Muskelaufbau-Training durch Schwere
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Muskelaufbau-Training durch Schwere
Muskelaufbau-Training durch Schwere Grundübungen …alles, was Du dazu wissen - v.a. aber tun - musst! Lieber David, bereits vor ewigen Zeiten hatte ich Dir versprochen, Dich in die „großen Geheimnisse“ eines wirksamen Muskelaufbautrainings einzuweihen. Zu Deinem diesjährigen Geburtstag möchte ich mich dieser offenen Bringschuld endlich entledigen. Nachfolgend findest Du auf wenigen Seiten alles erforderliche Wissen, um binnen kurzer Zeit nachhaltig Muskelmasse anzuhäufen. Im Verlauf dieser Zusammenschrift findest Du einen exemplarischen Trainingsplan, mit dem wir uns auf Kurzzeit-Einsätze vorbereiten, die eine gewisse „Robustheit“ erfordern (z.B. Rettungs-, Evakuierungs-, Zugriffsoperationen mit schwerer Ausrüstung). Solltest Du dahingegen einmal einen Trainingsplan benötigen, der zur kurzfristigen Ausdauersteigerung und Gewichtsreduktion dienen soll, dann lass es mich wissen. Denn vermutlich (bzw. hoffentlich!) ist dies nicht Dein letzter Geburtstag! Du erhältst dann ein weiteres, mannigfach bewährtes Trainings-Programm, mit dem wir uns auf längere Einsätze (z.B. Aufklärung und Erkundung, First Entry) vorbereiten…-und die Muskelmasse der Ausdauer „opfern“. Die z.T. derbe Wortwahl im Verlauf des Textes sollte Dich nicht weiter überraschen…-Du kennst mich und die anderen Jungs ja inzwischen! Wie dem auch sei: Mit diesen paar Seiten kannst Dir den Kauf jeglicher weiterer Literatur zu dem Thema Muskelaufbautraining ersparen. Denn das kostet Dich nicht nur (sinnlos) Geld, sondern darüber hinaus auch noch (unnötig) Zeit. Es sei denn, Du zählst zu denjenigen Typen, die sich durch den Kauf von 20 Büchern erst so tief in die Materie einarbeiten müssen, dass sie am Ende das eigentliche Training vergessen. In diesem Sinne genug gelabert….- und los geht´s: A. Das Grundprinzip: Um Muskelmasse aufbauen zu können, musst Du zunächst verstehen, wie Dein Körper in dieser Hinsicht funktioniert. Deshalb solltest Du diesen ersten Abschnitt gründlich verinnerlichen!!! Das Wichtigste zuerst; ganz egal, was man Dir sonst noch erzählt: Kein Muskelwachstum ohne Testosteron! Und ohne externes Zuführen (z.B. Pro-Hormone, Anabolika, Steroide) kann Dein Testosteronspiegel nur durch das richtige Training erhöht werden. Damit mehr Testosteron produziert wird, muss Dein Gehirn und Dein Nervensystem das unmissverständliche Kommando an Deine verkümmerten Cojones schicken, mehr Testosteron bereitzustellen. Damit das Training einen solchen Testosteronausstoß auslöst ist maximale Intensität gefragt! Das wiederum bedeutet, dass innerhalb kürzester Zeit mit möglichst viel Muskelmasse möglichst viel Gewicht bis zur vollständigen Erschöpfung bewegt werden muss! Demzufolge sind isolierte Übungen für kleine Muskelpakete wenig hilfreich. Vielmehr muss man schwere Grundübungen absolvieren, bei denen mit jeder einzelnen Ausführung ein Maximum an Muskelmasse und infolgedessen Testosteron aktiviert wird. Nur so lässt sich erklären, weshalb ein schweres Kniebeugetraining den Oberarmumfang stärker wachsen lässt als ein Bizepstraining. (Schräg-)Bankdrücken ist beispielsweise die bekannteste und effektivste schwere Grundübung für die Frontpartie des Oberkörpers. Dabei