Faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern DgFP
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Faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern DgFP
76 D gfp I n s i g h t Faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern DGFP-Studie zur Zeitarbeit Aus welchen Gründen entscheiden sich Personalmanager für den Einsatz von Zeitarbeitnehmern? Wie kann deren Integration ins entleihende Unternehmen gelingen, und wie lässt sich die Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern fair gestalten? Diesen Fragen ist die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) in einer Studie nachgegangen. An der Online-Befragung im Dezember 2011 haben sich 103 Personalmanager aus Unter nehmen aller Größenklassen und Branchen beteiligt. Die Studie knüpft an Diskussionsergebnisse eines DGFP-Expertenkreises an, der konzeptionelle Eckpunkte für einen fairen Umgang mit Zeitarbeitnehmern in entleihenden Unternehmen erarbeitet hat (PraxisPapiere 2/2012, www.dgfp.de/pra xispapiere). Derzeit setzen 84 Prozent der Unternehmen, die an der Befragung teilgenommen haben, Zeitarbeitnehmer ein. Nach ihren Motiven für die Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern gefragt, nannten die Personalmanager vor allem die Möglichkeit, flexibel auf schwankende Auf- tragsvolumina reagieren (80 %) sowie kurzfristig ausfallende Arbeitskräfte ersetzen zu können (77 %). Jedes dritte Unternehmen möchte durch Zeitarbeit projektbezogen spezifisches Know-how einkaufen. Eine Auslagerung der Personalbeschaffung und die Reduktion von Personalkosten spielen hingegen eine deutlich untergeordnete Rolle (jeweils von weniger als 10 % der Befragten genannt). Im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern wird immer wieder die Frage diskutiert, ob und falls ja, wie sie in das entleihende Unternehmen integriert werden sollten. Als besonders geeignete Integrationsmaßnahmen betrachten die Befragten eine systematische Einarbeitung (93 %), die Teilnahme von Zeitarbeitnehmern an betrieblichen Veranstaltungen wie einem Betriebsausflug oder einer Weihnachtsfeier (80 %) und regelmäßige Mitarbeitergespräche (77 %). Weitere Integrationsmaßnahmen, die von mehr als der Hälfte der Personalmanager für geeignet gehalten werden, sind Patenprogramme, die Betreuung durch die Personalabteilung des entleihenden Unternehmens, eine Begrüßungsmappe und einheitliche Arbeitskleidung. Nur die Teilnahme am betrieblichen Vorschlagswesen halten etwas weniger als die Hälfte (48 %) für Erfolg versprechend. Nicht jedes Unternehmen verfolgt explizit das Ziel, alle dort beschäftigten Zeitarbeitnehmer zu integrieren. Zwar strebt immerhin knapp die Hälfte der Befragten (48 %) an, alle Zeitarbeitnehmer in ihr Unternehmen zu integrieren. Rund 30 Prozent beabsichtigen eine Integration in das Unternehmen jedoch erst ab einer Mindesteinsatzzeit, und 18 Prozent streben lediglich eine Integration höher qualifizierter Zeitarbeitnehmer an. Eine Minderheit (13 %) gibt an, die Integration von Zeitarbeitnehmern in ihr Unternehmen gar nicht zu beabsichtigen. Schließlich wurden die Personalmanager aus Unternehmen, die derzeit Zeitarbeitnehmer beschäftigen, gefragt, an DGFP in aller Kürze +++ HR-Nachwuchspreis Bereits zum vierten Mal vergibt die DGFP den DGFPBachelor-Preis 2012 an Ab solventen im Bereich Personalmanagement. Die Preisverleihung findet am 7. Mai im Rahmen der Abendveranstaltung des DGFP-Kongresses in der Kameha Suite in Frankfurt am Main statt. +++ +++ Kennzahlen