IngSight |02

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IngSight |02
IngSight | 02
das Magazin für unsere Ingenieure und Architekten
Dezember 2009
IngSight | 02
Dezember 2009
Editorial
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
ein Jahr geht zu Ende, und wir
können auf eine arbeitsreiche Zeit
zurückblicken. Gemeinsam haben wir
zahlreiche Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht und viele
neue Projekte in Angriff genommen.
Inhalt
Geschäftsführung der Sparten Wasser
und Umwelt, Verkehr und Infrastruktur, Airports, Hoch- und Anlagenbau
übernommen hat.
Editorial:
J. Röder, O. Hoffmann
3
Nachrichten aus der Gruppe
4
Im selben Monat haben wir Andreas
Rienecker als CFO in die Geschäftsführung berufen.
Kurz notiert
5
Leuchtturmprojekt:
Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil
6
Gastbeitrag:
Ralf Grauel,
Wirtschaftsplattform Irak
8
Eine Delegationsreise in den Irak
nutzte Olaf Hoffmann, um dort neue
Kontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte zu vertiefen.
Unsere motivierten Mitarbeiter im In- und Ausland haben ihr Bestes
gegeben, die Dorsch Gruppe auf
Erfolgskurs zu bringen. Unsere Leistungen können sich weltweit
sehen lassen; und unsere Mitarbeiter können stolz darauf sein, für die
Dorsch Gruppe zu arbeiten.
Auch in 2009 konnte die Dorsch
Gruppe wieder ein stabiles Wachstum
verzeichnen, mit einem Umsatzwachstum von 11% (ohne Sondereinflüsse) haben wir unser Ziel in
2009 erfüllt.
Nach wie vor erzielen wir 70 Prozent
unseres Umsatzes im Ausland, einen
Löwenanteil daran in Abu Dhabi. Das
hat zur Folge, dass aufgrund des hohen Umsatzanstiegs in den rohstofffinanzierten, arabischen Märkten
die Finanzkrise bei uns nur punktuell
durchschlug.
Dank Ihrer hervorragenden Leistungen ist es uns gelungen, heute an
jedem Ort der Welt ein angesehener
und vertrauenswürdiger Partner zu
sein.
Flankierend dazu wurde Olaf Hoffmann im Juni Präsidiumsmitglied
der arabisch-deutschen Handelskammer Ghorfa. Er wird sich in dieser
Position für den Aufbau und die
Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den arabischen
Ländern und der Bundesrepublik
einsetzen und die Dorsch Gruppe in
diesem Rahmen repräsentieren.
Interview:
Hala Abulughod,
DC Abu Dhabi
10
Berichte der Gesellschaften
11
Kurz notiert
11
Impressum
18
Wir freuen uns, wenn Sie auch im
nächsten Jahr gemeinsam mit uns
daran arbeiten, die Dorsch Gruppe
als führenden Anbieter von Planungsservices zu unterstützen und eine noch deutlichere Positio-
nierung am globalen Markt zu erreichen.
Bis dahin wünschen wir Ihnen und
Ihren Familien eine friedliche und
gesegnete Weihnachtszeit und einen
guten Rutsch in das neue Jahr.
Ihre
Jürgen Röder und Olaf Hoffmann
Gesellschafter der Dorsch Gruppe
City Tower Offenbach
www.dorsch.de
Titelbild:
Satellitenaufnahme der Kläranlage
Helwan (Quelle: Google Pro)
Im April konnten wir mit Andrea Pal
die Geschäftsführung der Dorsch Holding GmbH erweitern: Mit
Frau Pal haben wir eine erfahrene
Kollegin an Bord geholt, die gemeinsam mit Jürgen Röder die
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Nachrichten aus der Gruppe
DC Abu Dhabi
Delegationsreise nach China
Eine Delegation der DC Abu Dhabi
besuchte Peking und Tianjin in China,
um Messungen am hydraulischen und
numerischen Modelversuch abzuschließen und die Planungsleistungen
für die Marine-Entwicklungsaktivitäten auf Qarnayn Island-Abu Dhabi
zu validieren.
Engineering Institute statt. Unzäh-
lige technische Details wurden besprochen, um die erforderlichen
Aufgaben des Modells zu validieren.
Das Team umfasste neben Herrn
Michael Kadow, General Manager der DC Abu Dhabi, auch Herrn
Ayman Haikal, Chief Operational
Officer, Herrn Ashraf Yehia, Senior
Projects Manager sowie Herrn Prof.
Sameh Mansour, Marine Specialist.
Modell des Wellenbrecherdamms
Wellenbecken Tianjin Port
Das Projekt ist eines der größten
Marinetechnikprojekte in Abu Dhabi.
