PEB 605 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
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PEB 605 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe Lob für GIAZ Innenminister Uwe Schünemann hat – anlässlich der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2004 in Hannover – die Zusammenarbeit von Polizei und Verfassungsschutz im Gemeinsamen Informationsund Analysezentrum (GIAZ) gelobt. Im Gegensatz zum Bund habe Niedersachsen damit eine enge, projektbezogene Zusammenarbeit auf den Weg gebracht. Seite 3 Vom Tabak zu Cannabis Informationen für die Niedersächsische Polizei 6/2005 Niedersachsen testet Kennzeichenlesegeräte Höherer Druck auf Autodiebe „In Niedersachsen ist das Risiko, am Steuer eines gestohlenen Autos erwischt zu werden, künftig höher als anderswo.“ Mit diesen Worten hat Innenminister Uwe Schünemann am 2. Mai auf der Bothfelder Straße in Langenhagen (Region Hannover) zwei automatische Kennzeichenlesesysteme (AKLS) vorgestellt, die einen sofortigen Abgleich mit dem Fahndungsdatenbestand ermöglichen. Mitglieder der Landespressekonferenz Niedersachsen konnten sich in Langenhagen von der „Treffsicherheit“ der Systeme, die von Mitarbeitern des PATB NI aufgebaut worden waren, überzeugen. Den Beweis lieferten zwei Zivilfahr-zeuge des PATB NI, deren Kennzeichen für die Präsentation in das automatische Kennzeichen-Lesegerät (AKLS) eingegeben worden waren. Die Geräte werden jetzt in einer mehrmonatigen Testphase im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig entlang von Bundes- und Landesstraßen sowie später auch an der Bundesautobahn 2 überall dort eingesetzt, wo ihr Einsatz anhand kriminalistischer Lagebilder hinreichende Aussicht auf Erfolg verspricht. Im Jahr 2004 verzeichnete die niedersächsische Kriminalstatistik fast 5.000 Fälle von Autodiebstahl. Bundesweit sind derzeit rund 530.000 amtliche Kennzeichen sowie rund 220.000 Pkw, Lkw und Omnibusse zur Fahndung ausgeschrieben. Schünemann sagte, Erfolge bei der Suche nach entwendeten Fahrzeugen habe die Polizei in aller Regel nur bei gezielten Kontrollen aufgrund von Verdachtsindikatoren oder im Rahmen von Ermittlungen. „Das wollen wir in Niedersachsen durch die Intensivierung der anlassunabhängigen Fahndung verbessern. Wir erhöhen so spürbar das Ergreifungsrisiko für Straftäter und erhoffen uns davon auch eine abschreckende Wirkung.“ Ziel sei die Feststellung gestohlener Kraftfahrzeuge und ein sofortiger polizeilicher Einsatz bei einer Treffermeldung. Der Minister erklärte weiter, er halte es für wünschenswert, nach Abschluss der Testphase in einem ersten Schritt jede Polizeidirektion mit einem AKLS auszustatten. Ob diese und weitere Systeme gekauft Nach neuesten Studien haben etwa 88 Prozent der Cannabiskonsumenten zuvor auch Zigaretten geraucht. Grund genug, sich mit dem arglosen Gebrauch legaler Drogen auseinander zu setzen, sagte man sich beim Präventionsrat und der Polizeidirektion Hannover (PI-Süd). Seite 4 Staatsmodernisierung Die Landesregierung hat die zweite Phase der Verwaltungsmodernisierung beschlossen. Diese habe zwei Ziele, so Innenminister Uwe Schünemann: Das Land müsse seine Aktivitäten stärker auf die Kernaufgaben zurückführen sowie Querschnittsaufgaben der Verwaltung stärker standardisieren, konzentrieren und – soweit möglich – auslagern. Seite 5 Kinderpornografie Zur 1. Arbeitstagung „Kinderpornografie“ trafen sich 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Dassel, Kreis Northeim. Mit dieser Tagung will das LKA ein neues Forum schaffen, das sich gezielt an den Belangen der Bearbeitung dieses komplexen Spezialgebiets orientiert. Seite 6 Bremen / Oldenburg: Enge Kooperation Zu einer ersten Arbeitstagung trafen sich Bremens Polizeipräsident, Professor Eckard Mordhorst und der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Hans-Jürgen Thurau, im Landesbehördenzentrum in Oldenburg. Im Beisein ihrer Führungskräfte waren sich die Präsidenten einig, dass unabhängig von Ländergrenzen gemeinsame Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung zwingend notwendig sind. „Auch Verbrechen machen nicht vor Ländergrenzen halt“, so Mordhorst. Er freue sich, nunmehr nur noch eine Polizeibehörde als Ansprechpartner für das Bremer Umland zu haben. Durch die Polizeireform in Niedersachsen umschließt die Polizeidirektion Oldenburg mit ihrem neu gebildeten Zuschnitt das Bundesland Bremen. Damit gibt es neue Ansatzpunkte in der Kooperation und Zusammenarbeit. „Die Bürgerinnen und Bürger sollen in unseren Regionen noch sicherer leben können. Das ist zukünftig unsere gemeinsame Aufgabe“, betonte Thurau. Um das in die Tat umzusetzen, werden Schwer- punkte in der Zusammenarbeit neu entwickelt und genutzt. Gemeinsame Übungen von Spezialeinheiten, Analysen zur Organisierten Kriminalität und abgestimmte Fahndungskonzepte, auch auf den Bundesautobahnen, sind nach Auffassung beider Polizeipräsidenten richtungsweisend für eine erfolgreiche Kriminalitätsbekämpfung. Vereinbart wurde die Einrichtung gemeinsamer Kontrollgruppen auf dem Gebiet der Verkehrsunfallbekämpfung. Damit werden zukünftig länderübergreifende Großkontrollen im Straßenverkehr, nicht nur zur Geschwindigkeitsüberprüfung, sondern auch zum Drogen- und Alkoholmissbrauch zur Regel. Die bereits bestehenden Verbindungen zwischen Bremen und Niedersachsen sollen ausgebaut werden. Länderübergreifende Informationssysteme sollen zusätzlich eingerichtet bzw. intensiver genutzt werden. Damit könnten zum Beispiel Stalkingopfer in Bremen und Niedersachsen besser geschützt werden, hieß es. Eike Strangmeier PD Oldenburg/kn Goslar: Warnung für Biker POK Detlef Traege präsentierte der Presse eines der Testgeräte Fotos (2): Srock werden können, hänge natürlich wahlweise auf einem Stativ oder aus dem Heckfenster eines Fahrauch von der Haushaltslage ab. Die zwei Prototypen, die unter- zeuges heraus. Die Quaslität der schiedliche Technik aufweisen, Erfassungs- und Erkennungsrate wurden vom niedersächsischen deutscher wie europäischer KennPolizeiamt für Technik und Be- zeichen liegt auch im Hochgeschaffung in Zusammenarbeit mit schwindigkeitsbereich und bei widden Firmen Vitronic und Robot ent- rigen Wetterverhältnissen bei nahezu 100 Prozent. wickelt und koZeitgleich könsten rund 31.000 nen mindestens und 34.000 Euro. zwei FahrstreiBeim Einsatz der fen aus dem Geräte, der auch Seitenraum oder bei Dunkelheit von Brücken möglich ist, werüberwacht werden die Kennden. Zur Bezeichendaten alleuchtung der ler vorbeifahrenKennzeichen den Kraftfahrwird Infrarotzeuge digital erblitztechnik im fasst und sofort nichtsichtbaren mit dem FahnBereich verwendungsbestand det. abgeglichen. RechtsgrundDies geschieht lage für den Einzunächst noch satz des automaoffline mit Hilfe tischen Kenneines USBzeichenlesesysSticks, der vor tems ist § 45 Abs. dem Einsatz mit aktuellen Daten Innenminister Uwe Schünemann ließ 1 Satz 2 des Nie„gefüttert“ wird. sich die Technik des Kennzeichen- dersächsischen Später wird ein lesegerätes erläutern – im Bild: die Gesetzes über die öffentliche drahtloser On- Stativvariante Sicherheit und lineabgleich möglich sein. Eine Speicherung des Ordnung (Nds. SOG). Danach kann Kennzeichens erfolgt nur im die Polizei amtliche Kennzeichen Trefferfall. Die Fahrzeuginsassen von Kraftfahrzeugen mit dem sind in der Standardeinstellung Fahndungsbestand abgleichen, wenn dies zur Gefahrenabwehr erausgeblendet. kn Der Betrieb der Geräte erfolgt forderlich ist. Biker sollen im Harz vor unfallträchtigen Streckenabschnitten in Zukunft durch Schilder gewarnt werden. Die neuen Schilder auf der Bundesstraße 4 am Radauwasserfall in Richtung Torfhaus sowie auf der Bundesstraße 242 am Sonnenberg und zwischen Stieglitzeck und Dammhaus sind Bestandteil einer Präventionsaktion. Ihre Initiatoren: Die Verkehrswachten Harz-Braunlage, Bad Harzburg und Goslar, die Öffentliche Sachversicherung Braunschweig sowie die Polizeiinspektion Goslar – mit einer Arbeitsgruppe des Polizeikommissariates Clausthal-Zellerfeld. Insgesamt wurden acht Schilder an unfallträchtigen Streckenabschnitten aufgestellt. Die Straßenmeistereien Braunlage und Seesen stellten die Schilder zu Beginn der Motorradsaison auf. Wie Michael Krause von der Verkehrswacht Harz-Braunlage betonte, sind auswärtige Biker zu immerhin 90 Prozent in das örtliche Unfallgeschehen verwickelt. Zwei Drittel von ihnen sind sogar an den Unfällen allein beteiligt. Die Schilder stellen neben Großkontrollen an Sommerwochenenden und einem Informationsflyer für Biker einen weiteren Baustein zur Reduzierung der Kradunfälle dar. Der Informationsflyer ist auf der Internetseite der Polizei Goslar, www.polizei-goslar.de, unter Aktuelles/Öffentlichkeitsarbeit, Artikel vom 3. Februar 2005, zu finden. Stephani Hertrampf PI Goslar/az Seite 2 Fußball-WM 2006: Urlaubssperre Die Polizei hat bereits in fünf Bundesländern für knapp 70.000 Vollzugsbeamte eine bis zu fünfwöchige Urlaubssperre während der Fußballweltmeisterschaft (WM) 2006 verhängt. Neben Bayern haben (für rund 32.000) auch Niedersachsen für 17.000 (PEB berichtete), Rheinland-Pfalz für 9.000 und SachsenAnhalt für 8.300 Beamte eine Urlaubssperre während der WM verhängt. Die Urlaubssperre gelte „vom Hundeführer bis zum Hubschrauberpiloten“, so der Sprecher des Innenministeriums in Rheinland-Pfalz. Auch Schleswig-Holstein hat erste Hundertschaften über die Sicherheitsmaßnahme informiert. Die Polizisten sollen vor allem die Innenstädte sichern, wo sich jeden Abend viele tausend Fans die Spiele auf Leinwänden ansehen werden. Zehn weitere Bundesländer – darunter Hamburg und Berlin – prüfen einen solchen Schritt. Die Zahl der betroffenen Beamten dürfte sich dann bundesweit auf mehr als 100.000 erhöhen. dpa/kn Goslar: Prävention an Schulen Eine Zwischenbilanz des Goslarer Projekts „Fitnesspakete für Schulen“ haben jetzt die Beteiligten der Projektgruppe Polizei – Schule – Weißer Ring jetzt gezogen. Schulleiter und Sozialarbeiter sowie der Leiter der PI Goslar, PD Thomas Brych, und sein Präventionsteam trafen sich dazu bei der PI Goslar. Schüler, Eltern, Lehrer sowie Tatverdächtige und Opfer der Hauptschulen Kaiserpfalz, Oker und Liebenburg waren im Vorfeld von Projektbegleitern des Bildungsinstitutes der Polizei online zur Gewaltsituation rund um ihre Schulen befragt worden. