SCHULPROGRAMM - Gymnasium Sarstedt

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SCHULPROGRAMM - Gymnasium Sarstedt
SCHULPROGRAMM
(Stand: 15. Juli 2008)
Inhaltsverzeichnis
1.
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3.
4.
5.
6.
7.
8.
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13.
14.
15.
LEITBILD
W ARUM EINE SCHULVEREINBARUNG?
BERATUNGSKONZEPT
METHODENKONZEPT
FÖRDERKONZEPT
SOZIALKONZEPT
MEDIENKONZEPT
SCHWERPUNKTKLASSEN
a. Bläserklasse
b. Forscherklasse
BESONDERE SPORTKURSE IN DER OBERSTUFE
FAHRTEN- UND AUSTAUSCHKONZEPTE
SONDERVERANSTALTUNGEN
a. Musik
b. Politik
SCHULE ZUM W OHLFÜHLEN
Freunde und Förderer
a. das Gemeinschaftswerk
b. Landkreis Hildesheim und Stadt Sarstedt
DER SCHÜLERRAT
DER SCHULELTERNRAT
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1. LEITBILD
Als einziges Gymnasium Sarstedts versorgt unsere Schule auch weite Teile des Landkreises Hildesheim sowie einige nahe gelegene Gemeinden der Region Hannover. Mit einem breiten Unterrichtsangebot wollen wir deshalb erreichen, dass unsere Schule das Gymnasium für alle Kinder
und Jugendlichen aus dem genannten Einzugsgebiet sein kann. Unser Gymnasium trägt mit verschiedenen Veranstaltungen zum kulturellen Leben der Stadt Sarstedt bei.
Zur Vorbereitung auf Studium oder Berufsausbildung vermitteln wir einerseits eine breite und vertiefte Allgemeinbildung und ermöglichen andererseits eine individuelle Schwerpunktbildung. Wir
legen Wert auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit von Eltern, Schülerschaft
und Lehrkräften, die sich in der gemeinsamen Gestaltung des vielfältigen Schullebens zeigt.
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Im Folgenden stellen wir unsere LEITGEDANKEN und die angestrebten ZIELE sowie Beispiele für deren Umsetzung im Schulalltag dar. Wir wählen zunächst die Tabellenform, um zu verdeutlichen,
dass Schulentwicklung ein kontinuierlicher Prozess ist, der neuen Anforderungen immer wieder
angepasst werden muss.
Leitgedanken und Zielvorstellungen
Vermittlung von Basiswissen und vertieften Fachkenntnissen
Umsetzung
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Sozialkompetenz
• Teamfähigkeit
• Konflikt- und Kompromissfähigkeit
• Sensibilität
• Solidarität
Methodenkompetenz
• Fähigkeiten zum selbstständigen
Wissenserwerb
• Problemlösungsstrategien
• Lernstrategien
• Kommunikationstechniken
Personale Kompetenz
• Selbstwahrnehmung
• Verantwortungsbewusstsein
• Zuverlässigkeit
• Leistungs- / Lernbereitschaft
Förderung von sprachlichen Interessen
und Begabungen, Internationalität und
Weltoffenheit
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breit angelegte Unterrichtsverpflichtung
(Stundentafel II)
größtmögliche individuelle Fächerkombination
in der Profiloberstufe
Integration außerschulischer Lernmöglichkeiten
(Betriebspraktikum, Exkursionen)
Unterstützung durch Beratungslehrer/in und
Moderatoren
Konfliktmoderation, Mediation
Klassenfahrten, Studienfahrten
Sozialpraktikum
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interne und außerschulische Präsentation von
Lernergebnissen und Handlungsprodukten
Projektunterricht
Methoden-Trainingstage in Klasse 5 - 10
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Schattenspringer – AG
Workshop Auftritt und Wirkung
Schulvereinbarung
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Pflege und Ausbau der Beziehungen zu Partnerschulen in Frankreich, Polen, USA und
Swasiland
Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei
Auslandsaufenthalten
DELF (Französischzertifikate)
Spanisch-AG
Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Sprachwettbewerb Big Challenge
Vorlesewettbewerb
Deutschwerkstatt
Leseclub
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Entfaltung und Förderung musischkünstlerischer Interessen und Fähigkeiten
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Bläserklassen (5/6)
Chöre:
Chorissimo (5 – 6)
PopCHORn (7 – 9)
ChrOssoveR (10 – 13)
Bläserensemble
Big Band
Musikabende
Rock am Gym
Theater-AGs (6 - 8, 9 - 13)
Förderung von gesellschaftswissenschaftlichen Interessen
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Vortragsveranstaltungen für Klassen und Kurse
Workshops
Betriebsbesichtigungen
Teilnahme an Wettbewerben
Forscherklasse
Teilnahme an Wettbewerben
Känguru-Wettbewerb Mathematik
GYSAR Mathematik-Wettbewerb (5 - 7)
Jugend forscht
Schüler experimentieren
Das Ist CHemie
Teilnahme an wechselnden außerschulischen
Projekten
Kooperation mit Grundschulen im Kooperationsverbund Hochbegabtenförderung
Förderung besonderer mathematisch naturwissenschaftlicher Interessen und
Begabungen
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Förderung sportlicher Aktivitäten
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Skikurs des 11. Jgs.
Segelkurs des 12. Jgs.
Jugend trainiert für Olympia
Jazzdance-AG
Tauch-AG
Surf-AG
Mädchenfußball-AG
Schiedsrichter - AG
Tennis-AG
Schulleben unter Mitwirkung von Eltern
und Schülern
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Konzerte
Theateraufführungen
„kleines Fest“
Gottesdienste
Ausstellungen
Vortragsreihe mit außerschulischen Experten
Jahrbuch
Schulball
Sponsorenläufe
Cafeteria (Frühstück, Mittagessen,
Patenklassen
Förderkonzept: Schüler helfen Schülern
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Herstellung motivierender Lern- und
Arbeitsbedingungen
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Überprüfung und Verbesserung der
Qualität der Bildungs- und Erziehungsarbeit
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Erweiterung von Handlungsspielräumen
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Lehrküche
Alters- und interessengerechte Schulhofgestaltung
Bibliothek
Computerräume mit Internetzugang
Konferenzen und Fortbildungen zur Umsetzung
des Schulprogramms
Evaluation: Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung
Kontinuierliche Förderung durch das Gemeinschaftswerk des Gymnasiums Sarstedt e.V.