Damit nimmt der Hafen eine Vorreiterrolle ein, durch welche er in
der Lage sein wird, der weltgrößten
Yacht MS Dubai (170 m Länge) einen
Liegeplatz zu bieten.
Die Gruppe besuchte auch das Hauptquartier des Unternehmens China
Communications Constructions Holding Company����������������������
und führte Gespräche
mit dem Management des Unternehmens über das aktuelle Projekt.
Die Delegation erreichte Peking am 9. November und verließ China in
Richtung Abu Dhabi am 12. November. Die Tests fanden am 11. November auf dem Gelände des Tianjin Port
Die Gesprächspartner präsentierten
ihre jeweiligen Tätigkeitsfelder und
eruierten Möglichkeiten für eine
zukünftige Zusammenarbeit.
Kurz notiert
BDC Berlin
DC Airports: Besuch der Flugplätze in Roth und Manching
Besuch in Berlin
Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens
der BDC Dorsch Consult Ingenieur-
gesellschaft mbH besuchte Herr Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen,
Hauptgeschäftsführer des VBI, im
November 2009 die BDC.
Der Verband Beratender Ingenieure
VBI ist die führende Berufsorganisation unabhängig beratender und
planender Ingenieure und Ingenieurunternehmen in Deutschland.
Mit seinen rund 3.500 Mitgliedern ist er einer der weltweit größten
Consultingverbände. Für Politik, Wirtschaft und Verwaltung ist der
VBI kompetenter und gesuchter Ansprechpartner.
Die BDC ist mit Prokurist Michael
Schleusener im Vorstand der Young
Professionals des VBI aktiv vertreten.
Mit dem Forum Young Professionals
spricht der VBI alle VBI-Mitglieder
und leitenden Angestellten der Mitgliedsbüros an, die das 45. Lebensjahr
noch nicht vollendet haben.
Ziel ist es, eine Plattform für jüngere
Ingenieurinnen und Ingenieure im VBI zu schaffen und auf der Basis eines breiten Netzwerkes
Möglichkeiten für einen Austausch
entsprechend der besonderen Altersund Berufssituation anzubieten.
Zur Vertiefung der Fachkompetenz sowie zum Erhalt neuer
Anregungen für die planerische
Umsetzung militärischer Anforderungen hat DC Airports
Mitte September zusammen mit
Kollegen von h+r eine Exkursion
zu den Flugplätzen in Roth und
Manching durchgeführt.
VBI-Hauptgeschäftsführer Hr. Rollenhagen (Mitte), BDC-Geschäftsführer Hr. Gütschow (r.) und Prokurist Hr. Schleusener
AS Bad Beversen) und an der A 22
(Westerstede – Drochtersen/Elbtunnel) in Niedersachsen an zwei der
vier größten deutschen Neubauplanungen von Autobahnen beteiligt
(neben der A 14 in Sachsen-Anhalt
und der A 94 in Bayern). Beide
Abschnitte sind etwa 20 km lang.
In Mecklenburg-Vorpommern betreut
die BDC im Zuge der Planungen für
die Ortsumgehung Wolgast auch die
Planung eines 1.480 m langen neuen
Brückenbauwerkes über die Peene,
die Usedomer Bäderbahn und den
Südhafen Wolgast.
Auch am Neubau des Flughafens Berlin-Brandenburg International sind
Ingenieure der BDC mit der Planung
der Verkehrs- und Freiflächen für die
Gebäude der Bodenverkehrsdienste
und der Sicherheitsdienste beteiligt.
Im Ergebnis des Gespräches wurde
Herrn Rollenhagen zugesichert, dass
die BDC auch künftig an der Gestaltung und am positiven Erscheinungsbild des VBI mitwirken wird.
Für die Anbindung des Satelliten
an das Terminal 2 ist beabsichtigt, ein unterirdisches Personentransportsystem zu implementieren. Nach erfolgreichem Abschluss der Konzeptkonkretisierung wurden Anfang 11/09 die
Leistungen zur „Vorbereitung
der Vergabe“ abgerufen.
DC Airports: Flughafen
Khartoum (KRT), Sudan
Anfang Sept. 2009 wurde die
Erstellung der Ausführungsplanung sowie der Ausschreibungs-
unterlagen für ATC-Tower, Feuerwache und Wartungsge-
bäude in Auftrag gegeben. Für
das Start- und Landebahnsystem
sowie das Vorfeld wurden gleiche Planungsunterlagen Mitte
10/09 fertig gestellt.
Die BDC Dorsch Consult repräsentiert
die Dorsch Gruppe mit einer Vielzahl
wichtiger Ingenieurdisziplinen in den
Bundesländern Berlin, Brandenburg,
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
und Schleswig-Holstein.