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass auch an Schulen im Landkreis Goslar die Gewalt ein Thema ist. Die Straftatenpalette reicht von Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu Diebstählen und Körperverletzungen. Nahezu zwei Drittel der Befragten gaben an, Opfer verbaler Gewalt im Sinne von Beschimpfungen und Beleidigungen geworden zu sein. Jeder Dritte will verbal bedroht worden sein. Auffälligkeiten dieser Art können in Mobbing oder Körperverletzungen übergehen und sollten daher ernst genommen werden. Dies belegen die 30 Prozent der Schüler, die angaben, geschlagen oder getreten worden zu sein. 15 Prozent gaben an, „abgezockt“ oder bestohlen worden zu sein. Das führt dazu, dass jeder sechste Schüler Angst in der Schule hat und etwa 70 Prozent von ihnen bei Straftaten wegschauen! Dieses Schülerverhalten zu ändern, den Opferschutz, die Zivilcourage und somit das Sicherheitsgefühl der Schüler zu stärken, bemüht sich die interdisziplinäre Projektgruppe seit Monaten mit einem Bündel von Präventionsmaßnahmen. In den Schulen wurden zum Aggressionsabbau und als Sportgerät Fitboxsäcke im „Boxenstopp“ aufgestellt. Liesel Becker, Beauftragte für Jugendsachen bei der PI Goslar, freute sich, dass die Fitboxsäcke gut angenommen werden. Mit Hilfe eines Antigewalttrainers und des Boxinstruktors Ralf Buchmeier von der Polizei Goslar bekamen die Schüler noch Tipps im Umgang mit den Sportgeräten. Buchmeier begeisterte neben der Streitschlichtergruppe alle Teilnehmer der Veranstaltung mit einer Boxvorführung. Eine Schulpsychologin wies auf die positiven Effekte der Streitschlichtung hin, was die Schüler durch Praxisbeispiele belegen konnten. Stephani Hertrampf, PI Goslar/kn POLIZEI-EXTRABLATT Verabschiedung: Betriebliche Gesundheitsberater: Zehn Beamte zertifiziert Im Februar fand beim BIP NI in Hann. Münden ein Seminar der besonderen Art statt: Die Suchtbeauftragten des ehemaligen Arbeitskreises Sucht der Bezirksregierung Hannover sowie Kollegen der Polizeidirektion Göttingen absolvierten die Zusatzausbildung zum Betrieblichen Gesundheitsberater. Diplompädagoge Wolfgang Weikert, Sozial- und Suchttherapeut der Paracelsus Berghofklinik in Bad Essen sowie freiberuflicher tätiger Gesundheitsmanager, leitete als Kenner der Materie durch die 20 Module mit den Schwerpunkten: 쐍 Wandel im Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern bei der Polizei, 쐍 Chancen für Gesundheitsmanagement durch Polizeireform, 쐍 Umgang mit psychischen Störungen und psychosomatischen Erkrankungen, 쐍 Einführung von Gesundheitsmanagement. Aus seiner langjährigen Tätigkeit in Fachkliniken für Abhängigkeitserkrankungen und der Industrie konnte er praxisnah berichten und Lösungswege aufzeigen, die den Übergang von der herkömmlichen Suchtkrankenhilfe zum modernen Gesundheitsmanagement zum Inhalt haben, ohne die vorrangige Suchtprävention zu vernachlässigen. Seine persönlichen und beruflichen Erfahrungen sowie Rückschlüsse aus ähnlich gelagerten Fortbildungsveranstaltungen bei der Landespolizei Berlin und die auch dort installierten intensiven Gespräche mit den Teilnehmern ließen Weikert düster prognostizieren, dass zukünftig (wie in der Industrie auch) immer weniger Menschen immer mehr Arbeit zu leisten hätten und daher zwangsläufig deren Widerstandskraft gegen Krankheiten sinken werde. Das gelte selbstverständlich auch für die Polizei und die bei ihr arbeitenden Beamten und Angestellten. Dem müsse man frühzeitig entgegenwirken. Die Menschen müssten lernen, dem steigenden Druck standzuhalten, ohne auf chemische Substanzen zurück zu greifen. In der Wirtschaft werde darauf zunehmend professionell reagiert. Regelmäßige externe Schulungen (zum Beispiel hinsichtlich des Veränderungspotenzials bei Stressbe- lastungen) würden auf sämtlichen Ebenen des Betriebes durchgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt neben der Belastbarkeit der Mitarbeiter, die ihre natürlichen Grenzen findet, sei aber auch das Führungsverhalten der oberen Managementebenen, das in eine „gesundheitsgerechte“ Mitarbeiterführung umgewandelt werden müsse. Der Personaldezernent der PD Göttingen, Bernd Kittelmann, erschien trotz eigenen Terminstresses und verdeutlichte seinerseits innerhalb einer offenen Diskussion die wichtige Aufgabe der nebenamtlich tätigen Suchtberater, die zugleich förmlich per Bestellungsverfügung ernannt wurden. Gleichzeitig konnte die neue Dienstvereinbarung Sucht vorgestellt werden, die denen der Altbehörden Braunschweig und Hannover angepasst werden musste. Neben den geschilderten Inhalten wurde im Forum lebhaft über die zukünftige Präventionsarbeit des Gesundheitsmanagements in der Polizei diskutiert. Dabei wurde auch deutlich, dass eine Fort- und Weiterbildung der Suchtkrankenhelfer keineswegs als Konkurrenz zu den hauptamtlichen sozialen Ansprechpartnern (SAP) gesehen werde, sondern als sinnvolle Ergänzung. Denn eines stellte Weikert klar: „Dem steigenden psychischen Druck im Dienst wird nicht nur mit zunehmendem Alkoholmissbrauch ‚ausgewichen’, sondern auch mit vermehrten psychischen Auffälligkeiten.“ Die Polizeibeamten seien hier, wie anderswo auch, ein Spiegel der Gesellschaft. Fälle, die von einer Mediengesellschaft in die Öffentlichkeit gezerrt würden, seien nur „die Spitze des Eisbergs“. Das Zertifikate zum Betrieblichen Gesundheitsberater erhielten von Wolfgang Weikert Ortrud Marienhagen (PI Garbsen), Carsten Liebner (Übergangsdirektionspersonalrat), Karl-Heinz Manthey (PI Nienburg/Schaumburg), Ingo Metzler (PI Hildesheim), Helmar Höft (PI Diepholz), Herbert Janssen (PI Nienburg/Schaumburg), Martin Heumann (PI Göttingen), Reinhold Chrzanowski (BIPNI, Fachgruppe 4), Herwig Jürgens (PI Hameln-Pyrmont/Holzminden) sowie Ulrich Kaupmann (ZKI Hildesheim). Ulrich Kaupmann ZKI Hildesheim/kn Schilff weiter an der Spitze des PHPR Nach den Wahlen der Personalvertretungen der Polizei in Niedersachsen fand Ende April die konstituierende Sitzung des Polizeihauptpersonalrates (PHPR) beim Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport statt. Dabei wurde der bisherige Vorsitzende, der 43-jährige Dietmar Schilff aus Braunschweig, einstimmig zum PHPR-Vorsitzenden wiedergewählt. Zu Stellvertretern wurden Marion Dix (PD Hannover), Wilhelm Pistor (Landeskriminalamt), Wolfgang Vahl (PD Oldenburg), Bernhard Witthaut (PD Nr. 6/2005 Osnabrück) und Klaus Brammer (PD Oldenburg) gewählt. Weitere Mitglieder im PHPR sind: Klaus Grothe (PD Lüneburg), Ralf Hermes (PD Göttingen), Jörg Mildahn (PD Oldenburg), Wilfried Richter (PD Göttingen) und Armin Rogge (Zentrale Polizeidirektion). Die Umorganisation der Polizei hatte dazu geführt, dass die Wahlen bei der Polizei ein Jahr später stattfanden als bei der allgemeinen Verwaltung. Im Jahr 2008 soll dann wieder gemeinsam gewählt werden. PHPR/kn Feige wechselt zur PFA Polizeipräsident Hans Wargel verabschiedete POR Volker Feige, der künftig als Dozent an der Polizeiführungsakademie Hiltrup tätig sein wird Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat Polizeipräsident Hans Wargel kürzlich in Göttingen Polizeioberrat Volker Feige offiziell verabschiedet. Feige wechselt an die Polizeiführungsakademie Hiltrup (Nordrhein-Westfalen), wo er als Dozent im Fachbereich „polizeiliches Management“ arbeiten wird. Mit Beginn der Umorganisation der niedersächsischen Polizei übte der Polizeioberrat zunächst die Funktion als Koordinator Einsatz bei der PI Göttingen aus. Im Herbst 2004 übernahm er dann übergangsweise die Geschäfte des Leiter Einsatz bei der PI Hildesheim. Den Göttingern ist der 46-jährige sicherlich noch bekannt als Chef des damaligen 2. Polizeikommissariates