Unterstützung ausgewählter Vorhaben und Projekte durch Firmen und Verbände
IM FOLGENDEN BESCHREIBEN WIR, AUSGEHEND VON DEN ANGABEN IN DER TABELLE, GENAUER DIE ASPEKTE, DIE DAS SCHULLEBEN DES GYMNASIUM SARSTEDT WESENTLICH PRÄGEN.
2. WARUM EINE SCHULVEREINBARUNG?
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern unterschreiben am Gymnasium
Sarstedt eine Schulvereinbarung.
Ziel und Zweck unserer Vereinbarung lassen sich so beschreiben:
1. Eine Schulgemeinschaft wächst da, wo in einem gelebten Miteinander im Alltag und besonders
auch bei schulischen Veranstaltungen außerhalb des Unterrichts der enge Rahmen der eigenen Familie, Klasse, Fachgruppe überschritten wird aus Interesse für die anderen; zusammen
damit muss auch ein Bewusstsein für gemeinsam geteilte Werte und Ziele wachsen, mit deren
Hilfe wir für unser Handeln Orientierung gewinnen. Dass diese Prozesse insbesondere in der
Schülerschaft gefördert und bewusst gemacht werden, ist integraler Teil der pädagogischen
Aufgabe.
2. Die Schulvereinbarung soll insbesondere in das Gespräch und in die Bewusstseinsbildung über Werte, Ziele, Handlungsorientierungen führen. Insofern ist sie grundsätzlich revidierbar (aber keineswegs beliebig), sofern der Diskurs über diese Themen oder die gelebte Praxis zu
neuen Einsichten führen.
3. Es muss in der Schule und für sie mehr getan werden als das, was der gesetzliche Rahmen
vorsieht. Dazu kann niemand verpflichtet werden. Trotzdem ist das Gelingen der schulischen
Aufgabe abhängig von diesem freiwilligen „Plus“. Freiheit soll dadurch nicht beschnitten, sondern ermöglicht werden.
4. Der verpflichtende Charakter der Schulvereinbarung basiert auf der freien Entscheidung zu
bestimmten Werten, Zielen und Grundregeln für das Zusammenleben, über die es einen möglichst großen Konsens geben sollte, damit neben der Institution Schule (für die es alle notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt) auch eine Schulgemeinschaft wachsen kann.
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3. BERATUNGSKONZEPT
Bisher vorliegende Überlegungen:
Das Beratungskonzept am Gymnasium Sarstedt besteht aus mehreren Modulen, die unterschiedlichen Problemen gerecht zu werden versuchen. Im Laufe ihres „Schullebens“ entstehen für Schülerinnen und Schüler oft Situationen, in denen eine Hilfestellung seitens der Schule sinnvoll, manchmal auch notwendig ist.
1. Beratung von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern hinsichtlich der schulischen Entwicklung
der Kinder
• Informationsveranstaltungen in den Grundschulen der Region
- Vorgestellt wird den Eltern der Drittklässler die Schulform Gymnasium
• Informationsveranstaltung für die Grundschulkinder und deren Eltern
- Vorstellung des Gymnasiums Sarstedt und der vielfältigen Möglichkeiten an dieser Schule, zusätzliche Beratungsveranstaltungen für die Bläser- und die Forscherklassen
• Eingangs-/ Aufnahmeberatungen
- In schwierigen Fällen (soziale Probleme, Realschulempfehlung, Hochbegabung, Leseund Rechtschreibschwäche) Einzelberatung der Schülerinnen und Schüler sowie deren
Eltern bei der Aufnahme, Rücksprache mit der abgebenden Grundschule
• Fortlaufende Beratungen
- Elternsprechtag für die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe im Dezember/November
- Elternsprechtag für die Schülerinnen und Schüler der übrigen Jahrgangsstufen im Februar
- Elternsprechstunden:
Ø Gespräche auf Wunsch der Eltern
Ø Gespräche auf Anregungen durch Lehrkräfte bei schulischen Problemen, z.B. nach
Leistungseinbrüchen (siehe u.a. individuelle Lernentwicklung) bzw. bei sozialen Problemen
• Informationsveranstaltungen zur Sekundarstufe II durch die Jahrgangsstufenleiter
- Informationsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern
- Beratung der Schülerinnen und Schüler im Klassenverband
- Einzelberatung der Schülerinnen und Schüler
- Informationsveranstaltungen in den umliegenden Realschulen für die Schülerinnen und
Schüler mit erweitertem Sekundarstufen II Abschluss
- Einzelberatungen für die Abgänger von den umliegenden Realschulen mit erweitertem
Sekundarstufen II Abschluss
2. Beratung der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der beruflichen Entwicklung
• Zusammenarbeit mit dem zuständigen Arbeitsamt, Informationsveranstaltungen in der
Schule und im Arbeitsamt, Einzelberatungen
• Berufskundlicher Tag am Gymnasium Sarstedt
• Vorbereitung, Betreuung und Nachbereitung des Berufspraktikums
3. Beratung bei sozialen Problemen
• (Sucht-, AIDS-Prävention, psychische Probleme usw.)
4. Beratungen (Konferenzen/Sitzungen) mit Vertretern anderer Schulen
• Beratungen mit den Grundschulen der Region
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- Überblick über die Entwicklung der von den Grundschulen abgegebenen Schülerinnen
und Schüler, Einblick in die Förderpläne
- Abstimmung fachlicher Inhalte (hauptsächlich Deutsch, Mathe, Englisch)
- Abstimmungen hinsichtlich des Projektes Hochbegabung erkennen und fördern
• Beratungen mit den benachbarten Gymnasien, der Realschule sowie der Hauptschule vor
Ort: Regelmäßige Sitzungen zur Abstimmung aktueller Probleme z.B. Schulwechsel, Busproblematik, Organisation der Sekundarstufe II u.a.
4. METHODENKONZEPT
Lebenslanges Lernen, kurze „Halbwertzeit“ von Wissen, Informationsflut, Qualifikationen für das
Berufsleben, all das sind Begriffe, die nicht mehr neu sind und uns dennoch in der Institution Schule immer wieder als Herausforderungen begegnen.
