100 Perlen der Wissensregion - Wissensportal FrankfurtRheinMain

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100 Perlen der Wissensregion - Wissensportal FrankfurtRheinMain
Metropolregion FrankfurtRheinMain
100 Perlen der Wissensregion
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................................................................................................5
FrankfurtRheinMain – eine Region voller Wissen ...........................................................................................6
Die Initiative Wissensregion stellt sich vor ...................................................................................................... 8
Perlen nach Kategorien
l Haushalt und Ernährung ...................................................................................................................................... 9
l Umwelt und Gesundheit .....................................................................................................................................23
l Automatisierung und Optik ................................................................................................................................51
l Lernen und Denken .............................................................................................................................................67
l Bauen und Energie ..............................................................................................................................................77
l IT und Medien .....................................................................................................................................................89
l Mobilität und Raumfahrt ..................................................................................................................................105
l Sonstige ..............................................................................................................................................................121
Haushalt und Ernährung
1 Eckes-Granini Group GmbH, Nieder-Olm ......................................................................................................... 11
2 EIKA GmbH, Fulda .............................................................................................................................................. 12
3 Henkell & Co. Sektkellerei KG, Wiesbaden ........................................................................................................13
4 Höchster Porzellan-Manufaktur GmbH, Frankfurt am Main ........................................................................... 14
5 Kalle GmbH, Wiesbaden .....................................................................................................................................15
6 Unilever Deutschland Produktions GmbH & Co. OHG – Langnese-Werk, Heppenheim ...............................16
7 LSG Sky Chefs, Neu-Isenburg .............................................................................................................................17
8 M. Kappus GmbH & Co Feinseifen- und Parfümeriefabrik, Offenbach am Main ..........................................18
9 nie wieder bohren ag, Hanau .............................................................................................................................19
10Perishable Center GmbH + Co. Betriebs KG, Frankfurt am Main ....................................................................20
11Wella AG, Darmstadt ..........................................................................................................................................21
Umwelt und Gesundheit
1 Biotest AG, Dreieich ............................................................................................................................................25
2 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein ........................................................... 26
3 BRAIN AG, Zwingenberg ....................................................................................................................................27
4 Brita GmbH, Taunusstein ....................................................................................................................................28
5 Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim ................................................................................................ 29
6 Deutscher Wetterdienst (DWD), Offenbach am Main .....................................................................................30
7 Eckelmann AG, Wiesbaden ................................................................................................................................ 31
8 Fachhochschule Gießen-Friedberg, Fachbereich KMUB, Gießen .................................................................... 32
9 Forschungszentrum Biodiversität und Klima, Frankfurt am Main ...................................................................33
10 Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Bad Homburg vor der Höhe ..........................................................34
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Umwelt und Gesundheit
11 Geohumus International GmbH, Frankfurt am Main .......................................................................................35
12 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Bienenkunde, Oberursel (Taunus) ................................................36
13 Heraeus Noblelight GmbH, Hanau ....................................................................................................................37
14 Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH, Frankfurt am Main ................................................ 38
15 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutsches Kinderkrebsregister ...................................................... 39
16Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie .............40
17 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften ...................................................... 41
18Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften,
Department für Angewandte und Analytische Paläontologie ........................................................................ 42
19 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Internationales Zentrum für Elfenbeinforschung ..........................43
20 Merz GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main .................................................................................................44
21 Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim ..............................................................45
22 Mundipharma GmbH, Limburg an der Lahn ....................................................................................................46
23 Ohropax GmbH, Wehrheim ...............................................................................................................................47
24 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main .................................................................................48
25 SCHWIND eye-tech-solutions GmbH & Co. KG, Kleinostheim ........................................................................49
Automatisierung und Optik
1 Alfred Jäger GmbH, Ober-Mörlen .................................................................................................................... 53
2 Johannes Hübner – Fabrik elektrischer Maschinen GmbH, Gießen ............................................................... 54
3 JUMO GmbH & Co. KG, Fulda ...........................................................................................................................55
4 Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH, Obertshausen ................................................................................56
5 manroland AG, Offenbach am Main ................................................................................................................ 57
6 OptoTech Optikmaschinen GmbH, Wettenberg .............................................................................................. 58
7 Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik, Obernburg am Main ........................................................................ 59
8 Schenck Process GmbH, Darmstadt ..................................................................................................................60
9 Singulus Technologies AG, Kahl am Main ........................................................................................................ 61
10Sinn Spezialuhren GmbH, Frankfurt am Main ................................................................................................. 62
11Smiths Heimann GmbH, Wiesbaden ................................................................................................................ 63
12Technische Universität Darmstadt, Darmstadt Dribbling Dackels ................................................................... 64
13Woco Industrietechnik GmbH, Bad Soden-Salmünster .................................................................................. 65
Lernen und Denken
1 Bildungspartner Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen .......................................................................................... 69
2 Goethe-Universität Frankfurt, Excellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« ................... 70
3 Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Frankfurt am Main ............................................................. 71
4 Forschungsanstalt Geisenheim ......................................................................................................................... 72
5 GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt ......................................................... 73
6 House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt .................................................................................. 74
7 Mathematikum e. V., Gießen ............................................................................................................................ 75
8 Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Informatik ............................................................................ 76
Bauen und Energie
1 Arnold AG, Friedrichsdorf .................................................................................................................................. 79
2 Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt ......................................................................... 80
3 Derix Glasstudios GmbH & Co. KG., Taunusstein ............................................................................................ 81
4 Dyckerhoff AG, Wiesbaden ............................................................................................................................... 82
5 Glasbau Hahn GmbH, Frankfurt am Main ....................................................................................................... 83
6 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Molekulare Biowissenschaften .................................................... 84
7 HSE-HEAG, Südhessische Energie AG, Darmstadt .......................................................................................... 85
8 SCHOTT Solar AG, Alzenau ............................................................................................................................... 86
9 Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur ........................................................................... 87
10Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Lichttechnik ......................................................................... 88
Wissensregion FrankfurtRheinMain
IT und Medien
1 Airbiz GmbH, Bischofsheim .............................................................................................................................. 91
2 Crytek GmbH, Frankfurt am Main .................................................................................................................... 92
3 DENIC Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG, Frankfurt am Main ........................................... 93
4 Erdfunkstelle Usingen der Media Broadcast GmbH, Usingen ......................................................................... 94
5 Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT, Darmstadt ....................................................... 95
6 Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG, Hanau .................................................................................................... 96
7 hessische Film- und Medienakademie (hFMA), Offenbach am Main ............................................................ 97
8 Interxion Deutschland GmbH, Frankfurt am Main .......................................................................................... 98
9 Jazzinstitut Darmstadt ........................................................................................................................................ 99
10Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Schwerpunkt für rechnergestützte
Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften ........................................................................................100
11Merck KGaA, Darmstadt .................................................................................................................................. 101
12Software AG, Darmstadt .................................................................................................................................. 102
13ValiPic (Deutschland) GmbH, Eppstein ............................................................................................................ 103
Mobilität und Raumfahrt
1 Continental Teves AG & Co. oHG, Frankfurt am Main ................................................................................. 107
2 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen (Hessen) ................................................................................ 108
3 EDAG GmbH & Co. KGaA, Fulda ................................................................................................................... 109
4 European Space Operations Centre ESA / ESOC, Darmstadt ......................................................................... 110
5 Hochschule Aschaffenburg, Labor für Fahrzeugmechatronik ...................................................................... 111
6 Lufthansa Cargo AG, Frankfurt Animal Lounge, Frankfurt am Main .......................................................... 112
7 Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt ................................ 113
8 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Geowissenschaften .................................................................... 114
9 Harmonic Drive AG, Limburg an der Lahn .................................................................................................... 115
10Hochschule Darmstadt, Fachbereich Media .................................................................................................. 116
11House of Logistics and Mobility (HOLM), Frankfurt am Main ..................................................................... 117
12ixetic GmbH, Bad Homburg vor der Höhe ..................................................................................................... 118
13riese und müller GmbH, Darmstadt ................................................................................................................ 119
14Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH, Wiesbaden .......................................................... 120
Sonstige
1 Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt am Main ................................................................................ 123
2 Paco Paul GmbH & Co., Steinau an der Straße ............................................................................................. 124
3 Schott AG, Mainz ............................................................................................................................................ 125
4 Umicore AG & Co. KG, Hanau ........................................................................................................................ 126
5 Vacuumschmelze GmbH & Co. KG, Hanau ................................................................................................... 127
6 VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach am Main .............................................................. 128
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Die 100 Perlen der Wissensregion FrankfurtRheinMain
In der Wissensregion FrankfurtRheinMain ist – wie in kaum einer anderen
Region in Deutschland – ein viel­fältiges Potenzial an Hochschulen, Forschungs­
instituten und forschungsintensiven Unternehmen vorhanden. Schwerpunkte
wie Logistik, Engineering, Finance, IT oder Life Sciences werden mit der Region
in Zusammenhang gebracht. Doch wer weiß schon, dass hier einer der global
besten Experten für Sternenstaub forscht und die neurobiologischen Rätsel
der Honigbiene gelüftet werden. Und ohne Biodiversitäts-Forschung blieben
die mannigfachen Naturschätze der Region FrankfurtRheinMain weiterhin
ungehoben. Wer ahnt, dass in mehr als 50 Theatern in Europa Oswald-Moto­
ren aus Miltenberg für das Funktionieren der Bühnentechnik sorgen, sich Getriebe des Limburger Unternehmens Harmonic Drive in Satellitensystemen auf
dem Mars tummeln und Glasvitrinen der Firma Glasbau Hahn aus Frankfurt
im Louvre in Paris, im British Museum in London, dem Metropolitan Museum
of Modern Art in New York und der Eremitage in St. Petersburg stehen?
Wer die Olympischen Spiele 2008 in China im Fernsehen verfolgt hat, dem ist
vielleicht die leuchtend rote Farbe des Pekinger Olympiastadions aufgefallen –
eine Spezialanfertigung der Firma Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
aus Ober-Ramstadt. Und wer persönlich in China war oder zu anderen Zielen
vom Flughafen Frankfurt /Main aus aufgebrochen ist, der hat dort sicherlich
auf die elektronischen Anzeigetafeln der Firma Airbiz GmbH aus Bischofsheim
geschaut oder sein Handgepäck von Röntgenprüfsystemen durchleuchten
lassen, die von der Smiths Heimann GmbH in Wiesbaden hergestellt werden.
Mit dem vorliegenden Kompendium »100 Perlen der Wissensregion FrankfurtRheinMain« möchten wir Ihnen diese Schätze vorstellen und so die Stärken der Wissensregion erlebbar machen. Es sind Beispiele, die uns im Alltag
begegnen, die ausgefallen, exotisch, etwas Besonderes sind oder zum Stutzen,
Staunen und vielleicht sogar zum Schmunzeln einladen.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre der »100 Perlen der Wissens­
region FrankfurtRheinMain«.
Heiko Kasseckert
Verbandsdirektor
Planungsverband Ballungsraum
Frankfurt /Rhein-Main
Wissensregion FrankfurtRheinMain
FrankfurtRheinMain – eine Region voller Wissen
Bildung, Fachwissen, Kreativität und Können der Arbeitskräfte, Innovationskraft von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie Netzwerke und Vernetzungspotenziale sind heute die Standortfaktoren, die als
Motoren für die Entwicklung der Wertschöpfung und damit des Wohlstands der Bevölkerung einer Region
gelten. Regionen, die sich dem internationalen Standortwettbewerb stellen möchten, versuchen, innovative
Unternehmen mit vielfältigen Arbeitsplatzangeboten an sich zu binden, um damit gut ausgebildete Erwerbstätige zu gewinnen. Sie verbessern die Lebens- und Umweltqualität, investieren in Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen und kümmern sich um ein positives – möglichst unverwechselbares – Image. Traditionelle
Standortfaktoren wie Verkehrsanbindung, günstiges Produktionsniveau oder Flächenverfügbarkeit sind zwar
nach wie vor entscheidend, treten aber zunehmend in den Hintergrund, da sie weltweit von vielen hochentwickelten Regionen gleichermaßen angeboten werden.
FrankfurtRheinMain, eine der wohlhabenden Metropolregionen in Europa – wirtschaftsstark, international als
Finanz- und Logistikzentrum bekannt, überschaubar und lebenswert – hat sich auf den Weg gemacht, diese
»neuen« Standortfaktoren auszubauen. Ausgehend von ihrem Leitbild »Frankfurt / Rhein-Main – die europäische Metropolregion 2020« will die Region ihre Wirtschafts- und Innovationskraft, ihre Position im internationalen Wettbewerb und ihre Lebensqualität weiter entwickeln. Dem Themenfeld Wissen und Bildung ist dabei ein eigenes Ziel gewidmet: Die Region möchte sich als Wissensregion positionieren und die vorhandenen
Stärken in Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen. Um diese Ziele umzusetzen, wurde die Initiative Wissensregion FrankfurtRheinMain vom Planungsverband und seinen Partnern, dem IHK-Forum Rhein-Main, der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain und dem Institut für Neue Medien gegründet. In den letzten fünf Jahren
hat die Initiative eine Plattform für die Vernetzung der 30 Hochschulen und einer Vielzahl von Forschungsinstituten, Unternehmen, Verbänden, Organisationen und Netzwerkinitiativen aufgebaut und mehrere Projekte
durch­geführt. Eines dieser Projekte ist die Veröffentlichung der»Perlen der Wissensregion«.
Bei den Perlen der Wissensregion handelt es sich um interessante Unternehmen und Einrichtungen, wegweisende Forschungsinhalte und Erfindungen, ausgefallene Produkte und Dienstleistungen oder um Koopera­
tionen zwischen den unterschiedlichsten Partnern. Die Perlen haben zumeist mit der Alltagswelt zu tun und
sind demnach nicht nur für Wissenschaftler und Fachleute sondern auch für die allgemeine Öffentlichkeit von
Interesse und sollen so auf die Stärken und Innovationskraft der Wissensregion aufmerksam machen.
Seit Anfang 2009 wurde wöchentlich eine Perle im Wissensportal vorgestellt. Am 27. Dezember 2010 fand
die Reihe der Perlen mit der hundertsten Veröffentlichung ihren Abschluss. Das vorliegende Kompendium
»100 Perlen der Wissensregion FrankfurtRheinMain« stellt nun alle erschienenen Perlen unterteilt nach acht
Kategorien vor:
n Haushalt und Ernährung
n Umwelt und Gesundheit
n Automatisierung und Optik
n Lernen und Denken
n Bauen und Energie
n IT und Medien
n Mobilität und Raumfahrt
n Sonstige
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Übersichtskarte »100 Perlen der Wissensregion FrankfurtRheinMain«
Gießen
Fulda
2
Hanau
Wiesbaden 2
2 3 4
2 5
2
Frankfurt
am Main
5
Mainz
3 4 4
2 2
Aschaffenburg
Darmstadt
Offenbach
am Main
Perlen nach Kategorien (Anzahl) Perlen nach Kategorien (Anzahl)
Ernährung (11)
l Haushalt und
Haushalt und Ernährung (11)
Bauen und Energie (10)
Gesundheit (25)
l Umwelt undUmwelt
und Gesundheit (25)
IT und Medien (13)
und Optik (13)
l Automatisierung
Automatisierung und Optik (13)
Mobilität und Raumfahrt (14)
l Lernen und Denken (8)
Lernen und Denken (8)
l Bauen und Energie (10)
Sonstige (6)
Die Ziffern geben die Anzahl der Perlen in der jeweiligen Stadt an (Keine Ziffer = 1 Perle).
Zur besseren
(13)Übersicht sind die Perlen in Frankfurt am Main und Offenbach am Main vergrößert dargestellt.
l IT und Medien
l Mobilität und Raumfahrt (14)
l Sonstige (6)
Die Ziffern geben die Anzahl der Perlen in der jeweiligen Stadt an (Keine Ziffer = 1 Perle).
Zur besseren Übersicht sind die Perlen in Frankfurt am Main und Offenbach am Main vergrößert dargestellt.
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Die Initiative Wissensregion stellt sich vor
Angesehne Universitäten, renommierte Forschungsinstitute,
innovative Firmen, das und noch viel mehr bietet die Metropolregion FrankfurtRheinMain. Doch wer weiß schon, dass die
Metropolre­gion FrankfurtRheinMain auch eine angesehene
Wissensregion in Deutschland und Europa ist. »Exzellenz in
Bildung und Lehre weiter stärken, Wirtschaft, Wissenschaft
und Kultur vernetzen und Innovationen fördern«, das sind Ziele
für die Entwicklung dieser Wissensregion, die 370 Persönlichkeiten am 9. Oktober 2008 sich vorgenommen und in einer
Erklärung unterschrieben haben. Gerungen wird um die »besten Köpfe aus aller Welt«, die hier arbeiten und investieren
sollen, forschen, studieren und leben wollen. Das tolerante
und familienfreundliche Umfeld der Region soll dabei anziehend auf junge Familien, Fach- und Führungskräfte, Kreative,
Wissenschaftler und Studierende wirken.
Weit über 1.000 Beteiligte aus Ministerien, Hochschulen, For­
schungs­instituten, Unternehmen, Kammern, Verbänden und
Or­ganisationen haben sich in der sogenannten Initiative
Wissensregion zusammengefunden. Der Planungsverband
Ballungsraum Frankfurt /Rhein-Main, hier liegt auch die Geschäftsstelle, das IHK-Forum Rhein-Main, die Wirtschaftsini­tia­
tive Frank­furtRheinMain sowie das Institut für Neue Medien
bilden den Kern der Initiative.
Eine ganze Reihe von Projekten soll dafür sorgen, die Wissens­
region noch weiter nach vorne zu bringen. Die Innovative
ist beispielsweise eine für die Region einzigartige Innovationsmesse auf der Unternehmen, Hochschulen, Forschungsinstitute und junge Erfinder ihre Produkte und Dienstleistungen
präsentieren. Zu den beiden Veranstaltungen im Jahr 2009
in Darmstadt und 2010 in Hanau kamen jeweils mehr als
1.000 Be­sucher. Mit den Branchen­reports werden die zehn
Leitbran­chen der Region – wie beispielsweise Automotive oder
IKT – mit ihren Stärken vorgestellt und Vor­schläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Beschäftig­te, Unternehmen und Gründer unterbreitet. Der Wissensatlas soll die
Stärken und Schwächen der Wissensregion mithilfe von Indika­
to­ren aufzeigen. Schließlich soll die Wissensbilanz als strate­
gisches Instrument die Grundlagen für mögliche Handlungsfelder darlegen. Im Jahr 2010 erschien die erste Auflage der
Bilanz, die 2011 fortgeschrieben wird. Und unsere 100 Perlen
haben Sie ja gerade vor Augen.
Mehr erfahren sie unter
www.wissensportal-frankfurtrheinmain.de
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Haushalt und Ernährung
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Haushalt und Ernährung
Karte »Haushalt und Ernährung«
Gießen
5
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Wiesbaden !
3
10
Frankfurt !
am Main !
4
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Mainz
1
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Worms
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2 Fulda
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9 Hanau
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Offenbach
am Main
Aschaffenburg
11 Darmstadt
!
6
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1 Eckes-Granini Group GmbH, Nieder-Olm .........................................................................................................11
2 EIKA GmbH, Fulda ..............................................................................................................................................12
3 Henkell & Co. Sektkellerei KG, Wiesbaden ........................................................................................................13
4 Höchster Porzellan-Manufaktur GmbH, Frankfurt am Main ...........................................................................14
5 Kalle GmbH, Wiesbaden .....................................................................................................................................15
6 Unilever Deutschland Produktions GmbH & Co. OHG – Langnese-Werk, Heppenheim ...............................16
7 LSG Sky Chefs, Neu-Isenburg .............................................................................................................................17
8 M. Kappus GmbH & Co Feinseifen- und Parfümeriefabrik, Offenbach am Main ..........................................18
9 nie wieder bohren ag, Hanau .............................................................................................................................19
10Perishable Center GmbH + Co. Betriebs KG, Frankfurt am Main ....................................................................20
11Wella AG, Darmstadt ..........................................................................................................................................21
10 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Eckes-Granini Group GmbH
Haushalt und Ernährung
Trinkgenuss von der Eckes-Granini Gruppe
Klassischer Trinkgenuss mit Orange oder Apfel und exotische Obstsäfte wie Orange-Mango, tropischer Multivitamin, Pink Grapefruit oder Apfel-Cranberry – Eckes-Granini stellt seit vielen Jahren die bekanntesten Frucht­
säfte Deutschlands her. Mit den Marken Hohes C, Granini, FruchtTiger, Dr. Koch Bio und Eckes Traubensaft ist
das in Nieder-Olm ansässige Unternehmen die Nummer eins bei fruchthaltigen Getränken im deutschen Markt.
Die an 14 europäischen Standorten mit eigenen Gesellschaften vertretene Eckes-Granini Gruppe verfügt mit
Granini über eine starke internationale Marke, die sich bei Konsumenten in über 50 Ländern weltweit großer
Beliebtheit erfreut.
Mehr als eine Milliarde Liter Fruchtgetränke
Im Jahr 1857 von Peter Eckes zunächst ausschließlich zur Herstellung und zum Vertrieb von Spirituosen gegründet ist Eckes-Granini heute einer der bedeutendsten
Getränkekonzerne Europas. In den 1930er Jahren wurden Fruchtsäfte ins Produktportfolio aufgenommen. 1933 ging Eckes Traubensaft in Produktion, 1958 wurde
Hohes C eingeführt, der erste trinkfertige Orangensaft in Deutschland in der Flasche. Im Jahr 2008 setzte die Unternehmensgruppe über eine Milliarde Liter in
mehr als 70 Ländern weltweit ab.
Auf einen Blick
Gründung: 1857
Größe: 1.445 Mitarbeiter
(230 in Nieder-Olm)
Tochtergesellschaften: Deutschland,
Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Litauen, Österreich, Rumänien,
Schweden, Schweiz, Spanien u. a.
Die Eckes-Granini Deutschland GmbH, die deutsche Tochtergesellschaft, ist seit
vielen Jahren etablierte Marktführerin unter den Markenherstellern fruchthaltiger
Getränke. Die Marken Hohes C und Granini gehören dabei mit einem geschätzten Bekanntheitsgrad von
deutlich über 90 Prozent nach wie vor zu den mit Abstand populärsten Fruchtgetränken in Deutschland.
Das Unternehmen erzielte im Jahr 2008 mit fruchthaltigen Erfrischungsgetränken, Fruchtsäften und -nektaren
sowie Fruchtsirupen mehr als 900 Millionen Euro Umsatz. Den Löwenanteil von 28 Prozent des Umsatzes
konnte die Marke Granini verbuchen, Hohes C verzeichnete 23 Prozent und die französische Fruchtsaftmarke
Joker steuerte 16 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Saftig ausgezeichnet
Die Säfte und Fruchtgetränke der Eckes-Granini Gruppe sind in den vergangenen Jahren vielfach prämiert
worden. Allein in Deutschland erhielt Granini im Jahr 2009 vom Fachmagazin Lebensmittel Praxis zwei Mal
die Auszeichnung »Produkt des Jahres« in unterschiedlichen Kategorien – für Granini Trinkgenuss Apfel-Cranberry sowie für Granini Fruchtgenuss. Auch Hohes C konnte überzeugen: Hohes C Naturelle wurde »TopMarke 2009« in der Kategorie Wasser mit Zusatz, die Geschmacksrichtung Apfel-Johannisbeere sicherte sich
den Titel »Produkt des Jahres 2010« und Hohes C Naturelle Apfel-Birne belegte den zweiten Platz als »Produkt des Jahres 2009«.
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Eika GmbH
Haushalt und Ernährung
»Mehr Licht!« – die EIKA GmbH in Fulda
»Mehr Licht!« … mit diesen – angeblich – letzten Worten verlieh Goethe einem uralten Wunsch der Menschheit Ausdruck. Von Prometheus, der einer griechischen Sage zufolge den Göttern das Feuer stahl, um es den
Menschen zu bringen, und als Strafe schreckliche Qualen erleiden musste, über die Römer, die im 2. Jahrhundert nach Christus die bislang zur Beleuchtung verwendeten Wachsfackeln durch Talg-, Pech- und Wachskerzen ersetzten, über die im Kerzenschein erhellten Kirchen und Adelspaläste des Mittelalters bis in die Gegenwart mit energiesparender LED-Lichttechnik reicht die Geschichte von Feuer und Licht. Eine Geschichte, in der
die Kerze lange Zeit die Hauptrolle spielte …
EIKA – unter den ersten Kerzenherstellern Europas
Denn »Mehr Licht!« wussten sich die Menschen in vergangenen Jahrhunderten
Auf einen Blick
nur mittels Kerzen zu beschaffen – oft aus minderwertigem Talg, stark riechend,
Gründung: 1824 in Fulda
rußend und tropfend. Erst mit der Industrialisierung und der Entdeckung von
Größe: ca. 160 Mitarbeiter
Paraffin und Stearin sowie der Verbesserung der Dochtwebtechnik konnte die
Produkte: Baum-, Stumpen-, SpitzQualität von Kerzen deutlich gesteigert werden. Zu den ersten Kerzenherstellern
und Kugelkerzen, Grab und Teelichte,
in Europa zählte eine 1824 durch Franz Emil Berta in Fulda gegründete ManufakDuft- und Schwimmkerzen, Besondertur, aus der zusammen mit der Wachswarenfabrik Max Eickenscheidt, einem
heiten wie Tauf-, Hochzeits-, Geburtsweite­ren Familienmitglied, das Unternehmen Eicka – später EIKA – entstand.
tags- und Jubiläumskerzen
Heute stellt EIKA als eines der Spitzenunternehmen der europäischen Kerzenproduktion Kerzen von höchster Qualität und in allen nur erdenklichen Farben, Formen und Ausführungen her.
Auf über 15.000 Quadratmetern Fertigungsfläche verarbeitet das Unternehmen etwa 50 Tonnen Rohmaterial
zu Kerzen, darunter allein eine Million Teelichte. Pro Tag!
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Kerzen
lassen sich auf ganz unterschiedliche Weise
herstellen.
Bei EIKA wird das klassische= Kerzenziehen ebenso
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praktiziert wie das Gießen, Pressen oder Tauchen. Außerdem werden in der hauseigenen Dochtmanufaktur
die Dochte speziell auf die einzelnen Kerzenarten zugeschnitten, damit die Kerzen optimal abbrennen, nicht
rußen, tropfen oder von selbst ausgehen. Auch die Wachssorten variieren – von aus Erdöl gewonnenem
Paraffin, über Stearin aus tierischen und pflanzlichen Fetten bis hin zu Bienenwachs.
Kerzen heute – mehr als nur »Mehr Licht!«
Inzwischen hat künstliches Licht – meist in Form elektrischer Lampen – die Kerze als Lichtquelle längst abgelöst. Kerzen haben vor allem im kulturellen bzw. religiösen Kontext Symbolcharakter (Osterkerze, Grablichte)
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oder
schaffen im häuslichen Bereich eine besondere Atmosphäre des »Sich Wohlfühlens«. Denn was wäre
eine schön gedeckte Tafel ohne Kerzenschimmer, ein entspannendes Bad ohne Duftkerzen, ein romantischer
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Sommerabend ohne das Flackern von Schwimmkerzen im Teich oder Weihnachten ohne Adventskranz und
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Weihnachtsbaum mit leuchtenden Kerzen,
die den Geruch von Wachs verbreiten.
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12
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Henkell & Co. Sektkellerei KG
Haushalt und Ernährung
Perlend, prickelnd und ein prachtvolles Ambiente – die Henkell & Co. Sektkellerei KG
Hochzeit und Taufe, Geburtstag, die bestandene Führerscheinprüfung, Abschlussexamen oder ein berufliches
Jubiläum, die Strandparty am Wochenende, Silvester … ganz egal! Man soll die Feste feiern, wie sie fallen!
Und wann immer es etwas zu feiern gibt, gehört ein Glas Sekt einfach dazu. Dass der Sekt fließt – manchmal
sogar in Strömen – dafür sorgt eine der bedeutendsten Sektkellereien Deutschlands, die Henkell & Co. Sektkellerei
KG in Wiesbaden. 1832 durch Adam Henkell in Mainz als Weinhandlung gegründet, kann das UntermÉêäÉ=MVM=
nehmen
auf eine über 175-jährige Erfolgsgeschichte
zurückblicken.
Im Mittelpunkt dieser
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= Geschichte steht ein
edler Trunk: Sekt – perlend, prickelnd und allseits beliebt.
Henkell Trocken – die bekannteste Sektmarke Deutschlands
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beginnt mit der Kreation von Henkell Trocken –
Auf einen Blick
1898 als eine der ersten Marken in Deutschland amtlich geschützt – eine beispielGründung: 1832 in Mainz
lose Karriere. Bereits 1910 avanciert das Unternehmen dank Henkell Trocken zum
Größe: 2.166 Mitarbeiter,
Marktführer in Sachen Sekt. Der Mitte der 30er Jahre entwickelte Pikkolo, eine
davon 525 im Inland (2008)
0,2 l-Flasche Henkell Trocken, wird im allgemeinen Sprachgebrauch schnell zum
Produkte: Sekt, Champagner, franzöSynonym
für eine kleine Flasche Sekt, obwohl der Begriff »Pikkolo« als eingetra«=bÅâÉëJdê~åáåá=dêìééÉ=
sischer Schaumwein, Wein / Prosecco,
genes Warenzeichen bis heute ausschließlich für die 0,2 l-Flasche Henkell Trocken
Spirituosen wie z. B. Rum, Wodka, Gin,
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verwendet
werden darf. Der kleine »schwarz
gewandete« Kellner, ein AnzeigenLikör oder Weinbrand
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motiv
aus dem Jahr 1935, prägt lange Zeit das Bild der Marke. Aber auch jenseits
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von Henkell Trocken gelingt es dem Unternehmen immer wieder mit neuen Produkten (z. B. Henkell Halb­
trocken, Henkell Dosage Zéro) modernen Geschmacksvorlieben gerecht zu werden.
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Heute
ist die Henkell & Co. Sektkellerei in 11 europäischen Ländern mit eigenen Tochterunternehmen und
Verkaufsorganisationen
vertreten. Henkell
Trocken, die meistexportierte deutsche
Sektmarke, wird weltweit in
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über 70 Länder ausgeführt. Als einer der führenden Anbieter für Sekt, Wein und Spirituosen steht das Unternehmen für einen Verkauf von über 220 Millionen 0,75-l-Flaschen, davon 147 Mio. Flaschen Sekt, knapp
31 Mio. Flaschen Wein und 43 Mio. Flaschen Spirituosen (Stand 2008).
Von Sekttagen und -nächten
Die stürmische Entwicklung des Unternehmens machte um die Jahrhundertwende einen neuen Firmensitz
notwenig. Von 1907 bis 1909 errichtete der Architekt Paul Bonatz in Wiesbaden-Biebrich »Henkellsfeld« – ein
klassizistisches Bauwerk, das gleichzeitig der Sektherstellung wie der Repräsentation dient. Besucher können
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bei
Kellereiführungen die bis zu sieben Stockwerke tiefen Gewölbe besichtigen, wo u. a. die Grundweine lagern, die zur Sektherstellung benötigt werden. Alljährlich wiederkehrende Höhepunkte auf Henkellsfeld sind
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der Sekttag im Mai, die Sektnacht im Oktober und die verschiedenen Konzertabende, anlässlich derer die
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flüssigen Schätze von den Gästen nur ïïïKÉáâ~KÇÉ
zu gerne verkostet
werden.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
13
Höchster Porzellan-Manufaktur GmbH
Haushalt und Ernährung
»Weißes Gold« aus Frankfurt am Main – die Höchster Porzellan-Manufaktur GmbH
Black Kyoto, Kaschmir oder Oriental – exotisch klingende Namen, die an ferne Städte und Länder erinnern!
Dass es sich hierbei um feinstes Porzellan für eine erlesene Tafel handelt, zeigt der Blick in den Sortimentskatalog der Höchster Porzellan-Manufaktur in Frankfurt am Main. Das »weiße Gold« aus Hessen gibt es
nun seit über 260 Jahren: 1746 erhielt die Höchster Porzellan-Manufaktur das kurfürstliche Gründungs­pri­
vileg und gilt daher nach der Manufaktur Meissen (1710) als zweitälteste Porzellan-Manufaktur Deutschlands. Durch die hohe Qualität und das handwerkliche Können zählen die Exponate der Höchster PorzellanManufaktur zu den Spitzenerzeugnissen europäischer Porzellankunst.
Auf einen Blick
Gründung: 1746 durch Johann
Christoph Göltz und Adam Friedrich
von Löwenfinck
Größe: ca. 30 Mitarbeiter
Produkte: Service, Figuren und
Accessoires aus Hartporzellan
(Biskuitporzellan, weiß glasiertes
Porzellan oder farbig bemaltes Por­
zellan); Reproduktionen historischer
Porzellankunst; Sammelstücke; mo­
derne Kunst in Porzellan
Die Höchster Erlebnis-Manufaktur
Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums im Jahr 1996 zog die Höchster PorzellanManufaktur in ein historisches Industriegebäude – den »Neuen Porzellanhof«. Dort
wurde 2002 im Rahmen der Erweiterung eine Erlebnis-Manufaktur geschaffen,
wo der kunsthandwerkliche Prozess der Porzellan-Herstellung von der Zubereitung der Porzellanmasse über die Modellierung bis hin zur Bemalung in Handarbeit »im Original« beobachtet werden kann. Für viele Besucher gehört das An­
rühren der Porzellanmasse, ein zähflüssiger Brei aus den natürlichen Rohstoffen
Kaolin, Feldspat, Quarz und Wasser, zu den Höhepunkten der Führung. Und wenn
aus dieser unansehnlichen gräulichen Masse filigrane Figuren und Skulpturen, modische Accessoires, Schmuckstücke oder die vielen handbemalten Teile eines wunderschönen Tafelservices entstehen, ruft das immer wieder Begeisterung hervor.
Darüber hinaus versucht die Manufaktur mit Seminaren zum Porzellanmalen, ei­
nem Kunsthandwerkermarkt im November oder dem alljährlichen Adventsbasteln
interessierten Teilnehmern die Kunst der Porzellan-Herstellung näher zu bringen.
Tradition und Moderne
Neben den vielen schönen Dingen für Kaffeetisch und Tafel fertigt die Manufaktur auch wirklich Außergewöhnliches an: Uhren mit handbemalten Ziffernblättern, Lesezeichen und Brieföffner, Manschettenknöpfe
und ein Unikat im wahrsten Sinne des Wortes – die erste und weltweit einzige Handtasche aus Porzellan, die
mit einer äußerst aufwendigen Rosenmalerei verziert ist. Zur Imagepflege wird seit einigen Jahren bevorzugt
moderne Kunst – z. B. Lampen, Vasen, Schalen und andere Wohnaccessoires – in Porzellan umgesetzt. Und
das, ohne Traditionen wie etwa Reproduktionen historischer Porzellankunst (im wesentlichen Höchster Formen des 18. Jahrhunderts) zu vernachlässigen.
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14
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Kalle GmbH
Haushalt und Ernährung
Der Würste schönste Kleider – von der Kalle GmbH aus Wiesbaden
Das Kleid der Wurst zu schneidern, das ist die Aufgabe der Kalle GmbH. Wer Wurst aus einer künstlichen Haut
pellt, schält, zieht, der kann die passgenaue Arbeit des Wiesbadener Unternehmens bewundern. Wie angegossen sitzt die Pelle, die hier in der Region in höchster Qualität und perfekter Konsistenz hergestellt wird.
Kalle ist einer der weltweit führenden Produzenten von industriell hergestellten Wursthüllen auf Viskose-,
Kunststoff- und Textilbasis und damit einer der wichtigsten Partner für die fleischverarbeitende Industrie und
das Metzgerhandwerk. Doch das Sortiment besteht nicht nur aus Wurstgewändern – ob schwarz, weiß, bunt,
bedruckt oder in Netzoptik –, auch für Wischlappen, sogenannte Schwammtücher, ist Kalle Spezialist.
Von Farben und Lacken zu nahtlosen Wurstkleidern und farbenfrohen
Auf einen Blick
Wischwundern
Gründung: 1863 durch
Die Firmengeschichte nahm im Jahr 1863 ihren Anfang. Damals konzentrierte sich
Dr. Wilhelm Kalle
Kalle auf die chemische Produktion von Farben und Lacken. Die Kalle GmbH, die
Größe: 1.300 Mitarbeiter weltweit,
1926 in der I.G. Farben aufging und deren Anteile nach dem Zweiten Weltkrieg
davon 700 in Wiesbaden
von Hoechst übernommen wurden, war lange Zeit eines der großen ChemieProduktionsbetriebe: Chile, DäneUnternehmen in Deutschland. Unabhängigkeit von dem international agierenden
mark, Niederlande, Österreich, Polen,
Chemie-Konzern erreichte Kalle 1997, als das Firmenmanagement zusammen mit
Tschechien, Ungarn, USA
einem Finanzinvestor die Anteile von Hoechst kaufte. 1929 verlagerte Kalle die
Produktion von Farben auf Wurstpellen; das Produkt wurde »Nalo« getauft, abgeleitet von nahtlos. Das Geschäft mit der Wursthülle bestimmt rund 80 Prozent des Umsatzes der Kalle GmbH,
der Kundenstamm reicht von kleinen Metzgereibetrieben, die über Händler beliefert werden, bis hin zu großmÉêäÉ=MOU=
en
fleischverarbeitenden Unternehmen.
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1955 begann die Schwammtuch-Produktion. Die farbigen Wischlappen mit typischer Rautenprägung werden im
Haushalt, von Profireinigern, Fluggesellschaften und Autoherstellern verwendet. Kalle Schwammtücher sind aus
Cellulose und Baumwollfasern hergestellt, also kompostierbar und deshalb nach Gebrauch einfach zu entsorgen.
Multitalent Wursthülle: atmungsaktiv, flexibel, bunt oder würzig
Die Hülle ist das Kleidungsstück der Wurst, sie gibt ihr die Form und beeinflusst ihre Haltbarkeit. Und sie entscheidet über das Erscheinungsbild. So wollen viele Kunden, dass die Wursthüllen mit ihrem Logo bedruckt
werden. Und sie kann noch allerlei mehr, die Nalo-Hülle von Kalle: Es gibt sie mit Barrierefunktion für lang an«=e¸ÅÜëíÉê=mçêòÉää~åJj~åìÑ~âíìê=
haltende
Frische, sie ist luftdurchlässig, aber fettundurchlässig, atmungsaktiv, flexibel und trotzdem fest. Sie
existiert in glänzender und matter, bunter oder farbloser Ausführung mit rauer oder glatter Oberfläche. TeilqÉäKW=HQV=SV=PMM=VMOJM=
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weise verfügt sie sogar über einen speziellenSRVOV=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
Gewürzauftrag, der dem fleischverarbeitenden
bJj~áäW=áåÑç] Unternehmen
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das Würzen und Dekorieren der Wurst erleichtert.
Die
Wursthüllenschläuche
kommen
fertig zur Verarbeitung
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hoechster-éçêòÉää~åKÇÉ=
beim Kunden an. Er muss den Schlauch einfach auf die Abfüllmaschine stülpen, sie befüllen, und fertig ist die
Wurst, die wir dann feinsäuberlich wieder aus ihrer Hülle pellen.
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mÉêäÉ=NMO= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
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15
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Haushalt und Ernährung
Unilever Deutschland Produktions GmbH & Co. OHG
Das Langnese-Werk der Unilever Deutschland Produktions GmbH & Co. OHG in
Heppenheim – Europas größte Eisfabrik
Lecker, lecker … was da vom Fließband rollt. Und vor allem im Sommer, wenn die Temperaturen Rekordwerte
erreichen, heiß begehrt! Jeder Finne verspeist über zwölf Liter pro Jahr davon, die Dänen schaffen acht Liter,
die Deutschen und die Franzosen sechs, die Spanier, Engländer und Niederländer rund fünf. Die Rede ist von
mÉêäÉ=MOU=
Speiseeis
– kalt und süß, in allen nur erdenklichen Geschmacksrichtungen, von Schokolade und Vanille über
Nuss
und
Nougat bis hin zu fruchtigen= Varianten wie Lemon, Erdbeer oder= Kirsch. In der Hochsaison sind im
=
Langnese-Werk in Heppenheim 740 Beschäftigte mit der Herstellung der eisigen Köstlichkeiten beschäftigt;
sie produzieren rund 500 Liter Eis … pro Minute!
175 Millionen Liter Jahresproduktion
Auf einen Blick
Da können die Mitarbeiter trotz der frostigen Umgebung – in Kühlräumen und
Gründung: 1929 / 30 ZusammenLagern herrschen Temperaturen von bis zu minus 37 Grad Celsius – ganz schön
schluss der Margarine Unie/Union und
ins Schwitzen geraten. In den heißen Sommermonaten müssen Sonderschichten
Lever Brothers Ltd. zu Unilever; 1935
gefahren werden, um der Nachfrage gerecht zu werden; dann rollen täglich eini­
Import des ersten Eis am Stiel nach
ge Dutzend Lkw’s bis zum Dach voll beladen mit Eispackungen aus den Werks­
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Hamburg, 1936 Eintrag der Langnesetoren. Bei ca. 250 verschiedenen Sorten ist für jeden Eisfreund das Passende daEiskrem GmbH in das Berliner Handelsm~ääÉëâÉëíêaße=PO=
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bei … Capri, Calippo
oder Cremissimo, Nogger oder
der Klassiker Magnum, den
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es als Classic, Mandel, Weiss, Yoghurt Fresh, Temptation Fruit und Gold – dem
Größe: 740 Mitarbeiter
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hoechster-éçêòÉää~åKÇÉ=
(Werk Heppenheim)
jüngsten Kind der Magnum-Familie – gibt. Kleine Eisfans haben den »Flutsch­
Produkte: Magnum, Langnese Crefinger« mit seiner lustigen Form und den knalligen Farben oder »Mister Knister«,
= Milchzeit, Flutschfinmissimo, Capri,
das Eis mit den prickelnden Perlen, in ihr Herz geschlossen.
ger, Nogger,mÉêäÉ=MSO=
Calippo, Minimilk u. a.
Langnese-Eiskrem wird unter einem eigenen Namen, aber mit identischem Logo
in Österreich und der Schweiz, Frankreich und England ebenso verkauft wie in Spanien, Italien oder der Türkei.
Etwas jedoch hat nur Deutschland vorzuweisen: den Song »Like Ice in the Sunshine« aus der Kinowerbung der
80er Jahre, der bis heute untrennbar mit der Marke Langnese verbunden ist.
=
=
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Noggern ohne Reue …
Für die Herstellung von Eis werden die Grundstoffe Milch, Pflanzen- oder Butterfett sowie Zucker verwendet.
Hinzu kommen – je nach Sorte – Nüsse, Kakao, Karamell, Schokolade, Nougat oder verschiedene Früchte.
Trotz dieser gehaltvollen Zutaten muss eine Portion Eis keine Kalorienbombe sein: So enthält ein Magnum
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Classic
in etwa die gleiche Menge Zucker wie ein 150 g-Becher Fruchtjoghurt und 260 kcal. Wem das zu viel
ist, der kann auf andere Sorten umsteigen wie zum Beispiel auf Nogger mit 210, Domino mit 130, Solero mit
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99
oder Capri-Eis mit gerade einmal 50SROMP=táÉëÄ~ÇÉå=
kcal …
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16 Wissensregion FrankfurtRheinMain
LSG Sky Chefs
Haushalt und Ernährung
LSG Sky Chefs – Speisen über den Wolken
Hähnchenbrust mit einer Champignonsauce an Gemüse, ein gemischter Salat mit Balsamico-Dressing, ein
Brötchen, Butter, ein Pudding mit Früchten – das alles findet Platz auf einem Tablett in der Größe eines
Din A4-Blattes, zumindest, wenn es hoch oben in 10.000 Metern Höhe serviert wird. Qualitativ und geschmacklich anspruchsvolle Speisen herzustellen und auf kleinstem Platz unterzubringen, das ist das tägliche
Brot der LSG Sky Chefs, dem größten Airline-Caterer weltweit. 1966 gründete die Deutsche Lufthansa AG
das Tochterunternehmen LSG Lufthansa Service GmbH, das im Jahr 2001 die 1942 von American Airlines gegründete Catering-Gesellschaft Sky Chefs übernahm und seitdem unter dem Markennamen LSG Sky Chefs
firmiert.
200 Standorte, 600 Köche, 418 Millionen Mahlzeiten
Santiago und New York, Kapstadt und Moskau, Shanghai und Wellington –
LSG Sky Chefs ist auf allen Kontinenten vertreten und behauptet sich mit rund
200 Standorten in 49 Ländern der Welt als Marktführer in Sachen Airline-Catering. Die Produktpalette reicht dabei von Getränken, heißen und kalten Snacks
über Economy-Frühstück, Premium-Mittags-Menüs und First-Class-Dinner mit
Champagner bis hin zu koscheren Speisen, Menüs ohne Schweinefleisch und
vegetarischem Essen.
Auf einen Blick
Gründung: 1966
Größe: weltweit 31.000 Mitarbeiter,
am Standort Frankfurt rund 4.200
Kunden: mehr als 300 Airlines, u. a.
Lufthansa, Quantas, Virgin Atlantic,
Alaska Airlines
Die 600 Chef-Köche der LSG Sky Chefs haben viel zu tun: Weltweit wurden im Jahr 2007 rund 418 Millionen
Mahlzeiten, das heißt mehr als eine Million Mahlzeiten am Tag, für 300 Airlines hergestellt. Qualität, innovative Food-Trends und das Preis-Leistungs-Verhältnis stehen im Mittelpunkt der kulinarischen Philosophie der
LSG Sky Chefs.
Expertise über das Catering hinaus
Neben der Speisenherstellung und -belieferung bietet das Leistungsportfolio von LSG Sky Chefs auch die Betreuung von Airlines in allen Fragen des Bordservice sowie Entwicklung und Bereitstellung der erforderlichen
Ausrüstung für den Flugservice wie etwa Trolleys, Geschirr, Besteck, Decken und Kopfhörer. Zusätzlich zum
Airline-Catering betreibt LSG Sky Chefs im Auftrag von Fluggesellschaften weltweit rund 120 FlughafenLounges und ist in Deutschland zudem mit 27 »Ringeltaube«-Einkaufsmärkten an deutschen Flughäfen aktiv.
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Wissensregion
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17
Haushalt und Ernährung
M. Kappus GmbH & Co Feinseifen- und Parfümeriefabrik
Alles Sauber! – Die M. Kappus GmbH & Co Feinseifen- und Parfümeriefabrik
»Sie waschen, sie waschen, sie waschen den ganzen Tag …« so heißt es in einem alten Kinderlied. Aber was
wären die »fleißigen Waschfrauen« ohne Seifen, mit denen nicht nur die verfleckte Wäsche, sondern auch
mancher kleine Schmutzfink auf zwei Beinen wieder strahlend sauber wird. Seifen in allen möglichen Farben,
Formen und Duftnoten stellt die M. Kappus GmbH & Co Feinseifen und Parfümeriefabrik in Offenbach am
Main her – und das nicht zu knapp. Mit 40.000 t bzw. 400 Millionen Stücken Seife jährlich ist Kappus der
größte Seifenhersteller in Westeuropa. Neben Offenbach am Main gibt es noch zwei weitere Standorte – in
Riesa /Elbe und in Krefeld, wo die Grundseifen produziert werden.
Auf einen Blick
Gründung: 1848 durch den Parfümverfertiger Johann Martin Kappus
Größe: rund 350 Mitarbeiter, davon
ca. 150 in Offenbach am Main
Produkte: Feinseife, Transparentseife,
Toilettenseife, Flüssigseife, Syndets,
Shampoos, Duschgels, Lotions, Rasierwasser, Rasiercremes, Kosmetik-/Pflegeprodukte, Parfüms
Seifensieden in drei Phasen: Verseifen – Ausflocken – Verschleifen
Zur Herstellung der Grundseife wird ein Gemisch aus Fetten unter Wärme mit
Natronlauge zur Reaktion gebracht; ein Seifenleim entsteht, der zur vollständigen
Verseifung weiter verkocht wird. Beim anschließenden Ausflocken wird die Seife
durch Zugabe von Kochsalz von der Lauge getrennt, wobei sich der Seifenkern
nach einer gewissen Ruhezeit an der Oberfläche absetzt. In der dritten und letzten Phase des Seifensiedens wird der Seifenkern noch einmal mit Wasser versetzt
und durch Zusatz von Natronlauge und Kochsalz in mehrere Schichten getrennt,
deren erste die Grundseife enthält. Diese Grundseife kann nun mit verschiedenen
Ingredienzien vermischt und zur fertigen Seife weiterverarbeitet werden.
Für besondere Anlässe präsentieren sich die Fachleute von Kappus als »Spezialisten für Maßanzüge« und bringen die Ideen der Kunden in die richtige SeifenmÉêäÉ=MMT=
form.
Kappus produziert Eigenmarken in vielfältigen Formen, Farben, Verpackungen und verschiedenen Zusammensetzungen.
Dies ermöglicht den Kunden,
ihre eigene Marke= – zum Beispiel für ein außergewöhnliches
=
=
Give-Away – »zu entwickeln« oder eine Promotion-Kampagne »mit ganz besonderen Duft« zu realisieren.
Lemon & Lime, Cherry & Mint, Ananas & Vanilla
Trotz starker Konkurrenz durch die allseits beliebten Flüssigseifen haben sich die Seifenstücke von Kappus bislang hervorragend am Markt behaupten können. Ökologische Produktionstechniken, Top-Qualität – es werden nur hochwertige Fette wie Rinderspeisetalg, raffiniertes Palmöl oder Kokosöl verwendet – und nicht zuletzt das pfiffige Design der Seifen sind wichtige Kaufargumente. Und um kreative Einfälle ist man bei Kappus
nie verlegen. Neben Frucht- oder Blumenseifen wie z. B. Blue Iris oder Red Poppy gibt es für Kinder und ande«=ipd=pâó=`ÜÉÑë=
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re
jung Gebliebene die Seifenserien Bauernhof
und Safari, die mit===================«==ipd=pâó=`ÜÉÑë=
Katz’ und Kuh, Schaf und Schwein bzw.
Känguru Jumpy, Kamel Dandy und Elefant Jumbo schaumigen Spaß in jedes Badezimmer bringen. Und alle
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Jahre
wieder dürfen natürlich seifige
Nikoläuse, Schneemänner, Weihnachtsengel
samt Sonne, Mond und
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Sternenzauber nicht fehlen …
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18 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
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nie wieder bohren ag
Haushalt und Ernährung
Die »nie wieder bohren ag« in Hanau
Der Name ist Programm: In gefliesten Räumen wie Badezimmer oder Küche, auf edlen Holz- oder Natursteinböden und -wandverkleidungen, auf Metall oder Glas – überall da, wo Wände, Böden und Materialien unversehrt bleiben sollen und trotzdem eine Befestigungsmöglichkeit her muss, kommen die innovativen Produkte
der nie wieder bohren ag zur Anwendung. Das Unternehmen aus Hanau, das im Jahr 2005 gegründet wurde,
liefert
hochwertige Wohnaccessoires, allen voran Badaccessoires, die mit der eigenen nie wieder bohren-BemÉêäÉ=MMT=
festigungstechnik
ausgestattet sind – die also
=
= ganz ohne Lärm und =Schmutz und ohne Leitungen oder wertvolle Oberflächen zu beschädigen, befestigt werden können.
300 Kilo starke Haken
Die international patentierte bohrlochlose Befestigungstechnik des Unternehmens
Auf einen Blick
besteht aus einem extrem leistungsfähigen und unverrottbaren Einkom­ponenten­
Gründung: 2005
kleber in Kombination mit einem Spezialadapter als Mittler zwischen Kleber und
Größe: 28 Mitarbeiter
zu befestigendem Objekt. Ein nie wieder bohren-Adapter mit einem Durchmesser
Projekte: Erschließung internationaler
von nur 5 cm kann zum Beispiel dauerhaft ein Gewicht von 15 Kilogramm tragen; Märkte: Kooperationen mit Industriefür
wenige Minuten trägt er sogar ein Gewicht
von bis zu 300 Kilogramm.
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=======«==ipd=pâó=`ÜÉÑë=
===================«==ipd=pâó=`ÜÉÑë= partnern, die ihre eigenen Endprodukte
(z.B. Wäschetrockner, Sonnenrollos)
qÉäKW=HQV=SNMO=OQMJUUM=
=ipd=pâó=`ÜÉÑë=
Zur
Produktpalette gehören aktuellaçêåÜçÑëíê~—É=PU=
ein Hakenprogramm, rund 20 Badaccessoiremit nie-wieder-bohren-BefestigungsSPOSP=kÉìJfëÉåÄìêÖ=
bJj~áäW=áåÑç]äëÖëâóÅÜÉÑëKÅçã=
=gçëÉÑáåÉ=`çêëíÉå=
Serien, Türstopper sowie ein Küchenrelingprogramm; darüber hinaus bestehen
technik ausstatten; Ausbau des ObjektïïïKäëÖëâóÅÜÉÑëKÅçã=
Kooperationen mit Herstellern von Spiegelschränken, Duschpaneelens und Dusch- geschäfts (Ausstattung von Bürogebäuden, Hotels, Krankenhäusern)
wänden.
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Sanitärfachmann
Ernst Georg Ortmann hatte die zündende Idee und entwickelte
Auszeichnungen: Hessen Champion
»Jobmotor« 2007
= starke, schnelle, saubere und vor allem reversible Befestigungsalternative zum
die
Bohren. 2005 verkaufte er alle Rechte daran an die neu gegründete nie wieder
bohren ag, die seither die Technik sowie die unzähligen Anwendungsmöglichkeiten
der bohrlochlosen Befestigungstechnik weiterentwickelt und international vermarktet.