Göttingen. Diesen Posten hatte er von 1999 bis 2004. Lutz Ike, PD Göttingen/kn Oldenburg: Pensionärstreffen Auf Einladung von Polizeipräsident Hans-Jürgen Thurau trafen sich am 25. April im Landesbehördenzentrum in Oldenburg Ehemalige des höheren Dienstes aus dem Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Oldenburg. Neben der Präsentation der Polizeidirektion und der neuesten Entwicklungen im Zuge der Umorganisation der Polizei stand natürlich die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse im Vordergrund. Am Schluss wurde übereinstimmend an Polizeipräsident Thurau der Wunsch gerichtet, dieses Zusammentreffen zu einer ständigen Einrichtung werden zu lassen. Eike Strangmeier PD Oldenburg/kn Kommentar: Spezialisierte Tatortgruppe Kürzlich vernahm man zum ersten mal den Begriff „Spezialisierte Tatortgruppe“ einer Polizeiinspektion. Zugegben, das hört sich sehr kompetent an und man ist da schon beeindruckt. Das Interesse war sofort geweckt und folglich auch der Wunsch nach einer fundierten Erläuterung. Wo wird diese Gruppe eingesetzt? Ganz klar, so die Auskunft von Experten im Brustton der Überzeugung, die „Spezialisierte Tatortgruppe“ erscheint nicht nur bei erkannten Kapitaldelikten am Tatort, sondern auch dann, wenn der Verdacht einer solchen Tat besteht. Frage: Was machen dann beispielsweise die Mitarbeiter des Kriminalermittlungsdienstes (KED) eines Polizeikommissariats, das vor der jüngsten Polizeireform eine Polizeiinspektion mit einem Zentralen Kriminaldienst (ZKD) gewe- sen ist? Antwort: Die KED-Ermittler haben zwar als erste an einem solchen Tatort ermittelt, weil sie es gelernt haben und dürfen dann die Arbeit der „Spezialisierten Tatortgruppe“ nach deren Weisung unterstützen. Sie dürfen dann später auch schon mal bei Ermittlungen – wie zum Beispiel in einer Tötungssache – eigenverantwortlich und ohne Beisein der „Spezialisierten Tatortgruppe“ an einer Obduktion teilnehmen. Sie dürfen beispielsweise auch den spezialisierten Ermittlern aus ihrem eigenen umfangreichen dienstlichen Erfahrungsschatz Hinweise und Ratschläge geben, in der vagen Hoffnung, dass diese angenommen werden. Hier stellt sich eine weitere Frage: Wer hat überhaupt die Mitarbeiter dieser offensichtlich sehr spezialisierten Gruppe ausgebildet? Wer hat ihr diese Qualifikation gegeben? Die Antwort darauf verblüfft: An deren Schulung waren Mitarbeiter des bereits erwähnten KED beteiligt. Es sind also jene KED-Kollegen, die im Ernstfall zurücktreten müssen, obwohl sie sich im Ermittlungsbereich „Kapitaldelikte“ in der Vergangenheit über Jahrzehnte bewährt haben! Das bedeutet also im Umkehrschluss, dass sie, die KED-Leute, die Mitglieder einer solchen Tatortgruppe durch Beschulung qualifizieren, selber aber unqualifiziert sind, einen solchen Tatort mit allen polizeilichen Maßnahmen abschließend zu bearbeiten. Das verstehe wer will. Und wer sich in die Lage dieser Ermittler versetzt, wird deren Deprimiertheit verstehen. Schade für die niedersächsische Polizei. Das war der Moment, alle weiteren Überlegungen abzubrechen. Detlef Ehricke PEB Impressum XX. Jahrgang Herausgeber: Nieders. Ministerium für Inneres und Sport Lavesallee 6, 30169 Hannover Verantwortlich: Klaus Engemann Vertreter: Michael Knaps Redaktion: Detlef Ehrike, Michael Knaps, Dietmar Schellhammer, Doris Wollschläger, Alexander Zimbehl Anschrift der Redaktion: Nieders. Ministerium für Inneres und Sport Redaktion „Polizei-Extrablatt“ Postfach 221, 30002 Hannover Tel. 05 11/1 20- 60 44 oder - 62 59 Fax 05 11/ 120- 65 55 E-Mail: [email protected] Layout und Satz (DTP): @ktuell Redaktionsbüro Draxler Im Lohe 13, 29331 Lachendorf Tel. 0 51 45/98 70- 0, Fax 0 51 45/98 70- 70 E-Mail: [email protected] Druck: CW Niemeyer Druck GmbH Baustr. 44, 31785 Hameln Tel. 0 51 51/2 00- 112 Alle im „Polizei-Extrablatt (PEB)“ veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen. Nr. 6/2005 POLIZEI-EXTRABLATT Gefahr im Einsatz: Verfassungsschutzbericht 2004: Zusammenarbeit mit GIAZ lobenswert Innenminister Uwe Schünemann hat die Zusammenarbeit von Polizei und Verfassungsschutz im Gemeinsamen Informations- und Analysezentrum (GIAZ) gelobt. Schünemann sagte bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2004 in Hannover, in Niedersachsen sei mit dem GIAZ eine enge, projektbezogene Zusammenarbeit auf den Weg gebracht worden. „Im GIAZ werden islamistischer Extremismus und Terrorismus bearbeitet, genauso wie rechtsextremistische Aktivitäten etwa im Zusammenhang mit dem Heisenhof, oder die Analyse gewaltbereiter Hooligans zur Fußball-WM 2006“, so der Innenminister. Niedersachsen besitze damit ein einheitliches Instrument zur Auswertung der Terror- und Extremistenbekämpfung. Schünemann kritisierte in diesem Zusammenhang das Vorgehen des Bundes mit zwei getrennten Informationsund Analysestellen unter dem Dach des „gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums“. „Dieses Konzept ist im Ansatz falsch“, sagte Schünemann. Neonazismus und NPD. Die Beobachtung des Rechtsextremismus stellte im Jahr 2004 nach Angaben des Ministers einen Arbeitsschwerpunkt des Niedersächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz dar. Hierzu gehörten auch die Aktivitäten rund um den Heisenhof, den der Hamburger Neonazi Rieger in Dörverden erworben hat. „Nach den Erfahrungen mit Riegers neonazistischem Zentrum in Hetendorf, das 1998 vom Innenministerium verboten wurde, wollen wir verhindern, dass es auf dem Heisenhof zu dem schleichenden Aufbau eines Schulungszentrums kommt“, betonte Schünemann. Das Innenministerium unterstütze deshalb die Gemeinde Dörverden, den Landkreis Verden und alle beteiligten Behörden entschieden bei ihren Bemühungen um Abwehr einer entsprechenden Entwicklung. Darüber hinaus wurden in Niedersachsen die Aktivitäten von rund 20 neonazistischen Kameradschaften genau beobachtet. Dem neonazistischen Spektrum werden in Niedersachsen 365 Personen zugerechnet, 15 mehr als im Vorjahr; bundesweit stieg die Anzahl der Neonazis besorgniserregend von 3.000 auf 3.800. Ausländerextremismus. Nach den Worten des Innenministers bleibt der islamistische Extremis- mus und Terrorismus auch in Niedersachsen eine zentrale Herausforderung. Die Aufklärungsbemühungen dürften nicht nachlassen, erkannte Gefährder oder Hassprediger müssten des Landes verwiesen werden, sagte Schünemann. „Wir haben hierfür eine Arbeitsgruppe im Innenministerium eingerichtet, die systematisch die rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten zur Ausweisung und Abschiebung von Gefährdern und Hasspredigern prüft, Fall für Fall unter Einbeziehung aller beteiligten Behörden und Stellen.“ Zusammenfassend erklärte der Innenminister, dass Niedersachsen kein Schwerpunktland extremistischer Aktivitäten von Ausländern sei. Insbesondere stelle Niedersachsen nach den Feststellungen seiner Sicherheitsbehörden keinen Schwerpunkt des islamistischen Extremismus oder gar Terrorismus in Deutschland dar. Linksextremismus. Nach der Auffassung des Innenministers hat der Linksextremismus in den vergangenen Jahren gegenüber dem Islamismus und dem Rechtsextremismus in seiner Bedeutung nachgelassen. Dennoch bleibe er eine wichtige Aufgabe für Verfassungsschutz und Polizei. Bedrohlichste Erscheinungsform des Linksextremismus sei nach wie vor das Spektrum der Autonomen und sonstigen gewaltbereiten Linksextremisten, dem bundesweit ein Anhängerpotential von 5.500, in Niedersachsen von 710 Personen, zugerechnet werde. Politische Kriminalität. Erstmals legte der Innenminister mit dem Verfassungsschutzbericht auch die Zahlen der politisch motivierten Kriminalität in Niedersachsen vor. Danach ist im vergangenen Jahr mit 2.464 politisch motivierten Straftaten ein leichter Anstieg um etwa 2 Prozent zu verzeichnen (2003: 2.415). Jede zweite Straftat wurde in Niedersachsen durch den Polizeilichen Staatsschutz aufgeklärt. Mit einer Steigerung der Aufklärungsquote um 3,4 Prozentpunkte auf 51,6 Prozent (2003: 48,2 %) liegt Niedersachsen knapp über dem Bundesdurchschnitt mit etwa 50 Prozent Aufklärungsquote. Im Bereich der Gewaltdelikte war im Jahr 2004 mit 268 Straftaten (2003: 283) insgesamt ein leichter Rückgang zu registrieren. Rechtsmotivierte Straftaten. Nach rückläufigen Fallzahlen in den Jahren 2002 und 2003 stieg das rechtsmotivierte Straftatenaufkommen mit 1.367 Delikten im Jahr 2004 (2003: 1.306) leicht an. Leider nahmen auch die Gewalttaten zu. 252 Menschen wurden Opfer rechter Gewalthandlungen. Im Bereich der Allgemeinen Politisch motivierten Kriminalität – Rechts –, also ohne Gewalt- und Propagandadelikte, wurden 432 Straftaten (2003: 379) gemeldet. Bei einem Großteil der Delikte (2004: 275; 2003: 207) handelt es sich um Volksverhetzungen gemäß Paragraph 130 StGB (meist fremdenfeindliche, rassistische oder antisemitische Äußerungen). Die absolute Zahl der Propagandadelikte blieb mit 826 Fällen (2003: 829) fast konstant. Dieser Bereich macht 60 Prozent des Gesamtaufkommens im Phänomenbereich – Rechts – aus. Politische Ausländerkriminalität. 