Seit März 2004 widmen sich Kolleginnen und Kollegen der Implementierung von Methodenschulung in unserer Schule. In drei schulinternen Fortbildungen (Methodentraining, Kommunikationstraining, Teamfähigkeit) haben zwei erfahrene Trainer, die das Klippert-Konzept selbst im Schulalltag erfolgreich anwenden, einen Teil des Kollegiums intensiv geschult.
Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 haben bereits die fünften und sechsten Klassen regelmäßig
und erfolgreich nach diesem Konzept trainiert. In Stufe fünf werden drei Workshops von je zwei
Tagen auf das Schuljahr verteilt durchgeführt. Ab Klasse sechs finden die Workshops zweimal pro
Schuljahr statt.
Kolleginnen und Kollegen führen diese Workshops im Tandem durch.
Die Inhalte der Trainingseinheiten im einzelnen:
•
Methodentraining in den Jahrgangsstufen 5 und 6:
Lern- und Arbeitstechniken (Markieren, Strukturieren, Visualisieren, Recherchieren) einüben
•
Kommunikationstraining in den Jahrgangsstufen 7 und 8:
Redeanlässe schaffen, miteinander kommunizieren, vortragen, überzeugend argumentieren und diskutieren
•
Teamfähigkeit in den Jahrgangsstufen 9 und 10:
Systematische Weiterentwicklung der Gruppenarbeit (Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Flexibilität, Problemlösungsprozesse, …)
In der Jahrgangstufe 11 arbeitet zurzeit der Schauspieler und Regisseur Bengt Kiene mit den Jugendlichen. Insbesondere für die Bewerbungsphase werden die Persönlichkeitsaspekte Auftritt und
Wirkung in einem eintägigen Workshop trainiert. Dabei stehen Körpersprache und -haltung, Stimme, Mimik und Gestik im Mittelpunkt.
5. FÖRDERKONZEPT
Das Gymnasium Sarstedt bietet Schülerinnen und Schülern mit besonderen Interessen und Begabungen ebenso wie solchen mit Lerndefiziten verschiedene Fördermöglichkeiten.
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1. Entwicklung und Förderung besonderer Interessen und Begabungen
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Das Gymnasium Sarstedt bildet gemeinsam mit mehreren Grundschulen der Region einen Hochbegabtenverbund. In klassen- und auch schulformübergreifenden Arbeitsgemeinschaften werden hier Kinder gefördert, für deren Wissensdurst das normale Unterrichtsangebot nicht ausreicht.
In den Schwerpunktklassen (Bläser und Forscher) erhalten ganze Klassengemeinschaften
spezifische Zusatzangebote.
Die Teilnahme an Wettbewerben in den Sprachen, in Sport, Mathematik sowie in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften gibt Einzelnen und Gruppen die Möglichkeit, sich
besonders zu engagieren.
Einzelne Schülerinnen und Schüler der Oberstufe besuchen neben der Schule bereits
Vorlesungen an der Leibniz – Universität Hannover. („Juniorstudium“)
Weitere vielfältige Möglichkeiten auch zur Einzelförderung bieten die Arbeitsgemeinschaften.
2. Förderung bei Defiziten: „Schüler helfen Schülern“
Schülerinnen und Schülern, die zeitweilig Probleme haben, im Unterricht erfolgreich mitzuarbeiten, bietet dieses Projekt Hilfen an, mit dem Ziel, ihnen den Verbleib in der Klasse zu ermöglichen.
In Kleingruppen von zwei bis drei Kindern, die möglichst aus einer Klasse stammen, wird für
die Jahrgänge 5 bis 7 in den Fächern Mathematik, Englisch, Französisch und Latein ein qualifizierter Förderunterricht angeboten, erteilt von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen
9 bis 13. Diese „Mentoren“ müssen, bevor sie einen Vertrag erhalten, ihre Qualifikation nachweisen, indem sie sich für ein bestimmtes Fach schriftlich bei der für das Programm verantwortlichen Lehrkraft bewerben.
3. Begleitung von „Quereinsteigern“ und Wiederholern
Seit einigen Jahren haben Haupt- und Realschüler, die einen bestimmten Notendurchschnitt
im Zeugnis erreichen, das Recht, in die nächsthöhere Schulform zu wechseln. Die folgenden
Maßnahmen sollen diesen Schülerinnen und Schülern den Übergang erleichtern:
•
•
•
Gespräch des Schul- oder Stufenleiters mit den Erziehungsberechtigten und der Schülerin
/ dem Schüler vor der Aufnahme
Gespräch der klassenleitenden Lehrkraft mit den Erziehungsberechtigten und der Schülerin / dem Schüler ein bis zwei Wochen nach der Aufnahme. Ziel: Feststellung, ob in bestimmten Fächern Förderbedarf besteht.
Bei Bedarf Einbindung der Schülerin / des Schülers in das Förderprogramm „Schüler helfen Schülern“ und / oder Erstellung eines Förderplans.
4. Förderung von Deutsch als Zweitsprache (und Muttersprache)
Es gibt etliche Schülerinnen und Schüler, die aus Elternhäusern kommen, in denen Deutsch
nicht die „Muttersprache“ ist. Häufig merken wir dies erst dann, wenn Probleme bei Formulierungen auftauchen oder ein Kontakt mit den Eltern hergestellt wird. So sind z.B. viele Familien mit Migrationshintergrund schon jahrelang in Deutschland und besitzen die deutsche
Staatsangehörigkeit. Trotzdem ist den schriftlichen Arbeiten dieser Kinder manches Mal anzumerken, dass zu Hause nicht immer Deutsch gesprochen wird.
Ihnen wird in klassen- oder auch jahrgangsübergreifenden Kursen gezielt Zusatzunterricht
angeboten, der nach Möglichkeit von Fachlehrkräften erteilt wird.
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Inwieweit die Fördermaßnahmen auf Kinder ausgedehnt werden können, die trotz deutscher
Muttersprache durch mangelnde Sprachkompetenz auffallen, bleibt zu prüfen. In Einzelfällen
bieten wir in dem Programm „Schüler helfen Schülern“ auch Rechtschreibkurse an.