Die BDC ist aktuell mit den Planungen an der A 39 (AS Lüneburg –
DC Airports: Flughafen München
(MUC), Generalplanung PTS
Die Arbeiten sollen bis Ende
07/10 abgeschlossen sein und
werden in ARGE mit dem französischen Ingenieurbüro egis-rail
erbracht.
Während des Besuches in den Büroräumen am Storkower Bogen konnte
sich Herr Rollenhagen ein Bild vom
Leistungsvermögen der BDC und von
aktuellen Vorhaben machen.
General Manager Michael Kadow im Gespräch mit Vertretern des Tijanjin Port Engineering Institute
An dieser Stelle sei nochmals den
Hauptmännern Hr. Lotte-Stern
und Hr. Halbom für die freundlichen Führungen sowie die uns
gewidmete Zeit gedankt.
Das BDC-Bürogebäude am Storkower Bogen in Berlin
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Leuchtturmprojekt
Die Jagd auf das Juwel vom Nil
In einem der zahlreichen Folgeaufträge wurde mit dem gleichen Joint
Venture der Masterplan als Entwicklungsplan für das Abwasserentsorgungsengineering überarbeitet.
Demographie- und Beschäftigungsprognosen von 1993 bis 2015 wurden
erstellt sowie lokale Untersuchungen
und Kapazitätsanalysen vorgenommen, wie auch die Planung für weitere Industrie- und Wohngebiete.
Das Abwasserentsorgungsprogramm
Helwan startete im Jahr 1977, seit
diesem Jahr verfügt Dorsch Consult
über eine ständige Repräsentanz in
Kairo.
Seit 2006 wird an der Erweiterung
der Kläranlage Helwan gebaut, die
im August 2009, fünf Monate vor
dem eigentlichen Zeitplan, in Betrieb
gehen konnte.
Teil eines weiteren Vertrages war
die hydrologische und hydraulische
Planung des Überlaufbeckens am
oberen Ende des 50 km langen El
Saff-Kanals, gefolgt von der Bauüberwachung.
Die wesentlichen Meilensteine dieses
Projekts sind:
• Der Generalunternehmer, Arab
Contractors, wurde im Dezember
2005 beauftragt.
• Dorsch Consult wurde mit der
Planung der Erweiterung im Januar
2006 aufgrund der vorangegangenen Erfahrungen mit diesem
Projekt beauftragt.
• Die Aushubarbeiten begannen
gemäß der ursprünglichen Planung
im März 2006.
• Der Betonausbau begann im Mai
2006.
• Inbetriebnahme im August 2009
wasserentsorgungsprojekt der Masterplan, die Planung, die Bauüberwachung, das Projektmanagement und
die Personalschulung. Beim Erweiterungsprojekt für die Kläranlage die
Planung, vorbereitende Dokumente
und die Überwachung des Baufortschrittes.
Dorsch Consult konnte für den Bau
und die Erweiterung die technische
Expertise beisteuern. Im Einzelnen
waren das beim ursprünglichen Ab-
In den Jahren 1955 bis 1975 hat sich
Helwan mit seiner näheren Umgebung zu einem Industriezentrum
ersten Ranges entwickelt. Das hatte
Neubau eines Kläranlagenbeckens
Das ursprüngliche Abwasserentsorgungsprojekt Helwan:
Das Team von DC Cairo (aufgenommen im Büro Kairo) v.l.n.r: M. Adel, I.Eid, A. Ezzat, H. Talaat, K. Brooke, S. El Guindy,
B. Bauerfeld, M. Abdel-Hamid, H. Heinrich, Osam, O. Mabruk, A. Hussein, Dr. S. Mansour, M. Salman.
zur Folge, dass es zu einem explosiven Bevölkerungswachstum kam,
das sowohl Verkehrs- und Logistikprobleme als auch Belastungen
für die Umwelt mit sich brachte. Im
Zuge dessen wurde es lebenswichtig,
den Nil-Strom vor Verschmutzung
zu bewahren, zumal dieser Fluss die
dicht besiedelte Region flussabwärts
von Helwan mit Trinkwasser, einschließlich der 10 Mio. Einwohner der
Stadt Kairo, versorgt. Dies waren die
Bedingungen, unter denen wir den
ersten Masterplan entwarfen.
Die Erweiterung der Kläranlage
Helwan:
Die Anlage wurde von DC vor 30 Jahren geplant und wird nun von einem
Einwohnergleichwert von 1 Mio. auf
3,7 Mio. und einen täglichen Durchfluss von 550,000 m3 erweitert. Die
Anlage verfügt heute über eine aktive biologische Klärschlammbehandlung. Geplant wurden sowohl neue
Behandlungsanlagen als auch die
Erneuerung bestehender Systeme.
Aufgrund der begrenzten Raumverhältnisse berücksichtigte die Planung
verschiedene Alternativen zur biologischen Klärschlammbehandlung und
Schlammentsorgungsstrategien.