Preisgekrönt: Die nie wieder bohren ag ist »Hessen Champion 2007«
Die nie-wieder-bohren-Produkte sind in Deutschland und in etwa 20 europäischen Ländern in Baumarktketten, Möbelhäusern und über Internetversand erhältlich. Rund eine Million verkaufte Produkte allein in
den ersten drei Jahren des Bestehens zeigen das Potenzial des Unternehmens, das auch von der hessischen
«=jK=h~ééìë=dãÄe=C=`ç= anerkannt wurde: Sie zeichnete die nie wieder bohren ag 2007 als »Hessen Champion« in
Landesregierung
der Kategorie »Jobmotor« aus – ein Preis, mit dem Unternehmen prämiert werden, die überdurchschnittlich
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haben.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
19
Perishable Center GmbH + Co. Betriebs KG
Haushalt und Ernährung
Perishable Center Frankfurt – der größte »Fischereihafen« Deutschlands
Hätten Sie’s gewusst? Dass im Perishable Center am Flughafen Frankfurt / Main jährlich rund 26.000 Tonnen
Frischfisch aus 30 Ländern umgeschlagen werden? Und damit mehr als in Hamburg, Wilhelmshaven, Bremen
oder irgendeinem anderen großen deutschen Seehafen per Schiff angelandet werden? Dass hier Seehecht
und Victoriabarsch lagern, aber auch süße Erdbeeren und exotische Früchte, feinster Spargel, Hummer und
Rindersteaks, edle Pilze und – um eine erlesene Tafel perfekt zu machen – sogar frische Rosen für die Tisch­
dekoration? Schade nur, dass die Umgebung mit bis zu minus 24 Grad Celsius viel zu frostig ist, um hier länger genussvoll zu verweilen.
Auf einen Blick
Gründung: Juni 1995 (als erstes
seiner Art in Deutschland)
Mitarbeiter: ca. 100 Mitarbeiter
Größe: 9.000 m² Kühlfläche
(Erweiterung geplant)
Umschlag: 300 bis 500 Tonnen Ware
täglich, darunter Fleisch, Fisch, Krusten­
tiere, Obst, Gemüse, Blumen, Pflanzen, Pharmazeutika, Medikamente
Manche mögen’s kalt!
Die vielen Frischwaren, die täglich aus der ganzen Welt in Frankfurt am Main eintreffen, werden direkt vom Flugzeug in das Perishable Center transportiert und
dort in einem der 18 verschiedenen Kühlhäuser gelagert. Eine produktspezifische
Kühlung ist wichtig, denn Frischfisch benötigt andere Temperaturen als zum Beispiel Tomaten, Tulpen oder Medikamente! Um eine Unterbrechung der Kühlkette
zu verhindern, sind deshalb 250 Kontrollsensoren und jede Menge Technik im
Einsatz. Allerdings bleiben die meisten Waren auch nur kurz im Perishable Center, denn dank der direkten Anbindung an Flughafenvorfeld und Straße sowie
einer zeitsparenden Warenabfertigung ist der Durchfluss verderblicher Güter in
nur wenigen Stunden möglich.
In Europas modernstem Luftfrachtumschlagplatz für verderbliche Güter können bis zu 200.000 Tonnen Frischware pro Jahr sortiert, kommissioniert und produktspezifisch gelagert werden. Das Perishable Center Frankfurt verfügt über 9.000 m² Lagerfläche mit 18 verschiedenen Temperaturbereichen und ist rund um die Uhr
365 Tage im Jahr geöffnet.
Im Service inbegriffen …
Der Kunde ist auch im Perishable Center König: Neben der Lagerung verderblicher Waren werden zusätzliche
Serviceleistungen angeboten – zum Beispiel die Nachbeeisung von Fisch, die bedarfsgerechte Portionierung
von Waren oder das Umpacken von Blumen in Proconas (Eimer). Und was die Kunden sicherlich besonders
freut, ist der Versuch, die notwendigen Behördenwege möglichst kurz zu halten. Als anerkannte Grenzkon­
trollstelle der Europäischen Union (Port of First Entry) sind die Behörden Veterinäramt, Pflanzenschutzdienst
sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung direkt vor Ort, um die eingeführten Waren zu begutachten … damit wir auch morgen noch ohne Bedenken genießen können.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Wella AG
Haushalt und Ernährung
Keine Haarspalterei: die Wella AG von Procter & Gamble Salon Professional
Ob lockig, wellig oder glatt, lang oder kurz, hell oder dunkel, dicht oder fein, bei Wella dreht sich alles um
Haare. Aufhellen, Strähnchenfärben, Tönen, Schneiden, Föhnen, Stylen – mit Fokus auf dem Tagesgeschäft
der Friseure vertreibt die Wella AG eine umfangreiche Palette an friseurexklusiver Haarfarbe, Pflege- und
Stylingprodukten sowie Equipment. Die Wella AG ist ein Tochterunternehmen von Procter & Gamble, deren
Konzernsparte P&G Salon Professional am Standort Darmstadt ansässig ist. Procter & Gamble beschäftigt
weltweit mehr als 135.000 Mitarbeiter in über 80 Ländern. Die Marke Wella Professionals, die Haarfarbe,
Pflege- und Stylingprodukte sowie Friseurgeräte im Portfolio hat, ist der Marktführer für professionelle Haarfarben in Deutschland.
Über 125 Jahre Erfahrung – hier müssen niemandem graue Haare
wachsen
1880 machte sich der 26jährige Friseur Franz Ströher selbstständig und fertigt Perücken, Zöpfe und Haarteile für modisch Interessierte. Er erfindet das Tüllemoid,
einen wasserfesten Haartüll aus Kunststoff für Perücken. 1904 eröffnet Ströher
seine erste Fabrik im sächsischen Rothenkirchen. In den 20ern beginnt die Firma
Dauerwellprodukte herzustellen, der Name »Wella« erinnert daran. Nach dem
Zweiten Weltkrieg eröffnet die Familie Ströher im hessischen Hünfeld eine neue
Fabrik. In den 60er Jahren bringt Wella neben den Salonprodukten auch Haarpflegeprodukte für den Hausgebrauch heraus; in den 70er Jahren wird das Stylingprodukt-Portfolio um Shampoos und Haarsprays erweitert. 2003 erwirbt Procter
= Gamble Wella und wird damit zum weltweit größten Haarspezialisten.
&
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Im
= hauseigenen Museum zeigt Wella= 300 Exponate zur Geschichte der Schönheits­
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pflege. Angefangen bei der ägyptischen Hochkultur bis in die Neuzeit finden sich
hier Objekte aus sechs Themenbereichen: Haut- und Körperpflege, Dekorative Kos­
metik, Duft und Parfum, Friseurhandwerk, Bart und Rasur, Haare.
Auf einen Blick
Gründung: 1880
Größe: 1.200 Mitarbeiter
(in Darmstadt)
Wella Professionals-Produkte:
Farbe: Colorationen, Tönungen,
Blondierungen
Pflege: Shampoos, Conditioner,
Haarmasken, -kuren, -elexire
Styling: Modelliersprays, Mousses,
Fluids, Lotions, Creme-Waxe, Gels
für Pflege, Halt und Glanz
Friseurgeräte: Föhne, Glätteisen,
Lockenstäbe
Tiefes Braun, pulsierendes Rot, strahlendes Blond
Der Fokus bei P&G Salon Professional liegt ganz auf den Bedürfnissen von Friseuren: Neben der Herstellung
von friseurexklusiven Produkten – wie Haarfarben von Koleston Perfect oder Color Touch, den Pflegelinien
Lifetex und System Professional und den Stylingprodukten von High Hair und System Professional sowie den
«=cê~éçêí=^d=Sassoon Professional, Sebastian Professional, Kadus und Londa – betreibt
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Marken
Wella in Darmstadt ein
großes Entwicklungs- und Forschungszentrum für die Bereiche Farbe, Pflege und Styling mit ca. 370 MitarbeicäìÖÜ~ÑÉå=cê~ÅÜíòÉåíêìã=dÉÄK=QRQI=qçê=OS=
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tern. Deutschlandweit können sich Friseure in acht Wellastudios trainieren und schulen lassen, beispielsweise
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zu den neuesten Trends, Farbtechniken
oder Salonmanagement. An den Wellastudio-Schulungen nehmen
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deutschlandweit jährlich über 30.000 Friseure teil.
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=Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
21
22 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Umwelt und Gesundheit
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
23
Umwelt und Gesundheit
Karte »Umwelt und Gesundheit«
8 Gießen
!
22
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Fulda
21
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4
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Wiesbaden !
7
5
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18 !
19
2
!
16 !
15 !
17
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23
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10
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12 Frankfurt
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am Main
24
20 !
13 Hanau
!
!
6
11
14
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9
! ! !Offenbach
1
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25
am Main !
Aschaffenburg
Mainz
Darmstadt
3
!
Worms
1 Biotest AG, Dreieich ............................................................................................................................................25
2 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein ...........................................................26
3 BRAIN AG, Zwingenberg ....................................................................................................................................27
4 Brita GmbH, Taunusstein ....................................................................................................................................28
5 Chemische Fabrik Budenheim KG, Budenheim ................................................................................................29
6 Deutscher Wetterdienst (DWD), Offenbach am Main .....................................................................................30
7 Eckelmann AG, Wiesbaden ................................................................................................................................31
8 Fachhochschule Gießen-Friedberg, Fachbereich KMUB, Gießen ....................................................................32
9 Forschungszentrum Biodiversität und Klima, Frankfurt am Main ...................................................................33
10 Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Bad Homburg vor der Höhe ..........................................................34
11 Geohumus International GmbH, Frankfurt am Main .......................................................................................35
12 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Bienenkunde, Oberursel (Taunus) ................................................36
13 Heraeus Noblelight GmbH, Hanau ....................................................................................................................37
14 Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH, Frankfurt am Main ................................................38
15 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutsches Kinderkrebsregister ...................................................... 39
16Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie .............40
17 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften ......................................................41
18Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften,
Department für Angewandte und Analytische Paläontologie ........................................................................42
19 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Internationales Zentrum für Elfenbeinforschung ..........................43
20 Merz GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main .................................................................................................44
21 Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim ..............................................................45
22 Mundipharma GmbH, Limburg an der Lahn ....................................................................................................46
23 Ohropax GmbH, Wehrheim ...............................................................................................................................47
24 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main .................................................................................48
25 SCHWIND eye-tech-solutions GmbH & Co. KG, Kleinostheim ........................................................................49
24 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Biotest AG
Umwelt und Gesundheit
Biotest AG: Spezialisten für Plasmaproteine
Durch einen transparenten Schlauch läuft die rote Flüssigkeit in einen Behälter. Dort wird sie durch Zentrifugie­
ren in ihre Bestandteile aufgelöst. Dabei werden Blutplättchen sowie rote und weiße Blutkörperchen abgetrennt und in den Körper des Spenders zurückgeführt. Übrig bleibt nur das Blutplasma, das die Biotest AG zu
hochreinen Medikamenten weiterverarbeitet.
Das Dreieicher Unternehmen ist Spezialist für Immunologie und Hämatologie und konzentriert sich auf die Bereiche Pharma und Diagnostik. Neben Pharmazeutika zur Behandlung von Blut- und Immunerkrankungen
stellt Biotest auch Reagenzien und Systeme zur Diagnostik bei Transfusionen und Transplantationen her.
Global: Biotest vertreibt seine Produkte in über 160 Ländern der Erde
1946 als Biotest-Serum-Institut GmbH durch Carl-Adolf Schleussner und Dr. Hans
Schleussner gegründet, konzentrierte sich das Familienunternehmen anfangs auf
die Forschung im Bereich Blutgruppenserologie. 1986 erfolgte die Umwandlung in
die Biotest AG, die den weiteren Ausbau der Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostik vorantrieb; 1987 ging die Firma an die Börse.
Patienten, Kliniken, Praxen, Labors und Unternehmen in über 160 Ländern der
Erde nutzen die Produkte des Pharma-Unternehmens. Gerade weil die BiotestProdukte höchste Standards erfüllen, werden sie auch in Märkten mit den höchsten Zulassungsvoraussetzungen vertrieben.
Auf einen Blick
Gründung: 1946
Größe: 2.000 Mitarbeiter,
davon in Dreieich ca. 800
Niederlassungen: 11 (Deutschland,
USA, Benelux, Frankreich, England,
Griechenland, Italien, Japan, Österreich, Schweiz, Ungarn)
Auch in der Entwicklung engagiert sich Biotest und entwickelt biotechnologische Arzneimittel, so genannte
Biotherapeutika, auf der Basis gentechnologisch erzeugter Wirkstoffe für die Behandlung von Rheumatoider
Arthritis, Psoriasis (Schuppenflechte), Blutkrebs und anderer Autoimmunerkrankungen.
Produkte für Gesundheit und Hygiene
Das wertvolle menschliche Blutplasma, das Grundlage der Biotest-Pharmazeutika ist, wird in einem langwierigen Prozess zu verschiedenen Medikamenten weiterverarbeitet. Aus den Plasmaproteinen werden Immunglobuline (Antikörper), Gerinnungspräparate und Proteinlösungen hergestellt, die bei Antikörpermangel oder
Autoimmunerkrankungen, bei schweren bakteriellen Infektionen, in der Transplantation sowie bei der Behand­
lung von Blutgerinnungsstörungen zum Einsatz kommen.
Die diagnostischen Produkte aus dem Hause Biotest sind Systeme zur Blutgruppenbestimmung und Anti­
körperdiagnostik sowie Nachweissysteme für humanpathogene Viren und Bakterien. Zudem vertreibt das
Unternehmen Vorrichtungen zur Hygieneüberwachung der Umgebungsluft, die in der Produktion von Pharmazeutika und Kosmetika sowie in der Nahrungsmittelindustrie benötigt werden, überall da, wo Herstellungsprozesse keimfrei ablaufen müssen. Im Marktsegment von Produkten zur Reinheitsüberwachung von Luft und
mÉêäÉ=MTM= gehört Biotest zu den führenden Herstellern weltweit.
Oberflächen
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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25
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Umwelt und Gesundheit
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG in Ingelheim am Rhein
Wer schon einmal verzweifelt nach Luft gerungen und geglaubt hat, er müsse gleich ersticken, der weiß, dass
in solchen Momenten schnelle und effektive Hilfe not tut. Es gibt zahlreiche Medikamente zur Behandlung von
Bronchitis, Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen – den häufigsten Ursachen für Atembeschwerden oder Atemnot. Sie können als Tabletten bzw. als Saft eingenommen, als Injektion gespritzt oder
inhaliert werden. Für Arzneimittel, die inhaliert werden müssen, hat das Unternehmen Boehringer Ingelheim
einen neuen Inhalator, den Respimat® Soft Inhaler, entwickelt, der gegenüber den herkömmlichen Inhalations­
geräten einige entscheidende Vorteile aufzuweisen hat.
Auf einen Blick
Gründung: 1885 durch
Albert Boehringer
Größe: 41.534 Mitarbeiter weltweit,
11.434 in Deutschland und 6.506
(plus 410 Auszubildende) am Standort
Ingelheim
Kompetenzen: Humanpharmazeutika
(Segmente verschreibungspflichtige
Arzneimittel, Selbstmedikamentation,
Industriekundengeschäft (BiopharmamÉêäÉ=MTM= Produktion,
zeutika, Pharmazeutische
=
Pharmachemikalien)),
Präparate für die
Tiergesundheit. Medikamente zur Behandlung von kardiometabolischen,
neurologischen, Infektions- sowie
Atem­wegserkrankungen und im Bereich Immunologie
Inhalieren – das kann doch nicht so schwer sein?
Wie fein muss das Medikament zerstäubt werden? Ist die Dosierung korrekt?
Auf diese Fragen hat der Respimat® Soft Inhaler die richtigen Antworten. Seine
spezielle Zerstäubertechnik verursacht eine sanfte, sehr fein vernebelte und lang
anhaltende Sprühwolke, die dem Patienten viel Zeit für die Koordination von Einatmung und Anwendung des Sprays lässt und es so ermöglicht, besonders viel
Wirkstoff tief in der Lunge zu deponieren. Gelangen bei einem üblichen Dosier­
aerosol gerade einmal 11 Prozent des Wirkstoffes in die Lunge, können es mit
dem Respimat® Soft Inhaler bis zu 39 Prozent sein. Außerdem garantiert der –
selbstverständlich treibgasfreie – Respimat® durch ein hochpräzises Dosiersystem,
dass bei jeder Anwendung die gleiche Menge des Medikaments freigesetzt wird
– ein großer Fortschritt gegenüber der bisherigen Methode, bei der die Dauer
des Drückens über die Dosierung entscheidet.
=
=
=
Boehringer Ingelheim erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet weltweit
Arzneimittel und zählt zu den 15 größten Pharmaunternehmen der Welt. Das
1885 von Albert Boehringer in Nieder-Ingelheim gegründete Unternehmen befindet sich seit seinem Ursprung in Familienbesitz und feiert 2010 sein 125-jähri­
ges Bestehen.
Im Dienst von Mensch – und Tier!
Boehringer Ingelheim engagiert sich auch bei der Förderung der medizinischen, biologischen, chemischen
oder pharmazeutischen Wissenschaft – so z. B. beim Aufbau eines internationalen Exzellenzzentrums für
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Lebenswissenschaften an der Universität Mainz, an dem nanotechnologische Verfahren erforscht werden soli~åÇëíÉáåÉêëíêaße=PJR=
qÉäKW=HQV=SNMP=UMNJQQMS=
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len,
die die Krebstherapie revolutionieren
könnten. Aber nicht nur der Mensch,
auch Schwein, Pferd und Rind,
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Hund
und Katze profitieren von den Aktivitäten
des Unternehmens. Mit infektionshemmenden
Mitteln, Impf= Jahren Produk­
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============ÄáçíÉëíKÇÉ
stoffen, Futtermitteln und Spezialpräparaten
entwickelt Boehringer Ingelheim
seit nun über 50
te für die Tiergesundheit, wo es unter den auf diesem Feld tätigen pharmazeutischen Unternehmen in Deutsch­
=
land
an dritter Position steht.
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ïïïKÄçÉÜêáåÖÉêJáåÖÉäÜÉáãKÇÉ= ============boehringer-áåÖÉäÜÉáãKÇÉ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
BRAIN AG
Umwelt und Gesundheit
Biotechnology Research and Information Network – die BRAIN AG in Zwingenberg
Ein schönes Glas Wein an einem lauen Sommerabend – das ist ein Traum für jeden Genießer. Was dieser kühle Trunk mit »weißer Biotechnologie« zu tun hat, macht man sich in solchen Momenten kaum bewusst. Und
dennoch
ist die Winzerkunst ein schönes Beispiel dafür, wie sich die Menschen Biotechnologie seit JahrtaumÉêäÉ=MTM=
senden
zu
Nutze machen. Denn es sind die Hefen – Mikroorganismen – die in nur wenigen Tagen den Zucker
=
in der Maische zu Alkohol (Ethanol) und CO2 vergären … Mechanismen wie diese dienen der BRAIN AG in
Zwingenberg als Modell bei der Erforschung und Entwicklung natürlicher Substanzen, mit deren Hilfe sich
viele industrielle Prozesse verbessern oder vereinfachen lassen.
=
=
=
Über 3,5 Milliarden Jahre Evolution bilden den »Werkzeugkasten der Natur«
»Wir entwickeln für unsere Kunden in der chemischen, pharmazeutischen, Kosme­
Auf einen Blick
tik- und Nahrungsmittelindustrie neue, bioaktive Naturstoffe«, erklärt Dr. Holger
Gründung: 1993 in Darmstadt
Zinke, Mitgründer und Vorstandsvorsitzender der BRAIN AG. Im BioArchiv des
Größe: ca. 75 Mitarbeiter
Unternehmens lagern deshalb bei Temperaturen von minus 80 Grad Celsius MillioArbeitsgebiete: Bioaktive Naturstoffe,
nen
von Mikroorganismen aus ganz unterschiedlichen Lebensräumen – Grundlage Enzyme und Biokatalysatoren, Entwick«=_áçíÉëí=^d=
für die Suche nach bisher unbekannten bioaktiven Enzymen und Naturstoffen. Für lung von Produktionsstämmen
i~åÇëíÉáåÉêëíêaße=PJR=
qÉäKW=HQV=SNMP=UMNJQQMS=
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die
Waschmittelindustrie sind etwa Enzyme
von Interesse, die durch Spaltung
von
Auszeichnungen: Dt. Umweltpreis
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bJj~áäW=fåîÉëíçê|oÉä~íáçåë]=
=aêK=jçåáâ~=_ìííâÉêÉáí=
Eiweißen oder Fetten die Schmutzablösung verbessern, in der Lebensmittelverar2008, ausgewählter Ort im Land der
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============ÄáçíÉëíKÇÉ=
beitung ermöglichen andere Enzyme die Intensivierung von Aromen oder die HerIdeen 2008, Auswahl 100 Produkte
der Zukunft 2007, Innovationspreis
stellung von Light-Produkten mit weniger Kohlenhydraten und den Biokatalysato­
=
des Landes Hessen 1998
ren ist es zu verdanken, dass chemische Reaktionen auch ohne hohen Druck und
mÉêäÉ=MQP=
Hitze ablaufen, was Energie und Kosten spart. Bei der Identifizierung und Produk=
tion von neuen bioaktiven Naturstoffen mit den gewünschten Eigenschaften nutzt die BRAIN AG die kreative
=
=
=
Vorarbeit der Natur. »Über 3,5 Milliarden Jahre Erfahrung und Optimierung sind nicht zu überbieten«, ist sich
Dr. Holger Zinke sicher.
»Weiße« Biotechnologie identifiziert und verwendet natürliche Substanzen aus der Natur wie Mikroorganismen und deren Bestandteile für industrielle Prozesse. Der Einsatz von gentechnisch optimierten Pilzen, Bakterien und anderen Kleinstlebewesen trägt dazu bei, Energie und Materialien einzusparen, so die Umwelt zu
schonen und gleichzeitig die wirtschaftliche Wertschöpfung zu erhöhen.
Für den täglichen Gebrauch bestimmt …
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Auch die Verbraucher profitieren – wenn dank Biotechnologie schmutzige Hemden mit weniger Waschmittel
und
bei niedrigeren Temperaturen sauber
werden, wenn Cornflakes knackig
und Mayonnaisen länger frisch
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bleiben
oder sich wichtige Medikamente
wie Antibiotika sehr viel einfacher
und damit preisgünstiger herstel= ===========
ïïïKÄçÉÜêáåÖÉêJáåÖÉäÜÉáãKÇÉ
=boehringer-áåÖÉäÜÉáãKÇÉ=
=pìë~ååÉ=dê~åçäÇ=
len
lassen. Und wenn aus Biomasse Energieträger
wie Biodiesel und Biogas
gewonnen
werden – dann ist das
nicht nur angesichts steigender Benzinpreise eine willkommene Alternative
=
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
27
Brita GmbH
Umwelt und Gesundheit
Brita GmbH – die Experten für Trinkwasserfiltration
Was Tempo für Taschentücher ist, gilt bei Brita für Wasserfiltersysteme. Kaum einer kennt sie nicht, die transparenten Tisch-Wasserfilter, die Kupfer, Blei oder Chlor im Leitungswasser reduzieren. 1966 gründete Heinz
Hankammer die Firma Brita, für die heute weltweit mehr als 950 Menschen arbeiten. Benannt nach Hankammers Tochter hat sich das Taunussteiner Familienunternehmen in 40 Jahren vom Einmannbetrieb zum Weltmarktführer für Wasserfilter entwickelt. Heute leitet Hankammers Sohn Markus die Geschicke der Firma, die
nicht nur für sich in Anspruch nehmen kann, den Tisch-Wasserfilter für den Hausgebrauch erfunden zu haben, sondern die auch im gewerblichen Bereich die Wasseroptimierung entscheidend vorangebracht hat.
Auf einen Blick
Gründung: 1966
Größe: 950 Mitar­beiter weltweit
(davon 500 in Taunusstein)
Referenzen: Industriepartnerschaften
u. a. mit Bosch, Siemens, Russell
Hobbs, Saeco, Samsung
Von der Rhein-Main-Region in die Welt
Brita ist in 13 Ländern mit Tochterfirmen vertreten, u. a. anderem in Frankreich,
Großbritannien, Japan und den USA. Die Experten für Trinkwasserfiltration entwickeln und produzieren Trinkwasser-Filtersysteme für den Haushalt und die gewerbliche Nutzung und vertreiben diese in über 60 Ländern der Welt. An drei
Standorten ist das Unternehmen in der Region vertreten: in Taunusstein-Neuhof,
-Wehen und in Frankfurt. In der Taunussteiner Zentrale, in der rund 500 Angestellte arbeiten, sind die Bereiche Forschung, Entwicklung, Produktion und Verwaltung angesiedelt; von hier aus operiert auch die Geschäftsleitung. Weitere
Fabriken liegen in der Schweiz und in Großbritannien sowie im Rahmen eines
Joint Ventures für den indischen Markt in Indien.
Wie funktionieren die Filter? – Nach dem Befüllen des Tischfilters fließt das Wasser langsam durch die Filterkartusche. Der darin enthaltene Ionenaustauscher filtert die temporäre Härte (Kalkablagerungen) und z. B.
Kupfer und Blei; die Aktivkohle reduziert vorhandenes Chlor.
Oberste Priorität: optimiertes Wasser
Die Brita-Produktpalette reicht von Tisch-Wasserfiltern und Filterkartuschen über Systeme, die auf den
Wasserhahn aufgesetzt werden, bis hin zu Filtern für gewerbliche Geräte (Getränkeautomaten, aber auch
Dampfgarer und Geschirrspüler in der Gastronomie) und Wasserfilterkartuschen für Haushaltselektrogeräte
(Kaffeemaschinen, Kühlschränke). Von der Qualität der Brita-Produkte sind neben privaten Konsumenten und
gewerblichen Kunden auch Unternehmen überzeugt: Firmen wie Bosch, Siemens und andere Hersteller von
Haushaltsmaschinen integrieren die Brita-Filter in ihre Geräte.
Und Brita übernimmt Verantwortung: Da sauberes Trinkwasser nicht nur in unseren Breitengraden eine Selbst­
verständlichkeit sein sollte, unterstützt Brita das UNICEF-Projekt »Trinkwasser für Dorfkinder in Vietnam« und
hilft auf diese Weise, die Wasserversorgung in Zentralvietnam zu verbessern.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Chemische Fabrik Budenheim KG
Umwelt und Gesundheit
Lösungen für ein besseres Leben: Chemische Fabrik Budenheim KG
Mit Budenheim-Produkten das Leben der Menschen verbessern – schöner, leckerer, bequemer, sicherer. Das
ist gar nicht so einfach. Doch Budenheim steckt sich große Ziele. Inhaltsstoffe von Budenheim befinden sich in
all dem, was uns täglich umgibt. Wenn Ihr Kind mit Herzenslust in den Geburtstagskuchen beißt. Wenn Sie in
den Flieger steigen und sich sicher fühlen. Wenn Sie den Wasserhahn aufdrehen und sauberes Trinkwasser
herauskommt. Wenn Sie mit Ihrem Wagen souverän durch die engsten Kurven fahren. Wenn Sie Ihr Baby füttern, damit es groß und stark wird. Überall wirken die Spezialitäten der Chemischen Fabrik Budenheim und
tragen unbemerkt zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Mit Geschichte in die Zukunft
Die Chemische Fabrik Budenheim KG blickt auf eine lange, bewegte Geschichte
zurück. Innovationskraft und Forschergeist verhelfen dem Unternehmen seit über
100 Jahren zu einzigartigem Erfolg. Heute ist Budenheim als Hersteller reinster
Phosphorsäure, Phosphatspezialitäten und Spezialchemie Weltmarktführer und
legt Wert auf beständiges Wachstum. Seit 20 Jahren treibt Budenheim seine Internationalisierung voran. Reinste Zusatzstoffe aus Produktionen in Spanien, Deutsch­
land, Mexiko, China und den USA verbessern weltweit die Lebensqualität der
Men­schen. Über 6.000 Kunden in mehr als 100 Ländern schenken der Chemi­
schen Fabrik Budenheim KG ihr Vertrauen. Eine wichtige Grundlage für die po­
sitive Entwicklung des Unternehmens ist die seit 1923 bestehende Verbindung
mit dem Bielefelder Familienunternehmen Dr. Oetker.
Auf einen Blick
Gründung: 1908 in Budenheim bei
Mainz, 1923 Aufnahme in die OetkerGruppe
Größe: Gesamt über 1.000 Mitar­
beiter, 650 Mitarbeiter am Standort
Budenheim
Produkte: Mehr als 1.000 Produkte
mit über 230.000 Tonnen p.a
mÉêäÉ=MRT=
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Anwendungsbereiche: n Bau n Crop Science n Farben & Beschichtung n Fermentation n Feuerfestaus­
rüstung n Flammschutz n Glas & Glaskeramik n Kunststoff n Lasermarkieren & -schweißen n Lithium-IonenBatterien n Medizintechnik n Metall n Nahrung, n Papier & Holzverbundwerkstoffe n Petfood n Pharma &
Kosmetik n Reinigungsmittel n Textil & Leder n Wasser
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Budenheim mitten im Leben
Die Produkte von Budenheim sind so vielfältig, wie das Leben selbst: Ob in Nahrungsmitteln, Tabletten oder
Kosmetik, Kunststoffen oder Metallen – überall steckt Budenheim drin. Zum Lasermarkieren und Laserschweißen, zur Verbesserung von Baustoffen, Farben und Lacken, als Korrosions- und Flammschutz, zur Herstellung
von Glasprodukten – Additive von Budenheim sind allgegenwärtig. Um auch in Zukunft den Herausforderun­
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gen der Märkte gewachsen zu sein, legt die Chemische Fabrik Budenheim KG großen Wert auf Innovation.
Die
zeitgemäße und weltoffene Herangehensweise
an neue Lösungen für qÉäKW=HQV=SNOU=TQSJTQP=
ein besseres Leben führte BudeneÉáåêáÅÜJeÉêíòJpíêaße=Q=
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heim
zur Teilnahme an der Expo in Shanghai.
Unter den »100 Innovationen
für eine bessere Welt« zeigt das
ïïïKÄêáí~KåÉí=
Spezialchemieunternehmen innovative
Lasertechnologie. Sie ermöglicht eine laserinduzierte, taktile Schrift mit
integriertem Hygiene- und Flammschutz. In öffentlichen Gebäuden, aber auch im Haushalt eingesetzt, sorgt
= im Alltag dafür, dass sich blinde Menschen besser orientieren können. Die einzigartige Verbindung mit
sie
mÉêäÉ=MUS=
Hygieneund Flammschutz verbessert erheblich die Lebensqualität.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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29
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Deutscher Wetterdienst (DWD)
Umwelt und Gesundheit
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Main
»Und nun zum Wetter … !« Jeden Abend nach den Nachrichten warten Millionen Fernsehzuschauer auf diese Ankündigung, um zu erfahren, ob auf dem morgigen Weg zur Arbeit Glatteis droht, man vielleicht besser
einen
Regenschirm mitnehmen sollte oder endlich der Zeitpunkt gekommen ist, die Sommerjacke aus dem
mÉêäÉ=MRT=
Schrank
zu holen. Und im Allgemeinen kann man sich auf das, was Wettermann bzw. -frau im Fernsehen sa=
gen, verlassen. Zwar können Wettervorhersagen niemals hundertprozentig sein, doch hat die Treffsicherheit
in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Eine sechstägige Prognose ist heute genauso zuverlässig wie
eine 24-stündige im Jahr 1968!
=
Auf einen Blick
Gründung: 1952 als nationaler me­
teorologischer Dienst der Bundes­
republik Deutschland
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Größe: 2.400
Mitarbeiter an insgesamt 130 Orten in Deutschland
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Kernaufgaben: Erfassung, Über­
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wachung und Bewertung der meteorologischen Prozesse, Struktur und
Zusammensetzung der Atmosphäre,
=
Vorhersage der meteorologischen VormÉêäÉ=MUS= Sicherung der
gänge, meteorologische
=
Luft und Seefahrt,
Herausgabe von
amtlichen Warnungen über Wetter­
erscheinungen, Betrieb der erforderlichen Mess- und Beobachtungssys­
teme, Klimaarchiv, Forschung und
Entwicklung
=
=
=
90.000 Wettervorhersagen und 20.000 Wetterwarnungen pro Jahr
Dies ist nicht zuletzt das Verdienst des Deutschen Wetterdienstes, wo rund um
die Uhr etwa 2.400 Beschäftigte daran arbeiten, Wetteranalysen und -vorher­
sagen zu erstellen, Wetterwarnungen herauszugeben oder Forschungseinrich­
tun­gen mit Wetterdaten zu versorgen. »Die hierfür erforderlichen Mess- und
Beobachtungswerte liefern 181 hauptamtliche Wetterwarten und -stationen,
ca. 2.000 Stationen mit ehrenamtlichen Beobachtern und 1.290 phänologische
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Beobachtungsstellen«,
erklärt der Deutsche qÉäKW=HQV=SNOU=TQSJTQP=
Wetterdienst. Einen großen FortSROPO=q~ìåìëëíÉáå=
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schritt stellt der Einsatz von Wetterradar und Wettersatelliten dar: Sie ermög­
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lichen den Meteorologen nämlich eine »Live«-Beobachtung des Wetter­geschehens
rund um die Erde – auch über ausgedehnten »Datenwüsten« wie zum Beispiel
den Ozeanen.
Rekordverdächtig sind die Rechner des Deutschen Wetterdienstes: Insgesamt
leisten die beiden Vektorrechner 23 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.
Bis Ende 2010 wird die Leistung auf 109 Billionen Rechenschritte pro Sekunde
gesteigert – das entspricht einer Kapazität von 30.000 handelsüblichen PC’s. Damit können neue, deutlich komplexere Vorhersagemodelle eingesetzt werden,
die die Wetter- und Unwettervorhersage für Deutschland weiter verbessern sollen.
=
=
Beobachtungen seit 1781
Und mit einem weiteren Rekord kann der Deutsche Wetterdienst aufwarten: Mit den Aufzeichnungen seiner
Station auf dem Hohenpeißenberg / Oberbayern verfügt er über die weltweit längste ununterbrochene Mess«=`ÜÉãáëÅÜÉ=c~Äêáâ=_ìÇÉåÜÉáã=hd=
reihe einer Bergwetterstation. Im Vergleich zur Geschichte der Meteorologie, die vielleicht mit der BeschreiqÉäKW=HQV=SNPVJUV=QPP=
bung
der Sintflut vor über 3.000 Jahren oÜÉáåëíê~—É=OT=
oder dem ersten Lehrbuch der Wetterkunde,
der »Lehre von den
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Himmelserscheinungen«
von Aristoteles um
350 v. Chr. begann, mag dies bJj~áäW=áåÑç]ÄìÇÉåÜÉáãKÅçã=
nicht sehr lange sein. Aber immer=
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hin, die Beobachtungen auf dem Hohenpeißenberg
begannen bereits
1781.
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30 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Eckelmann AG
Umwelt und Gesundheit
Sichere Ionenstrahlung für Krebstherapie – die Eckelmann AG aus Wiesbaden
Eine Revolution in der Behandlung von Hirntumoren, das ist die Ionenstrahl-Krebstherapie-Anlage. Mit einer
Erfolgsquote von bis zu 95 Prozent rettet sie Menschenleben, wo andere Therapiemaßnahmen versagen. Dass
die Ionenstrahlung gezielt das Tumorgewebe schädigen kann, dafür sorgt die Steuerungs- und Prüftechnik
der Eckelmann AG. Das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden stellt elektronische Steuerungsanlagen, Leit- und
Prüfsysteme zur Automatisierung von Prozessabläufen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau her. Mit dem
Therapie-Kontrollsystem hat die von Dr. Gerd Eckelmann gegründete Firma den Schritt in die Medizintechnik
gewagt, der aufgrund der strengen Richtlinien des Medizinproduktegesetzes kein einfacher war.
Krebstherapie mit Schwerionenstrahlung
Die Eckelmann AG entwickelte und lieferte die mehrere Millionen teure Technik
des Therapie-Kontrollsystems für das »Heidelberger Ionenstrahl-Therapie Centrum«
(HIT). Mit dem HIT hat das Heidelberger Universitätsklinikum die europaweit erste
Ionenstrahl-Krebstherapie-Anlage im klinischen Einsatz. Noch befindet sich das
Therapiezentrum in der Testphase; die Behandlung des ersten Patienten steht jedoch unmittelbar bevor.
Auf einen Blick
Gründung: 1970
Größe: 365 Mitarbeiter
(davon 256 in Wiesbaden)
Weitere Partikeltherapieanlagen:
Zwei weitere Anlagen sind in Auftrag
gegeben vom Universitätsklinikum
Gießen-Marburg sowie vom Univer­
sitätsklinikum Schleswig-Holstein in
Kiel.
Wie funktioniert diese Therapieform? Mittels Schwerionenstrahlung – erzeugt in
einem vorgeschalteten Ionenbeschleuniger – werden im HIT Schädelbasis- und
Hirntumore behandelt. Die Strahlentechnologie kommt von der Gesellschaft für
Schwerionenforschung in Darmstadt, die den Ionenbeschleuniger entwickelt hat.
Mittels des Beschleunigers werden die elektrisch geladenen Atome auf bis zu zwei Drittel Lichtgeschwindigkeit gebracht und gezielt auf den Tumor gelenkt, den sie dann zerstören.
Im Kontrollsystem lenken Elektromagnete die Ionen in die richtigen Bahnen. Detektoren überprüfen die Abläufe
und reagieren bei Unregelmäßigkeiten sofort. Da die Prozesse bei der Strahlentherapie ungeheuer schnell ablaufen, muss die Technik in der Lage sein, das System im Bruchteil einer Sekunde abzuschalten.
Kontrollierte Millimeterarbeit
Das Besondere an der Ionenstrahl-Therapie: Der Strahl entfaltet seine Wirkung erst am Ziel, nicht jedoch auf
dem Weg dorthin. Weder beim Eintritt ins noch beim Austritt aus dem Gehirn richtet die Schwerionenstrahlung Schaden an. Es wird nur das Krebsgeschwür zerstört, Schäden an gesundem Gewebe, die im Gehirn
fatal wären, werden vermieden. Da die Strahlung hochwirksam, bei falscher Anwendung aber auch zerstörerisch sein kann, ist ein einwandfrei funktionierendes Therapie-Kontrollsystem ein Muss. Es garantiert Sicher­
heit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Steuerungstechnik und ist dafür verantwortlich, dass der Ionenstrahl
in der vorgesehenen Intensität auf den Tumor trifft. Und dafür sorgt verlässlich und sicher das Therapie-Kontrollsystem aus dem Hause Eckelmann.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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31
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Fachhochschule Gießen-Friedberg, Fachbereich KMUB
Umwelt und Gesundheit
Forschungs-Operationsraum TOPC an der Fachhochschule (FH) Gießen-Friedberg
Eine bevorstehende Operation ist eine ziemlich unangenehme Sache. Da macht man sich so seine Gedanken
– ob auch alles gut gehen wird und der Chirurg keinen Fehler macht, der Narkosearzt sein Handwerk versteht, keine Komplikationen auftreten, die Schmerzen erträglich sind und und und … Doch mitunter lauern
Gefahren, an die kaum jemand denkt! Zum Beispiel Wundinfektionen: Trotz sorgfältiger Hygiene und anderer
Vorsichtsmaßnahmen sind Wundinfektionen für eine beträchtliche Zahl der alljährlich in die Hunderttausende
gehenden Ansteckungsfälle in deutschen Kliniken und Krankenhäusern verantwortlich. Und die meisten dieser Wundinfektionen entstehen direkt im Operationsraum.
Auf einen Blick
Einweihung des Forschungs-OP’s:
August 2008
Ausstattung: Flexible Raumgröße,
beheizbare Wandmodule, vertikales
Zuluftdeckenfeld, turbulenzarme Verdrängungsströmung, Vollklima-Zentralgerät, OP-Leuchten mit Halogenund LED-Technik, strömungstechnische
Prüfeinrichtungen, DV-gestützte thermografische (Mikro-)FlächenauswermÉêäÉ=MSS=
tung, Messtechnik
für Leuchtdichten
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und Schallimmissionen
=
Mit neuer Technik gegen multiresistente Keime in der Luft
Übertragungswege gibt es viele: Die patienteneigene Flora gehört ebenso dazu
wie die Hände des OP-Teams oder die verwendeten Instrumente. Hinzu kommen
Erreger, die sich etwa über das Belüftungssystem im Operationsraum verbreiten.
Bis ins letzte Jahrzehnt konnten bei einer Operation übertragene Infektionserreger mit Antibiotika weitgehend wirksam behandelt werden, doch inzwischen
stellt die Zunahme multiresistenter Keime in Kliniken und Krankenhäusern eine
Gefahr dar. Wie also können Operationsräume keimfrei belüftet werden? Im Forschungs-OP an der FH Gießen-Friedberg wird dieses Problem nun genauer untersucht, indem unterschiedliche Situationen (Raumgröße, Strömungsverhältnisse,
Temperatur usw.) simuliert werden. Mit kontinuierlichen Messungen will man die
Grundlage für technische Optimierungen schaffen. Für zukünftige Operationsräume sollen neue Technikstandards gesetzt und so die Risiken von Wundinfek­
tionen im Krankenhaus minimiert werden.
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Der Forschungs-OP verfügt über zwei OP-Tische, ein Narkose- und ein Dialysegerät. Er ist mit einer hochmodernen Lüftungsanlage und verschiebbaren Wänden ausgestattet. Neben der Forschung dient er der Ausbildung von Ingenieuren der Fachrichtung KrankenhausTechnikManagement an der FH Gießen-Friedberg.
Einziger Studiengang für technisches Krankenhausmanagement
Die FH Gießen-Friedberg ist die einzige Hochschule im deutschsprachigen Raum, die einen Studiengang mit
der Spezialisierung auf das technische Krankenhausmanagement anbietet. Forschung und Lehre auf aktuellstem Stand der Kliniktechnologie sind eng miteinander verknüpft. Der siebensemestrige Studiengang gilt als
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ausgesprochen attraktiv; jedes Jahr kommen über 50 neue Studierende nach Mittelhessen – eine Zahl, die
nach
Aussagen des Studiengangleiters
Prof. Dr. Hans-Martin Seipp in den
nächsten Jahren weiter zunehmen
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32 =
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Forschungszentrum Biodiversität und Klima
Umwelt und Gesundheit
Forschungszentrum Biodiversität und Klima (BiK-F)
1,75 Millionen Arten lebender Organismen gibt es auf der Erde, darunter über 400.000 Käferarten. Und dies
sind erst die bisher bekannten! Die Schätzungen zur Zahl aller Arten schwanken zwischen zwei und 200 Millionen,
wobei der Mensch als einzige Art der Gattung Homo zu dieser überwältigenden Vielfalt nur einen bemÉêäÉ=MSS=
scheidenen
Beitrag leistet. Biologische Vielfalt gilt als Schlüssel zum Überleben. Doch auch in den nächsten
=
Jahren wird der Verlust von Tier- und Pflanzenarten voranschreiten. Der Klimawandel, der sich zum Beispiel in
Hitzewellen, sintflutartigen Regenfällen oder Dürreperioden äußert, wird zusammen mit weiteren menschlichen Eingriffen ins Ökosystem Fauna und Flora sehr verändern.
=
=
==
»Heute anpassen, um nicht morgen von den Folgen überwältigt zu werden …!«
»Den Zusammenhang von Biodiversität und Klima zu erforschen, war und ist mir
Auf einen Blick
ein wichtiges Anliegen«, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, der Direktor
Gründung: Forschungszentrum mit
des Forschungsinstituts und Naturmuseums Senckenberg und wissenschaftlicher
Sitz in Frankfurt am Main; seit
Koordinator von BiK-F. Im neuen Forschungszentrum untersuchen Ökologen und
1.7.2008 durch die hessische Landes­
Evolutionsforscher,
Geologen und Paläontologen, Meteorologen und Meeresbio«=bÅâÉäã~åå=^d=
offensive zur Entwicklung wissenlogen gemeinsam mit Vertretern der Bodenbiologie, Bioinformatik und Sozialen
schaftlich-ökonomischer Exzellenz
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Ökologie
die hochkomplexen Wechselwirkungen
zwischen Klima und Biosphäre.
(LOEWE) gefördert
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Sie
wollen verstehen, wie einzelne Organismen, ganze Ökosysteme und ÖkosysFördervolumen: rd. 40 Mio. Euro
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============ÉÅâÉäã~ååKÇÉ=
temfunktionen auf Klimaveränderungen reagieren. Denn dieses Wissen ist Voraus- für den Zeitraum 2008 bis 2010 (inkl.
Baumittel); Verlängerung um drei Jahre
setzung für fundierte Handlungsempfehlungen an Politik und Öffentlichkeit, wie
=
möglich
mit den aus dem Klimawandel resultierenden Veränderungen der Biodiversität
mÉêäÉ=MSN=
Partner: Forschungsinstitut und Natur­
konkret umzugehen ist.
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museum Senckenberg; Goethe-Universität Frankfurt am Main; Deutscher
Wetterdienst, Offenbach am Main; Institut für sozial-ökologische Forschung
(ISOE), Frankfurt am Main; EUMETSAT,
Darmstadt
=
Das wissenschaftliche Konzept umfasst sechs Forschungsschwerpunkte mit
insgesamt 25 Projektgruppen:
1. Evolution und Klima
2. Biodiversitätsdynamik und Klima
3. Anpassung und Klima
4. Laborzentrum
5. Daten- und Modellierzentrum
6.Ergebnistransfer und sozial-ökologische Aspekte klimabedingter Biodiversitätsveränderungen
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Europaweite Alleinstellungsmerkmale
»Mit
seinen Zielen und einer in diesertáÉëÉåëíê~—É=NQ=
Form einzigartigen Interdisziplinarität
besitzt das Forschungszentrum
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europaweite
Alleinstellungsmerkmale!«,
betont Volker Mosbrugger. »Daher
wollen wir auch langfristig sei= die hessische
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ïïïKÑçêëÅÜìåÖëKçéKÇÉ
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ne
Existenz sichern und nach Auslaufen
der Förderung durch
Landesoffensive eine Aufnahme
in die von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Leibniz-Gemeinschaft anstreben.«
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
33
Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA
Umwelt und Gesundheit
Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA in Bad Homburg
Weltweit leiden mehr als zwei Millionen Menschen an chronischem Nierenversagen. Ihre Nieren können ihre
wesentliche Aufgabe – nämlich das Blut von Giftstoffen zu reinigen – nicht mehr erfüllen; die Patienten sind
auf die Unterstützung von medizinischen Maschinen angewiesen.
Fresenius Medical Care stellt diese überlebenswichtigen Maschinen her. Das Bad Homburger Unternehmen
verfügt über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Dialyse und ist der weltweit führende Anbieter von
Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen. Nierenkranke Patienten auf
der ganzen Welt profitieren von den Dialysetherapien und -produkten des Unternehmens.
Fresenius-Geschichte beginnt im Jahr 1462
Der Mutterkonzern Fresenius SE unterteilt sich in vier Unternehmensbereiche:
Fresenius Medical Care, Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed.
Die Geschichte des Fresenius-Konzerns beginnt 1462 in Frankfurt am Main mit
der Eröffnung der Hirsch-Apotheke, die im 18. Jahrhundert in die Hände der
Familie Fresenius gelangt. 1966 erweitert Fresenius sein Geschäft um Dialyse­
maschinen und Dialysatoren. 30 Jahre später wird die Unternehmenssparte Fresenius Medical Care gegründet. Im Jahr 2003 ist Fresenius Medical Care das
führende Unternehmen im Bereich der Dialyse; 2007 läuft der 500 Millionste
Dialysa­tor vom Band.
Auf einen Blick
Gründung: 1996
Größe: 69.329 Mitarbeiter
(deutschlandweit 3.600)
Produktionsstätten: mehr als 30
Patienten weltweit: 198.774
Kliniken weltweit: 2.580
Weltweit gibt es heute etwa 1,7 Millionen Dialysepatienten. Zwei Behandlungsverfahren, die Hämo- und die
Peritonealdialyse, stehen ihnen zur Verfügung. Fresenius Medical Care stellt Maschinen für beide Verfahren
her, die entweder in Kliniken oder zuhause durchgeführt werden können. Zudem betreut Fresenius Medical
Care in einem Netz von weltweit 2.580 Dialysekliniken 198.774 Patienten.
Vollständige Produktpalette für Hämo- und Peritonealdialyse
90 Prozent der Dialyse-Patienten werden mit der Hämodialyse-Methode behandelt. Diese Therapie wird meist
in Kliniken durchgeführt, wo der Patient an die Maschine angeschlossen wird. Die Peritonealdialyse nutzen
rund 10 Prozent aller Dialyse-Patienten. Diese Behandlungsmöglichkeit eignet sich zur eigenständigen Anwendung und kann daher gut zuhause durchgeführt werden.
Fresenius Medical Care bietet eine vollständige Produktpalette für die Hämo- und Peritonealdialyse an: Dies
umfasst zum einen die entsprechenden Maschinen – eine Hämodialyse-Maschine hat in etwa so viele Einzelteile wie ein Kleinwagen. Zum anderen stellt das Unternehmen damit verbundene Einweg-Produkte her, wie
zum Beispiel Dialysatoren, Filter, Kanülen, Katheter, Lösungen und weiteres Zubehör.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
Geohumus International GmbH
Umwelt und Gesundheit
Es grünt so grün … die Geohumus International GmbH in Frankfurt am Main
Ein Produkt, das den Boden mit Nährstoffen versorgt und gleichzeitig sein Wasserspeicherungsvermögen um
ein Vielfaches erhöht? Dass dies keine ferne Utopie, sondern längst Realität ist, ist der Geohumus International GmbH zu verdanken, die nach siebenjähriger Forschung ein Granulat mit eben solchen Eigenschaften entwickelt hat. Einfache Lavagesteinsmehle und ein Superabsorber – ein hoch wasserspeicherndes Material, das
auch in Babywindeln vorkommt – verbinden sich zu einem biologisch abbaubaren Bodenhilfsstoff, dem Geohumus. Dieser Geohumus wird in einer je nach Pflanzentyp geeigneten Menge in das Erdreich auf Wurzeltiefe
eingebracht, wo er für drei bis fünf Jahre seine Wirkung entfaltet.
In der Wüste Golf spielen …
»Die Anwendungsgebiete von Geohumus sind ausgesprochen vielfältig«, bestätigt
Dr. Wulf Bentlage, Gründer und Geschäftsführer der Firma. Im Zuge des Klimawandels und der stetigen Ausbreitung von Wüsten kann Geohumus dazu beitragen, versandete und trockene Böden, wie sie etwa im Nahen Osten verbreitet
sind, wieder in kultivierbares Erdreich zu verwandeln. In den gemäßigten Breiten
kommt Geohumus ebenfalls zum Einsatz – um Bewässerungszyklen zu verkürzen
oder um durch die Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen das Pflanzenwachstum zu verbessern. Auch Sportfreunde profitieren: Bei einem Golfplatzrasen, der
trotz intensiver Belastung durch die Sportler immer gut aussehen soll, können die
Bewässerungsintervalle verlängert werden. Und die Böden von Reithallen und
-plätzen – Spezialprodukt Geohorse – werden trittfester, elastischer, verschlammÉêäÉ=MVT=
men nicht und stauben weniger.
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Die Funktionsweise ist leicht erklärt: Geohumus vermag auf Grund seiner Eigenschaften das bis zu 40-fache seines Eigengewichts an Wasser aufzunehmen
(Abb. links). 1 kg Geohumus kann somit 40 Liter Wasser speichern und dieses
Wasser nach Bedarf an seine Umgebung abgeben. Das Mischungsverhältnis liegt
bei 1:100, so dass sich mit relativ wenig Geohumus gute Resultate erzielen lassen
(Abb. Mitte).
Auf einen Blick
Gründung: Anfang 2005 in Frankfurt
am Main
Größe: ca. 18 Mitarbeiter
Auszeichnungen: Auszeichnung
durch Bundespräsidenten Horst Köhler
für die beste Geschäftsidee 2007,
Großer Preis des Mittelstandes 2007,
3. Platz beim Umweltpreis 2007, Best
Excellence 2007, Science4life 2007,
Deutscher Gründerpreis 2006 und
Frankfurter Gründerpreis 2005
Forschungsnetzwerk: Zahlreiche
Universitäten und Einrichtungen in
Deutschland, USA, Australien und dem
Nahen Osten
Knappe Ressourcen effizienter nutzen
Versuche und Feldforschungen haben außerdem gezeigt, dass Geohumus das Pflanzenwachstum nicht nur
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verbessert, sondern es sogar beschleunigt. Die Pflanzen tragen also mehr Früchte und sind darüber hinaus
auch früher reif. Auf diese Weise kannbäëÉJhê¸åÉêJpíêaße=N=
die Verwendung von Geohumus
in der Landwirtschaft den verantworqÉäKW=HQV=SNTO=SMVJONNR=
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tungsvollen Umgang mit knappen Ressourcen
wie Boden undd.Wasser
fördern – ein großer Fortschritt, wenn
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es darum geht, in den kargen oder trockenen
Zonen der Erde (Abb. rechts) die Nahrungsmittelversorgung der
Bevölkerung sicherzustellen.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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35
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Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Bienenkunde
Umwelt und Gesundheit
Lernforschung am Institut für Bienenkunde
Obgleich ihr Gehirn kleiner ist als ein Streichholzkopf, sind sie in der Lage, komplexe Kommunikation zu betreiben und so einen umfangreichen Sozialstaat zu unterhalten. Bienen verfügen über erstaunliche Fähigkeiten,
denen
ein vielschichtiges Lernverhalten zugrunde liegt. Dieses zu erforschen hat sich das Institut für Bienen­
mÉêäÉ=MVT=
kunde,
1937 von der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main gegründet, zur Aufgabe gemacht.
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Der Leiter des Instituts mit Sitz in Oberursel (Taunus), Neurobiologe Prof. Dr. Bernd Grünewald, hat zugleich
die von der Polytechnischen Gesellschaft gestiftete Professur »Neurobiologie der Biene« am Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt inne.