werden zeitgleich die großen Muskelbereiche Brust, Schulter, Trizeps und Rumpf beansprucht. Neben den Hauptmuskelpaketen sind aber auch noch zahlreiche kleinere Muskeln involviert, die bei isolierten Übungen üblicherweise völlig vernachlässigt werden. Beim freien Bankdrücken müssen sie aber zwangsläufig zur Stabilisierung des Gewichts während der Übung beitragen. Auf „geführte“ Übungen mit entsprechenden Geräten ist deshalb nur behelfsweise auszuweichen (z.B. wenn kein Trainingspartner zur Sicherung bereitsteht). Trainiert man zu lange, dann beginnt der Körper irgendwann damit, das Stresshormon Kortisol auszustoßen. Kortisol bewirkt eine Absenkung des Testosteronspiegels, was wir ja unter allen Umständen vermeiden wollen. Deshalb sollte je Trainingseinheit zwischen 35 und maximal 45 (!!!) Minuten trainiert werden. Das übergeordnete Motto lautet also: Kurz, schwer & hart = intensiv! Seite 1 von 7 Wer nach den umfangreichen Trainingsplänen von heutigen Profibodybuildern trainiert, wird als Normalsterblicher schwerlich Erfolg haben. Denn diese Trainingseinheiten lassen sich nur durch eine künstliche Erhöhung des Testosteronspiegels in Muskelmasse umsetzen (z.B. durch intravenöse Verabreichung von modifiziertem Zuchtbullen-Testosteron). Ohne manipulierten Hormonhaushalt führt ein derartiges Training regelmäßig zu Überbeanspruchung, Muskelabbau bzw. Wachstumsstagnation. Neben dem Training sind Ernährung und Schlaf zentrale Erfolgsfaktoren für den Muskelaufbau. Denn der Muskel wächst vorzugsweise im Schlaf (…nach dem Training!). Und zum Muskelaufbau benötigt unser Körper Aminosäuren bzw. Eiweiß. Deshalb sollte nach intensiven Trainingseinheiten eiweißhaltige Kost zu sich genommen werden, z.B. Speisequark mit Früchten, Fisch, Milch-Quark-Shake, Eier, Milch, Linsen, Tofu, Rindfleisch, Geflügel, ggf. unterwegs gerne auch mal ein (kohlehydratarmer) Eiweißriegel. „(Dunkel-)Rotes“ Fleisch enthält zudem viel wichtiges Kreatin. B. Trainingsprinzipien Bei der Ausführung von schweren Grundübungen ist auf die korrekte Ausführung der Übungen zu achten, um Verletzungsrisiken und eine langfristige Schädigungen des Bewegungsapparates zu vermeiden. Auf vermeintliche „Hilfsmittel“ (z.B. Bandagen, Hüftgurt) sollte verzichtet werden. Im Optimalfall bereitet man sich auf ein Muskelaufbautraining mit schweren Grundübungen mit einer 6- bis 12-monatigen Trainingsphase vor, in der man das Krafttraining mit geringen Gewichten und hoher Wiederholungszahl durchführt (15 bis 25 Wiederholungen). Dadurch stärkt man seine gesamte Rumpfmuskulatur und schafft die physischen Voraussetzungen zur Durchführung schwerer Trainingszyklen. Zudem kommt es zur Ausbildung der kapillaren Blutgefäße innerhalb der Muskeln, so dass die Muskulatur besser mit Sauerstoff versorgt werden kann. Das steigert den Trainingsfortschritt bei einer späteren Umstellung auf schwere Grundübungen. Aufwärmübungen mit Gewichten zu Beginn des Trainings führen zur Vorermüdung des Muskels und mindern den Trainingserfolg. Alternativ ist die Durchblutung von Gelenken und Muskulatur mit Armkreisen, Schulterund Nackenrollen, Übungsbewegungen ohne Gewicht (bzw. Minimalgewicht!), Radfahren, etc. in Fahrt zu bringen (ca. 10 Minuten, die nicht zur Trainingszeit zählen!). Während des Trainings sind Muskulatur und Gelenke durch