Wiederherstellungsarbeiten an einem Belüftungsbecken
Die Klärschlammbehandlung wurde
nun mit Schlammtrockenbetten realisiert, einer umweltfreundlichen und
nachhaltigen Lösung, die sich auf das
im Überfluss verfügbare Sonnenlicht
verlässt, für das Ägypten so berühmt
ist.
Neues Setzbecken der Kläranlage Helwan
Die Anlage Helwan wurde vom ägyptischen Präsidenten ����������������
Hosney Mubarrak
am 6. Dezember 2009 eröffnet.
Dieser erste Masterplan beinhaltete
neben der Erhebung von Klimadaten
sowohl geologische und hydrogeologische Untersuchungen als auch
Prognosen zum künftigen Bevölkerungswachstum. Ebenso wurden die
Bedingungen der Wasserversorgung
untersucht. Bereits bestehende Kanäle und Kläranlagen wurden überprüft
und ein Flächennutzungsplan bis zum
Jahr 2000 erarbeitet.
Um die Menge und die Beschaffenheit der industriellen Abwässer
festzustellen, wurden umfangreiche
Messungen durchgeführt. Es wurden Kriterien für die nachfolgende
Planung des Abwassersystems und
der Abwasserbehandlung für einen
Einwohnergleichwert von 1,5 Mio.
definiert.
Satellitenaufnahme der Kläranlage im Industriegebiet Helwan (Quelle: Google Pro)
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Gastbeitrag
Bildung: Die Baustellen im Kopf
von Ralf Grauel
Dem Irak mangelt es nicht an Geld,
politischem Willen oder internationalen Partnern. Was fehlt, ist Wissen.
Jetzt müssen Wirtschaft und Politik
zusammenarbeiten. Das ist nicht
immer ganz legal. Aber es hilft!
Nach dem Ende der Berliner Investitionskonferenz für den Irak herrscht
gute Stimmung. Das Außenhandelsvolumen zwischen Deutschland
und dem Irak habe sich innerhalb
eines Jahres verdoppelt, meldet die
arabisch-deutsche Handelskammer
Ghorfa. Und ist erst mal das deutschirakische Investitionsabkommen
ratifiziert, kann es wieder richtig
losgehen mit dem Wiederaufbau im
Zweistromland.
Die Wirtschaftsnachrichten des Sommers passten zur aktuellen Euphorie.
Kaum eine Woche verging, in der
nicht Vertragsabschlüsse in mindestens dreistelliger Millionenhöhe
gemeldet wurden. Mitte Juli zum
Beispiel gab der irakische Regierungssprecher Ali al-Dabbagh den Bau
einer 320 Mio Euro teuren Sport City
in Basra bekannt, damit dort 2012
das Fußballturnier um den Golfpokal
stattfinden kann.
Einen Tag später schreibt die Investitionsbehörde von Nadschaf ihr
Projekt „New Najaf City“ zur erneuten Bewerbung aus, der kuwaitische Investor war aus der Planung
ausgestiegen. New Najaf City ist ein
städtebauliches Großprojekt (Investitionsvolumen 27 Milliarden Euro):
Auf 21 Quadratkilometern soll der
See von Nadschaf umbaut werden
mit Wohneinheiten in allen Preisklassen, einer Universität, Banken,
Sportanlagen, Behörden, sozialen
Institutionen, Einkaufszentren sowie
einem Fünf-Sterne-Hotel. Der Clou:
Die Sichtachsen aller Magistralen sind
in Richtung Nadschaf ausgerichtet,
genauer gesagt auf den Schrein von
Imam Ali, Ziel für rund vier Millionen
Touristen pro Jahr.
New Najaf City sei schon jetzt „Symbol für das neuerwachte Selbstbewusstsein der Schiiten am Golf“
schreibt WPI-Korrespondent Faris
Haram. Die Vision: „Die neue Mittelund Oberschicht verbindet selbstverständlich die Wallfahrt mit Urlaub,
Wellness und Einkaufstouren in
Luxusboutiquen.“
Aber es wird noch viel passieren müssen, damit dieser Traum wahr wird.
Straßen müssen gebaut, Brücken erneuert, Kraftwerke und Krankenhäuser errichtet werden. Für jeden nur
denkbaren Industriezweig kursieren
Masterpläne, Ausschreibungen und
Projekte. Irakische Politiker reisen in
die Welt, Wirtschaftsdelegationen
in den Irak. Was aus Nachrichtenperspektive wie die größte Baustelle
Vorderasiens aussieht, erweist sich
aus der Nähe als die langsamste.
