde ich mich als nächstes einbringen. Diesmal bei Gestaltung von Bühnen- und Kostümbild. Die Vorstellungen finden am 2.4.16 um 17 Uhr und am 3.4.16 um 10 Uhr in der Paulusgemeinde in Zwickau-Marienthal statt, auch dazu lade ich herz- Am nächsten Sonntag arbeite ich wieder in der Chemnitzer Oper bei Eugen Onegin, einem sehr schön inszenierten Ballett. Dort, wie auch an den Theatern in Erfurt, Weimar, Gera-Altenburg und Plauen-Zwickau genieße ich die Berufsgruppeneinteilungen, die meinem Studium (Maskenbildner) entsprechen, mache also das, was ich gelernt habe. Ich hole mir bei den Ankleidern Rat für meine neuen Projekte, denn die kümmern sich dort nur um die Kostüme des Abends und haben damit genug zu tun. Kostüme, die man in Sekundenschnelle wechseln muss, haben ganz verrückte und manchmal improvisierte Verschlüsse. Im Zweifelsfall tut ein Klettverschluss was einen Reisverschluss explodieren ließe. Das gilt für meinen ganzen Tag, ich nutze, was ich habe, nicht unbedingt, was ich gerne hätte und das mit Gelassenheit und Humor. Mein Neffe turnt demnächst mit den Fliegenden Sachsen akrobatische Übungen in Kanada. Er braucht eine Maske, die muss fest und leicht im Gesicht sitzen, damit sie ihn ja nicht stört. Das wäre gefährlich in der Luft. Ich arbeite dran, als spannende Herausforderung, wie mein Leben selbst. Caroline Müller-Karl, Zwickau Meldungen 12 Palmwedel „Die schwierigste Turnübung ist immer noch, sich selbst auf den Arm zu nehmen.“ Werner Finck Einladung zum „Inklusiven Stammtisch“ Bereits im vergangenen Jahr fand der Stammtisch in Chemnitz in unterschiedlichen Räumlichkeiten statt. Thematisch stand Kommunikation im Mittelpunkt, so z.B. „Wie rede ich mit meinem Assistenten, Arzt oder dem Arbeitgeber. Die Resonanz war gut und so haben wir uns entschieden, erneut in Zusammenarbeit mit der Mobilen Behindertenhilfe Chemnitz und dem Club Heinrich auch 2016 den Inklusiven Stammtisch anzubieten. Nach den Februarferien wurde zudem in Chemnitz in unmittelbarer Nachbarschaft vom Club Heinrich die neue Schule für Körperbehinderte eröffnet. Wir wollen versuchen, mit Schülern und Lehrern ins Gespräch zu kommen und mit zum monatlichen Stammtischtermin einladen. Termine: 24. März, 21. April, 19. Mai, 16. Juni, 14. Juli, 22. September, 20. Oktober, 17. November und 15, September 2016 jeweils von 16:30 – 18:30 Uhr Zu den Stammtischrunden greifen wir Themen auf, die auch Menschen mit Behinderung auf den Nägel brennen. Zu jedem Termin werden interessante Gäste aus Politik und Sport, von Krankenkassen, Ämtern und Vereinen eingeladen, wie z.B. am 25. Februar, wo es um die Betreuung von Gefangenen mit Gefängnisseelsorgerin Anne Straßberger ging. Dank Förderung durch das Land Sachsen, besteht die Möglichkeit, Fahrtkosten zu übernehmen und so eine Teilnahme für alle Interessenten zu gewährleisten. Gern nehmen wir im CKV oder der Mobi Chemnitz Ihre Anregungen, Hinweise und Wünsche entgegen. Bitte um Unterstützung – Anmerkung der Redaktion Durch diese Ausgabe zieht sich das Thema Humor wie ein roter Faden. