Lied von Tautenhain

Transcription

Lied von Tautenhain
Lied von Tautenhain
In Tautenhain ein Landser stand,
gestützt auf die Knarre, den Blick in den Sand.
Was hab’ ich verbrochen, was hab’ ich getan,
dass dieses Elend über mich kam!
Kennst du das Land, wo die Sonne niemals lacht,
wo man aus Menschen Idioten macht?
Wo man Steine statt Kohle verbrennt,
wo man Kilometer zum Bahnhof rennt?
Wo man verliert an Kraft und Tugend?
Das ist Tautenhain, das Grab meiner Jugend.
Alle acht Wochen von der Braut einen Kuß,
und kurz vor dem Ende, da macht sie dann Schluß!
Trinkst du mal ein Bier und die Uhr schlägt halb zehn,
dann heißt es: „Genosse wir müssen jetzt gehn!“
Hier hab’ ich gefroren und geschwitzt,
die Tage als Kerben in Bäume geritzt,
oft an die geraubte Freiheit gedacht,
höchstens aus Verzweiflung mal gelacht.
Und sollte die Zeit mal gehn,
dann werd’ ich nie sagen: NVA war schön.
Dann fahr’ ich nach Hause in eine bessere Zeit
Die nach mir kommen, tun mir schon leid.
Und nun ein Landser am Bahnhof steht,
er hält seinen Koffer fest und geht.
Grüßt keinen Hauptmann, keinen Boiler mehr,
die Parole heißt endlich: Nie wieder hier her!!!
Verfasser: unbekannt
erweitert und leicht modifiziert von P. Tannhoff