2004 konnte erfreulicherweise ein Rückgang der Politisch motivierten Ausländerkriminalität um 71,4 Prozent auf 62 Taten (2003: 217) registriert werden. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2003 allein 136 Ermittlungsverfahren anlässlich bundesweit durchgeführter Exekutivmaßnahmen gegen Bezieher der verbandseigenen Zeitschrift des verbotenen „Kalifatsstaates“ anfielen, die sich entsprechend statistisch auswirkten. Linksmotivierte Straftaten. Die Gesamtzahl der linksmotivierten Straftaten ging um 100 Delikte auf 563 zurück. Die Mehrzahl aller von der linken Szene begangenen Taten wurde bei Gegendemonstrationen aus Anlass von Versammlungen der rechten Szene sowie bei Protesten gegen den Castortransport verübt. Erfreulich war der Rückgang bei den linksmotivierten Gewalttaten. Diese sank um 23 Prozent auf 126 Taten (2003: 163). Trotzdem werden die meisten politisch motivierten Gewalttaten noch immer im Phänomenbereich – Links – begangen. Die Allgemeine politisch motivierte Kriminalität – Links –, also ohne Gewalt- und Propagandadelikte, hatte mit rund zwei Dritteln (415 von 563 Delikten) den größten Anteil an der Gesamtkriminalität – Links –. Es handelte sich in der Mehrzahl um Sachbeschädigungen (217), Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (75) und Beleidigungen (40). In diesem Bereich kam es zu einem Rückgang um 13 Prozent. Nach wie vor ist der linksextremistische „antifaschistische Kampf“ Aktionsschwerpunkt innerhalb der linken Szene. So sind bei 371 Taten Bezüge zu den Themenfeldern „Konfrontation gegen Rechts“ oder „Antifaschismus“ gegeben. ken/kn Kfz-Werkstatt modernisiert Nach einer Bauzeit von über einem Jahr wurde jetzt der Umbau der Kraftfahrzeugwerkstatt bei der II. BPA in Braunschweig abgeschlossen. Das Umbauvolumen betrug 240.000 Euro. Die Modernisierung wurde in drei Abschnitten durchgeführt und beinhaltete Umbauten im Werkstatthallenbereich (Bild), dem Ersatzteillager sowie den Büro- und Sozialräumen. In der Werkstatthalle wurden die alten Arbeitsgruben verschlossen, der Estrich des Hallenbodens erneuert und versiegelt sowie eine Stempelhebebühne für Großfahrzeuge (KOM, Lkw, Sonderfahrzeuge wie WaWe 9 und SW 4) eingebaut. Ebenfalls erneuert wurde die Beleuchtung der Halle. Das Ersatzteillager wurde vom vorderen in den hinteren Werkstattteil verlegt. Zugleich wurde der Materialbestand des Lagers reduziert, weil rund 90 Prozent aller benötigten Ersatzteile von den Zu- lieferfirmen nach Bestellungseingang „just in time“ angeliefert werden können. Der Bürobereich – Annahme und Meisterbüro – wurden neu angelegt. Er bietet nun optimierte Betreuungs- und Arbeitsverhältnisse. Weitere Maßnahmen waren die Seite 3 Erneuerung der gesamten Werkstattelektrik inklusive des Telefonund Datennetzes, die Anlage eines Öllagerraums sowie der Einbau von zum Teil feuerhemmenden neuen Stahltüren in der gesamten Werkstatt. Michael Szymanowski II. BPA Braunschweig/kn HIV – was tun? Samstagnacht, 23.57 Uhr: Zwei Männer betreten die Wache der Polizeistation Raschplatz (PD Hannover): „Ein Albaner bedroht die Türsteher der Disko MEC mit einer Schusswaffe, die er gerade durchgeladen hat,“ teilen sie mit. Über das LFZ wird Verstärkung angefordert. Aufgrund der Lageentwicklung vor Ort (absolut günstige Situation) entschließe ich mich, den Albaner sofort festzunehmen. Nach kurzer Gegenwehr wird er zu Boden gebracht und gefesselt. Er wird zur Polizeistation abgeführt, die Schusswaffe (eine echt aussehende Schreckschusspistole) wird ihm abgenommen. Erst nachdem sich der vermeintliche Albaner, bei dem es sich jedoch um einen Deutsch-Jugoslawen handelt, in der Zelle befindet, bemerke ich, dass meine linke Hand stark blutverschmiert ist. Nach Reinigung und Desinfizierung stellt sich heraus, dass ich mir bei der Festnahme eine kleine blutende Risswunde zugezogen habe. Das meiste Blut stammt von einer Handgelenkverletzung des Beschuldigten, der sie sich selbst durch die Handfesseln zugezogen hat. Bei der Blutentnahme äußert dieser wiederholt, dass er AIDS habe. Er gehört zu der Risikogruppe, also wird die Äußerung ernstgenommen. Nun laufen alle sofort zu treffenden Maßnahmen ab, um sowohl polizeilich und medizinisch eine mögliche Infizierung minimieren zu können. Im Einzelnen sind das: 쐍 Sofortiges Aufsuchen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), um Medikamente einzunehmen, die nachträglich das Risiko einer Infizierung verringern (es handelt sich dabei um Medikamente, die einer Chemotherapie in Tablettenform entsprechen und zum Teil auch erhebliche Nebenwirkungen aufweisen können). Das Risiko der Infizierung kann dabei von etwa 0,5 bis 1 Prozent auf zirka 0,05 Prozent reduziert werden. Allerdings muss der Beamte selbst entscheiden, ob er diese Medikamente nehmen will. Einnahme muss innerhalb von zwei bis drei Stunden erfolgen, da ansonsten keine Wirkung mehr erreicht wird. 쐍 Blutentnahme beim Beschuldigten (falls noch nicht geschehen) und sofortiger HIV-Test (so genannter Schnelltest). 쐍 Blutabgabe des Beamten ebenfalls für HIV-Test (beamtenrechtlich wichtig, um zu beweisen, dass noch keine Infizierung vorlag). Der HIV-Test bei dem „Albaner“ verläuft negativ. Allerdings bleibt ein Restrisiko, da der HIVTest ein so genanntes diagnostisches Zeitfenster von sechs Wochen hat. Wenn sich also der Infizierer in dieser Zeit angesteckt hat, kann er HIV übertragen, obwohl der HIVTest negativ ausgefallen ist. Um dieses Restrisiko zu vermindern, wird in diesem Fall erstmalig in Niedersachsen eine zweite Blutprobe (mit richterlichem Beschluss) entnommen. Durch diese zweite Blutprobe soll die besagte Medikamenteneinnahme verkürzt und gleichzeitig die Ungewissheit, ob es vielleicht doch zu einer Infizierung gekommen ist (Dauer: etwa sechs Monate), beseitigt werden. Neben dem HIV-Test gibt es noch einen zweiten Test, die so genannte Viruslastbestimmung, bei der dieses diagnostische Zeitfenster nicht mehr auftritt. Auf Initiative von EPHK Harm Amelsberg (Leiter PSt Raschplatz) und in Abstimmung mit KHK Rainer Nöltker und POK Thomas Hilgeforth (KED PI Mitte) wurde ein richterlicher Beschluss für diese zweite Blutprobe beim Beschuldigten erwirkt. In diesem Fall als Beweismittel gemäß § 94 /98 StPO, da der HIV-Test negativ verlaufen war und der Verdacht bestand, dass der Infizierer bewusst die Aussage gemacht hat, um mich zu verunsichern. Allerdings ist grundsätzlich auch eine Einstweilige Verfügung des Amtsgerichtes zu erwirken, da ein dauerndes Körperverletzungsdelikt vorliegt und durch die Entnahme der zweiten Blutprobe die Medikamenteneinnahme verkürzt werden kann. Die Blutprobe wurde genommen und blieb negativ, so dass ich bereits 14 Tage wusste, dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss. Oliver Tschirner PSt Raschplatz/kn Verkehrsunfälle mit Lkw: Weniger Mängel Die niedersächsische Polizei hat 2004 insgesamt 73.171 Nutzfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 t einer Kontrolle ihres technischen Zustandes unterzogen. 51.490 dieser Fahrzeuge waren im Inland, 16.601 Fahrzeuge in sonstigen EU-Staaten und 5.080 Fahrzeuge in einem Nicht-EU-Staat zugelassen. Während die Beanstandungsquote bei den im Inland zugelassenen Fahrzeugen 30,0 Prozent betrug, lag sie bei Fahrzeugen aus den sonstigen EU-Staaten bei 35,8 und bei Fahrzeugen aus Nicht-EUStaaten bei 42,6 Prozent. Diese Zahlen ergeben sich aus der Antwort von Innenminister Uwe Schünemann auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Jörg Hillmer. Danach wurde in 651 Fällen (0,88 Prozent) die Weiterfahrt aufgrund gravierender technischer Mängel vorübergehend untersagt. 