5. Förderung bei motorischen Defiziten
•
Sportlehrern fallen vermehrt Kinder auf, die motorische Defizite aufweisen. Hier sollten
besonders für Fünft- und Sechstklässler Sportförderkurse eingerichtet werden. In der
Fachgruppe Sport wird derzeit über die Einrichtung eines solchen Kurses nachgedacht.
Durch das große Angebot an Sport - AGs und nicht zuletzt durch die Neugestaltung unseres
Schulhofs mit dem neuen Klettergerüst und dem weiteren Ausbau der Sport- und Spielflächen versuchen wir aber schon jetzt, die Bewegungsfreude der Kinder zu wecken, um so motorischen Defiziten entgegen zu wirken.
6. SOZIALKONZEPT
Es gehört zum Bildungsauftrag der Schule, Schülerinnen und Schüler zu sozialer Verantwortung
und zu humanem Handeln zu erziehen.
Aus diesem Grund arbeitet das Gymnasium Sarstedt seit einigen Jahren an einem alle Jahrgangsstufen umfassenden Konzept, das diesem Bildungsauftrag gerecht wird und das Ziel hat, junge
Menschen zu befähigen, ihre Identität zu bilden und verantwortlich für sich selbst und andere zu
handeln.
Folgender Gesamtplan ist erstellt worden:
Klassenstufe 5:
•
•
Klassenstufe 6:
•
Schattenspringer-AG zur Ich-Stärkung besonders zurückhaltender
Schülerinnen und Schüler.
Patenschaften durch ältere Schülerinnen und Schüler.
•
„Konflikte selber lösen“ zweitägiges Training zur Konfliktbewältigung
Ausbildung von Streitschlichtern
Klassenstufe 8:
•
zweitägige Veranstaltung zur Sucht-Prävention
Klassenstufe 10:
•
Sozial-/Betriebspraktikum
Besondere Arbeit im Bereich Sozialkompetenz/Konfliktlösung:
• Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Konfliktlotsen:
Seit 2002 werden in jedem Schuljahr Schülerinnen und Schüler zu Konfliktlotsen / Streitschlichtern ausgebildet. Momentan arbeiten in dieser Gruppe 23 Schülerinnen und Schüler,
die von zwei Kolleginnen und Kollegen ausgebildet und betreut werden.
• Schulmediatoren:
Insgesamt sieben Lehrerinnen und Lehrer haben eine Ausbildung im Bereich Schulmediation absolviert und führen sowohl das Training zur Konfliktbewältigung in Klasse 6 als auch
die Ausbildung und Betreuung der Streitschlichter durch.
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• Intervention in Mobbing-Fällen:
Zwei ausgebildete Kolleginnen arbeiten auf Anfrage von Mobbing-Opfern oder Kolleginnen
und Kollegen mit Opfern und Tätern in besonders gravierenden Mobbing-Fällen.
Das Gymnasium Sarstedt ist Mitglied im „Netzwerk sozialkompetente Schule“ der Region Hildesheim und hat die Auszeichnung „Wertevolle Schule“ erhalten.
7. MEDIENKONZEPT
Bisher vorliegende Stichworte: IT-Kurs in Klasse 5, 10-Finger-Schreiben, Problematik des Chattens, Homepage, Netzwerk-AG
8. SCHWERPUNKTKLASSEN
a. Bläserklasse
Die Förderung musischer Interessen und Fähigkeiten im Rahmen einer „Bläserklasse“ besteht seit
dem Schuljahr 2004/05.
Interessierte Kinder entscheiden sich bei der Anmeldung am Gymnasium Sarstedt für das Projekt
„Bläserklasse“, in dem sie in den folgenden zwei Jahren ein Blasinstrument verpflichtend lernen.
Musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Statt des laut Stundentafel vorgesehenen Musikunterrichts wird in der Bläserklasse „vom ersten
Ton an“ das Zusammenspiel im Orchester geübt. Wie in einem Sinfonischen Blasorchester gibt es
Querflöten, Klarinetten, Saxofone, Trompeten, Posaunen, Euphonien und eine Tuba.
Ziele des Musizierens in der Bläserklasse sind
eine solide Basis in der musikalischen Erziehung und im Klassenmusizieren zu legen,
•
die Entwicklung von positivem Lernverhalten für andere Fächer zu fördern,
•
das Sozialverhalten und die Persönlichkeit der Kinder zu fördern,
•
der Nachwuchsbildung für alle Musikgruppen in Sarstedt und Umgebung zu dienen sowie
•
eine attraktive Zielperspektive in der Bläserklassen-AG (ab Klasse 7) oder der Schul•
Bigband (ab Klasse 9) zu ermöglichen.
Die Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse haben insgesamt drei Stunden Musikunterricht in
der Woche, von denen zwei Stunden als Orchesterprobe stattfinden. Geleitet werden diese Orchesterstunden von einer Musiklehrkraft des Gymnasiums.
Hinzu kommt eine weitere Stunde Instrumentalunterricht donnerstags in der 5. bzw. 6 Stunde in
den jeweiligen Instrumentengruppen, der von Lehrkräften der Musikschule Laatzen in den Räumlichkeiten des Gymnasiums erteilt und den Schülerinnen und Schülern als AG-Stunde angerechnet
wird.
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In den zwei Jahren der Zugehörigkeit zur Bläserklasse erhält jeder Schüler bzw. jede Schülerin ein
Instrument auf Leihbasis, dessen Zuordnung mit Hilfe der Instrumentallehrkräfte der Musikschule
erfolgt. Ausschlaggebend sind dabei die Wünsche der Schülerinnen und Schüler und ihre Eignung
für das Instrument.
Die monatliche Gebühr für das Projekt Bläserklasse beträgt 35 Euro. Darin enthalten sind
die Bereitstellung des Instruments,
•
die Unterrichtsgebühr für den Instrumentalunterricht in Kleingruppen bei den Musikschul•
lehrkräften aus Laatzen und die
Instrumentenversicherung und –wartung.