So schnell wie Großprojekte angekün-
digt sind, werden sie wieder verschoben. Ständig kommt es zu Fristverlängerungen, geschlossene Ausschreibungen werden wieder eröffnet,
Konsortien frisch nach Gründung
umgebaut. Erst kürzlich hat die irakische Regierung erneut verkündet,
längst geplante Investitionen nach
hinten zu schieben. „Dauernd ändern
sich Ansprechpartner, behördliche
Routinen existieren selten oder sind
kaum auf internationale Standards
abgestimmt“, klagt ein Unternehmer.
Dies ist der Flaschenhals, an dem sich
alle Projekte stauen. Im Irak mangelt
es nicht an Geld, politischem Willen
oder internationalen Partnern. Was
fehlt, ist Wissen.
Fachleute, Ingenieure, Ärzte, Verwaltungskräfte, Juristen, Finanzexperten. In kaum einer Institution, Behörde oder einem Ministerium gibt es
geschultes Personal, um die grossen
Infrastrukturprojekte umzusetzen.
Selbst wenn die Personaldecke halbwegs stimmt, so haben die wenigsten
Mitarbeiter Erfahrung, wie man Flughäfen, Brücken, Schulen, Krankenhäuser, Kraftwerke und Autobahnen
überhaupt ausschreibt. Geschweige
denn, wie man sie projektiert, baut,
abnimmt und betreibt.
Dieser Engpass ist allen Akteuren
bewusst. Daher verkaufen deutsche
Konzerne und Mittelständler, egal ob
sie mit Mähdreschern, Herzschrittmachern, Krankenhäusern, Aufzügen,
Straßen, Brücken, Stellwerken, Gleisanlagen oder Endoskopen handeln,
den Zusatznutzen, der derzeit am
meisten gefragt ist: Bildung. Es gibt
kaum ein Unternehmen, dass mit seinen Produkten und Dienstleistungen
nicht auch Wissen liefert. ThyssenKrupp, Daimler, Siemens, Deutsche
Bahn und Festo: Im Irak sind sie de
facto im Bildungssektor tätig. Die
neuen Kooperationen gehen über
die bei Technologieprojekten üblichen Geräteschulungen weit hinaus.
In vielen Fällen werden bei Vertragsunterzeichnung regionale Ausbildungszentren vereinbart, die nicht
nur der irakischen Belegschaft zugute
kommen, sondern in die gesamte
Region abstrahlen sollen. Daimler
plant den Aufbau einer Ausbildungswerkstatt in Bagdad. Siemens und
ThyssenKrupp bilden Eisenbahner
aus. Deutsche Bahn berät beim Strukturwandel des Schienenverkehrs.
Die politische Stabilität hängt an
Wirtschaft und Wohlstand. Aber alles
steht und fällt mit der Bildung jener
Menschen, die sich jetzt und heute
im Irak befinden. Wie es scheint,
sind Deutsche als Lehrer besonders
gefragt. „Gerade in den Ingenieurwissenschaften und den Life Sciences
punktet das Siegel Made in Germany
ungeheuer“, erklärt Katja Petereit
vom Fachbüro Internationales Bildungsmanagement (FIB) in Bonn. Das
Berliner Bildungswerk Europanorat
baut Computertraining, Englischkurse
und Lehrgänge im Organisationsmanagement für irakische Beamte auf.
Der DAAD sponsert die Ausbildung
irakischer Professoren, vermittelt
irakische Uni-Absolventen in deutsche Unternehmen hinein. Die AGEF
(Arbeitsgruppe Entwicklung und
Fachkräfte im Bereich der Migration
und Entwicklungszusammenarbeit)
bildet Kfz-Mechaniker, Elektriker und
Sanitärfachleute aus, schult Richter
und Verwaltungskräfte. Gerade hat
sich in Arbil eine Initiative gegründet, um dort spätestens 2012 eine
deutsche Schule zu haben, damit die
kurdische Hauptstadt für Heimkehrer
interessant wird. Eine Universität für
Bagdad wird derzeit von Deutschland
aus angeschoben und vorbereitet.
Geschäftsführer, gebe es nur zwei
Mitbewerber, die in der Lage seien,
Projekte dieser Größenordnung zu
bauen. Also traf man sich, erzählte
der Berater, zu einem vertraulichen
Austausch, bei dem die Mitbewerber
über die üblichen Probleme klagten: Schlechte Ausschreibungen,
kein Management und chaotische
Strukturen. Es sei dringend Notwendigkeit, Schlüsselpositionen bei den
irakischen Auftraggebern (Provinzen, Behörden und Ministerien) mit
Personal zu besetzen, die das Maß an
fachlicher und sprachlicher Qualifikation mitbringen, um Aufträge und
Gewerke abzustimmen.