372 dieser Fahrzeuge waren im Inland zugelassen, 199 in Staaten der Euro- päischen Union und 80 Fahrzeuge in Nicht-EU-Staaten. Weiter heißt es in der Antwort, 2001 hätten sich unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen 5.151 Verkehrsunfälle mit Personenschaden ereignet. In 63 dieser Fälle (1,22 Prozent) waren technische Mängel Unfallauslöser. In den Folgejahren 2002 und 2003 ging die Zahl dieser Unfälle mit Personenschaden und der Ursache „Technische Mängel“ auf 42 und 53 zurück. Das entsprach jeweils einer Quote von 0,88 und 1,18 Prozent. In Kenntnis dieser im Vergleich zu den Hauptunfallursachen „Nicht angepasste Geschwindigkeit“, „Nichtbeachtung der Vorfahrt“ oder „Ungenügender Sicherheitsabstand“ vergleichsweise geringen Unfallbedeutung führe die niedersächsische Polizei dennoch umfassende Kontrollen des technischen Zustandes von Güterkraftfahrzeugen durch. Dies geschehe im Rahmen eines „ganzheitlichen“ strategischen Kontrollansatzes. kn Seite 4 POLIZEI-EXTRABLATT + Leserforum + + Literatur + Amtssprache Deutsch? Broschur, 15,90 Euro. Zu beziehen über Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a, 40721 Hilden, E-Mail: [email protected] Der Verfasser dieses Buches war selbst acht Jahre im aktiven Polizeidienst, zuletzt als Beamter des SEK Köln, und wurde aufgrund eines Dienstunfalls 1990 in den Ruhestand versetzt. Danach hat er Rechtswissenschaft studiert und ist nunmehr seit einigen Jahren als Rechtsanwalt tätig, vorwiegend im Bereich des Verwaltungs- und hier speziell des Beamtenrechts sowie in der Straf- und Disziplinarverteidigung von Polizeibeamten. Er hat den Eindruck gewonnen, dass es in weiten Gebieten des Beamtenversorgungsrechts vielen Beamtinnen, Beamten und Sachbearbeitern der jeweiligen Behörden an Kenntnissen mangelt. Neben den medizinischen Maßnahmen ist es bei einem Dienstunfall besonders wichtig, auch die beamtenrechtlichen Aspekte eines solchen Ereignisses zu würdigen. Hier setzt dieses Buch an. Kurz, verständlich, und ausschließlich auf die Bedürfnisse der Praxis ausgerichtet, werden die wesentlichen Rechtsvorschriften erläutert und durch zahlreiche Beispiele angereichert. Das Buch gibt damit einen Überblick über die wesentlichen Normen des BeamtVG, die wohl auch für die Mehrzahl der eintretenden Fälle zutreffen, stellt typische Problemkreise dar und verdeutlicht diese für den Leser. kn Beim „daily input update“ und dem damit verbundenen Lesen meiner „E-Mails“ wurde ich mal wieder, wie schon oft zuvor, von einer „downtime“ des NIVADIS in Kenntnis gesetzt. Mit meiner folgenden Kritik möchte ich mich hierbei jetzt nicht dem anfänglichen „mainstream“ gegen das, zugegeben immer besser werdende, NIVADIS anschließen – es ärgern mich und bestimmt viele andere Kollegen ganz einfach die immer häufiger sich einschleichenden „Anglizismen“ gerade im dienstlichen Miteinander, besonders aber im Schriftverkehr! Mir ist dabei vollkommen klar, dass nicht nur die „computerlanguage“ und die „pilotlanguage“ „worldwide“ Englisch ist – ich selbst gehöre mit jahrzehntelanger „top-ten“ Musikberieselung, meinen privaten „travel-experiences“ und der dienstlichen Erfahrung dreier „english speaking“ UN-Auslandsmissionen bestimmt nicht zu den konservativsten „german native speakern“ in unseren Reihen. Ist es aber nicht gerade den „non english speakern“, den „non pc usern“ oder den in dienstlichen Ehren ergrauten „colleagues“ gegenüber ziemlich „unfair“ (...ja ja, man merkt es kaum noch – auch das ist Englisch!), dem nicht etwas entgegen zu steuern? Ausdrücke wie „mentoring“, „briefing“, „brainstorming“, „meeting“, „teamwork“ und ähnliches mehr sind leider teilweise schon so häufig im dienstlichen Schriftverkehr anzutreffen wie die angeblich bei „cops“ so beliebten „fastfood restaurants“ (...„donuts“ konnten sich anscheinend hierzulande noch nicht richtig durchsetzen). Gerade wir als Repräsentanten des Staates sollten zumindest soviel Selbstbewusstsein besitzen, unsere eigene Sprache zu verwenden. Denn wenn auch viele meinen, „trendy“ und „cool“ sein zu müssen, die international anerkannte Sprache der Dichter und Denker ist und bleibt Deutsch! Wenn auch nicht alle von uns des Dichtens mächtig sind, so sollten wir doch ein klein wenig (darüber nach-) denken können. Denn auch hier gilt: weniger ist oft mehr! Gabor Balint, PI Nienburg Keine grünen T-Shirts Anfang des Jahres bestellte ich beim LZN unter anderem grüne TShirts, weiße Funktions-T-Shirts und Clima-Sportsocken. Alle Artikel befinden sich im Katalog des LZN. Man gab mir von dort die Auskunft, dass diese Artikel nicht ausgeliefert werden dürfen. Ich solle sie mir bei Bedarf bei meiner hiesigen Dienststelle bestellen. Die Kosten müssten dann von der übernommen werden. Eine Anfrage bei meiner Dienststelle wurde mir abschlägig beschieden. Ich gehöre nicht mehr zu EHU und wenn doch, müsste man ja für alle solche Kleidungsstücke bestellen und bezahlen. Dafür habe man kein Geld. Zur Klarstellung: Die grünen T-Shirts waren für Fortbildungsmaßnahmen wie SET gedacht. Die FunktionsT-Shirts sollten unter der Schutzweste angezogen werden und die Sportsocken zum Dienstsport. Ein dienstlicher Bezug ist also tatsächlich gegeben (oder sehe ich das falsch?) Wer kann erklären, worin der Unterschied besteht, einen Jogging- oder Trainingsanzug oder die genannten Artikel zu bestellen? Wem schadet es, wenn die Artikel vom Bekleidungskonto bezahlt werden. Wer ist für solche Erlasse verantwortlich? Frank Pape PI Nienburg-Schaumburg + Literatur + Dienstunfall, was nun? Beamtenrechtlicher Leitfaden für die Polizei von Eckhard Wölke, 1. Auflage 2005, 154 Seiten, DIN A5 Waffenkunde Waffenkunde. Von Wolfgang Pietzner. CD-Rom, 29,90 Euro, ISBN 3-8011-0501-6. Zu beziehen über Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a, 40721 Hilden, E-Mail [email protected] Teil III der jetzt auf CD-Rom erschienenen grundlegenden Zusammenfassungen dienen dazu, Polizeibeamten und fachlich interessierten Waffensammlern eine zusammenhängende Darstellung der wichtigsten Unterlagen zum Thema Waffenkunde in die Hand zu geben. Die Auswahl ist auf wesentliche Grundlagen und die waffentechnische Ausstattung der Polizeien des Bundes und der Länder beschränkt: 쐍 Schützensicherheit von Waffen 쐍 Beurteilung von Hülsenmerkmalen 쐍 Visierkorrektur an Handwaffen 쐍 Technische Dokumentation zur Pistole 9 mm x 19 P 5 쐍 Technische Dokumentation zur Pistole 9 mm x 19 P 7 쐍 Technische Dokumentation zur Pistole 9 mm x 19 P 2000 Jeder Themenschwerpunkt ist nach demselben Schema gegliedert. Buch: Der Inhalt dieses Moduls kann als Text ausgedruckt, aber nicht bearbeitet werden. Unterrichtsmedien: Dieses Modul enthält einen Satz Unterrichtsfolien für die Overheadprojektion, die bei Bedarf ausgedruckt werden können, und eine Präsentation des Themas per Notebook und Video-Beamter. Diplomingenieur Wolfgang Pietzner, EPHK im BGS a.D., war während seiner Dienstzeit an der Grenzschutzschule in Lübeck im Lehrbereich Polizeitechnik als Lehrgruppenleiter und Fachlehrer für Waffenkonstruktionslehre und Waffenkunde eingesetzt. Er war federführend für die Bearbeitung der technischen Richtlinien für Waffen und Munition und die Erprobung bei der Polizei einzuführenden Technik. Themen wie zum Beispiel „Grundlagen der Systemlehre“, „Reinigen und Pflege der Waffen“, „Technische Dokumentation zur P6“, „Technische Dokumentation zur P6 Üb“, „Technische Dokumentation zur P 10“, „Technische Dokumentation zur MP 5“, „Technische Dokumentation zur MP 5 Üb“ werden in Teil I bearbeitet. kn Nr. 6/2005 Verkehrssicherheitsarbeit: Seminar für Erzieherinnen Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht Helmstedt, der Polizei und des Gemeindeunfallversicherungsverbandes richteten für Erzieherinnen ein zweitägiges Grundlagenseminar zur Verkehrssicherheitsarbeit mit Kindern im Vorschulalter aus. Die Teilnehmerinnen kamen überwiegend aus dem Landkreis Helmstedt, aber auch aus benachbarten Bereichen, die Referentinnen der Verkehrswacht aus Braunschweig, Celle und Warberg. Die Erzieherinnen verrieten sich während der Fortbildung gegenseitig Tipps und Tricks und hatten mit viel Bewegung, Schauspiel und Gesang Spaß an einer grundsätzlich ernsten Sache. Im Abschlussgespräch waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass es nur richtig sein kann, wenn Verkehrserziehung nicht oder zumindest nicht nur über Regeln vermittelt wird. Die bessere Bewegungskoordination von Kindern, das vorausschauende Handeln im Spiel, das Zuordnen von Geräuschen ist für Kinder viel wichtiger als eine Vorfahrtregel. Bewegungsspiele sind dabei der beste Ansatz gegen eine immer häufiger anzutreffende Bewegungsarmut. Solche Spiele sind auch dazu geeignet, ganze Gruppen mitzureißen. Die Moderatorinnen Marion Dreyer-Rentsch (Hauptschullehrerin in Celle) und Anja Stahl (Polizeibeamtin aus Helmstedt) mit den Erzieherinnen im Innenhof des Klosters St. Ludgerus Ein für alle Teilnehmerinnen interessanter Teil war auch eine Verkehrsraumbegehung und die gemeinsame Auswertung anhand selbst gefertigter Skizzen erkannter Gefahrenstellen. Die Erzieherinnen arbeiteten dabei Probleme in der Wartezeit für Fußgänger heraus, sahen einen Sicherheitsverlust aufgrund der Dunkelheit in einem zu engen Brückentunnel und vermissten eine vernünftige Sicht auf einen Zebrastreifen. Es waren alles bereits mehrfach mit den Verwaltungsbehörden diskutierte Schwachpunkte für Schulwege und Bereiche, in denen sich Kinder oder Fußgänger als Radfahrer bewegen müssen. Am Zebrastreifen wurde herausgearbeitet, dass dort aufgrund der zulässigen 50 km/h und der nahen Ampel teilweise erheblich beschleunigt wird und es an Rücksichtnahme gegenüber Fußgängern fehlt. Die Moderatorinnen wünschen sich, dass auch im kommenden Jahr wieder ein Seminar im Kreis Helmstedt angeboten wird. Achim Klaffehn Kreisverkehrswacht/kn Drogenkonsum: Vom Tabak zum Cannabis Der arglose Gebrauch legaler Drogen wie Alkohol oder Nikotin ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Insbesondere der Tabakkonsum hat bei Kindern und Jugendlichen zum Teil erheblich zugenommen. 