Probekapitel - MS-Office
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Probekapitel - MS-Office
4 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Gelegentlich kann es durchaus vorkommen, dass Windows XP ein wenig zickt. Ein Programm will nicht starten, Dateien gehen verloren, ein neues Gerät lässt sich wegen fehlender Treiber nicht installieren oder der Rechner startet einfach nicht mehr. Dieses Kapitel befasst sich mit Fragen rund um das Thema Fehlersuche und -behebung. Hilfe, Windows will nicht mehr! Der schlimmste Fall für viele Windows-Anwender kündigt sich selten an, sondern schlägt mit brutaler Gewalt zu. Eben hat man noch mit dem Rechner gearbeitet und nun tut sich nach dem Einschalten nichts mehr bzw. es kommt die Fehlermeldung, dass Windows nicht starten kann. Dann ist guter Rat teuer. Nachfolgend finden Sie einige Tipps, wie Sie diese Situation meistern und was Sie im Vorfeld tun können. Wenn sich gar nichts tut Sie drücken den Netzwerkschalter am Rechner und es tut sich überhaupt nichts? Bevor Sie nun in Panik ausbrechen, hier eine kleine Checkliste, um triviale Ursachen auszuschließen: 왘 Prüfen Sie als Erstes, ob überhaupt Strom vorhanden ist. Funktioniert die Beleuchtung im Zimmer? Falls ja, prüfen Sie, ob das Netzkabel am Rechner und an der Steckdose richtig eingesteckt ist. Funktioniert die Betriebsanzeige am Monitor? 왘 Prüfen Sie, ob eine Steckdosenleiste vorhanden ist, die abgeschaltet wurde. Zudem besitzen alle Computer neben dem Startknopf an der Gerätevorderseite noch einen Netzschalter an der Geräterückseite. Prüfen Sie, ob dieser Schalter in Stellung »Ein« steht. 232 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Sofern der Rechner wegen Überlastung schlappgemacht hat, warten Sie einige Minuten. Die Überlastsicherung am Netzteil braucht diese Zeit. Versuchen Sie danach den Rechner erneut zu starten. Der Rechner piept nach dem Einschalten Beginnt der Rechner nach dem Einschalten über den Lautsprecher mit einer Reihe von Piepgeräuschen? Dann liegt ein echter Hardwarefehler vor, der einen Rechnerstart verhindert. Diese BIOS-Beeps geben dem Insider Hinweise auf die Fehlerursache (z.B. fehlerhafter RAM-Speicher). Die BeepCodes hängen dabei von dem im Rechner verwendeten BIOS ab. Die folgenden Tabellen enthalten einige Beep-Codes für Systeme mit AMI- und Award-BIOS. Beeps Bedeutung Kontinuierliches Beepen Speicherproblem 1 Beep DRAM-Refresh-Fehler 2 Beeps Parity-Fehler 3 Beeps Base 64 K RAM-Fehler 4 Beeps Fehler System-Timer 5 Beeps Prozessorfehler 6 Beeps Tastaturfehler 7 Beeps Virtual Mode ExceptionFehler 8 Beeps Fehler in Display-Speicher 9 Beeps ROM BIOS-Checksumme falsch 10 Beeps CMOS-ShutdownRegisterfehler 11 Beeps Fehler im Cachespeicher Tabelle 4.1: AMI-BIOS Beep-Codes Hilfe, Windows will nicht mehr! 233 Beeps Bedeutung Kontinuierliches Beepen Speicherproblem 1 langer Beep Speicherfehler 1 x lang, 2 x kurz 1 x lang, 3 x kurz Videofehler Tabelle 4.2: Award-BIOS-Beep-Codes Haben Sie keine Änderungen am System vorgenommen und besitzen Sie keine Hardwarekenntnisse, heißt es, den Rechner zum Service zu bringen. Wurde der Rechner bewegt, kann eine lockere Kabelverbindung oder eine lose Steckkarte die Ursache sein. Ziehen Sie das Netzkabel, schrauben Sie den Rechner auf und überprüfen Sie, ob alle Steckkarten und Steckverbinder fest sitzen. Hinweis Eine gute Übersicht über BIOS-Codes verschiedener Hersteller findet sich im Internet unter www.pcguide.com /ts/x/sys/beep. Alternativ können Sie über Google nach Stichwörtern wie BIOS Beep Codes suchen lassen. Der Rechner startet, lädt aber kein Windows Nicht immer bleibt der Rechner stumm oder die Hardware ist beschädigt. Häufiger kommt es vor, dass der Rechner funktioniert, Windows XP aber nicht starten kann. Hier gibt es triviale Ursachen und tiefergehende Fehler. Bei der Fehlersuche sollten Sie logisch strukturiert vorgehen. Meldet der Rechner ein fehlendes Boot-Medium, kann dies verschiedene Ursachen haben: 왘 Bei einer Meldung wie »Non system disk« prüfen Sie als Erstes, ob vielleicht eine Diskette im Laufwerk liegt. Falls ja, entfernen Sie diese Diskette und drücken eine beliebige Taste. 234 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 왘 Greift der Rechner auf ein CD-Laufwerk zu und startet nicht? Dann kann eine falsch eingestellte Boot-Reihenfolge im BIOS die Ursache sein. Stellen Sie das System so um, dass von Laufwerk C: gebootet wird. Meldet der Rechner ein fehlendes System auf Laufwerk C:, gibt es ebenfalls verschiedene Ursachen. Haben Sie vor dem letzten Einschalten etwas an der Partitionierung der Festplatte verändert? Ich habe schon Fälle erlebt, in denen die Anwender einer anderen leeren Partition das Attribut zum Booten zugewiesen hatten. Dann konnte der Rechner das Laufwerk C: einfach nicht mehr finden. Versuchen Sie in solchen Fällen, das System mit einer MSDOS-Startdiskette hochzufahren und prüfen Sie, ob auf die Laufwerke zugegriffen werden kann. Bei FAT-Partitionen können Sie dann überprüfen, ob die betreffenden Dateien vorhanden sind. Verfügen Sie über ein Partitionierungsprogramm, bietet dieses ebenfalls Notfalldisketten an. Starten Sie das System mit den Notfalldisketten und überprüfen Sie, ob alle Partitionseinstellungen korrekt sind. Wie bekomme ich eine MS-DOS-Startdiskette? Windows XP kennt eigentlich keine Startdisketten mehr, wie dies etwa bei Windows 9x der Fall war. Verfügen Sie noch über Windows-9x-Startdisketten, können Sie diese im Notfall verwenden. Um zumindest zu prüfen, ob der Rechner unter MS-DOS hochfährt, eignet sich auch eine simple MSDOS-Startdiskette, die Sie sich unter Windows XP Home Edition erstellen können (allerdings nur, solange der Rechner noch funktioniert): 1. Legen Sie eine leere Diskette in das Laufwerk A: ein und öffnen Sie das Fenster Arbeitsplatz. 2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol des Diskettenlaufwerks und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Formatieren. Hilfe, Windows will nicht mehr! 235 3. Im Dialogfeld Formatieren markieren Sie unter Formatierungsoptionen das Kontrollkästchen MS-DOS-Startdiskette erstellen und klicken dann auf die Schaltfläche Starten. Nachdem der Formatierungsvorgang abgeschlossen wurde, liegt eine bootfähige Diskette vor. Allerdings befinden sich keine Werkzeuge auf dieser Diskette. Um herauszufinden, ob der Rechner noch funktioniert und ob es lediglich an der Windows-Installation liegt, ist eine solche Diskette auf jeden Fall ausreichend. Ich brauche eine Boot-Diskette Mit einer normalen MS-DOS-Startdiskette gibt es ein Problem: Sie können in der Regel nicht auf die Windows-CD zugreifen und von dort das Windows-Installationsprogramm aufrufen. Häufig heißt die Lösung dann, von der WindowsCD zu booten. Falls das aber nicht geht, benötigten Sie Windows XP-Boot-Disketten. Diese werden von Microsoft im Internet zum Download angeboten. Unter der Adresse support.microsoft.com/default.aspx?scid=KB;EN-US;q310994& finden Sie einen Artikel in der Support-Datenbank, der sich mit diesem Aspekt befasst. Der Artikel enthält auch Download-Verweise für die Boot-Disketten der deutschen Windows XP Home Edition-Version. Das heruntergeladene Programm erzeugt beim Ausführen die erforderlichen BootDisketten. Mit den so erzeugten sechs Disketten können Sie später den Rechner booten und dann das Setup von der Windows XP-CD ausführen. Kann Ihr Rechner nicht von CD booten, empfiehlt es sich ggf., diese Boot-Disketten anzulegen, solange das System noch funktioniert. Wiederherstellungskonsole, die sollte man kennen Falls Windows XP nicht mehr hochfährt, ist guter Rat teuer. Meist heißt es, das System neu von CD zu installieren – womit ggf. alle Einstellungen verloren sind und eine erneute Aktivierung fällig wird. Man sollte aber nicht mit »Kanonen auf Spatzen schießen«, wenn nur eine Kleinigkeit defekt ist. 236 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Microsoft stellt als weiteren Rettungsanker die so genannte Wiederherstellungskonsole bereit. Allerdings muss man wissen, wie man diese aufruft: 1. Legen Sie die Windows-CD in das Laufwerk ein und starten Sie den Computer. 