Sonderseite Mai 2014 - Energietal Toggenburg

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Sonderseite Mai 2014 - Energietal Toggenburg
Ich übernehme die Koordinierung
der Holzlieferung für das Holzkraftwerk Nesslau und bin verantwortlich für die Holzlagerbewirtschaftung sowie die Qualitätskontrolle des angelieferten Holzes. Es
wird Holz aus der Landschaftsund Waldpflege aus dem Toggenburg verwertet. Im Tal werden
jährlich 100 000 m³ Holz genutzt,
wovon rund 30% für die Energiegewinnung eingesetzt werden. Für
die regionale Waldbewirtschaftung ist der Wärmeverbund eine ideale Absatzmöglichkeit ohne
langen Anfahrtsweg.
Reto Hürlimann
Revierförster und Betriebsleiter
Forstbetrieb Obertoggenburg
Wir haben gegenüber dem Tal und
unseren Nachfahren eine Verpflichtung. Diese nehmen wir wahr
durch den konsequenten Wechsel der Heizenergieversorgung
der meisten Liegenschaften von
Öl auf Holz. Früher verheizten wir
120 000 Liter Öl pro Jahr. Für mich
ist der Anschluss an den Holz-Wärmeverbund eine beruhigende und
gut überlegte Lösung. Die HeizölAbhängigkeit und Ungewissheit in
der Preisentwicklung war mir eine
grosse Sorge.
Und nebenbei bleibt die Wertschöpfung im Tal erhalten. Ich kann
mir gut auch vorstellen, die Fabrikgebäude mit Photovoltaik zu bestücken. Die MM-Immobilien AG ist Inhaberin der angeschlossenen Liegenschaften.
Holzwärmeverbund Nesslau: eine Erfolgsgeschichte
Rund 100 Bezüger in Nesslau versorgt heute das Holzenergiezentrum Toggenburg (HEZT) über den
Wärmeverbund mit CO2-neutraler
Wärme. Der Erfolg des Betriebs
zeigt sich in schwarzen Zahlen
des Wärmeverbunds, zufriedenen
Wärmebezügern und im steigenden Interesse an einem Anschluss. Mit der geplanten Erweiterung 2014 erreicht der Wärmeverbund bald seine Kapazitätsgrenze, ersetzt eine Heizölmenge
von 1,25 Mio. Litern pro Jahr und
entlastet die Umwelt von jährlich
3000 Tonnen CO2. Mit der im Jahr
2010 erstellten Pilotanlage zur
Produktion von Wärme und Elektrizität aus regionalem Holz besteht auch heute noch ein Leuchtturmprojekt in Sachen erneuerbare Energie im Toggenburg und
der ganzen Schweiz.
Die Vorstellung ist verlockend: Das
Bestellen von Heizöl ist überflüssig. Die Inbetriebnahme und Wartung des eigenen Heizkessels entfällt. Die Heizkörper in den Räumen werden automatisch warm.
Und der Platz für den ehemaligen
Heizkessel und Heizöltank im Keller steht als zusätzlicher Raum zur
Verfügung. Mit diesem Mehr an
Komfort verbringen rund 100 Wärmebezüger in Nesslau den Winter.
Ihre Heizwärme stammt aus Holz
aus dem Toggenburg und gelangt
von der Holzschnitzelheizung beim
Werkhof Stich über die Fernleitungen des Wärmeverbundes in Wohnzimmer und Geschäftsräume und
erwärmt gleichzeitig das Warmwasser zum Duschen oder Baden.
Stabile Preise und schwarze
Zahlen
Wie Urs Zwingli vom verantwortlichen Ingenieurbüro Calorex AG
André Meyer, Teilhaber und
Geschäftsführer der Meyer-Mayor
AG in Neu St. Johann
Endlich kann uns ein leider immer
mögliches Hochwasser die Heizung nicht mehr überschwemmen.
Wir beziehen die Wärme vom Wärmeverbund Nesslau. Die 28 Mitarbeiter fühlen sich sicherer und haben erst noch den neu gewonnenen
Platz rasch als Stauraum umgenutzt. Der Wärmebezug läuft zuverlässig und ist für mich eine sehr bequeme Lösung. Der Entscheid auf
die Fernwärme zu wechseln wurde mit dem geplanten Neubau konkret. Alle Mitarbeiter übernehmen
Verantwortung gegenüber Mensch
und Tier. Da gehört ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen auch dazu. Ich unterstütze und
empfehle diese Heizlösung jederzeit weiter.
… das sind wir
Steigendes Interesse am Wärmeverbund spricht für sich
einer Menge von 25 000 m³ Holzschnitzeln ganzjährig 11 000 Megawattstunden Wärme sowie 2400
Megawattstunden Strom und macht
damit das Dorf Nesslau-Neu St. Johann theoretisch zum Selbstversorger in Sachen Energie.