gezielt nutzen 140 aktuelle HR-Kennzahlen beinhaltet der neue Vergleich der DGFP mbH. Die unternehmens individuelle Auswertung gibt konkrete Ansätze zur Verbesserung von HR-Strukturen und ‑Prozessen. Die Teilnahme ist bis zum 27. April zum vergünstigten Preis möglich (wittmann @dgfp.de). +++ PERSONALFÜHRUNG 4/2012 77 welchen Kriterien für eine faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern sich entleihende Unternehmen messen lassen sollten. Demnach ist die wichtigste Anforderung an entleihende Unternehmen, nur mit Verleihunternehmen zusammenzuarbeiten, die einen geltenden Tarifvertrag anwenden (von 83 % als Kriterium ausgewählt). Weitere wichtige Fairnesskriterien sind die rechtzeitige Information der Zeitarbeitnehmer über das fristgerechte Auslaufen beziehungsweise eine Verlängerung des Einsatzes (79 %), die Vermittlung der für die Tätigkeit notwendigen Kompetenzen (74 %) sowie die Mitteilung der Gründe bei vorzeitiger Abmeldung (71 %). BESCHÄFTIGUNG VON ZEITARBEITNEHMERN An welchen Kriterien für eine faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern sollten sich entleihende Unternehmen Ihrer Meinung nach messen lassen? (Mehrfachnennungen; n = 87; Angaben in Prozent) Nur mit Verleihunternehmen zusammenarbeiten, die einen geltenden Tarifvertrag anwenden �� Zeitarbeitnehmer rechtzeitig über das fristgerechte Auslaufen bzw. eine Verlängerung des Einsatzes informieren �� Zeitarbeitnehmern die für ihre Tätigkeit notwendigen Kompetenzen vermitteln �� Zeitarbeitnehmern bei vorzeitiger Abmeldung die Gründe mitteilen �� Zeitarbeitnehmer professionell betreuen (durch Personalabteilung) �� Zeitarbeitnehmer professionell führen (regelmäßige Mitarbeitergespräche) �� Die Integration von Zeitarbeitnehmern fördern �� Nur mit Verleihunternehmen zusammenarbeiten, die die Entgeltstruktur ihrer Arbeitnehmer transparent machen �� Übernahmeabsicht erst kommunizieren, wenn die Entscheidung getroffen wurde �� Bei Übernahmeabsicht mit den Zeitarbeitnehmern frühzeitig über die Konditionen sprechen �� Zeitarbeitnehmern nach Beendigung des Einsatzes ein Arbeitszeugnis ausstellen �� Bildungsbedarf von Zeitarbeitnehmern analysieren (Kompetenzcheck) �� Zeitarbeitnehmern mit Entwicklungspotenzial die Teilnahme an Kompetenzentwicklungsmaßnahmen ermöglichen �� +++ Social-Media-Themenseite online Mit einem neuen Informationsangebot im Online-Portal bietet die DGFP ihren Mitgliedern und anderen Interessierten aktuelle Praxisbeispiele, Studienergebnisse, Interviews und andere Fachinformationen im Überblick (www.dgfp. de/socialmedia). +++ PERSONALFÜHRUNG 4/2012 Die befragten Personalmanager sind insgesamt optimistisch, dass sich der zunehmende Fachkräftemangel positiv auf die Arbeitsbedingungen von Zeitarbeitnehmern auswirken wird. Ganz sicher sind sich 20 Prozent der Befragten mit dieser Prognose, 55 Prozent halten eine solche Entwicklung für ziemlich wahrscheinlich. • cgh +++ pix-Befragung 2012 Anfang April startet die DGFP unter ihren Mitgliedsunternehmen mit der aktuellen Langzeitstudie „Professionelles Personalmanagement“ (pix). Alle Teilnehmer erhalten damit einen Überblick über die aktuellen Stärken und Entwicklungspotenziale ihres HR-Managements ([email protected]). +++ +++ Fachtagung Vergütung Vergütungssysteme marktgerecht, leistungsfördernd und demografiesensibel gestalten – unter diesem Tenor steht die 12. Fachtagung Vergütung am 21./22. Mai in Düsseldorf. Praxisbeispiele geben Impulse zur nachhaltigen Vergütungspolitik in Unternehmen (www.dgfp.de). +++