Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn

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Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn
Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn ‐ GAS GEFAHR Der Betreiber der Anlage hat vor allen Montagearbeiten die mit der Montage und Bedienung beauftragten Personen über das Gefahrenpotential, das vom Durchflussmedium/ Anlage ausgehen kann zu informieren und zu kunststoff‐ und sicherheitsgerechter Arbeitsweise anzuhalten. Gesetzliche Bestimmungen sind stets einzuhalten. GEFAHR Diese Anweisung unbedingt vor der Installation und Inbetriebnahme lesen! Änderungen an dem Kugelhahn, die Auswirkungen auf die angegebenen technischen Daten und die Funktionsweise haben, sind verboten! 1. Sicherheitshinweise Diese Montage‐ und Bedienungsanleitung enthält grundlegende Hinweise, die bei Montage und Betrieb zu beachten sind. Daher ist diese Anleitung unbedingt vor der Montage und der Bedienung vom Betreiber und Monteur sowie dem zuständigen Fachpersonal zu lesen und muss ständig am Einsatzort der Armatur verfügbar sein. 1.1 Bestimmungsgemäße Verwendung Dieser Kugelhahn dient als Absperrarmatur in Rohrleitungssystemen für die Gasverteilung. Als Durchflussmedien dürfen nur Gase nach dem DVGW‐Arbeitsblatt G260 (ohne Flüssiggas in der Flüssigphase) verwendet werden. 1.2 Sicherheitshinweise für den Betreiber Informieren Sie die mit der Montage‐ und Bedienung der Armatur beauftragten Personen über das Gefahrenpotential, das vom Durchflussmedium/Anlage ausgehen kann, und halten Sie diese Mitarbeiter zu kunststoff‐ und sicherheitsgerechter Arbeitsweise an. Gesetzliche Bestimmungen sind stets einzuhalten. 1.3 Sicherheitsbewußtes Arbeiten Die in dieser Anleitung aufgeführten Sicherheitshinweise, die bestehenden nationalen Vorschriften zur Unfallverhütung sowie eventuelle interne Arbeits‐, Betriebs‐ und Sicherheitsvorschriften des Betreibers sind zu beachten. 1.4 Sicherheitshinweise für die Montagearbeiten Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass alle Montagearbeiten von autorisiertem und qualifiziertem Fachpersonal ausgeführt werden. Diese haben sich durch eingehendes Studium der Montage‐ und Bedienungsanleitung zu informieren. 1.5 Eigenmächtiger Umbau Umbau oder Veränderungen an der Armatur sind nicht zulässig. 2. Allgemein Diese Anleitung gilt für frei‐ und erdverlegte Kugelhähne Typ 85‐50 GAS aus PE100. Diese Anleitung beschränkt sich im wesentlichen auf die Bauart und Ausführung der Kugelhahnarmatur für die Einsatzbestimmung als Gasabsperrarmatur. Vor allem im Erdbereich ist die Installationsausführung in Rohrleitungssystemen von übergewichtiger Bedeutung. Für die 50 jährige Nutzungsdauer der Armatur sind die notwendigen Normen bzw. Regelwerke zwingend zu beachten und einzuhalten. Normen und Regelwerke siehe Kapitel 3. 2.1 Bauart Die Armaturen sind entsprechend ihrer Nennweiten Reihe bauartlich gleich gestaltet. Das Armaturengehäuse ist einteilig und wird nach Komplettierung aller Konstruktionselemente mit den flanschförmigen Anschweißenden (Spitzenden) nach einem Stumpfschweißverfahren unlösbar verschweißt. Die Armatur ist wartungsfrei soweit innere und äußere Einflüsse die Funktionen nicht nachteilig beeinflussen. Alle Bauteile im Inneren bzw. druckführenden Bereich können von Außen ohne Zwang und Fremdeinwirkung nicht beeinflusst werden. HINWEIS Technische Änderungen vorbehalten / www.avkplastics.com ‐ 1 ‐ 2.2 Prüfungen Baumusterprüfung nach VP302 und DIN EN1555‐4 für Erdeinbau und Einsatztemperaturen von –20°C bis +40°C für den Einsatz mit Gasen nach dem DVGW‐Arbeitsblatt G260 (ohne Flüssiggas in der Flüssigphase). 3. Montage 3.1 Kontrolle der Lieferung Der gelieferte und zu montierende Kugelhahn vom Typ 85‐50 GAS muss auf dem Gehäuse einen »DVGW‐G» Stempel tragen. Sollte dieser Stempel nicht vorhanden sein, darf der Kugelhahn nicht montiert werden. 3.2 Geltende Normen und Regelwerke Die nachfolgenden Normen und Regelwerke müssen zwingend inhaltlich berücksichtigt und angewendet werden. 
