Kindertagsstätte Kirchditmold Umgestaltung des Außengeländes

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Kindertagsstätte Kirchditmold Umgestaltung des Außengeländes
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Kindertagsstätte Kirchditmold
Umgestaltung des Außengeländes
Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse der Kinderbeteiligung
Oktober/November 2009
Verantwortlich im Auftrag des Kinder- und Jugendbüros Kassel: Verein
Spielmobil Rote Rübe/ Dr. Elke Reuting&Sylvia Pfaff, Schützenplatz 3, 34117
Kassel, Fon: 0561/7392593
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Inhaltsverzeichnis
1. Ausgangslage
2. Unser Vorgehen
3. Ergebnisse
3.1. Die Kinder des Kindergartens
3.2. Die Hortkinder
3.3. Die Eltern
3.4. Die ErzieherInnen
3.5. Die Kinder unter 3 Jahren
4. Zusammenfassende Auswertung und Empfehlungen
5. Kurz-Zusammenfassung
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1. Ausgangslage
Die Kindertagsstätte Kirchditmold wird derzeit von 140 Kindern im Alter von 18 Monaten bis
10 Jahren besucht. Die Kinder verteilen sich auf 5 Kindergartengruppen und 2 Hortgruppen.
Die Kita umgibt ein großes Außengelände, das von einem Hang, mehreren großen
Rasenflächen und einem umgebenden „Wald“ (wie ihn die Kinder nennen) geprägt wird.
Auf dem Gelände befinden sich eine Nestschaukel, eine Doppelschaukel (eine von beiden mit
„Babyeinsatz“), eine Kletterleiter, zwei Klettengerüste (ein Gerüst mit Reckstangen), einer
Rutsche mit dazugehörigem Häuschen, ein erhöhtes Holzhaus, ein Wipptier und
Sandspielflächen. Die Spiel- und Klettergeräte sind teilweise recht alt und weisen große
Nutzungsspuren auf. Auf einer großen Fußballwiese stehen zwei Tore.
Im Zuge einer Maßnahme des Umwelt- und Gartenamtes zur Umgestaltung der Sand- und
Fallschutzflächen hat die Kindertagesstätte den Wunsch der Kinder und Erzieherinnen nach
einer Umgestaltung des Außengeländes (wieder) aufgenommen. Der Verein Spielmobil Rote
Rübe hat im Auftrag des Kinderbüros drei Aktionen vor Ort durchgeführt und sowohl Ideen
und Wünsche der Kindergartenkinder und der Hortkinder als auch der Eltern und
ErzieherInnen erhoben.
2. Unser Vorgehen
Innerhalb der Aktionstage haben wir sowohl die Kinder der Kindertagesstätte, als auch die
Hortkinder, Eltern und Erzieherinnen zu Ihren Ideen und Wünschen für das Außengelände
befragt. Die Kinder, die jünger als drei Jahre sind, haben mit ihren Erzieherinnen Bilder zu
ihren Wünschen gemalt. Ihre Wünsche werden im vorliegenden Bericht berücksichtigt.
Das Vorgehen mit einer Gruppe der Hortkinder und einer weiteren Gruppe der Kindergartenkinder gliederte sich in folgende Schritte:
• Gegenseitiges Kennen lernen
• Geländeerforschung (was gefällt uns richtig gut/was nutzen wir viel vs. was gefällt
uns gar nicht und benutzen wir überhaupt nicht oft/was ist daran schlecht?)
• Ideenphase (meine Wünsche und Ideen für das Außengelände)
Die Eltern und ErzieherInnen wurden jeweils mündlich zu ihren Ideen befragt. Außerdem
fließen unsere eigenen Beobachtungen in den Bericht ein.
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3. Ergebnisse
3. 1. Die Kinder des Kindergartens
An dem Aktionstag nahmen gruppenübergreifend 19
Kinder im Alter von 4-5 Jahren teil. Die Kinder
gehen sehr gerne in den Garten. Sie sind zunächst
recht unkritisch mit dem Gelände umgegangen,
benutzen alle Spielgeräte gerne und lieben ihren
Wald, in dem sie sich verstecken und fangen können
sowie gerne im Laub rascheln.
Manche Spielgeräte sind einigen Kindern zu groß bzw. zu hoch, sie können die Geräte nicht
gut nutzen (und aus diesem Grund erscheinen sie auch gefährlich) wie z. B. die Nestschaukel
und das silberne Klettergerüst mit Reckstange.