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns ihre Gedanken und Lebensmaxime mitteilen, wie Sie in Ihrem Leben mit Ihrer Art von Humor besonders schwierige Passagen gemeistert haben. Mit Ihrer Zustimmung könnten diese in der Pal- me veröffentlicht und so anderen Mut zugesprochen werden. Jederzeit können Sie uns Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge zur Palme, zu Veranstaltungen des CKV mitteilen. Nur so gelingt es, gemeinsam die Verbandszeitung und das Verbandsleben zu gestalten. Ihre Meinung ist uns wichtig! Aus Anlass unseres Jubiläums ist geplant, in jeder Ausgabe der Palme an ein Stück CKV-Geschichte zu erinnern. Zudem ist die Palme 2 / 2016 als Sonderausgabe geplant mit vielen Fotos und Eindrücken von Mitgliederversammlung, Vorstandswahl und Geburtstagsfeier. Weitere Termine des CKV Sachsen: Begegnungsrunde im Rahmen des Projektes „Leben im ländlichen Raum – Probleme und Chancen“ am 23. Juni 2016 von 16 – 18 Uhr im Rathaus Hohenstein-Ernstthal Infotag in Torgau am 17. September 2016 Seminar in Reudnitz 10. – 13. November 2016 Bahnverbindung ChemnitzLeipzig verschlechtert Auf der Strecke hat seit 13. Dezember 2015 der Betreiber gewechselt. Die Mitteldeutsche Regionalbahn (MRB) hat frühere DDR-Züge eingesetzt – zwar modernisiert, aber eben über 25 Jahre alt. Der Vertrag der MRB läuft bis maximal 2025. Es gibt mehr als nur eine Kritik, erst recht, was die Barrierefreiheit betrifft. Die Fahrzeuge sind nicht klimatisiertet, besitzen zu kleine Türen und zu schmale und zu steile Einstiege. Fehlende optische Anzeigen, schwergängige, mit der Hand zu öffnende Türen mahnt Annett Lützelberger, die für den Sozialverband VdK im Behindertenbeirat des Verkehrsverbundes VMS sitzt, angehört. Auch die Gänge in den Abteilwagen seien für Menschen mit Gehhilfen ungeeignet. Auch aus der Politik und anderen Bereichen gibt es kritische Stimmen, die Veränderungen anmahnen. Für alle gilt, gemeinsam dranbleiben. Constantin Grosch, Referent beim CKVLandeskonvent 2015, macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass in anderen Regionen Bahnstrecken zunehmend nach Ausschreibungen von privaten Anbietern betrieben werden. Barrierefreiheit ist meist nicht im Blick. Höhere Eigenbeteiligung für Wertmarken Für Wertmarken zum Schwerbehindertenausweis hat sich ab Januar 2016 der Betrag, den man selbst entrichten muss, erhöht. Er beträgt nun 80,00 € für das ganze Jahr und 40,00 € für das Halbjahr. (Wer ein Beiblatt in 2015 noch für 72,00 € bzw, 36,00 € erworben hat und die Geltungsdauer noch nicht beendet ist, kann dies bis zum angegebenen Zeitpunkt weiter nutzen). Einladung zur Mitgliederversammlung des CKV Sachsen – Wir werden 25! Kinder wie die Zeit vergeht! Natürlich waren und sind die, die den CKV Sachsen e.V. vor 25 Jahren mit gegründet haben, keine Kinder. Dennoch sind die Jahre nur so im Fluge vergangen. Viele Personen mit und ohne Behinderung haben sich in den Jahren engagiert und darum möchten wir zur Geburtstagsfeier für Samstag, den 23. April 2016 von 9:30 – 16:00 Uhr in die Bonhoeffergemeinde Chemnitz herzlich einladen. Insbesondere würden wir uns freuen, wenn die, die in den 25 Jahren im Vorstand mitgearbeitet haben, eine Begebenheit, eine kleine Geschichte, ein Erlebnis, eine besondere Erinnerung mit bringen oder uns zu schicken könnten … Jubiläum, Mitgliederversammlung, Vorstandswahl, Begegnung und Gespräch werden ihren Raum an diesem Tag finden. Wir hoffen auf ein frohes Wiedersehen! Impressum Herausgeber: Christlicher Körperbehindertenverband Sachsen e.V. Anschrift: CKV Sachsen e.V., Max-Schäller-Straße 3, 09122 Chemnitz Telefon: 0371 / 33 42 13 3 Fax: 0371 / 85 79 57 37 Bankverbindung: Bank für Kirche und Diakonie / LKG Sachsen IBAN: DE96 3506 0190 1611 7200 13 BIC: GENODED1DKD Satz: Carolin Bauer Druck: www.wir-machen-druck.de Redaktionskreis: Anita Häßner, Heike Hüttemann, Christiane Ludwig, Heike Priebe, Matthias Kipke, Caroline Müller-Karl; Die namentlich gekennzeichneten Beiträge beinhalten die persönliche Meinung der Verfasser. Internetseite des CKV: http://www.ckv-sachsen.de E-Mail: [email protected]