Auf einen Blick
Gründung: 1937 durch die Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
Größe: 15 Mitarbeiter
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Projekte: Neurobiologie
des Lernens,
zelluläre Neurobiologie der Honig­
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biene, Sozialverhalten, Biogeografie,
=^d=C=`çK=hd~^=
Biologie und Bekämpfung der Bienen=j~êíáå=hìåòÉ=
milbe Varroa destructor
Nicht nur fleißig, sondern vor allem lernfähig
Gemeinsam mit 14 Mitarbeitern – Wissenschaftlern, Imkern und technischen
AssistentInnen – erforscht er an Honigbienen und Drosophila (Fruchtfliegen) die
Mechanismen des Lernverhaltens. Nicht nur der Arbeitseifer der kleinen Honigproduzenten, die sprichwörtlich als Inbegriff von Fleiß gelten, ist vorbildlich. Auch
ihre Lernfähigkeit ist enorm. Im Zentrum der Forschung des Instituts stehen FrabäëÉJhê¸åÉêJpíêaße=N=
qÉäKW=HQV=SNTO=SMVJONNR=
gestellungen
zur Funktionsweise des Insekten-Gehirns,
zum Sozialverhalten der
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Bienen, zur Herkunft der unterschiedlichen Bienenarten und zur Heilung von
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Bienenkrankheiten und Bekämpfung von Parasitenbefall.
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Faszinierend: Die Honigbiene, in der Fachsprache Apis mellifera genannt, verfügt über ein komplexes soziales
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Gefüge: Rund 50.000 Bienen leben in einem Stock und jede erfüllt die ihr zugewiesene Aufgabe – Nektar
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holen, Wasser beschaffen, Pollen sammeln, Brutpflege.
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Kommunikation durch den Schwänzeltanz
Zum Erhalt ihres sozialen Systems benötigen Bienen effektive Kommunikationsmethoden. Die kleinen Hautflügler kennen verschiedene Wege der Verständigung untereinander, etwa durch gegenseitiges Betasten, mittels einer speziellen Vibrationssprache oder in Form des Schwänzeltanzes, mit dem sie anderen Artgenossen
den Standort von ergiebigen Futterquellen beschreiben: Sie tanzen den Winkel zur Sonne, in dem sich die
Nahrungsquelle befindet, und verpacken zudem Informationen in ihrem Tanz, die Aufschluss über die verfügbare Futtermenge und deren Distanz zum Stock geben. »Bienen sind erstaunlich vielseitige Lebewesen«, weiß
Bernd Grünewald, »das macht es so reizvoll, ihr Verhalten zu erforschen«.
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Goethe-Universität Frankfurt
Institut für Bienenkunde
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Prof. Dr. Bernd Grünewald
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36 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Heraeus Noblelight GmbH
Umwelt und Gesundheit
Wasseraufbereitung mit UV-Licht – die Heraeus Noblelight GmbH in Hanau
Die Erde ist zu 71 Prozent mit Wasser bedeckt – rund 1,4 Milliarden km³ Wasser gibt es in Meeren, Seen und
Flüssen, als Grundwasser, in der Atmosphäre oder als Eis an den Polen und in Gletschern. Das sollte reichen,
möchte man meinen …Trotzdem leiden fast eine halbe Milliarde Menschen unter Wassermangel! Denn gerade einmal 2,5 Prozent der weltweiten Wasservorkommen sind Süßwasser und damit als Trinkwasser geeignet.
Und auch Süßwasser ist nicht automatisch trinkbar, wie alljährlich Millionen Krankheits- und Todesfälle durch
verunreinigtes Trinkwasser zeigen. Um Wasser lebensmitteltauglich zu machen, bedarf es effektiver Reinigungs­
mechanismen – z. B. der Aufbereitung mittels UV-Licht.
Mit ultraviolettem Licht zu sauberem Trinkwasser
Die Herstellung solcher Lichtquellen beim Edelmetall- und Technologiekonzern
Heraeus in Hanau hat Tradition. Schon 1904 wurde in Frankreich die erste patentierte UV-Reinigung mit Quarzglaslampen durchgeführt – eine Entwicklung, die
auf den Heraeus-Chefentwickler Richard Küch (1860-1915) zurückgeht. Auch
wenn zwischen »alten« Quarzglaslampen und modernen »High-Tech UV-Lampen« Welten liegen, die Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden der Wasseraufbereitung sind geblieben. UV-Licht reinigt ohne die Zugabe von Chlor oder
Ozon gründlicher, schonender und ohne Geschmack oder Geruch zu beeinträchtigen, es tötet chlorresistente Krankheitserreger ab und ist in der Lage, neben Mikro­
organismen, Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten sogar Chemikalien im Wasser
abzubauen. Und der Clou an der UV-Bestrahlung: Gegen UV-Licht können Organismen keine Resistenzen aufbauen. Außerdem ist das Verfahren einfach, kostengünstig und dabei absolut umweltverträglich.
Auf einen Blick
Gründung: 1992 als Teil des Edelmetall- und Technologiekonzerns Heraeus
Größe: Weltweit 735 Mitarbeiter
(2008)
Produkte: Infrarot-Strahler und -sys­
teme, UV-Lichtquellen für optische und
analytische Geräte, Blitzlampen und
kontinuierliche Lampen, UV-Lampen
für Entkeimung und Oxidation, Photochemie, Härtung und Reprographie,
BlueLight Excimer-Systeme
Neben der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung gibt es im industriellen Bereich zahlreiche Anwen­
dungsgebiete: Prozesswasser lässt sich durch UV-Licht reinigen und wieder verwenden, Wasser in Klimaanlagen wird entkeimt, Landwirtschaft oder Aquakulturen nutzen diese Technik etwa zur Schädlingsbekämpfung
und selbst in Privathaushalten, wie z. B. sehr weit verbreitet in Indien, werden UV-Lampen zur Wasserreinigung verwendet.
Ein Lichtblick für die Zukunft
In einigen Ländern ist der Einsatz von UV-Licht zur Reinigung und Aufbereitung von Trinkwasser bereits selbst­
verständlich. Mit einer Kombination von UV-Strahlung und Oxidationsmitteln, der UV-Oxidation, lassen sich
sogar komplex aufgebaute Pharmazeutika und Düngemittel aus dem Wasser entfernen. Diese Methode wird
ebenfalls mit Erfolg eingesetzt, ist in Deutschland aber nur zur Abwasserreinigung zugelassen. Der Ruf nach
ein­heitlichen Regelungen und Standards wird daher immer lauter, zumal der Trinkwasserbedarf ständig zunimmt – innerhalb von 100 Jahren ist die Nachfrage nach sauberem Trinkwasser um das Sechsfache gestiegen!
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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37
Umwelt und Gesundheit
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH
Nachhaltigkeit im chemischen Pflanzenschutz: aktuelle Forschung am Institut für
sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main
Um eine gute Ernte zu erzielen, setzen die meisten Landwirte chemische Pflanzenschutzmittel ein. Doch oft sind
diese Chemikalien anschließend in Gewässern, Böden und Nahrungsmitteln zu finden. Das Institut für sozialökologische Forschung (ISOE) entwickelt deshalb mit regionalen Partnern nachhaltige Strategien, um mögliche
Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren. Besonders problematisch könnten Pflanzenschutzmittel sein, die
hormonell (endokrin) wirksam sind. Sie stehen im Verdacht, Störungen im Fortpflanzungs-, Nerven- und Immunsystem auszulösen, die immer häufiger beobachtet werden. Wie mit diesen Risiken umgegangen werden soll, ist
strittig. Denn das Wissen darüber ist zum Teil unsicher und die Interessen der Akteure ganz unterschiedlich.
Vom Landwirt bis zum Wasserwerk: gemeinsam dem Risiko vorbeugen
Damit die Pflanzenschutzmittel erst gar nicht dorthin gelangen, wo sie zu einem
Risiko werden, können verschiedene Ansätze wirkungsvoll sein. Um hier innovative Lösungen zu finden, arbeiten Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten
Bereichen zusammen: Chemiker untersuchen beispielsweise, welche Möglichkeiten es gibt, Pflanzenschutzmittel so zu entwickeln, dass sie nach der Anwendung in der Umwelt schnell und möglichst vollständig biologisch abgebaut werden. Sozialwissenschaftler und Agrarexperten erforschen, wie Landwirte den
Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ihren Äckern reduzieren können, ohne Ertragseinbußen befürchten zu müssen. Hydrologen untersuchen schließlich, was die Wasserwirtschaft tun kann, damit die Pflanzenschutzmittel weniger stark in die Gewässer eingetragen werden. Praxis­
mÉêäÉ=MPS=
tauglichkeit ist dabei oberstes Gebot. Landwirte und landwirtschaftliche Berater werden daher von Anfang an
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ebenso in die Forschung eingebunden wie Hersteller von Pflanzenschutzmitteln, Wasserversorgungsunter=
=
=
nehmen, Verbraucherverbände und Behörden.
Auf einen Blick
Forschungsprojekt: Strategien zum
Umgang mit hormonell wirksamen
Agrarchemikalien, start2
Förderung: durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Laufzeit bis März 2010
Die Durchführung liegt beim Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Kooperation mit der GoetheUniversität Frankfurt am Main, dem Büro für Agrar- und Regionalentwicklung (Kassel), dem Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaftskultur (Gleichen) und dem Universitätsklinikum Freiburg. An dem Projekt sind
12 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen beteiligt.
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist ein gemeinnütziges Forschungs- und Beratungsinstitut.
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Seit 20 Jahren wird dort an komplexen Problemen der Nachhaltigkeit geforscht. Ziel der Projekte sind beispielsweise
Strategien, Empfehlungen eÉê~Éìëëíê~—É=NOJNQ=
oder Szenarien, die in Politik, Gesellschaft
und Wirtschaft umgesetzt
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werden
können. Der Forschungsansatz
ist dabei transdisziplinär: Zum einen
fließen sozial- und naturwissen= Erfahrungen und das Wissen der jeïïïKÜÉê~ÉìëJåçÄäÉäáÖÜíKÅçã
schaftliche Erkenntnisse in die Forschung
ein, zum anderen auch die
weiligen Praxispartner.
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38 =
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
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Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutsches Kinderkrebsregister
Umwelt und Gesundheit
Deutsches Kinderkrebsregister der Universitätsmedizin Mainz
Um die Entwicklung neuer Therapieverfahren sowie bewährte Behandlungsmethoden zu bewerten, wurde
das Deutsche Kinderkrebsregister (DKKR) am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik
(IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz ins Leben gerufen. Erfasst werden alle Krebserkrankungen, also
mÉêäÉ=MPS=
Leukämien
und bösartige Tumore, die bei Kindern unter 15 Jahren auftreten (ab dem Jahr 2010 werden auch
=
die
= Daten von Erkrankten bis 18 Jahren
= aufgenommen). Zwischen 1980 und
= 2007 wurden mit Zustimmung
der Eltern Informationen wie Alter des Patienten, Diagnosedatum, Art und Verlauf der Erkrankung sowie behandelnde Kliniken von 43.014 kindlichen Patienten registriert; seit 1991 beziehen die Forscher auch die neuen Bundesländer ein.
Informationsgut aus über 25 Jahren
Auf einen Blick
Ende der 70er Jahre wurden die ersten Schritte zur Einrichtung des Deutschen
Gründung des Instituts: 1963
Kinderkrebsregisters getan: Die in der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie
Gründung des Registers: 1980
und Onkologie (GPOH) bzw. deren Vorläuferorganisationen organisierten FachGröße des Registers: 7 Mitarbeiter
ärzte
wünschten eine übergreifende Registrierung
der an Krebs erkrankten
und
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«=qêçà~å=qÉÅÜåçäçÖáÉë=fåÅK=
(davon 2 Wissenschafter)
behandelten Kinder. Zu diesem Zeitpunkt lagen bereits gute Erfahrungen aus anForschungsschwerpunkte: zeitliche
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qÉäKW=HQV=SNUN=PRJRPMM=
=eÉê~Éìë=kçÄäÉäáÖÜí=dãÄe=
deren
Ländern (z. B. Großbritannien) vor.
So wurde Anfang der 80er Jahre
das
Trends, regionale Unterschiede, ÜberSPQRM=e~å~ì=
bJj~áäW=ëîÉåKëÅÜ~äâ]ÜÉê~ÉìëKÅçã=
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DKKR als unbefristetes Drittmittelobjekt gegründet und an das IMBEI vergeben.
lebenszeitanalysen, Ursachenforschung
ïïïKÜÉê~ÉìëJåçÄäÉäáÖÜíKÅçã=
Finanziert wird das DKKR je zu einem Drittel durch das Bundesministerium für
=
Gesundheit, das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit,
mÉêäÉ=MST=
Familie und Frauen sowie anteilig durch alle Bundesländer.
(individuelle und umweltbedingte Risiko­
faktoren), Spätfolgen nach Krebs im
Kindesalter
=
=
=
40.000 Datensätze für die Therapieforschung
Das Deutsche Kinderkrebsregister, das von Dr. Peter Kaatsch geleitet wird, verfügt derzeit über mehr als
40.000 Datensätze. Diese gesammelten Daten, die Prognosen über Langzeit-Behandlungsmethoden oder
Aussagen zu Zuwachs oder Rückgang der Patientenzahlen erlauben, fließen in Studien zu neuen Therapie­
möglichkeiten oder Risikofaktoren ein. Das IMBEI betreibt eigene Forschungsprojekte wie etwa Studien zum
Zusammenhang zwischen einer kindlichen Leukämieerkrankung und der Nähe des Wohnorts zu einem Atomkraftwerk. Neben diesen Untersuchungen und der Durchführung epidemiologischer Studien, die sich etwa
auf Erkrankungsursachen, den Krankheitsverlauf beeinflussende Faktoren und Wiedererkrankungen konzen­
trieren, kooperiert das DKKR mit dem Bundesumweltministerium, der Deutschen Kinderkrebsstiftung oder
«=éÖã=Ó=Ñçíçäá~KÅçãI=fåëíáíìí=Ѳê=ëçòá~äJ¸âçäçÖáëÅÜÉ=cçêëÅÜìåÖ=EfplbF=dãÄe=
der Deutschen Krebshilfe sowie mit mehr als 130 behandelnden Krankenhäusern, pflegt enge Kooperationen
mit
bundesweiten Therapieoptimierungs-Studien
und erhält wissenschaftliche
Unterstützung durch die Gee~ãÄìêÖÉê=^ääÉÉ=QR=
qÉäÉÑçåW=HQV=SV=TMT=SVNVPM=
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SMQUS=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
bJj~áäW=ÄÉåòáåÖ]áëçÉKÇÉ=
=cçêëÅÜìåÖ=EfplbF=dãÄe=
sellschaft
für Pädiatrische Hämatologie
und Onkologie.
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Johannes Gutenberg-Universität
=Universitätsmedizin
MainzI==
=Deutsches Kinderkrebsregister==
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
39
Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie
Umwelt und Gesundheit
BIOTECmarin – bundesweit erstes Kompetenzzentrum für Schwammforschung an der
Universitätsmedizin Mainz und Ausgründung NanotecMARIN GmbH
Es sind Wesen von bizarrer Schönheit, in einer Vielzahl von Farben und Erscheinungsformen, die nicht nur
Taucher, Meeresforscher und Fotografen begeistern können … die Rede ist von Schwämmen, die mit über
700 Millionen Jahren zu den ältesten Lebensformen der Erde zählen und meist fest verankert am Meeresgrund, aber auch in anderen Gewässern wie Seen und Flüssen vorkommen. Schwämme sind extrem anpassungsfähig und überleben eisige Wassertemperaturen ebenso wie monatelange Trockenzeiten. Noch bis Anfang der 90er Jahre glaubte man, dass Schwämme keine »richtigen« Tiere seien; erst die Entschlüsselung des
Erbguts ab 1992 zeigte, dass ihr Grundbauplan weitgehend dem höherer Tiere entspricht.
Auf einen Blick
Gründung: 2001 als ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) gefördertes Kompetenzzentrum
zur Erforschung mariner Schwämme,
2007 Ausgründung NanotecMARIN
GmbH
Beteiligte: 5 Forschergruppen von
deutschen Universitäten und die
Meeres­biologische Station in Rovinj,
Kroatien, unter Leitung der Universitätsmedizin der Johannes GutenbergUniversität Mainz
Ziel: Entwicklung vermarktungsfähiger
Produkte aus dem Bereich der marinen
Biotechnologie (bioaktive Substanzen
aus Schwämmen und schwamm-assoziierten Mikroorganismen)
»Marine Medizin«
»Schwämme leben festsitzend am Meeresboden«, erklärt Prof. Dr. Werner Müller, Sprecher des Verbundes. »Sie können nicht vor Ihren Feinden fliehen, sondern müssen sich mit »chemischen Waffen« gegen Angriffe etwa von Viren und
Bakterien oder das Überwachsenwerden schützen.« Die Tatsache, dass sie dazu
eine Vielzahl bioaktiver Substanzen von hohem pharmazeutischem Wert produzieren, hat die Forscher auf den Plan gerufen. Schon in den 70er Jahren konnte
die Wirkungsweise einer Schwamm-Substanz aufgedeckt werden, die für ein
Medikament gegen Herpesviren eingesetzt wurde. Mittel zur Behandlung von
Tumorerkrankungen folgten. Obwohl der Versuch, in Schwämmen vorkommen­
de Wirkstoffe gegen Leukämie und HIV-Viren in entsprechende Medikamente
umzusetzen, bislang erfolglos geblieben ist, wird intensiv nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten – auch jenseits der Medizin – geforscht.
Ende 2008 wurde die dritte Förderphase bis 2011 bewilligt; Schwerpunkt der
Forschung ist das Skelett der Schwämme. Knochenimplantate und Zahnfüllungen
könnten sich hieraus ebenso entwickeln lassen wie Lichtleiter, die auf den Silikatstrukturen des Schwammskeletts aufbauen und im Vergleich zu handelsüblichen
Produkten über wesentliche Vorteile wie höhere Stabilität verfügen.
Nicht nur sauber, sondern rein …
Neben Wirkstoffen für medizinische Anwendungen, kosmetische Produkte oder Pflanzenschutzmittel haben
Schwämme eine enorme Bedeutung für die Reinigung der Meere: Ein Kilogramm Schwamm filtert täglich
rund zwei Tonnen Wasser – den Inhalt von einem Dutzend Badewannen! Kein Wunder, dass Schwämme
auch als Biomarker zur Feststellung der Schadstoffbelastung von Gewässern gefragt sind.
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=Chemie und Pathobiochemie= ïïïKÄáçíÉÅã~êáåKÇÉ=
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40 =
Prof. Dr. Werner E. G. Müller=
Tel.: +49 6131 39-25910=
E-Mail: [email protected]
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Institut für Geowissenschaften
Umwelt und Gesundheit
Unterscheidung von japanischen und chinesischen Zuchtperlen am Institut für
Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität
Perlen sind Kostbarkeiten. Mit einem Verkaufswert von rund 2,1 Mio. Euro ist die Perle »La Regente«, die
Napoleon I. seiner zweiten Frau zur Geburt ihres Sohnes schenkte, die derzeit teuerste Perle der Welt. Auch
wenn nur wenige Perlen einen Preis dieser Größenordnung erzielen, sollte man als Käufer wissen, woher eine
Perle kommt. Denn im Vergleich zu chinesischen Süßwasser-Zuchtperlen für den Massenmarkt kann beispielsweise für japanischen Perlenschmuck ein zehnmal höherer Preis verlangt werden. Eine Methode zur Feststellung der Herkunft von Perlen haben zwei Wissenschaftlerinnen des Instituts für Geowissenschaften der
Johannes Gutenberg-Universität in Mainz entwickelt.
Bis zu 60 Kerne in einer Zuchtmuschel
»Immer häufiger kommen auch bei uns chinesische Süßwasser-Zuchtperlen auf
den Markt, die als japanische Ware angeboten werden, tatsächlich aber aus China
stammen«, erklären Dr. Dorrit Jacob und Ursula Wehrmeister. Die chinesischen
Züchter pflanzen bis zu 60 Kerne in eine Zuchtmuschel; die Pflege der Muscheln
ist wenig intensiv und sie wachsen sehr schnell. Das Ergebnis sind große Produk­
tionsmengen, aber auch eine hoher Anteil an Ausschuss, der für die Schmuckbran­
che unbrauchbar ist. Traditionelle japanische Süßwasser-Perlenzüchter pflanzen
dagegen nur einen oder zwei Kerne ein, erhalten dafür aber auch eine besonders
schöne Qualität. Dennoch sind qualitativ hochwertige chinesische Perlen selbst für
Experten mit bloßem Auge nicht von japanischen zu unterscheiden.
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=
Auf einen Blick
Institut: Institut für Geowissenschaften
Größe des Instituts: 12 Arbeitsgruppen, darunter die Arbeitsgruppe Bio­
mineralisation mit sechs Mitarbeitern
Projekte: Provenienzbestimmung von
Süßwasserzuchtperlen mittels Spuren­
elementverteilung, Untersuchungen
von Proteinen in Schalen der Muschel
Hyriopsis schlegeli, Untersuchung von
Nanostruktur und Zusammensetzung
von Perlen und Molluskenschalen
Während Naturperlen zufällig entstehen, sind Zuchtperlen das Ergebnis eines ge=
=
=
zielten Eingriffs in Weichtiere (Mollusken), die einen eingepflanzten Kern mit Perlmutt überziehen. So können heute in Süß- und Salzwasser kernlose Perlen und Perlen mit Kern gezüchtet
werden. Als Imitationsperlen gelten Perlen, bei denen ein Kern (Glas, Plastik, Muschelmaterial) mit irisieren­
dem Perlmutt-Lack beschichtet wird.
Original oder Fälschung – Woher kommen die Perlen?
Mit der Spurenelementanalyse kann diese Frage entschieden werden. Hierbei wird der Perle eine winzige Probe entnommen, um aus Gehalt sowie Verhältnis einzelner Spurenelemente die Herkunft abzuleiten. Aber
auch andere Edelsteine können mittels dieser Methode auf ihren Ursprung oder eine mögliche Nachbehand«=_flqb`ã~êáå=dãÄe=
«=fåëíáíìí=Ѳê=mÜóëáçäçÖáëÅÜÉ=`ÜÉãáÉ=
«=_flqb`ã~êáå=dãÄe=
lung – zum Beispiel »Schönfärbung« eher blasser und damit unverkäuflicher Steine – untersucht werden.
Denn
man beziehungsweise
»Frau« =will
schließlich wissen, womit sie sichProf.
schmückt.
aìÉëÄÉêÖïÉÖ=S=
Dr. Werner E. G. Müller=
=Johannes
Gutenberg-Universität=
RRMVV=j~áåò=
Tel.: +49 6131 39-25910=
=Institut für Physiologische=
E-Mail: [email protected]
=Chemie und Pathobiochemie= ïïïKÄáçíÉÅã~êáåKÇÉ=
=
mÉêäÉ=MMQ=
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=Institut für Geowissenschaften=
PD Dr. habil. Dorrit E. Jacob
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RRMVV=j~áåò=
ïïïKÖÉçïáëëKìåáJã~áåòKÇÉ=
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bJj~áäW=à~ÅçÄÇ]ìåáJã~áåòKÇÉ=
=
mÉêäÉ=MQM=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
41
Umwelt und Gesundheit
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissen­
schaften, Department für Angewandte und Analytische Paläontologie
Muschelschalen als Klimaarchiv und Umweltmonitor
– Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
»Mollusken-Sclerochronologie« – das ist nicht der Name einer ansteckenden Krankheit, sondern eine hochinteressante
mÉêäÉ=MQN=Forschungsrichtung innerhalb der Paläontologie und Zoologie. Als Sclerochronologie bezeichnet
man
die chemische und physikalische Analyse von biogenen Hartteilen (z. B. Skeletten oder Zähnen), die
=
durch
periodische Anlagerung wachsen;
Mollusken steht für den Stamm
=
=
= der Weichtiere, zu dem auch die
Muscheln gehören – und um diese geht es hier. Die Analyse von Muschelschalen wird von Prof. Dr. Bernd
Schöne und seinem Team genutzt, um Klimadynamik bzw. Umweltbedingungen vergangener Zeiten zu bestimmen und so Rückschlüsse auf vom Menschen verursachte Veränderungen zu ziehen.
Klimaforschung an lebenden Tieren
Auf einen Blick
Zu den Forschungsobjekten gehört neben fossilen Mollusken auch die noch leInstitut: Institut für Geowissenbende Muschelart Arctica islandica – die Islandmuschel. Das Besondere an dieser
schaften, Department für Angewandte
Muschelart ist ihre hohe Lebenserwartung – es wurden bereits Exemplare im biund Analytische Paläontologie
blischen«=fåëíáíìí=Ѳê=mÜóëáçäçÖáëÅÜÉ=`ÜÉãáÉ=
Alter von über 400 Jahren gefunden.
Hier setzt nun die Sclerochronolo«=_flqb`ã~êáå=dãÄe=
«=_flqb`ã~êáå=dãÄe=
Größe: 15 Mitarbeiter
gie
an:
Da
Muscheln
in
ihren
Schalen
deutliche
Wachstumsmuster ausbilden, die
Projekt: Untersuchung der Klima­
Prof.Temperaturen
Dr. Werner E.oder
G. Müller=
=Johannes Gutenberg-Universität=
=aìÉëÄÉêÖïÉÖ=S=
sensibel
auf
veränderte
Nahrungsbedingungen,
Umwelteinschwankungen vor Beeinflussung
RRMVV=j~áåò=
Tel.: +49 6131 39-25910=
=Institut für Physiologische=
flüsse reagieren, können Muschelschalen als einzigartiges Klima- und Umweltardurch den Menschen anhand der
E-Mail: [email protected]
=Chemie und Pathobiochemie= ïïïKÄáçíÉÅã~êáåKÇÉ=
chiv genutzt werden. So ermöglichen heute u. a. moderne mikroanalytische VerSclerochronologie
fahren eine Analyse von jährlichen und sogar täglichen Zuwachsinkrementen
=
oder »-ringen«. Selbst fossile Muschelschalen – Muscheln existieren bereits seit über 500 Millionen Jahren –
mÉêäÉ=MMQ=
können über Änderungen von Klima, Wetter und Saisonalität informieren. Derzeit arbeitet Schönes Team an
=
der Konstruktion zusammenhängender Zeitreihen. Zuwachszeitreihen von lebend und tot aufgesammelten In=
=
dividuen mit überlappenden Lebensspannen können zu Chronologien verknüpft werden, die mehrere Muschel­
generationen umfassen und über längere Klimaentwicklungen informieren.
Die Präzision ist ebenfalls beeindruckend: Am Zuwachsmuster der Schalen erkennt man Vulkanausbrüche oder
Hurrikans und sogar, ob Muscheln bei Vollmond gesammelt wurden. Außerdem lässt sich feststellen, wie viel
Kohlendioxid in den Ozean eingebracht wurde und in welchem Maße die Verbrennung fossiler Brennstoffe
daran beteiligt war. Ein weiterer Vorteil kommt hinzu: Muscheln gibt es einfach überall – von den Polen bis
zum Äquator, im Meer ebenso wie in Flüssen und Seen.
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«=gçÜ~ååÉë=dìíÉåÄÉêÖJråáîÉêëáí®íI=j~áåò=
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Muscheln – Tiere mit Ordnungssinn?
qÉäKW=HQV=SNPN=PVJOPNTM=
Die
Tatsache, dass Muschelschalen nichtgK-gK-_ÉcÜÉr
nur Jahres-,WÉÖ=ON=
sondern sogar Tageslinien
bilden, ermöglicht eine be­
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RRMVV=j~áåò=
bJj~áäW=à~ÅçÄÇ]ìåáJã~áåòKÇÉ=
=Institutgroße
für Geowissenschaften=
sonders
Genauigkeit der Datierungen.
Das Wachstum wird durch eine innere
biologische Uhr gesteuert,
=
ïïïKÖÉçïáëëKìåáJã~áåòKÇÉ
was im Fall der Islandmuschel zu einer jährlichen
Unterbrechung während
der Reproduktionsphase – etwa vier
Wochen nach dem sommerlichen Temperaturmaximum – führt. Ein ordentliches und zuverlässiges Tier, diese
=
Muschel,
und sicherlich auch in Zukunft von höchstem Interesse für diese noch recht junge Wissenschaft!
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=
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=fåëíáíìí=Ѳê=dÉçïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉå= RRMVV=j~áåò=
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bJj~áäW=ëÅÜçÉåÉÄ]ìåáJã~áåòKÇÉ=
=
42 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Internationales Zentrum für Elfenbeinforschung
Umwelt und Gesundheit
Untersuchung des »weißen Golds« am internationalen Zentrum für Elfenbein­
forschung
Nicht etwa das Gebein von Elfen, sondern der Elefanten (griechisch: elephas) Knochen (Bein) geben dem sagen­
um­wobenen »weißen Gold« seinen Namen. Doch nicht nur von Elefanten stammt dieses Material, auch die Stoß­
zähne von Mammuts sowie die Zähne von Flusspferden, Walrossen, Pott- und Narwalen bestehen aus Elfenbein.
Das Internationale Zentrum für Elfenbeinforschung – International Centre of Ivory Studies (Incentivs) – mit Sitz
am Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz untersucht Elfenbeinobjek­
te, bestimmt ihre Herkunft und ihren Ursprung. Gegründet wurde das Zentrum 2003 von Dr. Arun Banerjee,
der sich bereits seit 1989 mit dem Material beschäftigt.
Elfenbeinforschung im Dienste der Arterhaltung
»Ich bin studierter Mineraloge und hatte keine Ahnung von Elfenbein«, berichtet
Banerjee von seinen Anfängen als Experte für Elefantenzähne. Als 1989 der Handel von Elfenbein verboten wurde, waren Spezialisten gefragt, die sich auf die
Bestimmung des wertvollen Materials verstanden. Das Erbacher Elfenbeinmuseum
trat an ihn heran und bat ihn um Stoffanalysen zur Unterscheidung von Elefantenund Mammutstoßzähnen – so begann Banerjees Karriere als Elfenbeinforscher.
Heute gilt er als Koryphäe auf seinem Forschungsgebiet. Im Jahr 2005 ernannte
das Bundesumweltministerium den Wissenschaftler zum Artenschutzbeauftragten.
Auf einen Blick
Gründung: 2003
Größe: Dr. Banerjee und eine
Mitarbeiterin
Referenzen: Zusammenarbeit mit
Zollbehörden, Kooperation mit Er­
bacher Elfenbeinmuseum
Forschungsfelder: Untersuchung von
Elfenbeinobjekten und -substituten,
Ermittlung ihrer Herkunft, Material­
analysen
Das Zentrum nimmt an einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft teil,
in dessen Rahmen Dr. Banerjee Elfenbeinobjekte aus der Bronzezeit mit Fundort
Spanien, Portugal, Marokko oder Algerien auf ihre Herkunft hin untersucht.
Tierknochen oder »weißes Gold«?
Aufgrund seiner Kompetenz und der Anwendung zerstörungsfreier Untersuchungsmethoden ist das Zentrum
für Elfenbeinforschung zur gefragten Anlaufstelle geworden, wenn es um Narwalhörner oder Elefantenstoßzähne geht. Auch die Zollbehörden des Frankfurter Flughafens verlassen sich auf Banerjees Expertise, wenn er
für sie beschlagnahmte Objekte untersucht. Seine Aufgabe ist es, herauszufinden, ob es sich dabei um echtes
Elfenbein oder um Imitate – wie etwa Tierknochen oder synthetisch hergestellte Substitute – handelt. »Geschnitzte Figuren aus tierischen Knochen können Objekten aus Elfenbein täuschend ähnlich sehen; nur eine
eingehende Analyse zeigt, ob es sich tatsächlich um das wertvolle Material handelt«. Um möglichen Schmugg­
lern auf die Schliche zu kommen, erforscht Banerjee mithilfe von spektroskopischen Verfahren und chemischen
Analysen das Wesen dieser Gegenstände und bringt ans Licht, ob es sich um eine Fälschung oder um echtes
»weißes Gold« handelt.
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=Johannes Gutenberg-Universität==J.-J.-_ÉÅÜÉê WÉg=ON=
RRMVV=j~áåò=
=Internationales Zentrum=
ïïïKáåÅÉåíáîëKìåáJã~áåòKÇÉ=
=für Elfenbeinforschung=
=
mÉêäÉ=MUP=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
«=s~êá~å=
Dr. Arun Banerjee=
Tel.: +49 06131 39-24367=
E-Mail: [email protected]
43
Merz GmbH & Co. KGaA
Umwelt und Gesundheit
Merz GmbH & Co. KGaA – führend in der Alzheimer-Forschung
Mit einem Blockbuster, wie die Pharmabranche Medikamente nennt, die dem Hersteller mehr als 1 Milliarde
US-Dollar Umsatz im Jahr bescheren, ist der Merz GmbH & Co. KGaA der internationale Durchbruch gelungen. Das Healthcare-Unternehmen mit Sitz in Frankfurt entwickelte mit Memantine – in Deutschland unter
dem Namen Axura® vermarktet – das weltweit erste Alzheimer-Medikament zur Behandlung der moderaten
bis schweren Alzheimer-Demenz mit einem besonderen Wirkstoff. Die Merz Pharma-Gruppe vereint fünf
Tochterfirmen unter ihrem Dach, die neben Medikamenten auch Artikel zur Förderung von Gesundheit und
Wohlbefinden, Materialien für Zahntechniker und -ärzte sowie Hygienepräparate zur Infektionsprävention
herstellen.
Auf einen Blick
Gründung: 1908
Größe: 1.745 Mitarbeiter,
davon 726 in Frankfurt am Main
Tochterfirmen: Merz Pharmaceuticals: Medikamente für neurologische
und psychiatrische Erkrankungen,
Merz Consumer Care: Gesundheitsund Pflegeprodukte der Marken tetesept® und Merz Spezial®, Merz Dental: zahntechnische und zahnärztliche
mÉêäÉ=MNQ=
Produkte, Merz
Hygiene: Desinfek=
tions-, Reinigungsund Pflegepräparate für Kliniken,
Praxen und Labore,
=
Merz Group Services: Personal, Einkauf, IT, Finanzen
Vom Ein-Mann-Betrieb zum internationalen Konzern
Firmengründer Friedrich Merz, Apotheker und Chemiker, errichtete 1908 in Frank­
furt eine eigene pharmazeutische Fabrikation. In den 30er Jahren entstanden die
ersten Niederlassungen in Berlin, Wien, Zürich, London und den USA. Es folgten
weitere in Europa, Nord- und Mittelamerika sowie in Russland und Ostasien. Nach
der vollständigen Zerstörung des Firmensitzes während des Zweiten Weltkriegs
wird Merz dank der rechtzeitigen Auslagerung von Duplikaten der Produktionsmaschinen wieder aufgebaut und entwickelt sich zu einem florierenden Unternehmen, das 100 Jahre nach seiner Gründung internationale Erfolge feiert.
Der Wirkstoff Memantine ist ein weltweit erfolgreiches Medikament zur Behandlung von Alzheimer-Demenz. Es schützt die Nervenzellen vor den schädlichen
Aus­wirkungen einer erhöhten Glutamatkonzentration, die Alzheimer mit sich
bringt, und bewahrt sie vor dem Zelltod. Die Behandlung mit Memantine kann
eine Stabilisierung der geistigen Leistungsfähigkeit erreichen und das Fortschreiten der Erkrankung verzögern.
========
Medikamente gegen Alzheimer, Parkinson und Depressionen
Merz Pharmazeuticals, führend im Bereich Alzheimer-Forschung, verfügt über eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit mehr als 110 Wissenschaftlern, die Grundlagenforschung betreiben, neue Wirkstoffe suchen und Substanzen entwickeln. Neben dem bewährten Wirkstoff Memantine hat das Pharmaunternehmen
auch Medikamente zur Therapie der Parkinson-Krankheit, neuromuskulärer Störungen wie etwa Dystonien
«=^êÅÜ®çäçÖáëÅÜÉë=k~íáçå~äãìëÉìã=j~ÇêáÇ=
«=aêK=^êìå=_~åÉêàÉÉ=
«=s~êá~å=
oder auch Depressionen im Portfolio und stellt dermatologische Heilmittel und Medikamente zur Behandlung
von
Lebererkrankungen
und Fettstoffwechselstörungen
J.-J.-_ÉÅÜÉê WÉg=ON=her.
Dr. Arun Banerjee=
=Johannes
Gutenberg-Universität==
RRMVV=j~áåò=
Tel.: +49 06131 39-24367=
=Internationales Zentrum=
ïïïKáåÅÉåíáîëKìåáJã~áåòKÇÉ=
E-Mail: [email protected]
=für Elfenbeinforschung=
=
mÉêäÉ=MUP=
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«=jÉêò=dãÄe=C=`çK=hd~^=
=jÉêò=dãÄe=C=`çK=hd~^=
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44 =
bÅâÉåÜÉáãÉê=i~åÇëíêaße=NMM=
SMPNU=cê~åâÑìêí=am Main
ïïïKãÉêòKÇÉ=
qÉäKW=HQV=SV=NRMPJUUV=
bJj~áäW=éêÉëëÉ]ãÉêòKÇÉ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung
Umwelt und Gesundheit
Das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim – innovative
Untersuchungsmethoden in der Herzinfaktforschung
Molche sind Überlebenskünstler, gelingt es Ihnen doch, verloren gegangene Extremitäten oder geschädigte
Organe
so komplett wiederherzustellen, dass anschließend noch nicht einmal eine Narbe zurückbleibt. EigentmÉêäÉ=MNQ=
lich
in
den
Feuchtgebieten Nordamerikas beheimatet, tummelt sich der grünliche Wassermolch, Notophthal­
=
mus
viridescens, deshalb auch in den Aquarien des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in
=
Bad Nauheim, wo er zu einem der Lieblingstiere der Forscher um Prof. Dr. Dr. Thomas Braun geworden ist.
Von der kleinen Amphibie erhoffen sich die Wissenschaftler wichtige Hinweise auf die Mechanismen, die
solch erstaunliche Heilungen ermöglichen.
========
Molche als Meister der Regeneration
Auf einen Blick
Im Gegensatz zum Molch haben Säugetiere – und damit auch wir Menschen –
Gründung: Juli 2005 als Nachfolger
nicht die Fähigkeit, ein beispielsweise durch einen Herzinfarkt geschädigtes Herz
des ehemaligen Max-Planck-Instituts
vollständig zu regenerieren. Das zerstörte Muskelgewebe vernarbt; die ursprüngfür physiologische und klinische Forliche
Funktion ist beeinträchtigt.
Was kann der
Wassermolch, was wir Menschen
«=^êÅÜ®çäçÖáëÅÜÉë=k~íáçå~äãìëÉìã=j~ÇêáÇ
=
«=aêK=^êìå=_~åÉêàÉÉ
=
«=s~êá~å= (ursprünglich Institut zur Herzschung
nicht können? Der Schlüssel zu dieser Regenerationsfähigkeit liegt in den Herzforschung, 1931 durch die William G.
J.-J.-_ÉÅÜÉê
Dr.OrArun Banerjee=
=Johannes Gutenberg-Universität==
muskelzellen
selbst: Die Zellen im Molchherz
sindWÉg=ON=
nach einer Schädigung des
Kerckhoff-Stiftung gegründet)
RRMVV=j~áåò=
Tel.: +49 06131 39-24367=
Zentrum=
=Internationales
gans
in der Lage, ihre
charakteristischen Eigenschaften aufzugeben, sich zu dedifMitarbeiter: Ende 2008 insgesamt
E-Mail: [email protected]
ïïïKáåÅÉåíáîëKìåáJã~áåòKÇÉ=
=für Elfenbeinforschung=
ferenzieren. Gleichzeitig beginnen die Zellen, sich massiv zu teilen und so neue
130 Mitarbeiter, darunter 14 Wissenschaftler und 29 NachwuchswissenHerzmuskelmasse aufzubauen. Nach rund drei Monaten schlägt das Herz des
=
schaftler
Molches, als wäre nichts geschehen. Die Zellen haben sich zu diesem Zeitpunkt
mÉêäÉ=MUP=
Abteilungen: Entwicklung und
wieder differenziert und ihre charakteristischen Eigenschaften zurück gewonnen.
=
=
=
=
Aus dem Verständnis dieser Zusammenhänge wollen die Bad Nauheimer Forscher
Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Therapien gewinnen. Gelänge es nämlich, jene Faktoren, die die Zellteilung der Herzmuskelzellen beim Molch anregen,
in den Herzmuskel von Säugetieren zu integrieren, könnte eines Tages auch das
infarktgeschädigte Herz eines Menschen von selber heilen.
Umbau des Herzens, Pharmakologie,
Entwicklung und Umbau der Lunge
Ewige Jugend?
Doch damit nicht genug. Neben dem Problem der Gewebsregeneration im Herzen bemühen sich die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut auch anderen Leiden der Menschheit auf die Spur zu kommen. Die Erfor«=jÉêò=dãÄe=C=`çK=hd~^=
schung der molekularen Ursachen für Herz-Kreislauf-, für Gefäßerkrankungen und für Lungenhochdruck
gehören
ebenso hierzu wie die Untersuchung
der Möglichkeiten zur Lungenregeneration
nach gewebszer­
bÅâÉåÜÉáãÉê=i~åÇëíêaße=NMM=
qÉäKW=HQV=SV=NRMPJUUV=
=jÉêò=dãÄe=C=`çK=hd~^=
Main
bJj~áäW=éêÉëëÉ]ãÉêòKÇÉ=
=ríÉ=tÉáåÜçäÇ=
störenden
Erkrankungen. Und wenn SMPNU=cê~åâÑìêí=am
dann noch – wie jüngst
berichtet – ein
Schlüsselprotein (Sirt7) im Alte=
rungsprozess entdeckt werden konnte,ïïïKãÉêòKÇÉ
besteht Hoffnung:
Vielleicht nicht auf die ewige Jugend – aber darauf,
ein hohes Alter gesünder erleben zu dürfen.
=
mÉêäÉ=MNU=
=
=
=
=
Molchherz mit Schädigung (weiß umrandet)
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bJj~áäW=ã~ííÜá~ëKÜÉáä]ãéáJÄåKãéÖKÇÉ
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
45
Mundipharma GmbH
Umwelt und Gesundheit
»Der Schmerzspezialist« – Mundipharma GmbH in Limburg an der Lahn
Die Angaben schwanken … aber ob es nun in Deutschland 20 Millionen Schmerzpatienten gibt oder »nur«
11 Millionen ist letztendlich nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass viele Menschen von Schmerzen geplagt werden. Viel zu viele! Sie leiden unter chronischen, d. h. zumeist lang andauernden Schmerzen, wobei
Gelenkerkrankungen, Bandscheibenvorfälle, Unfälle, Verletzungen, Rheuma und Migräne die häufigsten Ur­
sachen sind. Doch so viel Leid(en) muss nicht sein. Selbst starke Schmerzen können durch gezielte Behandlungsmethoden und wirksame Medikamente nachhaltig gelindert werden. Die Verbreitung neuer Schmerzmittel und eine moderne Schmerztherapie helfen dabei.
Auf einen Blick
Gründung: 1967 in Frankfurt Main
durch Drs. Raymond und Mortimer
Sackler, 1975 Umzug nach Limburg
an der Lahn
Größe: 862 Mitarbeiter (2008)
Produkte: Forschung und Entwicklung von Präparaten zur Schmerzthera­
pie, Wundheilung, Behandlung von
Krebspatienten (u. a. Chemotherapeutika) und von Atemwegserkrankungen
Innovative Schmerztherapie
Die Mundipharma GmbH in Limburg an der Lahn hat sich auf die Entwicklung
solch hochwertiger Arzneimittel zur Schmerztherapie spezialisiert. Die Einführung
der ersten Morphin-Retardtablette, ein Opioid mit einer lang anhaltenden Wirkung von über 12 Stunden, markierte 1984 den Anfang der ambulanten Schmerz­
therapie. Intensive Forschungen ermöglichten weitere Verbesserungen – so
konnte 2006 die Schmerztherapie durch ein am Standort Limburg entwickeltes
Medikament mit einer hocheffektiven Wirkstoffkombination bei gleichzeitig guter
Verträglichkeit noch einmal vereinfacht werden. Hinzu kommen Präparate zur
Wundversorgung (z. B. Betaisodona) oder Langzeittherapeutika zur Behandlung
von Atemwegserkrankungen. Auch Krebspatienten kann mit Mitteln von Mundi­
pharma geholfen werden; neben Medikamenten zur Schmerzbekämpfung entwickelt das Unternehmen Chemotherapeutika.
Im sozialen Bereich setzt Mundipharma ebenfalls Maßstäbe. Zum Projekt »Mundipharma macht Schule« gehören ausführliche Betriebsbesichtigungen für Schüler ab der 10. Klasse verbunden mit einem anschließenden
Fachvortrag, Betriebserkundungen, Lehrer- und Schülerpraktika sowie Bewerbertrainings durch Fachkräfte aus
der Ausbildungsabteilung. Etwa ein Dutzend der regionalen Schulen haben inzwischen die einzelnen Module
dieses Projekts genutzt.
Engagement gegen den Schmerz
Darüber hinaus unterstützt Mundipharma verschiedene Initiativen wie die Aufklärungskampagne »Schmerz
messen« (Stichwort: Schmerzskala zur Messung der Schmerzintensität), das Pilotprojekt »Schmerzfreies Krankenhaus« oder »Schmerz60plus«, eine Aktion gegen Schmerzen im Alter, die vor allem auf die Gefahr von
Medikamenten-Wechselwirkungen aufmerksam machen will. Da können auch jüngere Menschen hoffen …
auf ein Alter, schmerzfrei und mit hoher Lebensqualität!
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=
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=
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46 =
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============ãìåÇáéÜ~êã~KÇÉ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
OHROPAX GmbH
Umwelt und Gesundheit
»Ruhe bitte!« – die OHROPAX GmbH in Wehrheim
»Du schöner Lärm des Lebens – dich hör ich wieder!« heißt es in einem Gedicht von Leo Sternberg. Aber ob
wir heute all das Rasseln und Rascheln, das Donnern und Zischen, Hämmern, Stampfen und Pochen, all die
unterschiedlichen Geräusche, die in Sternbergs Gedicht beschrieben werden, als »schönen Lärm des Lebens«
bezeichnen möchten, ist mehr als fraglich. Die meisten Menschen sehnen sich nach Ruhe. Und wer sich angesichts laut feiernder Nachbarn oder des nicht enden wollenden Autolärms draußen auf der Straße schlaflos im
Bett herumwälzt, dem ist für ein bisschen Ruhe – fast – jedes Mittel recht. Ein solches Mittel erfand 1907 der
Apotheker Maximilian Negwer: Ohrstöpsel aus Wachs – Ohropax!
Lärm – störend und gesundheitsschädlich
Es ist kein Zufall, dass »Ohropax« Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde,
einer Zeit, in der der technische Fortschritt und die daraus resultierenden Lebensverhältnisse in den Großstädten zu einer permanenten Lärmkulisse führten. Der
störenden und nicht zuletzt gesundheitsschädlichen Wirkung dieser Dauerbeschallung war man sich wohl bewusst, denn das menschliche Ohr ist ein sensibler
Körperteil. Bereits ab einem länger andauernden Geräuschpegel von 85 dB – laufender Rasenmäher, vorbeifahrender Zug – kann das Ohr geschädigt werden. Die
Schmerzschwelle liegt bei 120 dB, dem Lärm, den etwa ein startendes Flugzeug
verursacht; hier treten Gehörschäden schon nach kurzer Zeit auf. Die Folgen sind
erschreckend: In Deutschland leiden rund 15 Millionen Menschen unter Schwerhörigkeit … angefangen bei leichteren Hörschäden über starke Schwerhörigkeit
mÉêäÉ=MSM=
bis
hin zur völligen Taubheit.
Auf einen Blick
Gründung: 1907 in Berlin, ab 1991
in Wehrheim
Größe: 30 Mitarbeiter
Produkt: Ohropax (Ohrstöpsel aus
Wachs, Schaumstoff, Silikon, Kunststoff, Klimawolle)
Über OHROPAX: » … ohne OHROPAX
bei Tag und Nacht ginge es gar nicht«
(F. Kafka, 1922)
=
= viele »Ruhesüchtige« ist deshalb der
= Griff zu den kleinen, hautfarbenen
=
Für
Wachskügelchen selbstverständlich geworden. Ohropax schützt vor kreischenden Maschinen und quietschenden Bremsen ebenso zuverlässig
wie vor dröhnender Discomusik oder dem nervigen Geschwätz mancher Zeitgenossen. Es hilft beim konzen­
trierten Lesen, beim Entspannen oder beim Einschlafen.
Kleine Kügelchen mit großem Erfolg
Aber Ohropax ist nicht irgendein Gehörschutzprodukt, sondern eine wahrlich »sagenhafte« Erfindung. Die
Idee zu den Ohrstöpseln geht auf Homers Erzählung von den Irrfahrten des Odysseus zurück. Um dem betörenden Gesang der Sirenen widerstehen und sicher in die Heimat zurückkehren zu können, ließ der als listen«=jìåÇáéÜ~êã~=dãÄe=
reich bekannte Odysseus seinen Gefährten die Ohren mit Wachskugeln verschließen. Dieser Gedanke wurde
von
Maximilian Negwer aufgegriffen und
umgesetzt – in BaumwollwatteqÉäKW=HQV=SQPN=TMNJM=
mit einer Mischung aus hautfreundjìåÇáéÜ~êã~=píê~—É=O=
=jìåÇáéÜ~êã~=dãÄe=
lichen
Wachsen. Heute werden in Wehrheim
jährlich 30 Millionen Gehörstöpsel
gefertigt und in die ganze
SRRQV=iáãÄìêÖ=~å=ÇÉê=i~Üå=
bJj~áäW=ÄáêÖáíKëíÉáåÜ~ìÉê]=
=_áêÖáí=píÉáåÜ~ìÉê=
= weitere Ausführungen
ïïïKãìåÇáéÜ~êã~KÇÉ
============ãìåÇáéÜ~êã~KÇÉ=
Welt exportiert. Neben den traditionellen
Wachskugeln gibt es
aus medizinischem Silikon, aus Schaumstoff poppig eingefärbt, im Schraubröhrchen mit Kette oder aus Kunststoff am trendigen
Trageband.
Damit auch der modebewusste Ohrstöpselträger nicht mehr mit Rainer Maria Rilke seufzen muss:
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»Wenn
es nur einmal so ganz stille wäre …«
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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47
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Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Umwelt und Gesundheit
Die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in Frankfurt am Main
Der Frankfurter Stadtteil Höchst ist seit mehr als 85 Jahren ein traditionsreicher und wichtiger Standort für
die Produktion von Insulinen. Im Jahr 1923 stellten die Farbwerke Hoechst erstmals das für Diabetiker lebenswichtige
Hormon her, das für die Regulation des Blutzuckerspiegels notwendig ist. Heute führt Sanofi-AvenmÉêäÉ=MSM=
tis,
eines
der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen auf den medizinischen Therapie­gebieten
=
Diabetes / Stoffwechsel,
Herz-Kreislauf,= Thrombose, zentrales Nervensystem,
innere Medizin, Onko­­logie und
=
=
Prävention durch Impfstoffe, diese Tradition weiter. Die deutsche Landesgesellschaft der Sanofi-Aventis-Gruppe
mit Firmensitz im Industriepark Höchst verfügt über weitere Standorte in Berlin und Köln.
Auf einen Blick
Gründung: 2004
Größe: weltweit 100.000 Mitar­beiter,
davon 13.000 Wissenschaftler (8.000
Mitarbeiter «=jìåÇáéÜ~êã~=dãÄe=
in Frankfurt)
Insulin-Produkte: Humaninsulin,
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Insulinanaloga Lantus und Apidra,
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Insulin-Fertigpen SoloStar
=
mÉêäÉ=MPV=
=
Früher Farbwerke Höchst, heute ein global führendes Pharmaunter­
nehmen
Hervorgegangen aus verschiedenen Gesellschaften – von denen eine die geschichtsträchtige Hoechst AG ist – wurde Sanofi-Aventis mit dem Zusammenschluss von Sanofi-Synthelabo und Aventis im August 2004 zu einem der global
führenden Pharmaunternehmen.
jìåÇáéÜ~êã~=píê~—É=O=
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Rund 13.000
Wissenschaftler auf drei Kontinenten
in mehr als 20 ForschungsSRRQV=iáãÄìêÖ=~å=ÇÉê=i~Üå=
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zentren entwickeln neue innovative Medikamente. Sanofi-Aventis in Deutschland
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fertigt pro Jahr knapp 440 Millionen Einheiten verschiedener Arzneiformen, von
denen rund die Hälfte in Deutschland verbleibt; die andere Hälfte wird in 80 Länder exportiert.
Einer der Produktschwerpunkte von Sanofi-Aventis sind Insulinpräparate. Frankfurt-Höchst zählt zu den welt=
=
=
weit größten Produktionsstandorten für Insuline und verfügt über die modernsten Anlagen für deren biotechnische Herstellung. Mehr als 3.000 Arbeitsplätze sind in Deutschland an das Diabetesportfolio von SanofiAventis gekoppelt.
Deutschlands umsatzstärkstes Export-Medikament kommt aus Höchst
Zu den Produkten im Bereich Diabetes gehören Insulin-Präparate und Fertigpens, mit denen sich Diabetiker
einfach, schnell und gezielt die notwendige Menge Insulin injizieren können. Neben dem Humaninsulin Insuman stellt Sanofi-Aventis die Insulinanaloga Lantus und Apidra her. Die drei Präparate unterscheiden sich in
schneller bzw. verzögerter Wirksamkeit, in der Wirkdauer und im Wirkprofil im menschlichen Körper. In
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Höchst entwickelt und hergestellt ist Lantus das umsatzstärkste Export-Arzneimittel Deutschlands. Der SoloStar
ist der erste Insulin-Fertigpen aus
eigener Entwicklung und ProduktionqÉäKW=HQV=SMUN=VR=PM=SM=
von Sanofi-Aventis. Die Injek­
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tionshilfe,
die 2007 nach vier Jahren intensiver
Forschung und Entwicklung auf
den Markt kam, ermöglicht
= handlicher als eine Spritze und kann mit InsulinïïïKçÜêçé~ñKÇÉ
eine genaue Dosierung, ist in der Anwendung
wesentlich
Patronen befüllt werden. Die handflächenlangen Stifte können in Minutenschnelle hergestellt werden. Und
=
wenn
nötig produziert die Frankfurter Fertigungsanlage bis zu eine Million Pens am Tag.