•
Eine Fortsetzung des gemeinsamen Musizierens ist den Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 in
der Bläserklassen-AG „Sarstedt Winds“ möglich, die von zwei Lehrkräften im Team (Sarstedt/Laatzen) geleitet wird. Die Voraussetzungen für ihre Teilnahme sind die Anschaffung eines
schülereigenen Instruments sowie die Fortführung eines qualifizierten Instrumentalunterrichts.
b. Forscherklasse
Ab dem Schuljahr 2007 / 08 gibt es am Gymnasium Sarstedt als zusätzliches Unterrichtsangebot
eine „Forscherklasse“, die interessierten Schülerinnen und Schülern des fünften Schuljahrgangs
offen steht. Zu ihrer Teilnahme sind naturwissenschaftliche Vorkenntnisse nicht erforderlich.
Ziel dieser Klasse ist ein naturwissenschaftlicher Unterricht, der das Interesse der Schülerinnen
und Schüler an Naturvorgängen aufgreift, ihnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit Naturphänomenen ermöglicht und Freude an der Natur und ihrer Erforschung vermittelt.
Dazu gehören die altersgemäße Anwendung naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden und die
geeignete Präsentation und Reflexion der Ergebnisse.
Die „Forscherklasse“ ermöglicht ein abgestimmtes Arbeiten der Fächer Physik, Biologie und Chemie. Es geht dabei nicht um die Ausweitung der zu behandelnden Unterrichtsthemen, sondern um
eine experimentell forschende Vertiefung der curricular vorgegebenen Inhalte.
Die Forscherklasse ist auf zwei Jahre angelegt (Jahrgangsstufe 5 und 6), in denen die Kinder alle
zwei Wochen zwei zusätzliche Stunden Forscherunterricht erhalten, der an einem festen Nachmittagstermin stattfindet.
Da diese zusätzliche Stunde als AG-Stunde angerechnet wird, absolvieren die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der „Forscherklasse“ damit bereits einen Teil der bis Klasse 10 zu erbringenden
AG-Stunden.
Zur Deckung der Unkosten wird von den Eltern, deren Kinder die Forscherklasse besuchen, ein
Halbjahresbeitrag von 25 Euro erhoben. Zusätzlich müssen die Kinder einmalig eine Grundausstattung im wert von ca. 20 Euro erwerben.
9. BESONDERE SPORTKURSE IN DER OBERSTUFE
In der Kursstufe der gymnasialen Oberstufe müssen die Schülerinnen und Schüler gemäß den Belegungsverpflichtungen in jedem der vier Kurshalbjahre einen sportpraktischen Kurs belegen. Dabei müssen zwei Kurse dem Erfahrungs- und Lernfeld A, die anderen beiden Kurse dem Feld B
zuzuordnen sein. Kursen des Erfahrungs- und Lernfeldes A liegt primär eine Bewegungsidee zugrunde, wobei das individuelle sportliche Handeln im Vordergrund steht. Kursen des Erfahrungsund Lernfeldes B liegen Spielideen zugrunde, wobei partner- und gemeinschaftsbezogenes sportliches Handeln den Schwerpunkt bildet.
Die besonderen Kurse in diesem Kursangebot sind die Kurse Ski und Segeln. Da hier viele unserer Schülerinnen und Schüler keinerlei Vorerfahrungen haben, richten sich beide Kurse auch in
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erster Linie an Anfänger in diesen Sportarten. Wir versuchen, ihnen hier zahlreiche neue Bewegungserfahrungen zu ermöglichen, damit sie ihr individuelles Bewegungsrepertoire erweitern können. Dabei haben wir uns bewusst für das Angebot dieser Sportarten in Form eines benoteten
Sportkurses und nicht z.B. in Form einer AG oder Freizeit entschieden, da wir uns so eine größere
Ernsthaftigkeit und höhere Motivation der Schülerinnen und Schüler beim Erlernen der für sie neuen Sportart erhoffen. Der Erfolg unseres Konzeptes zeigt sich z.B. daran, dass es in jedem der
bisher durchgeführten Kurse einer großen Teilnehmerzahl gelungen ist, sehr große Lernfortschritte
zu erzielen und dass eine durchaus beachtliche Anzahl von ihnen eine dieser Sportarten in ihrer
Freizeit weiterbetreibt.
10. FAHRTEN- UND AUSTAUSCHKONZEPTE
Bisher vorliegende Aussagen / Überlegungen:
Durchführung von Schulfahrten
Am Gymnasium Sarstedt werden folgende Schulfahrten durchgeführt:
(Beschluss des Schulvorstandes vom 07. Juli 2008)
§
§
§
eine Fahrt in Klassenstufe 5 oder 6,
eine Fahrt in Klassenstufe 7 - 9,
eine Studienfahrt im 11. Jg. [bei Abitur nach 12 Jahren, solange im 12. Jg.]
Grundsätze zur Durchführung von Klassenfahrten:
1. Schulfahrten sind Schulveranstaltungen, mit denen definierte Bildungs- und Erziehungsziele
verfolgt werden.
2. Die Klassenleiter haben das Vorschlagsrecht bzgl. des Termins, des Ziels und der Durchführung der Fahrt. Bei den Klassenleitern liegt auch die Entscheidung, die möglichst imKonsens
mit ihren Schülern und deren Erziehungsberechtigten erfolgen sollte.
3. Den Klassenleitern wird freigestellt, ob sie nur mit ihrer Klasse oder gemeinsam mit anderen
Klassen fahren möchten.
4. Der Kostenrahmen der Fahrt wird in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten abgesprochen. Als Richtwerte können die Fahrpreise der Pauschal - Angebote der DB herangezogen werden.
5. Bei den Schulfahrten der 7. und 8. Klassen soll auf eventuelle Austauschprogramme Rücksicht genommen werden.
6. Vor der ersten Konferenz des Schuljahres erfolgt bei den Klassenleitern eine Abfrage zu Termin und Ziel der Schulfahrt in ihrer Klasse. Die erste Gesamtkonferenz beschließt den Fahrtenplan.
Grundsätze zur Durchführung von Studienfahrten
(Beschluss der Gesamtkonferenz vom 15. März 2007)
1. Die Ausschreibung der Fahrten erfolgt angebunden an ein Schulfach und einen Kurs. Die
Teilnahme wird auch Schülerinnen und Schülern ermöglicht, die diesen Kurs nicht besuchen.