ATV Abwassertechnische Vereinigung 
DVGW GW 330 Schweißen von Rohren und Rohrleitungs‐Teilen aus PE‐HD Lehr‐ u. Prüfplan DVGW G 459 Gashausanschlüsse 

DVGW G 472 Gasleitungen aus PE‐HD 
DVGW G 477 Herstellung, Gütesicherung, Prüfung von Rohren aus PE‐HD 
DVGW G 260 Gasbeschaffenheit 
DVS 2207 Schweißen von thermoplastischen Kunststoffen PE‐Rohre und Rohrleitungsteile für Gas und Wasserleitungen 
DIN 8074 Rohre aus PE‐HD – Maße 
DIN 8075 Rohre aus PE‐HD – Anforderung‐Prüfung 
DIN 16963 Rohrverbindungen ‐ Rohrleitungsteile aus PE‐HD – Druckrohrleitungen 
DIN 4124 Baugruben und Gräben 3.3 Kurzfassung der anwendbaren zulässigen Schweißverfahren Schweißarbeiten am Kugelhahn 85‐50 GAS dürfen nur von ausgebildeten Rohrschweißern ausgeführt werden und sind laufend zu überwachen (DVGW GW 330). Für das Schweißen gilt das DVS‐ Blatt 2207. Diese Regelwerke sind zwingend anzuwenden! 
Heizelementstumpfschweißen 
Heizelement Muffenschweißung 
Heizwendelschweißen Das Anschweißende (Spitzende) der Armatur entspricht an der Stirnseite dem Durchmesserwanddicken‐ Verhältnis SDR 11 und ist nur mit Rohren der gleichen SDR 11 Reihe zu verschweißen. 3.4 Schmelzindexbereiche Diese Armatur darf nur mit Rohren und Rohrleitungsteilen aus PE‐HD mit einem Schmelzindexbereich von 0,4 ‐ 1,3g/10min verschweißt werden. Das entspricht: 
MFI Gruppe 005 
MFI 190/5 von 0,4‐0,7g/10min und 
MFI Gruppe 010 
MFI 190/5 von 0,9‐1,3g/10min HINWEIS Das von AVK eingesetzte Material entspricht der Schmelzindex Gruppe 005. 2010‐11‐26 / #1 Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn ‐ GAS 3.5 Einbau in das Rohrleitungssystem freiverlegt Die Armatur ist im Anlieferungszustand einbaufertig. Die Durchflussrichtung und Einbaulage ist beliebig. Die angeformten Spitzenden sind entsprechend den DVS‐Merkblättern und –Richtlinien für das Schweißen vorzubereiten. Das Verschweißen der Armatur mit der Rohrleitung darf nur von ausgebildeten Rohrschweißern unter Beachtung aller Sicherheitsvorschriften ausgeführt werden. Die »Auf«‐ und »Zu«‐Stellung der Armatur ist an den Markierungen des Betätigungsvierkantes erkennbar. Die Armatur ist rechtsschließend entsprechend einer 90° »Auf«‐ und »Zu« ‐Stellung. 3.6 Einbau in das Rohrleitungssystem erdverlegt Inhaltlich wie unter 3.4 beschrieben. Erdverlegte Armaturen müssen immer in waagerechter Lage eingebaut werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Dom, der für die Aufnahme der Erdeinbaugarnitur dient, immer senkrecht nach oben zeigt und somit eine definierte Lage in Verbindung mit der Straßenkappe hergestellt wird. In der allgemeinen Einbausituation in Rohrgraben vor allem bei felsigem, steinigem Untergrund ist es notwendig, den Aushub durch eine steinfreie Schicht z. b. Sand oder Feinkies zu ersetzen. Hierdurch werden Beschädigungen wie starke Kratzer und Riefen bei der Verfüllung an der Armatur verhindert. HINWEIS Während der Schweißphase, also beim Zusammenfügen der Armatur in das Rohrnetz ist auf das „Fluchten" der Rohrführung zu achten. Bei der Gefahr von Bodensenkungen ist darauf zu achten, das keine unzulässigen Biegespannungen bzw. Scherspannungen auf die Armatur einwirken. Abhilfe erreicht man u.a. dadurch, dass die Armatur auf eine Betonplatte gestellt wird, wobei die Armatur ebenfalls mit einer Festplatte ausgeführt wird. 3.7 Montage der Erdeinbaugarnitur Für die Armaturen gibt es zwei unterschiedliche Abmessungen für das Betätigungsvierkant: 1. Innenvierkantmaß für < DN 50 = 20 mm 2. Innenvierkantmaß für > DN 50 = 25 mm Nach dem Verschweißen der Armatur mit der Rohrleitung wird die Erdeinbaugarnitur wie folgt montiert. 