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48 Wissensregion FrankfurtRheinMain
SCHWIND eye-tech-solutions GmbH & Co. KG
Umwelt und Gesundheit
»Trust your eyes!« – die SCHWIND eye-tech-solutions GmbH & Co. KG
in Kleinostheim
Schlecht zu sehen, das kann ziemlich lästig sein … Brillen- oder Kontaktlinsenträger kennen das Dilemma:
Brillen rutschen, verschmutzen, beschlagen und werden – vor allem, wenn es sich um die Lese- oder Zweitbrille handelt – gerne verlegt. Das ist bei Kontaktlinsen zwar schwieriger, aber auch sie haben Nachteile. Sie
müssen aufwändig gepflegt werden und nicht jeder verträgt die kleinen durchsichtigen Kunststoffscheibchen
in den Augen. Einen Ausweg bietet die refraktive Chirurgie – Augenoperationen, die Brille oder Kontaktlinsen
zur Korrektur von Sehschwächen überflüssig machen sollen. Die hierzu notwendigen Augenlaser stellt die
SCHWIND eye-tech-solutions GmbH & Co. KG aus Kleinostheim her.
Laserblitze für scharfes Sehen
Seit über zwei Jahrzehnten lässt sich Fehlsichtigkeit mit einem Laser korrigieren.
Dabei formen Laser-Blitze in Sekunden die Hornhaut-Oberfläche neu, so dass auf
der Netzhaut des Patienten ein scharfes Bild entsteht. Die Veränderungen betragen nur Bruchteile von Millimetern, können aber Sehfehler sehr gut ausgleichen.
2007 brachte SCHWIND einen Augenlaser mit ganz besonderen Eigenschaften
auf den Markt. Das Gerät arbeitet schneller als herkömmliche Laser: 500 exakte
Lichtblitze pro Sekunde modellieren die Hornhautoberfläche, während viele andere Geräte mit 15 bis 400 Laserpulsen pro Sekunde arbeiten. Außerdem kommen
alle Laserstrahlen tatsächlich auf der Hornhaut an – Experten sprechen von »echten« 500 Hertz. Damit ist das Gerät, das auf den Namen »Amaris« hört, extrem
schnell: In knapp 2,5 Sekunden wird eine Dioptrie abgetragen, acht Dioptrien sind
binnen 20 Sekunden beseitigt.
Auf einen Blick
Gründung: 1958 durch
Herbert Schwind
Größe: 80 Mitarbeiter
Produkte: Augenlaser zur Behandlung
von Fehlsichtigkeit
Auszeichnungen: Ausgewählter Ort
im Land der Ideen 2009, 2008 »Deutscher Industriepreis« und »Medical
Design Excellence Award« in Gold für
den SCHWIND AMARIS, Auszeichnungen »Top 100« und »Gusi Peace
Prize«
»Trust your eyes!« – so lautet das Projekt, mit dem das Unternehmen als Preisträger beim Wettbewerb »365
Orte im Land der Ideen« 2009 ausgezeichnet wurde. Der Name steht für eine neue Generation von Augen­
lasern, die alle verfügbaren Technologien der modernen Augenlaserchirurgie in einem einzigen System bündelt.
Sicherheit hat höchste Priorität
Bei der Entscheidung des Patienten für oder gegen eine Laserbehandlung spielt die Einschätzung des Operationsrisikos sicher die wichtigste Rolle. Das wissen auch die Techniker und Ingenieure von SCHWIND, die dem
Gerät ein hochwertiges Blickverfolgungssystem »verpasst« haben. 1.050-mal pro Sekunde registriert ein »Eye
Tracker«, wie sich das zu behandelnde Auge während des Eingriffs bewegt, so dass der Laserstrahl stets perfekt positioniert werden kann. Darüber hinaus besitzt der »Amaris« eine thermische Kontrolle, die sicherstellt,
dass trotz hoher Geschwindigkeit für jeden Punkt auf der Hornhaut genügend Zeit zur Abkühlung zwischen
zwei Laserblitzen bleibt. Damit wird die Gefahr einer Hornhauttrübung ausgeschaltet. Blendende Aussichten
– auf eine zukünftig messerscharfe Sicht der Dinge.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
49
50 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Automatisierung und Optik
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain – 100 Perlen der Wissensregion
Wissensregion FrankfurtRheinMain
51
51
Automatisierung und Optik
Karte »Automatisierung und Optik«
6
!
2 Gießen
!
3 Fulda
!
1
!
13
!
11
Wiesbaden !
Mainz
Frankfurt
am Main !
10
Hanau
5 4
!
9
! !
Offenbach
am Main
!
8 Darmstadt
!
Aschaffenburg
12
7
!
Worms
1 Alfred Jäger GmbH, Ober-Mörlen .................................................................................................................... 53
2 Johannes Hübner – Fabrik elektrischer Maschinen GmbH, Gießen ............................................................... 54
3 JUMO GmbH & Co. KG, Fulda ...........................................................................................................................55
4 Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH, Obertshausen ................................................................................56
5 manroland AG, Offenbach am Main ................................................................................................................ 57
6 OptoTech Optikmaschinen GmbH, Wettenberg ..............................................................................................58
7 Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik, Obernburg am Main ........................................................................59
8 Schenck Process GmbH, Darmstadt ..................................................................................................................60
9 Singulus Technologies AG, Kahl am Main ........................................................................................................61
10Sinn Spezialuhren GmbH, Frankfurt am Main ................................................................................................. 62
11Smiths Heimann GmbH, Wiesbaden ................................................................................................................ 63
12Technische Universität Darmstadt, Darmstadt Dribbling Dackels ...................................................................64
13Woco Industrietechnik GmbH, Bad Soden-Salmünster .................................................................................. 65
52 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Alfred Jäger GmbH
Automatisierung und Optik
Alfred Jäger GmbH in Ober-Mörlen: Hochleistungsspindeln vom Profi
Wer kann schon 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr arbeiten? Die High-Performance-Spindeln der Alfred Jäger GmbH tun es. Im Dauereinsatz unter hoher Belastung unterschiedlichste
Anforderungen zuverlässig erfüllen – das ist der Anspruch, dem die Jäger-Erzeugnisse gerecht werden müssen. Das Unternehmen mit Sitz in Ober-Mörlen stellt Hochfrequenzspindeln zum Fräsen, Schleifen, Gravieren,
Entgraten und Bohren für die industrielle Anwendung an Hochleistungsapplikationen her. Als einer der weltweit führenden Anbieter erledigt Jäger von der hauseigenen Produktion bis hin zur Endmontage alles aus einer Hand.
Spindeln für Roboterapplikationen, Dentaltechnik, Gravier- und Schleifarbeiten
Das Unternehmen wurde 1967 von Alfred Jäger gegründet und im Jahr 2001
Auf einen Blick
durch den Sohn Bernd Jäger in eine GmbH umgewandelt. Nunmehr fließen über
Gründung: 1967
40 Jahre Erfahrung im Bereich der Motorspindel- und Anwendungstechnologie
Größe: 65 Mitarbeiter
ein in die Entwicklung, Konstruktion und Produktion der Hochfrequenz-Spindeln
Anwendungsbereiche: Werkzeugsowie des dafür notwendigen leistungsstarken Equipments. Von der Qualität der
und Formenbau, Leiterplatten, GravierHigh-Performance-Spindeln aus dem Hause Jäger profitieren Maschinen unterund Schleifmaschinen, Roboterapplikaschiedlicher Industriezweige wie etwa für den Werkzeug- und Formenbau, für
tionen, Dentaltechnik, Maschinen zur
Gravier- und Schleifarbeiten, für Roboterapplikationen, die Dentaltechnik oder
Bearbeitung von Kunststoff, Holz,
die Bearbeitung von Kunststoff, Holz, Aluminium.
Aluminium
Die verschiedenen Spindeln der Alfred Jäger GmbH – Handspindeln, Spindeln in zylindrischer Ausführung bis
hin zu Steilkegelspindeln mit automatischer Medienkupplung – verfügen über die Möglichkeit des manuellen
oder automatischen Werkzeugwechsels, unter anderem in Kombination mit leistungsstarken Synchronmoto­
ren oder integrierten Lüftersystemen.
Leistungsfähig: 100 PS starke Spindeln
Jährlich verkauft die Alfred Jäger GmbH rund 3.500 Spindeln. Das Leistungsspektrum der Jäger-Spindeln, die
bis zu 60.000 Umdrehungen pro Minute schaffen, erstreckt sich dabei von 80 Watt bis hin zu 67 Kilowatt,
was in etwa 100 Pferdestärken entspricht. Neben den Hochleistungsspindeln bietet die Alfred Jäger GmbH im
Sinne einer leistungsstarken Komplettlösung auch die zu den Spindeln passenden Motorelemente, Frequenz­
umrichter und Kühlaggregate an.
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mÉêäÉ=NMV= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
=
53
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Automatisierung und Optik
Johannes Hübner – Fabrik elektrischer Maschinen GmbH
Johannes Hübner – Fabrik elektrischer Maschinen GmbH in Gießen
Riesige Containerkräne am Hamburger Hafen, Förderbänder im chilenischen Bergbau oder tonnenschwere
Anlagen in Stahlwerken – sie alle funktionieren dank der Technik der Johannes Hübner – Fabrik elektrischer
Maschinen GmbH. Die Firma Hübner stellt Messwert- und Antriebstechnik für den Anlagenbau her und versteht sich zudem auch auf die Produktion von Energiesystemen. Mit seiner Spezialisierung auf High-Tech-Produkte ist das Unternehmen mit Sitz in Gießen Weltmarktführer im Bereich Messtechnik für die Schwerindustrie. Hübner hat 40 Auslandsvertretungen auf fünf Kontinenten; rund zwei Drittel des Umsatzes werden im
Ausland erwirtschaftet.
Auf einen Blick
Gründung: 1934
Größe: 85 Mitarbeiter
Umsatz: rund 18 Mio. Euro (2009)
Belieferte Industriebereiche: Stahlund Walzwerke, Kran- und Hafentechnik, Öl- und Gasindustrie, Bergbau,
Windkraftanlagen/Kraftwerke, Marine­
technik, Papierindustrie, Bahnindustrie,
Prüfstandstechnik
Reibungsloser Betrieb unter extremen Temperaturen und Belastungen
Das im Jahr 1934 in Berlin gegründete Unternehmen ist in vier Geschäftsbereiche
unterteilt: 1. Sensorik, 2. Energiesysteme, 3. Bahntechnik und 4. Software. Die
messtechnischen Sensorik-Komponenten wie zum Beispiel Drehimpulsgeber von
Hübner werden in große Industriemaschinen und -systeme eingebaut. Hier erfassen sie genauestens Istwerte wie Drehzahl, Überdrehzahl oder Position und sichern
so den störungsfreien Betrieb der Anlagen. Die hochleistungsfähigen SensorikBauteile finden vor allen in Stahl- und Walzwerken, im Bergbau und in Container­
terminals an Häfen Verwendung – überall da, wo extreme Bedingungen herrschen
wie besonders hohe oder niedrige Temperaturen oder der Kontakt zu Schmutz,
Staub oder Salzwasser.
Der zweite Geschäftsbereich, die Energiesysteme, konzentriert sich auf den Bereich erneuerbare Energien.
mÉêäÉ=MVR=
Neben
der Herstellung von Gebern für Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke in der ganzen Welt baut die
Firma
Hübner
komplette Systeme zur Erzeugung
von Energie in Regionen,
in denen es= keine flächendeckende
=
=
=
Anbindung an das Stromnetz gibt, also etwa in weiten Teilen Asiens oder Afrikas. Diese Hybridanlagen verfügen neben einem Diesel-Generator auch über Komponenten zur Energieherstellung mit Solar-, Wind- oder
Wasserkraft.
Auch im Portfolio: Bahntechnik und Softwarelösungen
Der Bereich Bahntechnik ist das dritte Geschäftsfeld von Hübner. Speziell für die Antriebe von Lokomotiven
baut das Unternehmen Systeme zur Drehzahlregelung. Als letzter Punkt im Leistungsportfolio der Johannes
Hübner – Fabrik elektrischer Maschinen GmbH ist der vierte Geschäftsbereich Software zu nennen. Hier entwickelt
das Unternehmen Softwarelösungen zur Bedienung und Programmierung seiner Produkte.
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54 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
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JUMO GmbH & Co. KG
Automatisierung und Optik
Die Jumo GmbH & Co. KG in Fulda
Die Produkte der Jumo GmbH & Co. KG werden in den verschiedensten Industriebereichen eingesetzt: Bei der
Lebensmittelherstellung zur Messung der Kerntemperatur in Backwaren oder zur Druckmessung bei der Herstellung von Konserven ebenso wie auf dem Feld der erneuerbaren Energien in Form von Reglern und Druckmessern für Biogas-, Wind- und Wasserkraftanlagen. Jumo ist einer der weltweit führenden Hersteller auf
dem
Gebiet der industriellen Sensor- und Automatisierungstechnik. Das Produktspektrum des FamilienuntermÉêäÉ=MVR=
nehmens
umfasst die gesamte Messkette
=
= vom Sensor bis zur Automatisierungslösung
=
=für Temperatur, Druck,
Flüssigkeits-Analyse, Durchfluss, Füllstand und Feuchte.
Jährliches Verkaufsvolumen: knapp 20 Millionen Produkte weltweit
Das mittlerweile international erfolgreiche Unternehmen wurde 1948 von Moritz
Auf einen Blick
Kurt Juchheim in Fulda als »M. K. Juchheim GmbH & Co.« gegründet. Während
Gründung: 1948
man sich zunächst auf die Produktion von Glas- und Glaskontaktthermometern
Größe: 1.648 Mitarbeiter
konzentriert, wird in den 1960er Jahren das Tätigkeitsspektrum auf die Fertigung
(davon 1.115 in Fulda)
elektrischer Mess-, Regel- und Registriergeräte sowie von Temperaturfühlern ausProdukte für die Bereiche: Tempe­
geweitet.
Es folgt die Gründung von Niederlassungen in Deutschland und TochcçíçëW=«=^äÑêÉÇ=g®ÖÉê=dãÄe=
ratur, Flüssigkeitsanalyse, Druck, Fülltergesellschaften im Ausland. 2003 wird der Firmenname in Deutschland dem instand, Durchfluss, Feuchte, Regelung,
páÉãÉåëëíêaße=U=
=^äÑêÉÇ=g®ÖÉê=dãÄe=
ternationalen
Firmennamen angepasst:
Die M. K. Juchheim GmbHqÉäKW=HQV=SMMO=VNOPJM=
& Co. wird in
Registrierung, Automatisierung, ÜberSNOPV=lÄÉêJj¸êäÉå=
bJj~áäW=áåÑç]~äÑêÉÇà~ÉÖÉêKÇÉ=
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Jumo
GmbH & Co. KG umbenannt. Heute
verkauft das Fuldaer Unternehmen
wachung
ïïïK~äÑêÉÇà~ÉÖÉêKÇÉ=
Internationale Standorte: China,
jährlich knapp 20 Millionen Produkte auf Märkten in der ganzen Welt.
= Produktpalette der Jumo GmbH ist umfassend: Sie reicht von industriell
Die
mÉêäÉ=NMV= Thermometern für Temperaturen zwischen minus 200 und plus
verwendeten
600
Grad Celsius über =Messzellen, die zum Beispiel die Chlorkonzentration
in
=
=
Schwimmbädern ermitteln können, bis hin zu Differenzdruckwächtern für Luft-,
Rauch und Abgase in Gebäuden.
Indien, Spanien, Vereinigte Arabische
Emirate, Italien, Schweden, Großbri­
tannien, Dänemark, Niederlande,
USA, Frankreich, Schweiz, Türkei u. a.
Jumo-Unternehmensgruppe ist Weltmarktführer im Bereich Temperaturfühlerproduktion
Die Jumo-Geräte und -Systeme sind auf allen fünf Kontinenten im Einsatz, wo sie messen, regeln und physika­
lische Größen in den unterschiedlichsten Branchen und Aufgabengebieten registrieren. Auf dem Feld Heizung /
Klima / Lüftung zum Beispiel steuern sie Öl- und Gasbrenner oder messen Temperaturen in Luftkanälen. Im
Bereich Wasser / Abwasser überwachen sie die Wassergüte in Talsperren, Wasserwerken, Flüssen und Seen;
«=gçÜ~ååÉë=e²ÄåÉê=dãÄe=
in
der Pharmaindustrie messen sie den Druck in explosionsgefährdeten Bereichen. Die Jumo-Unternehmensgruppe ist heute einer der größten Produzenten von elektrochemischen Sensoren in Europa und WeltmarktpáÉãÉåëëíêaße=T=
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führer im Bereich Temperaturfühlerproduktion.
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JUMO GmbH & Co. KG
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
55
Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH
Automatisierung und Optik
Marktführer für Kettenwirkmaschinen – die Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH
Zarte schwarze Spitze, funktionale Sportkleidung, gemusterte Gardinen – die Herstellung dieser Stoffe erfolgt
schon seit Jahrzehnten industriell. Nicht wie beim Stricken aus einem Faden, sondern aus einer ganzen Schar
von Fäden erzeugen Maschinen mit einer einzigen Bewegung eine Vielzahl von Maschen. In Sekundenschnelle bilden sie Maschenreihe für Maschenreihe und lassen so die unterschiedlichsten Textilien entstehen. Die Firma Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH mit Sitz in Obertshausen ist weltweiter Marktführer, wenn es um
die Herstellung solcher Kettenwirkmaschinen geht. Und auch in der Kettvorbereitung für die Wirkerei und
Weberei, also bei Maschinen, die die Fäden zur Verarbeitung bereitmachen, setzen die Obertshausener Maßstäbe.
Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1937
Größe: 2.000 Mitarbeiter
(Obertshausen: ca. 1.100)
Kettenwirkwaren: funktionelle
Bade- und Sportbekleidung, Spitzenwäsche, Gardinen, Klettverschlüsse
an Babywindeln, Matratzenteile, Faserverbundteile für Fahrzeugbau, Luftund Raumfahrt, Fahnen- und Möbelstoffe, Fischerei- und Moskitonetze,
Geotextilien
Masche an Masche
Namensgeber Karl Mayer gründete das Familienunternehmen 1937, das nun in
zweiter Generation von seinem Sohn Fritz P. Mayer geleitet wird. Anfangs konzentrierte man sich auf die Reparatur von Automobilmotoren und die Herstellung
von Drehteilen. Doch 1947 richtete man das Kerngeschäft der Firma neu aus und
begann mit der Produktion von Kettenwirkmaschinen. Und bereits sieben Jahre
später – 1954 – lieferte Karl Mayer die tausendste Kettenwirkmaschine aus.
Die Textilien, die auf Maschinen von Karl Mayer entstehen, begegnen uns täglich
– als Spitzentischdecke oder modischer Bikini, in Laufschuhen, Surfbrettern und
den Rotorblättern von Windkraftanlagen, als bedruckte Werbeträger an Häuserfassaden, Automobiltextilien oder textile Transplantatträger zur Rekonstruktion
von Organen.
7.000 Zentimeter Tüll pro Stunde
Stoff ist nicht gleich Stoff und deshalb gibt es für jedes Gewirke eine bestimmte Maschine: So genannte Raschelmaschinen produzieren stark gemusterte Stoffe wie etwa Jacquard-Gardinen; Hochleistungskettenwirkautomaten erzeugen sehr glatte Stoffe, wie man sie für Bademode und atmungsaktive Sportbekleidung benötigt, und dreidimensionale Stoffe wie Plüsch oder atmungsaktive Textilien mit großen Poren für Turnschuhe
werden mit der doppelbarrigen Raschelmaschine hergestellt.
Zur Produktion von Stoffen für technische Anwendungen baut Karl Mayer Multiaxialmaschinen, deren Erzeugnisse z. B. die Materialverbunde in den Rotorblättern von Windkraftanlagen verstärken. Raschelmaschinen mit Schusseintrag fertigen dagegen gitterförmige Geotextilien, die u. a. ins Erdreich eingebaut werden,
um das Absacken der Erde zu verhindern. Die Spitzenraschelmaschine wiederum wirkt feinste Spitze für Damenunterwäsche. Bei 600 Umdrehungen in der Minute können stündlich 9,5 Meter Spitzenstoff zustande
kommen. Die schnellste Maschine wirkt mit 4.000 Umdrehungen; nur etwas langsamer ist der Hochleistungskettenwirkautomat, der Tüll herstellt: Mit 3.000 Umdrehungen pro Minute schafft er knapp 70 laufende
Meter des zarten Stoffes in der Stunde.
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56 =
qÉäKW=HQV=SNMQ=QMOJOTQ=
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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manroland AG
Automatisierung und Optik
Die manroland AG in Offenbach am Main
Buntes Geschenkpapier und schillernde Glückwunschkarten, Hochglanz-Magazine und Zeitungen mit starker
Auflage, Poster von glamourösen Rockstars und um Aufmerksamkeit heischende Werbeplakate – sie alle werden mit technisch hoch entwickelten Druckmaschinen hergestellt. Die manroland AG produziert diese Maschinen bereits seit 1845. Das Unternehmen mit Sitz in Offenbach ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von
Drucksystemen, Marktführer für Rollenoffset-Druckmaschinen und Nummer zwei für Bogenoffset-Anlagen.
Die manroland AG verfügt über weitere Produktionsstandorte in Augsburg sowie Plauen und vertreibt ihre
Anlagen zu 80 Prozent in alle Welt – kein Wunder, mit einem Erfahrungsschatz von über 160 Jahren im
Druckgeschäft.
160 Jahre Erfahrungen im Druckgeschäft
Die erste Schnellpresse entwickelte manroland 1845, die erste Steindruckpresse
»Albatros« stellte das Unternehmen 1871 her. Heute werden die Maschinen im
Werbe-, Verlags- und Verpackungsdruck eingesetzt. Vom Prospekt bis zur Zeitung
in Millionenauflage, manroland liefert maßgeschneiderte Druckanlagen je nach
Bedarf des Kunden.
Auf einen Blick
Gründung: 1845, Standort
Offenbach: 1871
Größe: 8.700 Mitarbeiter
(in Offenbach: 3.300)
Produktionsstandorte:
Offenbach (Gründungsjahr 1871),
Augsburg (Gründungsjahr 1845),
Plauen (Gründungsjahr 1896)
Die Produktion der Maschinen ist auf mehrere Standorte verteilt: In Offenbach
werden Bogenoffsetmaschinen hergestellt, Systemfamilien im Klein- bis Supergroßformat für Poster, Plakate, Bücher und Verpackungen. Am Standort Augsburg
werden Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Illustrationsdruck (Prospekte, Kataloge, Magazine)
gebaut. Und in Plauen ist manroland ein Begriff für Zeitungsdruckanlagen und die zugehörigen PapiervermÉêäÉ=MTO=
sorgungssysteme.
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=====
Rollen- und Bogenoffset unterscheiden sich nach der Form des Bedruckmediums, also danach, ob auf Papierbogen oder Papierrollen gedruckt wird. Allerdings ist nicht nur Papier als Druckmedium geeignet; die manroland-Maschinen bedrucken auch Kartonagen, Kunststoffe oder sogar Metalle.
Beeindruckend: 50.000 Meter Papier in der Stunde bei 54 km/h
Im Rollenoffsetverfahren, das beim Druck von Zeitungen, Magazinen, Telefonbüchern und anderen Produkten
mit hohen Auflagen zum Einsatz kommt, wird das Druckmedium von einer Rolle abgewickelt. Die Maschinen,
deren Länge 100 Meter erreichen können, drucken mit einer Geschwindigkeit von 15 Metern pro Sekunde
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(beim
Magazindruck) mehr als 50.000 Meter in der Stunde, während die Papierbahn von einer Rolle abgewickelt wird. Die Bogenoffset-Maschinen, mit denen man kleinere Auflagen z. B. von Wurfzetteln, Etiketten,
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Briefpapier oder Verpackungen herstellt, haben Längen zwischen 6 bis 20 Metern und können bis zu 18.000
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Bogen pro Stunde bedrucken.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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57
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OptoTech Optikmaschinen GmbH
Automatisierung und Optik
Die OptoTech Optikmaschinen GmbH in Wettenberg
OptoTech hat die größte Bandbreite von Maschinen und Verfahren für die Bearbeitung von Präzisionsoptik
weltweit – ob Anlagen für Rundoptik, Planoptik, Asphärik oder für die Fertigung von Zylindern oder Freiformflächen, von Mikrooptik mit einem Millimeter hin zu Optiken für die Lithographie, Luft- und Raumfahrt mit bis
zu 1000 Millimetern Durchmesser, von der Linse bis zum Prisma, vom Dom bis zum komplexen optischen Bauteil.
OptoTech verkauft jährlich 100 bis 150 Maschinen aller drei Produktlinien, deren Preis zwischen 50.000
mÉêäÉ=MTO=
und einer Million Euro liegen.
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Maschinen für Brillenoptik, Präzisionsoptik und Beschichtung
Die Firma OptoTech stellt rund 70 unterschiedliche Maschinen für drei Produktbereiche her: die Brillenoptik, die Präzisionsoptik und die Beschichtung. Die erste
Auf einen Blick
Produktlinie umfasst Anlagen für die Herstellung von hochwertigen Brillengläsern
Gründung: 1985
aus Kunststoff und Mineralglas. Die zweite Produktlinie besteht aus Maschinen
Größe: 140 Mitarbeiter
zur Herstellung von Bauteilen für feinoptische Geräte, etwa Linsen aller Art für
(100 davon in Wettenberg)
Ferngläser, Endoskope, Mikro­skope, Spezialoptiken oder Fotoapparate. Zu beiden
Kunden: Optik-produzierende Firmen
Produktlinien stellt OptoTech entsprechende Optikbearbeitungszentren zum
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wie Zeiss, Leica, Rodenstock, Nikon,
Schleifen, Polieren und Zentrieren sowie Korrekturpoliermaschinen für höchste
Samsung u. a.
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Qualität,_ê²Üäëíêaße=OR=
Messtechnik sowie Justier- und Fügetechnik
bereit. Im Bereich BeschichSPNTV=lÄÉêíëÜ~ìëÉå=
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tung werden Maschinen angeboten, die spezielle Funktionsschichten auf PräzisiïïïKâ~êäã~óÉêKÅçã=
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onsoptikbauteile auftragen, etwa Beschichtungen zur Abweisung von Schmutz
oder zum Kratzschutz.
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Ob
Brillengläser oder Präzisionsoptikbauteile für Mikroskope, Kameras, Infrarot-Optiken oder Weltraumtechnik – die Maschinen zur Herstellung von Optikelementen der Firma OptoTech Optikmaschinen GmbH sind
weltweit gefragt.
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Das Unternehmen mit Sitz im mittelhessischen Wettenberg ist technologischer und verfahrenstechnischer
Weltmarktführer. Die umfangreiche Produktpalette des Optikmaschinenherstellers bedient alle Fertigungsbereiche von Supermikro-, Mikro- und Makro- bis Planoptik und Brillenoptik. OptoTech bietet die komplette
Fertigungslinie vom Schleifen, Zentrieren und Polieren bis zum Messen.
Hoher Innovationsgrad
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Viele
der Technologien, die heute Standard in der Bearbeitung von Präzisionsoptik sind, wurden einst bei OptoTech entwickelt. Zahlreiche Patente und nationale und internationale Auszeichnungen belegen den hohen Inj²ÜäÜÉáãÉê=píêaße=PQN=
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novationsgrad der OptoTech-Maschinen und -Verfahren. Der technologische Marktführer hat eine Abteilung
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Physikern, die auf der
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nach neuen Verfahren und Techniken sind. Auch aus diesem Grund ist OptoTech ein Unternehmen mit namhaften Firmen als Kunden in fast allen Ländern der Erde und einem Exportanteil von weit über 80 Prozent.
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58 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik
Automatisierung und Optik
Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik aus Obernburg am Main
Talent hat er ja – der Roboter von Reis Robotics aus Obernburg am Main. Seine Portraits von schönen Frauenköpfen wirken erstaunlich lebensecht, sind aber bei weitem nicht das einzige, was er und seine »Artgenossen«
vorzuweisen haben. Ob Montieren oder Kleben, Schweißen oder Schneiden, Löten, Beschichten, Härten – es
gibt kaum etwas, vor dem die leuchtend rot lackierten Maschinen mit dem blauen Schriftzug kapitulieren
müssten. Ihre Einsatzgebiete sind entsprechend breit gefächert: In der Automobilproduktion sind ihre Dienste
ebenso gefragt wie beim Flugzeug- oder Bootsbau, bei der Fertigung von Werkzeugen, Maschinenbauteilen
oder in der Photovoltaik.
Über 50 Jahre Erfahrung …
Die Firma wurde 1957 als Plastikspritzgussbetrieb gegründet. »Zuerst haben wir
hydraulische Pressen, Handhabungs- und Formsprühgeräte hergestellt, bevor wir
1973 mit der Konstruktion von Industrierobotern begonnen haben!«, berichtet
Walter Reis, Gründer des Unternehmens. Auf erste Anwendungen und die Entwicklung einer eigenen Robotersteuerung »ROBOTstar« folgte der Bau von schlüsselfertigen Komplettsystemen, die vor allem in der Automobilindustrie zum Einsatz kamen. Erste Applikationen von Servicerobotern dienten etwa der Betankung
von Fahrzeugen. Ein entscheidender Meilenstein war der Einstieg in die Photovoltaik: 2005 konnte die erste Großanlage geliefert werden. Und 2007 stammten
bereits 50 % des Firmenumsatzes aus dem Solarbereich – bei bis heute rund
12.000 verkauften Robotersystemen.
Bei den von Reis Robotics entwickelten und hergestellten Automationsanlagen
handelt es sich um hoch komplexe Produkte. Zur Qualitätssicherung werden deshalb Mess- und Zuverlässigkeitsprüfungen – etwa in Dauertestläufen oder unter
extremen Bedingungen – durchgeführt. Als zusätzliche Dienstleistung bietet Reis
Robotics seinen Kunden Schulungen an – in einem eigenen Schulungszentrum
können Anwender von technisch und pädagogisch versierten Lehrkräften die
»Benimm-Regeln« für den Umgang mit den ihnen später anvertrauten Robotern
lernen.
Auf einen Blick
Gründung: 1957 in Obernburg am
Main; heute drei deutsche und neun
internationale Standorte sowie Fachvertretungen und Partner in vielen
Ländern
Größe: weltweit ca. 1.000 Mitarbeiter,
davon 800 am Hauptsitz in Obernburg
am Main
Produkte: Industrieroboter und Robotersteuerungen, Peripheriemodule
und Dienstleistungen zur Lösung von
Automationsaufgaben in allen wichtigen Anwendungsbereichen, unter
anderem in der Automobilindustrie
und der Photovoltaik
Und bitte mit Gefühl!
Dass Roboter nicht nur kraftvoll zupacken können, zeigt auch der 2003 gestartete Versuch, Roboter bei der
Zahnbehandlung einzusetzen. Bevor ein Kunstzahn implantiert werden kann, soll Roboter »ERIK« (Entwicklung eines Robotersystems für das Setzen von Implantaten in knöchernen Strukturen) als Operationsgehilfe
den Kiefer präparieren.
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Wissensregion
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59
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Schenck Process GmbH
Automatisierung und Optik
Schenck Process: Meister im präzisen Wiegen und Dosieren
Wie viele Gurken gehören ins Glas, wie viele rote, gelbe und grüne Gummibärchen müssen in die Tüte, wie
viele Nüsse und Rosinen ins Müsli, wie viel Mehl, Salz und Käse benötigt eine industriell hergestellte Pizza?
Das Darmstädter Unternehmen Schenck Process, einer der Weltmarktführer für Mess- und Verfahrenstechnik,
sorgt dafür, dass Medikamenten die exakte Menge jedes Wirkstoffs zugefügt wird und bei der Zementherstellung die richtigen Rohmaterialien zusammengeführt werden. Prozessabläufe planen, Schüttgüter dosieren,
Materialflüsse regeln, Warenströme erfassen, Güter verwiegen oder Transportabläufe automatisieren – das
sind die Tätigkeitsfelder, auf denen Schenck Process Kunden in der ganzen Welt mit Produkten, Systemen und
Komponenten beliefert. Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1995
Größe: 2.200 Mitarbeiter weltweit
(Darmstadt: 500)
Auszeichnungen: Frost & Sullivan
Award 2006, 2007; Prozesstechnik &
Automation (P&A) Best Product Award
2006, 2007; Processing Magazine
Award 2007; Beste Wachstumsstrategie 2007; Powtech & TechnoPharm
Award 2007; 1. Platz »Hessen Champions« 2008
Mehr als 125 Jahre Erfahrung für Zement, Lebensmittel, Bergbau,
Pharma & Kohlekraftwerke
Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf das ausgehende 19. Jahrhundert zurück. 1881 gründete Carl Schenck in Darmstadt eine Eisengießerei und Waagenfabrik. 1970 beginnt die internationale Expansion; 14 Jahre später geht Schenck
an die Börse. Im Jahr 1995 löst sich Schenck Process vom Mutterkonzern und
wird zu einem autonomen Unternehmen, das heute 27 Tochtergesellschaften
unterhält und 16 moderne Fertigungsstätten weltweit betreibt.
Schenck Process liefert seine Dosiergeräte, Waagen und Siebe an ganz unterschiedliche Industriezweige wie Pharma- und Lebensmittelbranche, Kohlekraftwerke oder Zementhersteller und ist auf fünf internationalen Business Segmen­
mÉêäÉ=MOO=
ten (IBS) tätig: IBS Heavy (Baustoffe und Metallindustrie), IBS Light (Chemie,
Kunst­stoffe,
Nahrungsmittel
und Pharma),
IBS Mining (Bergbau), IBS Power
=
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= (Kohlekraftwerke) sowie IBS Trans­
port Automation (Transportprozesse über Straßen, Schienen und Häfen).
Die Ausmaße der Siebe und Waagen übersteigen jene derer, die man aus dem Hausgebrauch kennt – so misst
eine Schwingsiebmaschine zwischen fünf und zehn Meter. Und selbst Waagen für Straßenfahrzeuge hat das
Unternehmen im Sortiment.
Eine Menge Staub
Die unterschiedlichen Mess- und Dosiergeräte von Schenck Process reichen von Dosierungsgrößen von 20
Gramm
in der Stunde, also der Menge von acht Würfelzuckerstücken, bis zu 20.000 Tonnen stündlich, wie
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sie etwa beim Verladen von Eisenerz auf Züge anfallen. Mit jährlich mehr als 150 hergestellten KohlenstaubqÉäKW=HQV=SMOO=RMPJM=
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dosierern (Foto links) behauptet sich Schenck Process auch in diesem Bereich als Weltmarktführer. KohlenbJj~áäW=áåÑç]êÉáëêçÄçíáÅëKÇÉ=
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staub, fein gemahlene Kohle jeder Art,ïïïKêÉáëêçÄçíáÅëKÇÉ
wird für die Befeuerung
von Drehrohröfen verwendet, in denen der
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Klinker für die Zementherstellung gebrannt wird. Die Dosiersysteme sorgen dafür, dass immer genau die richtige Menge Kohlenstaub konstant, das heißt ohne Schwankungen, in den Brenner wandert – nicht zu viel und
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nicht zu wenig.
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60
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Singulus Technologies AG
Automatisierung und Optik
Produktionsanlagen von Singulus Technologies AG: Granulat rein, Disc raus
Sie ist rund, flach, blau und hat eine riesige Speicherkapazität. Die Blu-ray Disc ist das Speichermedium für
Filme in gestochen scharfer Qualität. Nachdem sie sich gegen konkurrierende Formate wie die HD DVD durchgesetzt hat, wird sie in den nächsten Jahren ihren Siegeszug im Bereich digitale optische Speichermedien antreten.
mÉêäÉ=MOO=
Darüber
freut sich auch der Weltmarktführer
für Produktionsanlagen von Optical
Discs. Die Singulus Technolo=
=
=
gies AG gehört zu den weltweit führenden Komplettanbietern für Maschinen zur Herstellung optischer Datenträger wie der Blu-ray, aber auch CDs und DVDs. Neben seinem Kerngeschäft konzentriert sich das Unternehmen mit Sitz in Kahl am Main noch auf einen anderen zukunftsträchtigen Bereich: das Segment Solartechnik.
Auf einen Blick
Skyline, Spaceline, Blueline
Unternehmensgründung: 1996
Bis jetzt wurden 2.500 »Skylines« (CD-Produktionsanlagen) und insgesamt 1.500
Größe: 650 Mitarbeiter
»Spacelines« (DVD-Maschinen) verkauft. Mit einem Marktanteil von rund 65 Pro(davon ca. 300 in Kahl am Main)
zent behauptet sich Singulus Technologies als Nummer eins am Markt. In den verProduktionsstätten: Deutschland (3),
gangenen
zwei Jahren hat das Unternehmen 60 »Bluline«-Maschinen (Blu-ray-Pro- Niederlande, China
«=oÉáë=dãÄe=C=`çK=hd=
duktionslinien) abgesetzt und ist damit – abgesehen von Blu-ray-Erfinder Sony, die
Vertriebstöchter: Italien, Frankreich,
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über
100 hauseigene Produktionsanlagen
verfügen – mit Abstand Marktführer;
Spanien, England, USA und Singapur
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der
nächste Mitbewerber konnte weniger als ein Zehntel an Maschinen vertreiben.
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Mit dem Tochterunternehmen Stangl Semiconductor Equipment AG hat Singulus den Einstieg ins Solaranla=
gengeschäft
gewagt. Stangl entwickelt und produziert nasschemische Anlagen für die kristalline Silizium- und
mÉêäÉ=MSP=
die
Dünnschicht-Solartechnik; Singulus selbst entwickelt ebenfalls Anlagen für diesen Markt.
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Blu-ray Disc: optisches Speichermedium der 3. Generation für Audio-, Video-, Computer-Daten, Speicherkapazität bis zu 50 Gigabyte pro Schicht. DVD: optisches Medium der 2. Generation, Speicherkapazität bis
9,4 Gigabyte. CD: optisches Medium der 1. Generation, Speicherkapazität 650 Megabyte
Singulus-Maschinen pressen Hollywood-Träume in heißen Kunststoff
Wo früher verschiedene Maschinen für einzelne Produktionsschritte nötig waren, sind heute in den OpticalDisc-Anlagen alle Produktionsschritte zusammengefasst. So ist man in der Lage, CDs, DVDs und Blu-rays in
Sekundenschnelle herzustellen. Als Rohstoff wird Polykarbonat in kleinen Körnern in die Maschine gegeben.
«=pÅÜÉåÅâ=mêçÅÉëë=dãÄe=
Der
Kunststoff wird geschmolzen und die Information in das noch heiße Material geprägt – kleinste Rillen gefüllt mit Spielfilmszenen, Musikstücken oder anderen Daten. Nach der Abkühlung wird die Disc mit einer Rem~ää~ëïáÉëÉåëíêaße=NMM=
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flektions- und Lackschicht beschichtet und kommt dann abspielfertig aus der Anlage. Die Herstellung einer
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DVD dauert ca. zwei Sekunden, eine
Blu-ray-Disc benötigt etwa vier Sekunden.
So spucken die Singulus-Ma=
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============ëÅÜÉåÅâéêçÅÉëëKÅçã
schinen bis zu 35.000 fertig beschriebene Discs am Tag aus – die dann in aller Herren Länder in Computern,
Stereoanlagen und DVD-Playern abgespielt werden.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
61
Sinn Spezialuhren GmbH
Automatisierung und Optik
Sinn Spezialuhren GmbH in Frankfurt am Main
»Eine stillstehende Uhr hat doch täglich zweimal richtig gezeigt und darf nach Jahren auf eine lange Reihe
von Erfolgen zurückblicken.« Diese Bemerkung von Marie von Ebner-Eschenbach ist ebenso treffend wie unbefriedigend. Unbefriedigend insbesondere für jene, die sich der Entwicklung und Herstellung von »Zeitmessern, die Menschen zuverlässig durch alle Lebensphasen begleiten«, verschrieben haben – wie etwa die Sinn
Spezialuhren GmbH, die 1961 von dem Piloten, Fluglehrer und Rallyefahrer Helmut Sinn als Uhrenwerkstatt in
Frankfurt gegründet wurde. 1994 erwirbt der Dipl. Ing. Lothar Schmidt das Unternehmen vom Firmengründer; in technologischer Hinsicht beginnt eine neue Zeitrechnung.
Auf einen Blick
Gründung: 1961
Größe: 70 Mitarbeiter (2010)
Referenzen: Fliegeruhren sowie Spezialuhren für GSG 9, Polizei, Bundesgrenzschutz, Militär, Feuerwehr und
Rettungskräfte
Besonderheiten: Herstellung der einzigen Taucheruhr, die jede auf der
Erde nur erreichbare Tiefe übersteht
und perfekt ablesbar bleibt
Zwischen Himmel und Hölle
Um die Zeit auch unter widrigen Bedingungen korrekt im Blick zu haben, wurden
neben herkömmlichen Uhren Spezialuhren entwickelt, die Astronauten und Tiefseetaucher ebenso begeistern wie Jet-Piloten oder Expeditionsteilnehmer zwischen Arktis und Sahara. Schon 1985 erbrachte z. B. der Physiker und Astronaut
Prof. Dr. Furrer mit seiner Sinn-Uhr den Nachweis, dass automatische Uhren auch
im Weltraum bei Schwerelosigkeit funktionieren. Eine Besonderheit sind die Taucheruhren aus deutschem U-Boot-Stahl, die besonders seewasserbeständig sind
und durch bestimmte konstruktive Maßnahmen dem Wasserdruck bis 5.000 Meter
Tiefe (Modell UX) standhalten können. Aber auch für den Einsatz zwischen All
und Tiefsee bietet die Firma Sinn geeignete Chronometer an: Ob Fliegeruhr,
Taschenuhr, Spezialuhren für das Militär oder die Polizei – die Uhren von Sinn
stellen sich jeder Herausforderung.
Der Firma Sinn sind zahlreiche Neuerungen in der Uhrentechnik zu verdanken: So entwickelte Sinn ein spezielles Uhrenöl für Betriebstemperaturen von -45°C bis +80°C, eine Trockenhaltetechnik, die das Problem der
Alterung der Öle aufgrund von Luftfeuchtigkeit im Inneren der Uhr löst, sowie besonders gehärtete und damit kratzsichere Gehäuse. Auch die »Tiefsee«-Uhr (Modell UX) zeichnet sich durch innovative Eigenschaften
aus: Um den Druck in großer Tiefe aushalten und eine komplette Verspiegelungsfreiheit gewährleisten zu
können, ist das komplette Gehäuse mit Öl ausgefüllt.
Sinn für mehr!
Die Firma Sinn produziert nicht nur Uhren, sondern auch Bordinstrumente für Hubschrauber und Flugzeuge.
1999 wurde das Unternehmen SUG Sächsische Uhrentechnologie GmbH Glashütte gegründet, das hauptsächlich Gehäuse für Sinn herstellt, aber auch bei anderen Uhren- und Instrumentenherstellern zufriedene
Abnehmer findet. Dass sich Innovationsfreude, Begeisterung und die Faszination für die traditionelle Art der
Zeitmessung lohnen, zeigen Auszeichnungen wie die »Goldene Unruh«, die alljährlich durch das Uhren Ma­ga­
zin, Focus und Focus-Online verliehen wird. Bereits mehrfach konnte die Sinn Spezialuhren GmbH mit ihren
Modellen in verschiedenen Kategorien vordere Plätze belegen.
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62
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
Smiths Heimann GmbH
Automatisierung und Optik
Durchblick bei der Smiths Heimann GmbH
»Legen Sie bitte Ihr Handgepäck auf das Förderband.« Wer kennt sie nicht, diese Aufforderung, sein Hab und
Gut durchleuchten zu lassen? Jeder, der schon einmal geflogen ist, musste zuvor sein Gepäck durch das Röntgenkontrollgerät laufen lassen und zusehen, wie Sicherheitsbeamte den Schlüsselbund, die Digicam oder das
Handcreme-Tübchen auf dem Kontrollmonitor beäugen. Den Durchblick behalten die Gepäckkontrolleure dabei mit Systemen des Wiesbadener Unternehmens Smiths Heimann GmbH, dem Weltmarktführer bei Röntgen­
apparaten für Gepäck und Fracht. Mit über 50.000 Geräten in mehr als 150 Ländern, die Rauschgift, Waffen
und Sprengstoff identifizieren, sorgt Smiths Heimann für mehr Sicherheit an Flughäfen auf der ganzen Welt.
Weltmarktführend: Mehr als 5.000 Röntgenprüfsysteme in 2007
Der Firmenname geht auf den Gründer, Fernsehtechnik-Pionier Walter Heimann,
zurück. Nach dem Erwerb durch die britische Smiths Group wurde das Unternehmen im Jahr 2003 in »Smiths Heimann GmbH« umbenannt. Im Wiesbadener Werk
wurden im Geschäftsjahr 2007 rund 5.000 Röntgenprüfsysteme hergestellt. Darunter befanden sich neben Gepäckkontrollbändern auch Geräte für Poststellen,
riesige Apparate, mit denen Lastwagen durchleuchtet werden, und mobile Sys­
teme für Zollbehörden.
Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1946
Unternehmensgröße: ca. 700 Mit­
arbeiter
Jahresumsatz: rund 230 Millionen
Euro (2007)
Besonderheiten: Weltmarktführer bei
Röntgengeräten für Gepäck und Fracht
»Wiesbaden ist nicht nur unsere Produktionsstätte für Röntgensysteme, sondern
auch das globale Smiths Technologiezentrum für Forschung und Entwicklung in
Sachen Röntgentechnik«, erläutert Stefan Aust, Leiter Produktmanagement, die
Bedeutung des Standorts.
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Verkaufshit
aTiX spürt sogar Rauschgift
und Sprengstoff auf
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=
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Die Nachfrage ist hoch, Smiths Heimann wächst stetig. »Steigende Auftragszahlen verdanken wir vor allem
unserer revolutionären Neuentwicklung aTiX (Advanced Threat Identification X-Ray)«, erklärt Aust. Das kompakte Röntgenprüfsystem für den Checkpoint-Bereich identifiziert mit seiner hochsensiblen Erkennungstechnologie nicht nur Waffen, sondern auch Stoffe, die erst nach dem Sicherheits-Check zu tödlichen Bomben
zusammengefügt werden können. Mittels der Bestimmung der Stoffdichte sowie Bildern aus verschiedenen
Perspektiven und einer passende Software können geschulte Bediener Rückschlüsse auf das Material möglicher Gefahrenstoffe ziehen. In den USA ist das Gerät bereits an allen großen Flughäfen im Einsatz und auch
England und das übrige Europa ziehen nach.
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Wissensregion
=
=
63
=
Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Dribbling Dackels
Automatisierung und Optik
Die Darmstadt Dribbling Dackels – das RoboCup-Team der TU Darmstadt
Toooor!!!!! Mit einem sensationellen 5 : 0 gewinnt das German Team die Fußballweltmeisterschaft in Suzhou
(China) gegen die chinesisch-australische Mannschaft … Witzig sehen sie aus, die kleinen Dackel, die vollge­
stopft mit komplizierter Elektronik den RoboCup 2008 in der Liga der vierbeinigen autonomen Roboter für
sich entschieden haben. Und das nicht zum ersten Mal: Schon in den Jahren 2004 und 2005 standen die
Darmstädter
mÉêäÉ=MPU= und ihre Dribbling Dackels, die mit dem Aibo Team der Berliner Humboldt Universität und den
Bremen
Byters von der Universität Bremen
in internationalen Wettbewerben
=
=
= eine Spielgemeinschaft bilden,
ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Roboter mit künstlicher Intelligenz
Dass für einen solchen Erfolg nicht weniger Schweiß vergossen wird als auf
Auf einen Blick
einem Fußballfeld mit menschlichen Spielern, mag überraschen. Aber die AnforInstitut: Fachbereich Informatik der
derungen, die der Roboterfußball an seine Teilnehmer stellt, sind enorm. Die
TU Darmstadt, Fachgebiet Simulation,
Darmstädter Informatiker, die die Roboter programmiert haben, müssen auf
Systemoptimierung und Robotik
Vieles achten: Kopf und Beine eines Dackels bestehen aus mehreren Gelenken,
Größe: 15 Mitarbeiter
die koordiniert werden müssen, um souveräne Bewegungen zu ermöglichen. In
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Projekte: Vierbeinige
Roboter, humader Schnauze befindet sich eine Kamera, mit deren Hilfe die eigene Position, die
noide Roboter (verschiedene Protofã=c²äÇÅÜÉå=RJT=
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der Gegenspieler
oder des Balles erfasst werden
kann. Und darüber hinaus be­
typen bis zu einer Größe von 130 cm),
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=
nötigen die Dackel eine künstliche Intelligenz,bJj~áäW=áåÑç]ëáååKÇÉ=
um möglichst in Echtzeit unvollBioRob-Manipulatoren (Bionische MaïïïKëáååKÇÉ=
nipulatoren für Aufgaben in der Autoständige Informationen zu verarbeiten, sich in einer dynamischen Umgebung
matisierungstechnik), mobile Roboterzurecht zu finden, auf nicht vorhersehbare Ereignisse zu reagieren oder sinnvolle
= autonome Boden- und
plattformen,
Spielstrategien zu entwickeln.
marine Fahrzeuge,
Forschungszentrum
mÉêäÉ=MMP=
Computational Engineering
Im Gegensatz zum Computerschach, das lange Zeit die Entwicklung der künst­
lichen Intelligenz beeinflusst hat, gilt das Fußballspiel als besserer Prüfstein für
die Bewältigung von »Standardproblemen« der künstlichen Intelligenz. Denn einen Ball erkennen, auf den
Gegner reagieren oder einen Spielzug in einem quasi realen Umfeld planen – das alles fordert viel komplexere
Fähigkeiten als Computerschach.
=
Fußballweltmeisterschaft 2050 – Der Sieger ist …
In der RoboCup Federation sind rund 150 Universitäten, Unternehmen und Forschungsinstitute zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Entwicklung der Robotik und der künstlichen Intelligenz voranzutreiben. Die Be«=pãáíÜë=eÉáã~åå=dãÄe=
wältigung
der komplexen Anforderungen eines Fußballspiels soll dazu «=pãáíÜë=eÉáã~åå=dãÄe=
beitragen, erfolgreiche Lösungen für
die Probleme der künstlichen Intelligenz zu finden. Und spätestens im Jahr 2050 wollen die »Dackels« die
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menschlichen Weltmeister in einem ganz gewöhnlichen Fußballspiel schlagen!
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Prof. Dr. Oskar von Stryk
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64 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Woco Industrietechnik GmbH
Automatisierung und Optik
Woco Industrietechnik GmbH
Tempo 180 km/h auf der Autobahn – und trotzdem nur ein leises Surren im Inneren des PKW, kein ohrenbetäubender Motorenlärm. Für Ruhe im Auto sorgt die Woco Industrietechnik GmbH mit ihren geräuschdämpfenden Bauteilen für die Automobilindustrie mit Kunden wie Audi, VW, Porsche, Mercedes und BMW. Ein
weiteres Geschäftsfeld ist die Herstellung von industriellen Antivibrationssystemen.
Woco ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Bad Soden-Salmünster. Der Name Woco setzt sich zusammen
aus Wolf und Co., dem Namen des Gründers Franz Josef Wolf, der gemeinsam mit seinen Geschwistern das
Unternehmen ins Leben rief.
Ziel: Geräuschminderung und Abdichtung
1956 wurde das Unternehmen als »Woco Franz Josef Wolf & Co. Gummi- und
Kunststoffwerk« gegründet. Das Mittelstandsunternehmen mit Produktions- und
Vertriebsstätten in über 10 Ländern – u. a. in Deutschland, Tschechien, Frankreich,
Spanien, Mexiko und China – konzentrierte sich in seinen Anfängen auf die Werkstoffe Gummi und Kunststoff. Mit den Jahren erweiterte Woco jedoch sein Leistungsspektrum und wandelte sich vom Hersteller einfacher Gummiform- und
Kunststoffteile zum Komponenten- und Systemspezialisten für die Automobilbranche sowie den Industriesektor.
Auf einen Blick
Gründung: 1956
Größe: 2.598 Mitarbeiter (650 in Bad
Soden-Salmünster)
Arbeitsfelder: Automotive: Spezialteile für den Automobilbau in den Bereichen Aktuatorik, Akustik und Polymertechnik
Industrie: Komponenten für industrielle
Antivibrations- Mess-, Regel- und Rohr­
leitungssysteme
Im Bereich Automobilbau entwickelt und produziert die Woco Industrietechnik
GmbH Komponenten, die die Sicherheit des Fahrzeugs verbessern, die Geräusch­
minderung fördern und den Verbrauch senken. Für die Industrie stellt das Unternehmen Systemteile her, die Schwingungsminderung und Abdichtung in industriellen Anlagen gewährleisten.
Spezialist für Automobil- und Industrie-Komponenten
Bauteile wie Ansaugmodule und Breitbandgeräuschdämpfer stellt Woco für das Geschäftsfeld Akustik im
Bereich Automobiltechnik bereit. Die materialunabhängigen Funktionslösungen dienen dem Herabsetzen
von Fahrzeuginnen- und außengeräuschen und finden heute in der Automobilindustrie weltweit Anwendung.
Pneumatische Systeme mit Wegsensorik sowie mechatronische und elektrische Lösungen aus dem Woco-Produktbereich Aktuatorik tragen zur präzisen Steuerung des Verbrennungsmotors sowie zur Gewichtsreduktion
des Fahrzeugs bei. Die Expertise auf dem Feld der Polymertechnik umfasst die Werkstoffe Gummi, Kunststoff,
Gummi-Kunststoff, Gummi-Metall und Flüssigsilikon, aus denen das Unternehmen u. a. Getriebedeckel, Feder­
auflagen, Entkopplungen sowie Dichtungselemente aller Art fertigt. Für den Industrie-Sektor produziert Woco
schwingungsmindernde Teile wie Lagerungselemente sowie abdichtende Elemente wie Dichtungen und Kupp­
lungen für Trink- und Abwassersysteme.
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Wissensregion
FrankfurtRheinMain
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65
66 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Lernen und Denken
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
67
Lernen und Denken
Karte »Lernen und Denken«
7 Gießen
!
Wiesbaden
4
!
Mainz
2
!
6
Frankfurt !
am Main !
3
Fulda
1
!
Hanau
Offenbach
am Main
8
!
5 Darmstadt
!