Auch die angelsächsischen Nationen entdecken das Thema: 10.000
irakische Studenten sollen in den
nächsten fünf Jahren einen Abschluss
an Hochschulen in Großbritannien,
Australien, Kanada und den
USA erhalten. Das gaben im Juli
US-Präsident Barack Obama und
der irakische Premierminister Nuri
Al-Maliki bekannt.
Die Gefahr: Die Projekte bleiben
liegen, werden verschoben und so
lange immer wieder neu ausgeschrieben, „bis sie irgendwann tot
sind, weil kein Unternehmen sie
mehr anfasst“, so der Berater. Drei
miteinander vergleichbare Großprojekte stehen im Irak zur Ausschreibung, also haben sich die Europäer
darauf geeinigt, ihr Personal in die
irakischen Behörden abzustellen,
um dort den Auftrag der jeweiligen
Konkurrenz zu managen – und
gleichzeitig die irakischen Beamten
auszubilden. Derzeit fehlt nur noch
die Zusage der Iraker.
Egal jedoch, wie viele Bildungsprojekte noch angeschoben werden, die
Zeit drängt. Viele Initiativen werden
erst Jahre später das allgemeine
Niveau heben. Straßen, Kraftwerke,
Schulen und Krankenhäuser müssen
aber jetzt fertig werden. Daher gibt
es ein paar Unternehmer, die mit Kreativität, Regelbruch und dem Segen
ihrer irakischen Partner Abkürzungen
gehen, um ans Ziel zu kommen. Statt
auf Absolventen noch zu gründender
Hochschulen zu warten, stellen sie
eigene Mitarbeiter ab, und setzen
sie als Berater in den Behörden und
Ministerien ein, deren Auftrag sie
gerade abarbeiten. Das ist in puncto
Transparenz natürlich alles andere als
lupenrein. Aber es funktioniert! So
berichtete neulich der Geschäftsführer einer Unternehmensberatung von
einer Idee, welche die landläufige
Definition von Public-Private-Partnerships sprengen dürfte. Es geht
um drei irakische Großprojekte im
Milliardenbereich. In Europa, so der
Dieses Personal aber gibt es nicht.
Wohl gemerkt: Hier soll nicht durchs
Hintertürchen „Bildung“ das alte
Haus der Lüge wiederausgebaut
werden. Korruption ist, wenn sich
jemand Aufträge mit Schmiergeld
erkauft und damit Know-how und
Fitness zerstört – auf beiden Seiten.
Hier aber wird nichts gemauschelt
oder in eigene Taschen gewirtschaftet. Hier wird der Rohstoff angelegt,
den der Irak braucht, heute, morgen
und übermorgen: Wissen.
Der Geschäftsführer hat ein reines
Gewissen. In seiner Unternehmensgruppe weiß er modernste Compliance-Regeln in Kraft. Ohnehin
fordert dieser pragmatische Mitarbeitertransfer allen beteiligten (Konkurrenz-) Unternehmen ein nie dagewesenes Maß an Offenheit und Transparenz ab. „Außerdem kann jeder
sowieso nur ein Projekt umsetzen.
Mehr Kapazitäten hat keiner von
uns.“ sagt er und fragt: „Was würde
denn passieren, wenn wir nichts tun?
Dann käme niemand zum Zuge. Und
im Irak bliebe alles, wie es ist.“
Ralf Grauel ist Chefredakteur
der Wirtschaftsplattform Irak
(www.wp-irak.de)
Kurs Zukunft: Weiterbildung irakischer Eisenbahningenieure bei der Dorsch Gruppe
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Interview
Berichte der Gesellschaften
Hala Abulughod,
DC Abu Dhabi
DC Verkehr
Verkehrsuntersuchungen in
Wiesbaden und München
• Wie empfinden Sie das Arbeiten in
Abu Dhabi?
Seit September wurde DC Verkehr
unter anderem mit zwei verschiedenen Aufträgen im Bereich der Verkehrsentwicklungspläne, Verkehrszählungen, Verkehrsuntersuchungen
und Verkehrskonzepte betraut.
Das Arbeiten in Abu Dhabi ist eine
angenehme, großartige Erfahrung,
hier hat man die Chance, in einer
großen kosmopolitischen Stadt zu
leben, mit ihrer Vielfalt und den
neuesten Entwicklungen. Am besten
an Abu Dhabi gefällt mir, dass sich
die Stadt stets mit Anklängen an ihre
Vergangenheit entwickelt.
• Was machen Sie bei Dorsch? An welchem aktuellen Projekt
arbeiten Sie gerade?
Ich steuere die Human Resources &
Administration-Abteilung von DC
Abu Dhabi. Momentan arbeite ich
daran, ein maßgeschneidertes HR/
Dokumenten-Management-System
zu implementieren.
• Wo kommen Sie eigentlich her?
In welchem Land sind Sie geboren
und wo wuchsen Sie auf?