2. Nachdem ein Mini-Betriebssystem geladen wurde, erscheint ein Auswahldialog (Bild 4.1). Wählen Sie die Wiederherstellungskonsole im Auswahldialog, indem Sie die Taste mit dem Buchstaben (R) drücken. Bild 4.1: Auswahl der Wiederherstellungskonsole Bild 4.2: Anmelden an einer Windows-Installation Anschließend wird die Wiederherstellungskonsole geladen. Sie versucht die vorhandenen Windows-Installationen zu erkennen und gibt Ihnen anschließend die Möglichkeit, sich direkt als Administrator am betreffenden System anzumelden (Bild 4.2). Tippen Sie hierzu die in der Auswahlliste ange- Hilfe, Windows will nicht mehr! 237 zeigte Zahl ein und bestätigen Sie das Administrator-Kennwort. Bei einer Standard-Windows XP Home Edition ist das Administrator-Kennwort in der Standardeinstellung leer, d.h., Sie können die (Enter)-Taste drücken. Sobald Sie zur Eingabeaufforderung der Wiederherstellungskonsole gelangt sind, können Sie die verfügbaren Befehle anwenden. Mit dem Befehl Logon (Enter) melden Sie sich beispielsweise an einer vorhandenen Windows-Installation an. Wenn Sie an der Wiederherstellungskonsole den Befehl diskpart eingeben, gelangen Sie direkt in ein kleines Menü, in dem sich die bestehenden Partitionen verwalten lassen. Sie brauchen also nicht einmal auf Kommandoebene zu arbeiten. Beenden lässt sich die Wiederherstellungskonsole über den Befehl exit (Enter). Hinweis Eine Übersicht aller Befehle erhalten Sie, wenn Sie den Befehl help (Enter) eintippen. Unter Windows XP können Sie auch im Hilfe- und Supportcenter nach dem Begriff »Wiederherstellungskonsole« suchen und sich über die verfügbaren Befehle informieren. Beachten Sie aber, dass man auf der Ebene der Wiederherstellungskonsole auch nach der Anmeldung als Administrator nur auf den Stammordner eines jeden Datenträgers, auf das Windows-Verzeichnis, auf die Ordner austauschbarer Datenträger und auf das Verzeichnis \Cmdcons und dessen Unterverzeichnisse zugreifen kann. Die Benutzerordner in Dokumente und Einstellungen, der Ordner Programme und andere Ordner auf Festplattenlaufwerken sind tabu. Windows XP Home Edition verweigert den Zugriff wegen fehlender Berechtigungen. Cracks kennen aber eine Hintertür, die über den Set-Befehl führt. Über diesen Befehl lassen sich mehrere Umgebungsvariablen wie AllowAllPaths anpassen (Bild 4.3). Hierzu gibt man einfach den betreffenden Befehl ein: Set AllowAllPaths = True 238 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Mit dieser Einstellung kann anschließend auf alle Verzeichnisse zugegriffen werden. Weitere Befehle erlauben das Kopieren von Wechselmedien (AllowRemovableMedia) oder die Verwendung von Wildcard-Zeichen (AllowWildCards). Bild 4.3: Anpassen der Einstellungen mittels Set Leider gibt es noch ein Problem: In der Standardeinstellung kann der Set-Befehl zum Ändern der Werte nicht benutzt werden. Die Windows-Sicherheitseinstellungen verhindern dies. In Windows XP Professional kann dies über Sicherheitsrichtlinien deaktiviert werden. Bei Windows XP Home Edition müssen Sie dagegen einen Registry-Hack ausführen. Dieser Eingriff in die Registrierung klappt aber nur bei einem funktionierenden Windows (der Registrierungseditor lässt sich nicht von der Wiederherstellungskonsole aktivieren). 1. Wählen Sie im Registrierungseditor den Schlüssel HKEY_ LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\ CurrentVersion\Setup\RecoveryConsole aus. 2. Setzen Sie den DWORD-Wert SetCommand von 0 auf 1. Mit diesem Eingriff erlaubt Ihnen die Wiederherstellungskonsole, nach der Anmeldung an einem bestimmten Windows-Laufwerk auch die Umgebungsvariablen mit Set anzupassen. Wiederherstellungskonsole auf Tastendruck Die Wiederherstellungskonsole ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem Profis kleinere »Wehwehchen« am Betriebssystem heilen können. Dumm ist nur, dass diese Funktion immer über den langsamen CD-Boot gestartet werden muss – na ja, Hilfe, Windows will nicht mehr! 239 als Notnagel ganz nett, aber wäre es nicht schön, diese Funktion auch optional im Boot-Menü vorzuhalten? 1. Starten Sie Windows XP auf die gewohnte Weise. Legen Sie danach die Windows Setup-CD in das Laufwerk ein. 2. Wählen Sie im Startmenü den Befehl Ausführen und geben Sie im Dialogfeld den Befehl D:\i386\winnt32.exe /cmdcons ein. Hier wurde angenommen, dass die CD in Laufwerk D: liegt. Schließen Sie das Dialogfeld über die OKSchaltfläche. 3. Befolgen Sie anschließend die Anweisungen des Installationsprogramms, das Sie über Dialogfelder durch die Installationsschritte führt. Wenn das Installationsprogramm eine Internetverbindung mit Microsoft aufnehmen möchten, können Sie diesen Schritt übrigens abbrechen (es wird ein entsprechendes Dialogfeld angezeigt). Bei erfolgreicher Installation erscheint anschließend ein Dialogfeld, das Sie über das Ergebnis informiert. Starten Sie Windows anschließend neu, wird die Wiederherstellungskonsole als Option im Boot-Menü auftauchen. Hinweis Wird das Boot-Menü nicht angezeigt, können Sie die Wartezeit zur Anzeige im Parameter timeout in der Datei Boot.ini anpassen. Wie dies funktioniert, lässt sich u.a. in Kapitel 1 nachlesen. Wenn der Master-Boot-Record defekt ist Der Master-Boot-Record ist der erste auf der Boot-Partition enthaltene Sektor, der vom BIOS zum Hochfahren des Rechners aktiviert wird. Der Record enthält ein kleines Ladeprogramm, das das eigentliche Betriebssystem bootet. Ohne den Master-Boot-Record (MBR) lässt sich das System nicht von Festplatte starten. Ist der MBR beschädigt, weil Sie die Festplatte neu partitioniert haben oder weil sich ein Virus dort eingenistet hat? Dann sollten Sie diesen Eintrag reparieren: 240 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 1. Booten Sie den Rechner in der Wiederherstellungskonsole. Bei Virenbefall sollte dies über die Windows-CD erfolgen (siehe oben). 2. Geben Sie auf der Wiederherstellungskonsole den Befehl FIXMBR /device/harddisk0 ein und drücken Sie die (Enter)-Taste. Der obige Befehl setzt voraus, dass die Festplatte harddisk0 (entspricht dem Laufwerk C:) vorhanden ist. Geben Sie auf der Wiederherstellungskonsole den Befehl FixBoot C: ein, wird der Boot-Record auf der Systempartition (Laufwerk C:) neu geschrieben. Der NT-Loader streikt Der Windows-Start erfolgt in Etappen. Eines der am Start beteiligten Programme ist der NT-Boot-Lader ntldr. Diese Datei befindet sich auf dem Boot-Laufwerk und kann vom Benutzer versehentlich gelöscht werden. Noch fieser: Installieren Sie nachträglich auf einem Windows XP-Rechner Windows NT oder Windows 2000, wird deren Version des NTBoot-Laders über die XP-Kopie installiert. Auf den ersten Blick sieht alles sehr gut aus, nach dem Booten erscheint das Boot-Menü und erlaubt die Auswahl des zu startenden Betriebssystems. Wenn aber der XP-Boot-Lader durch ältere Fassungen überschrieben wurde, gibt es ein ganz merkwürdiges Fehlerbild. Der Start der älteren Windows-Versionen verläuft wie erwartet. Nur beim Start von Windows XP meldet der Lader plötzlich, dass bestimmte Systemdateien im Windows-Verzeichnis beschädigt seien. Als mir dies zum ersten Mal passierte, bootete ich Windows 2000 und begann mit der Überprüfung der Windows XP-Dateien. Komischerweise waren alle Dateien vorhanden. Auch das Kopieren intakter Windows XP-Systemdateien führte nicht zum Erfolg. Abhilfe schaffen lediglich folgende Tricks: Hilfe, Windows will nicht mehr! 241 왘 Falls ein zweites Windows-System (XP, NT oder 2000) auf dem Rechner installiert ist, booten Sie dieses. Anschließend besorgen Sie sich die Windows XP-Kopie des Programms ntldr und kopieren diese über die auf dem Laufwerk C: befindliche Version. 