An den Schaukeln wird der Babyeinsatz nach Aussage der Kinder nicht benötigt („wir sind
keine Babys mehr“).
Die Rutsche wird gerne und viel benutzt, ist jedoch zu klein und zu kurz für die vielen Kinder,
die rutschen wollen.
Die ehemals vorhandene Wasserpumpe und das dazu gehörige Wasserleitsystem werden von
den Kindern sehr vermisst.
Das Außengelände der Kita umrundet das Gebäude und ist von allen Seiten begehbar. Auch
hinter dem Gebäude befinden sich schöne Freiflächen. Der Aktionsradius der Kinder endet
jedoch mit der Hortwiese (rechts neben
dem Gebäude), auf der der Kastanienbaum („wegen den schönen Kastanien“)
sehr geschätzt wird.
Hinter das Gebäude dürfen die Kinder des
Kindergartens nicht gehen.
Sie wünschen sich vor allem einen neue
Wasserpumpe, ein Planschbecken, eine
andere (größere) Rutsche, ein zweites
Holzhaus und ein Baumhaus im Wald. Ein Junge wünscht sich ein Feld zum Catchen bzw.
Boxen.
Die Ideen und Wünsche der Kinder zeigen u. a., dass die Kinder recht zufrieden mit ihrem
Außengelände sind und/oder ihnen im Rahmen unserer Aktion keine weiteren Wünsche und
Ideen eingefallen sind.
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3.2. Die Hortkinder
An der Aktion im Hort nahmen insgesamt 17 Kinder teil, die sehr deutlich sagen konnten was
ihnen gut oder auch nicht gut gefällt und auch eindeutige Wünsche
äußerten.
In erster Linie finden sie viele Spielgeräte zu klein:
• die Nestschaukel ist zu klein und hängt zu niedrig
• das silbernen Klettergerüst ist vor allem beim „Rollen machen“
(Überschlag) viel zu klein
• die Rutsche ist zu klein
• die Schaukel ist morsch und viel zu klein
Natürlich ist den Kindern auch bewusst, dass die Spielgeräte häufig von den jüngeren und
kleineren Kindergartenkindern benutzt werden, sie wünschen sich jedoch auch etwas (mehr)
für die Größeren.
Die Kinder nutzen den Wald sehr oft (auch den Teil hinter dem Gebäude, wenn sie dürfen),
lieben ihren Kletterbaum (an der Fußballwiese) und auch ihren Fußballplatz (allerdings haben
die Tore keine Netze mehr). Auch das Holzhaus und die Rutsche werden gerne benutzt und
die große Wiesenfläche wird zum Rennen, Pferd und Fangen Spielen genutzt.
Das rote Klettergerüst finden die Kinder unnötig - es sollte weg, sagen sie. Auch das Wipptier
wird nach Aussage der Hortkinder noch nicht einmal von den Kindergartenkindern genutzt.
Auf der Fläche hinter dem Gebäude dürfen die Kinder nicht immer spielen. Ihnen gefällt der
Wald dort sehr gut, in dem sie sich fangen oder mit Materialien aus dem Wald Kochen spielen
kann. Ein Junge möchte, dass die Fläche hinter dem Gebäude betoniert wird, damit man dort
mit Fahrzeugen fahren kann.
Die größten Wünsche der Kinder lauten:
• Seilbahn
• Trampolin
• Große, hohe Schaukel
• Größere Nestschaukel
• Größere Rutsche
• Neue Netze ans Fußballtor
• Größeres Klettergerüst
• Neues (2.) Haus
• Drehscheibe
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• Tischtennisplatte
• Schwimmbad
3.3. Die Eltern
Viele Eltern vermissen das Wasserpumpensystem und wünschen sich, dass es wieder
funktioniert, gerne in Verbindung mit einem Planschbecken. Der Sandkasten sollte sich
vergrößern, neu umrandet werden und Sitzmöglichkeiten am Rand bieten. Die
Metallklettergerüste erscheinen einigen Eltern sehr alt und sollten ausgetauscht werden.
Gewünscht werden größere Klettergerüste mit Seilen und nicht mit Metallstangen. Außerdem
sollte die kleine Rutsche durch eine größere Rutsche ersetzt werden sowie eine zweite
Nestschaukel die erste ergänzen, weil die Nestschaukel sehr viel benutzt wird. Alles sollte
Sicherheit bieten und sauber sein.