2. Bei einer kursübergreifenden Zusammensetzung der Teilnehmer erfolgt eine angemessene
Vorbereitung außerhalb des Unterrichts.
3. Es sollte möglichst eine Studienfahrt mit geringeren Kosten angeboten werden.
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4.
Bei der Planung sollten Rücktrittsklauseln vereinbart werden, falls Abgänger oder Wiederholer nicht an der Studienfahrt teilnehmen können.
Termine:
(Abitur nach 13 Jahren)
• Skikurs in 12/1
• Studienfahrt in 12/2
• Segelkurs in 13/1
(Abitur nach 12 Jahren)
• Skikurs in 11/1
• Studienfahrt in 11/2
• Segelkurs in 12/1
USA-Austausch mit der Mansfield Middle School, Connecticut
Im Rahmen der Förderung interkultureller Fähigkeiten führt das Gymnasium Sarstedt einen Schüleraustausch mit einer Schule in den USA durch. Es ist die Mansfield Middle School in Connecticut.
An dieser Schule werden die Klassen 5 bis 8 unterrichtet. Das Umfeld der amerikanischen Partnerschule ist durch die im Ort ansässige University of Connecticut (UCONN) geprägt.
Die Mansfield Middle School hatte einen 14-jährigen intensiven Kontakt mit der Krüger-AdornoSchule in Elze und wir konnten diesen Austausch im Jahr 2006 übernehmen. Eine Gruppe von 24
amerikanischen Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klassen sowie zwei Kolleginnen und ein
Kollege besuchten das Gymnasium Sarstedt im Herbst 2006. Im Oktober 2007 erfolgt der Gegenbesuch mit 20 Schülerinnen und Schülern. Im jährlichen Wechsel ist eine Fortsetzung des Austausches geplant. Unterstützung findet der Schüleraustausch durch GAPP (German-American Partnership Program), ein Programm des Pädagogischen Austauschdienstes der Kultusminister Konferenz.
Die Schülerinnen und Schüler wohnen in den Familien der betreuenden Schülerinnen und Schüler
der Partnerschule. Um möglichst alle an diesem Programm interessierten Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Gastgeberschule teilhaben zu lassen, gibt es zusätzliche „Schulbetreuer" (school
hosts), die die Austauschschüler mit in den Unterricht nehmen oder am Nachmittag zu sich nach
Hause einladen können und die an den verschiedenen gemeinsamen schulischen Aktivitäten teilnehmen.
Neben dem regelmäßigen Besuch des Schulunterrichts findet ein Programm statt, dass sowohl
kommunikative als auch kulturelle Elemente schwerpunktmäßig anbietet. In Form von Tagebüchern, die die jeweiligen Austauschschüler führen, werden Aspekte des interkulturellen Lernens
dokumentiert.
11. SONDERVERANSTALTUNGEN
a. Musik
Es ist die Aufgabe des Musikunterrichts des Gymnasiums, den Schülerinnen und Schülern durch
Begegnung und bewusste Auseinandersetzung mit unterschiedlicher Musik und durch Steigerung
ihrer Erlebnisfähigkeit und Freude im Umgang mit Musik Möglichkeiten sinnvoller Lebensgestaltung, der Entwicklung von Wertvorstellungen und der Orientierung in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu erschließen.
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Die Fachgruppe Musik im Gymnasium Sarstedt trägt diesem Anspruch Rechnung, indem sie regelmäßig
1. außerschulische Orte besucht
• Opernbesuche nach unterrichtlicher Vorbereitung
• Führungen durch das Opernhaus Hannover bzw. das Stadttheater Hildesheim
• Gamelan-Workshop im Landesmuseum Hannover
• Konzerte des Kulturrings Hildesheim und anderer Veranstalter;
2. professionelle Musikerinnen und Musiker einlädt, bisher
• Jazz-Combo „Bob Cats“
• Workshop mit der a-Capella-Gruppe MAYBEBOP
• „Zeitgenössische Musik in der Schule“ – ein jährlich wechselndes Projektangebot
hannoverscher Musikerinnen und Musiker in Zusammenarbeit mit der Sparkassenstiftung Hannover;
3. den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, musikalische Bühnenauftritte selbstständig zu organisieren, vorzubereiten und durchzuführen
(Auftritte beim „Kleinen Fest in großer Schule“; das Rockkonzert „Rock am Gym“ mit mehreren Bands).
b. Politik
Das Interesse am politischen „Tagesgeschäft“ geht in den letzten Jahren kontinuierlich zurück:
• Von „Politikverdrossenheit“ ist immer wieder und immer öfter zu hören und zu lesen.
• Die „größte Partei“ bei vielen Wahlen ist mittlerweile die der Nichtwähler.
• Speziell viele Jugendliche nehmen „Tagespolitik“ oft nur nebenbei wahr, wenn überhaupt.
Erstaunlicherweise steht dies im Kontrast zu der Entwicklung gesellschaftlicher und politischer Prozesse, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern durchaus als krisenhaft, teilweise sogar als bedrohlich wahrgenommen werden. Stichworte hierzu lauten: Globalisierung, Arbeitslosigkeit, Unsicherheit der sozialen Sicherungssysteme, ökologische Problematik usw.
Eine Ursache für diese widersprüchlich erscheinende Tendenz ist sicherlich die Tatsache, dass
„die Politiker“ mittlerweile oft als „abgehoben“ empfunden werden. Es entsteht das Gefühl, von den
politischen Entscheidungsträgern nicht mehr wahr- und ernst genommen, sondern allenfalls im
Vorfeld einer Wahl als „Stimmlieferant“ umworben zu werden.
Die Konsequenz daraus zu ziehen, heißt auch: Politische Bildung in der Schule muss über „den
Unterricht“ hinausgehen. Die Diskrepanz zwischen dem Gefühl, selbst „machtlos“ zu sein, und der
Vermutung, die Entscheidungen würden nur von „denen da oben“ getroffen, muss tendenziell aufgebrochen werden.
• Dies kann geschehen durch persönliche Begegnungen mit Menschen, die „auf beiden Seiten“ gestanden haben oder stehen.