왘 Falls die beiden obigen Ansätze ausscheiden, hier noch ein Trick: Versuchen Sie eine erneute Windows XP-Installation, wobei Sie aber die betreffende Kopie auf einer weiteren Partition hinterlegen. Bei dieser Installation wird auch der Boot-Lader ntldr erneuert. Anschließend sollte sich das Betriebssystem über das BootMenü auswählen und erneut starten lassen. Bei einer neuen Installation einer Windows-Kopie auf einem getrennten Laufwerk bleibt die alte Windows XP-Kopie mit allen Einstellungen erhalten. Dies ist auch bei vielen anderen Fehlern (z.B. defekter Master-Boot-Record, falsche Primärpartition etc.) recht hilfreich. Auf diese Weise habe ich bereits einige Systeme reaktiviert. Die zweite Kopie kann dann nach der Reparatur bei Bedarf gelöscht und der Eintrag in der Boot.ini entfernt werden. Hinweis Bei der Installation mehrerer Windows-Versionen auf einem Rechner sollten Sie immer so vorgehen, dass die ältesten Betriebssystemversionen zuerst installiert werden. Die Lader neuerer Betriebssysteme sind in der Regel auf die Anforderungen der älteren Windows-Betriebssysteme abgestimmt – umgekehrt gilt dies leider nicht. Erweiterte Windows-Startoptionen als Rettungsanker Ist Windows XP »richtig« abgestürzt, gelangen Sie automatisch in das Menü zum Aufruf des abgesicherten Modus. Alternativ können Sie, solange das Boot-Menü angezeigt wird, die Funktionstaste (F8) drücken. Dann schaltet der 242 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Betriebssystemlader zum Menü mit den erweiterten Windows-Startoptionen um (Bild 4.4). Aber was bedeuten diese Optionen und welche braucht man wirklich? 왘 Wählen Sie eine der drei Optionen für den abgesicherten Modus, um das Betriebssystem hochzufahren. Je nach Option kann dann das Netzwerk aktiviert oder die Eingabeaufforderung gestartet werden. Das Besondere: Im abgesicherten Modus wird Windows mit Standardeinstellungen (VGA-Auflösung, Microsoft-Maustreiber) und nur mit den unbedingt erforderlichen Gerätetreibern (ggf. ohne Netzwerkverbindungen) hochgefahren. Dies hilft häufig, falls das System nach der Installation neuer Software nicht mehr normal startet. Bild 4.4: Erweiterte Windows-Startoptionen 왘 Über die Option Startprotokollierung aktivieren protokol- liert Windows in der Datei Ntbtlog.txt im Windows-Ordner %windir%, welche Treiber und Dienste vom System geladen wurden. Über das Protokoll lassen sich Probleme beim Rechnerstart analysieren. 왘 Über die Option VGA-Modus aktivieren können Sie Windows im VGA-Modus starten. Die Bildschirmanzeige Hilfe, Windows will nicht mehr! 243 wird auf 16 Farben und 640 x 480 Pixel reduziert. Dies ist hilfreich, falls es Probleme mit der Anzeige des Desktops im normalen Modus gibt. 왘 Bei jedem erfolgreichen Start protokolliert Windows beim Herunterfahren die Registrierung. Diese Konfiguration lässt sich über die Option Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration erneut laden. Windows holt dann die Registrierungseinstellungen aus einem Sicherungsset. Dies kann hilfreich sein, falls das System durch Registrierungseingriffe oder eine fehlerhafte Softwareinstallation nicht mehr startet. Bei einem erfolgreichen Start werden alle seit dem letzten erfolgreichen Start vorgenommenen Änderungen verworfen. Ein Fehlverhalten wegen fehlender oder beschädigte Treiberdateien lässt sich mit dieser Option aber nicht korrigieren. Die Startoptionen zur Verzeichniswiederherstellung oder den Debug-Modus können Sie als Anwender der Home Edition vergessen (sie bringen Ihnen nichts). Über die Option Windows normal starten oder Neustarten lässt sich das Betriebssystem normal hochfahren. Ließ sich Windows XP im abgesicherten Modus hochfahren, können Sie fehlerhafte Gerätetreiber über den Geräte-Manager entfernen. Nicht korrekt arbeitende Programme lassen sich über die Systemsteuerung und das Symbol Software wieder entfernen. Zudem können Sie alle Windows-Funktionen zum Kopieren von Dateien, zum Zugriff auf die Registrierung etc. verwenden. Systemwiederherstellung: Helfer in der Not Seit Windows Millennium hat Microsoft die Funktion der Systemwiederherstellung im Betriebssystem integriert. Auch Windows XP unterstützt dieses Feature, das einen Schnappschuss wichtiger Systemdateien anlegt und bei Bedarf wiederherstellen kann. 244 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Hinweis Voraussetzung zur Ausführung der Systemwiederherstellung ist, dass die Festplatte über genügend freie Kapazität verfügt. Die Funktion benötigt mindestens 200 MB freien Speicherplatz auf der Festplatte, standardmäßig werden ca. 12% der Laufwerkskapazität für Wiederherstellungspunkte reserviert. Das System legt selbsttätig Wiederherstellungspunkte als Prüfpunkte an. Dies ist beispielsweise sofort nach der erfolgreichen Installation und dann im laufenden Betrieb alle 24 Stunden (bzw. bei kontinuierlichem Betrieb alle 10 Stunden) der Fall. Auch bei der Installation eines Treibers wird ein Systemprüfpunkt angelegt. Falls Sie neue Software oder Hardware installieren möchten, empfiehlt sich aber das manuelle Erzeugen eines Wiederherstellungspunkts. Die Systemwiederherstellung erfordert, dass Sie sich als Administrator angemeldet haben. 1. Wählen Sie im Windows-Startmenü den Eintrag Alle Programme\Zubehör\Systemprogramme\Systemwiederherstellung. 2. Markieren Sie im Dialogfeld des Assistenten das Optionsfeld Einen Wiederherstellungspunkt setzen und klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter. 3. Geben Sie einen Text mit der Beschreibung des Wiederherstellungspunkts ein und klicken Sie auf die Schaltfläche Erstellen. Um das System auf einen existierenden Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen, sind folgende Schritte erforderlich: 1. Wählen Sie im Windows-Startmenü den Eintrag Alle Programme\Zubehör\Systemprogramme\Systemwiederherstellung. 2. Markieren Sie im Dialogfeld des Assistenten das Optionsfeld Computer zu einem früheren Zeitpunkt wiederherstellen und klicken Sie dann auf die Schaltfläche Weiter. Hilfe, Windows will nicht mehr! 245 3. Im Folgedialog ist im Kalenderblatt ein Wiederherstellungspunkt auszuwählen. Sobald Sie auf ein fett hervorgehobenes Datum klicken, werden die Wiederherstellungspunkte in der rechten Liste angezeigt (Bild 4.5). Markieren Sie den gewünschten Punkt und bestätigen Sie dies über die Schaltfläche Weiter. Bild 4.5: Auswahl eines Wiederherstellungspunkts 4. Schließen Sie ggf. noch aktive Programmfenster und klicken Sie im Folgedialog auf die Schaltfläche Weiter. Windows wird dann heruntergefahren und neu gestartet. Die Systemwiederherstellung restauriert die im Wiederherstellungspunkt gesicherten Einstellungen (Registrierungseinstellungen und einige Systemdateien) und startet Windows neu. 246 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Hinweis Weigert sich Windows, nach einem Absturz zu starten, versuchen Sie, das Betriebssystem im abgesicherten Modus hochzufahren. Gelingt dies, lässt sich die Systemwiederherstellung in diesem Modus aufrufen und das System auf den vorherigen Wiederherstellungspunkt zurücksetzen. Hat das Zurücksetzen auf einen Wiederherstellungspunkt nichts gebracht, können Sie die genannten Schritte wiederholen und die Systemwiederherstellung erneut aufrufen. Das System bietet Ihnen dann an, die letzte Wiederherstellung rückgängig zu machen. Wiederherstellung richtig angepasst Viele Benutzer machen sich wenig Gedanken um die Systemwiederherstellung, die Funktion ist einfach da. Andere wiederum wühlen sich im Internet durch Sammlungen an Tipps, die über Registry-Hacks die Optionen der Systemwiederherstellung setzen. Beide Extreme sind aus meiner Sicht falsch. Als engagierter Benutzer sollten Sie die Möglichkeiten sowie die Optionen der Systemwiederherstellung kennen und einschätzen können: 왘 Die Systemwiederherstellung kann immer nur die Regist- rierung sowie die wichtigsten Dateien sichern. Die Sicherung erfolgt auf dem zugehörigen Laufwerk. Geht der Inhalt des Laufwerks verloren, wird eine Systemwiederherstellung unmöglich. 