Berlin, 13.02.2012 An der Freien Waldorfschule Kreuzberg ist ein

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Berlin, 13.02.2012 An der Freien Waldorfschule Kreuzberg ist ein
P RESSEMITTEILUNG
Berlin, 13.02.2012
An der Freien Waldorfschule Kreuzberg ist ein Lehrer kurz vor Weihnachten vom Dienst suspendiert
worden, weil die Schulleitung informiert wurde, dass gegen ihn eine Strafanzeige wegen Missbrauchs
im privaten Umfeld erstattet worden sein. Die Vorwürfe gegen den Lehrer beziehen sich auf weiter
zurückliegende Vorgänge. Die Schulleitung der Freien Waldorfschule Kreuzberg informierte den
Lehrer umgehend und suspendierte ihn mit sofortiger Wirkung vom Unterricht. Inzwischen hat die
Schule eine Kündigung gegen den Lehrer ausgesprochen.
Aktuell ist kein Fall einer Grenzüberschreitung bei Schülerinnen und Schülern der Freien
Waldorfschule Kreuzberg durch den Lehrer bekannt. Dennoch hat die Freie Waldorfschule Kreuzberg
Personen aus der Eltern- und Lehrerschaft benannt, die als Ansprechpartner für eventuell betroffene
Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen. Darüber hinaus arbeitet sie mit der öffentlichen
Beratungsstelle „Kind im Zentrum“ zusammen, um Schüler, Eltern und Lehrer beim Umgang mit der
aktuellen Situation und deren Verarbeitung professionell zu unterstützen. Auch dort können eventuell
betroffene Menschen Ansprechpartner finden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Hinweise auf
Grenzüberschreitungen eingegangen.
Die Schulleitung hat unmittelbar nach den Weihnachtsferien die Gremien der schulischen
Selbstverwaltung, das Lehrerkollegium, die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler über die
Suspendierung des Lehrers und deren Gründe informiert.
Vor 11 Jahren war demselben Lehrer bereits grenzüberschreitendes Verhalten gegenüber Schülerinnen
der Freien Waldorfschule Kreuzberg vorgeworfen worden. Die Schule ließ sich damals vom
Jugendamt und der öffentlichen Beratungsstelle „Kind im Zentrum“ beraten. Der Konflikt wurde
schließlich in einem Mediationsverfahren unter Beteiligung einer externen Mediatorin bearbeitet. In
diesem Verfahren wurden Regelungen vereinbart, die von dem Lehrer akzeptiert wurden und unseres
Wissens auch eingehalten worden sind. Überdies wurde für die gesamte Schule ein Regelwerk zur
Vermeidung von Grenzüberschreitungen erstellt, das in regelmäßigen Abständen im Lehrerkollegium
besprochen wird, um die Sensibilisierung für das Thema aufrechtzuerhalten und zu stärken.
Das Kollegium der Freien Waldorfschule Kreuzberg sieht heute kritisch auf seine damalige
Entscheidung, trotz der Vorwürfe weiter mit dem Lehrer zusammenzuarbeiten. Die Schule möchte
durch einen offenen Umgang mit der Thematik zeigen, dass sie die volle Verantwortung für ihre
damalige Entscheidung übernimmt. Die Schulleitung hat deshalb Kontakt mit den ehemaligen
Schülerinnen und Schülern aufgenommen, um in Gesprächen – so es gewünscht wird – zu Fragen und
Vorwürfen Stellung zu nehmen. Des Weiteren wurden in Zusammenarbeit mit Eltern Arbeitsgruppen
gebildet zur Bearbeitung von Fragen wie „Nähe und Distanz in der Pädagogik“, „Sexualkunde im
Unterricht der unterschiedlichen Klassenstufen“ oder „Richtlinien zur Vermeidung grenzverletzenden
Verhaltens“.
Freie Waldorfschule Kreuzberg e.V.
Ritterstr. 78, 10969 Berlin
Tel.: 030 / 615 10 10-0
Ansprechpartner:
Dr. Martina Plümacher (Geschäftsführung)
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Dr. Michael Knoch (Schularzt)
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