1. Betätigungsgestänge in den Innenvierkant des Betätigungsvierkantes stecken. 2. Betätigungsgestänge und Betätigungsvierkant mit die gelieferte stift / Splint verstiften. 3. Schutzrohr der Erdeinbaugarnitur fest auf den Dom schieben. 3.8 Verfüllung Nach der Montage des Gestänges und Aufstecken des Schutzrohres, das passgenau auf dem Dom des Gehäuses abdichtet, muss während der Verfüllungsphase unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Seitenkräfte durch unterschiedliche Erdverfüllung an dem Erdeinbaugestänge lasten. Die auftretenden Biegekräfte können sich bei extremer Lage auf die gesamte Mitnehmerverbindung wie Betätigungsvierkant, Kugelzapfen und Schaltkugel nachteilig auswirken. Hohe Betätigungsmomente bis zur Zerstörung des Betätigungsgestänges wären die Folge. 3.9 Betätigung Diese Armatur wird durch eine 90° »AUF« und »ZU« ‐ Stellung betätigt. Angezeigt wird die Stellung der Schaltkugel durch eine Stellungsanzeige, die auf dem Betätigungsgestänge anwesend ist. Das maximale Betätigungsmoment darf 200 Nm nicht überschreiten. Technische Änderungen vorbehalten / www.avkplastics.com ‐ 2 ‐ Betätigungsdrehmomente in Nm bei 10 bar Betriebsdruck Baugröße Drehmoment
(mm) (Nm) DN25/d32 20 Nm
DN32/d40 20 Nm
DN40/d50 25 Nm
DN50/d63 30 Nm
DN65/d75 35 Nm
DN80/d90 45 Nm
DN100/d110 60 Nm
DN100/d125 60 Nm
DN150/d160 80 Nm
DN150/d180 80 Nm
Anschlagfestigkeit für die 90° Auf‐ und Zustellung Baugröße Drehmoment
(mm) (Nm) DN25/d32 bis DN40/d50
150 Nm
DN50/d63 bis DN150/d180
500 Nm
Werte für Druckabfall und Volumenstrom Diese Werte wurden gemäß dem Prüfverfahren nach DIN EN 12117:11/1997 ermittelt. Baugröße Druckabfall
Drehmoment
3
(mm) (mbar) (Nm /h) DN25/d32 0,5
20 Nm
DN32/d40 0,5
20 Nm
DN40/d50 0,5
25 Nm
DN50/d63 0,5
30 Nm
DN65/d75 0,1
35 Nm
DN80/d90 0,1
45 Nm
DN100/d110 0,1
60 Nm
DN100/d125 0,1
60 Nm
DN150/d160 0,1
80 Nm
DN150/d180 0,1
80 Nm
3.10 Allgemeine Zusammenfassung Wie dargestellt, hat die Kugelhahnarmatur 85‐50 GAS einen völlig wartungsfreien Charakter. Die Armatur ist im druckführenden Bereich nicht demontierbar ‐ daher sind im Regelfall keine besonderen Einbauvorschriften zu beachten, da hauptsächlich die Installation in erdverlegte Rohrleitungsnetze im Zusammenhang mit der Armatur zu sehen ist. Wobei unter zwingender Einbeziehung u. a. die DIN, EN, DVS, DVGW Regelwerke angewendet werden müssen.
2010‐11‐26 / #1 Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn ‐ GAS Bild 1: Konstruktiver Aufbau Technische Änderungen vorbehalten / www.avkplastics.com ‐ 3 ‐ 2010‐11‐26 / #1 Montage und Bedienungsanleitung AVK STÜBBE PE Kugelhahn ‐ GAS Bild 2: Abmessung d (mm)
DN (mm)
DN (inch)
PN (bar)
32 25 1 10 40
32
1 ¼ 10
50
40
1 ½ 10
63
50
2
10
75
65
2 ½ 10
90 80 3 10 110
100
4
10
125
100
4
10
160
150
6
10
180
150
6
10
24.0 83.0 64.0 139.0 51.0 322.0 M 8 3.0 58.0 31.5 20.5 32.0
95.0
64.0
145.0
58.0
410.0
M 8
3.7
100.0
31.5
20.5
40.0
110.0
64.0
152.0
65.0
415.0
M 8
4.6
100.0
31.5
20.5
50.0
132.0
85.0
176.0
76.0
435.0
M 8
5.8
100.0
49.6
25.5
64.0
151.0
85.0
182.0
85.0
515.0
M 8
6.9
105.0
49.6
25.5
74.0
176.0
85.0
200.0
99.0
550.0
M 8
8.2 110.0
49.6
25.5
86.0
200.0
85.0
210.0
110.0
595.0
M 10
10.0
115.0
49.6
25.5
86.0
200.0
85.0
210.0
110.0
610.0
M 10
11.4
125.0
49.6
25.5
120.0
278.0
115.0
254.0
149.0
690.0
M 12
14.6
120.0
49.6
25.5
120.0
278.0
115.0
254.0
149.0
690.0
M 12
16.4
120.0
49.6
25.5
dk D D1
H h L1 M (1)
s t V1 (2)
V2 (1) = Standard ohne Gewindeeinsätze (2) = Auch für DN25 / d32 bis DN40 / d50 mit Adapter V1 = 49.6mm lieferbar
Technische Änderungen vorbehalten / www.avkplastics.com ‐ 4 ‐ 2010‐11‐26 / #1