geeignete Kleidung warmzuhalten, um das Verletzungsrisiko gering zu halten. Das berühmte Muscle-Shirt gehört demzufolge nicht zu Deinem Kleidungsrepertoire. Am beste eignet sich an langärmeliges Funktionsshirt mit einem Sweatshirt darüber. Das Sweatshirt kannst Du während des Trainings ausziehen, sobald Du Betriebstemperatur erreicht hast und zu Schwitzen anfängst. Kühlt der Körper hingegen ab, ziehst Du das Shirt sofort wieder über. Die Muskeln sollten während des gesamten Trainings wohlig warm eingepackt sein. Bei schweren Grundübungen sollten mindestens 6 bis 10, maximal jedoch 12, Wiederholungen durchgeführt werden. Sobald man 10 Wiederholungen schafft, kann das Gewicht gesteigert werden! Von „schwer zu leicht“ trainieren! D.h. man beginnt jede Übung mit dem maximalen Trainingsgewicht und arbeitet sich danach nach unten. Dadurch ist es Dir möglich, den noch ausgeruhten Muskel mit Deinem persönlichen Maximalgewicht zu konfrontieren. Zwischen den „Sätzen“ (gem. Ziff. G) sollten 1 bis maximal 3 Minuten Pause gemacht werden. Innerhalb des Übungszyklus ist jeweils der erste Satz der wichtigste ( Arbeit mit Maximalgewicht)! Innerhalb der Sätze ist die jeweils letzte Wiederholung die wichtigste ( Arbeit bis Muskelversagen)! Hier werden die wirksamen Wachstumsreize gesetzt! Und nochmal: Die letzte Wiederholung ist die wichtigste! Hier gilt es, die Intensität bis zur absoluten Muskelerschöpfung zu halten. Gelingt es nicht mehr, die Übung vollständig auszuführen, dann sollte möglichst lange in der unvollendeten Position gegengehalten werden, bis der Muskel komplett versagt. Das brennt zwar höllisch, ist aber essentiell! Die Übungsausführungen im Vorfeld der letzten Wiederholung dienen eigentlich nur zur Vorbereitung dieser letzten wirksamkeits-relevanten Wiederholung! Je nach Übung ist deshalb auch eine Aufsichtsperson einzuteilen (z.B. Bankdrücken), die bei der letzten Wiederholung unterstützt…-aber einen dabei so richtig böööööse leiden lässt! Seite 2 von 7 Die Atmung ist insofern wichtig, als dass der Muskel Sauerstoff benötigt, um harte Arbeit leisten zu können. Um die Atmung richtig zu steuern, muss man wissen, dass jede Übung eine Positiv- (Aktiv-) und eine Negativ(Passiv-) Phase hat. Dabei ist die Positiv-Phase die eigentliche Belastungsphase für den Zielmuskel. Ein Beispiel: Beim Bankdrücken ist das Stemmen die Positiv-Phase, während das Herablassen die NegativPhase darstellt. Für die Atmung gilt: Während der Negativ-Phase tief durch den Mund einatmen und während der Positiv-Phase durch die Nase pressend (nach vorne stoßend) ausatmen. Unmittelbar vor der Übung atmest Du fünf (5) Mal tief durch den Mund ein und aus. Dabei ziehst Du die Luft zunächst nach ganz unten Richtung Zwerchfell und blähst den Bauch nach außen; sobald dort kein Platz mehr ist, ziehst Du weitere Luft in die oberen Lungenflügel bis nichts mehr hineingeht. Auf diesem Weg bekommst Du nochmals eine gehörige Portion Sauerstoff in den Blutkreislauf. Übrigens darfst Du Dir vor der Durchführung der letzten Wiederholung innerhalb eines Satzes gerne noch einige flache, schnappende Atemzüge gönnen, bevor Du in die brennenden Tiefen des totalen Muskelversagens abtauchst… Die korrekte Ausführung der schweren Grundübungen muss Dein oberstes Ziel sein. Am besten lässt Du Dir den