왘 Wird der für die Systemwiederherstellung reservierte freie Speicherplatz auf dem Laufwerk knapp, überschreibt die Funktion die ältesten Prüfpunkte. Zum Anpassen der Einstellungen benötigen Sie keine Registrierungseingriffe; die relevanten Parameter lassen sich komfortabel über Dialogfelder setzen: 1. Rufen Sie die Systemwiederherstellung auf und klicken Sie im ersten erscheinenden Dialogfeld auf den Hyperlink Systemwiederherstellungseinstellungen. Alternativ kön- Hilfe, Windows will nicht mehr! 247 nen Sie mit der rechten Maustaste auf Arbeitsplatz klicken und dann im Kontextmenü Eigenschaften wählen. 2. Auf der Registerkarte Systemwiederherstellung lässt sich die Funktion komplett abschalten, indem Sie das Kontrollkästchen Systemwiederherstellung auf allen Laufwerken deaktivieren anwählen (Bild 4.6). Dies ist bei schwindender Speicherkapazität und langsamen Rechnern eine Möglichkeit. 3. Zum Anpassen der Optionen klicken Sie auf das gewünschte Laufwerk (Bild 4.6, links) und wählen dann die Schaltfläche Einstellungen. 4. Anschließend setzen Sie im geöffneten Dialogfeld die gewünschten Optionen (Bild 4.6, rechts). Sie können die Wiederherstellung für das Laufwerk deaktivieren oder die reservierte Kapazität für Wiederherstellungspunkte von 12% auf kleinere Werte reduzieren. Bild 4.6: Wiederherstellungsoptionen Bei großen Laufwerken empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Speicherkapazität für Wiederherstellungspunkte zu reduzieren, da diese in der Standardeinstellung durchaus mehrere 248 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Gigabyte umfassen kann. Sobald die Dialogfelder über die OK-Schaltfläche geschlossen werden, übernimmt Windows die Einstellungen. Hinweis Die Datei Filelist.xml im Windows-Unterordner \System32\Restore enthält übrigens Einträge für Dateien und Verzeichnisse, die von der Speicherung in Prüfpunkte ausgenommen werden. Persönlich halte ich es so, dass die Systemwiederherstellung nur für das Windows-Laufwerk aktiv ist. Bei Laufwerken, die nur für Daten vorgesehen sind, wird die Funktion dagegen deaktiviert. Für wichtige Dateien lege ich lieber eine Sicherungskopie an, als mich auf die Systemwiederherstellung zu verlassen. Abschließend noch ein Tipp: Bei Speichermangel deaktiviert Windows die Systemwiederherstellung automatisch für das betreffende Laufwerk. Wenn Sie dann durch Löschen von Dateien erneut freien Platz auf dem Medium schaffen, müssen Sie die Systemwiederherstellung manuell (über die obigen Schritte) für das Laufwerk einschalten. Drive-Backup hilft auch in Härtefällen Moderne Rechner sind oft mit 80 oder mehr Gigabyte Festplattenkapazität ausgestattet. Zudem kommen so langsam DVD-Brenner in Mode. Es ist also nahe liegend, ggf. den Inhalt eines kompletten Laufwerks auf eine andere Partition zu spiegeln. Falls Sie meinen Rat befolgen und die Festplatte in mehrere Partitionen aufteilen, lässt sich Windows getrennt von den Daten auf einem separaten Laufwerk halten. Spiegeln Sie nach der Installation der benutzten Software eine komplette Kopie des Windows-Laufwerks auf einer zweiten Partition. Im Fehlerfall kann die Sicherungskopie 1:1 zurückkopiert Hilfe, Windows will nicht mehr! 249 werden. Das System ist nach wenigen Schritten wieder arbeitsfähig – schneller geht’s (n)immer. Für diesen Zweck gibt es zwei Ansätze: 왘 Am einfachsten ist es, wenn Sie sich für ein Programm wie Drive-Backup von Paragon entscheiden. Dieses Programm ist beim Paragon-Festplatten-Manager, der zum Partitionieren von Festplatten benötigt wird, enthalten. Das Programm kann Festplattenpartitionen 1:1 in andere Partitionen spiegeln oder als komprimierte Image-Dateien hinterlegen. Da sich das Basissystem auch ohne Windows im DOS-Modus von Diskette ausführen lässt, können Sie nach einem Crash die Sicherung sehr komfortabel zurückkopieren und dann das System erneut booten. 왘 Falls Sie über kein entsprechendes Programm verfügen, lässt sich auch eine manuelle Sicherung bestimmter Verzeichnisse unter Windows durchführen. Hierzu benötigen Sie eine zweite Kopie von Windows oder die Wiederherstellungskonsole. Starten Sie diese Kopie und sichern Sie das Windows-Verzeichnis der Arbeitsversion sowie die Startdateien und ggf. den Inhalt des Ordners Programme auf einem getrennten Laufwerk. Kommt es zu Problemen mit dem installierten Betriebssystem, starten Sie die Notkopie des Betriebssystems, löschen dann die Ordner der defekten Windows-Version, kopieren die Sicherungsversion auf das betreffende Laufwerk zurück und booten die reparierte Version. Wichtig ist bei diesem Ansatz die Verwendung eines zweiten Not-Betriebssystems, da Windows seine Dateien blockiert und vor dem Überschreiben schützt. 250 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Hinweis Den Paragon Partition Manager, Drive Backup und weitere Tools können Sie als kostenlose Demoversionen unter www.partition-manager.com herunterladen. Diese Versionen besitzen allerdings einige funktionale Einschränkungen (z.B. fehlt die DOS-Variante) zum jeweiligen Vollprodukt, das z.B. von der Firma Pearl Agency www.pearl.de angeboten wird. Norton-Produkte wie Norton Ghost stellen die Funktionalität ebenfalls bereit. Alternative Produkte wie HDCopy (www.hdcopy.de) werden als Shareware angeboten und bieten ähnliche Funktionen. Systemsicherung mit Bordmitteln Windows XP Home Edition wird mit einem Backup-Programm ausgeliefert, das Sie über Alle Programme/Zubehör/ Systemprogramme/Sicherung im Startmenü aufrufen können. Bild 4.7: Systemsicherung per Sicherungsprogramm Hilfe, Windows will nicht mehr! 251 Dieses Programm ermittelt automatisch alle Sicherungsmedien und startet dann einen Assistenten, der Sie durch die einzelnen Schritte führt. Sie können den Assistenten abbrechen, indem Sie auf den Hyperlink Erweiterten Modus klicken. Auf der Registerkarte Sichern lässt sich dann der Sicherungsumfang festlegen (Bild 4.7, Hintergrund). Markieren Sie beispielsweise das Kontrollkästchen System State und stellen Sie über die Schaltfläche Durchsuchen ein anderes Laufwerk oder ein Unterverzeichnis als Sicherungsziel ein. Mittels der Schaltfläche Sicherung starten veranlassen Sie anschließend die Sicherung der Registrierung und wichtiger Systemdateien. Der Ablauf wird in einem getrennten Dialogfeld dargestellt (Bild 4.7, Vordergrund). Hinweis Diese Art der Datensicherung umfasst etwas über 300 MB. Die Datei passt sicherlich nicht auf eine Diskette oder ein ZIP-Medium. Sie können die Backup-Datei aber anschließend auf eine CD brennen und so den Systemzustand sichern. Bei Bedarf lässt sich die Sicherungskopie über den Befehl Extras/Sicherungsdatei katalogisieren erneut einlesen. Solange sich Windows XP starten lässt, können Sie das Sicherungsprogramm zum Zurückspielen dieser Sicherung verwenden. Diese lässt sich sowohl von einem Festplattenlaufwerk als auch von einem Wechselmedium (also auch von einer CD) zurücklesen. Über das Menü Extras, Befehl Optionen, Registerkarte Wiederherstellen können Sie festlegen, dass bereits existierende Dateien von der Sicherungskopie überschrieben werden. Dies stellt sicher, dass defekte Treiber oder Systemdateien restauriert werden. Der Ansatz funktioniert aber nur, wenn sich der Rechner mit Windows XP noch hochfahren lässt, aber beim Betrieb Probleme macht. 