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OptOelektrOnik low-Cost-lösung Direct Display Control mit embedded Mikrocontroller Der lCD-Controller HD44780, ein langjähriger Defacto-Standard steuerte zeichenorientierte schwarz-weisse – oder eigentlich meistens grün-graue – Displays und viele kannten seine kommandos im Schlaf. Jetzt ist es so weit: Der Abschied naht, denn die farbigen tFt kommen und der HD44780 muss anderen Mikrocontrollern weichen. Die hier vorgestellte TFT-Applikation basiert auf einer Single-Chip-MCU, einem freien Softwarepackage sowie auf FreeRTOS. Diese Low-Cost-Lösung erlaubt es, hochqualitative TFT-Displays für eine große Anzahl von kostensensitiven Märkten anzubieten. In Anwendungen wie z. B. Kühlschränken, Öfen, Thermostaten, Elektrozähler oder medizinische Anzeigegeräte gewährleistet ein TFT-Display eine einfache Bedienung mit ansprechenden, visuellen Formaten. Bildern auf dem Display anzuzeigen. Das Programm des Entwicklungsboards unterstützt gleichzeitig Vollbild-Animationen auf einem Panel von WQVGA-Größe. Das GAPI nutzt die Multi-Bus-DMA-Architektur (Direct Memory Access) des H8S/2456 und ermöglicht, dass mehrere Aufgaben bei minimalen Kosten simultan umgesetzt werden können. Die Grafik-API ist eine Sammlung von Routinen, die die einfache Erstellung und Bearbeitung von tFt-Ansteuerung ohne externen lCD-Controller Hierfür kombiniert die Direct-DriveTFT-Ansteuerung einen H8S/2456 Mikrocontroller mit einem Graphiksoftwarepackage (GAPI, Graphics API). Das Softwarepaket beinhaltet Library-Routinen, um jede Form von hochqualitativen ˘ AUtOr Günter Plechinger, Marketing Engineer CID Business Unit, Renesas Electronics Europe 42 Bild 1: Blockschaltbild des H8S/2456RF (Alle Bilder: Renesas Electronics Europe) Raster-basierten Abbildern in RAM-Speicher-Frames ermöglichen. Darüber hinaus können diese Speicher-Frames als Input für die GAPI-Routinen behandelt werden, beispielsweise für den Aufbau komplexer, zusammengesetzter Bilder. Sobald das gewünschte Bild erstellt wurde, kann der Rahmen wie ein Displaypuffer für das TFT-Display verwendet werden. Dies gilt hier für den TFT Direct Drive Demonstration Code. Diese für Benutzer frei verfügbare Lösung ist Teil der Direct Drive Solution und beinhaltet den Zugang zum Quellcode. Die vorgestellte Lösung ist allerdings nicht so mächtig wie einige von Partnern wie Segger oder Altia – somit ist die GAPI bestens geeignet für viele Arten von Benutzeroberflächen und als Evaluierungs-Plattform während des MCU-Entscheidungsprozesses. Die Wiederverwendung von Quell-Bilddateien und der Bau von Composite-Bildern parallel zur Laufzeit, machen die GAPI zu einem sehr effizienten Werkzeug für die Erstellung von Grafiklösungen. Weiteres Plus: Sie passen vollständig in die OnChip-Flash-Speicher der MCU. elektronik industrie 4 - 2010 Optoelektronik Direct-Drive-TFT-Betrieb – fast ohne CPU-Overhead Der H8S/2456-Mikrocontroller mit hochintegrierten Peripheriemodulen erreicht eine Geschwindigkeit von 33 MHz, die es ihm ermöglichen, Real-Time-Aufgaben problemlos zu übernehmen. Die On-Chip-Funktionen bedienen