Aschaffenburg
Worms
1
2
3
4
5
6
7
8
Bildungspartner Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen .......................................................................................... 69
Goethe-Universität Frankfurt, Excellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« ................... 70
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Frankfurt am Main ............................................................. 71
Forschungsanstalt Geisenheim ......................................................................................................................... 72
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt ......................................................... 73
House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt .................................................................................. 74
Mathematikum e. V., Gießen ............................................................................................................................ 75
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Informatik ............................................................................ 76
68 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Bildungspartner Main-Kinzig GmbH
Lernen und Denken
Lernen in allen Lebensphasen – die Bildungspartner Main-Kinzig GmbH
Kinder sind neugierig und wollen die Welt entdecken. Und auf dieser Neugierde aufbauend kann der Grundstein für lebenslanges Lernen gelegt werden. So versucht die gemeinnützige Bildungspartner Main-Kinzig
GmbH (BiP) mit Sitz in Gelnhausen zusammen mit der Bundesinitiative »Haus der kleinen Forscher« die Begeisterung der Drei- bis Sechsjährigen für naturwissenschaftliche und technische Phänomene auf spieleri­schem
Weg zu wecken. Vom »Flaschentornado« über »Tauchende Strohhalme« bis hin zu »Tanzenden Schlangen und
Teebeutelraketen« reicht die Palette der Experimente im Haus der kleinen Forscher. Da wird mit viel Freude an
der Sache ausprobiert, da werden Fragen gestellt …
Überraschende Erkenntnisse
… und ganz nebenbei wird manch überraschende Erkenntnis gewonnen. Zum
Beispiel welche Dinge im Wasser schwimmen und welche nicht, warum die Erde
an den Polen abgeflacht ist oder wie durch Luftschwingungen Töne erzeugt werden. Und leuchtende Kinderaugen bestätigen, dass etwas Neues zu lernen nicht
nur Mühe, sondern auch ungeheuer viel Spaß machen kann. Die BiP setzt die
Bundesinitiative mit der Zertifizierung und Begleitung von 35 Kitas um. Bereits im
ersten Jahr (2009) konnten über 1.600 Kinder im Main-Kinzig-Kreis an spannen­
den Experimenten und Projekten teilnehmen.
Auf einen Blick
Gründung: Januar 2008
Größe: 26 Mitarbeiter zusammen
mit 300 Dozenten
Projekte: Haus der kleinen Forscher,
Aktionen »Kleine Chemiker« und
»Kleine Biologen«, Kindercampus
Main-Kinzig, Clever-Wichtel-Karte mit
Experimentierroute Main-Kinzig u.a.
Die Bildungspartner Main-Kinzig GmbH ist aus der bundesweit ersten Fusion einer
Volkshochschule mit einem Bildungsträger des Gesundheitswesens hervorgegan­
gen. Sie hat den Auftrag, lebenslanges Lernen für alle Lebensphasen im bevölkerungsreichsten Landkreis
Hessens zu fördern. Die BiP entwickelt Ideen, um die Bildungsarchitektur im Main-Kinzig-Kreis durch eigene
Angebote oder Kooperationsprojekte zu ergänzen; Partner aus der Wirtschaft unterstützen die BiP dabei. Be­
son­ders hervorzuheben ist die frühkindliche Bildungsarbeit, die sowohl breit gefächert ist (z. B. kleine Chemiker und kleine Biologen für alle Kitas) wie auch nachhaltig wirkt (z. B. Haus der kleinen Forscher).
Drei Säulen: Volkshochschule, Akademie für Gesundheit und Campus berufliche Bildung
Neben diesen Schwerpunktprojekten ist die BiP in Kitas und Grundschulen durch Inhouse-Teamschulungen,
offene Kursangebote, Erste Hilfe-Angebote und die Teddybärenklinik aktiv und führt Clever-Experimente zum
Wecken des Interesses von Jung und Alt auf Messen (z. B. Lernwelten, innovative 2010, Forum Lernen³) durch.
Jenseits der frühkindlichen Bildung engagiert sich die BiP in der Volkshochschularbeit, um Bildungsangebote
für die gesamte Bevölkerung zu vernetzen und zu ergänzen, und in der Bildung für das Gesundheitswesen
(Erstausbildung von 184 Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern, Fortbildung von Medizinern, Hebammen
usw.). Der Campus berufliche Bildung deckt den Bereich der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter ab; im Fokus
stehen maßgeschneiderte Personalentwicklungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen oder die Fortbildung Berufstätiger auf universitärem Niveau …
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
69
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Goethe-Universität Frankfurt, Excellenzcluster
»Die Herausbildung normativer Ordnungen«
Lernen und Denken
Der Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« an der
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Wir werden in den Medien tagtäglich damit konfrontiert – mit Berichten über kriegerische Konflikte in vielen
Ländern der Erde, über Verteilungskämpfe um knapper werdende lebenswichtige Ressourcen, mit der Diskussion um die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Und Schlagzeilen wie »Mehr Kriege durch Klimawandel.
Amerikanische Wissenschaftler befürchten eine Zunahme bewaffneter Konflikte und Bürgerkriege …« (Handelsblatt vom 24. November 2009) lassen uns schon heute erahnen, welche sozialen und kulturellen Verwerfungen drohen, wenn der prognostizierte globale Klimawandel zu Massenmigrationen aus den stärker belasteten Regionen in klimatisch günstigere Zonen führen wird.
Normative Vorstellungen als Schlüssel zum Verständnis globaler
Konflikte
Ursachen und Verlauf solcher Konflikte besser zu verstehen haben sich die Wissenschaftler, die in dem an der Goethe-Universität angesiedelten Exzellenzcluster
»Die Herausbildung normativer Ordnungen« zusammenarbeiten, zum Ziel gesetzt. Doch was haben normative Ordnungen mit Konflikten wie den eingangs
beschriebenen zu tun? Normative Ordnungen dienen der Rechtfertigung von Ansprüchen auf Geltung, auf Herrschaft und eine bestimmte Verteilung von Lebenschancen. In ihnen sehen die Frankfurter Forscher – darunter Philosophen, Poli­
tologen, Theologen, Ökonomen, Rechtswissenschaftler und Historiker – den
entscheidenden Schlüssel zum Verständnis von Auseinandersetzungen, Kämpfen
und Kriegen, sind es doch gerade die unterschiedlichen normativen VorstellunmÉêäÉ=NMM=
gen, an denen die Beteiligten ihr Tun ausrichten – oder vorgeben auszurichten.
So
lässt
sich
in
gegenwärtigen
Konflikten
beobachten, dass Menschen ihre Unrechtserfahrungen
unmittelbar
=
=
=
artikulieren – mit allen Ambivalenzen. Individuelle und kollektive Erfahrungen von Ungerechtigkeit, von Missachtung, Demütigung, von mangelndem Respekt steigern sich zu normativen Ansprüchen, die notfalls auch
mit Gewalt eingefordert werden.
Auf einen Blick
Gründung: Ende 2007
Größe: etwa 170 Mitarbeiter
Fördervolumen: knapp 33 Mio. Euro
in fünf Jahren
Partner: TU Darmstadt, Hess. Stiftung
Friedens- und Konfliktforschung, MaxPlanck-Inst. für europäische Rechts­
geschichte, Inst. für Sozialforschung,
Frobenius-Inst. (Frankfurt a. M.), Point
Sud, Center for Research on Local
Knowledge (Bamako, Mali)
Das Forschungsprogramm umfasst vier Forschungsfelder:
1. »Konzeptionen von Normativität« 2. »Geschichtlichkeit normativer Ordnungen« 3. »Transnationale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden« 4. »Die Herausbildung von Rechtsnormen zwischen den Nationen«
Frankfurt
Lectures, Ringvorlesungen und Jahreskonferenzen
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Die Analyse der verschiedenen Ansprüche, die Konfliktparteien an eine gerechte Ordnung der Gesellschaft
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richten, umfasst auch das Hinterfragen geläufiger Ordnungsvorstellungen und das Einbeziehen der unterbJj~áäW=â~êëíÉåKêìÇçäÑ]=
SPRTN=dÉäåÜ~ìëÉå=
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schiedlichen Kulturen, Traditionen und
normativen Selbstverständnisse
der Beteiligten.
In Veranstaltungen wie
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ïïïKÄáäÇìåÖëé~êíåÉêJãâKÇÉ
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den Frankfurt Lectures, Ringvorlesungen oder Jahreskonferenzen werden die Forschungsergebnisse des Exzellenzclusters vorgestellt – eine mitunter etwas sperrig anmutende Thematik, aber angesichts der Brisanz und
=
des Ausmaßes der gegenwärtigen Konflikte aktueller denn je!
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Goethe-Universität Frankfurt
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SMPOR=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
Excellenzcluster »Die Herausbil­
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ïïïKåçêã~íáîÉçêÇÉêëKåÉí=
=mÉíÉê=páääÉê=
dung normativer Ordnungen«
Peter Siller
qÉäKW=HQV=SV=TVUJOROTO=
Tel.: +49 69 798-25272
bJj~áäW=áåÑç]åçêã~íáîÉçêÇÉêëKåÉí=
E-Mail: [email protected]
=
mÉêäÉ=MRM=
70 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Lernen und Denken
Das »Frankfurt Institute for Advanced Studies« (FIAS) in Frankfurt am Main
»Einzigartige Denkfabrik!«, »Innovativste Forschungseinrichtung Deutschlands!«, »Elite-Institut!«, »Forschungs­
zentrum mit internationalem Renommee!« … die Erwartungen, die sich mit dem Frankfurt Institute for Advanced Studies – kurz FIAS genannt – verbinden, sind groß. Hier soll Spitzenforschung betrieben werden, die
einem hohem interdisziplinären und integrativen Anspruch genügt. Denn wissenschaftlicher Fortschritt findet
mÉêäÉ=NMM=
nicht
nur in den Tiefen spezieller Fachgebiete, sondern vor allem an den Grenzflächen der Disziplinen statt.
Deshalb
führt das FIAS engagierte Forscher
aus den verschiedenen Naturwissenschaften,
aus Physik, Chemie,
=
=
=
Biologie, Neurowissenschaften oder Informatik zusammen.
Mehr als 100 Wissenschaftler aus 30 Ländern …
… arbeiten am FIAS. Sie versuchen u. a. zu ergründen, was »Galaxien und Atomkerne mit Viren und Neuronen gemeinsam« haben. Vielleicht mehr, als es zunächst Auf einen Blick
Gründung: 2003 Unterzeichnung der
den Anschein hat! Denn unter der übergreifenden Fragestellung »Struktur und DyGründungsdokumente, 2004 Anerkennamik komplexer Systeme«, lassen sich sogar zwischen Galaxien und biologischen
nung als gemeinnützige Stiftung
Molekülen erstaunliche Ähnlichkeiten entdecken – so der Physiker Prof. Dr. Walter
Forschungsgebiete: Theoretische
Greiner.
Ziel der Forschungen am FIAS ist es, jene Prinzipien zu identifizieren, die
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Biologie, Theoretische Chemie, Theo­
der Organisation komplexer Systeme zugrunde liegen; die Wissenschaftler versuretische Physik, Theoretische Neuro­
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chen
Strukturen zu erkennen, sie suchen
nach Regeln und Gesetzmäßigkeiten,
erwissenschaften und Computer-WissenbJj~áäW=â~êëíÉåKêìÇçäÑ]=
SPRTN=dÉäåÜ~ìëÉå=
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stellen Modelle und verifizieren sie durch Simulation. Dabei bietet das am FIAS
schaften
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Kooperationspartner: Goethemögliche Zusammenspiel von theoretischem Denkvermögen, experimentellem DaUniversität Frankfurt am Main, GSI
tenmaterial und die Entwicklung gigantischer Rechnerkapazitäten große Chancen.
=
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Beispiele
für Forschungsthemen:
n
= Das Zusammenspiel von Feldern und
= Teilchen in Atomkernen,
=
n die Selbstorganisation von Atomen und Molekülen in belebter und unbelebter
Materie,
n die Dynamik im Immunsystem des Menschen,
n die Interaktionen der Nervenzellen im Gehirn oder die
n die Schaltungen der Neuronen bei Lernen und Entscheiden.
Helmholzzentrum für Schwerionen­
forschung, Facility for Antiproton and
Ion Research (FAIR), Max-Planck-Institu­
te für Biophysik und für Hirnforschung,
Center for Scientific Computing, Industrie und Wirtschaft
Sehen lernen – Vom Kleinkind zum Computer
Zu den faszinierendsten biologischen Leistungen gehört die Fähigkeit des Sehens. Beim Erkennen von Objek­
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ten
und Analysieren komplexer Bildinformationen übertrifft das Gehirn die heutigen technischen Systeme bei
Weitem. Die Wissenschaftler am neuen Forschungszentrum »Bernstein Focus für Neurotechnologie«, das vom
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FIAS koordiniert wird, verfolgen das ehrgeizige
Ziel, die neuronalen ProzessebJj~áäW=áåÑç]åçêã~íáîÉçêÇÉêëKåÉí=
beim Sehprozess zu entschlüsseln.
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Diese
Erkenntnisse
sollen
dann
als
Grundlage
zur
Konstruktion
neuartiger
künstlicher
Sehsysteme dienen, die
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– ähnlich wie Kinder – an Beispielen lernen und eigenständig ihre Umgebung erkunden können. Hier wird
neurowissenschaftliche Grundlagenforschung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in vielversprechende
=
technische Anwendungen umgesetzt.
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=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
71
Forschungsanstalt Geisenheim
Lernen und Denken
Forschungsanstalt Geisenheim: die Weinspezialisten
Mitten im schönen Rheingau liegt ein Forschungsinstitut, das sich den genussvollen Dingen im Leben verschrieben hat. Als eine der ältesten Forschungseinrichtungen des Wein- und Gartenbaus im deutschsprachi­
gen Raum konzentriert sich die Forschungsanstalt Geisenheim auf zwei Tätigkeitsfelder: Wissenschaft und
Ausbildung.
Neben der anwendungs- und grundlagenorientierten Forschung auf den Gebieten Weinbau, Gartenbau,
Oenologie und Getränkeforschung werden in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule RheinMain rund
1.000 Studierende ausgebildet. Das Motto der Geisenheimer: Zukunft wächst.
Auf einen Blick
Gründung: 1872
Größe: 350 Mitarbeiter (Forschung
und Lehre: 235, Verwaltung: 90, Auszubildende: 25)
Forschungsschwerpunkte: Weinbau, Rebenzüchtung, Kellerwirtschaft,
Weinanalytik, Getränketechnologie,
Mikrobiologie, Biochemie, Gartenbau
(Gemüse, Obst, Zierpflanzen), Botanik,
Bodenkunde, Pflanzenernährung,
Phytomedizin, Betriebswirtschaft und
Technik
36 Hektar Weinanbaufläche
Als eine Stiftung im Jahr 1872 durch Freiherr von Lade und die damalige preußische Landesregierung gegründet ist die Forschungsanstalt Geisenheim heute
eine dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst direkt nachgeordnete Wissenschaftseinrichtung.
Dem Weingut der Forschungsanstalt stehen etwa 24 Hektar Weinanbaufläche
(sowie zusätzlich 12 Hektar für Züchtungsforschung) zur Verfügung, wo bekannte Rebsorten wie Riesling, Silvaner, Spätburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer und Müller-Thurgau neben eher exotischen wie Auxerrois, Gamaret und
Garanoir angepflanzt werden. Am Fachgebiet Kellerwirtschaft werden jährlich
etwa 130.000 Liter Wein und Sekt für den Verkauf hergestellt. Hinzu kommen
20.000 bis 25.000 Flaschen Wein, die für Forschung und Ausbildung produziert
werden.
Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Forschungseinrichtung umfassen sowohl anwendungs- als auch grundlagenorientiertes Arbeiten auf den Gebieten des Wein- und Gartenbaus sowie der Weinbereitung und Getränkeherstellung. Die Forschungsergebnisse – Optimierung der Produktqualität und Bekömmlichkeit des Weines
sowie der Umweltverträglichkeit seiner Herstellung durch nachhaltige Produktionsmaßnahmen – kommen
dem deutschen Wein- und Gartenbau und den mit diesen verbundenen Industrien zugute.
Studium des Weinbaus an der Forschungsanstalt Geisenheim
Die Aus- und Fortbildung der Diplom-Ingenieure, Bachelor und Master, die die Forschungsanstalt in Koope­
ration mit der Hochschule RheinMain am Fachbereich Geisenheim durchführt, umfasst die Studiengänge
Weinbau und Oenologie, Getränketechnologie, Internationale Weinwirtschaft, Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Zu den Aufgaben des überregional und international arbeitenden Forschungs- und Wissenschaftszentrums gehört zudem auch die Beratung öffentlicher und berufsständischer Institutionen sowie Beratungsorganisationen.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH
Lernen und Denken
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH
Schon Goethes Faust drängte es danach zu wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Genau das erforschen die Wissenschaftler beim GSI Helmholzzentrum für Schwerionenforschung. Das in Darmstadt sitzende Forschungsinstitut verfolgt das Ziel, den Aufbau der uns umgebenden Materie und die Prozesse im Uni­
versum zu verstehen. Zu diesem Zweck verfügt GSI über ein breites Forschungsspektrum, das neben der
Tumor­therapie zum einen die Kern- und Atomphysik und zum anderen die Plasma- und Materialforschung
umfasst. Grundlage aller Untersuchungen ist die Erforschung von Struktur und Aufbau der Klein- und Kleinstteilchen von Materie, nämlich von Atomen und Atomkernen beziehungsweise von Quarks und Elektronen.
Moderne Alchemie
Mit zwei insgesamt 340 Meter langen Ionenbeschleunigern können geladene
Teilchen, die Ionen, nahezu auf Lichtgeschwindigkeit gebracht werden. Die GSIForscher lassen sie mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit und Wucht zusammenstoßen, sodass sie miteinander verschmelzen. »Beim Aufeinanderprallen der
Atom­kerne geben diese ihre innersten Geheimnisse preis«, weiß Jutta Leroudier,
verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei GSI. So können der Urknall nachvoll­
zogen oder neue Elemente erzeugt werden. Dieser Methode verdankt das Forschungszentrum die Entdeckung von sechs Elementen: Hassium, Bohrium, Meitnerium, Darmstadtium, Roentgenium und das noch unbenannte Element 112.
»Wir betreiben praktisch moderne Alchemie«, resümiert Leroudier. Die beschleunigten Teilchen werden auch zur Strahlentherapie eingesetzt. Aufgrund ihrer berechenbaren Reichweite entfalten sie ihre zerstörerische Kraft im Tumor, schädimÉêäÉ=MVS=
gen
gezielt kranke Zellen und verschonen gesunde. Mit einer Erfolgsrate von bis
zu
und am Nachwachsen gehindert werden.
= 95 Prozent können so Tumore zerstört
=
=
Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1969
Unternehmensgröße: 1.050 Mit­
arbeiter, davon 300 Wissenschaftler
und Ingenieure
Forscherzulauf: mehr als
1.200 Wissenschaftler im Jahr
Kooperationen: mit etwa 400 Insti­
tuten aus über 50 Ländern
Forschungsfelder: Kern- und Atomphysik, Plasma- und Materialforschung,
Tumortherapie
Höher, schneller, weiter
Mit der weltweit einzigartigen Beschleunigeranlage »FAIR« (Facility for Antiproton and Ion Research), die
2016 fertig gestellt sein wird, sind noch genauere Teilchen-Experimente möglich. Über 2.500 Forscher werden
das Gerät, mit dem sich Druck- und Temperaturverhältnisse erzeugen lassen, wie sie im Inneren des Planeten
Jupiter herrschen, jährlich nutzen. Die Kosten in Höhe von 1,2 Milliarden Euro trägt Deutschland gemeinsam
mit 14 anderen Partnerländern. »Damit können wir Versuche mit Antimaterie durchführen und Erkenntnisse
über die Entwicklung des Universums gewinnen«, so Leroudier.
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mÉêäÉ=MTV= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
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73
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House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt
Lernen und Denken
Internationale Spitzenforschung am House of Finance in Frankfurt am Main
»Einer der bedeutendsten Finanzplätze weltweit!«, »Internationale Finanz- und Messestadt!«, »Sitz der europäischen Zentralbank!« – es gibt wohl kaum eine Beschreibung von Frankfurt am Main, bei der ein solcher
Hinweis auf die Rolle der Stadt als »europäisches Finanzzentrum von Weltrang« fehlen würde. Die GoetheUniversität in Frankfurt am Main besitzt traditionell in den Bereichen Finanzwirtschaft, Geld und Währung,
Unternehmensrecht
und Finanzen sowie Informationssysteme im Finanzsektor einen starken wissenschaftmÉêäÉ=MVS=
lichen
Schwerpunkt.
Unter dem Dach= des House of Finance auf dem neuen Campus
Westend wurden diese
=
=
finanzbezogenen Forschungs- und Lehrkompetenzen der Universität gebündelt.
Interdisziplinäre Forschung zu Finanzen, Geld und Währung sowie
Recht der Finanzen
Auf einen Blick
Neben den Wissenschaftlern aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften
Gründung: 2008 in Frankfurt am
und Rechtswissenschaft arbeiten im House of Finance zehn weitere Einrichtun­
Main
gen, wie das Center for Financial Studies, das E-Finance Lab, die Goethe Business
Größe: ca. 200 Mitarbeiter, davon
School, das Institute for Law and Finance oder das Institute for Monetary and
knapp 30 Professoren und 120 wissenFinancial Stability. Mit der räumlichen Konzentration der Wissenschaftler lassen
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schaftliche Mitarbeiter
sich komplexe und vielschichtige Fragestellungen über die disziplinären Grenzen
Forschungsfelder: Finance, MonesçåJi~ÇÉJpíêaße=N=~=
qÉäKW=HQV=STOO=RMOJM=
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hinweg besser
lösen und Synergiepotenziale ausschöpfen.
Die Wissenschaftler
täre Ökonomie sowie Law and Finance
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bJj~áäW=áåÑç]Ñ~JÖãKÇÉ=
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im House of Finance verfügen über Kontakte auf
der ganzen Welt – wichtige
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Voraussetzung für eine Forschungsreputation, die sich in zahlreichen Veröffent­lichungen in internationalen
Top-Journals (z. B. Journal of Finance, Journal of Financial Economics) widerspiegelt. Daneben sind Mitglieder
= House of Finance in einschlägigen deutschen juristischen Kommen­taren oder mit Monographien vertredes
mÉêäÉ=MNT=
ten.
Auch in aktuellen Rankings nehmen Frankfurter Forscher aus Betriebs- oder Volkswirtschaft hervorragende
Plätze ein. So führt Roman Inderst, Inhaber des Lehrstuhls für Finanzen und Ökonomie, die Liste der
=
Top-100-Forscher unter 40 Jahren in der VWL an. Programme: n Ph.D.-Programm Economics n Ph.D.-Programm in Finance n Ph.D.-Programm in Law and Economics of Money and Finance n Master in Quantitative
Economics n Master of Money and Finance n Executive and Full Time MBA n Executive Master of Finance
and Accounting n Master of Laws n Offene Programme
=
Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis
Das House of Finance versteht sich als ein offenes Forum der Begegnung und der Kooperation zwischen Wissenschaften und Praxis. In Veranstaltungen wie Brown-Bag-Seminaren oder Public Lectures werden deshalb nicht nur
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der
Austausch zwischen den einzelnen===«=`Üêáëíá~å=dê~ìI=dpf=a~êãëí~Çí
Disziplinen gefördert,= sondern auch die
neuesten Forschungsergebnisse Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Als Public-Private Partnership konzipiert wird das
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House of Finance aus Mitteln der Goethe Universität, durch öffentliche Forschungsförderungen und durch FördebJj~áäW=éêÉëëÉ]ÖëáKÇÉ=
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rungen privater Firmen, Stiftungen undïïïKÖëáKÇÉ=
Personen finanziert. Zu den Mitgliedern des hochrangig besetzten Kuratori=gìíí~=iÉêçìÇáÉê=
ums zählen der Bundesfinanzminister, der Präsident der Deutschen Bundesbank, der hessische Ministerpräsident
sowie führende Persönlichkeiten angesehener deutscher und internationaler Finanzinstitute. Dies stellt sicher, dass
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die Bedeutung des House of Finance als innovatives Forschungszentrum weit über Frankfurt am Main hinaus reicht.
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74 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Mathematikum e. V.
Lernen und Denken
Alles ist Zahl – das Mathematikum in Gießen
a / b = (a+b)/a, f(x) = mx+b oder logab = x 1 aX = b … bei wem wecken solche Formeln keine zwiespältigen
Erinnerungen – an den Frust beim Lösen schier unlösbarer Aufgaben, an das Hoffen und Bangen beim Schreiben von Mathematikarbeiten, an die Angst vor schlechten Noten, kurz: an das Schulfach Mathematik als das
Horrorfach schlechthin. Und möglicherweise werden viele Johann Wolfgang von Goethe zustimmen, wenn er
feststellt: »Mit Mathematikern (und mit der Mathematik?) ist kein heiteres Verhältnis zu gewinnen.« Dass
Mathematik auch ganz anders sein kann, versucht Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Leiter des ersten mathematischen Mitmach-Museums der Welt, zu zeigen.
Spielen, Staunen und Verstehen
Im Gießener Mathematikum präsentiert sich die Welt der Mathematik einmal nicht
als Welt abstrakter Formeln und unverständlicher Gleichungen. Über 120 Expona­
te laden die Besucher dazu ein, selbst aktiv zu werden und an Knobelspielen herumzutüfteln, Brücken zu bauen, mit Seifenblasen zu experimentieren, Kugelwettrennen zu veranstalten, verschlungene Labyrinthe zu erforschen oder das Geheim­nis
des Goldenen Schnitts an sich selbst zu entdecken. Und häufig gibt es überraschende Aha-Erlebnisse: Man weiß plötzlich, wie es geht, wie die Dinge zusammenpassen und warum etwas so ist, wie es ist – Momente, in denen mathe­
matische Phänomene auch überzeugte Skeptiker zu begeistern wissen.
Selbst bei kleinen Forschern wird so schnell keine Langeweile aufkommen. Ab
Ende April / Anfang Mai dürfen die Vier- bis Achtjährigen in der neuen Dauerausstellung »Mini-Mathematikum« Würfel zusammenbauen oder versuchen, bunt
gefärbte Quadrate richtig anzuordnen. So können auf spielerische Weise erste
Erfahrungen mit »Zahlen«, »Formen« und »Mustern« gesammelt werden.
Auf einen Blick
Eröffnung: November 2002 mit nun
über 120 zumeist interaktiven Exponaten auf 1.000 m² Ausstellungsfläche
Besucher: über 150.000 Besucher
jährlich
Preise und Auszeichnungen: Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen 2009
+ 2006, Hessischer Kulturpreis 2008,
Ausgezeichnete Location 2007, Zukunftspreis Jugendkultur 2004, Communicator-Preis 2000
Pi-Vorleseweltrekord: 108.000 Stellen in 30 Stunden
»30 Stunden lang wurde die unendliche Zahl Pi im Mathematikum in Gießen hörbar gemacht, indem 360 Teilnehmer je 300 Nachkomma-Stellen der Kreiszahl vorlasen. Das ist Weltrekord!«, freut sich Albrecht Beutelspacher. Und wenn nicht gerade vorgelesen wird, locken andere Veranstaltungen wie die Straße der Experimente
oder die Nacht der Mathematik mit Illuminationen, mathematischen Zaubertricks und mathematischen Gedichten, das schon legendäre »Beutelspachers Sofa«, auf dem sich interessante Gäste über ihr Leben mit der
Mathematik unterhalten, Exponatpremieren und Wissenschaftstage, Seniorennachmittage und Kindervorlesun­
gen. So mancher Besucher kommt da zu der Einsicht, dass Goethe Unrecht hatte und sich zu Mathematikern
und Mathematik doch ein ganz und gar heiteres Verhältnis gewinnen lässt. Übrigens: Bei den eingangs genannten Formeln handelt es sich um den Goldenen Schnitt, die Funktionsgleichung einer Geraden und die
Definition des Logarithmus – hätten Sie’s (noch) gewusst?
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mÉêäÉ=MTU= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
75
=
=
Lernen und Denken
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Informatik
Die Wanderausstellung »Abenteuer Informatik – Informatik begreifen«
Wollten Sie schon immer wissen, wie Navigationssysteme im Auto innerhalb kürzester Zeit ausrechnen, welcher Weg der günstigste ist und in welche Richtung man dafür fahren muss? Oder wie Millionen von Telefonbucheinträgen so organisiert werden, dass der Computer eine einzelne Nummer in Sekundenschnelle ausspuckt? Was die vielen Ziffern auf EC- und Kreditkarten zu bedeuten haben? Wie sicher Internet-Banking ist
und warum? Und wie so viele Digitalbilder auf eine so winzige Speicherkarte passen? Diese und ähnliche Fragen beantwortet die Ausstellung »Abenteuer Informatik – Informatik begreifen«, die im letzten Jahr in der
Darmstädter Centralstation eröffnet wurde.
In ganz Deutschland unterwegs …
Inzwischen reist die Ausstellung mit über 20 Experimentierstationen durch ganz
Auf einen Blick
Deutschland. Und egal, ob in Berlin oder München, in Koblenz oder EisenhüttenEröffnung: 21. Juli 2008 in der
stadt … das Publikum ist begeistert – vom interessierten Laien bis hin zum IT-ExCentralstation Darmstadt
perten. Anstelle trockener Theorie können die Besucher an den ExperimentierstaBesucher: 5.500 Besucher bei der
tionen probieren, tüfteln, knobeln und am Schluss sogar begreifen – zum Beispiel
Premiere in Darmstadt
wie der Verkehrsfluss auf Straßen reguliert wird und was das mit den DatenautoThemen: über 20 Experimentier­sta­
bahnen im Internet zu tun hat. Selbst Nutzer, die sich gemäß der Devise »Haupttionen zu Themen wie Affenpuzzle,
sache, es läuft!« über die Funktionsweise des Internets keine Gedanken machen,
Binärmagie, Binäruhr, Binärwaage,
kommen hier zu überraschenden Einsichten und Aha- Effekten. Denn richtig präCodierung, Flussproblem, Kompres­
sion, Schatzsuche, Sortierwaage,
sentiert kann auch Informatik verständlich sein und mehr noch: jede Menge
Suche und Travelling Salesman
Spaß machen!
mÉêäÉ=MNP=
Initiiert
und konzipiert wurde die Ausstellung von Dr. Jens Gallenbacher und seinem Team am Fachbereich Informatik
der TU Darmstadt. Sie soll unter
anderem als Plattform für die empirische
Erprobung und Verbesse=
=
=
rung neuer Unterrichtskonzepte und -methoden für den Informatikunterricht an Schulen dienen.
Die Grenzen der Technik
Anhand kleiner und riesiger Affenpuzzles kann aber auch festgestellt werden, ob man mit dem Computer wirk­
lich alles berechnen kann: Während die Lösung eines kleinen 2x2-Puzzles nicht schwer fällt und den Computer
gerade einmal 630 Nanosekunden beschäftigt, wird es dem Besucher kaum gelingen, das 6 x 6-Puzzle zu lösen.
Er kann auf diese Weise erleben, was es bedeutet, wenn ein Problem »nicht praktisch lösbar« ist: Ein Lösungsverfahren ist bekannt, aber viel zu aufwändig, um tatsächlich jemals Ergebnisse bei relevant großen Fragestel«=j~íÜÉã~íáâìã=dáɗÉå=
lungen
zu bekommen. Das Riesen-Affenpuzzle vermittelt, dass es auch noch deutlich schwerer geht: Manche
Aufgaben sind so komplex, dass sie gar nicht vom Computer gelöst werden können. Es wird für sie auch nie
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ein automatisiertes, vom Computer durchführbares
Lösungsverfahren geben
- das ist mathematisch bewiesen.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
Bauen und Energie
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
77
Bauen und Energie
Karte »Bauen und Energie«
Gießen
Fulda
1
!
3
!
Wiesbaden !
4
Mainz
6
Frankfurt !
am Main !
5
Hanau
8
Offenbach !
am Main
9 Darmstadt
!
10
7!
!
2
!
Aschaffenburg
Worms
1 Arnold AG, Friedrichsdorf ..................................................................................................................................79
2 Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt .........................................................................80
3 Derix Glasstudios GmbH & Co. KG., Taunusstein ............................................................................................ 81
4 Dyckerhoff AG, Wiesbaden ...............................................................................................................................82
5 Glasbau Hahn GmbH, Frankfurt am Main ....................................................................................................... 83
6 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Molekulare Biowissenschaften .................................................... 84
7 HSE-HEAG, Südhessische Energie AG, Darmstadt .......................................................................................... 85
8 SCHOTT Solar AG, Alzenau ...............................................................................................................................86
9 Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur ...........................................................................87
10Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Lichttechnik ......................................................................... 88
78 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Arnold AG
Bauen und Energie
Stark in Metall – die Arnold AG
Zum Valentinstag verschenkt man sie gern … Blumen und rote Herzen. Es müssen ja nicht gleich Präsente von
solchen Ausmaßen sein, wie sie die Firma Arnold AG aus Friedrichsdorf für Jeff Koons, einen der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, anfertigt. Damit die Koons’schen Tulpen und Herzen, Ostereier und Luftballons
trotz ihrer wirklich beeindruckenden Dimensionen so schwebend leicht daher kommen können, arbeiten die
Mitarbeiter der Arnold AG oft monatelang und mit viel Hingabe zum Detail an den Werken. »Den Prozess der
manuellen Blechumformung mussten wir uns erst wieder aneignen, um bestimmte Einzelteile wie zum Beispiel Schleifen herstellen zu können«, heißt es bei der Arnold AG.
Kunstwerk ohne Fehl und Tadel
Stehen die farbenfrohen »Figuren« erst einmal im Museum, sieht man ihnen den
aufwändigen Fertigungsprozess aus Gipsmodellbau, Abdruck und Guss, Formen
und Zusammenfügen von Einzelteilen, Schweißen, Schleifen und Polieren sowie
mehrfacher farbiger Lackierung nicht mehr an. Doch für jede der oft mehrere
Meter großen und von einigen Hundert Kilogramm bis zu zwei Tonnen schweren
Kunstwerke werden Tausende von Arbeitsstunden benötigt. Und dabei darf nicht
der kleinste Fehler passieren. Alles muss passen, denn die geringste Unebenheit,
jede noch so winzige Delle, jeder Kratzer in dem hochglanzpolierten Edelstahl
würde den Gesamteindruck einer verzerrfrei spiegelnden Oberfläche, die an
bunte Weihnachtsbaumkugeln erinnert, stören.
Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1924
durch Schlossermeister Karl Arnold
in Frankfurt am Main
Größe: rund 290 Mitarbeiter
Referenzen: Stadtleitsystem Bern mit
151 Stelen, Counter für den neuen
Flughafen Berlin-Tegel, »Point of
Schunk« – Treffpunkt der Universität
Gießen, Geländer aus Glas oder Edelstahl in Einkaufszentren und -passagen
in Hamburg, Leipzig, Karlsruhe …
Die Kunstwerke für Jeff Koons zählen sicher zu den Aufsehen erregendsten Produkten der Firma. Darüber hinaus verfügt die Arnold AG über ein breites Angebotsspektrum; sie fertigt im Geschäftsbereich Designbauteile nicht nur Skulptu­
ren, sondern auch Brunnen, Treppen und Geländer, Vordächer, Licht- und Akustikdecken, Beschilderungen,
Personenleitsysteme sowie hochwertige Metallkonstruktionen zum Beispiel aus Edelstahl oder Aluminium.
Ob klein oder groß, ob eckig oder rund, ob gerade oder gebogen – Metallteile in jeder Form
Auch im Bereich Industrieservice, dem zweiten Standbein der Firma, sucht die Arnold AG immer wieder besondere Herausforderungen. Die Produktpalette reicht von mechanischen Baugruppen für die unterschiedlichsten Industriezweige über Gehäuse, Verkleidungen und Laserteile bis hin zu Stanzteilen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. Und Uwe Arnold, der in dritter Generation das Geschäft leitet, bestätigt: »Ob klein
oder groß, ob eckig oder rund, ob gerade oder gebogen, ob gedreht oder gefräst, ob verschraubt, vernietet
oder verschweißt, ob blank, geschliffen, poliert oder lackiert – wir fertigen Einzelteile aus jedem Metall, in
jeder Form, jeder Abmessung und in jeder Stückzahl.«
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mÉêäÉ=MMN= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
79
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Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Bauen und Energie
Farben der Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Pekings Olympiastadion, der Moskauer Kreml, das Brandenburger Tor in Berlin – eindrucksvolle Bauwerke, architektonische Meilensteine, weltbekannt und formvollendet. Auch die Firma Caparol hat ihren Teil zur Ästhetik dieser Wahrzeichen beigetragen. Das Unternehmen, dessen Zentrale in Ober-Ramstadt sitzt, versteht sich
auf die Herstellung von Farben. Mit mehr als einer Million Farbtonrezepturen und einer Tagesproduktion von
1.400 Tonnen Farbe im Hauptwerk ist die Caparol-Firmengruppe im Bereich Baufarben Marktführer in Deutsch­
land, Österreich und der Türkei – und hat mit Alpina-Weiß Europas meistgekaufte Innenfarbe im Programm.
Das Traditionsunternehmen wurde 1895 von Robert Murjahn gegründet und befindet sich bis heute im Fa­
milienbesitz.
Auf einen Blick
Unternehmensgründung: 1895
Unternehmensgröße:
4.500 Mitarbeiter (weltweit)
Jahresumsatz 2007:
980 Millionen Euro
Referenzen: Olympiastadion Peking,
Brandenburger Tor, Allianz Arena
München, Commerzbank-Arena
Frankfurt, Moskauer Kreml
Caparol-Farben für Brandenburger Tor, CocoonClub und Pekings Olympiastadion
Der eigentliche Firmenname, Deutsche Amphibolin-Werke von der Robert Murjahn Stiftung & Co KG (DAW), ist weniger bekannt, weshalb sich das Unternehmen auch Caparol-Gruppe nennt. Caparol ist unter Branchenkennern ein Begriff,
die Öffentlichkeit hingegen kennt das Unternehmen vor allem dank des sympathischen Firmenlogos: Der farbig gestreifte Elefant ist bekannt wie ein bunter
Hund.
Die Liste der Referenzen kann sich sehen lassen: Der drittgrößte Farbenhersteller
Europas bot seine Expertise zur Sanierung des Brandenburger Tors, übernahm
die farbliche Gestaltung der Zuschauerlogen in der Frankfurter CommerzbankArena sowie die Beschichtung der Innenräume im wohl imposantesten Fußballstadion Deutschlands, der
mÉêäÉ=MNM= Allianz Arena. Der bordeauxrote Anstrich des Portikus auf der Frankfurter Maininsel kommt ebenMünchener
so
CocoonClub. Neues Prestige= aus dem Hause Caparol wie Wand- =und Bodenfarbe in der Szene-Diskothek
=
objekt des Farbenunternehmens ist das
Olympiastadion in Peking, für das Caparol in zweijähriger Arbeit ein spezielles Rot entwickelt hat. Rund
90.000 Quadratmeter Wandfläche des »Vogelnests« sind mit dem leuchtend roten Farbanstrich versehen,
der den Anforderungen – viel Publikumsverkehr, extreme klimatische Verhältnisse – stand hält.
Caparol Clean Concept: Neueste Innovation der Farbspezialisten ist die Nano-Quarz-Gitter Technologie für
langfristig saubere Fassaden. Sie überzeugt durch längere Haltbarkeit, mehr Schmutzresistenz, höhere
Farbbrillanz
...
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113 Jahre Familientradition
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»Ein Rückblick auf die 113-jährige Firmengeschichte
zeigt,
= dass es uns gelungen ist, mit Pioniergeist, techïïïK~êåçäÇKÇÉ
nischer Kompetenz und höchster Produktqualität immer wieder neue Maßstäbe zu setzen«, sagt DAW-Geschäftsleitungsvorsitzender Dr. Ralf Murjahn mit Blick auf die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens –
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auf dass auch in Zukunft bedeutende Bauwerke in Caparol-Farben glänzen.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Derix Glasstudios GmbH & Co. KG.
Bauen und Energie
Ein »überirdisches Strahlen« – die Derix Glasstudios GmbH & Co. KG. in Taunusstein
Ein »überirdisches Strahlen« – das bescheinigen viele der alljährlich über sechs Millionen Besucher des Hohen
Doms zu Köln dem von Gerhard Richter entworfenen Fenster im Südquerhaus. Über 100 Quadratmeter reine
Glasfläche bestehend aus rund 11.000 kleinen quadratischen Glasscheiben in 72 Farben verbreiten ein geradezu atemberaubendes Licht, einen »disziplinierten Rausch der Farben und Formen«, wie es in einem Artikel
der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Februar 2009 heißt. Die Umsetzung der künstlerischen Idee Gerhard
mÉêäÉ=MNM=
Richters
in die Realität wurde den Derix
übertragen – eine Auf=
= Glasstudios GmbH & Co.KG aus Taunusstein
=
gabe, die das gesamte Know-how des Unternehmens forderte…
Magisch funkelndes Blau und sprühendes Rot
Denn bis zur Einweihung des vollendeten Fensters am 25. August 2007 mussten
Auf einen Blick
viele Detailfragen geklärt, manches technische Problem bewältigt werden. So beGründung: 1866 in Goch/Niederrhein
ruht die Farbwirkung des Fensters auf einer möglichst nahtlosen Verbindung der
durch Wilhelm Derix, 1946 Eröffnung
einzelnen Glasquadrate, eine Anforderung, die mit der traditionellen und bei vieder Glasmalerei Wilhelm Derix in Rottlen Kirchenfenstern üblichen Technik der Bleiverglasung nicht zu leisten war.
weil, 1952 Filiale in Wiesbaden, 1974
Stattdessen
wurde ein spezieller Silikatkleber
entwickelt, mit dessen Hilfe «=^êåçäÇ=^d=
die ver«=a~îáÇ=cê~åÅâ=mÜçíçÖê~éÜáÉ=
«=oçä~åÇ=t~ääê~Ä=
Umzug nach Taunusstein
schiedenen Farbflächen auf eine Trägerscheibe aus Sicherheitsglas fixiert werden
Größe: rund 60 Mitarbeiter und
=^êåçäÇ=^d=
konnten.
Und das Ergebnis überzeugt!fåÇìëíêáÉëíê~—É=SI=UI=NM=
Neben einigen kritischen Stimmen,qÉäKW=HQV=SNTO=TSRJQMPM=
die vor
Auszubildende
SNPUN=cêáÉÇêáÅÜëÇçêÑ=
=fë~ÄÉää=fëëáåÖ=
allem
auf die abstrakte Farbkomposition
des Fenster zielen, überwiegt diebJj~áäW=áë~ÄÉääKáëëáåÖ]~êåçäÇKÇÉ=
BegeisProdukte: Herstellung von Glaskunst
ïïïK~êåçäÇKÇÉ=
in zahlreichen Varianten, Glasmalerei,
terung – über ein prachtvolles Spiel mit Farben, die im Sonnenlicht leuchten.
= solch diffizilen Aufträgen kommt den Derix Glasstudios die langjährige ErfahBei
mÉêäÉ=MMN=
rung
seiner Mitarbeiter bei der Auswahl des richtigen Glases, dem Zuschnitt und
Airbrush, Siebdruck, Ätzen, Sandstrahlen, Bleiverglasung, Schutzverglasung,
Restaurierungen
=
der
die Taunussteiner Spezialisten ver= künstlerischen Bearbeitung zugute. Denn
=
stehen sich auf eine Vielzahl von Techniken … angefangen bei der Bemalung, den Airbrush- und Siebdruckverfahren über das Ätzen, Sandstrahlen, Kleben bis hin zu Heissverformung und Fusing, einer Methode, bei
der Gläser unterschiedlicher Form und Farbe miteinander verschmolzen werden.
Glaskunst von Derix ganz in der Nähe
Ob Fenster im Kölner Dom, im botanischen Garten in Glasgow, Glaskunst im Rockefeller Center in New York
City oder am Flughafen von Hong Kong – zusammen mit Künstlern und Kunstinteressierten, Architekten und
Bauherren sind auf der ganzen Welt Oasen der Glaskunst entstanden. Ziel dabei ist es – so die Firmenphilo­
«=`~é~êçä=c~êÄÉå=i~ÅâÉ=_~ìíÉåëÅÜìíò=dãÄe=
===«=`~é~êçä=c~êÄÉå=i~ÅâÉ=_~ìíÉåëÅÜìíò=dãÄe=
sophie
– »die Wirkung von gestaltetem Licht
spürbar zu machen«, um »der ========«=`~é~êçä=c~êÄÉå=i~ÅâÉ=_~ìíÉåëÅÜìíò=dãÄe=
Kunst in dem faszinierenden, verführerischen Material Glas zu gleicher Anerkennung und Allgemeingültigkeit zu verhelfen, wie sie beispielsoç—ǸêÑÉê=píêaße=RM=
qÉäKW=HQV=SNRQ=TNJNMVT=
=`~é~êçä=c~êÄÉå=i~ÅâÉ==
weise Kunst in Öl, Holz und Metall genießt.« Ein Beweis dafür, dass das gelingen kann, ist mit »wiesbaden.
SQPTO=lÄÉêJo~ãëí~Çí=
bJj~áäW=áåÑç]Å~é~êçäKÇÉ=
=_~ìíÉåëÅÜìíò=dãÄe=
tief.blau«
auch ganz in der Nähe in der Fußgängerunterführung
am Wiesbadener Hauptbahnhof zu bewundern.
ïïïKÅ~é~êçäKÇÉ=
=cê~åò=a¸êåÉê=
=
mÉêäÉ=MQS=
=
Südquerhaus-Fenster Kölner Dom;
Entwurf Gerhard Richter
=
=
Projekt Kapelle St. Joseph, Ground Zero New
York,
Entwurf Guy Kemper
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=aÉêáñ=dä~ëëíìÇáçë=dãÄe=C=`çK hdK= mä~ííÉê=píê~—É=VQ=
SROPO=q~ìåìëëíÉáå=
=rêëìä~=oçíÜÑìëë=
ïïïKÇÉêáñKÅçã=
wiesbaden.tief.blau, Unterführung am
Hauptbahnhof, Entwurf: Mario Haunhorst
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bJj~áäW=ëíìÇáç]ÇÉêáñKÅçã=
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
81
Dyckerhoff AG
Bauen und Energie
Eine gute Grundlage: Zement und Beton der Dyckerhoff AG
Er hält hohem Druck stand, verfügt über wichtige bautechnische Eigenschaften wie Festigkeit und Raumbeständigkeit und ohne ihn wären Bauwerke wie der Frankfurter Messeturm und das Kanzleramt in Berlin ebenso undenkbar wie das höchste Gebäude der Welt, der Burdsch Chalifa in Dubai: Beton ist das Allzweckmittel
unter den Baustoffen – und zählt neben Zement zum Kerngeschäft der Dyckerhoff AG.
Schon seit mehr als 145 Jahren gibt es das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden, das zu den internationalen
Herstellern von Zement und Beton gehört und in den Märkten Deutschland, Benelux, Polen, Tschechische
Republik, Slowakei, Russland und Ukraine aktiv ist.
Auf einen Blick
Gründung: 1864
Größe: 7.200 Mitarbeiter, davon
über 400 in Wiesbaden
Referenzen: Kanzleramt Berlin,
Hessisches Staatstheater Darmstadt,
Justizzentrum Wiesbaden, Wabenwand Cocoon Club Frankfurt am
Main, Kellerei am Steinberg Eltville
Die Freiheitsstatue steht darauf
Das Unternehmen wird 1864 unter dem Namen »Portland-Cement-Fabrik Dycker­
hoff & Söhne» von Wilhelm Gustav Dyckerhoff und seinen Söhnen Rudolf und
Gustav gegründet. Bereits 25 Jahre nach seiner Gründung kann der Baustoff­
hersteller einen seiner größten Coups verbuchen: 1889 liefert Dyckerhoff 8.800
Holzfässer Zement für das Fundament der Freiheitsstatue nach Amerika, damals
der einzige Zement mit ausreichender Wasserfestigkeit.
In den 60er Jahren beginnt die internationale Expansion, u. a. nach Spanien und
Luxemburg, später in die USA, Russland, Polen, Tschechien und die Ukraine. Nach
einigen Umfirmierungen steht 1985 der heutige Name fest: Dyckerhoff AG. Im
Jahr 2004 wird der italienische Baustoffhersteller Buzzi Unicem Mehrheitsaktionär des Wiesbadener Traditions­
unternehmens. Die Dyckerhoff AG ist seitdem Teil der Buzzi Unicem Gruppe.
Die Leistungen der Dyckerhoff AG erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette – angefangen bei
den benötigten Rohstoffen über die Produktion bis hin zur Bauberatung und anderen Serviceleistungen. Bereits seit 1864 produziert Dyckerhoff Zement, ein graues Pulver, dessen Rohstoff Kalkstein ist. Dieses Bindemittel verwandelt sich in Beton, mischt man ihm Sand, Kies und Wasser bei. Besonders innovativ sind die
Bindemittel für Hochleistungsbeton (Flowstone) wie etwa in der Wabenwand im Frankfurter Cocoon Club.
Beton – Baustoff für solides Bauwerk und moderne Architektur
Zudem ist das Unternehmen seit 1931 auch der einzige Hersteller für Weiss-Zement in Deutschland. »Dyckerhoff Weiss« findet sich etwa als strahlend weiße Fassade des Hessischen Staatstheaters in Darmstadt, ein Beweis für in Beton gegossene moderne und ästhetische Architektur.
Die lange Firmengeschichte spiegelt sich in vielen Bauwerken wider, die überall auf der ganzen Welt mit Dycker­
hoff-Zement bzw. -Beton errichtet wurden. Die Vielfalt der heutigen Zemente und Betone sowie die modernen Verarbeitungsverfahren bietet Architekten und Bauherren jede Möglichkeit zur Verwirklichung kreativer
Ideen.
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============]ÇóÅâÉêÜçÑÑKÅçã=
=
mÉêäÉ=MMS=
82
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
Glasbau Hahn GmbH
Bauen und Energie
Meisterwerke aus Glas der Firma Glasbau Hahn GmbH
Bei einem Museumsbesuch stehen die Besucher staunend vor wertvollen Kunstgegenständen oder anderen
interessanten Ausstellungsstücken. Die Vitrinen, in denen sich diese Dinge zeigen, werden dabei kaum beachtet. Und doch sind diese Vitrinen Meisterwerke für sich …
Solche Meisterwerke stellt die Firma Glasbau Hahn GmbH her, die 1836 als Glaserei in Frankfurt am Main gegründet wurde. Heute unterteilt sich die Firma in drei Gruppen: Vitrinenbau, Glaserei und Fertigung von Lamellenfenstern mit dem Hauptwerk in der Hanauer Landstraße und einer Tochterfirma in Stockstadt am Main.
Seit nunmehr fünf Generationen im Familienbesitz gilt Glasbau Hahn als weltweit führend im Bereich Ausstellungsvitrinen und Museumseinrichtungen.
Vitrinen von Glasbau Hahn stehen auf der ganzen Welt, im Louvre in Paris und im
British Museum in London ebenso wie im Metropolitan Museum of Art in New
York oder der Eremitage in Sankt Petersburg. Und sie stehen nicht nur in Museen;
sie bewahren zum Teil unersetzliche Kulturschätze in Kirchen und Klöstern, Banken und Bibliotheken, Universitäten, Parlamentsgebäuden und Palästen.
Auf einen Blick
Gründung: 1836
Größe: über 120 Mitarbeiter
Referenzen: Vitrine zur Aufbewahrung eines Stofftuches des Franz von
Assisi im Kloster La Verna bei Florenz,
Vitrine für die Mumie von Tutanchamon in Luxor, Ägypten, Vitrinen für
Bilder in der Wiener Hofburg und
viele andere mehr
Vom Glaskasten zur »High-Tech-Vitrine«
Dass sich Museumsvitrinen von einfachen Glaskästen zu »High-Tech-Vitrinen«
gemausert haben, ist der Innovationsfreude von Glasbau Hahn zu verdanken.
1935 wurde bei Glasbau Hahn mit einem neuartigen Klebstoff die erste Ganzglasvitrine konstruiert, die ohne störende Rahmen auskam und in der AusstellungsmÉêäÉ=MUO=
technik
neue Maßstäbe setzte. Inzwischen ist die Entwicklung weiter voran geschritten. Viele Vitrinen verfügen
über
Alarm- und Beleuchtungssysteme
und sind mit elektrotechnischen
Bausteinen ausgestattet, die
=
=
=
ihren Inhalt – meist wertvolle Exponate – vor Diebstahl und Vandalismus, vor Verschmutzung ebenso wie
vor Kälte, Hitze und UV-Einstrahlung oder Feuchtigkeit schützen. Sie können sogar ein Mikroklima erzeugen,
das Bakterien oder Schimmel im Innern der Vitrine abtötet und so das Exponat vor dem Verfall schützt.
»Lange Zeit galt der Vitrinenbau als recht langweiliges Metier«, betont die Geschäftsführerin Isabel Hahn.
»Aber das hat sich geändert; es ist eine ausgesprochen interessante, ja spannen­de Tätigkeit, die unseren
Mitarbeitern großes Know-how abverlangt.« Mit dieser Einschätzung steht Isabel Hahn nicht alleine: 2004
wurde Glasbau Hahn Sieger bei dem von der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände und dem hessischen Wirtschaftsministerium ausgelobten Wettbewerb »Hessen Champions«.