252 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Sicherung der Registrierung Mit der Systemwiederherstellung oder dem Sicherungsprogramm wird auch die Registrierung implizit gesichert. Allerdings hat dieses Vorgehen einige Nachteile. Sie brauchen vor allem ein funktionsfähiges Windows, um die Sicherung der Registrierung zurückzuspielen. Bei der Systemwiederherstellung verläuft vieles aber recht untransparent. Beruhigender ist es meiner Meinung nach, wenn sich in bestimmten Situationen gezielt eine Sicherung der Registrierung durchführen lässt. Dies gilt beispielsweise vor der Durchführung der in diesem Buch beschriebenen Registry-Hacks. Geht etwas schief, lässt sich der alte Zustand schnell restaurieren. Wenn Sie im Internet suchen, stoßen Sie früher oder später auf Tipps, hierzu die Exportfunktion des Windows-Registrierungseditors Regedit.exe zu verwenden. Vergessen Sie’s, es sei denn, Sie gehören zur Gruppe der Hasardeure. Der Editor exportiert nur einen Teil der Schlüssel – alle Sicherheitsschlüssel bleiben außen vor. Zudem dürfte es schwierig werden, die Registrierung für ein nicht mehr bootendes Windows zurückzulesen – Regedit läuft nicht unter MSDOS. Der Registrierungseditor eignet sich meiner Ansicht nach lediglich, um einzelne Schlüssel zu sichern und später unter Windows XP zurückzulesen. Aber es gibt Abhilfe und das sogar kostenlos! Gehen Sie im Internet zur Seite von Lars Hederer (http://home.t-online.de/ home/lars.hederer/erunt) und laden Sie sich das Tool ERUNT (Emergency Recovery Utility Tool) herunter. Sobald Sie das ZIP-Archiv in einen Ordner entpackt haben, lässt sich das Programm ERUNT starten. Es erlaubt die Sicherung der Registrierungsdateien in einen wählbaren Ordner. Zum Restaurieren finden Sie im Sicherungsordner das Programm ERDNT.exe. Diagnose und Service 253 Hinweis Mit dem Paket wird auch das Programm NTREGOPT. exe mitgeliefert, das eine Optimierung der Registrierung ausführen kann. Diagnose und Service Nicht immer ist es so, dass Windows XP gleich die Grätsche macht und gar nicht mehr will. Häufig kommt es lediglich zu Programmabstürzen einzelner Anwendungen. Oder es soll eine neue Hardware/Software installiert werden, was aber nicht wie vorgesehen klappt. Ein anderer häufiger Problemfall sind Fehler, die nach einer Deinstallation von Funktionen auftreten. Der folgende Abschnitt befasst sich mit Fragen rund um diese Themen. Diagnose von Systemproblemen Manchmal bemerkt man als Benutzer nichts von sich anbahnenden Problemen. Windows XP führt aber über interne Systemereignisse genau Protokoll. Es empfiehlt sich also, gelegentlich einen Blick in die entsprechenden Aufzeichnungen zu werfen. Hierzu müssen Sie als Administrator angemeldet sein. 1. Starten Sie die Computerverwaltung (z.B. über die Systemsteuerung). 2. Wählen Sie im linken Zweig Ereignisanzeige/System. 3. Suchen Sie im rechten Fenster Einträge, die mit einem Fehlersymbol versehen sind und wählen Sie diese per Doppelklick an (Bild 4.8, links). Die Ereignisanzeige gibt Ihnen in einem Dialogfeld dann alle aufgezeichneten Informationen bekannt, die es zu diesem Fehler gibt (Bild 4.8, rechts). 254 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Bild 4.8: Anzeige von Systemereignissen Hinweis Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag System/Ereignisanzeige/System klicken, finden Sie einen Befehl zum Löschen der Einträge. So lässt sich feststellen, ob ein Fehler weiterhin beim Windows-Betrieb auftritt. Systeminfos – Inventur gefällig? Gibt es Probleme mit dem Rechner, mit Windows XP oder einer Anwendungssoftware? Die Hersteller bieten in der Regel einen telefonischen Support – alternativ lässt sich im Internet auf den betreffenden Support-Seiten recherchieren. Als normaler Anwender steht man aber schnell vor einem Problem: Die Support-Mitarbeiter möchten oft ziemlich viel über das System wissen – nicht, weil sie so neugierig sind, sondern um Hinweise zur Konfiguration zu erhalten. Wissen Sie auf Anhieb, welche Anwendungen, Tools, Treiber etc. auf Ihrem Rechner installiert sind? Also, ich verschwende keine Zeit, mir so etwas zu merken und überlasse Windows die Inventarisierung. Das können Sie auch: Diagnose und Service 255 1. Gehen Sie über das Startmenü und wählen Sie Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/Systeminformationen. 2. Windows startet das Programm Systeminformationen, das sich mit einem Fenster meldet (Bild 4.9). 3. Klicken Sie in der linken Spalte auf eine der Kategorien, um die Inventardaten zur betreffenden Klasse abzurufen. Die Kategorie Systembericht zeigt Ihnen beispielsweise alle Informationen über Windows bzw. das System (Versionsnummer, Arbeitsspeicherausbau, Prozessorgeschwindigkeit, BIOS-Version etc.). Unter Hardwareressourcen/Konflikte/ Gemeinsame Nutzung finden Sie eine Auflistung der vom Rechner gemeinsam genutzten Geräte (die Geräte teilen sich Ressourcen). Treten Konflikte auf, wird dies in der betreffenden Liste vermerkt. Auf diese Weise lassen sich problematische Hardwarekonfigurationen schnell aufspüren. Bild 4.9: Anzeige von Systeminformationen Werfen Sie vielleicht auch einmal einen Blick in den Zweig Softwareumgebung/Fehlerberichterstattung. Hier führt Windows penibel Buch, welche Anwendungen schon einmal abgestürzt sind. 256 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Hinweis Die Hilfe des Programms liefert Ihnen weitere Hinweise. Dort finden Sie auch den Tipp, dass sich das Programm direkt aus dem Dialogfeld Ausführen über Msinfo32 aufrufen lässt. Geben Sie die Option /? hinter dem Programmnamen an, wird ein Fenster mit den zulässigen Optionen angezeigt. Überprüfung der Systemdateien Systemdateien werden mit einer Signatur versehen. Windows XP besitzt zudem einen System-Cache, in den wichtige Dateien automatisch gesichert werden. Löscht der Anwender eine Datei im Windows-Systemverzeichnis, kann Windows diese automatisch aus dem Cache restaurieren. Allerdings verhindert dies nicht, dass Windows XP doch irgendwann Schwierigkeiten macht. Sie müssen nur unsignierte Treiber von Hardwareherstellern installieren, die mit anderen Komponenten nicht zusammenarbeiten. Bild 4.10: Dateisignaturprüfung Diagnose und Service 257 Hinweis Um Systemabstürze durch Treiber zu verhindern, hat Microsoft bei Windows XP das Prinzip der Signatur eingeführt. Die Entwickler müssen die Treiber bei Microsoft umfangreichen Tests unterziehen lassen, bevor der Treiber mit einer Signatur versehen wird. Leider halten sich viele Hersteller nicht an diese Vorgabe und bieten unsignierte Treiber an. Bei der Installation warnt Windows XP Sie zwar, meist haben Sie aber keine Wahl und müssen den Treiber trotzdem installieren. Bei der Analyse von Problemen gibt es jedoch zwei Tools, die helfen können. Haben Sie unsignierte Treiber als Problemursache im Verdacht, können Sie Windows XP durch die Dateisignaturprüfung einer Analyse unterziehen lassen. Bild 4.11: Ergebnisse der Dateisignaturprüfung 258 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 1. Starten Sie das Programm Systeminformationen über das Startmenü und wählen Sie Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/Systeminformationen. 