• Dies kann weiterhin geschehen durch ein Kennenlernen der Institutionen „vor Ort“, also
auch durch eine nicht zu unterschätzende „sinnliche Wahrnehmung“ der Arbeitsbedingungen und organisatorischen Verhältnisse, in denen die „politische Klasse“ arbeitet.
Deshalb finden am Gymnasium Sarstedt immer wieder Sonderveranstaltungen statt.
Wir laden Zeitzeugen ein, die vor Schülergruppen über ihre geschichtlichen Erfahrungen berichten.
Bisher haben z.B. durch das NS-Regime Verfolgte wie auch DDR-Dissidenten vormittags vor einem gesamten Jahrgang referiert.
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Wir laden auch Mitarbeiter der Landtagsfraktionen ein, ebenso Referenten des Verfassungsschutzes. Schülergruppen besuchen den Niedersächsischen Landtag, den Bundestag oder die europäischen Institutionen.
Wir arbeiten zusammen mit Theatergruppen, die in ihren Aufführungen historische Ereignisse oder
eine politische Problematik thematisieren.
In diesem Kontext ist schließlich auch die abendliche Vortragsreihe zu erwähnen. Zweimal im Jahr
referieren in einer öffentlichen Veranstaltung der Schule Experten auf verschiedenen Gebieten über Themen, die häufig im soziologischen oder politischen Bereich angesiedelt sind.
Mit diesen „Bausteinen“ hoffen wir dazu beizutragen, dass das Bewusstsein für die Vielschichtigkeit
politischer Handlungsfelder geweckt und das Interesse daran gestärkt wird. Vielleicht kommt es ja
auch bei der einen oder dem anderen zu der Einsicht, dass Engagement sich manchmal doch
lohnt...
12. SCHULE ZUM WOHLFÜHLEN
Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule sollen sich in den Pausen wohl fühlen und regenerieren können. Damit kommt der Gestaltung des Schulhofs und der Cafeteria, insbesondere für die
Mittagspause, besondere Bedeutung zu.
In Zusammenarbeit mit dem Schülerrat findet zur Zeit die Erweiterung und Umgestaltung des
Schulgeländes statt.
Seit Sommer 2006 verfügt das Außengelände über eine große Kletterpyramide, die als besonderes
Bewegungsangebot für die Jahrgänge 5 bis 7 attraktiv ist. Die bereits vorhandenen Fußball- und
Basketballfelder werden durch ein neues multifunktionales Spielfeld
und einen BeachVolleyballbereich ergänzt.
Die Ruhezone im Außenbereich ist vornehmlich für die Oberstufe gestaltet. Danach folgen Kletterwände für alle Altergruppen an den Außenwänden der Sporthalle.
In den beiden großen Pausen gibt es neben dem Angebot am Kiosk des Hausmeisters in der Cafeteria selbst belegte Brötchen und weitere Backwaren zu kaufen.
Die Cafeteria bietet an mehreren Tagen in der Woche ein gesundes, abwechslungsreiches und
schülergerechtes Mittagessen an, das ein externer Anbieter zur Verfügung stellt. Unter drei Menus
wählen die Schüler aus. Die Ausgabe erfolgt durch ehrenamtlich tätige Eltern.
Die bislang knappe Kapazität von 40 Sitzplätzen in der Cafeteria konnte durch einfache Sitzgarnituren um ca. 60 Plätze erhöht werden. Diese werden noch durch neue, stabile und multifunktionale
Garnituren ersetzt, damit ein komfortables Sitzen für alle Mittag essenden Schülerinnen und Schüler im Cafeteriabereich möglich ist.
13. FREUNDE UND FÖRDERER
a. Das Gemeinschaftswerk Gymnasium Sarstedt e.V.
Das Gemeinschaftswerk wurde 1975 - bald nach der Gründung der Schule - ins Leben gerufen. Es
unterstützt das Gymnasium bei Vorhaben, die aus dem Schuletat selbst nicht finanziert werden
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können. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Schwerpunkte der Förderung immer wieder neu
gesetzt werden und eine Einseitigkeit vermieden wird. So wurde neben regelmäßigen Zuwendungen an die Schulbibliothek ein großer Teil der technischen Ausstattung des Gymnasiums zur Verfügung gestellt, z.B. Computer und Displays für die grafikfähigen Taschenrechner. Außerdem konnte ein Theatervorhang angeschafft und die Hälfte der Summe für das große Klettergerüst auf dem
neugestalteten Schulhof aufgebracht werden. Einen wesentlichen Anteil zum Schulleben in den
vergangenen Jahren konnte das Gemeinschaftswerk dadurch beitragen, dass es zwei Klassensätze an Blasinstrumenten vorfinanziert und dadurch die Einrichtung der Bläserklassen ermöglicht hat.
Daneben werden regelmäßig die verschiedensten Arbeitsgemeinschaften aus allen Bereichen gefördert. Dazu gehört die jährliche Übernahme der Buskosten für die Vorbereitungsfreizeit der Weihnachtskonzerte, die auf dem Wohldenberg stattfindet, und die Anschaffung zweier Trikotsätze, die
die Schulmannschaften in überschulischen Wettbewerben tragen. Daneben steht das Gemeinschaftswerk immer bereit, eventuell anfallende Kosten für die Vortragsreihe namhafter Referenten
im Gymnasium zu übernehmen.
Durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein, dem Lehrerkollegium und der Schulleitung konnte eine hohe Mitgliederzahl unter den Eltern erreicht werden. Durch ihre Beiträge wird
das Gemeinschaftswerk auch in Zukunft in der Lage sein, mit weiteren Projekten das Schulleben
zu fördern und die Ausstattung des Gymnasiums zu verbessern.
b. Landkreis Hildesheim und Stadt Sarstedt
Gegen Ende der 60iger Jahre waren die Hildesheimer Gymnasien immer weniger in der Lage, die
steigende Anzahl von Schülerinnen und Schülern insbesondere aus den ländlichen Bereichen des
Landkreises Hildesheim aufzunehmen. So beschloss der zuständige Kreistag am 28. Mai 1971 die
Gründung eines neuen Gymnasiums. Die Wahl fiel auf Sarstedt als Standort. Bereits im September
desselben Jahres nahm die neu gegründete Schule ihren Unterricht auf. Schülerinnen und Schüler
aus Sarstedt selbst, aus Elze und dem Gebiet Nordstemmen – Schulenburg – Pattensen sowie aus
den Gemeinden Algermissen und Lühnde wurden den fünften Klassen des Gymnasiums Sarstedt
zugeteilt. Diese Einteilung beschreibt auch heute noch die Region, für deren Kinder sich unsere
Schule verpflichtet fühlt. In der Zwischenzeit haben mehr als 2.500 Jugendliche ihre Abiturprüfung
am Gymnasium Sarstedt abgelegt.