Ich komme aus Jordanien und wuchs
im Libanon auf, wo ich auch studierte.
• Wie sind die Lebensbedingungen in
Abu Dhabi?
Frau Hala Abulughod, Leiterin Human Resources und Verwaltung bei DC Abu Dhabi
Die Lebensbedingungen sind so
großartig wie Abu Dhabi: Als Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi eine der
Top-Adressen für im Ausland lebende
Arbeiter.
• Was ist abends los in Abu Dhabi?
Haben Sie Sport- und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe Ihres
Wohnorts – wie zum Beispiel ein
Sportstudio, ein Kino oder eine
Bibliothek?
die an den Stränden organisiert
werden, in den Parks oder in Hotels.
Sport- und Freizeiteinrichtungen gibt
es überall in Abu Dhabi, man kann
aus einer hervorragenden Auswahl
an Strand-, Gesundheits-, Golf- und
Sportclubs wählen. Am attraktivsten ist, dass man schwimmen gehen
kann, Sport treiben oder sich sonnen
kann, Einkaufszentren und Filme genießen kann, alles ganz in der Nähe
der eigenen Wohnung.
Es gibt immer etwas Neues zu unternehmen abends in Abu Dhabi: jede
Menge Konzerte, Familienaktivitäten,
• Haben Sie einen guten Kontakt zu
Ihren Kollegen? Auch außerhalb
der Arbeitszeiten?
Klassische Straßenbau- und
Ingenieurbauprojekte
Neben 4 kleineren Straßenprojekten
in Weiden bzw. Aschaffenburg wurde
DC Verkehr mit der Bauüberwachung
eines Geh- und Radweges entlang
der B 42 zwischen Assmannshausen
und Rüdesheim beauftragt. DC Verkehr: Erschließungsgebiet
Gateway Gardens
Trotz Finanzkrise geht der
Grundstücksverkauf im Erschließungsgebiet Gateway Gardens
(Flughafen Frankfurt) kontinuierlich weiter und das Gebiet
nimmt langsam Gestalt an.
Hieraus resultierten in den
vergangenen Monaten wieder
zahlreiche kleinere und größere Folgeaufträge für die DC Verkehr.
Seit vielen Jahren unterstützt DC
Verkehr die Verkehrsentwicklungsplanungen in Raunheim. Mit weiteren Verkehrsuntersuchungen zu
einem Anschluss West Raunheims
an die B 43 untersuchte DC Verkehr
weitere Alternativen.
Diese beinhalten neue Planungsfälle im Bereich der Verkehrsmodellrechnung, die Beurteilung des
Verkehrsablaufs an Knotenpunkten
und Darstellung und Beurteilung der
schalltechnischen Auswirkungen des
Verkehrsaufkommens.
Kurz notiert
Bei der Maßnahme wird die bestehende B 42 verbreitert und auf der
Rheinseite ein 2,50 m breiter Gehund Radweg angebaut. Im Rahmen der von DC Verkehr
erstellten Verkehrsuntersuchungen
zur Nordwesttangente in Taunusstein
unterstützte DC Verkehr im Rahmen
der weiteren Abstimmungsverfahren
mit dem Regierungspräsidium.
DC Verkehr: Schalluntersuchungen an Autobahnen
Der Auftrag für die Schall- und
Luftschadstoffuntersuchung der
BAB A 643, wurde aufgrund der großen Zufriedenheit beim Auftraggeber, dem ASV
Wiesbaden, erweitert.
Zum bisherigen Untersuchungs-
rahmen kam ein weiterer Autobahnabschnitt und das Autobahnkreuz Schierstein
hinzu, keine fünf Minuten von
unserem Büro in Wiesbaden
entfernt.
Bundesautobahn A 643 im Bereich Schiersteiner Kreuz
Die meisten Ausländer neigen dazu
mit ihren Kollegen einen intensiven
Kontakt zu pflegen. Sie mögen es,
gemeinsam diverse Aktivitäten zu
unternehmen und ein Stück Heimat
nach Abu Dhabi zu bringen.
DC Verkehr: Straßen- und Kanalprojekte in Bonn
Es wurden zwei neue Projekte
beauftragt, die in enger
Zusammenarbeit der Kollegen in Bonn und Wiesbaden von DC Verkehr abgearbeitet
werden.
Hala Abulughod ist die Leiterin
Human Resources und Verwaltung
bei DC Abu Dhabi
Es handelt sich hierbei um die
Kanalerneuerung Michaelstraße
und die Kanalerneuerung in der
Bornheimer Straße in Bonn.