2. Wählen Sie im Fenster der Systeminformationen im Menü Extras den Befehl Dateisignaturbestätigung. 3. Das Programm meldet sich mit einem Dialogfeld (Bild 4.10). Über die Schaltfläche Erweitert lassen sich Prüfoptionen anpassen. 4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Starten, um den Prüfvorgang einzuleiten. Das Programm wird dann die Systemdateien scannen und eine entsprechende Dateiliste mit den Namen der unsignierten Dateien aufführen (Bild 4.11). Hinweis In der Standardeinstellung scannt das Programm nur Windows-Dateien. Über die Schaltfläche Erweitert können Sie aber das in Bild 4.10 (rechts) gezeigte Dialogfeld öffnen und ein Suchmuster für Treiberdateien (.drv, .sys) und Bibliotheken (.dll) hinterlegen. Na, so richtig zufrieden sind Sie noch nicht? Ist ja schön, wenn ein Programm nicht signierte Systemdateien anzeigt. Aber wäre es nicht schöner, wenn Windows XP auch eine Art Reparaturfunktion anböte, bei der veränderte Dateien automatisch restauriert werden? Bild 4.12: Windows-Dateischutz Treiberinstallation: Haken und Ösen 259 Die betreffende Funktion System File Checker ist gut versteckt und weitgehend undokumentiert. Sie können das Programm von der Windows-Eingabeaufforderung mit der Eingabe sfc /scannow (Enter) aufrufen. Dann beginnt sfc mit der Prüfung der Dateien und ersetzt bei Bedarf automatisch veränderte Dateien aus dem System-Cache. Die verfügbaren Optionen lassen sich über sfc /? abrufen. Das Programm wird intern durch Windows benutzt, um automatisch Veränderungen an den Systemdateien festzustellen und zu korrigieren. Die Option sfc /scanboot veranlasst diese Prüfung. Mit sfc /revert setzen Sie die Prüfung auf die Standardeinstellungen zurück. Der Dateicache kann mit sfc / purgecache geleert werden. Treiberinstallation: Haken und Ösen Windows XP ist wohl das Betriebssystem, das die meisten Geräte unterstützt. Trotzdem hat man in der Praxis immer wieder Probleme, weil die Gerätehersteller ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht haben. Nachfolgend finden Sie einige Hinweise rund um das Thema Treiberinstallation. Es könnte so schön sein … Wenn Sie ein neues Gerät am Rechner in Betrieb nehmen, benötigt Windows XP den dazugehörigen Treiber. Obwohl Microsoft bei Windows XP strenge Regeln vorgegeben hat, was diese Treiber betrifft, findet man in der Praxis viel »Wildwuchs« vor. Von Microsoft sind nur die folgenden zwei Idealfälle vorgesehen: 왘 Im Idealfall unterstützt Windows XP das Gerät durch interne Treiber. Dann wird das Gerät nach dem Einbau automatisch erkannt und Sie werden von einem Assistenten durch die Treiberinstallation geführt (im Wesentlichen müssen Sie nur dem Assistenten bestätigen, dass er selbst nach dem richtigen Treiber suchen soll). 260 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 왘 Der Hersteller hat dem Gerät eine CD mit signierten Win- dows XP-Treibern beigelegt. Dann können Sie die Treiber-CD in das Laufwerk einlegen und wie oben dem Assistenten die Installation überlassen. Trifft dies zu, greifen die von Microsoft in Windows XP eingebauten Hilfen. Die Geräteinstallation wird zum Kinderspiel – bei USB kommt sogar so etwas wie Plug&Play-Feeling auf. … wenn der Treiberkrimi nicht wär’ In meiner täglichen Praxis kommen die beiden von Microsoft vorgesehenen Situationen aber nicht immer vor. Leider ist es so, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Im Idealfall liegt eine CD mit unsignierten XP-Treibern bei. Gelegentlich stellt man aber überrascht fest, dass Windows sich weigert, den Treiber zu installieren. Einige Hersteller vergessen sogar, dass es Windows XP gibt und bieten überhaupt keine Treiber für dieses Betriebssystem an. Dann ist guter Rat teuer. Hier meine Strategie, nach der Sie vorgehen sollten, um die Installation doch noch über die Bühne zu bekommen: 왘 Versuchen Sie herauszufinden, ob der Hersteller eine Installationsanleitung beigelegt hat. Auch wenn es oft nur eine Seite ist, kann dies hilfreich sein. Gelegentlich findet sich die Anleitung auch als Datei (Textdatei, HTMLDokument, PDF-Dokument) auf der CD. 왘 Gibt es die Anleitung, prüfen Sie auf jeden Fall, ob zuerst eine Software zu installieren ist oder ob das Gerät eingebaut und das System neu gestartet werden soll. Manche Hersteller erwarten, dass erst eine Software installiert und dann das Gerät eingebaut wird. Nur dann erkennt Windows XP die Komponente korrekt und startet den Assistenten zur Treiberinstallation. 왘 Einige Hersteller legen ein Installationsprogramm für die Treiber bei. In diesem Fall legen Sie die Treiber-CD ein und starten dieses Installationsprogramm, das Sie durch die erforderlichen Schritte zum Einrichten des Geräts führt. Treiberinstallation: Haken und Ösen 261 왘 Hat der Hersteller keinen Windows XP-Treiber beigelegt, prüfen Sie im Internet oder fragen beim Händler nach, ob es bereits aktualisierte Treiber gibt. Oft ist es so, dass auf den Treiber-CDs noch alte Fassungen ausgeliefert werden, weil die Verweilzeit zwischen der Herstellung der Master-Kopie der CD und dem Verkauf der Produkte durchaus Jahre betragen kann. Häufig haben die Entwickler dann bereits neue Treiber im Internet zum Download bereitgestellt. Verwenden Sie ggf. Suchmaschinen wie Google, um die betreffenden Internetseiten aufzuspüren. Schlägt die Suche nach XP-Treibern fehl, prüfen Sie, ob Windows 2000-Treiber auf der CD vorhanden sind. Viele dieser Treiber lassen sich unter Windows XP verwenden, auch wenn keine Signatur vorhanden ist. Dann haben Sie zumindest die Möglichkeit, das Gerät in einer Art Notbetrieb zu nutzen. Oft klappt dies sogar so problemlos, dass kein neuer Treiber erforderlich wird. Windows XP bietet Ihnen sogar die Möglichkeit, die Warnung bei der Installation unsignierter Treiber zu unterdrücken. Bild 4.13: Optionen zur Treibersignatur 262 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol Arbeitsplatz und wählen Sie im Kontextmenü Eigenschaften. 2. Wählen Sie auf der Registerkarte Hardware die Schaltfläche Treibersignierung. 3. Markieren Sie das Optionsfeld Ignorieren und schließen Sie das Dialogfeld sowie die Registerkarte über die OKSchaltfläche. Anschließend unterbleiben zukünftig die Warnungen bezüglich unsignierter Treiber. Alternativ können Sie auf diese Art natürlich auch die Option Sperren markieren. Dann weigert sich Windows XP, unsignierte Treiber zu installieren. Dies kann hilfreich sein, falls Sie ein System gegen die versehentliche Installation älterer Treiber durch unbedarfte Anwender schützen möchten. Hinweis Um zukünftig die Situation zu verbessern, sollten Sie als Käufer beim Erwerb neuer Geräte darauf achten, dass diese Windows XP auf jeden Fall unterstützen. Reklamieren Sie beim Verkäufer, wenn keine XP-Treiber beiliegen und beschweren Sie sich ggf. auch beim Hersteller. Notfalls ist es besser, ein paar Euro mehr auszugeben und ein Gerät eines renommierten Herstellers zu kaufen, der auch aktuelle Treiber beilegt. Hersteller, deren Geräte wegen fehlender Treiber künftig wie alte Brötchen im Regal liegen bleiben, werden dann schnell ihr Geschäftsmodell überdenken. Treiberinstallation – viele Wege führen nach Rom Für die Treiberinstallation haben Sie immer mehrere Möglichkeiten. Wird eine neue Hardwarekomponente gefunden, startet Windows automatisch den Hardware-Assistenten. Alternativ können Sie den Windows-Gerätemanager aufrufen, um bei Geräten mit Treiberproblemen die Software zu aktualisieren: Treiberinstallation: Haken und Ösen 263 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol Arbeitsplatz und wählen Sie im Kontextmenü Eigenschaften. 