Das Holzkraftwerk beim Werkhof Stich in Nesslau versorgt rund 100 zufriedene Wärmebezüger mit sauberer, CO2-freier Wärme und produziert zusätzlich noch CO2-freie Elektrizität.
in Wil ausführt, funktioniert die
Wärmelieferung seit Inbetriebnahme des HEZT im Herbst 2010
tadellos. Es ist in der ganzen Zeit
weder zu einem Betriebsausfall
der Holzschnitzelheizung noch zu
einem Lieferunterbruch gekommen. Der Wärmepreis überzeugt
ebenfalls. Es erfolgte bis heute
einzig die erwartete Erhöhung des
Wärmepreises für die Kunden von
11.5 auf 12.5 Rappen pro Kilowattstunde aufgrund der Reduktionen
der Fördergelder der Stiftung Klimarappen. Diesen Anstieg kommunizierte die HEZT den Wärmebezügern bereits bei der Vertragsunterzeichnung. Der Preis
für Heizöl erhöhte sich in dieser
Zeit jedoch um mehr als 20%, die
Kunden des Wärmeverbundes
profitieren nebst dem Komfort also auch von tieferen Heizkosten.
Dank optimierter Investitionen
und umsichtiger Betriebsführung
schreibt der Wärmeverbund denn
auch schwarze Zahlen.
15 weitere Liegenschaften 2014
Der Erfolg des Wärmeverbunds
spiegelt sich ausserdem im steigenden Interesse. Jedes Jahr
konnte das HEZT neue Anschlüsse erstellen; 2013 unter anderem
für verschiedene Mehrfamilienhäuser. Nach Beurteilung von Zwingli
zeigen diese neuen Bezüger, dass
Fernwärme auch für Investoren
grösserer Überbauungen und Neubauten interessant ist und im Markt
bestehen kann. Dieses Jahr ist die
Erweiterung um 15 Liegenschaften
geplant. Mit der zusätzlichen Anschlussleistung von rund 500 Kilowatt erreicht der Wärmeverbund
bald seine Kapazitätsgrenze, was
durchaus im Sinne der Wirtschaftlichkeit ist. Weitere Anschlüsse sind
jedoch auch in Zukunft noch möglich. Die Heizzentrale produziert mit
Wertschöpfung in der Region
Die ursprüngliche Angst vor Engpässen bei der Holzschnitzelbeschaffung hat sich – so betont
Zwingli – nie bestätigt. Im Gegenteil: Aufgrund von saisonalen
Überschüssen konnten teilweise
nicht alle Holzschnitzel angenommen werden. So «exportiert» das
Toggenburg bereits heute Holzschnitzel in Grossanlagen in anderen Kantonen. Denn der Wärmeverbund beeinflusst das Forstwesen und den Holzhandel im Toggenburg positiv. Weil sich für die
Herstellung von Energieholz und
Holzschnitzeln auch minderwertige Holzqualitäten eignen, hat sich
die Holzerei verändert. Dank des
Ertrags aus dem Energieholz lohnt
sich für die Waldbesitzer heute ein
Holzschlag finanziell eher. Der
Wald wird besser genutzt und gepflegt. Die Wertschöpfung bleibt in
der Region.
Und weil sich die Verwendung des
einheimischen Energieträgers bezahlt macht, steigt die Versorgungssicherheit. Holz ist den weltweiten Schwankungen am Energiemarkt kaum ausgesetzt. Nicht
beeinflussbare Faktoren wie Kriege oder politische Veränderungen,
wie es die momentane Gasversorgung der Ukraine durch Russland
zeigt, können kurzfristig zu Lieferengpässen oder Preiserhöhungen
führen. Zwingli ist überzeugt: Mit
der Nutzung von regionalen Holzschnitzeln sollte diese Gefahr nicht
bestehen.
Für verschiedene Hauseigentümer
verwalte ich drei ältere Mehrfamilienhäuser in Nesslau, die an den
Wärmeverbund HEZT angeschlossen sind. Laut den Besitzern war
es vor allem auch eine Philosophiefrage, von Öl auf Holz zu wechseln.
Da wir kein Öl mehr einkaufen müssen, kein Kaminfeger mehr koordiniert werden muss, keine Tankreinigungen mehr notwendig sind, ist
für mich der Verwaltungsaufwand
geringer. Ich kann mich auf andere Dinge konzentrieren und die Heizung arbeitet autonom. Meiner Meinung nach war es eine elegante Lösung für die Investoren, die aus dem
Energieträger Öl aussteigen wollten. Sie haben die Gelegenheit genutzt, am nahen Wärmeverbund angeschlossen zu sein und unabhängig vom endlichen Rohstoff zu werden. Eine saubere Lösung, die auch
noch das Tal wirtschaftlich fördert.
Willy Brülisauer sen.