das TFT-Panel in einer voll-deterministischen Weise. Dabei kommt es virtuell zu keiner Belastung der CPU: Ein externer LCD-Controller mit Framespeicher ist somit überflüssig. Die Multi-Bus-Architektur und der On-Chip exDMA-Controller übernehmen die Datenübermittlung vom externen Framebuffer zum TFT-Panel. Die Kontrollsignale werden mithilfe der Timer Pulse Unit (TPU) mit dem Datentransfer synchronisiert. Mikrocontroller dieser Leistungsklasse zielen besonders auf Konsum-Applikationen ab. Sie eignen sich aber auch gut als sogenannte General-Purpose-Produkte für die verschiedensten industriellen Anwendungen, Standardgehäuse sind 144-pin oder 120-pin LQFP. Die H8S/2456-Mikrocontrollerfamilie verfügt über eine Vielzahl an Kommunikations-Interfaces – zwei I2C-Busse und fünf serielle SCIs, ausgestattet mit jeweils einer Smartcard-Option sowie einem SPI-Interface. Überdies ermöglicht die USB-FunktionSchnittstelle die einfache Anbindung von PC-Systemen. Die hohe Integration von Peripheriemodulen in Kombination mit bis zu 512 KB Flashspeicher erweist sich als äußerst vorteilhaft. Die pin-kompatiblen Bausteine Peripheriemodule der H8S/2426 und H8S/2456 Serie CPU Befehlsausführungszeit 30,3 ns bei 33 MHz/3,3 Volt Zero-wait state Flash-/ RAM-Größe Data Flash 256 ... 512 KB Flash/48 ... 64 Kbyte RAM 2 x 4 KB Blöcke Adressraum 16 MByte (linear) DMA Controllers 4 x DMA Controller, exDMA Controller, DTC Timers TPU 12 Kanäle x 16-Bit 2 x 8-Bit Timer Watchdog-Timer Programmierbarer Pattern Controller 16-bit Serielle Schnittstellen 5 Kanäle async., sync., multi master, ISO7816-3 Smartcard und IrDA modes, I2C x 4 Kanäle, SPI x 1 Kanal USB Function* x 1 Kanal Analog / Digital Wandler 10-Bit / 2 x 8-Kanäle Digital / Analog Wandler 8-Bit / 2-Kanal Externe / Interne Interrupts 29 / 107 I/O Leitungen Input-only pins: 18, Input/output pins: 96 Sonstiges SDRAM Interface Gehäuse 144-pin oder 120-pin LQFP Tabelle 1: Technische Eigenschaften des H8S/2426 und H8S/2456* Serie sind in verschiedenen Speichervarianten von ROMless bis zu 512 KB Flash/48 ... 64 KB RAM erhältlich. Für die Parameterspeicherung dient das 8 KB große Data Flash und für Timeraufgaben erweist die 12 Kanal TPU mit 16 Input-Capture-/Output-Compare-Leitungen gute Dienste. Neben den Timerblöcken (16-bit Timer-TPU, 8-fach 8-Bit TMR und Watchdog-Timer) komplettieren die 10-Bit A/D- und 8-Bit D/A-Wandler die Peripheriemodule. Die flexiblen Stromsparmodi ermöglichen einen langen Batteriebetrieb. Außerdem besitzt dieser Baustein folgende sechs Power-Down-Modi: Clock-Division-, Sleep-, Module-Stop-, All-Module-ClockStop-, Software-Standby- und den Hardware-Standby-Modus (siehe Tabelle 1 und ˘ Bild 1). Optoelektronik Bild 2: Darstellung des H8S Direct Drive Flexibles Hardwareund Softwarepackage Als Real-Time-Umgebung für die DirectDrive-TFT-Applikation wurde FreeRTOS (Open Source) gewählt. Die TFT-Applikation ist ausgelegt für die Hardware des YLCDRSK2456S-Starterkit. Der H8S/2456 MCU steht auf dem Starterboard neben dem 64 KByte großen internen RAM, einem externen 16 Mbit SRAM sowie einem 64 Mbit großen SDRAM zur Verfügung. Das