30 Prozent der 13-jährigen und sogar 50 Prozent der 15-jährigen rauchen regelmäßig. Deshalb muss diesem Bereich eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Weil Zigaretten die Einstiegsdroge Nummer Eins für Cannabiskonsum sind, sollen Jugendliche entsprechend aufgeklärt und auf mögliche Gefahren hingewiesen werden. In Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat Hannover (DöhrenWülfel), der Polizeidirektion Hannover (PI-Süd) und ortsansässigen Schulen, wurde die Ausstellung „erLEBEN ohne Drogen“ in den letzten beiden Aprilwochen vor allem für Schulklassen und Jugendgruppen gezeigt. Jeweils geschulte Moderatoren führten die Jugendlichen durch die Bild- und Texttafeln, die das komplexe Ursachengeflecht aus geringem Selbstwertgefühl, Problemen in Familie und / oder Schule und dem leichten Zugang zu Drogen verdeutlichten. Im Mittelpunkt standen nicht Drogen, sondern der Mensch und die Fragen, warum er zu Drogen greift. Special: Im Rahmen dieser Ausstellung wurde aktuell erstmalig zum Thema „Tabak – Cannabis Prävention“ das Plakat „Für mehr Gummi und weniger Teer“ gezeigt. Das provokativ wirkende und an Marketingüberlegungen orientiert gestaltete Plakat, soll insbesondere Jugendliche herausfordern, sich mit ihrem Tabakkonsumverhalten auseinander zu setzten und eine damit verbundene Diskussion zu provozieren. Da nach neuesten Studien etwa 88 Prozent der Cannabiskonsumenten zuvor auch Zigaretten geraucht haben, bedeutet diese Auseinandersetzung zugleich auch ein präventives Vorgehen gegen Cannabiskonsum. Das Plakat sowie Informationsmaterial zu Tabak und Cannabis sind für alle Polizeidienststellen und auch Schulen kostenfrei beim LKA NI, Dez. 24, erhältlich. Rainer Zitzke, LKA /det Spätaussiedler: Willkommenskurse positiv Innenminister Uwe Schünemann und Wissenschaftsminister Lutz Stratmann haben eine positive Zwischenbilanz der Willkommenskurse für Spätaussiedler und jüdische Emigranten gezogen. Sie stellten in Friedland fest, dass der Sprachunterricht und die Informationsveranstaltungen sehr gut angenommen würden. „Das Projekt zur Förderung der Integration hat einen hervorragenden Start hingelegt“, so Schünemann. Seit Januar werden die niedersächsischen Neubürger nach ihrer Ankunft im Grenzdurchgangslager Friedland in siebentägigen Kursen über lebensnahe Themen informiert: Was muss bei welcher Behörde erledigt werden? Welche schulischen Angebote gibt es für mein Kind? Wie bin ich versichert? „Außerdem werden erste Sprachhilfen gegeben, um die Teilnehmer zu motivieren, die deutsche Sprache zu lernen“, sagte der Innenminister. Mitentscheidend für den gelungenen Start sei die Einbindung und Nutzung der vorhandenen Sprachvermittlungskompetenz in der Erwachsenenbildung und den regionalen Weiterbildungseinrichtungen, so Stratmann. „Bei den Willkommenskursen zeigt sich deutlich, wie wichtig Kooperationen in der Weiterbildung sind“, betonte er. Ein Zwischengutachten der Georg-August-Universität Göttingen, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, kommt zu dem Ergebnis, dass der Ansatz der Willkommenskurse optimal gewählt ist, um die Neubürger auf ihr zukünftiges Leben in Deutschland vorzubereiten. „Damit wird ihnen die Integration wesentlich erleichtert“, erklärte der Innenminister. Der besondere Dank der Politiker gilt dem Team, das den erfolgreichen Start der Willkommenskurse ermöglicht hat. Dazu gehören die Innere Mission, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Agentur für Arbeit, die Mitarbeiter des Grenzdurchgangslagers, die Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen sowie die Polizei. Nach Angaben des BIP NI, das im Auftrag des Innenministeriums den Unterricht für die Bereiche Polizei und Innere Sicherheit durchführt, erhalten die Zuwanderer Informationen unter anderem über 쐍 Recht, Demokratie, Staat, Gewaltenteilung, äußere und innere Sicherheit, 쐍 Aufbau der Polizei, 쐍 Autofahren in Deutschland (Anschnallpflicht, Verkehrszentralregister, Alkohol im Straßenverkehr, Geschwindigkeiten) sowie 쐍 häusliche Gewalt („Wer schlägt, der geht!“). Die Gruppen umfassen 13 bis 18 Personen. Der Unterricht wird mit einer Dolmetscherin durchgeführt. Der Vortrag erfolgt in Uniform, damit sich die Neubürger an das Erscheinungsbild eines Polizeibeamten gewöhnen. Bisweilen nehmen Studenten der Universität Göttingen am Unterricht der Polizei teil. Rückmeldungen signalisieren, dass dieser Teil des Willkommenskurses bei den Zuwanderern sehr gut ankommt. ken/BIP NI/kn Nr. 6/2005 POLIZEI-EXTRABLATT Staatsmodernisierung: Niedersächsische Asylstatistik: Weniger Verwaltung bei mehr Qualität Die Landesregierung hat jetzt auf Vorschlag von Innenminister Uwe Schünemann den Arbeitsplan für die zweite Phase der Verwaltungsmodernisierung beschlossen. Schünemann sagte nach einer Kabinettssitzung in Hannover, damit werde der 2003 begonnene Weg der Verwaltungsmodernisierung geradlinig fortgesetzt: „Konsequent weniger Verwaltung bei mehr Qualität, so bauen wir unsere Landesverwaltung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen um.“ Die nächste Reformphase habe zwei Ziele, so der Innenminister: Das Land müsse seine Aktivitäten stärker auf die Kernaufgaben zurückführen sowie Querschnittsaufgaben der Verwaltung stärker standardisieren, konzentrieren und – soweit wirtschaftlich möglich – auslagern. Konkret würden in der zweiten Phase der Verwaltungsmodernisierung acht Vorhaben umgesetzt: 쐍 Strategische Neuausrichtung des Einsatzes der Informationstechnologie in der Landesverwaltung, 쐍 Neuausrichtung der Liegenschafts-, Bau- und Gebäudeverwaltung, 쐍 Optimierung landesweiter Laboreinrichtungen, 쐍 Neuausrichtung der Aus- und Fortbildung im öffentlichen Dienst des Landes, 쐍 Modellversuch Public-PrivatePartnership im Justizvollzug, 쐍 Kommunalisierung von Straßenmeistereien des Landes, 쐍 Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit, 쐍 Optimierung der Servicedienste der Polizei. Die Erfahrungen der vergangenen Monate hätten wichtige Erkenntnisse gebracht. Die erste Phase der Verwaltungsmodernisierung werde von den Bediensteten, Bürgern und Unternehmen gut angenommen. „Das von vielen vorhergesagte Chaos nach der Abschaffung der Bezirksregierungen ist ausgeblieben“, betonte der Minister. Die erste Reformstufe zeichne sich durch einen geradlinigen, zweistufigen Verwaltungsaufbau, einfachere Strukturen sowie durch Lösungen aus einer Hand aus. „Die Verwaltungsmodernisierung in Niedersachsen setzt auch mit ihrer zweiten Phase in Deutschland Maßstäbe“, so Schünemann. Zentrale Aufgaben in der zweiten Phase der Verwaltungsreform wird die Neuorganisation der Informations- und Kommunikationsnetze des Landes sein. So seien rund 1350 Mitarbeiter damit beschäftigt, die 55.000 Computer und 4000 Server des Landes zu betreuen. „Da gibt es enorme Möglichkeiten zum Einsparen, bei den Servern vielleicht auf ein Zehntel“, sagte Schünemann. Künftig soll dieser Bereich stärker zentral beim IZN organisiert werden. Eine Zentralisierung ist auch beim Management der Liegenschaften und der Gebäudeverwaltung des Landes geplant. Gedacht wird unter anderem an die Einrichtung eines gemeinsamen Fahrzeugpools, auch Pförtner- und Reinigungsdienste könnten von einer Stelle aus für alle Behörden organisiert werden. Einsparpotenzial sieht Schünemann darüber hinaus im Bereich der Laboreinrichtungen des Landes. Im Umweltbereich seien dort eindeutig Überkapazitäten aufgebaut worden. Qualitativ besser und wirtschaftlicher organisiert werden soll ferner die Aus- und Weiterbildung der Landesbediensteten, für die es bislang eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen gebe, kündigte der Minister an. Wolfgang Meyerding (l.), Staatsekretär für die Verwaltungsmodernisierung, und Innenminister Uwe Schünemann erläutern vor der Landespressekonferenz die weitere Umstrukturierung der Verwaltung zu einem modernen Dienstleister Die derzeitige Aus- und Fortbildung des Landes werde im Wesentlichen durch 쐍 die FHVR mit verschiedenen Standorten, 쐍 das Studieninstitut des Landes Niedersachsen (SIN) in Bad Münder, 쐍 die Landesfinanzschule Bad Eilsen, 쐍 das Bildungsinstitut des Niedersächsischen Justizvollzuges in Wolfenbüttel und Vechta und 쐍 das Bildungsinstitut der Polizei (BIP NI) organisiert und wahrgenommen. Insgesamt, so Schünemann, seien 2004 in diesem Bereich rund 29 Millionen Euro veranschlagt worden. Bei der geplanten Überprüfung werde der organisatorischen Umwandlung in Berufsakademien (Polizeiakademie, Finanzakademie, Verwaltungsakademie) erhebliche Bedeutung beigemessen. In der Polizeiakademie würde die Ausund Fortbildung in der Polizei zusammengefasst. Schünemann: „Das bedeutet nicht, dass an den bisherigen Standorten keine Ausund Fortbildung mehr stattfindet, aber die Steuerung wird zentral von einer Stelle aus erfolgen.