Liegenschaftsverwalter in Nesslau
Unsere Gebäude und ein Einfamilienhaus sind am Wärmeverbund
Nesslau angeschlossen. Wir schätzen die Zuverlässigkeit dieses Heizsystems und dass es für uns keine
Wartungsaufwände gibt. Die Abwicklung läuft autonom und professionell. Dies ist auch für unser Unternehmen eine wichtige Voraussetzung. Der Einsatz einer CO2-neutralen Heizlösung mit Brennstoff
aus dem Tal gehört zur Umsetzung unserer Firmenphilosophie
wie auch unsere Mercedes-Benz
Trucks & Vans der neusten Motorengeneration mit möglichst geringem Treibstoffverbrauch.
WAVE 2014
Die weltgrösste Elektroauto-Rallye kommt am 4. Juni nach Wattwil
Die grösste ElektrofahrzeugRallye der Welt, die World Advanced Vehicle Expedition, Wave,
startet am 31. Mai 2014 in Stuttgart. Die diesjährige, 1600 km
lange Tour führt die Teams mit
ihren Elektrofahrzeugen in zehn
Tagen von Stuttgart über
München und Wattwil bis ins
Wallis und dann auf die Rigi.
80 Teams mit unterschiedlichen
Elektrofahrzeugen aus vierzehn
Ländern werden zusammengerechnet über 150 000 km zurücklegen. Sie sind aus der ganzen Welt:
Schweiz, Deutschland, Österreich,
England, Italien, Tschechien, Holland, Norwegen, Frankreich, Slowenien, Slowakei und Schweden.
Sogar Indien und Singapur gehen
an den Start. Die Wave bietet eine
riesige Auswahl an Elektrofahrzeugen, die es zu bestaunen gibt:
Vom umgebauten VW Käfer, über
den Land Rover mit Baujahr 1963,
bis hin zum 17plätzigen Elektrobus
und 15 E-Bikes bietet die Rallye
alles, was sich sauber, leise und
elektrisch bewegt.
Empfang in Wattwil
Als Gastgeber lädt die Energiestadt Wattwil die Öffentlichkeit
herzlich ein, beim Empfang der
Teams in Wattwil am 4. Juni, 10.00
Uhr in der Grüenau, dabei zu sein.
Die Strecke führt in Wattwil von
der Rickenstrasse über den Bahnhofkreisel und die Thurbrücke auf
die Wilerstrasse und biegt dann in
das Grüenauquartier ein mit Ziel
des Schulhauses Grüenau.
Erstmals besucht die Wave entlang
der Strecke über ein Dutzend Schulen und bindet diese als Jury ein.
So können auch Wattwiler Schülrinnen und Schüler als Preisrichter
fungieren und das beste Team mit
dem alltagstauglichsten Fahrzeug
mit der begehrten «Wave Trophy»
auszeichnen. Sie wird am 7. Juni
2014 auf der Rigi verliehen.
Ab 13.30 Uhr fahren die Elektrofahrzeuge weiter nach Baar und treffen
gegen Abend in Einsiedeln ein.
triebenen Auto die Erde. Zum Ziel
der Wave sagt er: «Den Rallye-Teilnehmern geht es darum, eine Welle ins Rollen zu bringen. Wir zeigen,
dass es auch ohne Erdöl als Fahrzeug-Treibstoff geht – dafür setzen wir auf saubere, erneuerbare Energie aus Wasser, Sonne und
Wind. Wir besuchen diejenigen Orte, die sich ebenso für erneuerbare
Energien einsetzen, und zeigen gemeinsam, dass Elektroautos in allen
Grössen und Preisen heute erhältlich sind und eine zuverlässige, saubere und preiswerte Form der Mobilität darstellen. Die Welle der Elektromobilität kommt unaufhaltsam
auf uns zu!»
Initiator Louis Palmer
Der Luzerner Nachhaltigkeitspionier Louis Palmer umrundete als
erster Mensch in einem solarbe-
Gebi Huber, Geschäftsführer der Altherr Nutzfahrzeuge AG in Nesslau
Agenda
Vorankündigung:
Jugendsolarwoche von energietal
toggenburg – Kirchberger Schüler
als Solarprofis.
Vom 2. bis 6. Juni findet eine Jugendsolarwoche an der gesamten Oberstufe in
Kirchberg statt. Rund 160 Schüler und
Lehrer werden sich mit dem Thema erneuerbare Energien auseinandersetzen und mit Unterstützung des örtlichen Gewerbes und Greenpeace eine grosse Photovoltaikanlage auf dem
Turnhallendach der Schule bauen.
www.energietal-toggenburg.ch
Impressum
energietal toggenburg, 9630 Wattwil
Unsere Hauptsponsoren
Unser Co-Sponsor
Unser Sponsor
Silvia Oertli
Energiekommunikation
[email protected]
Mona Burkhardt, Burma AG,
Eigentümerin des Tierheims und
der Tierklinik in Nesslau
Unterstützt von:
Kanton St.Gallen
Amt für Umwelt und Energie

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