2. Wählen Sie auf der Registerkarte Hardware die Schaltfläche Geräte-Manager. 3. Klicken Sie anschließend das Symbol mit dem fehlerhaft ausgewiesenen Gerät (enthält ein gelbes Fragezeichen oder ein rotes Kreuz) mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü Treiber aktualisieren. 4. Im Willkommen-Dialog des Assistenten wählen Sie versuchsweise die Option Software automatisch installieren und befolgen die Schritte des Assistenten. Findet der Assistent keinen Treiber, können Sie über die Schaltfläche Zurück zum Startdialog gehen und die Option Software von einer Liste oder bestimmten Quelle wählen (Bild 4.14, links oben) und dann auf Weiter klicken. Bild 4.14: Assistent zur Hardwareinstallation 5. Im Folgedialog des Assistenten (Bild 4.14, rechts unten) wählen Sie die Option Folgende Quelle ebenfalls durchsuchen und stellen den Pfad über die Schaltfläche Durchsuchen ein. Klicken Sie auf Weiter. 6. Wird ein Treiber gefunden, bestätigen Sie seine Installation über die Schaltflächen Weiter und Fertig stellen. Klappt dieser Ansatz auch nicht? Wenn alle Stricke reißen, können Sie die Treiberauswahl manuell vornehmen. Dies ist 264 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht beispielsweise der Fall, wenn das Gerät nicht erkannt oder ein falscher Treiber installiert wird. Auf diese Weise habe ich bereits einige Geräte unter Windows XP zum Laufen gebracht. Einziges Problem: die Windows-Assistenten versuchen Ihnen permanent die Arbeit abzunehmen und müssen auf sanfte Art zurückgedrängt werden. Die manuelle Treiberauswahl erfolgt in groben Zügen folgendermaßen: Bild 4.15: Installationsdialoge 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol Arbeitsplatz und wählen Sie im Kontextmenü Eigenschaften. 2. Wählen Sie auf der Registerkarte Hardware die Schaltfläche Hardware-Assistent. 3. Ignorieren Sie den Startdialog mit dem Hinweis auf die Treiber-CD des Herstellers und klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter. Treiberinstallation: Haken und Ösen 265 4. Warten Sie, bis die Hardwareerkennung abgeschlossen ist. Wurde kein Gerät gefunden, bestätigen Sie das Optionsfeld Ja, die Hardware wurde bereits angeschlossen und klicken Sie auf Weiter. 5. Der Installationsassistent zeigt Ihnen dann eine Liste der bereits installierten Geräte (Bild 4.15, links oben). Markieren Sie in dieser Liste den Eintrag Neue Hardware hinzufügen und klicken Sie auf Weiter. Bild 4.16: Warnung bei unsignierten Treibern 6. Im Folgedialog markieren Sie das Optionsfeld Hardware manuell aus einer Liste wählen und installieren (Bild 4.15, rechts oben) und klicken Sie auf Weiter. 7. Im Folgedialog markieren Sie den Eintrag Alle Geräte einzeigen (Bild 4.15, links) und klicken Sie auf Weiter. 8. Nun können Sie im Folgedialog die durch Windows XP angebotenen Geräte in der linken Spalte Hersteller und in der rechten Spalte Modell abrufen (Bild 4.15, rechts unten). Existiert ein Treiber, markieren Sie den Eintrag. Über die Schaltfläche Datenträger lässt sich dagegen ein Dialogfeld zur Auswahl des Treiberverzeichnisses öffnen. Sie müssen in diesem Dialogfeld die Schaltfläche Durchsuchen anklicken und den Pfad zur Treiber-CD und dann zum Verzeichnis mit dem gewünschten Windows XPTreiber einstellen. Existiert kein XP-Treiber, wählen Sie den Pfad zum Windows 2000-Treiber. 266 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht 9. Schließen Sie die geöffneten Dialogfelder und betätigen Sie im Assistenten die Schaltfläche Weiter. Falls eine Warnung bezüglich nicht signierter Treiber erscheint (Bild 4.16), ignorieren Sie diese und bestätigen alle Schaltflächen, um den Treiber zu installieren. 10. Sobald der Abschlussdialog erscheint, schließen Sie diesen über die Schaltfläche Fertig stellen. Nach diesen Schritten ist das System neu zu starten. Anschließend können Sie prüfen, ob das Gerät funktioniert. Hinweis Welche der beschriebenen Installationsvarianten Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Meist wird man den Weg über den Assistenten wählen und hoffen, dass dieser den richtigen Treiber findet. Treten Probleme bei der Treiberinstallation auf, müssen Sie die verschiedenen Wege probieren, um herauszufinden, ob sich der Treiber einrichten lässt. Hilfe, mein Treiber spinnt! Hat es mit der Installation nicht so ganz geklappt und funktioniert das Gerät mit dem benutzten Treiber nicht? Kommt es zu Abstürzen oder spinnt das betreffende Gerät? Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, diesen Treiber stillzulegen: 1. Starten Sie den Geräte-Manager (siehe oben) und wählen Sie das fehlerhafte Gerät per Doppelklick an. 2. Wählen Sie auf der Registerkarte Treiber die gewünschte Schaltfläche (Bild 4.17), um das Treiberproblem zu beheben. Klicken Sie auf die Schaltfläche Deinstallieren, um den Treiber komplett zu entfernen. Sie können dann einen neuen Versuch vornehmen oder das Gerät ausbauen und nicht benutzen. Gab es bereits einen funktionsfähigen Treiber, Sie wollten aber probieren, ob eine neue Version nicht besser ist? Mit der Schaltfläche Installierter Treiber können Sie den vor- Treiberinstallation: Haken und Ösen 267 herigen Treiber erneut aktivieren, da Windows diesen aufbewahrt und zur Reaktivierung bereitstellt. Über die Schaltfläche Aktualisieren lässt sich ein neuer Versuch zur Treiberinstallation starten. Bild 4.17: Registerkarte Treiber Hinweis Der Geräte-Manager ist übrigens so etwas wie das Diagnosezentrum von Windows. Dort können Sie auch Geräte aktivieren (Symbol in der Hardwareliste mit der rechten Maustaste anklicken und den Befehl Deaktivieren wählen). Treten bei einem Gerät Probleme auf, wird dies direkt durch eine Anzeige (z.B. gelbes Fragezeichen bei Treiberproblemen, rotes X für deaktivierte Geräte etc.) im Gerätesymbol signalisiert. Die Microsoft Support-Datenbank enthält einen Artikel (support.microsoft.com/default. aspx?scid=KB;EN-US;Q310126&ID=KB;EN-US;Q3101 26&FR=1), der auf die Fehlerdiagnose im Geräte-Manager eingeht. 268 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Über den Befehl Drucken im Menü Aktion können Sie die Gerätekonfiguration schwarz auf weiß für spätere Auswertungen zu Papier bringen. Noch ein paar Treibertipps Besitzen Sie einen Scanner oder eine Digitalkamera, die Sie anschließen möchten? In der Systemsteuerung gibt es das Symbol Scanner und Kameras, das ein Ordnerfenster öffnet. Über den Befehl Bildverarbeitungsgerät hinzufügen starten Sie einen Assistenten, der Sie durch die Schritte zur Geräteinstallation führen soll. Bei diesem Assistenten handelt es sich letztendlich um den Hardware-Assistenten, der auf die Kategorie der Bildverarbeitungsgeräte begrenzt wurde. Blättern Sie in der Geräteliste, wird sich schnell Ernüchterung breit machen. Bei den Kameras handelt es sich um Uralt-Modelle, die kaum noch ein Mensch einsetzt. Hier gilt meine Empfehlung, auf die Installationsprogramme der Hersteller zurückzugreifen, um das Gerät unter Windows XP in Betrieb zu nehmen. Oder installieren Sie die Treiber wie bei anderen Geräten (siehe oben). Hinweis Stehen Sie noch vor dem Kauf einer Digitalkamera? Dann achten Sie darauf, dass diese einen USB-Anschluss besitzt, die den Mass Storage Class-Standard unterstützt. Schließen Sie eine solche Kamera am USB-Port an, wird sie unter Windows XP als