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=
=dlasbau Hahn=GmbH
=fë~ÄÉä=e~Üå=
e~å~ìÉê=i~åÇëíê~—É=ONN=
SMPNQ=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
ïïïKÖä~ëÄ~ìJÜ~ÜåKÇÉ=
qÉäKW=HQV=SV=VQQNTJM=
bJj~áäW=áåÑç]Öä~ëÄ~ìJÜ~ÜåKÇÉ=
=
mÉêäÉ=MPO= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
=
83
=
=
Goethe-Universität Frankfurt,
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Bauen und Energie
Biosprit aus Pflanzenabfällen – das Institut für Molekulare Biowissenschaften an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main
In Anbetracht der Schwierigkeiten, die Menschen in den ärmeren Ländern der Erde mit ausreichend Nahrung
zu versorgen, hat die Herstellung des Kraftstoffes Ethanol aus essbaren Pflanzen wie Mais, Zuckerrohr, Rüben
oder Getreide heftige Diskussionen ausgelöst. Umweltfreundlich, aber ethisch bedenklich – so lautet das Fazit
angesichts
mÉêäÉ=MUO=steigender Lebensmittelpreise. Einen Ausweg aus diesem Dilemma scheinen Prof. Dr. Eckhard Boles
und
sein Team vom Institut für Molekulare
Biowissenschaften an der Goethe-Universität
Frankfurt am Main
=
=
=
gefunden zu haben. Mit einer gentechnisch veränderten Hefe lässt sich der begehrte Kraftstoff auch aus
kaum verwertbaren Pflanzenabfällen wie Stroh, Gras oder Holz gewinnen.
Auf einen Blick
Institut: Institut für Molekulare Biowissenschaften; AK Boles: Physiologie
und Genetik niederer Eukaryonten
Größe: 13 Mitarbeiter
«=aóÅâÉêÜçÑÑ=^d= von BiobutaProjekte: Konstruktion
nol-produzierenden Hefen, Bioetha=aóÅâÉêÜçÑÑ=^d=
nol-Produktion
mit rekombinanten
=_áêÖáí=bÖÖÉêëãÉáÉê=
Hefen, intrazellulärer
Transport von
Membranproteinen, Charakterisierung
von Transportproteinen
=
mÉêäÉ=MMS=
Ein Pilz mit Ansprüchen
In ihrer ursprünglichen Form ist die Hefe ein sehr wählerisches Gewächs – ein
Pilz mit Ansprüchen sozusagen. Denn zur Herstellung von Ethanol verwendet
die übliche Back- oder Bierhefe nur die in den Pflanzen enthaltene hochwertige
Glucose; andere Zucker ignoriert sie. »Dieses Problem ist nun gelöst«, bestätigt
Eckhard Boles. »Unsere modifizierten Hefen können auch Xylose und Arabinose
– zwei Zuckerarten, die unter anderem in Pflanzenabfällen vorkommen – zu Bio­
qÉäKW=HQV=SNN=STSJNQQQ=
sprit_áÉÄêáÅÜÉê=píêaße=SV=
verarbeiten.« Hierzu werden den
Hefen am Computer entwickelte und
SROMP=táÉëÄ~ÇÉå=
bJj~áäW=ìåíÉêåÉÜãÉåëJâçããìåáâ~íáçå=
maschinell aus DNA-Bausteinen künstlich
synthetisierte Gene eingesetzt. Ein
ïïïKÇóÅâÉêÜçÑÑKÅçã=
============]ÇóÅâÉêÜçÑÑKÅçã=
weite­rer Erfolg der gentechnischen Modifikation: Die Hefezellen arbeiten viel
effizienter als bisher. Zur Freude der Forscher konnte die Produktivität um rund
250 Prozent gesteigert werden; der Ertrag an Ethanol nahm um 25 Prozent zu,
so dass sich aus einer Tonne Stroh über 324 Liter Ethanol gewinnen lassen.
=
=
Die Erfahrungen in anderen Ländern wie etwa Brasilien stimmen optimistisch: Kraftfahrzeuge mit Otto­
motoren können ohne Weiteres 5 bis 10 Prozent Ethanol in der Tankfüllung vertragen; durch eine einfache
Umrüstung (»Flex Fuel-Einspritzsysteme«) sind Beimischungen von bis zu 85 Prozent möglich. Weiterer Vorteil: Der »Biosprit« kann über die schon vorhandenen Zapfsäulen in die Tanks der Autofahrer fließen.
Bis 2020 20 Prozent Biokraftstoffe …
Angesichts des Zieles, bis zum Jahr 2020 20 Prozent der fossilen Kraftstoffe in Deutschland durch Biokraftstoffe zu ersetzen, gewinnen solche Verfahren an Bedeutung. Der nächste Schritt auf dem Weg zum idealen
Biosprit
stellt die Gewinnung von Butanol dar, das sich vom
einen
höheren
«=dä~ëÄ~ì=e~Üå=dãÄe=ãáí=ÑêÉìåÇäáÅÜÉê=dÉåÉÜãáÖìåÖ=ÇÉë=_êáíáëÜ=jìëÉìãI=içåÇçå=(links)
und desEthanol
Victoria and durch
Albert Museum,
London
(rechts) Brennwert sowie
=
eine geringere Korrosivität und Wasserlöslichkeit unterscheidet – und darin fossilen Brennstoffen sehr viel
e~å~ìÉê=i~åÇëíê~—É=ONN=
qÉäKW=HQV=SV=VQQNTJM=
=dlasbauist.
Hahn=GmbH
ähnlicher
Die Zeit drängt … schon bald
soll Biosprit auf den Markt kommen,
der auch den Preisvergleich
SMPNQ=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
bJj~áäW=áåÑç]Öä~ëÄ~ìJÜ~ÜåKÇÉ=
=fë~ÄÉä=e~Üå=
mit herkömmlichen Kraftstoffen nicht zu scheuen braucht.
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=
mÉêäÉ=MPO=
=
=
=
=
=
=
=
Synthetische Hefen
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===============«=bÅâÜ~êÇ=_çäÉë=
Goethe-Universität Frankfurt, Ins­t. j~ñJîçåJi~ìÉJpíê~—É=V=
=fåëíK=Ѳê=jçäÉâìä~êÉ=Biowissen-=
für Molekulare Biowissenschaften SMQPU=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
=ëÅÜ~ÑíÉåI=dçÉíÜÉ-Universität=
ïïïKÄáçKìåáJÑê~åâÑìêíKÇÉ=
=Prof. Dr. Eckhard Boles=
=
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============ÄáçKìåáJÑê~åâÑìêíKÇÉ=
=
84 Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
HSE-HEAG, Südhessische Energie AG
Bauen und Energie
HSE-Schülerwettbewerb für Zukunftsenergien – NATURpur-Award
Wie kann der Klimaproblematik nachhaltig begegnet werden? Wie kann Energie umweltfreundlicher erzeugt
und effizienter eingesetzt werden? Wie kann die Öffentlichkeit zu nachhaltigen Verhaltensweisen motiviert
werden? – Das sind Fragen, mit denen sich nicht nur Fachleute beschäftigen sollten. Um auch junge Menschen frühzeitig für solche Themen zu begeistern, hat die HSE in Darmstadt den NATURpur-Award, einen
Schülerwettbewerb für Zukunftsenergien, ausgeschrieben. Der NATURpur-Award, der von der UNO mit dem
Titel »Offizielles Projekt der UN-Weltdekade« ausgezeichnet wurde, ist mit insgesamt 10.000 Euro – verteilt
auf mehrere Einzelpreise – dotiert.
Bislang über 1.500 Teilnehmer
Seit der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2006 ist die Gesamtzahl der
teilnehmenden Jugendlichen, die nicht nur aus dem Rhein-Main-Gebiet, sondern
aus ganz Hessen und anderen Bundesländern – von Niedersachsen bis BadenWürttemberg – kommen, auf über 1.500 gestiegen; allein im letzten Jahr haben
sich rund 460 Schülerinnen und Schüler von 35 Schulen mit 62 Wettbewerbsbeiträgen am NATURpur-Award beteiligt. Die Form der Beiträge ist variabel: Konzepte, Projekt- oder Forschungsarbeiten mit Grafiken und Bildern oder Modelle
mit Beschreibungen sind ebenso möglich wie Ausstellungen, Aktionen, Theaterstücke, Spiele, Musikstücke, Hörspiele, Filme o. ä. Diese Offenheit bezüglich der
Methoden und Fächer ist ganz bewusst gewählt, um sich dem Thema Energie sowohl naturwissenschaftlich-technisch als auch gesellschafts- oder geisteswissenschaftlich nähern zu können.
Auf einen Blick
Ausschreibung: jährlich,
erstmals 2006
Teilnehmer: Schüler, Teams oder
Schulklassen aller Schularten ab der
7. Klasse sowie Berufsschüler bundesweit
Preise: 1. Preis: 1.000 €,
2. Preis: 750 €, 3. Preis: 500 €; Sonderpreise z. B. für die beste interdisziplinä­
re oder die schöpferischste Arbeit zu je
500 €, 4.500 € für die engagierteste
Schule
Bewertungskriterien: n Qualität der Arbeit n Art und Form der Präsentation
n Originalität und Kreativität n Sensibilisierung der Öffentlichkeit n Realisierbarkeit der Projektidee n Nachhaltigkeit
Mit Phantasie und Kreativität …
Bei der Lösung der gestellten Aufgabe gingen die Teilnehmer mit sehr viel Phantasie und Kreativität zu Werke
– von der Fäkal-Turbine bis zum Allwetterturm, vom Blitzkraftwerk bis zum Village of New Energy – das Spektrum der eingereichten Arbeiten kann sich sehen lassen. So wurde ein Modellauto, das mit Wasserstoff und
einer Brennstoffzelle angetrieben wird, mit einem Preis ausgezeichnet. Andere Preisträger entwickelten ein
Tarifmodell für Energieversorger, mit dem Verbraucher viel Geld sparen können, organisierten Klimamessen
an ihren Schulen, planten Kleinkraftwerke, die in der Dachrinne eines Hauses bei Niederschlag Strom produzieren, oder entwarfen Plakate und Broschüren, um mit Hilfe von Kunst und Design das Interesse für das Problem des Klimawandels zu wecken. Angesichts dieses Einfallsreichtums muss einem um die Zukunft wirklich
nicht bange sein …
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ïïïKå~íìêéìêJ~ï~êÇKÇÉ=
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=
mÉêäÉ=MNS= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
85
=
=
SCHOTT Solar AG
Bauen und Energie
»Sonnenstrom« von der Schott Solar AG in Alzenau
Die Vorräte an fossilen Brennstoffen sind begrenzt, der Energiebedarf der Welt steigt und über die daraus resultierenden Folgen für unser Klima wird nach wie vor diskutiert. Da sind sinnvolle Alternativen gefragt. Neben anderen erneuerbaren Energien wie Wind- und Wasserkraft, Klärschlamm, -gas, Biodiesel, Holz oder
Stroh gehört die Nutzung von Solarenergie zu den Favoriten, gilt sie doch als zuverlässig, unbegrenzt und
emissionsfrei. Die von der Sonne ausgestrahlten Energiemengen sind gigantisch und können – die richtigen
Techniken wie Photovoltaik oder Solarthermie vorausgesetzt – problemlos den gesamten Energiebedarf der
Menschheit decken.
Auf einen Blick
Gründung: 2002 Gründung des Joint
Venture RWE SCHOTT Solar; 2005
Übernahme der RWE SCHOTT Solar
durch die SCHOTT AG, Mainz
Mitarbeiter: 1.650 Mitarbeiter
weltweit
Projekte/Produkte: Solarzellen; Solarstrommodule für Privatgebäude,
Gewerbe und Industrie, Landwirtschaft; Receiver für Solarkraftwerke
Über 50 Jahre Erfahrung in der Solartechnik
Die Schott Solar AG in Alzenau entwickelt, fertigt und vermarktet hocheffiziente
Receiver, eine der Schlüsselkomponenten für Solarkraftwerke. »In ParabolrinnenKraftwerken wird Sonnenlicht in Wärme umgewandelt.«, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Heming. Mittels großer, parabolisch geformter und in langen
Reihen angeordneter Spiegel wird die Sonnenstrahlung gebündelt und lokal bis
zur 80-fachen Konzentration verstärkt auf den sogenannten Receiver geleitet. In
ihm wird ein Wärmeträgeröl erhitzt, das über einen Wärmetauscher Dampf erzeugt, der wiederum herkömmliche Elektroturbinen antreibt. Thermische Speicher
erlauben die zuverlässige Stromerzeugung sogar bei Nacht.
Auch Betreiber von Photovoltaikanlagen zur Energieversorgung einzelner Gebäude verlassen sich auf Schott Solar. Ein typisches auf dem Dach installiertes System
mÉêäÉ=MUM=
besteht
aus mehreren miteinander verschalteten Solarmodulen. Die darin integrierten Solarzellen aus kristallinem
Silicium wandeln das Sonnenlicht
=
= in elektrische Energie um und sorgen
= so für eine umweltfreundliche
und mehr noch: zuverlässige Stromversorgung – über 20 Jahre lang.
Nachtglimmende Seerosen
Dass so viel Technik auch eine ganz andere – fast schon romantische – Seite haben kann, zeigte sich bei der
Luminale 2008 in Frankfurt am Main: Auf dem Odeon-Weiher in der Friedberger Anlage tauchte sie zum ersten Mal auf: »Nymphaea luminosa« – die nachtglimmende Seerose. Eine völlig neue Art, geheimnisvoll leuchtend und fremdartig schön faszinierte sie zu nächtlicher Stunde die vorbeischlendernden Passanten … schade
nur, dass die schimmernden Blüten nach nur knapp einer Woche schon wieder »verwelkt« waren, handelte es
«=epb=Ó=eb^d=p²ÇÜÉëëáëÅÜÉ=båÉêÖáÉ=^d=
sich
doch um ein zeitlich begrenztes Design-Projekt, das ohne den Beitrag von Schott Solar nicht möglich gewesen wäre: Solarzellen von Schott Solar sammeln tagsüber das Sonnenlicht und laden kleine Speicher, die
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cê~åâÑìêíÉê=píê~—É=NNM=
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den Strom in der Nacht an Leuchtdioden abgeben, um so 15 »Solare Seerosen« vor der Frankfurter Skyline
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erstrahlen zu lassen.
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=
mÉêäÉ=MOQ=
86
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur
Bauen und Energie
Solares Bauen am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt
Die Strompreise steigen und steigen, Elektrizität wird stetig teurer … Da möchte man sich am liebsten vom
Stromnetz verabschieden und eine kostensparende Alternative suchen. Das Fachgebiet »Entwerfen und energieeffizientes Bauen« am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt hat ein Haus entworfen, das Stromanbietern die kalte Schulter zeigt. Das 74 Quadratmeter große Solarhaus, das mehr Energie
produziert
mÉêäÉ=MUM=als verbraucht, überzeugte im Jahr 2007 die Jury des »Solar Decathlon« in Washington und gewann
den
= internationalen Wettbewerb, den= das US-Energieministerium alle zwei= Jahre ausschreibt, um solares Bauen zu fördern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
And the Winner is …
Aufgabe war es, ein Haus mit einer Grundfläche von maximal 74 Quadratmetern
Auf einen Blick
zu bauen, das nur mit Solarenergie betrieben wird. Zugleich sollte das Haus in
Das Team: 25 Studierende,
zehn Teildisziplinen bestimmte Anforderungen an Aspekte wie Ästhetik, Wohn4 Dozenten
qualität und Energieeffizienz der Haushaltsgeräte erfüllen und musste beweisen,
10 Disziplinen des »Solar Decathlon«:
dass es genügend Strom produziert, um sich selbst zu versorgen und zusätzlich
Zukunftsfähiges Wohnen, Konstruktion
ein
Elektroauto zu betreiben. Mit ihrem Plus-Energie-Haus konnte die TU Darm«=epb=Ó=eb^d=p²ÇÜÉëëáëÅÜÉ=båÉêÖáÉ=^d=
& Technik, PR, Energieeffizienz der
stadt die Preisrichter des Solar-Zehnkampfs überzeugen und den Wettbewerb als
Haushaltsgeräte, VermarktungsstrateqÉäKW=HQV=SNRN=TMNJNNRR=
cê~åâÑìêíÉê=píê~—É=NNM=
=epb=Ó=eb^d=
beste
von 20 Universitäten aus fünf
Ländern gewinnen. Zahlreiche Architekten
gie, Behaglichkeit, WarmwassererzeuSQOVP=a~êãëí~Çí=
=p²ÇÜÉëëáëÅÜÉ=båÉêÖáÉ=^d=
und
Ingenieure, überwiegend Studierende,
hatten unter Leitung von Prof.bJj~áäW=ëÅÜìäâçåí~âí]ÜëÉK~Ö=
Mangung, Tages- und Kunstlicht, Energie­
ïïïKå~íìêéìêJ~ï~êÇKÇÉ=
=mêçàÉâíäÉáíÉêáåW=_êáíí~=p~ííáÖ=
bilanz, Betrieb eines Elektroautos
fred Hegger daran gearbeitet und passive und aktive Elemente der EnergiegeAuszeichnungen: Deutscher Solarwinnung wie Wärmedämmung, Nord-Süd-Ausrichtung und aktiv arbeitende
=Solartechnik miteinander kombiniert.
preis 2006, Solar Decathlon 2007,
mÉêäÉ=MNS=
Die
die
= äußere Schicht des Hauses besteht= aus verschiebbaren Eichenholzlamellen,
=
Schatten spenden und Schutz vor Einblicken bieten. Eine zweite Schicht dient als
dämmende Hülle. In der dritten Schicht, dem Kern, befinden sich Bad, Küche und
der Wohnbereich.
Holzbaupreis Hessen 2008, Bauweltpreis 2009 und andere
Ästhetik und Funktionalität
Die Holzkonstruktion ist bis ins kleinste Detail durchdacht: Um den geringen Platz optimal zu nutzen, sind die
Möbel in den Boden integriert. Küche und Bad sind in Minimalmaß gehalten und können bei Bedarf auf die
doppelte Fläche erweitert werden. Die gesamte Hausfassade wird solar genutzt. Die Hauptstromgewinnung
«=p`elqq=pçä~ê=^d=
bestreiten
Solarmodule auf dem Dach und den Lamellenläden rund um das Haus, die sogenannten Photovoltaik-Zellen, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln. Die Wände speichern Wärme, die Dämm­
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qÉäKW=HQV=SMOP=VNJNUNN=
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schicht sorgt mit Vakuumisolationspanelen für angenehme Temperaturen. Die gewonnenen Erkenntnisse macht
SPTRR=^äòÉå~ì=
bJj~áäW=ä~êëKï~äÇã~åå=
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man sich weiterhin zu Nutze. Nicht nur
bei »soap architecture«
([email protected]),
dem Spin-off
=
ïïïKëÅÜçííëçä~êKÅçã
============]ëÅÜçííëçä~êKÅçã=
Planungsbüro, das drei ehemalige Teammitglieder zusammen gegründet haben, sondern auch, wenn die
TU Darmstadt beim nächsten »Solar Decathlon« ihren Titel verteidigt.
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mÉêäÉ=MOQ=
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=
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TU Darmstadt
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Fachbereich Architektur
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
87
Bauen und Energie
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Lichttechnik
Es werde Licht – das Fachgebiet Lichttechnik der TU Darmstadt
Ominös und geheimnisvoll klingt es: die »Lichttechnik der Zukunft«. Doch genau das ist es, was am Fachgebiet für Lichttechnik der TU Darmstadt erforscht wird. Der am Fachbereich für Elektrotechnik und Informations­
technik beheimatete Forschungskreis versteht sich auf die Messung lichttechnischer Eigenschaften von Leuchtmitteln, also Glühlampen, Leuchten und LEDs. Die Leitung des Fachgebiets Lichttechnik hat Prof. Tran Quoc
Khanh inne, einer der führenden Lichtforscher in Deutschland. Neben Forschungsschwerpunkten wie Verkehrslichttechnik oder Straßenbeleuchtung befassen sich die Wissenschaftler mit der Charakterisierung,
Erzeugung und Wahrnehmung von Licht und Farbe und führen im Lichtlabor Messungen für Industrie
und Behörden durch.
Auf einen Blick
Gründung des Fachgebiets: 1956
Größe des Fachgebiets: 12 Wissenschafter
Arbeitsgebiete: Grundlagenforschung zum Dämmerungssehen, photometrische Messungen, Entwicklung
lichttechnischer Messgeräte, Innenraumbeleuchtung, Kfz-Beleuchtung,
Optikberechnung, Untersuchung lichttechnischer Elemente des Straßenraumes, Simulation von Verkehrs­
situationen
Erleuchtung garantiert – 50 Jahre Lichttechnik-Forschung
Die mehr als 50-jährige Geschichte des Fachgebiets beginnt mit der ersten Lehrveranstaltung – Titel: »Lichttechnik« – an der TU Darmstadt im Jahr 1956. Fünf
Jahre später wird es mit eigenen Räumen ausgestattet; heute ist es eines von vier
universitären lichttechnischen Fachgebieten in Deutschland. Viele der Forschun­
gen der Lichttechniker konzentrieren sich auf die LED (Light Emitting Diode), eine
Leuchtdiode, von der sich die Wissenschaftler viel versprechen. Sie ist die Protago­
nistin der »Lichttechnik der Zukunft«, der Vision von einem optimierten Energieverbrauch bei gleichzeitig guter Lichtqualität. Umfangreiche Messungen und Versuche bringen Licht ins Dunkel und ergründen die Eigenschaften der LED, stellen
ihre Effizienz auf den Prüfstand, untersuchen ihre Strahlungsleistung, erkunden,
wie sich ihre lichttechnischen Eigenschaften bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen verändern.
Im Bereich Kfz-Beleuchtung untersuchen die Forscher um Professor Khanh gerade das »adaptive Fahrlicht«.
Die neuartigen Scheinwerfer regeln die Fernlichtverteilung so, dass die Straßenränder ausgeleuchtet werden,
aber gleichzeitig der entgegenkommende Verkehr nicht geblendet wird.
Lichtblick: LED-Leuchten begründen die »Lichttechnik der Zukunft«
Professor Khanh konzentriert seine Forschungen auf die Anforderungen an die Straßenbeleuchtung. Nach
einer neuen EU-Regelung wird ab 2011 der Verkauf der Quecksilberdampflampe, die momentan in jeder
zweiten deutschen Straßenlampe steckt, untersagt sein. Die Umrüstung sieht er als Chance, denn mittels der
energieeffizienten LEDs kann man nicht nur Kosten durch Stromeinsparungen senken, sondern auch den
CO2-Ausstoß reduzieren. Zwar ist die LED-Technologie noch recht teuer, jedoch verfügen die kleinen Leucht­
dioden über enorme energetische und somit wirtschaftliche und ökologische Vorteile. Über kurz oder lang
wird man durch Forschung Kosten senken und die Effizienz steigern können, so dass uns schon in wenigen
Jahren auf Deutschlands Straßen LEDs den Weg weisen werden.
mÉêäÉ=MRR=
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«=c~ÅÜÖÉÄáÉí=iáÅÜííÉÅÜåáâI=qr=a~êãëí~Çí=
TU Darmstadt
=c~ÅÜÖÉÄáÉí=iáÅÜííÉÅÜåáâ=
Fachbereich Lichttechnik
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= 88
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ïïïKäáÅÜííÉÅÜåáâKíìJÇ~êãëí~ÇíKÇÉ= ============íìJÇ~êãëí~ÇíKÇÉ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
IT und Medien
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
89
IT und Medien
Karte »IT und Medien«
Gießen
Fulda
4
!
13
!
Wiesbaden
10
!
1
!
Mainz
Frankfurt
3
! am Main
6 Hanau
8
2
!
!!
7
!
Offenbach
am Main
12
9!
!
11
5
!!
Darmstadt
Aschaffenburg
Worms
1 Airbiz GmbH, Bischofsheim .............................................................................................................................. 91
2 Crytek GmbH, Frankfurt am Main .................................................................................................................... 92
3 DENIC Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG, Frankfurt am Main ........................................... 93
4 Erdfunkstelle Usingen der Media Broadcast GmbH, Usingen .........................................................................94
5 Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT, Darmstadt ....................................................... 95
6 Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG, Hanau ....................................................................................................96
7 hessische Film- und Medienakademie (hFMA), Offenbach am Main ............................................................ 97
8 Interxion Deutschland GmbH, Frankfurt am Main .......................................................................................... 98
9 Jazzinstitut Darmstadt ........................................................................................................................................99
10Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Schwerpunkt für rechnergestützte
Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften ........................................................................................100
11Merck KGaA, Darmstadt ..................................................................................................................................101
12Software AG, Darmstadt ........................................................................... ......................................................102
13ValiPic (Deutschland) GmbH, Eppstein ............................................................................................................103
90 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Airbiz GmbH
IT und Medien
Im Dienste der Information – Airbiz GmbH
Hunderte kleine schwarze Plättchen rattern hastig über die großflächige Anzeigetafel. Beobachter sehnen ihren Stillstand herbei, denn dann offenbaren sie Abflugzeiten und Gates, Informationen, die jeder Fluggast benötigt, um den lang ersehnten Karibikurlaub oder die wichtige Dienstreise nach Hongkong antreten zu können. Informations-Anzeigetafeln wie jene am Frankfurter Flughafen zu installieren, die passende Software zu
konzipieren, die riesigen Datenmengen einzuspeisen und die komplexen Systeme zu warten – das hat sich die
Airbiz GmbH zur Aufgabe gemacht. Ihre Referenzen können sich sehen lassen: Das Unternehmen mit Sitz in
Bischofsheim zählt neben den Flughäfen Frankfurt und Hahn auch die Deutsche Börse und die Deutsche Bank
zu seinem Kundenstamm.
Abflugzeiten und Kursschwankungen – Airbiz bringt Licht ins Dunkel
Auch auf dem hektischen Börsenparkett verlässt man sich auf Airbiz, denn was
wäre der Frankfurter Aktienhandelsplatz ohne die riesige DAX-Tafel, die Kursentwicklungen und Schwankungen des Deutschen Aktienindex veranschaulicht?
Auf einen Blick
Gründung: 2003
Größe: 13 Mitarbeiter
Jahresumsatz 2008:
ca. 1,5 Millionen Euro
Referenzen: Fraport AG, Flughafen
Frankfurt-Hahn GmbH,
Deutsche Börse AG, Deutsche Bank AG
Die Airbiz GmbH wurde im Jahr 2003 von Stefan Hölz gegründet. Der Diplom-Informatiker befasst sich schon lange mit Informationssystemen, entwickelte er
doch zwischen 1993 und 1997 für Fraport das Frankfurt Airport Display System
(FADS), das heute an die 1.000 Datenanzeigen versorgt, die jeden Tag Tausende
Fluggäste und Flughafen-Bedienstete nutzen. »Unser Kernprodukt ist Software,
die im Hintergrund dafür sorgt, dass die komplexen Daten als verständliche Informationen beim Empfänger –
sei es der Fluggast oder der Broker – ankommen«, erläutert Stefan Hölz sein Produkt.
Airbiz sieht sich als Full-Service-Unternehmen und begleitet seine Kunden von der Beratung über die Beschaffung und Installation bis hin zur regelmäßigen Wartung durch den gesamten Lebenszyklus eines Anzeigesystems.
Die Vision: Deutsche Informationstechnik im Ausland
Das Unternehmen erwirtschaftet in 2008 voraussichtlich einen Umsatz von rund 1,5 Millionen Euro, der sich
im Jahr 2009 durch einen neuen Großauftrag sogar noch steigern wird. Airbiz ist mit der Ausrüstung des
Flughafens in Bagdad betraut, der auf eine Kapazität von bis zu 12 Millionen Passagieren pro Jahr ausgelegt
ist. Im Oktober beginnt die Installation des Flight Information Display Systems (FIDS) und schon im Februar
wird es schlüsselfertig übergeben – das Projekt soll rund 1,2 Millionen Euro in die Kasse bringen. Geschäftsführer Stefan Hölz hat seit über drei Jahren um den Großauftrag gekämpft und erklärt nicht ohne Stolz:
»Unser Ziel ist es, die deutsche Technik auch im Ausland an den Mann zu bringen«.
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bJj~áäW=çÑÑáÅÉ]~áêÄáòKÅçã=
=
mÉêäÉ=NMQ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
91
Crytek GmbH
IT und Medien
Die Crytek GmbH in Frankfurt am Main
Zombies, Ungeheuer und Außerirdische, spektakuläre Explosionen und schwere Waffen – das Eintauchen in
virtuelle Welten hat seinen ganz eigenen Zauber. Dafür sorgt auch die Crytek GmbH, eine der wenigen deutschen Spieleentwicklungsfirmen von Weltrang, die Verkaufsschlager wie »Far Cry« oder »Crysis« produziert
hat.
Das Frankfurter Familienunternehmen hat bereits zahlreiche Preise erhalten – nicht nur für seine Computerspiele, sondern ebenso für das Unternehmen sowie die CryEngine, das eigens entwickelte Computerprogramm für die Erstellung von 3D-Anwendungen jeglicher Art (von Spielen über Architektursimulationen bis
hin zu Filmen).
Drei Brüder gründen eine Schmiede für PC-Spiele
Auf einen Blick
Alles fängt mit crytek.com an. Cevat Yerli, jüngster der drei Yerli-Brüder und pasGründung: 1999
sionierter Gamer, stellt 1997 die Plattform für Programmierer und Spieledesigner
Größe: 650 Mitarbeiter (in Frankfurt
aus aller Welt online. 1999 holt Cevat Yerli seine Brüder Avni und Faruk mit an
am Main: 320) aus 40 Nationen
Bord; gemeinsam gründen sie die Crytek GmbH in Coburg. 2006 verlegt das türAktuelles Projekt: »Crysis 2«, das
kischstämmige Brüdertrio den Hauptsitz des Unternehmens nach Frankfurt am
vierte von Crytek produzierte PC-Spiel
Main auf die Hanauer Landstraße. Hinzu kommen Entwicklungsstudios in Kiew,
(kommt im März 2011 auf den Markt)
Budapest, Seoul, Sofia und Nottingham.
Auszeichnungen: für Crytek: u.a.
German Developer Award 2008 – Studio of the Year, European Games
Award 2010 – Best European Studio;
für Crysis 1:mÉêäÉ=MMO=
Winner of the red dot design award =– Communication design
=
2009 und 50 andere Preise; für Crysis
2 (Vorabversion): u.a. Gamescom 2010
– Best PC Game, European Games
Award 2010 – Most wanted game,
1UP – Best 3D Game
In der Crytek-Zentrale auf der Hanauer Landstraße ist Englisch die Arbeitssprache.
»Wir wollten von Anfang an auf internationaler Ebene agieren und dies geht am
besten mit einem internationalen Team. Außerdem ist die gesamte Games-Industrie sehr international ausgerichtet«, erklärt= Pressesprecherin Franziska Lehnert.
=
Steiler Aufstieg in den Games-Olymp
2001 gewinnt Crytek den französischen Spieleverleger Ubisoft als Partner. Drei
Jahre später veröffentlichen sie ihr Debütspiel, den Action-Shooter »Far Cry«, der
im April 2004 auf den Markt kommt. »Far Cry« begeistert die Gameswelt, erhält
zahlreiche Auszeichnungen und verkauft sich bis heute 2,7 Millionen Mal. Für das
zweite Spiel, »Crysis«, sichern sich die drei Brüder die Unterstützung des Branchenriesen Electronic Arts (EA)
aus den USA.
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Nachdem »Far Cry« mit 5 Millionen Euro Entwicklungskosten auskam, konnte das Unternehmen für »Crysis«
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qÉäKW=HQV=SNQQ=QMNNJM=
aus
dem Vollen schöpfen. Das Budget
in Höhe von 15 Millionen Euro wird
nun von den Entwicklungskosten
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bJj~áäW=çÑÑáÅÉ]~áêÄáòKÅçã=
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für
den Nachfolger »Crysis 2« weitSRQTQ=_áëÅÜçÑëÜÉáã=
überflügelt. »Crysis 2« ist zurzeit in der
Entwicklung und wird in Europa
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am 25. März 2011 erscheinen.
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e~å~ìÉê=i~åÇëíêaße=ROP=
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mÉêäÉ=MOM=
92 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
DENIC Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG
IT und Medien
Alles auf ».de« – die DENIC Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG
»Wussten Sie schon, dass …?« ist eine allgemein beliebte Frage. Besonders dann, wenn man mit interessan­
ten oder ungewöhnlichen Fakten aufwarten kann – etwa mit der Tatsache, dass bei der DENIC eG in Frankfurt
am Main am 12. Juli 2007 die 11.111.111ste ».de« Domain registriert wurde. Das ist über zwei Jahre her –
mÉêäÉ=MMO=
im
schnelllebigen
Internetzeitalter eine Ewigkeit. Denn inzwischen ist die Zahl der ».de«-Domains auf über
=
=
=
13 Millionen gestiegen, was einem= Anstieg von durchschnittlich 2.500 ».de«-Domains
pro Tag beziehungsweise rund 75.000 pro Monat entspricht – ein rasantes Wachstum, das sich auch in den Mitarbeiterzahlen
der DENIC widerspiegelt.
Auf Wachstum programmiert
»Angefangen haben wir im Januar 1994 in Karlsruhe – mit gerade einmal zwei
Auf einen Blick
Angestellten für rund tausend ».de«-Domains«, erinnert sich Sabine Dolderer bei
Gründung: Ende der 1980er Jahre
der DENIC. 1996 lag die Zahl der ».de«-Domains schon bei 20.000, so dass die
erster freiwilliger Nameserverdienst
Gründung einer Genossenschaft zur Verwaltung der deutschen Domains befür ».de« an der Universität Dortmund;
schlossen
der DENIC eG. Die Geschäftsstelle«=^áêÄáò=dãÄe=
wurde
«=^áêÄáò=dãÄe= wurde – die Geburtsstunde
«=^áêÄáò=dãÄe=
August 1993 / Januar 1994 »Interessendann im Juli 1997 in Frankfurt am Main eingerichtet, wo seit Januar 1999 sämtverbund Deutsches Network Informa­
^ã=pÅÜáåÇÄÉêÖ=V=
qÉäKW=HQV=SNQQ=QMNNJM=
=^áêÄáò=dãÄe=
liche
Aktivitäten der DENIC konzentriert
sind. Es entstand ein hochmoderner
tion Center« (IV-DENIC), Ende 1996
SRQTQ=_áëÅÜçÑëÜÉáã=
bJj~áäW=çÑÑáÅÉ]~áêÄáòKÅçã=
=píÉÑ~å=e¸äò=
Dienstleister mit inzwischen rund 115 Mitarbeitern, die sich mit hoher fachlicher
Gründung der DENIC als GenossenïïïK~áêÄáòKÅçã=
Kompetenz rund um die Uhr um die über 13 Millionen Domains, die Domainschaft
Mitglieder: Rund 250 Unternehmen –
Datenbank, die Nameserver für die ».de«-Zone und alle anderen DENIC-Dienste
=
Internetdienstanbieter, die Domains für
kümmern.
mÉêäÉ=NMQ=
=
Das Kürzel »DENIC« steht für Deutsches Network Information Center – zentrale
=
=
=
Registrierungsstelle für alle Internetadressen mit der Endung ».de«. Die erste
».de«-Domain dbp.de (Deutsche Bundespost) ließ die Post Ende der 1980er Jahre
noch in den USA registrieren. Heute ist ».de« nach ».com« die zweitgrößte Top
Level Domain weltweit und die größte Länderkennung.
Dritte verwalten
Größe: Über 115 Beschäftigte
Aufgabe: Verwaltung aller Internet­
adressen unter ».de«
Frankfurt am Main auf den vorderen Plätzen
Ein bisschen Statistik gehört bei der DENIC dazu: Bei den absoluten Domainzahlen in den 429 kreisfreien
Städten und Kreisen der Bundesrepublik hält Frankfurt am Main hinter Berlin, Hamburg, München und Köln
einen beachtlichen fünften Platz; bei der Rangfolge der Domains pro Einwohner liegt Frankfurt auf dem
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sechsten Platz, gefolgt von Darmstadt auf dem zehnten und dem Hochtaunuskreis auf dem 17. Platz. Die
Wissensregion
FrankfurtRheinMain zählt
zu den Domainhochburgen in Deutschland;
Ende 2008 gab es hier
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über
940.000 Domains – die 1.000.000-Hürde
dürfte also inzwischen übersprungen
worden sein.
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mÉêäÉ=MOM=
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.de-Domains pro 1.000 Einwohner 2008
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
93
Erdfunkstelle Usingen der Media Broadcast GmbH
IT und Medien
Erdfunkstelle Usingen – eine der weltweit größten Anlagen für Satelliten­
kommunikation
Für Spaziergänger ist es ebenso beeindruckend wie unerwartet: Mitten im Wald, eingebettet in die idylli­
sche Landschaft des Hintertaunus ragen riesige schneeweiße Parabolspiegel in den blauen Himmel. Jenseits
des Maschendrahtzaunes sind einige Dutzend Antennen zu sehen – kleinere, deren Durchmesser nur wenige
Meter beträgt, und »Giganten« mit Spannweiten von bis zu 19 Metern. Die Antennen gehören zur Erdfunkstelle Usingen, der größten ihrer Art in Europa. Von hier aus gehen Satellitenverbindungen in die ganze Welt
und versorgen neben dem europäischen Kontinent auch weite Teile Amerikas, Asiens und Afrikas mit Signa­
len für Radio, Fernsehen, Handy-, Internet-TV, digitale Filme oder Wetterdaten..
Auf einen Blick
Gründung: 1955 Errichtung einer
Kurz­wellenstation durch die Deutsche
Bundespost; ab Ende der 60er Jahre
Aufbau der ersten Parabolantennen
Größe: 140 ha Fläche mit über 100 Parabolantennen von 2,4 bis19 m Durchmesser; rund 140 Mitarbeiter
Aufgaben: Verbindungen über Satellit
in die ganze Welt, Empfangsstelle für
den Austausch von Internetdaten im
europäischen Raum, Telefongespräche
und TV-Empfang weltweit
Rund um die Uhr auf Sendung
In der zentralen Warte im ersten Stock der Anlage sitzen Mitarbeiter der Erdfunkstelle vor flimmernden Monitoren und überwachen den reibungslosen Ablauf der
Übertragungen. Und das 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Denn
die Media Broadcast, die als einer der führenden Dienstleister für die Rundfunkund Medienbranche die Erdfunkstelle Usingen betreibt, legt großen Wert auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Schließlich vertrauen rund 850 nationale und 110
internationale Kunden – darunter Rundfunk- und Medienanstalten, Produktionsfirmen im TV- und Hörfunkbereich, mobile TV-Provider oder Unternehmen der Kino­
branche – darauf, dass der spannende Krimi oder die Sportschau störungsfrei auf
den Bildschirmen der Fernsehzuschauer ankommen. Um für einen Stromausfall gewappnet zu sein, hat sich die Erdfunkstelle Usingen gleich mehrfach abgesichert:
Neben zwei voneinander unabhängigen Stromleitungen stehen leistungsfähige
Batterien und ein Dieselgenerator bereit
Im April 2010 wurde die Fusion der Kontrollzentren in Frankfurt und Usingen zu einem neuen, zentralen Network Operation Center (NOC), das zu den modernsten Schaltzentralen für Netzwerkmanagement gehört, abgeschlossen. Neben der optimierten technischen Überwachung aller Media Broadcast-Netze (flexibler Zugriff
auf über hundert dezentrale Kontroll- und Monitoring-PC’s) beschleunigt die neue Schaltzentrale den Aufbau
globaler Netze für Bild-, Ton- und Datendienste
Mit modernster Technik …
… sorgt Media Broadcast, die früher zur Deutschen Telekom und seit zwei Jahren zur französischen TDF Group
(Télé Diffusion de France) gehört, auch bei Großveranstaltungen wie den Fußballweltmeisterschaften 2006 in
Deutschland und 2010 in Südafrika oder dem G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 für eine störungsfreie Übertragung. Das Unternehmen unterhält über 2.000 Sendeanlagen, von denen die Erdfunkstelle Usingen nur
eine – aber sehr wichtige – ist. Der Bezeichnung »Erdfunkstelle Usingen« ist weltweit verbreitet und soll auch
beibehalten werden, obwohl – Kuriosum am Rande – das 140 ha große Areal mit Gebäude und AntennenanmÉêäÉ=MUT=
lagen
weitgehend auf Neu-Anspacher Gemarkung liegt.
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mÉêäÉ=MPP=
94 =
SNORM=rëáåÖÉå==
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qÉäKW=HQV=SMUN=NMMJMM=
bJj~áäW=áåÑç]ãÉÇá~JÄêç~ÇÅ~ëíKÅçã=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT
IT und Medien
Der MobileSitter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT
8465, 12081974, vAnEsSa, WuPper7al, 72#1$*;!8 … immer mehr Passwörter schützen unser Hab und Gut –
kurze, lange, mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Es gibt Geheimzahlen an Bankautomaten, Tresoren,
Handypins, Passwörter zum Öffnen des E-Mail-Accounts oder des ebay-Kontos. Die Geheimcodes sollen mög­
lichst kompliziert sein, um Sicherheit vor fremdem Eindringen zu gewährleisten. Doch wer behält da den
Überblick? Der MobileSitter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT)! Das SoftwareProgramm des Darmstädter Instituts merkt sich alle Passwörter und gibt sie bei Eingabe des korrekten MasterPassworts frei. Der Benutzer merkt sich nur noch ein Passwort und der MobileSitter erledigt den Rest.
Der Passwort-Beschützer
Wer sich all seine Passworte nicht merken kann, hinterlegt sie z. B. auf seinem
Handy. Ein Hacker kann sich so leicht Zugang zum Bankkonto oder E-Mail-Account
des Besitzers verschaffen. Mittels einer Software probiert er in Sekundenschnelle
Millionen Passwort-Kombinationen aus und irgendwann bestätigt das System eine
richtige Eingabe. Der Clou des MobileSitters: Er verhält sich bei korrekter und
falscher Eingabe des Master-Passwort gleich. Schon bei der ersten Eingabe gibt er
Codekombinationen frei. Allerdings weiß der Angreifer nicht, ob es sich um die
richtigen oder falschen handelt, denn die Software gibt bei fehlerhafter Eingabe
falsche Geheimkombinationen aus. Nur wenn das korrekte Master-Passwort eingetippt wird, rückt der MobileSitter die richtigen Codes heraus – für den recht­
mäßigen Benutzer an einem nur ihm bekannten individuellen Zeichen, z. B. einem
mÉêäÉ=MUT=
roten Quadrat am Rand des Displays, zu erkennen. Leuchtet dieses Symbol auf,
=
weiß er, dass der MobileSitter die richtigen Pins angibt.
=
=
Auf einen Blick
Fraunhofer Institut für Sichere In­
formationstechnologie SIT: Entwicklung von IT-Sicherheitslösungen für alle
Branchen, Beratung, Sicherheitskonzepte, Durchführung von Studien
Größe: 165 Mitarbeiter
Forschungsfelder: u. a. Netzsicherheit, sichere mobile Systeme, sichere
Infrastrukturen, Transaktions- und
Dokumentensicherheit
Entwickelt haben den MobileSitter Markus Schneider und Ruben Wolf vom SIT im Jahr 2006. Seit vergange­
nem Jahr ist der kleine Passwort-Beschützer auf dem Markt. Im MobileSitter-Shop kann man eine Jahreslizenz
für 9,90 Euro erwerben.
Weiterentwicklung bringt mehr Komfort
Dieses Geld kann in die Weiterentwicklung der Software investiert werden, die – so Markus Schneider – neben
Handys und PDAs auch bald für weitere Geräte und Plattformen verfügbar sein soll. »Momentan arbeiten wir
an einer MobileSitter-Software für den PC, mit der man alle Passworte eingeben und dann nach Bedarf mit
«=jÉÇá~=_êç~ÇÅ~ëí=dãÄe=
«=^åÇêÉ~=eÉìã~ååI=mä~åìåÖëîÉêÄ~åÇ=
dem Handy synchronisieren kann – damit die Verwaltung noch komfortabler wird.«
SNORM=rëáåÖÉå==
qÉäKW=HQV=SMUN=NMMJMM=
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SQOVR=a~êãëí~Çí=
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=
mÉêäÉ=MSQ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
95
=
==
Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG
IT und Medien
Lupenrein: Heraeus Quarzglas
Glasfaserkabel transportieren immense Datenmengen blitzschnell über Kontinente und Ozeane – ohne sie
wären die heutige Telekommunikation, das Downloaden von Spielfilmen in Sekundenschnelle oder das Versenden
riesiger Datenpakete übers Internet nicht möglich. Die von dem Hanauer Technologiekonzern Heraeus
mÉêäÉ=MUT=
gelieferten
Vormaterialien aus Quarzglas bilden die Grundlage für rund 250 Millionen Kilometer Glasfaserka=
bel
= weltweit – eine Länge, die der Entfernung von der Sonne zum Mars oder
= dem 6.250-fachen Erdumfang
entspricht. Heraeus umfasst die Sparten Edelmetalle, Sensoren, Dentalprodukte, Biomaterialien, Speziallichtquellen und Quarzglas, wo der Konzern Technologieführer für die Herstellung und Verarbeitung von hochreinem Quarzglas ist.
Tattoo-Entfernung oder Weltraummission – Quarzglas ist flexibel ein-
Auf einen Blick
setzbar
Gründung: 1912
Der weltweit operierende Hanauer Technologiekonzern wurde 1851 als »Erste
Größe: 1.600 Mitarbeiter
Deutsche Platinschmelze« von dem Apotheker und Chemiker Wilhelm Carl Heraeus
(Rhein-Main: ca. 650)
gegründet. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts
entwickelten Heraeus-Wissen­
«=jÉÇá~=_êç~ÇÅ~ëí=dãÄe=
«=^åÇêÉ~=eÉìã~ååI=mä~åìåÖëîÉêÄ~åÇ=
Märkte: Halbleiterindustrie, Telekomschaftler
ein
Verfahren
zur
Quarzglasgewinnung;
im Jahr 1912 folgte die Grünmunikation, Mikrolithografie, LampenSNORM=rëáåÖÉå==
qÉäKW=
HQV=SMUN=NMMJMM
=bêÇÑìåâëíÉääÉ=rëáåÖÉå=ÇÉê==
dung
der
Heraeus
Quarzglas
GmbH
&
Co.
KG.
Heute
deckt das= Unternehmen
und Lichttechnik, Photovoltaik und SoïïïKãÉÇá~JÄêç~ÇÅ~ëíKÅçã=
bJj~áäW=áåÑç]ãÉÇá~JÄêç~ÇÅ~ëíKÅçã=
=jÉÇá~=_êç~ÇÅ~ëí=dãÄe=
rund ein Viertel des globalen Bedarfs an hochreinem Quarzglas ab. Heraeus ferlarindustrie, optische und chemische
tigt vielfältige Produkte aus natürlichem Quarzglas und ist zudem auch der weltIndustrie, Spezialfaseranwendungen,
Forschung und Wissenschaft
weit größte Hersteller von synthetischem Quarzglas für Anwendungen in der
=
mÉêäÉ=MPP=
=
=
Kosmetik- und Solarindustrie, der Medizin- und Umwelttechnik sowie der Telekommunikationsindustrie und der Chip-Herstellung.
=
=
=
Die Produktpalette umfasst Halbzeuge, Tiegel, komplexe Bauteile, Optiken und Fasern aus Quarzglas, die
etwa in Industrielasern und in der minimalinvasiven Laserchirurgie zur Anwendung kommen. Mit den Glasfasern lassen sich u. a. Arterienverschlüsse beseitigen und Tätowierungen entfernen.
Hoch hinaus – Neil Armstrong brachte Quarzglas auf den Mond
Quarzglas ist ein beständiges und hochwertiges Material, das aus Silizium und Sauerstoff besteht und besonders temperaturwechselbeständig ist: Es wird bei Temperaturen oberhalb 1.700°C bearbeitet und schmilzt
nicht, sondern wird zähflüssig, sodass man = es beliebig formen kann. Auch die rapide
Abkühlung im Wasser=
«=cê~ìåÜçÑÉê=fåëíáíìí=
tank übersteht es unbeschadet. Quarzglas ist so rein, dass man durch ein 100 Meter dickes Glas durchschauen
könnte, als wäre es dünnes Fensterglas. oÜÉáåëíêaße=TR=
Aber nicht nur auf der Erde ist Heraeus-Quarzglas-Technik
im EinqÉäKW=HQV=SNRN=USVJPPT=
=cê~ìåÜçÑÉêJfåëíáíìí=Ѳê=páÅÜÉêÉ=
=fåÑçêã~íáçåëíÉÅÜåçäçÖáÉ=pfq=
satz,
auch auf dem Mond leistet Quarzglas SQOVR=a~êãëí~Çí=
aus Hanau zuverlässige Dienste: MitbJj~áäW=ã~êâìëKëÅÜåÉáÇÉê]=
der Apollo 11 wurde 1969
ïïïKãçÄáäÉëáííÉêKÇÉ=
============ëáíKÑê~ìåÜçÑÉêKÇÉ=
=aêK=j~êâìë=pÅÜåÉáÇÉê=
nicht
nur Neil Armstrong auf den Erdtrabanten
gebracht, sondern auch ein Laserreflektor,
der die präzise
Messung der Entfernung zwischen Erde und Mond ermöglicht. Seit nunmehr 40 Jahren ist der Reflektor, der
= 100 Quarzglas-Tripelprismen besteht, erfolgreich im Einsatz – und sendet verlässliche Informationen an
aus
mÉêäÉ=MSQ=
die
Erde!
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96 Wissensregion FrankfurtRheinMain
hessische Film- und Medienakademie (hFMA)
IT und Medien
Das Full Dome-Projekt der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA)
Seitdem es den Film gibt, charakterisiert er sich durch bewegte Bilder in einem rechteckigen Format. Doch seit
2006 eröffnet sich in Jena eine neue Form des Filmerlebnisses. Das mit Zeiss-Technik ausgestattete Planetarium verfügt über eine Laser-Ganzkuppelprojektion, die erstaunliche Möglichkeiten bietet. Für die Filmstudierenden der Hochschule für Gestaltung in Offenbach ist es eine große künstlerische Herausforderung, sich mit
der Produktion von Filmen für die 360°-Grad-Projektion zu beschäftigen. Und mit Erfolg, räumen sie doch mit
ihren Werken nicht nur auf dem dortigen Full Dome-Festival regelmäßig Preise ab. Der Computeranimationsfilm »50 Prozent Illusion« von Thorsten Greiner gewann 2008 in den USA den renommierten DomefestAward für »Best Artistic Production«.
Filmgenuss in völlig neuen Dimensionen
»Diese Dimensionen sind kaum vorstellbar«, erklärt die federführende Professorin
Rotraut Pape vom Filmbereich der Hochschule für Gestaltung. »Die Kuppel misst
25 Meter im Durchmesser, die 360°-Leinwand umschließt den Zuschauer und bietet ca. 800 Quadratmeter Projektionsfläche. Jedes einzelne Bild der Filmsequenzen
muss mit einer Kantenlänge von gigantischen 3000 x 3000 Pixeln angelegt werden. Die Gesetze der Schwerkraft scheinen plötzlich aufgehoben: »Oben« befindet sich nicht mehr an der Oberkante eines rechteckigen Bildes, sondern in der
Mitte eines Rundbildes.«
Auch den Zuschauern eröffnet sich eine neue Dimension des Filmerlebnisses: Sie
sind ringsum von Bildern umgeben und müssen sich bewegen, um die Geschich­
ten zu verfolgen. Der Betrachter wird Teil der ihn umgebenden Filmwelt. Projektleiterin Birgit Lehmann hilft den Studierenden dabei, Drehbücher und neue Erzählformen zu entwickeln und steht bei der technisch aufwendigen Realisation zur
Seite.
Auf einen Blick
Gründung: Oktober 2007
Mitglieder: 13 hessische Universitäten
und Hochschulen
Projekte: Filmprojekt »Narrative Immersion«, Fachtagung
»Licht und Lichtgestaltung in den
Bildmedien«, Thementage z. B. zu
Rechtsfragen für Film- und Medien­
schaffende, Präsentation von Hoch­
schul­kurz­film-Rollen auf der Berlinale,
Nachwuchs-Projekte bei Festivals wie
LICHTER Filmtage Frankfurt RheinMain,
GoEast u. a.
Leuchtturm-Projekt der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA)
Der »Full Dome Workshop« ist eine der zahlreichen innovativen Workshops, den die hessische Film- und
Medienakademie (hFMA) unterstützt oder neu ins Leben gerufen hat. Dem hochschulübergreifenden Lehr-,
Forschungs- und Produktionsverbund ist es gelungen, den »Full Dome-Workshop« zu einem hessischen
Leuchtturm-Projekt auszubauen. Jetzt sind auch Filmschaffende aus der Hochschule Darmstadt und dem ZMI,
Zentrum für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität Gießen an dem außergewöhnlichen Projekt beteiligt. Zusammen mit Studierenden aus Weimar und Kiel zeigen sie ihre Filme alljährlich beim »Full
Dome Festival« im öffentlichen Wettbewerb. Einem Ziel der hFMA, nämlich in Kooperationen mit der Medienbranche und auf Festivals die Leistungen der hessischen Hochschulen sichtbar zu machen, ist man damit
sicher schon ein gutes Stück näher gekommen.
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=
mÉêäÉ=MVU=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
97
Interxion Deutschland GmbH
IT und Medien
Interxion Deutschland GmbH in Frankfurt am Main
Frankfurt beherbergt nicht nur einen der bedeutendsten europäischen Flughäfen und ist die Bankenmetro­
pole Deutschlands. Die Stadt am Main ist zudem der größte Datenknoten der Welt. Ein Großteil des europäischen Internetverkehrs fließt über die Frankfurter Zentrale der Interxion Deutschland GmbH, einem der führenden Anbieter von Colocation-Rechenzentren. Interxion vermietet Stellplätze und Infrastruktur in seinen
Rechenzentren und gewährleistet für mehr als 1.100 internationale Kunden aus den Bereichen Wirtschaft,
Internet Service, Mobile Service, Content Service und Telekommunikation den unterbrechungsfreien Betrieb
ihrer IKT-Systeme.
Auf einen Blick
Gründung: 1998, 1999 in Deutschland
Größe: europaweit 300 Mitarbeiter
(in Frankfurt: über 40)
Kunden: Kaspersky Lab, Coca Cola,
IBM, Siemens, Lycos, RTL interactive
u.v.m.