Bewegungsablauf von einem Profi zeigen und übst dann so lange bis er Dir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Später solltest Du die Ausführung immer mal wieder durch einen Trainingspartner gegenprüfen lassen. Nicht selten trainiert man sich im Laufe der Zeit Unsauberkeiten im Bewegungsablauf an, die einem selbst niemals auffallen. Hier ist ein externer Beobachter hilfreich! Ein Trainingspartner ist immer dann eine super Sache, wenn er die gleiche Einstellung und die gleiche Zielsetzung für das Training hat. Bei einigen Übungen kannst Du ohne Beaufsichtigung durch einen Partner niemals bis zum angestrebten Muskelversagen trainieren (z.B. Bankdrücken). Von Sabbelköpfen und Laberbacken solltest Du Dich jedoch fernhalten, da sie nicht nur ihren eigenen, sondern auch Deinen Trainingserfolg mindern. Wenn Du jedoch eine Person findest, mit der Du Dich straff und konzentriert durch das Training „peitschen“ kannst, ist das ein großer Vorteil! Gutes Training tut weh! Allerdings sollte man zwischen (gutem) Muskelschmerz infolge eines intensiven Trainings und (schlechten) Verletzungsschmerzen unterscheiden. Im Zweifelsfall lieber zum Arzt gehen! Nach Verletzungen gilt: Langsam wieder einsteigen und anfänglich verstärkt auf die korrekte Bewegungsausführung achten, da man psychologisch bedingt zu „Ausweichbewegungen“ neigt! Zwischen den Trainingseinheiten einer bestimmten Muskelpartie sollten mindestens (!) zwei Tage liegen. Trainiert man an zwei Tagen hintereinander, sind in jedem Falle unterschiedliche Muskelpartien zu belasten. Grundsätzlich kann man folgende Zielbereiche in der Trainingsplanung unterscheiden: (1.) Rücken, (2.) Brust, (3.) Beine & Rumpf. Persönlich bevorzuge ich folgenden einfachen Grundzyklus: Samstag: 70% Brust & 30% Beine & Rumpf Montag: 70% Rücken & 30% Beine & Rumpf Mittwoch: 50% Brust & 50% Rücken oder alle 3-4 Zyklen: 100% Beine & Rumpf C. Auswahl des Trainingsortes Es geht nicht darum, sich während des Trainings gut zu fühlen und/ oder während des Trainings gut auszusehen…sondern erst nach dem Training! Optik und Ambiente sind also absolute Nebensache! Vielmehr ist bei der Auswahl des richtigen Fitnessstudios/ Trainingsorts auf folgendes zu achten: Sind alle erforderlichen Trainingsgeräte zu Durchführung schwerer Grundübungen (möglichst mehrfach) vorhanden? Gibt es ein breites Sortiment an freien und schweren Gewichten (Langhanteln, Kurzhanteln) anstatt schickes Mädchenspielzeug für isolierte Spaßübungen? Ist das Ablenkungspotenzial möglichst gering („Fitness-Bar“, Frauenanteil, etc.)? Bis Du unterwegs und hast keine passenden Trainingsgeräte zur Hand, dann kannst Du mit isometrischen Übungen (= z.B. intensive Kontraktionshalteübungen für den Rücken/ das Gesäß) und/ oder Übungen mit Deinem eigenen Körpergewicht (= z.B. Klimmzüge, Liegestütze mit hochgestellten Füßen, Kniebeuge & Ausfallschritte mit Rucksack) trainieren. Ausreden zählen also nicht! Seite 3 von 7 D. Vor dem Training Fühlst Du Dich schon vor dem Training völlig ausgelaugt, müde und erschöpft, dann ist gar kein Training das beste Training. In diesen Fällen erreichst Du für Dein Muskelwachstum das Optimum, indem Du gar nicht erst zum Training sondern gleich ins Bett gehst. Am Abend eines langen, anstrengenden Arbeits-/ Übungsstages, nach einer auslaugenden