“ Ziel des Projektes sei, die jährlichen Ausgaben des Landes in diesem Bereich insgesamt um 20 Prozent zu verringern. Die Durchführung des Projekts wird von einer Lenkungsgruppe gesteuert, in deren Arbeit der Landesrechnungshof beratend einbezogen werden soll. Grundsatzentscheidungen sollen zum 30. Juni vorbereitet sein, der Abschlussbericht bis zum 31. Dezember 2005 vorliegen. Die teilweise schon bestehenden Konzepte zur Optimierung der Servicedienste in der Polizei werden nach den Worten des Ministers fortgeschrieben und umgesetzt. Dabei sei insbesondere zu überprüfen, ob und welche Aufgaben unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Erwägungen oder infolge technischer Entwicklungen entfallen, privatisiert oder durch effizientere Strukturen wirtschaftlicher wahrgenommen werden können. Unter der Maßgabe der Konzentration des Landes auf seine Kernaufgaben seien deshalb die Servicedienste der Polizei auf das notwendige Mindestmaß für die Aufgabenerfüllung zu reduzieren. Seite 5 Die bereits vorliegenden Untersuchungsergebnisse und Gutachten von Unternehmensberatungen, Projekt- und Arbeitsgruppen seien Basis der Projektarbeit. Schünemann nannte folgende Dienstleistungsbereiche der Polizei: 쐍 Zivilkraftfahrer, 쐍 Kfz/IT- und WuE/KT-Werkstätten, 쐍 Technischer Betrieb der Wasserschutzpolizei (TB Leer), 쐍 Küchen des Bildungsinstituts der Polizei Niedersachsen (BIP NI) und der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen (LBPN), 쐍 Fotolabore, 쐍 Tischlereiwerkstätten sowie den 쐍 Ärztlichen Dienst. Zur Koordinierung der weiteren Arbeiten wird eine Projektgruppe im Innenministerium eingerichtet. Aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten wird von der Einrichtung einer Lenkungsgruppe abgesehen. Für die Arbeitsgruppe ist folgender Zeitplan verbindlich: 쐍 31. Mai 2005: Konzept eines zukunftsträchtigen Werkstattmodells (Kfz-/IT- und WuE/KT-Werkstätten) 쐍 31. Mai 2005: Konzept zur sozialverträglichen Umsetzung der personalwirtschaftlichen Maßnahmen für Werkstätten und Tischlereien. 쐍 30. Juni 2005: Erstellung eines bedarfsspezifischen Personalverteilungsmodells für Zivilkraftfahrer. 쐍 30. Juni 2005: Ausschreibung der Fremdbewirtschaftung der Küchen des BIPNI am Standort Wennigsen und Hann. Münden, gegebenenfalls mit anschließender Erstellung eines Umsetzungskonzeptes. 쐍 30. Juni 2005: Vorlage der wirtschaftlichen Analyse des ärztlichen Dienstes, gegebenenfalls mit anschließender Erstellung eines Umsetzungskonzeptes. 쐍 31. August 2005: Konzept zum Aufbau einer betriebswirtschaftlichen Steuerung bei der ZPD - PATB NI. 쐍 31. Oktober 2005: Vorlage der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung des TB Leer, gegebenenfalls mit anschließender Erstellung eines Umsetzungskonzeptes. Bis zum 31. Dezember 2005 soll die Umsetzung der Konzepte erfolgen. Die betroffenen Polizeibehörden und -einrichtungen werden von der Projektgruppe über das Projekt und die Ergebnisse informiert. kn Freiwillige Rückkehr verläuft erfolgreich Innenminister Uwe Schünemann hat die Bemühungen des Landes zur freiwilligen Rückkehr ausländischer Flüchtlinge als sehr erfolgreich bezeichnet. Schünemann sagte dazu in Hannover, gerade die Förderung der Ausreise in Bramsche, der Außenstelle der Zentralen Aufnahme- und Ausländerbehörde Oldenburg, sei beeindruckend. So habe sich die Zahl der freiwilligen Ausreisen aus Landeseinrichtungen dort im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2003 mehr als verfünffacht. Während im Jahr 2003 von 168 Personen nur 18 aus Bramsche freiwillig ausgereist seien, seien es im vergangenen Jahr mit 292 freiwilligen Ausreisen bereits 95 aus Bramsche gewesen. In den ersten Monaten 2005 habe sich dieser Aufwärtstrend fortgesetzt. Insgesamt hielten sich nach Angaben des Innenministers zum Stichtag 31. Dezember 2004 gut 462.000 Ausländerinnen und Ausländer in Niedersachsen auf. Wie Schünemann weiter mitteilte, hat sich der Zugang an Asylbewerbern und Spätaussiedlern nach Niedersachsen im letzten Jahr zwar weiter verlangsamt, die Integrationsanstrengungen dürften deshalb jedoch nicht verringert werden. Asylbewerberzahlen. Insgesamt nur noch 3.331 Personen beantragten 2004 in Niedersachsen Asyl. Gegenüber 2003 (4.556 Personen) bedeutet dies einen Rückgang um 1.225 Personen (- 26,9 Prozent). Im Vergleich dazu die Zahlen für das Bundesgebiet: Asylbewerber 35.607 Personen (2003: 50.563), somit ein Rückgang um 14.956 Personen (29,6 Prozent). Hauptherkunftsländer in Niedersachsen waren Serbien und Montenegro (400), die Türkei (369 Personen), die Russische Föderation (238) und Aserbaidschan (224). Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge entschied in Niedersachsen insgesamt über 5.505 Asylanträge. 53 Personen (knapp ein Prozent) wurden als Asylberechtigte anerkannt. 52 Personen erhielten Abschiebungsschutz als politisch Verfolgte im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention. Bei 38 Personen stellte das Bundesamt Abschiebungshindernisse fest, insbesondere wegen drohender unmenschlicher Be- handlung oder Gefahr für Leib und Leben. Spätaussiedler. Auch die Zahl der neu in die Bundesrepublik einreisenden Spätaussiedler war 2004 rückläufig. Sie nimmt seit 1990 (397.073 Personen) kontinuierlich ab und lag nur noch bei 59.093 Personen (Niedersachsen: 5.184 Personen). Schünemann wies erneut darauf hin, dass nur noch eine Minderheit selbst die Voraussetzungen als Spätaussiedler erfülle, während die ganz überwiegende Mehrheit als Familienangehörige mit einreise. Jüdische Emigranten. Niedersachsen hat im vergangenen Jahr 704 jüdische Emigranten aus den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion aufgenommen. In den Vorjahren waren es im Durchschnitt doppelt so viele. Die geringere Zahl im letzten Jahr ist nach den Worten Schünemanns vorrangig darauf zurückzuführen, dass Niedersachsen im Hinblick auf das jetzt geänderte Aufnahmegesetz und die Verlagerung der Aufnahme von Bramsche nach Friedland im letzten Jahr weniger Aufnahmezusagen abgegeben habe. Duldungen. Die Zahl der ausreisepflichtigen Ausländer, die vorübergehend nicht ausreisen beziehungsweise nicht abgeschoben werden können, hat sich durch die zeitnähere Entscheidung in den Asylverfahren gegenüber dem Vorjahr leicht verringert. Am 31. Dezember 2004 hielten sich insgesamt 25.824 geduldete Ausländer in Niedersachsen auf, Ende 2003 waren es noch 26.161. Die Gesamtzahl der Asylantragsteller und Geduldeten ist jedoch deutlich rückläufig. Zu diesem Personenkreis zählten Ende 2004 33.121 Personen und damit 4.183 Personen weniger als Ende 2004 (37.304 Personen). Abschiebungen. Von niedersächsischen Ausländerbehörden wurden nach Angaben Schünemanns im letzten Jahr 1.847 Personen (2003: 2.090, 2002: 2.380) abgeschoben. Bei den abgeschobenen Personen handelte es sich – wie in den Vorjahren – etwa je zur Hälfte um abgelehnte Asylbewerber und um sonstige ausreisepflichtige Ausländer. 707 Personen wurden auf Grund von Straftaten abgeschoben, davon 339 wegen besonders schwerer Straftaten. kn Alle Jahre wieder verlässt sich ein Grauganspaar auf Polizeischutz. Nachdem die Küken ihr Nest verlassen, führt es seinen Nachwuchs vom Brutplatz am Heerter See in Salzgitter-Gebhardhagen über die stark befahrene NordSüd-Straße durch den Ort zum Burgteich. Und das schon im dritten Jahr in Folge. In diesem Jahr wurden sie mit sieben Küken unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Polizeioberkommissar Robert Budelmann sicher zum Ziel begleitet. Meist rufen Autofahrer an, wenn sie sehen, dass die Gänseeltern „schimpfend“ am Straßenrand der Nord-Süd-Straße stehen und sich nicht trauen, die Fahrbahn zu betreten. Markus Müller, PSt Salzgitter-Gebhardhagen/kn Seite 6 POLIZEI-EXTRABLATT Schießwettkampf: „Tag der Kriminalitätsopfer“: Turniereinladung Unter der Schirmherrschaft von Innenstaatssekretär Dr. Roland Koller führt die Kreisgruppe GdPBundesfinanzpolizei Hannover am 16. September in Springe am Deister den ersten „GdP-Bundesfinanzpolizei Schießwettkampf für Spezialeinheiten“ durch. Bei diesem Wettkampf können sich Mannschaften von Zoll, Polizei, BGS, Bundeswehr sowie Einheiten aus dem Ausland messen und unter Beweis stellen. Eingeladen sind Vertreter aus Politik, Behördenleitungen und der GdP. Auf die Siegermannschaft wartet pro Teilnehmer eine hochwertige Fliegeruhr. Weitere attraktive Sachpreise werden an die Siegermannschaften sowie die besten Schützen aus dem Einzelschießen abgegeben. Eine Versicherung wird die Veranstaltung mit einem Ge- winnspiel umrahmen und Freifahrten in einem Heißluftballon verlosen. Um einen reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung zu gewährleisten, kann das Organisationsteam auf umfangreiche externe Logistik zurückgreifen. So stellt ein Unternehmen einen Digitalfunk zur Verfügung, und ein Autoclub richtet einen kostenfreien Shuttleservice zwischen Schießplatz, Biwakgelände und Bahnhof ein. Das Technische Hilfswerk wird tagsüber auf dem Schießplatz für das leibliche Wohl sorgen. Ein gemeinsames Biwak nach dem Schießwettkampf wird den Höhepunkt bilden. Nähere Informationen sowie die Ausschreibungen und Anmeldungen gibt es unter www.gdp-hanno ver.de. Ansgar Menke/kn NPM Leichtathletik: Sportfest im Juni Am 9. Juni finden im RudolfPöpke-Sportzentrum in Oldendorf (Kreis Stade) die Niedersächsischen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik statt. „Wir freuen uns, diese Pol i z e i m e i s t e rschaften in Oldendorf ausrichten zu dürfen“, so der Leiter der Polizeiinspektion Stade, KD Lothar Niebuhr, „und dies auch mit dem Wissen, dass die verantwortlichen Leichtathleten in Oldendorf und Umgebung schon eine Vielzahl großer Sportveranstaltungen im Rudolf-PöpkeSportzentrum erfolgreich abwikkelten.