Niederlassungen: Amsterdam, Brüssel, Dublin, Düsseldorf, Frankfurt, Hilversum, Kopenhagen, London, MamÉêäÉ=MPQ=Wien, Zürich
drid, Paris, Stockholm,
Frankfurter Rechenzentren sind wichtigster »Datenumschlagplatz«
Deutschlands
Nach der Unternehmensgründung 1998 in den Niederlanden folgte rasch die europaweite Expansion. Interxion betreibt heute auf einer Gesamtfläche von mehr
als 55.000 Quadratmetern 27 Rechenzentren in 11 europäischen Ländern und
hostet europaweit 18 Internetaustauschknoten. In Frankfurt, dem deutschen Unternehmenszentrum, betreibt Interxion fünf Rechenzentren auf mehr als 12.000
Quadratmetern Bruttofläche – was in etwa der Größe von eineinhalb Fußballfeldern entspricht. Mit über 250 Kunden, mehr als 70 Netzbetreibern und 80 Internet Service Providern sind die Frankfurter Interxion-Zentren der wichtigste
»Datenumschlagsplatz« Deutschlands.
Einer der Kunden der Interxion Deutschland GmbH ist RTL Interactive. Die Webseite rtl.de zählt mit monatlich bis zu 500 Millionen Seitenzugriffen zu den meist=
=
=
genutzten Online-Angeboten Deutschlands. Monatlich liefert das Unternehmen derzeit rund zwei Petabyte
an Daten aus, das entspricht 2.000.000.000.000.000 Byte. In puncto Serverkapazitäten, Bandbreite, Übertragungskosten und erforderliche Energieversorgung ist das Unternehmen daher auf einen zuverlässigen Partner
angewiesen: Interxion.
=
Gut für Interxion: Frankfurt hat die größten Datenleitungen Deutschlands
»In Frankfurt haben wir die höchste Konzentration an Netzwerkbetreibern, die im Zusammenschluss innerhalb unserer Rechenzentren einen der weltweit bedeutendsten Datenumschlagplätze bilden«, so Unternehmenssprecher Volker Ludwig. Das schlägt sich auch auf die Wachstumsraten nieder: Interxion konnte im Jahr
«=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ==
«=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ=
«=^mlh^ivmpb=_^re^rpI=qÜçã~ë=_~ååáÉê==
2009 um 24 Prozent wachsen, in Vorjahr sogar um knapp 40 Prozent. Das Rechenzentrum Frankfurt5, das im
qÉäKW=HQV=SV=SSTTVSJVMV=
Sommer
2008 in Betrieb genommen wurde,eÉêã~ååJpíÉáåÜ®ìëÉêJpíêaße=QPJQT=
ist beinahe ausgebucht. Erst vor wenigen
Tagen wurde Frankfurt6
=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ=
SPMSR=lÑÑÉåÄ~ÅÜ=~ã=j~áå=
bJj~áäW=çÑÑáÅÉ]=
=EÜcj^F=so dass sich die Zahl der Rechenzentren
eröffnet,
auf insgesamt 28 erhöht; zusätzliche
Erweiterungen sind in
============ÜÑã~â~ÇÉãáÉKÇÉ=
=^K=eÉååáåÖëãÉóÉê=Ó=dÉëÅÜ®ÑíëѲÜêÉêáå= ïïïKÜÑã~â~ÇÉãáÉKÇÉ=
Planung.
=
mÉêäÉ=MVU=
=
=
=
=
e~å~ìÉê=i~åÇëíêaße=OVU=
SMPNQ=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
ïïïKáåíÉêñáçåKÇÉ=
qÉäKW=HQV=SV=QMNQTJM=
bJj~áäW=sçäâÉêi]fåíÉêuáçåKÅçã=
«=fåíÉêñáçå=aÉìíëÅÜä~åÇ=dãÄe=
=fåíÉêñáçå=aÉìíëÅÜä~åÇ=dãÄe=
=sçäâÉê=iìÇïáÖ=
=
mÉêäÉ=MUV=
=98 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Jazzinstitut Darmstadt
IT und Medien
Jazzinstitut Darmstadt: größte öffentliche Jazzsammlung Europas
Smooth, Nu oder Acid Jazz, Dixieland, Bebop, Cool oder Latin – die Musikrichtung Jazz, die um 1900 in den
USA entstand, hat viele Spielarten und viele Fans. Der Erforschung des Jazz und der Bewahrung von Tonträgern
und Schriften hat sich das Jazzinstitut Darmstadt verschrieben.
mÉêäÉ=MPQ=
=
Das
zum Jazz ist zugleich
ein zentrales Dokumentations= internationale Forschungs- und Informationszentrum
=
=
zentrum der deutschen Jazzgeschichte. Es beherbergt Europas größte öffentliche Jazzsammlung, betreibt eige­
ne Forschungsprojekte, unterstützt und fördert gemeinsame Projekte anderer Institutionen.
80.000 Tonträger und 60.000 Zeitschriften
Im Jahr 1983 erwarb die Stadt Darmstadt die Jazzsammlung des bekannten JazzAuf einen Blick
kritikers und Produzenten Joachim Ernst Berendt. Diese wuchs immer weiter an,
Gründung: 1983
woraufhin der Magistrat die Gründung des Jazzinstituts veranlasste, das neben
Mitarbeiter: 9 (davon 5 ehrenamtlich)
reiner Archivarbeit auch durch Veranstaltungen und eigene Projekte Jazzleben
Archiv: 80.000 Tonträger, 60.000
und
Jazzforschung unterstützen sollte. «=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ=
«=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ==
«=^mlh^ivmpb=_^re^rpI=qÜçã~ë=_~ååáÉê==
Zeitschriften u.v.m.
Angebot: größte öffentliche Jazz-
qÉäKW=HQV=SV=SSTTVSJVMV=
=ÜÉëëáëÅÜÉ=cáäãJ=ìåÇ=jÉÇáÉå~â~ÇÉãáÉ=
Das
Jazzinstitut versteht sich nicht als reine eÉêã~ååJpíÉáåÜ®ìëÉêJpíêaße=QPJQT=
Forschungsstelle, sondern als Informasammlung Europas, Bibliografie JazzSPMSR=lÑÑÉåÄ~ÅÜ=~ã=j~áå=
bJj~áäW=çÑÑáÅÉ]=
=EÜcj^F=
tionszentrum für jedermann. Hier lagern Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Fotos –
Index (auch online), Veranstaltung von
============ÜÑã~â~ÇÉãáÉKÇÉ=
=^K=eÉååáåÖëãÉóÉê=Ó=dÉëÅÜ®ÑíëѲÜêÉêáå= ïïïKÜÑã~â~ÇÉãáÉKÇÉ=
reichhaltige Informationen zur Geschichte sowie zu aktuellen Entwicklungen des
Ausstellungen, Konzerten sowie des
Darmstädter Jazzforums, UnterstütJazz in aller Welt. Das Archiv umfasst über 80.000 Tonträger, darunter 60.000
=
zung von Forschungsprojekten, Ver­
LPs, weit mehr als 17.000 CDs, tausende Schellackplatten, 45-RPM-Singles,
mÉêäÉ=MVU=
öffentlichung
des »Wegweiser Jazz«
25-cm-LPs, Videos und DVDs. Zudem verfügt das Jazzinstitut über einen Zeit=
Öffnungszeiten:
montags, mittschriftenbestand mit über 1.000 internationalen Zeitschriftentiteln, mehr als
=
=
=
wochs und donnerstags von 10-17 Uhr,
60.000 Einzelhefte sowie Fachbücher, Fotos und Plakate.
dienstags von 10-21 Uhr, freitags von
10-14 Uhr
Untergebracht im Bessunger Kavaliershaus, einem barocken Jagdschloss, bietet
das Jazzinstitut in seinem Gewölbekeller regelmäßig Konzerte und Konzertreihen
wie etwa den »JazzTalk« an. Zudem veranstaltet das Jazzinstitut alle zwei Jahre das Darmstädter Jazzforum,
das als einzige regelmäßige Jazzkonferenz der Welt gilt und zu dem Forscher und Musiker aus ganz Europa
und den USA anreisen.
Weltweit größte Computerbibliografie zum Jazz
«=fåíÉêñáçå=aÉìíëÅÜä~åÇ=dãÄe=
Der Jazz-Index des Instituts, ein kostenloser Service, ist die weltweit umfangreichste Computerbibliografie
zum
Jazz, die von Interessierten aus der
ganzen Welt genutzt wird. ZudemqÉäKW=HQV=SV=QMNQTJM=
veröffentlicht das Institut alle zwei
e~å~ìÉê=i~åÇëíêaße=OVU=
=fåíÉêñáçå=aÉìíëÅÜä~åÇ=dãÄe=
SMPNQ=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
bJj~áäW=sçäâÉêi]fåíÉêuáçåKÅçã=
=sçäâÉê=iìÇïáÖ=
Jahre
den »Wegweiser Jazz«, eine Zusammenstellung
von Adressen der Clubs,
Festivals, Fachmedien und Plattenfirmen der deutschen Jazzszene. ïïïKáåíÉêñáçåKÇÉ=
=
mÉêäÉ=MUV=
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_ÉëëìåÖÉê=píêaße=UUÇ=
SQOUR=a~êãëí~Çí=
ïïïKà~òòáåëíáíìíKÇÉ=
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bJj~áäW=à~òò]à~òòáåëíáíìíKÇÉ=
«=g~òòáåëíáíìí=a~êãëí~Çí=
=g~òòáåëíáíìí=a~êãëí~Çí=
=aêK=tçäÑê~ã=hå~ìÉê=
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
99
IT und Medien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Schwerpunkt für rechnergestützte
Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften
Die Packspezialisten am Schwerpunkt für rechnergestützte Forschungsmethoden
in den Naturwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Wer kennt sie nicht – diese letzten hektischen Minuten vor der Fahrt in den Urlaub: Ist im Koffer noch Platz
für die Sandalen? Wohin mit der Reiselektüre? Und dem Picknickkorb mit dem Proviant? Und wie soll das
ganze Gepäck ins Auto passen? Vielleicht auf den Rücksitz? Oder doch besser in den Kofferraum? Aber der
Kofferraum ist ohnehin schon voll und so beginnt jenes alljährlich wiederkehrende Ritual des Aus- und Wiedereinräumens, bis endlich alles untergebracht ist. Koffer packen, Autos, Lastwagen und Schiffe beladen,
Spülmaschinen und Kühlschränke bestücken, Kisten und Kästen in Schränken verstauen … in diesen Fällen
sind die Erkenntnisse der Packspezialisten aus Mainz gefragt.
Auf einen Blick
Wettbewerb: Gewinner im Programmierwettbewerb »Circle Packing« des
New Yorker Informatikers Al Zimmermann
Aufgabe: Packing a multidisperse system of hard disks in a circular environment (Anordnung von runden Scheiben unterschiedlicher Größe in einem
Kreis mit möglichst kleinem Radius)
Teilnehmer: 155 Forschergruppen
aus 32 Ländern
»Circle Packing« mit bunten Scheiben
»Wir wollen einen optimalen Computeralgorithmus für Packprobleme entwickeln«,
erklärt Dr. Johannes J. Schneider vom neu gegründeten Schwerpunkt für rechnergestützte Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften an der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz. Wie soll das vor sich gehen? Um eine bestimmte
Anzahl runder Scheiben unterschiedlicher Größe in einen Kreis mit möglichst
kleinem Radius zu »packen«, verwenden die Mainzer Forscher ein iteratives Verfahren: Ein Rechenprogramm tauscht schrittweise zwei beliebige Scheiben aus
oder verschiebt eine Kreisscheibe und stellt fest, ob aufgrund der neuen Anordnung weniger Platz gebraucht wird als vorher. Wenn ja, wird diese Veränderung
akzeptiert, wenn nein, wird sie rückgängig gemacht und die alte Lösung beibehalten. Auf diese Weise werden die Scheiben »Schritt für Schritt« in einer möglichst kleinen Kreisfläche »zusammengerüttelt«.
Per Zufall erfuhren die Mainzer von diesem in einem internationalen Wettbewerb vorgestellten Problem, bei
dem sie mit einem Weltrekord aufwarten konnten. Andere dort aufgestellten Rekorde konnten sie inzwischen
durch eine Weiterentwicklung ihrer Computeralgorithmen zum Teil deutlich unterbieten. Dabei haben die
Mainzer für die Problemstellungen mit 24 bis 50 unterschiedlich großen Scheiben die bislang mit Abstand
besten Lösungen gefunden; alle anderen Weltrekorde haben sie eingestellt.
Kofferräume und andere Herausforderungen
Bei solchen »Optimierungsaufgaben« handelt es sich nicht um mathematische Spielereien, sondern um Problemstellungen mit sehr praktischem Hintergrund. So untersucht die Gruppe beispielsweise für einen großen
deutschen Automobilhersteller, wie das Volumen eines Kofferraums am besten gemessen werden kann. Nach
der von der EU vorgegebenen Norm müssen Tetrapacks einer bestimmten Größe so in einen Kofferraum gepackt werden, dass der Raum optimal ausgefüllt ist – bislang von Hand!
mÉêäÉ=MNR=
=
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Johannes Gutenberg-Universiät, Schwerpunkt für rechner=
gestützte Forschungsmethoden in den N~íìêïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉå=
=aêK=gçÜ~ååÉë=gK=pÅÜåÉáÇÉê=
=
mÉêäÉ=MPT=
100 =
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qÉäKW=HQV=SNPN=PVJOPSQS=
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ïïïKáåÑçêã~íáâKìåáJã~áåòKÇÉ=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Merck KGaA
IT und Medien
Flüssigkristalle der Merck KGaA in Darmstadt
Wer wollte schon darauf verzichten? Auf die Digitalkamera für die Urlaubsfotos, den raschen Anruf mit dem
Handy von unterwegs, den schicken Flachbildfernseher an der Wand, das elektronische Spielzeug für den
Nachwuchs, das Navigationsgerät im Stau, von PC-Monitor und Notebook ganz zu schweigen! All diese Dinge,
die für uns ganz selbstverständlich zum Leben dazu gehören.Und all diese Dinge würden nicht funktionieren,
wenn es keine Flüssigkristalle gäbe, die die modernen Displays dieser Geräte ermöglichen – unabhängig davon, ob es sich um den großformatigen Monitor eines Flachbildfernsehers oder das eher kleine Sichtfeld eines
Mobiltelefons handelt.
Kompetenz seit über 100 Jahren
1888 entdeckte der österreichische Botaniker Friedrich Reinitzer das Phänomen
der flüssigen Kristalle, der Liquid Crystals – kurz LCs genannt. Ihre technische Bedeutung wurde lange Zeit verkannt, obwohl die Firma Merck bereits seit 1904
Flüssigkristalle verkaufte, um sie Wissenschaftlern zu Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen. Mitte der 60er Jahre kam die Wende: Erste Anwendungen in
der Thermografie, der Messtechnik, der Medizin, später auch bei Modeartikeln
und Kosmetika machten aus der Laborkuriosität eine ausgesprochen zukunftsträchtige Substanz. Heute ist Merck Technologie- und Weltmarktführer bei Flüssigkristallen, die als hauchdünne Schichten in den Displays vieler mobiler Geräte
ebenso vorkommen wie in Fernsehern und den Kontrollanzeigen großer Industrieanlagen.
mÉêäÉ=MNR=
=
Merck ist das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. In sei=
=
=
nem Unternehmensbereich Chemie beschäftigt sich Merck u. a. mit der Erforschung und Herstellung von Flüssigkristallen, die in speziellen Zusammensetzun­
gen und Mischungen genau auf die jeweilige Anwendung abgestimmt werden.
Bei vielen Flüssigkristall-Mischungen kommt es darauf an, Schaltzeiten, Energieverbrauch und Blickwinkelabhängigkeit des Kontrastes zu verringern.
Auf einen Blick
Gründung: 1668 Erwerb der EngelApotheke durch Friedrich Jacob Merck
in Darmstadt als Keimzelle des Unternehmens
Größe: ca. 33.600 Mitarbeiter weltweit (April 2010), davon rund 8.600
Mitarbeiter im Darmstädter Stammwerk
Produkt: Flüssigkristalle für Notebooks, Handys, Flachbildfernseher
usw., Weltmarktführer mit über 2.500
Patenten
Auszeichnungen: Sonderpreis bei
den Hessen Hidden Champions
2002 / 03, Deutscher Zukunftspreis
2003, Frost & Sullivan European Technology Leadership Award 2007, Silver
Honour for the Display Component of
the Year Award 2009 in San Antonio,
Texas und andere
Brillante Bilder
Merck ist es gelungen, neuartige flüssigkristalline Materialien für Fernseher zu
entwickeln. Sie werden in der sogenannten PS-VA-Technologie eingesetzt, die
«=pÅÜïÉêéìåâí=Ѳê=êÉÅÜåÉêÖÉëí²íòíÉ=cçêëÅÜìåÖëãÉíÜçÇÉå=áå=ÇÉå=k~íìêïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉåI=råáîÉêëáí®í=j~áåò=
«=_áäÇ~êÅÜáî=mä~åìåÖëîÉêÄ~åÇ=
durch eine erhöhte Lichtdurchlässigkeit wesentlich dazu beiträgt, den Stromverbrauch von Fernsehern zu senken.
Die PS-VA-Technologie
baut auf Schwerpunkt
der seinerzeit von
entscheidend
mitentwickelten weit verbreitetqÉäKW=HQV=SNPN=PVJOPSQS=
Johannes
Gutenberg-Universiät,
fürMerck
rechnerbJj~áäW=ëÅÜåÉáÇà]ìåáJã~áåòKÇÉ=
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gestützte
Forschungsmethoden
den N~íìêïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉå=
en
VA-Technologie
auf und bietet ausinnahezu
jedem Blickwinkel brillante
Farben
und extrem hohe Kontrastwerte
sowie
noch
schnellere
Schaltzeiten,
wodurch
die
Bilder
natürlicher
und
lebendiger
wirken. Zusätzlich
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vereinfacht das PS-VA-spezifische Display-Layout die Produktion und gestattet somit den Herstellern Kosten=
vorteile.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
101
Software AG
IT und Medien
Software AG: maßgeschneiderte IT-Lösungen aus Darmstadt
Die Produkte der Software AG sorgen dafür, dass jedes Jahr 165 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Sibirien
nach Westeuropa gepumpt werden, dass auf dem Flughafen von Hongkong jährlich über zwei Millionen Tonnen
Luftfracht abgefertigt werden, dass bei einer einzigen Bank täglich 15 Milliarden Finanztransaktionen vermÉêäÉ=MNR=
arbeitet
werden oder dass Sie aus Brasilien nach Hause telefonieren können.
=
=
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=
Die Software AG ist der weltweit führende unabhängige Anbieter von Infrastruktursoftware für Geschäftsprozesse. Ihre IT-Lösungen modernisieren, automatisieren und optimieren die vorhandenen IT-Systeme und
-Prozesse ihrer Kunden.
Viertgrößtes IT-Unternehmen Europas
Auf einen Blick
Der Konzern mit Sitz in Darmstadt ist Europas viertgrößtes IT-Unternehmen und
Gründung: 1969
der einzige weltweit tätige Softwarehersteller, der alle wichtigen Plattformen –
Größe: über 6.000 Mitarbeiter (in
IBM, Microsoft, Oracle und SAP – abdecken kann. Ende der 60er Jahre gründeDarmstadt: 720)
ten sechs Mitarbeiter des Beratungshauses AIV
(Institut für Angewandte Informa«=pÅÜïÉêéìåâí=Ѳê=êÉÅÜåÉêÖÉëí²íòíÉ=cçêëÅÜìåÖëãÉíÜçÇÉå=áå=ÇÉå=k~íìêïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉåI=råáîÉêëáí®í=j~áåò=
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Kunden: Banken (DWS Investment,
tionsverarbeitung)
in
Darmstadt
die
Software
AG.
Mit über 40 Jahren IT-Erfahrung,
DekaBank, Credit Lyonnais), KonsumqÉäKW=HQV=SNPN=PVJOPSQS=
Johannes Gutenberg-Universiät,
Schwerpunkt
für
rechnerrund
6.000
Mitarbeitern
und
Kunden
in
70
Ländern
ist das Unternehmen zu einem
güter (Sony, Canon), TelekommunikabJj~áäW=ëÅÜåÉáÇà]ìåáJã~áåòKÇÉ=
=
gestützte Forschungsmethoden
in
den
N~íìêïáëëÉåëÅÜ~ÑíÉå=
Global Player geworden, der auch an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist.
tion (Motorola, Vodafone), Fertigung
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ïïïKáåÑçêã~íáâKìåáJã~áåòKÇÉ=
(Daimler, Henkel,
Logitech, Nissan Europe), Medien (ZDF, RTL), öffentliche
Das Produktportfolio der Software AG umfasst marktführende Lösungen für das
Verwaltung= (US Navy, BundesfinanzDatenmanagement, die Erstellung und Modernisierung von IT-Anwendungen
ministerium,mÉêäÉ=MPT=
Deutsches Zentrum für
und die Optimierung von Geschäftsprozessen. Ihr erstes Produkt, Adabas, ist bis
=
Luft- und Raumfahrt),
Transport (Iceheute die schnellste kommerzielle Datenbank der Welt. Auf den Märkten für
=
=
=
landair, Scandinavian
Airlines – SAS)
Business Process Management Suites (BPMS) und Enterprise Service Bus (ESB) behauptet sich die Software AG als drittgrößter Hersteller.
Software für die US Navy, das ZDF, Vodafone und das Bundesfinanzministerium
Zu den mehr als 4.000 nationalen und internationalen Kunden der Software AG gehören Behörden, Banken
und Versicherungen, Unternehmen aus dem Gesundheitswesen und der Fertigungsindustrie. Auch TV-Sender
wie das ZDF und RTL, das Mobilfunkunternehmen Vodafone, der Handyhersteller Motorola, die US Navy, Sal.
Oppenheim, die DekaBank und staatliche Institutionen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
oder das Bundesfinanzministerium verlassen sich auf die IT-Lösungen der Software AG.
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102 Wissensregion FrankfurtRheinMain
ValiPic (Deutschland) GmbH
IT und Medien
Die ValiPic (Deutschland) GmbH in Eppstein
Der Datenmissbrauch mit der Krankenkassenkarte verursacht im Gesundheitswesen jährlich einen Schaden in
Milliardenhöhe. Mit einer fremden Versichertenkarte können Nicht-Versicherte den Arztbesuch über die Krankenkasse bezahlen, die Kasse trägt den Schaden.
Es braucht also ein Hilfsmittel, um Personen sicher zu identifizieren: die elektronische Gesundheitskarte mit
Lichtbild und Unterschrift des Versicherten. Die ValiPic (Deutschland) GmbH hat ein Verfahren entwickelt, mittels dessen die persönliche Identifizierung des Versicherten von einer autorisierten Person durchgeführt und
die Daten sicher, unkompliziert und schnell aufgenommen werden können.
Sichere Identifizierung durch ValiPro-Registrieragenten
ValiPro© nennt sich das Verfahren, mit dem Ausweisdokumente wie die elektronische Gesundheitskarte sicher zugeordnet werden können. Denn schickt der Versicherte selbst ein Lichtbild an seine Krankenkasse, ist nicht zweifelsfrei sichergestellt, dass es sich um ein Foto von ihm selbst handelt. Und die Krankenkassen
verfügen nicht über die personellen Ressourcen, um den Identifizierungsprozess
zu bewältigen oder nur anhand des Fotos die betrügerische Absicht zu erkennen.
Es bedarf also einer persönlichen Identifizierung durch eine vom Versicherten unabhängige Vertrauensperson, einen sogenannten ValiPro-Registrieragenten. Dies
können Fotografen, Optiker oder andere geeignete Dienstleister sein, die in ihrem
Geschäft über ein ValiPro-Gerät mit Computer, Monitor, Kamera, ChipkartenLesegerät und Unterschriften-Pad verfügen.
Auf einen Blick
Gründung: 2005
Größe: < 20 Mitarbeiter
Entwicklungskosten ValiPro©:
ca. 2 Millionen Euro
Projekte: Jobcard – eine Karte, mit
der Gehaltsbescheinigungen von Arbeitgebern der Vergangenheit angehören und alle 40 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland über eine digitale
Signatur verfügen
Der Registrierungsagent überprüft mittels eines Ausweisdokuments die Identität des Versicherten und bestätigt dies mit seiner elektronischen Unterschrift. Die verschlüsselten Daten leitet er an ValiPro-Server weiter,
von wo aus sie an die entsprechenden Krankenversicherungen übermittelt werden. Erst wenn sie dort angekommen sind, können die Datenpakete entschlüsselt werden. So sind sie während des gesamten Transferprozesses sicher und geschützt. Die Krankenversicherung ihrerseits kann dann mit dem Datenpaket die elektronische Gesundheitskarte anfertigen.
Die elektronischen Gesundheitskarte für 64 Millionen Menschen
Die elektronische Gesundheitskarte mit Lichtbild, die vor möglichem Missbrauch schützen soll, wird für alle
Krankenversicherten über 15 Jahren eingeführt. Das sind rund 64 Millionen Menschen in ganz Deutschland.
»Innerhalb von drei Minuten können die administrativen Daten und Unterschrift des Versicherten erfasst, sein
Lichtbild erstellt und die Identitätsprüfung durchgeführt werden«, erklärt Dr. André Zilch, der Geschäftsführer
der ValiPic GmbH. Schnelle Datenerfassung, sichere Übermittlung, geringe Kosten und verlässliche Identifizierung des Versicherten – das bietet das ValiPro©-Verfahren.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
103
104 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Mobilität und Raumfahrt
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
105
Mobilität und Raumfahrt
Karte »Mobilität und Raumfahrt«
Gießen
3 Fulda
!
9
!
14
Wiesbaden !
Mainz
12
!
11
6!
Frankfurt !
am Main !
8
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2
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13
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10
4
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Hanau
Offenbach
am Main
5 Aschaffenburg
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Darmstadt
Worms
1 Continental Teves AG & Co. oHG, Frankfurt am Main ................................................................................. 107
2 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen (Hessen) ................................................................................ 108
3 EDAG GmbH & Co. KGaA, Fulda ................................................................................................................... 109
4 European Space Operations Centre ESA / ESOC, Darmstadt ......................................................................... 110
5 Hochschule Aschaffenburg, Labor für Fahrzeugmechatronik ...................................................................... 111
6 Lufthansa Cargo AG, Frankfurt Animal Lounge, Frankfurt am Main .......................................................... 112
7 Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt ................................ 113
8 Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Geowissenschaften .................................................................... 114
9 Harmonic Drive AG, Limburg an der Lahn .................................................................................................... 115
10Hochschule Darmstadt, Fachbereich Media .................................................................................................. 116
11House of Logistics and Mobility (HOLM), Frankfurt am Main ..................................................................... 117
12ixetic GmbH, Bad Homburg vor der Höhe ..................................................................................................... 118
13riese und müller GmbH, Darmstadt ................................................................................................................ 119
14Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH, Wiesbaden .......................................................... 120
106 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Continental Teves AG & Co. oHG
Mobilität und Raumfahrt
Das intelligente Gaspedal von Continental, Frankfurt am Main
AFFP® … diese Buchstaben stehen für Accelerator Force Feedback Pedal – ein intelligentes Gaspedal, das die
Division Chassis & Safety der Automotive Group des internationalen Automobilzulieferers Continental auf den
Markt gebracht hat. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gaspedalen ist das AFFP® in der Lage, dem Fahrer durch
haptische Rückmeldung anzuzeigen, wann es in der jeweiligen Verkehrssituation sinnvoller ist, den Fuß vom
Gas zu nehmen oder in einen höheren Gang zu schalten. Die Vorteile der neuen Technologie liegen auf der
Hand: Mit dem AFFP® werden nicht nur viele Auffahrunfälle verhindert, es kann auch Kraftstoff eingespart
und der CO2-Ausstoss reduziert werden.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Im Jahr 2008 starben 4.477 Menschen auf deutschen Straßen – über 370 pro
Monat, 86 pro Woche oder 12 pro Tag. Auch wenn die überhöhte Geschwindigkeit von Platz 1 der Unfallursachen auf Platz 3 gerutscht ist, haben Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit durchschnittlich mehr Verletzte und
Tote zur Folge als andere Unfälle. Durch die Einbindung von AFFP® in Kombina­
tion mit Verkehrszeichenerkennung in zukünftige Fahrzeuge kann ein wertvoller
Beitrag zur Sicherheit geleistet werden. Die Funktion des AFFP® lässt sich ganz
verschieden nutzen; so alarmiert das aktive Gaspedal den Fahrer bei Pannen oder
Unfällen, die per Car2Car-Kommunikation elektronisch ins Auto gemeldet werden.
Das AFFP® warnt in solchen Gefahrensituationen, indem es vibriert oder einen
Gegendruck im Gaspedal aufbaut.
Das AFFP® ist modular aufgebaut: Die haptische Rückmeldung wird von einem
Aktivmodul erzeugt. Das Aktivmodul besteht aus einem Aktor und einer Motorf­
eder und einem Sensor zur Erkennung der Motorposition. Die ECU des AFFP® ist
über den CAN Bus mit der Motorsteuerung und anderen Steuergeräten verbunden und bekommt von dort Informationen als Grundlage für das Ansteuern des
Aktors.
Auf einen Blick
Gründung: 1871, 1998 Zukauf des
Bereichs Automotive Brake and Chassis. Kern ist die Alfred Teves GmbH,
Frankfurt am Main
Größe: rund 134.000 Mitarbeiter an
nahezu 190 Standorten in 37 Ländern;
davon 27.000 Mitarbeiter in der Divi­
sion Chassis & Safety (eine der drei
Divisionen der Automotive Group)
Produktportfolio Division Chassis
& Safety: elektronische und hydraulische Brems- und Fahrwerkregelsysteme, Sensoren, Fahrerassistenzsysteme,
Airbagsysteme, Scheibenreinigungssysteme sowie elektronische Luftfedersysteme, Integration aktiver und passiver
Fahrsicherheit in ContiGuard®
Hohes Kraftstoff-Einsparpotenzial
Eine von Continental in Zusammenarbeit mit der TU München durchgeführte Studie bestätigt eine hohe Akzep­
tanz des haptischen Signals bei Autofahrern und ein schnelles, intuitives Befolgen der Indikation mit kurzer
Reaktionszeit. Kraftstoffeinsparungen von 7 % sind allein durch die Schaltempfehlung möglich. Für Hybridund Elektrofahrzeuge bietet das AFFP® ebenfalls Potenziale: So kann der Fahrer im Hybridfahrzeug eine Rückmeldung erhalten, wann seine Momentanforderung am Fahrpedal dazu führt, dass der Verbrennungsmotor
anspringt. Im Elektrofahrzeug vermag das AFFP® zum Beispiel den Einfluss des Fahrers auf die Restreichweite
des Fahrzeugs zu signalisieren.
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mÉêäÉ=MUQ= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
=
107
=
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DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Mobilität und Raumfahrt
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Kontrollierter Start, sichere Landung – Fliegen gilt als die sicherste Fortbewegungsart. Dass das so bleibt, dafür sorgt die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH mit Sitz in Langen. Sie ist für die Flugverkehrskontrolle und
Sicherheit des gesamten deutschen Luftraums zuständig.
Im Jahr 2008 kontrollierten die Fluglotsen der DFS genau 3.149.591 Ein-, Aus- und Überflüge – so viele wie
noch nie zuvor. An bundesweit 16 internationalen Flughäfen und über die Tochterfirma »The Tower Company«
an neun Regionalflughäfen regelt sie den Flugverkehr, wobei die Flugsicherung in den Towern und Kontrollzentralen zum Kerngeschäft der DFS gehört.
Safety first!
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen, das zu 100 Prozent dem Bund gehört. Nachdem die DFS 1993 gegründet worden war, löste sie die Bundesanstalt für Flugsicherung ab, die 40 Jahre
lang für die Kontrolle des deutschen Luftraums zuständig war.
Auf einen Blick
Gründung: 1993
Größe: 5.300 Mitarbeiter, davon rund
3.000 in Langen
Geschäftsbereiche: pünktliche
und sichere Abwicklung des Flugverkehrs an deutschen Flughäfen und
im deutschen Luftraum, Entwicklung,
Er­richtung und Inbetriebhaltung flug­
sicherungstechnischer Anlagen, Flugbe­
ratungsdienste, Luftfahrtpublikationen
(Luftfahrthandbuch und Luftfahrtkarten für Deutschland
und Europa)
mÉêäÉ=MSV=
Kontrolliert werden alle Linien-, Charter- und Frachtflüge vom Start bis zur Landung. Die Sicherheit im deutschen Luftraum hat sich in den vergangenen 40 Jahren erheblich verbessert. Trotz einer Zunahme der Flugbewegungen (1975:
744.000 Flüge, 2008: 3,15 Mio. Flüge) ist die Zahl der gefährlichen Flugzeug­
annäherungen deutlich gesunken (1975: 210, 2008: 4).
Neben der Sicherheit des deutschen Luftraums ist auch die Pünktlichkeit der
Flüge ein= Qualitätskriterium der DFS. So gelang
=
= dem Unternehmen bei knapp
94 Prozent aller Flüge im Jahr 2008 eine verzögerungsfreie Kontrolle, d.h. die Flüge hatten weniger als 15 Minuten Verspätung, die von der Flugsicherung zu verantworten war.
Langens größter Arbeitgeber
Mit knapp 3.000 Mitarbeitern ist die DFS größter Arbeitgeber Langens. Rund 1.800 Fluglotsen sind bei der
DFS für die Sicherung des Luftraums zuständig, u.a. mithilfe der größten Radarkontrollzentrale Europas, die
das Unternehmen in Langen betreibt. Doch die Aufgabenfelder des Unternehmens reichen über die Flugverkehrskontrolle des deutschen Luftverkehrs hinaus: So sammelt die DFS flugrelevante Daten und lässt sie in
«=`çåíáåÉåí~ä=^d=
Produkte
und Dienstleistungen wie Luftfahrtkarten, Flugberatung und die Entwicklung, Errichtung und Inbetriebhaltung von Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssystemen einfließen. Seit 1994 kontrolliert die DFS
qÉäKW=HQV=SV=TSMPJRMMQ=
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nicht nur die zivile Luftfahrt, sondern ist
in Friedenszeiten auch für die Abwicklung
des militärischen LuftverbJj~áäW=~åÖÉä~Kà~ååÉë]=
SMQUU=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
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kehrs
zuständig.
Zudem
bildet
das
Unternehmen
in
seiner
Flugsicherungsakademie
in Langen jährlich zahlÅçåíáåÉåí~äJÅçêéçê~íáçåKÅçã=
ïïïKÅçåíáåÉåí~äJÅçêéçê~íáçåKÅçã=
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reiche Fluglotsen aus.
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mÉêäÉ=MQV=
108
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
EDAG GmbH & Co. KGaA
Mobilität und Raumfahrt
Innovationen für die Mobilitätsindustrie – die EDAG GmbH & Co. KGaA in Fulda
Das kleine Schwarze – bei der EDAG GmbH & Co. KGaA bekommt dieser Ausdruck eine völlig neue Bedeutung: Klein, leicht und elegant, das ist das »Light Car – Open Source«, entwickelt von den Ingenieuren von
EDAG und vorgestellt beim 79. Genfer Automobilsalon 2009. Das »Auto von übermorgen«, wie es PR-Chef
Christoph Horvath nennt, »soll unsere Kompetenz als Entwickler zeigen«. Das Kerngeschäft des Fuldaer Unternehmens
mÉêäÉ=MSV= – 1969 als eckard design gegründet und 1992 in EDAG umbenannt – besteht in der Entwicklung
von
bis zum Anlagenbau und der Kleinserienfertigung,
wobei maßge= Fahrzeugen und Produktionsanlagen
=
=
schneiderte Konzepte und Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft im Mittelpunkt stehen.
Entwicklungen für Automobil- und Luftfahrtkonzerne
Mit 5.600 Mitarbeitern an mehr als 35 Standorten auf fünf Kontinenten arbeitet
Auf einen Blick
EDAG für namhafte Kunden aus der Luftfahrtindustrie wie den Flugzeughersteller
Gründung: 1969
Airbus und den Hubschrauberbauer Eurocopter sowie international führende Auin Groß-Zimmern bei Darmstadt
tomobilkonzerne, zu denen etwa Audi, Bentley, BMW, Daimler, Honda, Fiat, MitGröße: 5.600 Mit­arbeiter (weltweit),
subishi, Opel, Porsche oder Volkswagen gehören. Neben Auftragsarbeiten reali1.500 in Fulda
siert
EDAG jedes Jahr neue Fahrzeugkonzepte, die sogenannten Concept Cars. In
«=`çåíáåÉåí~ä=^d=
Auszeichnungen: GM QSTP-Award
diesem Jahr veranschaulicht das »Light Car – Open Source« mit seiner einzigarti­
»Supplier of the year« 1992 – 2001,
qÉäKW=HQV=SV=TSMPJRMMQ=
dìÉêáÅâÉëíê~—É=T=
=`çåíáåÉåí~ä=qÉîÉë=^d=C=`çK=çed=
gen
(O)LED-Technologie das entwicklerische
Können des Unternehmens.
2006 + 2007, Ford-Quality Q1-Award
bJj~áäW=~åÖÉä~Kà~ååÉë]=
SMQUU=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
=aáîáëáçå=`Ü~ëëáë=C=p~ÑÉíó=
2005, reddot design award, Top 100
ÅçåíáåÉåí~äJÅçêéçê~íáçåKÅçã=
ïïïKÅçåíáåÉåí~äJÅçêéçê~íáçåKÅçã=
=^åÖÉä~=g~ååÉë=
der innovativsten Unternehmen in
Wichtige
Eigenschaften des »Light Car – Open Source«:
Deutschland, National Supplier Award
n Karosserie aus Basaltfaser
2007 von Mercedes Benz South Africa
=n Elektroantrieb
u. a.
mÉêäÉ=MUQ=
n
(O)LED-Lichttechnik
n
= Länge: 4 Meter
=
=
=
n Breite: 1,70 Meter
»Ein Auto muss sexy sein«
Das »Light Car – Open Source« ist EDAGs Vision eines umweltverträglichen und zukunftsweisenden Fahrzeugs für Alltag und Freizeit. Eine der technischen Raffinessen des schwarzen Modells im Kleinwagenformat
ist sein einzigartiges Lichtkonzept. Mittels organischer LED-Leuchtkörper kann der Fahrer die Front- und Heckscheinwerfer nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten und so dem Fahrzeug ein individuelles Aussehen
verleihen. Mit der (O)LED-Technik als je nach Wunsch veränderbarem Design- und Kommunikationselement
können
Verkehrswarnungen oder Bremsintensität über eine aufleuchtende Skala auf dem Heck dem darauf«=acp=aÉìíëÅÜÉ=cäìÖëáÅÜÉêìåÖ=dãÄe=
folgenden Fahrzeug übermittelt werden. Die Karosserie des Light Cars besteht zum Teil aus einer neuartigen
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Basaltfaser,
die leicht, stabil, kostengünstig und zu 100 Prozent recyclingfähig ist. Das Fahrzeug, das über eibJj~áäW=áåÑç]ÇÑëKÇÉ=
SPOOR=i~åÖÉå=
=cäìÖëáÅÜÉêìåÖ=dãÄe=
nen Elektroantrieb verfügt, könne in dieser Form erst in 10 bis 20 Jahren realisiert werden, da die gezeigten
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=^ñÉä=o~~Ä=
Technologien noch nicht serienreif seien, sagt Christoph Horvath. Das Light Car erfülle ökologische und ökonomische Anforderungen der Zukunft, »aber ein Auto muss nicht nur vernünftig, sondern auch sexy sein«.
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Und das ist das Light Car unbestreitbar.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
109
European Space Operations Centre ESA / ESOC
Mobilität und Raumfahrt
Das Satellitenkontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation in Darmstadt
Das European Space Operations Centre (ESOC), Europas Tor zum Weltraum, ist für den Betrieb der ESA-Satelliten und das dazu notwendige weltweite Netz an Bodenstationen verantwortlich. Aufgrund seiner hoch entwickelten Technik und seiner Spezialisten-Teams ist das ESOC in der Lage, gleichzeitig über 15 Satelliten in
Routine und weitere Satelliten in der frühen Startphase zu kontrollieren.
Unmittelbar nach der Trennung des Satelliten von der Trägerrakete wird dessen Steuerung vom Hauptkontrollraum übernommen. Hier werden alle Manöver durchgeführt, die erforderlich sind, um den Satelliten in eine
vorher genau berechnete Umlaufbahn bringen.
Auf einen Blick
Gründung: 1967 als Kontrollzentrum
der damaligen European Space Research Organisation (ESRO), die 1975
zur European Space Agency (ESA)
wurde.
Größe: Im Jahr 2010 etwa 260 Festangestellte sowie 550 Mitarbeiter von
Vertragsfirmen.
Aufgaben: Betrieb der ESA-Satelliten
und eines weltweiten Netzes an Boden­
stationen. Das ESOC hat bislang über
60 Satelliten der ESA operationell betreut – im Bereich der Erdbeobachtung,
Astronomie, Erforschung des Sonnensystems und Telekommunikation.
Herausforderung Flugdynamik
Die Experten der Flugdynamik berechnen in der Planungs- und der Routinephase
die Position, Geschwindigkeit und Fluglage des Satelliten mit höchster Genauigkeit. Dank ihrer großen Erfahrung bei der Betreuung von ESA-Missionen, aber
auch von Missionen anderer Weltraumorganisationen unterstützen die Flugdynamik-Spezialisten jegliche Art von Mission – von Erdbeobachtung über Astronomie
und Planetenwissenschaft bis hin zu Navigation.
Sobald der Satellit seine endgültige Umlaufbahn erreicht hat, zieht das Missionsteam in einen eigenen Routinekontrollraum um. Der Hauptkontrollraum steht
dann für das Training der Kontrollteams in der Vorbereitungsphase einer neuen
Mission oder für kritische Manöver, die ein erweitertes Team erfordern, zur Verfügung.
Die Systeme zur Steuerung der Satelliten und der Bodenstationen basieren auf
einer am ESOC entwickelten Software und werden jeweils an die spezifische
Mission angepasst.
Im Umfeld des ESOC hat sich ein Informations- und Gründerzentrum für Satellitennavigation etabliert – das
»cesah«, »Centrum für Satellitennavigation Hessen«.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA
Aufgabe der ESA ist es, die Entwicklung der europäischen Raumfahrt zu koordinieren, zu fördern und sicherzustellen, dass die diesbezüglichen Investitionen allen Europäern dauerhaften Nutzen bringen. Aktuell gehören der ESA 18 Mitgliedsstaaten an. Indem sie die Finanzmittel und das Know-how der einzelnen Länder
bündelt, ermöglicht die ESA die Realisierung von Programmen und Projekten, die keiner der Mitgliedsstaaten
jemals im Alleingang auf die Beine stellen könnte.
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www.esa.int/contactesoc
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mÉêäÉ=MNO=
110 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
Hochschule Aschaffenburg, Labor für Fahrzeugmechatronik
Mobilität und Raumfahrt
Sicher um die Kurve – Labor für Fahrzeugmechatronik der Hochschule Aschaffenburg
Rumms!! Den Bruchteil einer Sekunde nicht aufgepasst und es hat gekracht … ein kleiner Rempler beim Einparken, der Zusammenstoß nach Übersehen eines Stop-Schildes oder eine verbeulte Stoßstange, weil man
nicht auf das Aufleuchten der Bremslichter des Vordermannes geachtet hat. Das ist vielen schon passiert. Und
wenn es passiert, kann es nicht nur teuer werden; den Ärger mit Versicherungen und Unfallgegnern gibt es
meistens gratis dazu. Damit solche Unfälle in Zukunft immer seltener werden, entwickelt Prof. Dr.-Ing. Kai
Borgeest mit seinem Team am Labor für Fahrzeugmechatronik der Hochschule Aschaffenburg Fahrerassistenzsysteme, die mit dazu beitragen sollen, im Falle eines Falles Schlimmes zu verhüten.
Fahrerassistenzsysteme als hellwache und unbestechliche Begleiter
»Menschliche Autofahrer ermüden, sind abgelenkt und treffen falsche EntscheiAuf einen Blick
dungen«, erklärt Kai Borgeest. Im Gegensatz dazu sind Fahrerassistenzsysteme
Institut: Labor für Fahrzeugmecha­
ausgesprochen zuverlässige »Mitfahrer«. Sie können teilweise oder auch völlig
tronik der Hochschule Aschaffenburg
selbständig in das Fahrgeschehen eingreifen und den Fahrer bei schwierigen Ma(Einweihung: Oktober 2004)
növern unterstützen beziehungsweise ihn vor kritischen Situationen warnen. So
Projekte: Funktionsmotor, elektropassen zum Beispiel Abstandsregler die Geschwindigkeit des Fahrzeuges automanischer Motorsimulator (Hardware in
tisch dem laufenden Verkehr an, Einparkhilfen berechnen die Größe der Parklücke
the Loop), Labor-Dieselsteuergerät,
und helfen beim Einschlagen des Lenkrades, Spurhalteassistenten machen sich beSimulationsprogramm für Thermo­
merkbar, wenn das Fahrzeug Richtung Leitplanke rollt, und der Notbremsassistent
dynamik und Kurbeltrieb eines Motors
hilft bei Gefahr einer Kollision und bremst das Fahrzeug ab – lange, bevor die Reifen quietschen. Allerdings verursacht so viel Technik manchen Autofahrern ein etwas mulmiges Gefühl: »Unsere Fahrerassistenzsysteme sind so konstruiert, dass sie den Fahrer nicht entmünmÉêäÉ=MOT=
digen«,
bestätigt Kai Borgeest. Denn rechtlich gesehen bleibt die Verantwortung für das Fahrzeug beim
=
Fahrer!
Im Labor für Fahrzeugmechatronik – einer Zusammenfassung der Disziplinen Mechanik, Elektronik und Informationstechnik im Sinne einer integrierten Systementwicklung – werden Studierende vor allem für die Automobilindustrie ausgebildet, können mit ihrem Know-how aber auch in vielen anderen Branchen arbeiten.
Sichere und saubere Fahrzeuge
Inhaltliche Schwerpunkte am Labor für Fahrzeugmechatronik sind neben der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen alle der Fahrzeugmechatronik zugrunde liegenden Techniken und Anwendungen. »Insbesondere in
«=bp^= Bereichen »Aktive und passive Sicherheit« sowie »Saubere, sparsame und leistungsfähige Antriebe« lieden
gen wichtige Verbesserungspotenziale der heutigen Fahrzeuge«, weiß Kai Borgeest. Es gibt also – und das
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nicht nur für Sicherheitsfanatiker, Umweltbewusste, Pfennigfuchser und »sportlich ambitionierte Fahrer« –
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www.esa.int/contactesoc
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immer
noch viel zu tun!
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Hochschule Aschaffenburg
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=ÇÉê=eçÅÜëÅÜìäÉ=^ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖ=
Labor für Fahrzeugmechatronik SPTQP=^ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖ=
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=
mÉêäÉ=MTR=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
111
=
======
Lufthansa Cargo AG, Frankfurt Animal Lounge
Mobilität und Raumfahrt
Tierisch: die Animal Lounge am Frankfurter Flughafen
Hunde und Katzen, Pferde und Zebras, Zierfische, Eisbären und Schneeleoparden. Nein, es handelt sich nicht
um einen Zoo, sondern um die modernste Tierstation der Welt. In der Frankfurt Animal Lounge von Lufthansa
Cargo kümmern sich die Tierpfleger auf 3.750 Quadratmetern um Betreuung, Verpflegung und Unterkunft
für die Vier-, Sechs- und Achtbeiner. Hier werden Export, Import und Transit aller Tiersendungen von, nach
und
über Frankfurt gemanagt. Unter Berücksichtigung strengster hygienischer und veterinärmedizinischer EUmÉêäÉ=MOT=
=
Richtlinien
werden Hunde untersucht, bekommen Katzen ihre Streicheleinheiten, werden Schlangen gefüttert
und Pferde versorgt. Von hier aus besteigen die Tiere ein Flugzeug, das sie in eine von 300 Destinationen in
über 90 Ländern bringt.
Im Reich der Tiere
Auf einen Blick
Wie in den Business-Lounges im Flughafen steht auch hier der Service an erster
Eröffnung: Februar 2008
Stelle. Die Tiere bleiben in der Regel einen halben Tag. Zuerst durchlaufen sie die
Mitarbeiter: 25 Amtstierärzte,
Veterinär- und Zollabfertigung. Im tierärztlichen Untersuchungsbereich checken
60 Pfleger
Veterinäre die Einhaltung von Tier- und Seuchenschutzbestimmungen. Die Ärzte
Beförderte Tiere in 2008 (Aus­
kontrollieren, ob die Tiere einfuhrfähig sind, ob ihr Impfschutz ausreichend ist und
«=bp^=
wahl): 1.500
Pferde, 15.000 Hunde
ob bei der jeweiligen Fracht die Vorschriften der International Air Transport Assound Katzen, 3.000 Tonnen tropische
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ciation (IATA)
eingehalten wurden. Tiere, die unter
das Washingtoner Artenschutz­
Zierfische, zudem Wildpferde, RiesenSQOVP=a~êãëí~Çí=
=`ÉåíêÉ=bp^Lbpl`=
abkommen fallen, werden nur unter strengen www.esa.int/contactesoc
Auflagen transportiert. Nach dem
schlangen, Giraffen, Schneeleoparden,
ïïïKÉë~KáåíLÉëçÅ=
=
=
Humboldt-Pinguine
Check kommen die tierischen Reisenden zum Ausruhen in spezifische Ställe und
Stallungen: 42 Großtierställe (bis zu
Käfige, wo sie auf ihren Weiterflug oder die Auslieferung in Frankfurt warten.
28 m2), 39 =Kleintierboxen, spezielle
Vogelvolieren,
18 individuell tempemÉêäÉ=MNO=
Lufthansa Cargo transportiert jährlich rund 100.000 Tiere. Das 1994 gegründete
rierbare Klimakammern
=
Unternehmen
mit Sitz am Flughafen ist einer= der weltweit führenden Anbieter
=
von Tiertransportlösungen und eine der größten Frachtfluggesellschaften im internationalen Luftverkehr.
Eine besondere Klientel: Hunde und Katzen, Eisbären und Panther
Am häufigsten sind Hunde, Katzen, Pferde und Zierfische zu Gast in der Frankfurt Animal Lounge. Doch auch
exotische Tiere sind keine Seltenheit: »Wir hatten schon Wölfe, Zebras, Nashörner, Nilpferde, Eisbären, Löwen,
Seehunde und Panther hier«, berichtet Axel Heitmann, der Leiter der Tierstation. Je nach Bedürfnis werden
Säuger, Reptilien und Co. in unterschiedlichen Stallungen einquartiert, denn die Frankfurt Animal Lounge ver«=i~Äçê=Ѳê=c~ÜêòÉìÖãÉÅÜ~íêçåáâI=eçÅÜëÅÜìäÉ=^ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖX=hççéÉê~íáçåëîÉêÄìåÇ=c~ÜêòÉìÖëáÅÜÉêÜÉáí=
fügt
über Großtierställe für Pferde, Kleintierboxen für Hunde und Katzen, spezielle Volieren für Federvieh und
sogar Klimakammern mit Temperatur- und Lichtregler für unterschiedliche Tierarten wie empfindliche Vögel,
qÉäKW=HQV=SMON=PNQJUQO=
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Reptilien oder Insekten. Spezielle Schwarzlichtbereiche bieten optimale Lichtverhältnisse für tropische ZierbJj~áäW=â~áKÄçêÖÉÉëí]=
=ÇÉê=eçÅÜëÅÜìäÉ=^ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖ= SPTQP=^ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖ=
fische
und variable Stallboxen könnenïïïKÑÜJ~ëÅÜ~ÑÑÉåÄìêÖKÇÉ=
im Bedarfsfall flexibel aufgeteilt werden,
etwa für Pferde mit Fohlen. So
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bekommt in der Animal Lounge jedes Tier – ob groß oder klein, ob sensibel oder hart im Nehmen – genau
das, was es braucht.
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mÉêäÉ=MTR=
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«=^åáã~ä=içìåÖÉ=
Lufthansa Cargo AG,
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Frankfurt Animal Lounge
Nils Haupt
cäìÖÜ~ÑÉå=cê~åâÑìêí==/ Main
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ïïïKäìÑíÜ~åë~JÅ~êÖçKÅçã=
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112 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit
und Systemzuverlässigkeit LBF
Mobilität und Raumfahrt
Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit in Darm­
stadt
Darmstadt ist nicht nur ausgewiesene Wissenschaftsstadt, sondern ist auch der Geburtsort der Betriebsfestigkeit – der wissenschaftlichen Basis aller sicherheitsrelevanten Konstruktionen wie Automobilräder, Flugzeugflügel oder Schienenfahrzeuge. So fließen die Forschungsleistungen des Fraunhofer LBF von hier aus zum Beispiel in die Zulassungsbedingungen für Entwicklungen der deutschen, europäischen und amerikanischen
Fahrzeug- und Flugzeugindustrie sowie ihrer Zulieferer ein. Die Auftraggeber kommen aus den Branchen
Automotive und Nutzfahrzeuge, Schienenverkehrstechnik, Schiffbau, Luft- und Raumfahrt, Maschinen- und
Anlagenbau sowie Energie, Umwelt und Gesundheit.
Mit Sicherheit mobil – Engagement für die elektromobile Zukunft
Das Fraunhofer LBF beschäftigt sich intensiv mit Fragestellungen der Elektromobi­
lität. Im Querschnittsthema »Sicherheit und Zuverlässigkeit« verfügt das Institut
über einzigartige Kompetenzen entlang der kompletten Entwicklungskette von
Fahrzeugen. Elektrofahrzeuge stellen hier in vielen Aspekten ganz neue Herausforderungen dar. Mit der Fachkompetenz der Mitarbeiter sowie der umfangrei­chen
Labortechnik und Rechnerinfrastruktur kann ein breites Spektrum technischer Aufgaben – von der konstruktiven Auslegung und Gestaltung von Komponenten bis
zur Systemprüfung – abgedeckt werden. So werden am Fraunhofer LBF wichtige
Aufgaben zur Entwicklung von Radnabenmotoren, sicherer und zuverlässiger Integrationslösungen für Batterien sowie magneto-rheologischer Kupplungselemente
übernommen. Zudem unterstützt das Institut die Modellregion Rhein-Main mit
entsprechenden Projektinhalten.
»Wir sind zuversichtlich, dass wir aufbauend auf unseren Forschungsarbeiten und
in Kooperation mit den Industriepartnern die notwendige technologische Wende
zur Elektromobilität wesentlich unterstützen können«, so Prof. Hanselka, Institutsleiter des Fraunhofer LBF. Im Verbundprojekt »Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität« arbeiten 33 Fraunhofer-Institute daran, den Wandel zu einer nachhaltigen »All-electric Economy« wirkungsvoll zu unterstützen. Prof. Dr. Hanselka
ist hier mit der Hauptkoordination des Vorhabens betraut.