Gefechtsübung oder nach einigen Tagen mit wenig Schlaf (z.B. Durchschlageübung, mehrtägiger Einsatz mit Jet-Lag) kann dies durchaus der Fall sein. Überfällt Dich allerdings grundsätzlich eine seltsame Müdigkeit, wenn Du an Training denkst, dann solltest Du Dir selbst einen gewaltigen Arschtritt verpassen. Die zugehörige Krankheit zu diesem unglückseligen Symptom nennt man „chronische Faulheit“ und lässt sich in der Auseinandersetzung mit Deinem inneren Schweinehund regeln. Auch an dieser Stelle kann ein Trainingspartner hilfreich sein, der Dir bereitwillig dabei hilft, Deinen platten Hintern mit aufmunternden Tritten zu malträtieren. Trinke im Bedarfsfall 10 Minuten vor Trainingsbeginn 1-2 Tasse Kaffee, um Dich etwas aufzuputschen. Auf feste Nahrungsaufnahme solltest Du ca. 90 Minuten vor dem Training komplett verzichten. Du brauchst Dein Blut in den Muskeln, nicht im Magen-/ Darmtrakt! E. Während des Trainings Versucht Dich jemand während des Trainings mit seiner Lebensgeschichte und/ oder Problemen zuzutexten, dann verweise ihn an den nächststehenden Trainingsnachbarn. Hilft das nicht, dann täusche akute Schwerhörigkeit vor und nimm beim nächsten Mal sicherheitshalber Kopfhörer mit! Musik kann helfen, den Schmerz zu ignorieren, ohne dass Du dabei nennenswert vom Training abgelenkt wirst. Vielmehr hilft sie Dir bei der Einhaltung eines Bewegungsrhythmus und kann Motivation & Fokusierung steigern. Höre währenddessen jedoch niemals (!) Kompositionen von Bands wie Caught in the Act, Boyzone, etc.! Schließlich willst Du hart auf Testosteron trainieren und nicht Dein Östrogenspiegel erhöhen! Besser eignen sich Motivationsklassiker wie „Killed by Death“ von Motörhead, „Benutz mich“ von Böhse Onkelz, „You shook me all night long“ von ACDC, usw. Kaue keinen Kaugummi. Zum einen zehrt das nur unnötig Energie auf, die Du für die letzte Wiederholung benötigst; zum anderen kannst Du Dich bei Extrembelastung bzw. der zugehörigen Schnappatmung daran verschlucken. Kein Scherz! Nimm während des Trainings immer etwas Flüssigkeit zwischen den Übungen bzw. Sätzen zu Dir. Fülle dazu etwas Apfelschorle in eine Plastiktrinkflasche um ( Bruchgefahr Glas!). Maximal jedoch 0,5l Flüssigkeit pro Training…-schließlich bist Du zum Trainieren hier und nicht zum Trinken. Übrigens: Die einladende „FitnessLounge“ mit der netten Barkeeperin im aufreizend knappen Tank-Top ist natürlich tabu für Dich! Apropos: Schenke den sekundären Geschlechtsmerkmalen der anwesenden Damenbelegschaft grundsätzlich keinerlei Aufmerksamkeit! Widme Dich denselben erst wieder nach dem Training! Beim Training gilt maximaler Fokus auf den nächsten Satz! Ausnahmen von dieser Regel sind nach einstimmigem Beschluss meines Teams nur dann zulässig, wenn man während des Trainings von Pamela Anderson zu einem kurzfristig anberaumten, privaten Videodreh auf deren Hotelzimmer eingeladen wird. Gibt Dir Dein innerer Schweinehund während der Ausführung einer Übung zu verstehen, dass nun beim besten Willen nichts mehr geht und dass Deine Muskeln schon völlig am Ende sind, dann sag ihm: „Fick Dich!