1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der

Transcription

1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der
Studierendenbericht – Auslandsstudium
Universidad de Cádiz, Spanien
WS 2013/14
Studiengang Tourismus-Management, Studentin weiblich
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der
Gasthochschule)
Da ich (w, 21 Jahre) nach meinem Abitur (1. G8-Jahrgang in Bayern) direkt an der
Hochschule Kempten angefangen habe Tourismus-Management zu studieren, stand für mich
von Anfang an fest, dass ich ein Auslandssemester absolvieren möchte. Ich entschied mich
direkt nach meinem Praxissemester das Abenteuer Ausland zu wagen. Meine Wahl fiel relativ
schnell auf Spanien und auf Cádiz, da ich mir an dieser Universität die Möglichkeit offen
halten konnte, meinen Auslandsschwerpunkt zu absolvieren. Die Bewerbung war somit leicht
geschrieben, und nach Zusage des International Office der Hochschule Kempten und der
Universidad de Cádiz begann mein Traum Spanien im September 2013 wahr zu werden.
2. Unterkunft
Am 30.08.2013 startete mein Flieger von München frühmorgens Richtung Jerez, der der
nächst gelegene Flughafen (ca.30km von Cádiz) ist. Weitere Möglichkeiten nach Cádiz
zukommen sind die Flughäfen in Sevilla (ca. 1-2 Std Zugfahrt nach Cádiz) und Malaga (ca. 4
Stunden Busfahrt nach Cádiz). Von Jerez aus ging es mit dem Zug 50min weiter nach Cádiz.
Von Zuhause aus, hatte ich mir ca. 2 Wochen vorher 4 Nächte im Hostel (Hostal Caracol in
der Altstadt) reserviert, damit ich mir vor Ort ein schönes Zimmer in einer netten
internationalen WG suchen konnte. Die ersten 4 Tage verbrachte ich damit alle möglichen
Wohnungen in der Alt- sowie in der Neustadt anzuschauen und viele Telefonate auf Spanisch
zuführen, um Besichtigungstermine zu vereinbaren. Nach 4 Tagen hatte ich dann endlich das
perfekte Zimmer(mit Fenster!) in einer WG in der Altstadt gefunden. Eine relativ neu
renovierte Wohnung (Bad und Küche) in der Nähe des Plaza San Antonios sollte nun mein
neues Zuhause auf Zeit sein. Ich empfehle jedem sich ein Zimmer mit Fenster in der Altstadt
zu suchen, da sich hier das ganze Erasmus Leben abspielt und man alle wichtigen Gebäude/
Dinge zu Fuß erreicht (Bahnhof, Universität, Supermarkt, Strand). Leider haben in der
Altstadt die Wohnungen keine Heizungen, deswegen sollte man vor allem im Wintersemester
darauf achten warme Kleidung mit einzupacken oder sich schicken zulassen. Ich hätte selber
nie gedacht, dass es so kalt werden kann in Spanien und habe es auch niemanden davor
geglaubt (eine Wärmflasche kann bei besonders kalten Nächten von Vorteil sein). Meine
Mitbewohner waren 2 Italiener und 2 weitere Deutsche; die Atmosphäre in der WG war sehr
warm, herzlich und entspannt. Gerne haben wir uns in der Küche getroffen, um gemeinsam zu
kochen und über die neusten Themen zureden. Natürlich waren wir auch zusammenfeiern.
3. Studium an der Gasthochschule
Da ich bis jetzt nur 3 Semester Spanisch an der Hochschule Kempten besucht hatte, war es für
mich klar vor Semesterbeginn einen Intensivsprachkurs zu besuchen, um die Bevölkerung
und ihren starken andalusischen Dialekt schneller und besser zu verstehen und auch den
Professoren in den später folgenden Vorlesungen folgen zu können. Dieser Sprachkurs fand 3
Wochen von Montag bis Donnerstag jeweils von 9.30 – 14 Uhr statt und wurde durch tägliche
Hausaufgaben (Grammatikübungen, Texte verfassen je nach Niveau) ergänzt. Am ersten Tag
wurde ein schriftlicher Test (Hörverstehen, Zeitenübungen, Text verfassen) durchgeführt,
damit jeder den Sprachkurs angepasst an sein Sprachniveau besuchen kann ohne unter- oder
überfordert zu werden. Am letzten Tag gab es eine schriftliche und mündliche Prüfung, die
gut zu bewältigen war, wenn man die 2 Wochen vorher regelmäßig am Kurs teilgenommen
hat. Um kontinuierlich mein Spanisch zu verbessern, habe ich auch noch den
semesterbegleitenden 12-Wochen Sprachkurs besucht, der Montag bis Freitag jeweils 2
Stunden stattfand (man konnte wählen zwischen vormittags, nachmittags und abends). Die
Professoren waren alle sehr nett und haben neben den typischen Grammatikaufgaben auch
viele Spiele zur Abwechslung mit uns gespielt oder landestypisches Wissen an uns
weitergegeben. Alle Daten wie Anmeldefristen, Anmeldeformular und angebotene
Kurse findet man über die UCA Homepage (www.uca.es) unter CSLM
(http://www.uca.es/cslm/). Der einzige Nachteil war, dass diese Sprachkurse nicht kostenlos
waren, jedoch gab es einen Rabatt für Erasmusstudenten (Kosten für den semesterbegleitenden Sprachkurs ca. 150 €).