SRAM ist im 16 MByte großen Adressraum des H8S/2456 eingeblendet und dient als Video-RAM. Das WQVGA-Display ist über eine Adapterplatine mit dem Starterboard verbunden und bietet eine Auflösung von 480 x 272 Bildpunkten, bei einer Farbtiefe von 24 Bit pro Pixel. Der exDMA-Controller des H8S/2456 kopiert zyklisch alle Daten für ein Vollbild aus dem SRAM zum TFTPanel, die per Direct Memory Access (via exDMA) im Hintergrund übertragen werden. Die Applikation selbst wird nur durch eine kurze Interrupt-Service-Routine des exDMA-Controllers unterbrochen (Bild 2). Die detailierte Dokumentation hierzu ist im Internet aufrufbar oder im YLCDRSK2456S-Starterkit beigefügt. Starterkits ermöglichen einen reibungslosen Designstart Der Renesas E10A-Debugger und die HEWWorkbench stehen als Entwicklungswerkzeuge bereit. Die HEW-Workbench integriert alle notwendigen Tools zum Erstellen und Debuggen der Software. Die Demo- applikation wird mit allen nötigen HEWProjekt-Dateien ausgeliefert und trägt so zur reibungslosen Inbetriebnahme des Starterboards bei. Die Anzeigen von Hitachi, Kyocera, Sharp oder Optrex sind als TFT-Panels vorgesehen, für das H8S/2456 TFT-Kit wird ein Sharp WQVGA-TFT-Display vom Typ LQ043T1DG01 verwendet. Als Grafiklösungen Dritter gibt es beispielsweise Trial-Versionen von Segger, die für eine Vielzahl von Mikrocontrollern u. a. im Internet beziehbar sind. Das Segger TFT-Softwarepackage besteht aus dem Betriebssystem embOS und der Grafiksoftware emWin. emWin bietet für jede Applikation, die mit einem Display arbeitet, ein Prozessor- und Display-unabhängiges Grafisches User Interface (GUI). emWin ist kompatibel mit Single-Task- und MultiTask-Umgebungen. Es arbeitet mit proprietären Betriebssystemen – jedoch auch mit jedem anderen kommerziellen Betriebssystem. emWin bietet dabei ein Höchstmaß an Flexibilität, da es mit jeder Displaygröße zusammenarbeitet. Entsprechende H8 USB Driver & Stacks sind von Thesycon erhältlich. Die Starterkits bieten einen kostengünstigen und bequemen Kickstart für H8S oder H8SX-Entwicklungen an. Die Evaluationboards wurden in einem einheitlichen Format entwickelt. Dies ermöglicht verschiedene Renesas-Architekturen mit einer einheitlichen Software- und Boardplattform zu evaluieren. Zusätzlich teilen sich diese Boards einen gemeinsamen Applikationsbus, der sicherstellt, dass weitere Zusatzplatinen oder kundenspezifische Module einfach angeschlossen werden können. Für die Direct-Drive-TFT-Entwicklung ermöglicht das RSK2456 Evaluationboard mit einem Adaptermodul den einfachen hardwaremäßigen Anschluss des TFT-Displays (Bild 3). Zusätzlich erleichtert die enthaltene Software den einfachen Entwicklungseinstieg. Für Systeme, die mehr Grafikleistung benötigen, ist das YLCDRSK1668S Kit erhältlich. Dieses Kit basiert auf der 32-bit H8SX/1668 MCU mit 50 MHz CPU-Frequenz. (sb) ˘ infoDIRECT Bild 3: Für die Direct-Drive-TFT-Entwicklung ermöglicht das RSK2456 Evaluationboard mit einem Adaptermodul den einfachen hardwaremäßigen Anschluss des TFT-Displays. 44 421ei0410 ˘ Link zu Renesas www.elektronik-industrie.de elektronik industrie 4 - 2010