“ …-und mach sogleich noch zwei weitere Wiederholungen! Gleiches gilt, wenn ein brennender Muskelschmerz Dich zum Aufgeben überreden möchte. Konzentriere und fokusiere Dich! Zwischen den Übungen solltest Du nur an den nächsten Satz und die zugehörigen Schmerzen denken, die dich erfreulicherweise Deinem persönlichen Ziel einer massiven Muskelakkumulation näher bringen. Beginnt Dein Hirn sich mit anderen Gedanken zu beschäftigen, dann versuche eine mantra-artige Endlosschleife mit dem Worte-Vierklang: „Ich bin eine Maschine. Ich bin eine Maschine. Ich bin…“ in Deinen Kopf einzuspielen. Testosteron-triefende Sprüche und spottende Kommentare Deiner Trainingspartner haben eine leistungssteigernde Wirkung. Wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, was man darunter versteht bzw. wie das funktioniert, dann bist Du herzlich zu einer Trainingseinheit mit meinem Team eingeladen. Alternativ kannst Du Dir einen Best-of-Zusammenschnitt aller Dirty Harry-Folgen zu Gemüte führen. Seite 4 von 7 Ansonsten sind pulsierende Muskelschmerzen und todeskampfähnliche Mentalzustände während des Trainings ein sicheres Indiz dafür, dass die „Message“ zum Testosteronausstoß in Deinen Muskeln, Deinem Hirn und Deinen Kronjuwelen ankommt. Sei stets bemüht, diese Botschaft gegenüber diesen Protagonisten noch klarer zu formulieren! F. Übersicht schwerer Grundübungen Hinweis: Die Zielmuskelpartien werden nachfolgend nur grob bezeichnet. Schließlich willst Du keine Anatomiestudium absolvieren, sondern effektiven Muskelaufbau praktizieren! Wie so oft im Leben lenken zu viele Details nur unnötig ab. Und wirklich wichtige Details findest Du in diesem Schriftstück unter Ziffer A. Übergeordneter Muskelbereich Brust Übungsbezeichnung Schrägbankdrücken Bankdrücken Nackendrücken kombiniertes Seit- und Frontheben Rücken Klimmzüge, schmaler Parallelgriff Latziehen mit schulterweitem Griff Rudern, beidhändig vorgebeugt Rudern, einhändig aufgekniet Beine & Rumpf Kniebeugen Kniebeuge mit Ausfallschritt rücklings Kreuzheben, ggf. mit gestreckten Beinen Hyperextensions Bein-/ Knieheben, gerade & schräg Bauchpresse, sitzend Zielmuskelpartie - Brust - Schulter - Trizeps - Brust - Trizeps - Schulter - Schulter - Nacken - Trizeps - Schulter - Nacken - oberer Rücken - Bizeps - oberer Rücken - Bizeps - Nacken - Rücken - Nacken - Bizeps - Rücken - Bizeps - Beine - Gesäß - Rücken - Gesäß - Beine - Rücken - Beine - Gesäß - Gesäß - unterer Rücken - Bauch - Bauch G. Trainingspläne Begrifflichkeiten: Eine Trainingseinheit besteht aus mehreren „Übungen“ (z.B. Bankdrücken, Kniebeugen). Eine Übung besteht aus mehreren „Sätzen“ (Ausführungszyklen). Ein Satz besteht aus mehreren „Wiederholungen“ (6 bis 12 Stück). Trainiere 2 bis 3 Mal pro Woche für jeweils 35 bis 45 Minuten. Wenn Du denkst, dass das zu wenig bzw. zu kurz ist, dann nimm mich mal mit. Ich vermittle Dir dann, wie man Albert Einsteins spezielle Relativitätstheorie im Kontext der Trainingszeit interpretieren kann… Seite 5 von 7 Der nachfolgende Wochentrainingsplan ist ein (persönlich präferiertes & zusammengestelltes) Beispiel. Er kann durch Austausch von Übungen aus Ziff. F jederzeit modifiziert werden. Trainingstag 1: „Brust 70% & Rumpf 30%“ (z.B. Samstag) Übungsfolge 1 2 3 4 Übung Schrägbankdrücken Nackendrücken Kniebeuge mit Ausfallschritt rücklings Hyperextensions Anzahl Sätze/ Wiederholungen 5 Sätze a 6 bis 10 Wdh 5 Sätze a 6 bis 10 Wdh 4 Sätze a 8 bis 12 Wdh pro Bein 4 Sätze mit langem Halten und zwischengelagerten Kontraktionssequenzen