zusätzliches Wechsellaufwerk erkannt und ohne weitere Treiber eingebunden. Sie halten sich damit viele Probleme vom Leib. Sind Treiber für Bildverarbeitungsgeräte erforderlich, achten Sie darauf, dass diese möglichst den WIA-Standard unterstützen. Dieser von Microsoft definierte Standard deckt die Funktionalität der Twain-Schnittstelle ab, stellt aber weitere interne Funktionen bereit, die von den Kamera- und ScannerAssistenten genutzt werden. Treiberinstallation: Haken und Ösen 269 Von der Firma Vobis wurden vor Jahren eine Menge Scanner unter dem Begriff »High Screen« unters Volk gebracht. Einige dieser High-End-Geräte sind mit SCSI-Schnittstelle und Adaptec-SCSI-Controller ausgestattet. Windows XP unterstützt Adaptec-SCSI-Controller, aber einen VobisTreiber für den Scanner suchen Sie vermutlich vergeblich. Insider wissen aber, dass viele Vobis-Scanner von der Firma Microtek stammen. Es gibt also eine gute Chance, dass Windows XP den angeschlossenen Scanner als »Microtek E6« oder Ähnliches erkennt. Auf diese Weise habe ich meinen Uralt-Scanner unter Windows XP eingebunden. Alternativ können Sie versuchen, einen Windows 2000-Treiber auf der Webseite des Herstellers (www.microtek.de) zu finden, der das Gerätemodell unterstützt. Hinweis Gelegentlich gibt es sogar noch größere Überraschungen. Meine alte Webcam, der nur Windows 9x-Treiber beilagen, ließ sich über den Hardware-Assistenten installieren. Offenbar suchte sich der Assistent die richtigen Treiber heraus, die auch unter Windows XP noch funktionierten. Allerdings besteht das Risiko, dass solche Treiber die Ursache für Systemabstürze sind. Ein anderes Problemkind stellen Netzwerkkarten dar. Erkennt Windows XP die eingebaute Karte nicht, ist guter Rat teuer. In den vergangenen Jahren wurde z.B. viele PnP-Netzwerkkarten mit Realtek RTL8019-Chip verkauft. Leider bietet Windows XP keine Treiberunterstützung mehr für diese Karte. Sie können zwar den gezeigten Ansatz wählen und die Gerätekategorie »Netzwerkadapter« wählen. Allerdings besitzt diese keine Einträge, auch nicht für NE2000-Adapter. Folglich benötigen Sie einen XP-Treiber für die Karte, den es so aber nicht gibt. Bei einem meiner Testsysteme habe ich das Problem sehr einfach gelöst: Die Windows 2000-Treiber für NE2000-kompatible Karten funktionieren auch mit dem Realtek-Chip. Da auf dem Rechner auch Windows 2000 lief, 270 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht habe ich einfach die betreffenden Treiberdateien drvindex.inf, layout.inf und ne2000.sys aus dem Windows-Verzeichnis in einen eigenen Ordner kopiert und dann diesen bei der Treiberinstallation angegeben. Seit dieser Zeit läuft der Rechner ohne Probleme mit der alten Realtek-Karte im Netzwerk. Gibt es Probleme mit einem Treiber, können Sie diesen im Geräte-Manager per Doppelklick anwählen und dann auf der Registerkarte Allgemein auf die Schaltfläche Problembehandlung klicken. Windows startet einen Assistenten, der Ihnen beim Einkreisen des Problems hilft. Um sich über aktuelle Treiber zu informieren, können Sie die Webseite www.treiber.de besuchen. Hier finden Sie Verweise auf die Treiberarchive verschiedener Hersteller sowie Links zu den Treiberseiten verschiedener Computerzeitschriften und sonstige Angebote. Zudem empfiehlt sich der Besuch der Microsoft-Supportseiten unter http://support.microsoft.com. Dort finden sich häufig auch Hinweise zu Problemen mit speziellen Treibern oder Geräten. Detailinformationen im Geräte-Manager aktivieren Der Geräte-Manager zeigt standardmäßig nur die aktuell vorhandenen Geräte an. Windows XP verwaltet aber auch die Treiber von Geräten, die aktuell nicht aktiv sind (z.B. USBEinheiten). Zudem hält der Geräte-Manager eine große Menge an Informationen vor. Microsoft gibt in der Hilfe leider keine Hinweise, wie sich dies korrigieren lässt. Lediglich die SupportDatenbank enthält zwei Artikel (support.microsoft.com/ default.aspx?scid=kb;EN-US;Q315539, support.microsoft.com/ default.aspx?scid=KB;EN-US;Q304514&ID=KB;EN-US; Q304514&FR=1), in denen der Hinweis gegeben wird, die Umgebungsvariablen Devmgr_show_details = 1 und Devmgr_ show_nonpresent_device = 1 zu setzen. Jeder Benutzer kann dies tun, indem er die Eingabeaufforderung öffnet und die folgenden Befehle eingibt. Treiberinstallation: Haken und Ösen 271 Devmgr_show_details = 1 evmgr_show_nonpresent_device = 1 start devmgmt.msc Der letzte Befehl öffnet den Geräte-Manager direkt aus dem Konsolefenster. Allerdings gehen die Einstellungen der Umgebungsvariablen beim Schließen des Fensters der Eingabeaufforderung verloren. Administratoren können die Umgebungsvariablen aber permanent für das System setzen. Bild 4.18: Erweiterte Infos im Geräte-Manager 1. Klicken Sie in der Systemsteuerung auf das Symbol System, um das zugehörige Eigenschaftenfenster zu öffnen. 2. Wählen Sie auf der Registerkarte Erweitert die Schaltfläche Umgebungsvariablen. 3. Fügen Sie nun die beiden Umgebungsvariablen Devmgr_ show_details = 1 und Devmgr_show_nonpresent_device = 1 hinzu. 272 Schnelle Hilfe, falls Windows Zicken macht Wenn Sie die Dialogfelder und Registerkarten über die OKSchaltflächen schließen, zeigt Windows beim nächsten Aufruf des Geräte-Managers neue Informationen. Wählen Sie im Menü Ansicht den Befehl Ausgeblendete Geräte anzeigen, erscheinen eine Reihe abgeblendeter Einträge (Bild 4.18, links). Dies sind Geräte, die momentan nicht aktiviert sind. Beim Doppelklick auf ein Gerätesymbol öffnet der GeräteManager das Eigenschaftenfenster. Wurde die Umgebungsvariable Devmgr_show_details gesetzt, finden Sie im Eigenschaftenfenster die Registerkarte Details. Über das Listenfeld dieser Registerkarte können Sie eine ganze Reihe zusätzlicher Informationen zum jeweiligen Gerät abfragen (Bild 4.18, rechts). Uninstall-Leichen entfernen Das Symbol Software der Systemsteuerung erlaubt Ihnen, installierte Programmfunktionen komfortabel zu entfernen. Leider kommt es immer wieder vor, dass der Deinstallationsprozess nicht komplett zu Ende geführt wird. Oft wurde das Programm zwar gelöscht, es bleibt aber eine »Karteileiche« im Dialogfeld Software zurück. 1. Starten Sie den Registrierungseditor und suchen Sie den Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ Windows\CurrentVersion\Uninstall. 2. Im Schlüssel finden Sie eine ganze Reihe weiterer Unterschlüssel, wobei jeder für eine installierte Komponente steht. Suchen Sie den Unterschlüssel, der für die fehlerhaft deinstallierte Komponente steht. 3. Löschen Sie den kompletten Unterschlüssel. Um sicherzugehen, dass es der richtige Schlüssel war, können Sie diesen vorher zur Sicherheit über das Menü Datei exportieren. Auf diese Weise habe ich bereits einige Einträge im Dialogfeld Software bereinigen können. Beachten Sie aber, dass dies nicht funktioniert, wenn die deinstallierte Komponente weitere fehlerhafte Registrierungseinträge hinterlässt. Treiberinstallation: Haken und Ösen 273 Hinweis Beim Deinstallieren werden Sie häufig in Dialogfeldern gefragt, ob gemeinsam benutzte Bibliotheksdateien entfernt werden dürfen. Diese Abfrage sollten Sie nur dann mit Ja bestätigen, wenn Sie sich wirklich sicher sind, dass die betreffenden Dateien von keiner anderen WindowsAnwendung benutzt werden. Solche Dateileichen lassen sich später mit Programmen zur Windows- oder Registry-Optimierung finden und notfalls entfernen. Und noch etwas: Gelegentlich hinterlassen Installationsprogramme eine Protokolldatei oder ein Uninstall-Programm auf der Festplatte. Wenn Sie eine solche Datei löschen, funktioniert die Deinstallation der Komponente natürlich auch nicht mehr.