Da ich in Cádiz wohnen wollte und meine Vorlesungen alle auf dem Campus in Jerez
stattfanden, habe ich mich dafür entschieden folgende Kurse zu besuchen: Marketing turístico
und Psicología de las organicaciones sociales. In beiden Fächer werden aktive Mitarbeit
gefordert, sowie unzählige Gruppenarbeiten und Präsentationen. Entweder findet eine
Abschlussprüfung am Ende des Semesters statt oder es werden kleine Zwischentests
geschrieben, in diesem Fall entfällt bei Bestehen dieser Tests die Endklausur.
4. Alltag und Freizeit
Cádiz ist eine kleine Stadt direkt am Meer, in der sehr viele Erasmusstudenten wohnen.
Leider waren ca. 80 % aller Erasmusstudenten aus Deutschland, der Rest der Studenten kam
entweder überwiegend aus Italien oder Frankreich. So trifft man oft bei der Straße oder beim
Einkaufen beim Carrefour viele Erasmusstudenten und auch beim Feiern donnerstags sind alle
Erasmusstudenten meist unter sich. Der Alltag gestaltet sich in Spanien anders als in
Deutschland, so darf man nicht die tägliche Siesta vergessen, in dem die Stadt wie
ausgestorben wirkt. Abends lebt die Stadt auf und spanischen Familien treffen sich auf den
öffentlichen Plätzen, ungewöhnlich ist, dass auch kleine Kinder noch spielend nach 22-23 Uhr
in der Öffentlichkeit angetroffen werden. Nachmittags trifft man alle am Strand. Auch darf
man sich nicht einen Besuch der beiden Tapas-Bars „La Isleta de la Vina” und “Malagueno”
sowie dem “Peperonchile” entgehen lassen.
Es gibt eine Erasmus Organisation, die Reisen für die Erasmusstudenten anbietet. Dies ist
absolut empfehlenswert und preislich auch an den studentischen Geldbeutel angepasst. So war
ich ein Wochenende in Madrid, Lissabon und Granada, sowie jeweils einen Tag in Cordoba,
Tarifa, Gibraltar und Sevilla. Mit Ryanair kommt man auch sehr billig in viele Städte
Spaniens entweder vom Flughafen Jerez oder Sevilla. Spontan ein Wochenende nach
Barcelona, einen Tag nach Tanger nach Marokko oder 2 Wochen an die Algarve in Portugal –
dies ist hier alles möglich! Reisen ist ein absolutes Muss, so lernt man ganz Spanien kennen
und lieben.
Abends mit Freunden gemütlich Tapas essen gehen und sich durch die spanische Küche zu
probieren gehört genauso zu einem Leben in Spanien wie lange Strandspaziergänge (bei
Sonnenuntergang!).
5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)
Die letzten 6 Monate waren bis jetzt die besten Monate meines Studiums! Den Schritt zu
wagen Freunde und Familie ein halbes Jahr nicht zu sehen und in ein bis dato unbekanntes
Land und Leben einzutauchen, erfordert Mut. Sobald man jedoch im Ausland ist, zählt nur
noch der Moment und die vielen unvergesslichen und wunderschönen Erlebnisse. Schnell
bauen sich Freundschaften auf, die auch noch lange nach dem Auslandssemester weiterleben.
Unbedingt zu empfehlen ist es, viel zu Reisen um somit viel über das Land und die Leute zu
lernen.
Da die Spanier es alle nicht so genau mit Pünktlichkeit und Abgabeterminen haben, braucht
man hier vor allem Geduld, nach 6 Monaten jedoch hat man sich hiermit gut arrangiert. Für
mich persönlich am wichtigsten ist es sich die Wohnung vor Ort zu suchen und warme
Kleidung fürs Wintersemester mit zu nehmen. Eine spanische SIM Karte ist vor allem für die
Wohnungssuche am Anfang sehr hilfreich. Ich kann jedem die Stadt Cádiz als Ziel seines
Erasmusaufenthaltes empfehlen und ich hoffe alle folgenden Erasmusstudenten verbringen
hier auch eine der schönsten Zeiten ihres Studiums.