Trainingstag 2: „Rücken 70% & Rumpf 30%“ (z.B. Montag) Übungsfolge 1 2 3 4 Übung Klimmzüge, schmaler Parallelgriff, ggf. mit angehängtem Zusatzgewicht Rudern, beidhändig vorgebeugt Kreuzheben, ggf. mit durchgestreckten Beinen Bein-/ Knieheben, gerade & schräg Anzahl Sätze/ Wiederholungen 5 Sätze a 6 bis 10 Wdh 5 Sätze a 6 bis 10 Wdh 4 Sätze a 8 bis 12 Wdh 4 Sätze mit langsamer Bewegungsausführung und zwischengelagerten Haltephasen Trainingstag 3: „Brust 50% & Rücken 50%“ (z.B. Mittwoch; ggf. auch mal ausfallen lassen) Übungsfolge 1 Übung Schrägbankdrücken Anzahl Sätze/ Wiederholungen 5 Sätze a 6 bis 10 Wdh 2 Kreuzheben, ggf. mit durchgestreckten Beinen Latziehen mit schulterweitem Griff Bauchpresse, sitzend 3 Sätze a 8 bis 12 Wdh 3 4 4 Sätze a 6 bis 10 Wdh 5 Sätze mit langsamer Bewegungsausführung und zwischengelagerten Haltephasen H. Außerplanmäßige Trainingsreize Um Muskulatur zu neuem Wachstum anzuregen, kann es von Zeit zu Zeit erforderlich sein, einen „außerordentlichen“ Reiz zu setzen. Monotonie ist langfristig hinderlich und führt zu Stagnation. Zur Abwechslung sollten deshalb immer mal wieder spezielle Übungen und/ oder Trainingseinheiten in den aktuellen Standard-Trainingsplan integriert werden. Diese gelegentlichen Überraschungen werden Deine Muskeln hoch erfreuen: Reduktionssatz = beim Bankdrücken ein mittelprächtiges Gewicht (ca. 50-70% des Maximalgewichts) in kleinen Scheiben auflegen und dann im Verlauf der Satzes schrittweise durch einen Trainingspartner Gewicht herunternehmen lassen. Mit dem reduzierten Gewicht führt man die Wiederholungen so lange fort, bis keine weitere eigenständige Wiederholung mehr gelingt. Diese schrittweise Gewichtsreduktion setzt man so lange fort bis man bloß noch die leere Stange bzw. die geringst mögliche Gewichtseinheit bewegt…-und letztlich auch dort der Muskel komplett versagt! Seite 6 von 7 Maximalsatz = sehr kurzer Satz mit lediglich 1-2 Wiederholungen, aber mit sehr viel (!) Gewicht. Ein derartiger Übungssatz veranlasst Dein vegetatives Nervensystem, deutlich mehr Muskelfasern zu aktivieren und hilft Dir bisweilen über psychologisch bedingte „Gewichtsschwellen“ hinweg. Superlangsame Sätze = führe die Übungen mit 30-60% Deines Maximalgewichtes aus, dafür aber sehr langsam (ca. 10 Sekunden pro Bewegungsphase) Negativsätze = hierbei wird die „Negativ“-Bewegung einer Übung mit hoher Intensität durchgeführt. Beim Bankdrücken ist die Stoß-/Hebebewegung die Positivbewegung, welche auf die angepeilten Muskelpartien (Brust) wirkt; beim Klimmzug ist es das Hochziehen. Die Negativbewegung ist dementsprechend die reziproke Senkbewegung (beim Bankdrücken) bzw. die Ablassbewegung (beim Klimmzug). Im Normalfall ist diese Bewegung die „einfachere“ Phase innerhalb des gesamten Bewegungszyklus. Dieses Prinzip verkehren wir nun ins Gegenteil, indem wir diese Negativphase sehr bewusst und langsam durchführen (mindestens 5 Sekunden), die Positivphase hingegen explosiv. Trainingseinheiten mit sehr großer Wiederholungszahl und reduziertem Gewicht ( Kapillarbildung!) Aussetzen = 1-2 Wochen komplette Trainingspause zur vollständigen Erholung Deines Körpers (z.B. nach einem 4-wöchigen Aufklärungseinsatz im afghanischen Hochgebirge). Wenn Du zeitgleich zum Masseaufbautraining an Deiner Definition arbeiten möchtest (z.B. mit