3.4. Die Erzieherinnen
Auch die Erzieherinnen betonen den Wunsch nach einem größeren Sandkasten, der von einer
eindeutigen Umrandung umgeben wird. Sie bitten darum, Spielangebote für die unter 3
Jährigen zu berücksichtigen. Auch den Integrationskindern sollten Möglichkeiten geboten
werden, ihre motorischen und koordinativen Fähigkeiten und verschiedene Sinne zu schulen.
Mehr Schaukeln werden dringend benötigt, sowie ein Planschbecken, eine Höhle oder ein
großes Rohr zum Durchkriechen, Balken zum Balancieren und evt. ein Sinnespfad.
3.5. Die Kinder unter 3 Jahren
Die kleinen Kinder haben Bilder zu ihren Wünschen gemalt, die Bilder wurden von den
Erzieherinnen beschriftet. Hauptsächlich wünschen sich die Kinder ein Planschbecken, ein
Holz-Haus, eine Hüpfburg und eine große Rutsche.
4. Zusammenfassende Auswertung und Empfehlungen
Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Veränderung des Außengeländes auch mit dem
pädagogischen Konzept, den Möglichkeiten der Innenraum Nutzung der Kita und möglichen
institutionellen Entwicklungen abgestimmt werden muss. Unter Berücksichtigung der
Gegebenheiten gilt es sorgfältig abzuwägen, welche Ideen der Kinder aufgenommen und
verfolgt werden.
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Das Außengelände der Kita ist sehr groß und bietet durch die vielfältigen Spielgeräte, die
vielen Bäume und Pflanzen schöne Spielbedingungen. Die Spielgeräte wurden nach und nach
aufgebaut oder ersetzt, sind teilweise alt und weisen Schwachstellen auf.
Die Ausführungen oben zeigen, wie wichtig es ist, dass das Außengelände auch zukünftig
Kindern aller Altersgruppen (einschließlich den U3
Kindern, den Integrationskindern und den Kindern der 4.
Klasse) vielfältige Möglichkeiten bietet.
Die Waldflächen, die das Gelände umgeben werden
von allen Kindern genutzt und müssen nicht verändert,
jedoch regelmäßig geschnitten werden.
Die größeren Kinder nutzen neben der Hortwiese
(Fußballfeld) auch die Spielgeräte und den Wald vor dem Gebäude. Die Fußballtore
benötigen neue Netze.
Den Hortkindern erscheinen viele Spielgeräte auf den Außenflächen zu klein, den jüngeren
Kindergartenkindern dagegen jedoch teilweise zu groß bzw. zu hoch. Diese Situation kann
und muss nicht aufgehoben werden.
Es bietet sich beispielsweise an eine zweite Nestschaukel
aufzubauen, das viele Kinder die Nestschaukel nutzen
möchten und eine häufige Nutzung der Kinder ihre Sicherheit
im Umgang mit dem Gerät erhöht und Ängste nehmen kann.
Die von allen Kindern gewünschte Rutsche sollte ebenfalls
größer, höher und länger sein und somit auch den jüngeren
Kindern einen neuen Anreiz bieten. Die Umsetzung dieses
Wunsches sollte Priorität haben, da sich alle Kinder einig sind
und die aktuelle Rutsche offensichtlich sehr viel benutzt wird.
Ein Trampolin könnte ebenerdig in die Wiese gebaut werden und eher in der Nähe der
Hortwiese stehen, sollte jedoch auch von den jüngeren Kindern genutzt werden können.
Die Spielmöglichkeit mit Wasser wird häufig zum Thema gemacht und auch Planschbecken
werden gewünscht. Die abgebaute Pumpe wird vermisst und es bietet sich, an ein neues
Wassersystem auf dem Gelände zu etablieren.
Die Schaukeln müssen erneuert werden, mindestens zwei Schaukeln, besser vier Schaukeln,
sollten den Kindern zur Verfügung stehen. Der Einsatz für die jüngeren Kinder sollte mit
Blick auf die U3 Kinder aus derzeitiger Sicht erhalten bleiben. Optimal wäre der Aufbau einer
kleinen und einer großen Doppelschaukel.