Auf einen Blick
Gründung: 1938 in Darmstadt
Größe: 300 Mitarbeiter inkl. dem assoziierten Fachgebiet Systemzuverlässigkeit und Maschinenakustik SzM an
der TU Darmstadt, 17.000 m² Versuchsfläche; Akkreditierung als Prüf­
laboratorium nach DIN EN ISO / IEC
17025
Netzwerkaktivitäten: Rhein-MainAdaptronik e.V., Transferzentrum Adaptronik, Fraunhofer-Innovationscluster
Adaptronische Systeme, LOEWE-Zentrum AdRIA (Adaptronik – Research,
Innovation, Application), Geschäftsstelle Fraunhofer-Verbund Werkstoffe,
Bauteile, Fraunhofer-Allianz Leichtbau
und Fraunhofer-Allianz Adaptronik,
E-Mobility, Clean Sky u.a.
Spitzenforschung aus FrankfurtRheinMain
Für den Wirtschaftsstandort spielen die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft eine bedeutende Rolle; sie gelten als attraktiver Arbeitgeber. Ihre europäisch ausgerichteten Forschungs- und Verbundprojekte setzen auch
für regionale Belange Impulse und transferieren Innovationen zum Wohle der Region. Das Fraunhofer LBF
trägt damit maßgeblich zur Sicherung und zur Reputation der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain bei.
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mÉêäÉ=MMU= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
113
Mobilität und Raumfahrt
Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Geowissenschaften
Sternenstaubforschung am Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität
Einer alten Legende zufolge soll vor langer Zeit Sternenstaub auf die Erde gefallen sein und sich dort in
wunderschöne, funkelnde Edelsteine verwandelt haben. Edelsteine sind es zwar nicht, mit denen sich Prof.
Dr. Frank E. Brenker vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main beschäftigt, aber so »kostbar« wie Edelsteine ist der »Sternenstaub«, den der Geologe als weltweit erster Wissenschaftler untersucht, auf jeden Fall. Von den nur wenige zehntausendstel Millimeter großen Partikeln erhofft
sich der Forscher Einblicke in die Grundbausteine unseres Sonnensystems und Antworten auf die Frage, ob
aus dem Weltall organische Verbindungen zu uns gelangen, die die Grundlage von Leben überall in der Galaxie schaffen könnten.
Auf einen Blick
Institut: Institut für Geowissenschaften (Facheinheit Mineralogie,
Abteilung NanoGeoscience) – mit den
Facheinheiten Geologie, Geophysik,
Mineralogie und Paläontologie seit
Anfang 2007 im neuen Geozentrum
am Campus Riedberg
Größe: ca. 120 Mitarbeiter insg., davon 56 in der Facheinheit Mineralogie
Projekte: Stardust – Untersuchung
von interstellarem und Kometen-Staub;
HED – Entwicklung
von Asteroiden;
mÉêäÉ=NMT=
DiaFluid – Fluide und wasserhaltige
=
Hochdruckphasen in Diamanten aus
der tiefen Erde; X-Disc – Struktur und
Chemie des Erdinnern
Sternenstaub – Botschaften aus einer fernen Welt
Bei dem »Material«, das vor zwei Jahren durch die Mission »Stardust« auf die
Erde gebracht wurde, handelt es sich um Proben aus dem Schweif des Kometen
Wild 2 und Partikel eines durch unser Sonnensystem ziehenden Materiestromes.
Nachdem zunächst der Kometenstaub untersucht wurde, steht nun die Analyse
der »echten Sternenstaubpartikel« an. Zum ersten Mal in der Geschichte der
Menschheit halten Wissenschaftler Material in den Händen, das nicht aus unserem eigenen Sonnensystem stammt.
Zur Untersuchung des »Sternenstaubs« werden Röntgenmikroskope mit einem
extrem feinen räumlichen Auflösungsvermögen wie das im französischen Grenoble benötigt. Das Team um Professor Dr. Frank E. Brenker hat die vorhandenen
Röntgenmethoden so weiterentwickelt, dass auch winzige kosmische Proben in
einer Größenordnung
von unter einem tausendstel
Millimeter (= 1μm) exakt
=
=
chemisch und strukturell untersucht werden können.
Bundesweit erste Heisenberg-Professur in einem naturwissenschaftlichen Fachbereich
Der Geologe Dr. Frank E. Brenker von der Goethe-Universität ist der bundesweit erste Heisenberg-Professor
in einem naturwissenschaftlichen Fachbereich. Bei der Erforschung »planetarer und extraterrestrischer Prozesse auf der Nanoskala« arbeitet er unter anderem mit der NASA, der Ghent University, dem Max PlanckInstitut für Chemie in Mainz sowie dem Forschungsinstitut Senckenberg zusammen.
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Goethe-Universität Frankfurt
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=mêçÑK=aêK=cê~åâ=bK=_êÉåâÉê=
Institut für Geowissenschaften
ïïïKãáåÉê~äçÖáÉKuni-frankfurt.de
=
============ÉKìåáJÑê~nâÑìêíKÇÉ
Prof. Dr. Frank E. Brenker
==========
=
mÉêäÉ=MOS=
114
=
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
Harmonic Drive AG
Mobilität und Raumfahrt
»permanent precision« – die Harmonic Drive AG in Limburg an der Lahn
»Maximal flexibel!«, »Kompakt und stark!«, »Geschützt und robust!«, »Unendlich präzise!«, »Hochdynamisch
und genau!«, »Individuell!« … mit diesen Begriffen lassen sich die von der Harmonic Drive AG in Limburg an
der Lahn entwickelten Produkte beschreiben – Getriebe und Antriebe, die höchsten Qualitätsanforderungen
genügen und ursprünglich speziell in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt wurden. Inzwischen sind
Harmonic
mÉêäÉ=NMT=Drive Getriebe aber in allen möglichen technischen Anwendungen zu finden. Sie zeichnen sich neben
ihrer langen Lebensdauer durch eine
und Genauigkeit sowie durch
=
= besonders hohe Verarbeitungsqualität
=
ein geringes Gewicht in kleinster Bauweise aus.
Limburger Qualitätsprodukte in den Weiten des Weltraums
Bereits beim Lunar Rover, dem »Mondauto«, mit dem die Astronauten verschieAuf einen Blick
dener Apollomissionen in den 1970er Jahren die Mondoberfläche erkundeten,
Gründung: 1970 in Langen als Harwurden Getriebe von Harmonic Drive im Rad-Antrieb verbaut. Auch die zwei
monic Drive System GmbH, 1988 VerMars Exploration Rover »Spirit« und »Opportunity«, die 2004 den Planeten erlegung des Firmensitzes nach Limburg/
reichten, sind mit jeweils 19 Harmonic Drive Getrieben an Bord ausgestattet. ZuLahn, 2000 Umwandlung in eine AG
nächst
für einen 90-tägigen Einsatz vorgesehen, sind die beiden Fahrzeuge noch
«=cê~ìåÜçÑÉêJfåëíáíìí=Ѳê=_ÉíêáÉÄëÑÉëíáÖâÉáí=ìåÇ=póëíÉãòìîÉêä®ëëáÖâÉáí=i_c=
Größe: 330 Mitarbeiter
heute auf dem Mars unterwegs, wo sie inzwischen Strecken von zehn und mehr
Referenzen: Aufnahme in das Luft_~êíåáåÖëíêaße=QT=
=cê~ìåÜçÑÉêJfåëíáíìí=Ѳê=_ÉíêáÉÄëÑÉëíáÖâÉáí==
Kilometern
zurückgelegt haben. In der Luftfahrtindustrie
werden HarmonicqÉäKW=HQV=SNRN=TMRJM=
Drive
fahrtforschungsprogramm 2007, ZertiSQOUV=a~êãëí~Çí=
=ìåÇ=póëíÉãòìîÉêä®ëëáÖâÉáí=i_c==
Getriebe
unter anderem im Airbus-Programm und
in einigen militärischenbJj~áäW=áåÑç]äÄÑKÑê~ìåÜçÑÉêKÇÉ=
Anfizierung nach DIN EN 9100/AS 9100
ïïïKäÄÑKÑê~ìåÜçÑÉêKÇÉ=
=mêçÑK=aêKJfåÖK=eçäÖÉê=e~åëÉäâ~=
in 2004, Verwendung von Harmonic
wendungen genutzt.
=
Harmonic
Drive Getriebe finden sich allerdings nicht nur im Bereich der Luft- und
mÉêäÉ=MMU=
Raumfahrttechnik:
Vom Industrieroboter bis hin zu Werkzeug-, Druck-, Mess- und
Prüfmaschinen,
von medizintechnischen Anlagen bis hin zu optischen Geräten –
=
den Einsatzmöglichkeiten dieser qualitativ hochwertigen Getriebe sind keine
Grenzen gesetzt.
Drive Getrieben in: Airbus A400M
2006, ROKVISS Experiment auf der Internationalen Raumstation (ISS) 2005,
Trolley Lift des A340-600 in 2000,
Mars Exploration Rover 1996, PilotenSteuerungssysteme 1992, Airbus-Programm 1981, Pioneer 10&11 Sonden
1972/1973, Lunar Rover 1971
Getriebe nach Maß
Ob Getriebeboxen oder Planetengetriebe, Einbausätze, Servomotoren, Servo- und
Sonderantriebe oder ganze Antriebssysteme – die Harmonic Drive AG hat es sich zum Ziel gemacht, jedem
Kundenwunsch gerecht zu werden und »das« passende Teil zu entwickeln. Stand bei der Firmengründung
1970 noch der Vertrieb der in Japan durch die Harmonic Drive Systems, Inc. gefertigten Teile im Vordergrund,
wurde
1988 durch den Umzug des Unternehmens
nach Limburg an der Lahn der Grundstein für die Herstel«=dçÉíÜÉ=råáîÉêëáí®í=
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lung von hochpräzisen Getrieben »Made in Germany« gelegt.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
115
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Media
Mobilität und Raumfahrt
Unterstützung für Blinde: das Projekt easee an der Hochschule Darmstadt
Absolute Dunkelheit, nichts sehen können, blind sein. Was sich viele Menschen nicht vorstellen können, ist für
einige tagtägliche Realität. Zur Orientierung bleibt Blinden meist nur die Begleitung durch einen Hund oder
der Einsatz eines Blindenstocks. Jeder Gang nach draußen muss sorgfältig geplant und durchdacht werden,
spontane Spaziergänge sind die Ausnahme.
easee – eine Wortmelange aus easy und see – gibt Blinden ein Stück Mobilität zurück. Konzipiert und prototypisch umgesetzt wurde easee im Rahmen eines zweisemestrigen Projekts im Studiengang Media System
Design des Fachbereichs Media an der Hochschule Darmstadt.
Digitaler kognitiver Laufzettel
Blinde orientieren sich für gewöhnlich anhand erlernter Wegbeschreibungen. Die
Straße an der Ampel überqueren, über Kopfsteinpflaster gehen, vorbei an einer
Hauswand und einem Briefkasten – bei den sogenannten kognitiven Laufzetteln
handelt es sich um im Gedächtnis abgespeicherte Routen mit markanten Punkten,
seien es Bauwerke, Ampeln oder Böden von besonderer Beschaffenheit. Doch das
Kontingent an eingeprägten Laufzetteln ist begrenzt. Hier setzt easee an und erweitert damit die Mobilität blinder Menschen: Die kognitiven Laufzettel werden
digital verfügbar gemacht. Entsprechendes Kartenmaterial mit blindengerechten
Informationen wird mit einer Software auf das Handy gespielt, das am Blindenstock angebracht wird. Ähnlich wie bei einem Navigationssystem wird der Nutzer
mittels einer Sprachausgabe über ein Headset durch die Umgebung geleitet.
Auf einen Blick
Projektbeteiligte: 7 Studierende,
3 Betreuer
Projektdauer: zwei Semester
(03/2008 bis 02/2009)
Öffentlichkeit: CeBit (im Rahmen der
Hessen-IT), IFA (Internationale Funkausstellung Berlin), Innovative 2009
(Wissensregion FrankfurtRheinMain)
Die Aufgabenstellung: Ein Mediensystem für mehr Mobilität zu entwickeln, unter Berücksichtigung der Aspek­
te Design, Informatik und Wirtschaft. So fertigten die Studierenden eine Wirtschaftlichkeitsprüfung an, tüftel­
ten am Design und programmierten einen lauffähigen Prototyp.
Mehr Mobilität und Selbständigkeit für Blinde
Den easee-Beteiligten war es wichtig, ein System zu schaffen, das es Blinden ermöglicht, sich leichter und vor
allem selbstständig in bekannter und unbekannter Umgebung bewegen zu können, berichtet Projektleiter
Frank Rickert. »Der Blinde muss sich die Strecken, die er begehen will, nicht neu erarbeiten, das nimmt ihm
das System ab.« Zur besseren Orientierung beinhalten die easee-Laufzettel neben wegspezifischen Anweisungen auch Raum- und Umgebungsinformationen, die über eine blindengerechte PC-Software aktualisiert
oder gar durch persönliche Anmerkungen ergänzt und erweitert werden können. Worauf es bei der Entwicklung eines solchen Systems ankommt und welche Anforderungen Blinde daran stellen, erfuhren die Studierenden von Betroffenen, denn sie legten von Anfang an großen Wert auf die Zusammenarbeit mit der Zielgruppe. Nur schade, dass die Weiterentwicklung von easee aufgrund anderer Verpflichtungen und mangelndem
Interesse von Investoren vorerst eingestellt wird.
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=Fachbereich Media==
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116
=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
=
House of Logistics and Mobility (HOLM)
Mobilität und Raumfahrt
Das »House of Logistics and Mobility« (HOLM) in Frankfurt am Main
51 Millionen Passagiere starten oder landen jedes Jahr am Flughafen Frankfurt /Main; 1,8 Millionen Tonnen
Fracht werden hier verladen. Und nur wenige Kilometer weiter passieren täglich 300.000 Fahrzeuge das
Frankfurter Kreuz – den wohl am meisten befahrenen Verkehrsknotenpunkt Deutschlands, wenn nicht Europas. Gleichzeitig strömen Tag für Tag 350.000 Reisende durch den Frankfurter Hauptbahnhof, hinzu kommen
650 Fern-, Regional- und Nahverkehrszüge sowie 1.100 S-Bahnen. Angesichts dieser Zahlen ist es nur konsequent, dass hier in Frankfurt, an der Schnittstelle wichtiger Verkehrswege und einem internationalem Verkehrsdrehkreuz, das »House of Logistics and Mobility« entstehen soll.
Weltweit einzigartiges interdisziplinäres Forschungszentrum
Direkt am Frankfurter Flughafen auf dem Gelände von Gateway Gardens erhält
das House of Logistics and Mobility – kurz: HOLM – bis zum Jahr 2013 attraktive
Räumlichkeiten, in denen 500 neue Arbeitsplätze untergebracht werden sollen.
Wissenschaftler aus aller Welt, zu denen Soziologen, Psychologen, Politologen
und Geografen ebenso zählen wie Ingenieure, Informatiker, Mathematiker und
Wirtschaftswissenschaftler, werden hier gemeinsam forschen, veröffentlichen,
entwickeln, beraten und lehren. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die interdisziplinäre und anwendungsorientierte Forschung sowie Projektarbeit rund um die
Themen Logistik, Mobilität und angrenzende Disziplinen.
Ziele des HOLM: n Vernetzung von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen n Förderung von Innovation in der neuen nachhaltigen Logistik und
mÉêäÉ=MTQ=
Mobilität
n Internationales »Schaufenster« der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit
in
Rhein-Main
und Hessen in Logistik und Mobilität n Neue Qualifikations=
möglichkeiten in Logistik und Mobilität n Internationaler Treffpunkt der Logistik
bei hochrangigen Veranstaltungen n Positionierung der Region und Hessens als
Logistik- und Mobilitätsregion
=
=
=
Auf einen Blick
Gründung: Januar 2009: Gründungsinitiative Frankfurt HOLM e.V., April
2009: Eröffnung der Geschäftsstelle
Größe: 140 Mitglieder im Verein (Juni
2010), zukünftig ca. 500 Mitarbeiter,
davon 300 Wissenschaftler
Gründungspartner: Land Hessen,
Städte Frankfurt am Main und Wiesbaden, Goethe-Universität Frankfurt am
Main, EBS Universität für Wirtschaft
und Recht Wiesbaden, TU Darmstadt,
FH Frankfurt am Main, Netzwerkinitiativen Logistik RheinMain und KCM
Kompetenz Centrum Mobilität sowie
Fraport und Rhein-Main-Verkehrsverbund
Eine inspirierende Umgebung …
Die Ziele und Ansprüche des HOLM spiegeln sich auch in der Gebäudearchitektur wider: Die Bürozonen werden eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitssituationen bieten – allein, in der Gruppe, offen, geschlossen, stationär und mobil mit »Power-Areas«, die über Unternehmens- und Organisationsgrenzen hinweg die spontane
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Entwicklung
gemeinsamer Ideen fördern sollen. Und aufeinander abgestimmte Hörsäle, Seminar- und Gruppenräume sowie Selbstlernzonen werden eine Lernumgebung schaffen, die sich an den neuesten arbeitswise~~êÇíêáåÖ=NMM=
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=Hochschule Darmstadt==
senschaftlichen und didaktischen Modellen orientiert. Rückgrat des künftigen Gebäudes wird jedoch eine
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=Fachbereich Media==
multifunktionale
sein, die nicht nur die verschiedenen
Nutzungs- und Funktionsbe=
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=cê~åâ=oáÅâÉêí= Info- und Erlebnisstraße
reiche im HOLM vernetzt, sondern vor allem als Bühne für die multimediale Präsentation und Vermittlung von
Forschungsinhalten, Leistungen und Visionen der im HOLM ansässigen Unternehmen und Institutionen die=
nen soll. Denn Besucher sind herzlich willkommen …
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(HOLM)
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Dr. Jack Thoms
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www.Ñê~nâÑìêíJÜçäãKÇÉ=
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mÉêäÉ=MPR= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
117
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ixetic GmbH
Mobilität und Raumfahrt
ixetic GmbH – weltweit führend in der Herstellung von Automobilpumpen
Elisabeth II. weiß, was sie will. Nämlich Hüte tragen – auch wenn sie mit dem Auto durch London chauffiert
wird. Damit die Monarchin die modischen Kreationen in ihrem Gefährt nicht absetzen muss, hat sie sich ein
»hutträgerinnenfreundliches« Modell als Sonderanfertigung bestellt. Natürlich achtet die Queen neben ästhetischen auch auf qualitative Aspekte. Und deshalb fährt ihr Wagen – ebenso wie die Mercedes S-Klasse von
Papst
Benedikt – mit Fahrwerkspumpen der ixetic GmbH. Der Bad Homburger Automobilzulieferer bietet
mÉêäÉ=MTQ=
Qualität und neueste Technologie. Zwar ist die ixetic GmbH noch ein junger Betrieb, gleichzeitig aber einge=
bunden in die Firmengeschichte eines deutschen Traditionsunternehmens.
=
=
=
Schaefflers Kind
Im März 2006 gliederte die Schaeffler Gruppe, ein weltweit operierender Maschinenbau-Konzern und Automobilzulieferer, ihre Geschäftsbereiche LuK Fahrzeug-Hydraulik und LuK Automobil-Technik aus. Unter dem Namen ixetic – der
für die Exaktheit und Präzision der Produkte steht – ging der neue Unternehmens­
teil an den Markt. Heute ist die ixetic GmbH einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Klimakompressoren für die Automobilindustrie.
Auf einen Blick
Gründung: März 2006
Größe: 1.200 Mitarbeiter weltweit
(750 in Bad Homburg v. d. Höhe)
Jahresumsatz: knapp 300 Millionen
Euro (2008)«=É~ëÉÉ=
Kunden: Audi, BMW, Daimler, Pore~~êÇíêáåÖ=NMM=
=Hochschule
Darmstadt== Der Hauptsitz
von ixetic befindet sich in BadqÉäKW=HQV=NSM=NUM=NN=UO=
Homburg v. d. Höhe, weitere Werke
sche, Renault,
Toyota, Volkswagen,
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=Fachbereich
Media==
sind in Hückeswagen (Bergisches Land) oderbJj~áäW=Ñê~åâKêáÅâÉêí]=
in Plovdiv (Bulgarien). Außerdem
Volvo, Scania, Itec
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gibt es Niederlassungen in Brunswick (USA) und Yokohama (Japan) sowie Repräsentanzen in Russland, China, Indien und Korea.
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ixetic-Fabrikate
sorgen für mehr Sicherheit und Komfort
ixetic-Produkte
finden sich in einer Vielzahl
von PKWs und Nutzfahrzeugen.
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=
= Als Zulieferer für zahlreiche namhafte Automobilhersteller wie Audi, Daimler, BMW, Porsche, Volkswagen und Renault lieferte ixetic im Jahr
2008 rund sechs Millionen Produkte aus. Auch für die LKW-Industrie und Hersteller wie Scania, Itec, Volvo
und Daimler produziert die Bad Homburger Firma Komponenten. Das Produktprogramm umfasst hydraulische
Pumpen und Vakuumpumpen – eine der Kernkompetenzen des Unternehmens, die erforderlich sind, um den
nötigen Unterdruck für die Bremssysteme in Dieselfahrzeugen und modernen Benzin-Einspitzern zu erzeugen.
Für einwandfrei funktionierende Servolenkungen sorgt die ixetic GmbH mit der Fabrikation von Lenkhelfpumpen. Und die Fahrwerkspumpen des Weltmarktführers vermindern die Wankbewegungen des Fahrzeugs, was
die Sicherheit beim Kurvenfahren erhöht.
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118 Wissensregion FrankfurtRheinMain
riese und müller GmbH
Mobilität und Raumfahrt
»Gut gefedert« – Fahrräder der Firma riese und müller GmbH aus Darmstadt
Sommer, Sonne und Natur pur ... Das geeignete Fortbewegungsmittel, um dies alles so richtig zu genießen,
stellt die Fahrradschmiede riese und müller GmbH in Darmstadt her. Durch Funktionalität und Design – bei
einem Fahrrad bei weitem keine Selbstverständlichkeit – zeichnen sich Jetstream, Birdy und Co. aus, um nur
einige Modelle der 1993 gegründeten Firma zu nennen. Alles begann mit der Idee eines handlichen Faltrades
– dem Birdy – und entwickelte sich in nur wenigen Jahren aus der elterlichen Garage heraus zu einem florie­
renden Unternehmen, was neben jenem berühmten Quäntchen Glück auch dem Erfindungsreichtum und der
harten Arbeit der beiden Gründer zu verdanken ist.
System 3 – ein Fahrrad für jeden Geschmack
Neben der ohnehin schon sehr breiten Produktpalette bietet das Unternehmen
mit »System 3« ein Konzept zur weiteren Individualisierung seiner Modelle. Für jedes Rad gibt es verschiedene Ausstattungsvarianten: Ob sportlicher Hochleistungs­
radfahrer oder Pedalritter von der eher gemächlichen Art – jeder findet hier ein
auf ihn und seine Bedürfnisse abgestimmtes Fahrrad. Das »System 3« führt in drei
Schritten zum Wunschfahrrad: So lassen sich nicht nur Modell und Ausstattung,
insbesondere die Gangschaltung, wählen; auch Farbe, Bereifung, alternative Federungssysteme und Beleuchtungstechnik – um nur einige Extras zu nennen – werden den individuellen Wünschen des Kunden angepasst.
Neueste Innovation im Jahr 2009 sind Hybridfahrräder mit unterstützendem Elektromotor. Dabei werden die bewährten Modelle mit Hybridantriebstechnologie
ausgestattet. Je stärker in die Pedale getreten wird, desto mehr Leistung liefert
der Elektromotor zur Unterstützung, was auch »tretfaule« Radler zu begeistern
vermag. Außerdem wird die Bremsenergie in Strom umgewandelt und zur Auf­
ladung der Akkus genutzt.
Auf einen Blick
Gründung: 1993 in Darmstadt
Größe: 35 Mitarbeiter (2008)
Auszeichnungen: Ausgewählter Ort
im Land der Ideen 2009, Prädikat »sehr
gut« von ExtraEnergy.org für Jetstream
hybrid und Birdy hybrid, Eurobike
Green Award 2008 für Jetstream hybrid, iF product design award 2006 für
das neue Birdy, 1. Preis im ADAC - Rad
1999 - Modul + Wettbewerb, iF Siegel
für das Delite yellow 1999, 2. Preis
beim »European Design Contest 1997«
für das Culture, Sonderpreis des »Hessischen Innovationspreises« 1993 für
das Birdy
Fit für die Zukunft
Neben dem Verkaufsstart der neuen Hybrid-Modelle – zwei davon mit dem Prädikat »sehr gut« von ExtraEnergy.org gekürt – wurden die beiden Modelle Delite und Culture mit völlig neuen Rahmenkonstruktionen ausgestattet. Und mit einem weiteren Novum kann das Unternehmen aufwarten: Mit dem bisher in Deutschland
einmaligen, speziell für gewerbliche Kunden entwickelten Fahrrad-Leasing nimmt die riese und müller GmbH
eine Pionierstellung ein und hat damit die Weichen für die Fortschreibung der bisher über 15-jährigen Erfolgsgeschichte gestellt.
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mÉêäÉ=MSR= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
=
119
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Mobilität und Raumfahrt
Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH
Alles im Blick: Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH
Plötzlich taucht er auf, ein greller Lichtblitz, und man fühlt sich ertappt: 16 km / h zu schnell und ein paar Tage
später flattert das Knöllchen ins Haus. Zuverlässig und präzise messen die Geschwindigkeitsmesssysteme von
Vitronic Tempoüberschreitungen und sorgen so für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Das Unternehmen mit
Sitz in Wiesbaden ist einer der weltweit führenden Hersteller und Technologieführer für industrielle Bildverarbeitung. Auch im Bereich Mautsysteme behauptet sich Vitronic erfolgreich am Markt. Die metallenen Konstruktionen, die sich wie Torrahmen quer über mehrere Fahrbahnen erstrecken, haben alles im Blick. In Deutsch­
land überwachen 300 Vitronic-Mautkontrollstellen insgesamt 1.000 Fahrspuren, ohne den fließenden Verkehr
zu behindern.
Fehler finden, Codes lesen, Fahrzeuge identifizieren
Vitronic liefert Behörden und privaten Unternehmen maßgeschneiderte Lösun­
gen für die Geschäftsbereiche Industrie, Logistik und Verkehrstechnik. In der Industrie steht die Qualitätsprüfung im Mittelpunkt: »VIROwsi« prüft z. B. Schweißnähte bei der Autoproduktion. Das System tastet mit einer Kamera visuell die
Nähte ab und findet Löcher, Poren oder sonstige Fehler. Für Logistikunternehmen
stellt Vitronic kamerabasierte Identifikationssysteme her, die Adressdaten und
Barcodes lesen, Volumen messen und Objekte wie Päckchen im Bruchteil einer
Sekunde wiegen. Für die Verkehrstechnik setzt man auf Geschwindigkeitsmesser
(Blitzer) mit Laser-Technologie sowie auf automatische Kennzeichen-Lesesysteme.
Und für die Mautkontrolle, ein Geschäftsfeld, auf dem Vitronic zu den Markt­
führern gehört, werden Bildverarbeitungstechnologien zur Fahrzeugdetektion,
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Identifikation und Klassifikation hergestellt.
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Weit über 10.000 Bildverarbeitungssysteme der Firma Vitronic sind weltweit im Einsatz. Das mittelständische
und inhabergeführte Unternehmen wurde 1984 von Dr.-Ing. Norbert Stein, dem geschäftsführenden Gesellschafter, gegründet und verfügt über Standorte auf vier Kontinenten.
Auf einen Blick
Gründung: 1984 in Wiesbaden
Größe: 300 Mitarbeiter (rund die
Hälfte davon sind Ingenieure, Physiker,
Mathematiker und Informatiker)
Sondereinsatzgebiet: Für die Forschung hat Vitronic einen Körperscanner entwickelt, mit dem es möglich ist,
den menschlichen Körper dreidimensional zu vermessen.
Wie erkennt, identifiziert und klassifiziert ein System einzelne Fahrzeuge?
Gerade hat Vitronic ein millionenschweres Mautprojekt für Australien abgeschlossen. Maut kontrollieren und
erheben, und das bei fließendem Verkehr – wie funktioniert das? Die passierenden Fahrzeuge werden vollautomatisch detektiert, identifiziert und klassifiziert, die »TollChecker«-Mautsysteme von Vitronic erkennen bei
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Tag
und Nacht, bei Regen, starker Sonneneinstrahlung und Schnee auch dicht hintereinander fahrende Fahrzeuge – sogar bei Spurwechsel und hohen Geschwindigkeiten. Neben der Identifikation nationaler und intere~~ëëíê~—É=S=
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nationaler Nummernschilder sind die Systeme in der Lage, Fahrzeuge dreidimensional zu erfassen, also ihre
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Maße zu vermessen, die Anzahl ihrerïïïKêJãKÇÉ
Achsen zu zählen
und Anhänger oder Dachlasten wie Fahrräder oder
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Skiträger zu erkennen. Anschließend können die Buchungsdaten per mitgelieferter Software zur Mautzentrale
oder zu mobilen Einsatzfahrzeugen übermittelt werden.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
Sonstige
Wissensregion
FrankfurtRheinMain
100 PERLEN DER WISSENSREGION
Wissensregion FrankfurtRheinMain
121
Sonstige
Karte »Sonstige«
Gießen
Fulda
2
!
Wiesbaden
3
!
Mainz
Frankfurt
am Main !
1
5
!
4 Hanau
!
6
!
Offenbach
am Main
Aschaffenburg
Darmstadt
Worms
1
2
3
4
5
6
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt am Main ................................................................................ 123
Paco Paul GmbH & Co., Steinau an der Straße ............................................................................................. 124
Schott AG, Mainz ............................................................................................................................................ 125
Umicore AG & Co. KG, Hanau ........................................................................................................................ 126
Vacuumschmelze GmbH & Co. KG, Hanau ................................................................................................... 127
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, Offenbach am Main ............................................................. 128
122 Wissensregion FrankfurtRheinMain
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Sonstige
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG –
der »Nummer 1-Standortbetreiber« in Europa
Rohre und Kräne, Turbinen, Gasometer, Verbrennungs- und Abwasseranlagen, aber auch moderne Laborbauten, futuristisch gestaltete Gebäude, bunt bemalte Schornsteine und sehenswerte Industriedenkmäler,
die von einer langen Geschichte zeugen – das alles ist Teil des Industrieparks Höchst in Frankfurt am Main.
Bereits im Jahr 1863 wurde an diesem Stand­ort der Grundstein für ein weltweit tätiges Industrieunternehmen, die Hoechst AG, gelegt. Beginnend mit der Farbenher­stellung über die Pharma- und Textilindustrie bis
hin zu zahlreichen Forschungseinrichtungen siedelten sich im Laufe der Zeit immer mehr Betriebe auf dem
Gelände im Frankfurter Stadtteil Höchst an.
Industriepark Höchst – einer der größten europäischen Produktions- und
Auf einen Blick
Forschungsstandorte
Gründung: 1997
Die Umstrukturierung des Konzerns ab 1994 führte zu einschneidenden Ver­ände­
Größe: 1.900 Mitarbeiter
rungen; es kam zu Ausgründungen, Fusionen und Übernahmen. Und auf dem Fir(Stammpersonal),
mengelände der Hoechst AG entstand der Industriepark Höchst mit über 90 Unter128 Aus­zubildende
nehmen und 22.000 Arbeitsplätzen. Optimale Rahmenbedingun­gen wie z. B. die
Geschäftsfelder: Energiever­sorgung,
Nähe zum Flughafen Frankfurt / Main, Autobahn- und Gleisanschluss oder ein ei­
Entsorgung, Umwelt / Sicherheit / gener Hafen haben mit dazu beigetragen, dass sich in und um den Industriepark
Gesundheit, Facilities, IndustrieparkHöchst ein dynamisches Cluster von Unternehmen der chemischen und pharmazeu- dienste, IT-Services
Industriepark Höchst:
tischen Industrie etabliert hat, die sich im globalen Wettbewerb erfolgreich be460 Hektar Fläche
haupten. Die größten Standortnutzer sind Bayer CropScience, Celanese, Clariant,
Kuraray und Sanofi-Aventis. Hinzu kommen viele kleine und mittelständische Unternehmen aus Forschung, Produktion und industrienahen Dienst­leistungen sowie die »Provadis School of Inter­
national Management«, die berufs­be­gleitende Studiengänge in technischen und kaufmännischen Bereichen
anbietet. Eigentümer des Industrieparks Höchst ist die Firma Infraserv Höchst, welche hier ein erfolgreiches
Betreibermodell für eine indus­trielle Großliegenschaft in Europa umgesetzt hat. Mit der Übernahme von
Leistungen, die nicht zum eigentlichen Kerngeschäft gehören, bietet Infraserv den am Standort ansässigen
Unternehmen deutliche Kostenvorteile. Infraserv entwickelt Flächen bis zur Baureife, kümmert sich um die Energiever- und Abfallentsorgung, um Fragen des Umweltschutzes, der Logistik, der Sicherheit, der Gesundheit
und stellt die IT-Infrastruktur zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auch standortgebundene Dienstleistungen wie eine Werkfeuerwehr oder Sicherheitspersonal.
Infraserv Höchst: Geschäftsmodell mit Modellcharakter
Mit effizienten Dienstleistungen und professionellen Services rund um Infrastrukturprozesse trägt Infraserv
Höchst zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von produzierenden Unternehmen bei. Das erfolgreiche Geschäftsmodell von Infraserv Höchst wurde inzwischen auch auf andere Industriestandorte übertragen. Denn
durch die Übertragung von Sekundärprozessen auf spezialisierte Dienstleister wird ein deut­ich höheres Maß
an Transparenz erreicht und es lassen sich erhebliche Einsparpotenziale nutzen. Daher hat das Infraserv-Geschäftsmodell durchaus Modellcharakter.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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123
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Paco Paul GmbH & Co.
Sonstige
Die Paco Paul GmbH & Co. in Steinau an der Straße
Schwerelosigkeit und unendliche Weiten – selbst im Weltall kommen Produkte der Paco GmbH & Co. zum
Einsatz. Die mit vier Treibstofftanks ausgerüstete Oberstufe (EPS) der europäischen Trägerrakete Ariane 5 ist
mit einer sogenannten Blasenfalle ausgestattet, einem Bauteil aus dem Hause Paco, das eine sichere Treibstoffversorgung in jeder Lage gewährleistet.
Der weltweit führende Anbieter von Metalldrahtgeweben und daraus gefertigten Produkten ist ein mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz, das global tätig ist – von Europa über die Ölfelder des nahen
Ostens bis hin zu Märkten wie Nordamerika, Indonesien und China.
Auf einen Blick
Gründung: 1953
Größe: 400 Mitarbeiter (Steinau: 220)
Anwendungsbereiche: Abwassertechnik, Dieselrußfilter, Filtertechnik,
Mikrofaserproduktion, Luft- und
Raumfahrt, Schallabsorption, Schmelzefiltration, Siebdruck, Feinstabsiebung, Strahlungsabwehr, Ölförderung
Global Player mit internationalen Kunden
Gewebe mit verschiedenen Drahtdurchmessern und Maschenweiten, unterschiedlichen Materialien und Gewebebindungsarten sowie vielfältige Techniken
der Weiterverarbeitung – das ist das Geschäft der Paco GmbH. Nach der Gründung 1953 entwickelte sich das Familienunternehmen im Laufe der Jahre zum
Global Player, der seine Produkte nicht nur auf dem heimischen, sondern auf
Märkten in der ganzen Welt vertreibt.
Das Produktspektrum reicht dabei von Metalldrahtgeweben über Filter- und Siebprodukte bis hin zum angewandten Siebdruck. Die Paco GmbH fühlt sich ihren
Kunden verpflichtet: Die »Mesholutions«, eine Wortkombination aus Mesh (Draht)
und Solutions (Lösungen), fangen den Unternehmensgedanken ein: Metalldrähte je nach Bedarf anwendungs­
mÉêäÉ=MRN=zu Geweben zu verarbeiten, ganz so, wie der Kunde es wünscht. Mehr als 10.000 »lebende« Prospezifisch
dukte
fertigt die Paco GmbH im Jahr.=
=
=
Von A wie Abwassertechnik bis Z wie Zentrifugenbeläge
Die Produkte kommen in Form von Filtern in der Abwasserreinigung, als Aluminium-Sondergewebe für den
Blitzeinschlagschutz im militärischen und kommerziellen Flugzeugbau oder als Gewebe zum Schutz elektroni­
scher Systeme wie Computer und Anzeigegeräte vor elektromagnetischer Strahlung zum Einsatz. Zudem stellt
das Unternehmen für Dieselrußfilter Sondergewebe her, die nach entsprechender Behandlung sogar die kritischen Rußkleinstpartikel im Bereich von 10 bis 1000 nm zu mehr als 99 Prozent zurückhalten können.
«=fåÑê~ëÉêî=dãÄe=C=`çK=e¸ÅÜëí=hd=
Bei
den Einsatzgebieten gibt es für Paco-Erzeugnisse im industriellen Bereich so gut wie keine Grenzen. »Von
A wie Abwassertechnik bis Z wie Zentrifugenbeläge – wir sind in allen großen Industriebereichen wie Chemie,
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=fåÑê~ëÉêî=dãÄe=C=`çK=e¸ÅÜëí=hd= fåÇìëíêáÉé~êâ=e¸ÅÜëí=
Pharma, Nahrungsmittel, Energie, Automobil
und Schiffbau vertreten. bJj~áäW=~äçáëKëíêçíí]áåÑê~ëÉêîKÅçã=
Die Paco GmbH hat eine breite Produkt­
SRVOS=cê~åâÑìêí=~ã=j~áå=
=^äçáë=píêçíí=
palette«, erklärt Geschäftsführer Peter Ruppel.
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PSPVS=píÉáå~ì=~å=ÇÉê=píê~—É=
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============paco-çåäáåÉKÅçã=
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mÉêäÉ=MVV=
124 =
Wissensregion FrankfurtRheinMain
=
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Schott AG
Sonstige
Schott AG: Spezialglas von der Küche bis zum Kosmos
Glas ist ein vielseitiger Werkstoff, der in den unterschiedlichsten Lebensbereichen eingesetzt wird – bei Kühlschrank-Einlegeböden, Backofenscheiben, Photovoltaik-Modulen für Hausdächer, für Architekturgläser in Hotels, Museen und öffentlichen Gebäuden, Brandschutzgläser, Gläser in Brillen und Flachbildschirmen, Handydisplays und Vitrinen.
mÉêäÉ=MRN=
Schott
ist ein internationaler Technologiekonzern,
der seit mehr als 125 Jahren
Spezialglas für die Branchen
=
=
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Hausgeräteindustrie, Pharmazie, Solarenergie, Elektronik, Optik, Automobilindustrie und Architektur entwickelt und produziert. Das bekannteste Produkt ist Schott Ceran®, die meistverkaufte Glaskeramik-Kochfläche
der Welt.
Auf einen Blick
125-jährige Erfolgsgeschichte
Gründung: 1884 (1952 in Mainz)
Die Erfolgsgeschichte der Schott AG, die heute Produktionsstandorte und VerGröße: 17.400 Mitarbeiter
triebsbüros in 43 Ländern hat, begann vor mehr als 125 Jahren: 1884 wurde in
(2.700 in Mainz)
Jena das Glastechnische Laboratorium Schott & Genossen gegründet. 1948 erSlogan: Glass made of ideas
folgte
die Enteignung und Umwandlung in einen volkseigenen Betrieb, woraufhin
«=fåÑê~ëÉêî=dãÄe=C=`çK=e¸ÅÜëí=hd=
Rekorde:
Erich Schott, Sohn von Firmengründer Otto Schott, das Unternehmen 1952 in
- Dünnstes Flachglas: 0,03 mm
fåÇìëíêáÉé~êâ=e¸ÅÜëí=
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Mainz
neu aufbaute. Nach der Wiedervereinigung
wurde das Jenaer Werk
in den
- Größte Sanduhr: 1 Meter Durchmesser
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Schott-Konzern
- Größtes Glasstück der Welt: Spiegel
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mit 8,2 Metern Durchmesser für das
Very Large Telescope in Chile
Bei Schott nehmen Forschung und Entwicklung eine herausragende Bedeutung
=ein. Mit dem Otto-Schott-Forschungszentrum in Mainz verfügt der TechnologiemÉêäÉ=NMN=
konzern
über eine weltweit führende Glasforschungsstätte.
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Schott-Glas-Anwendungsbereiche:
n CERAN®-Kochflächen n Spezialglas-röhren und pharmazeutische Primärverpackungen aus Glas und Polymer n Beleuchtung auf LED- oder faseroptischer Basis n Flachgläser für Hausgeräte n Lösungen zur effizien­
ten Nutzung von Sonnenenergie n Materialien und Kom-ponenten zum Schutz sensibler Elektronik n Architektur
Das größte Glasstück der Welt
Auch im Bereich Optik ist die Schott AG führend. Bereits im Jahr 1903 lieferte das Unternehmen den ersten
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Teleskopspiegelträger
zur Erforschung des Universums aus. Zwischen 1991 und 1996 entstehen vier Spiegelträger für das Very Large Teleskop mit einem Durchmesser von jeweils 8,2 Metern – die größten monolithi­
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schen Glasteile der Welt. Ein weiteres Projekt ist der Spiegelträger für das Grantecan-Teleskop auf Gran CanaPSPVS=píÉáå~ì=~å=ÇÉê=píê~—É=
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ria: Bestehend aus 36 Segmenten,
mit einem Gesamtdurchmesser
von 10,4
Metern und einer Oberfläche von
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82 Quadratmetern, ist der Spiegel der größte der nördlichen Hemisphäre.
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
125
Umicore AG & Co. KG
Sonstige
Materials for a better life – Die Umicore AG & Co. KG in Hanau
»Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!«, stellte schon Goethe fest. Und daran hat sich bis heute
nichts geändert. Die Vorkommen an Edelmetallen sind begrenzt und die Nachfrage nach Gold ist angesichts
der nach wie vor gegenwärtigen Finanzkrise enorm. Doch Gold landet nicht nur als Barren oder Münze im
Tresor; Gold wird auch – wie Silber, Platin oder Kobalt – zur Herstellung zahlreicher Produkte, die zur Nachhaltigkeit beitragen, verwendet. Denn Edelmetalle haben gute katalytische Eigenschaften; sie helfen Autoabgase zu reinigen, sie machen die Brennstoffzelle möglich oder werden – wie Kobalt – in Lithium-Ionen Batterien eingesetzt, mit denen Mobilität vom Öl unabhängig werden kann. Auf einen Blick
Gründung: 1873 als Aktiengesellschaft Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt in Frankfurt am Main, ab
1980 Degussa AG, 1999 Degussa-Hüls
AG, 2000 Degussa Metals Catalysts
Cerdec AG (dmc²) mit den Geschäftsbereichen Edelmetalle und Autoabgaskatalysatoren, 2001 Verkauf an die
OM Group, 2003 Übernahme der Precious Metals Group durch Umicore
Größe: ca. 13.700 Mitarbeiter, davon
rund 1.100 in Hanau
Geschäftsbereiche in Hanau: Automotive Catalysts, Battery Recycling,
Platinum Engineered Materials, Tech­
nical Materials, Precious Metals Chemistry, Precious Metals Management,
SolviCore (Joint-Venture mit Solvay)
Nur wenige Milligramm Gold, Silber und Palladium …
… verstecken sich in einem einzigen Mobiltelefon oder PC. Aber bei weltweit
1,3 Mrd. verkauften Handys und 260 Mio. PCs bzw. Laptops pro Jahr kommen
da schon stattliche Mengen – so etwa knapp 30 Tonnen Gold! – zustande. Diese
Schätze vermag Umicore als der weltweit größte Wiederaufbereiter von Edelmetallen mittels modernster Recyclinganlagen zu heben. Ein besonderer Pluspunkt:
Neben der Schonung begrenzter Ressourcen leistet »Urban Mining« aus Elektroschrott, aber auch aus ausgedienten Autoabgaskatalysatoren, Leiterplatten oder
Batterien einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Umweltschäden und zum
Klimaschutz. Das gilt u.a. für die CO2-Emissionen, die aufgrund des geringeren
Energiebedarfs bei modernen Recyclingverfahren deutlich niedriger ausfallen als
beim Bergbau.
Umicore ist eine Materialtechnikgruppe, deren oberstes Ziel es ist, nachhaltige
Werte zu schaffen. Das Unternehmen investiert deshalb einen Großteil seines
Budgets in Forschung und Entwicklung im Bereich »Saubere Technologien«, wie
z.B. Autoabgaskatalysatoren, Materialien und Werkstoffe für wieder aufladbare
Batterien oder Photovoltaikanwendungen, Brennstoffzellen und Edelmetall-Recycling.
Alternative Antriebstechnik in schnittigem Gewand
Photovoltaik Energie-Materialien von Umicore verbergen sich auch im Solarmobil »Umicar Infinity«, das beim
Panasonic World Solar Challenge 2008 in Australien als Zweites durchs Ziel ging. Oder in batteriebetriebenen
Fahrzeugen wie dem Roadster Tesla, der beim jährlichen Forschungskolloquium 2009 in Hanau von weltweit
tätigen Forschern als Demonstrationsobjekt bestaunt werden konnte. Ein orangerot glänzendes »Geschoss«
mit 288 PS, das in nur 3,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von
200 km / h erreicht. Und das völlig lautlos …
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126
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Wissensregion FrankfurtRheinMain
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Vacuumschmelze GmbH & Co. KG
Sonstige
Vacuumschmelze GmbH & Co. KG – die Magnetprofis
Kommunikations- und Medizintechnik, Automobil-, Raumfahrt- und Uhrenindustrie – was haben sie gemeinsam? Sie alle verwenden Magnete, hergestellt in den Öfen der Vacuumschmelze GmbH & Co. KG. Im Stammwerk in Hanau werden die magnetischen Legierungen geschmolzen, die in den unterschiedlichsten Bereichen
und Industriezweigen zum Einsatz kommen.
Die Vacuumschmelze, auch VAC genannt, ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der magnetischen Werkstoffe und daraus weiter veredelter Produkte. Mehr als 250 Physiker, Werkstoffwissenschaftler und Ingenieure entwickeln die Produkte, die das Unternehmen zur Nummer eins für High-PerformanceWerkstoffe machen.
Anziehend: Die Magnete der VAC
Die Vacuumschmelze wurde 1923 als Heraeus-Vacuumschmelze AG gegründet.
Schon 1914 fand Gründer Dr. Wilhelm Rohn heraus, dass das Erschmelzen von
magnetischen Legierungen unter Vakuum eine hohe Materialreinheit schafft.
Heute ist das weltweit agierende Unternehmen in mehr als 40 Ländern auf allen
fünf Kontinenten mit eigenen Vertriebsbüros oder Vertretungen präsent. Die Produktpalette teilt sich auf in 38 % Halbzeuge in Form von Bändern, Streifen, Rund­
stäben oder Drähten, die von den Kunden weiterverarbeitet werden, in 33 %
Kerne & Bauelemente und 29 % Dauermagnete.
Auf einen Blick
Gründung: 1923
Größe: 3.400 Mitarbeiter, davon in
Hanau 1.400
Anwendungsbereiche: Automobilund Medizintechnik, Transport- und
Uhrenindustrie, Elektrotechnik und
Elektronik, Wind- und Solaranlagen
Wie entsteht ein Magnet? Rohstoffe wie z. B. Eisen, Kobalt und Seltenerdmetalle werden bei bis zu 1.800 °C
mÉêäÉ=MVO=
im
Vakuumofen geschmolzen, zu einem feinkörnigen Pulver gemahlen, gepresst und im Ofen gesintert, also
verdichtet
und ausgehärtet. Der Körper= wird in einer Anlage aufmagnetisiert.= Der Preis eines High-Perfomance=
Magnets bewegt sich um ca. 50 Euro pro Kilo und mehr.
VAC-Werkstoffe für Uhren, Flugzeuge, Windanlagen
Die VAC stellt Legierungen und daraus veredelte Produkte für ganz unterschiedliche magnetische, physikali­
sche oder mechanische Anforderungen her. Die Einsatzmöglichkeiten ihrer Erzeugnisse sind so umfangreich,
dass jeder von uns sie tagtäglich benutzt – ohne es zu wissen. Sie werden in nahezu allen Bereichen der Elektronik und Elektrotechnik eingesetzt, z. B. im Auto. VAC-Magnetsysteme von mehreren Metern Durchmesser
finden sich in Windkraftgeneratoren, induktive Bauelemente mit weichmagnetischen Baustoffen stecken in
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Solarenergieanlagen
und in Flugzeugen sorgen kleinste, hoch leistungsfähige Magnete für die Gepäckverladung. Weichmagnetische Teile werden ins Uhrwerk exklusiver Zeitmesser eingebaut. Im Bereich Automotive
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stecken VAC-Dauermagnete in Doppelkupplungsgetrieben und Drehzahlsensoren. Die Vacuumschmelze belieSPQRT=e~å~ì=
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fert auch die Medizinindustrie, etwaïïïKìãáÅçêÉKÇÉ
mit weichmagnetischen
Komponenten für Kernspintomographen. Und
=
auch im Haushalt kommen die Produkte der Vacuumschmelze zum Einsatz – in Stromsensoren, Schutzschaltern für Steckdosensicherheit oder Stromzählern.
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mÉêäÉ=NMP= FrankfurtRheinMain
Wissensregion
127
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VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Sonstige
Die VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH in Offenbach am Main
Produkte der Unterhaltungselektronik wie das iPhone und Plasmabildschirme, Haushaltsgeräte wie Bügeleisen
und Wasserkocher, ja sogar Zahnarztstühle und Elektroautos – sie alle müssen auf gewisse Sicherheitsstandards geprüft werden. Diese Aufgabe übernimmt die VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH, eine international anerkannte und akkreditierte Institution mit Sitz in Offenbach am Main. Das Institut, das dem Verband
der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) angegliedert ist, prüft elektrotechnische
mÉêäÉ=MVO=
Geräte,
Komponenten und Systeme auf
=
= ihre Sicherheit, elektromagnetische
= Verträglichkeit und weitere Produkteigenschaften und zertifiziert diese nach bestandener Prüfung.
Auf einen Blick
Gründung: 1920
Größe: 1.100 Mitarbeiter,
davon 450 in Offenbach am Main
Anzahl der Prüfungen:
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100.000 (jährlich)
Geprüfte Branchen: Automotive,
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Bahn, Schiff, Offshore, Industrietech=`çããìåáÅ~íáçåë=
nik, Informationstechnologie, Medi­
zintechnik, Photovoltaik, Spielzeug,
Unterhaltungselektronik
Jährlich 100.000 geprüfte Elektro-Produkte
Die Gründung des VDE erfolgte im Jahr 1893 in Berlin, wo 1920 die VDE-Prüfstelle eingerichtet wurde. Geprüfte elektrotechnische Produkte wurden fortan
mit dem »VDE-Zeichen« versehen, das heute in über 50 Ländern geschützt ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Neugründung des Verbandes in Frankfurt am Main; 1991 wurde die VDE-Prüfstelle in »VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut« umbenannt.
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Heute führen
rund 450 Mitarbeiter in den Offenbacher
Testlabors jährlich
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ca. 100.000 Prüfungen für 7.000 in- und ausländische Hersteller durch. Rund
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200.000 Typen elektrotechnischer Erzeugnisse aus 50 Ländern tragen das VDEPrüfzeichen und unterliegen damit der ständigen Produktüberwachung.
=
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Die
Prüfgebiete des VDE-Instituts
n Beleuchtung, Elektronik, Informationstechnologie, Industrie- und Medizintechnik n Geräte und Systeme
für Haus und Gewerbe n Komponenten für Haus, Gewerbe und Industrie n Kabel, Leitungen, Werkstoffe,
Sonderprüfungen n EMV-Prüfungen n Gebrauchstauglichkeitsprüfungen n Chemische Produktsicherheit
und Nachhaltigkeit n Akustik n Inspektionen
=
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=====
Hersteller, Handel, Handwerk und Behörden gehören zu den Kunden
Das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut prüft nicht nur elektronische Erzeugnisse, sondern übernimmt auch
die Besichtigung von Fertigungsstätten, Produktkontrollen und die regelmäßige Fertigungsüberwachung. Zu
den Kunden des Instituts gehören zum Beispiel die Hersteller elektronischer Produkte. Geprüft wird, ob alle
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sicherheitsrelevanten
Normen und gesetzlichen Anforderungen eingehalten wurden und das Produkt damit
marktfähig ist. Auch der Handel, der die Erzeugnisse verkauft, und Handwerksbetriebe, die mit den Produk­
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ten arbeiten, nehmen die Dienste des Prüfinstituts in Anspruch. Zudem bietet das VDE-Institut spezielle InforSPQRM=e~å~ì=
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mationen
für Verbraucher und Behörden.
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=
Wissensregion FrankfurtRheinMain
Herausgeber
Wissensregion FrankfurtRheinMain
c /o Planungsverband Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main
Poststraße 16
60329 Frankfurt am Main
www.planungsverband.de
Kontakt
Doris Krüger-Röth
Telefon: +49 69 2577-1620
E-Mail: [email protected]
Erarbeitung
Dr. Claudia Junkersfeld
Doris Krüger-Röth
Manuel Schmuck
Joris Smolders
Mitarbeit: Daniela Halder
Layout
Sabine Müller
Stand Januar 2011
Download
www.wissensportal-frankfurtrheinmain.de
Bildnachweis
LSG Sky Chefs, Neu-Isenburg
Singulus Technologies AG, Kahl am Main
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Technische Universität Darmstadt / Leon Schmidt
Heinz Waldukat – Fotolia.com
iStockphoto.com/AndreasWeber
Schott AG, Mainz
Verein FrankfurtRheinMain
sowie Bildarchiv Planungsverband
© 2011 Wissensregion FrankfurRheinMain

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