Laufen, Radfahren), dann solltest Du grundsätzlich nur im aeroben Belastungsbereich arbeiten. Als grobe „Faustformel“ gilt dabei: Mindestens 35 Minuten pro Kardio-Trainingseinheit und von der Intensität so, dass Du stets noch (mehr oder weniger) bequem durch die Nase atmen kannst. Sofern Dich Dein Körper zur Mundatmung zwingt, kannst Du davon ausgehen, dass Du in den anaeroben Intensitätsbereich überwechselst und somit einem Muskelaufbau entgegenwirkst ( Kortisol, Überbeanspruchung, Verbrennung Muskeleiweiß). Die Ursache für diese unschöne Begleiterscheinung lässt sich einfach erklären: Unser Körper kann Energie aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett gewinnen. Dabei kann er die Energie am schnellsten aus (kurzkettigen) Kohlenhydraten erschließen; am meisten Zeit benötigt die Energiegewinnung aus Fett. Wird unser Körper als perfekte Effizienzmaschine nun schlagartig in eine hohe Belastungsphase geführt und muss das hohe Niveau über längere Zeit halten, dann verbrennt er zunächst die leicht verfügbaren Kohlenhydrate. Sind diese abverbraucht, dann sucht er nach einer alternativen Energiequelle. Hat er keine Zeit zur Erschließung der Fettreserven, so verbrennt er der Einfachheit halber das schneller verwertbare Muskeleiweiß!!! Und letzteres ist im Hinblick auf unsere Ziele mehr als unglücklich. Deshalb sollte ein KardioTraining einerseits mindestens 35 Minuten umfassen, da unterhalb dieser Zeitschwelle überhaupt keine Aktivierung der Fettreserven als langfristiger Energielieferant notwendig ist (…da die verfügbaren Kohlenhydrate regelmäßig ausreichen!). Und durch ein Training im aeroben Bereich (Nasenatmung) stellen wir andererseits sicher, dass der Körper genug Zeit erhält, um im Anschluss an die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten auf die Fettspeicher umzuschalten (…und damit das wertvolle Muskeleiweiß verschont!). Ein Kardiotraining, welches Dein Krafttraining optimal begleitet, setzt also auf eine langsame Aktivierung auf niedrigem Niveau. So stößt Du weder Kortisol aus noch verbrennst Du Deine mühsam erarbeitetes Muskelgewebe. Ein kleiner Motivationsanreiz noch: Muskulatur zählt zum „aktiven“ Körpergewebe, d.h. Dein Muskeln verbrauchen auch im Ruhezustand Energie. Diese Energie ziehen sie in Entspannungs- und Wachstumsphasen gerne aus vorhandenem Körperfett. So kommt es, dass Deine Muskeln quasi im Schlaf an Deiner Definition arbeiten! Und mit einem gelegentlichen Kardio-Training nach den eben dargelegten Grundsätzen versetzt Du diesen Prozessen einen zusätzlichen Impuls! Ein einleuchtender Grund mehr, den Finger aus dem Po zu ziehen, um endlich mit schweren Grundübungen anzufangen! Und tu Dir und der Welt einen großen Gefallen und übergib Deine Waage an den Sperrmüll. Muskelmasse ist Körpergewebe mit sehr hoher spezifischer Dichte, so dass mit anhaltendem Trainingserfolg unweigerlich auch Dein Körpergewicht zunimmt. Doch wen interessiert`s? Die optische Wahrnehmung von Körpergewicht ist eine Frage der Proportion. So besteht der Unterschied lediglich darin, ob Du mit 100kg aussiehst wie ein verunglückter Bratklops oder wie Conan, He-Man & Co. … Und nun: “Shut up and train! No pain, no gain”, Pussy!!! Horrido! Glück auf! Und Glück ab! Pedites pugnas decernent! Dein Kamerad Lars, im Mai 2001 Seite 7 von 7