“ Das Rahmenprogramm beginnt um 8.30 Uhr mit den Staffelmeis- Nr. 6/2005 terschaften der Schulen des Landkreises Stade, um 11.15 Uhr spielt das Polizeimusikkorps Niedersachsen, und nach der Begrüßung der Aktiven beginnen um 12.30 Uhr die leichtathletischen Einzeldisziplinen und Dreikämpfe. Zum Abschluss, gegen 17 Uhr, laden die Polizeidirektion Lüneburg und die Polizeiinspektion Stade alle Athletinnen und Athleten, Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie Ehrengäste zum gemeinsamen Abendessen in die EulsetheHalle nach Himmelpforten ein. Ein interessantes Rahmenprogramm und viel Musik sorgen für gute Unterhaltung. Johann Schlichtmann PI Stade/dis 9. Polizeigolfturnier: Sonne und Regen In Goslar Zeichen gesetzt Am „Tag der Kriminalitätsopfer“ am 22. März kamen der Leiter der Polizeiinspektion Goslar Thomas Brych, und sein Präventionsteam mit den Mitarbeitern des Weißen Ring und Gästen in der Aula der Polizei Goslar zusammen. Mit der Zusammenkunft wollte man ein Zeichen für die Kriminalitätsopfer setzen und zugleich auf die große Bedeutung der engen Kooperation zwischen Polizei und Weißem Ring aufmerksam zu machen. Brych betonte, dass der Weiße Ring und die Polizei in Goslar nahezu synonym seien und beide dadurch nicht nur in der Opferhilfe, sondern auch seit über zwei Jahrzehnten im Bereich der Prävention bedeutsame Akzente gesetzt hätten. Auf diese Weise sei es gelungen, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig zu stärken sowie ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Präventionsprogrammen, zum Beispiel gegen Einbruch, Jugendkriminalität, Gewalt oder Drogen zu entwickeln. „Die Arbeit des Weißen Rings ist wichtig, denn es muss jemand geben, der die Opfer Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement im Weißen Ring nach einem Gewaltverbrechen auffängt“, sagte der Polizeichef. Der Landesvorsitzende des Weißen Rings Niedersachsen, Ltd. Oberstaatsanwalt a.D. Horst Lükke, gab einen Einblick in die aktuelle Arbeit des größten deutschen Opferhilfevereins. Er beklagte die Konzeptionslosigkeit des Staates 13. Citylauf in Leer Die PI Leer veranstaltet am 4. September im Rahmen des Tag des Sports mit der Polizei den 13. Citylauf. Im letzten Jahr haben über 2000 Läuferinnen und Läufer, auch aus den Niederlanden, teilgenommen. Die Läufe (fünf Kilometer, zehn Kilometer und Halbmarathon) führen durch die Altstadt von Leer. Der Reinerlös wird für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt. Einzelheiten zur Veranstaltung finden sich unter www.citylauf-leer.de. Heinz-Dieter Brückmann, PI Leer und forderte unter anderem die Einführung eines Opferanwalts für schutzbedürftige Opfer im Jugendstrafverfahren, eine Informationspflicht der Behörden zum Opferentschädigungsgesetz und Gewaltschutzgesetz sowie eine Zuweisung von zehn Prozent der Geldstrafen an Opferhilfeeinrichtungen. In über 900 Fällen war finanzielle Hilfe erforderlich. Insgesamt wurden dafür über 300 000 Euro aufgewendet. Anschließend ehrte Lücke Siegfried und Uwe Hoffmann sowie Angelika und Günter Koschig für ihre ehrenamtliche Arbeit im Weißen Ring. Allein sie konnten gemeinsam über 2000 Kriminalitätsopfern durch Rat und Tat zur Seite stehen und helfen. Günter Koschig, PI Goslar/kn Datensicherheit: Passwort wechseln Der Beamte A tauscht E-Mails mit der Beamtin B aus, beide versehen Schichtdienst in unterschiedlichen Dienstabteilungen. Plötzlich tauchen Kopien der gesendeten und empfangenen E-Mails der beiden auf, obwohl niemand von den beiden die Mails ausgedruckt hat. Es muss sich also jemand das Passwort eines der beiden „besorgt“ haben, um dann zu Unrecht die Mailkonten zu durchsuchen. Dieses Verhalten stellt nicht nur eine Straftat gemäß §202a StGB dar, sondern verstößt obendrein noch gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen. Nach Bekanntwerden dieser Straftat wurde der Datenschutzbeauftragte informiert. Dieser gab den Auftrag, die Logfiles der betroffenen Rechner auszuwerten. Auf dem Mailserver wird geschaut, wann sich jemand in seine Mailbox eingeloggt hat und von welchem Rechner. Vergleicht man dann diese Uhrzeiten mit den Log- dateien auf den betroffenen Rechnern, ist schnell ersichtlich, wer an dem betreffenden Rechner gearbeitet hat. So auch hier. Gegen den Täter wurden ein Strafverfahren und natürlich auch disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet. Was soll uns dieser Bericht sagen? Es war nur möglich, das Mailkonto zu „knacken“, weil der Eigentümer sein Passwort nicht ausreichend geheim gehalten hatte. Es sollten also nicht leicht erratbare Paßwörter Verwendung finden. Wer den Namen der Ehefrau oder des Haustieres verwendet, hat schon fast verloren. Auch sollte das Paßwort regelmäßig gewechselt werden, nur so kann man sicher sein, dass die eigenen Daten vor unbefugtem Zugriff gesichert sind. Und nur aus Gefälligkeit einem anderen sein Passwort mitzuteilen, damit der vielleicht schnell mal in einen Vorgang gelangt, ist das Dümmste, was man machen kann. Wenn man also mal eine E-Mail vom Dilp erhält, dass jemand versucht hat, sich unter der eigenen Kennung einzuloggen und man weiß, dass man es selbst nicht war, der sich beim Passwort vertippt hat, sollte man den örtlichen Datenschutzbeauftragten informieren und vorsorglich natürlich sofort das Passwort erneut ändern. In dem geschilderten Fall war es so, dass der/die Beschuldigte die kurze Abwesenheit des Geschädigten ausgenutzt hatte, um an die Daten zu gelangen. Der Geschädigte hatte seinen Arbeitsplatz verlassen, um eine Anzeige aufzunehmen, ohne das Terminal zu sperren. So war es natürlich leicht, das Mailkonto zu öffnen. Fazit: Immer bei Verlassen des Arbeitsplatzes den Bildschirm zu sperren und regelmäßig das Passwort zu ändern, erspart Ärger und vielleicht sogar noch mehr. Dieter Ringen, PATB NI/kn Tagung zu Kinderpornografie Am 8. April fand das 9. Polizeigolfturnier im Golfclub (GC) Rittergut Hedwigsburg in Kissenbrück (bei Wolfenbüttel) statt, an dem insgesamt 15 Kollegen (teilweise mit Partnerinnen) teilnahmen. Bei passablen Wetterbedingungen (wenig Wind, Sonne, kurze Regenschauer) konnte bereits auf Sommergrün gespielt werden. Gespielt wurde in zwei Handicapklassen nach Stableford. In der ersten Klasse siegte im Stechen Dirk Hengst (GC Isernhagen) mit 37 Punkten vor Stefan Brackmann (GC Hedwigsburg) mit ebenfalls 37 Punkten. In der zweiten Handicapklasse siegte Christian Müller (GC Hannover) mit 46 Punkten vor Jürgen Puder (GC Salzgitter) mit 42 Punkten. Die Bruttowertung gewann Wolfgang Zangaro (GC Hedwigsburg) mit 27 Punkten. Das nächste Turnier findet am 24. Juni auf der Anlage des GC Hannover statt. Nähere Informationen: christian.mü[email protected] dersachsen.de. Stefan Brackmann PI Braunschweig/kn Zur 1. Arbeitstagung „Kinderpornografie“ trafen sich 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Dassel, Kreis Northeim. Neben den bereits etablierten Arbeitstagungen (wie „Hühnertagung“, Tötungsund Sexualdelikte) soll damit ein neues Forum geschaffen werden, das sich gezielt an den Belangen der Sachbearbeitung in diesem Spezialgebiet orientiert – und dies auch vor dem Hintergrund dramatisch ansteigender Fallzahlen. Neben interessanten Beiträgen aus dem Auditorium erwies sich der Beitrag von Holger Bleich, Redakteur der Zeitschrift „c´t“ des hannoverschen Heiseverlags, als bemerkenswert und äußerst interessant. Bleich referierte zu Recher- chen, die er hinsichtlich des Falles „FTP-Welt“ und des Computervirus „BDS/IRCBot.V“ angestellt hatte, die in umfangreichen polizeilichen Ermittlungsverfahren mündeten. Oberstaatsanwalt Klaus Finke, Leiter der „Zentralstelle zur Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften“, nahm auch an der Veranstaltung teil und nahm zu rechtlichen Problemfeldern Stellung. Im Rahmen des informellen Informationsaustausches anlässlich dieser Tagung berichteten die Teilnehmer von ihren alltäglichen Schwierigkeiten, mit denen sie in diesem Deliktsfeld zu tun haben. Hierzu zwei Stichworte: Fehlende Ausbildungsangebote und unzureichende technische Ausstattung. KHK Dietmar Seibert, BIPNI, zeigte in diesem Zusammenhang auf, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um einen Lehrgang „Kinderpornografie“ zu installieren. Um eine bedarfsorientierte inhaltliche Ausgestaltung zu gewährleisten, erarbeitete man Themenvorschläge, die in die Konzeption einfließen sollen. Gemessen am bisherigen Feedback war die Tagung eine gelungene Veranstaltung, die angesichts der Themenvielfalt und der Schnelllebigkeit des Internet zum festen Veranstaltungsangebot des LKA werden soll. Jörg Pecanic, LKA/det