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Außerdem könnten in den Hang mehrere Balancier-, Kletter- und Hüpfmöglichkeiten
installiert werden, auf denen die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten ausprobieren und
erweitern können. Es bieten sich auch die von den Eltern gewünschten Seilkonstruktionen an
oder eine Röhre zum Durchklettern. Der kleine betonierte Weg im Gelände muss nicht
unbedingt erhalten bleiben, er wird von den Kindern wenig genutzt und bietet auch für den
Einsatz von Fahrzeugen der Kinder (Pedalos, Roller uvm.) keine guten Möglichkeiten, weil er
abschüssig ist und auf der Wiese endet.
Das rote, runde Klettergerüst könnte zu einer Hütte umgebaut werden und den Kindern
somit eine weitere Möglichkeit, sich zu treffen oder sich zu verstecken, verschaffen (2.
Hütte/Höhle). Es bietet sich an, das Gestell mit Holz auszukleiden und diese Holzhütte
gemeinsam mit den Kindern zu planen und ggf. im Rahmen eines gemeinsamen Projektes zu
bauen. Mit Blick auf die Hütte bietet sich eine Kooperation mit Sonja Pieper
(Spielgerätegestalterin) an.
Nach sorgfältiger Prüfung könnte natürlich auch der Wunsch nach einem Baumhaus im
„Wald“ der Kinder umgesetzt werden.
Es steht bereits fest, dass die Sandkastenflächen verändert und umrandet werden sollen, das
Umwelt- und Gartenamt wird das Vorhaben im Frühjahr umsetzen. Das silberne
Klettergerüst/Reckstangen, das in einer Sandfläche steht sollte nicht entfernt sondern ggf.
umgestellt werden, es wird gerne genutzt
Vor allem die Hortkinder wünschen sich eine Seilbahn. Der Wunsch der Kinder muss jedoch
vor alle mit Blick auf die hohe Anzahl der kleinen Kinder, die die Institution besuchen und
der Suche nach einem geeigneten Standort diskutiert werden.
Abschließend zur Fläche links hinter dem Gebäude. Diese Wiesefläche und der kleine Wald
werden von den Kindern relativ wenig genutzt, entweder dürfen sie dort gar nicht hin oder nur
unter Begleitung der ErzieherInnen, da die Fläche nicht einsehbar ist. Es bieten sich mehrere
Varianten an: Wenn es eine direkten Zugang auf die Fläche vom Gebäude aus gäbe, könnte
diese mehr genutzt werden und evt. auch für Gruppenaktivitäten (Spiele uvm.) zur Verfügung
stehen (das bestätigen auch die Aussagen der ErzieherInnen). Dann könnte evt. der Aufbau
einer Sitzecke/-runde (evt. mit großen Steinen) gute Möglichkeiten bieten. Außerdem könnte
diese Fläche dann auch gut von den Hortkindern genutzt werden, als Treffpunkt oder
weiterhin als „Wald-Küche“. Eine andere Möglichkeit besteht darin 1-2 Hängematten hinter
dem Gebäude aufzubauen und dem Außenbereich den Charakter einer „Ecke zum Ausruhen“
(auch für die größeren Kinder) zu verleihen. Eine weitere Variante könnte darin bestehen, in
diesem Bereich einen Kleinkindspielbereich mit kleiner Rutsche und Spielmöglichkeiten für
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die jüngeren Kinder aufzubauen. Natürlich kann der Bereich auch so bleiben, wie er ist und
von den Erzieherinnen bewusst mehr zum Spielen freigegeben werden.
5. Kurz-Zusammenfassung
Es handelt sich um ein schönes Außengelände, das von einem Wald umrandet wird, den die
Kinder keinesfalls vermissen möchten. Umgesetzt werden könnten:
-
Neue Netzte an den Fußballtoren
-
2. Nestschaukel
-
größere, höhere und längere Rutsche
-
fest installiertes Trampolin
-
Spielmöglichkeiten mit Wasser, Pumpensystem
erneuern, fest installiertes (Plansch)becken
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Schaukeln erneuern/verändern/ergänzen
-
Balancier- und Klettermöglichkeiten am Hang
-
Umbau des roten, runden Klettergerüstes in eine
Holzhütte
-
Baumhaus im Wald
-
Aufbau einer Seilbahn
-
Sandkastenflächen verändern und gut umranden
-
Silbernes Klettergerüst/Reckstangen behalten evt. umstellen
-
Fläche hinter dem Gebäude Alternativ nutzen (evt. Zugang vom Haus schaffen) – s. o.
Wir danken den Kinder, ErzieherInnen und Eltern für die kooperative und freundliche
Zusammenarbeit und wünschen bei der schrittweisen Umsetzung viel Erfolg.

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