In den vergangen fast vier Jahrzehnten ist der Landkreis Hildesheim seinen Verpflichtungen als
Schulträger in hervorragender Weise nachgekommen. In mehreren Bauabschnitten ist ein großzügig geplanter Gebäudekomplex entstanden, der aus dem dreigeschossigen Hauptgebäude, den
beiden Seitentrakten für die Naturwissenschaften bzw. für die Fächer Kunst und Musik, der Pausenhalle, dem Sekundarstufen II – Bereich, der Verwaltung sowie der Sporthalle besteht.
Im Hauptgebäude sind in den beiden Obergeschossen neben einigen Fachräumen alle Klassenräume untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich die Schulstraße mit angrenzender Cafeteria. In
den beiden Seitentrakten sind die Fach- und Vorbereitungsräume für die Naturwissenschaften und
die Musik bzw. die Kunst. Alle Fachsammlungen sind dank der Unterstützung des Schulträgers
modern ausgestattet. Ferner verfügt die Schule über eine große Arbeitsbibliothek, die aufgrund der
mehr als 12.000 Bücher und anderer Medien sowie des für die Schülerinnen und Schüler frei zugänglichen Internetzuganges stark frequentiert wird. Sie liegt wie zwei der drei Computerräume im
Sekundarbereich II.
Der gesamte Gebäudekomplex ist von großen Grünflächen umgeben, in die der schuleigene
Sportplatz integriert ist.
Die Stadt Sarstedt hat, obwohl sie nicht Schulträger ist, „ihr Gymnasium“ stets nach Kräften unterstützt. Ohne diese Hilfen wären zahlreiche Projekte wie z.B. der Bau der Cafeteria und die Umges15
taltung des Schulhofs nicht möglich gewesen. Die Cafeteria ist in den Pausen und zur Mittagszeit
das Zentrum der Schule. Der neugestaltete Schulhof bietet den Schülerinnen und Schülern aller
Jahrgangsstufen ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich vom Unterricht zu erholen. Bei den
Jüngeren sind die Ballspiele und das Klettern am Gerüst bzw. der Kletterwand besonders beliebt.
Die Älteren bevorzugen den ruhigeren Bereich im Grünen.
14. DER SCHÜLERRAT
Ziel unseres Schülerrates ist es, allen Schülerinnen und Schülern, die sich engagieren wollen, eine
Möglichkeit zur aktiven Gestaltung des Schullebens zu geben. Jede engagierte Schülerin und jeder
Schüler hat neben den Klassensprecher/innen die Möglichkeit, im Schülerrat mitzuwirken.
Dieses freiwillige Engagement bedeutet für uns neben der Anwesenheit bei Konferenzen auch die
Organisation und Durchführung von außerschulischen Aktivitäten.
Neben dem bewährten Schulball und dem Konzert „Rock am Gym“ organisieren wir regelmäßig
Spendenaktionen, Projektwochen und weitere Veranstaltungen. Um diese planen und koordinieren
zu können, treffen sich alle Mitglieder mindestens einmal im Monat zu Schülerratssitzungen. Zusätzlich fahren wir mit einem Teil unserer Mitglieder jährlich auf ein selbstgestaltetes Seminar, um
uns auf unsere Aufgaben im folgenden Schuljahr vorzubereiten.
Durch Spendenaktionen konnten wir uns bereits finanziell an der Neugestaltung des Schulhofes
beteiligen und Patenschaften unterstützen. Um unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, haben wir eine Energie- und Müllaktion ins Leben gerufen, die nicht nur finanzielle Ersparnisse zur
Folge hat, sondern auch das Umweltbewusstsein der Schülerinnen und Schüler fördert.
Die jüngeren Klassen werden durch ältere Schülerinnen und Schülern in unserem Patensystem
betreut. Dies fördert die Integration in die Schule und die Klassengemeinschaft.
Der Schülerrat bietet somit eine vielfältige Plattform für Partizipation und stellt zusammen mit der
Elternvertretung zusätzlich ein Gleichgewicht zur Schulleitung dar.
15. DER SCHULELTERNRAT
Der Schulelternrat wird gebildet aus den beiden Elternvertretern aller Klassen der Jahrgänge 5 -11
und zwei Eltern, die jeweils einen Oberstufenjahrgang repräsentieren.
Der Schulelternrat wählt im Zweijahresturnus seine/n Vorsitzende/n, zwei Stellvertreter und drei
Beisitzer.
Achtzehn Eltern aus dem Schulelternrat sind Mitglieder der Gesamtkonferenz, daneben nehmen an
jeder Fach- und Klassenkonferenz dafür gewählte Eltern teil. Außerdem werden zwei Delegierte an
den Kreiselternrat entsandt.
Drei- bis viermal im Jahr werden Schulelternratssitzungen einberufen, auf denen neben aktuellen
Fragen auch übergreifende Probleme behandelt werden und gemeinsam versucht wird, Lösungen
zu finden.
So hat sich der Schulelternrat in den vergangenen Jahren unter anderem dafür eingesetzt, die Organisation der Elternsprechtage zu verbessern und Richtlinien für die Durchführung von Schulfahrten aufzustellen.
Eltern sind Teilnehmer aller Kommissionen und Arbeitsgruppen innerhalb der Schule, in denen z.B.
die Schulhofgestaltung geplant, die Schulvereinbarung formuliert und das Schulprogramm erarbeitet wurde.
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Dazu sorgen Eltern für das leibliche Wohl beim Kleinen Fest, dem Informationstag für zukünftige
Schüler und während der Einschulung.
Für den im Rahmen der Eigenverantwortlichen Schule einzurichtenden Schulvorstand werden nach
dem 1.8.2007 vier Eltern und vier Stellvertreter gewählt.
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