Aussicht auf die Skyline von Abu Dhabi mit dem Bürogebäude „Lulu Centre“ der DC Abu Dhabi (rotes Gebäude Mitte)
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Nordwesttangente Taunusstein
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Kurz notiert
DC Wasser und Umwelt:
Datenmigration Gossau
DCWU und die Fa. Barthauer
Software GmbH haben als Arbeitsgemeinschaft die Aufgabe,
für die Stadt Gossau (Schweiz)
Kanalzustandsdaten in ihr Datenbankmanagementsystem zu
integrieren.
DC Wasser und Umwelt
Entwässerung und Erweiterung
Süd am Flughafen Frankfurt/M.
Zur Erweiterung des Flughafens
Frankfurt/Main ist durch die Fraport
AG der Neubau der drei Vorfeldflächen Terminal 3 West (ca. 40 ha),
Frachterweiterung Süd (ca. 60 ha)
und Werfterweiterung Süd (ca. 20
ha) im Süden des Flughafens geplant.
Standort für geplante Kläranlage in Lezha, Albanien
Im Einzelnen handelt es sich um die
beiden Projekte:
DCWU ist im Rahmen der Entwässerung der neuen Vorfelder Terminal
3 West mit der Planung/Ausführungsplanung (HOAI Lph. 3 - 7) von
Sammlersystemen zur Ableitung des
anfallenden Oberflächenwassers
sowie von Rigolensystemen zur Versickerung des anfallenden Dachwassers
der Hallen und Gebäude beauftragt.
Lärmimmissionsprognose für Wohngebiet in Tobruk
• Haupteisenbahnlinie Tobruk – Emsaad: 145 km
• Hafenverbindung Tobruk: 13 km
Der Auftrag umfasste eine Konfliktanalyse zur Überbauung von Wohngebäuden und landwirtschaftlich
genutzten Flächen sowie die Beurteilung der zukünftig zu erwartenden
Lärmimmissionen auf Wohngebiete
in Tobruk.
Die erfolgreiche Kooperation ist in
weiteres positives Beispiel für die
praktizierte Zusammenarbeit innerhalb der Dorsch Gruppe.
Da sich die Bauzeit aus technischen
und organisatorischen Gründen bis
voraussichtlich Ende 2010 verlängert, wird nun auch der Vertrag des
Dorsch-Konsortiums entsprechend
erweitert, um eine professionelle
Bauüberwachung während der gesamten Bauphase sicherzustellen.
Betriebsführung (Operations Management Support, OMS) für
die Mittleren Provinzen, Teil 1 des
Wasserprogramms Jordanien, wurde
DC Wasser und Umwelt eingeladen,
ein Folgeangebot für die Phase II,
Unterstützung der Betriebsführung
für Wasserver- und Entsorgung in
den Mittleren Provinzen (Phase II),
Wasserbehörde von Jordanien, abzugeben. Das Projekt ist zunächst für
1,5 Jahre veranschlagt.
Am 14.09.2009, und damit fast genau
ein Jahr nach der Beauftragung der
A 39, Abschnitt 2 (AS Lüneburg – AS
Bad Beversen), erhielt die BDC den
Auftrag für die Planung der A 22
zwischen Westerstede und dem Elbtunnel bei Drochtersen, Abschnitt 7
von der L 114 bis zur A 26.
Küstenautobahn A22 Niedersachsen - Schleswig-Holstein
Die folgenden Arbeitsschwerpunkte
werden gemäß den TOR abgedeckt:
• Unterstützung der Mittleren Provinzen beim Umbau zu Wasser-
gesellschaften
• Umsetzung eines Optimierungsprogramms für die Wasserversorgung
• Optimierung der Managementsysteme für Kundendienst und
Abnehmerangelegenheiten
• Verbesserung der finanziellen Situation und Aufbau werbewirksamer
Management-Systeme
• Definition und Verfolgung von
Möglichkeiten des Outsourcing und
Micro-PSP
• Unterstützung der GIS-Mannschaften
• Unterstützung bei der Einrichtung
der ICT-Infrastruktur
Nach erfolgreichem Abschluss der
ersten Phase der Unterstützung Hochwasserschutz Katzenbach „Am Gipsbruch“
Insel Bonaire, Niederländische Antillen
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Das Projekt wird durch eine Kofinanzierung von GEF (Teilorganisation
der Weltbank-Gruppe), EIB sowie
der Luxemburger Entwicklungszusammenarbeit und der Albanischen
Regierung ermöglicht.
Auf den Spuren des Lawrence
von Arabien
DC Wasser und Umwelt:
Nachtrag Insel Bonaire
DCWU erhielt einen Nachtrag
für die Überarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für ein
Vakuumabwassernetz, eine Kläranlage und ein Bewässerungsnetz auf der Insel Bonaire, die zu
den Niederländischen Antillien
in der Karibik gehört. Teile der Planung und das Leistungsverzeichnis werden den neuen
Bedingungen angepasst.
Bauüberwachung von Kläranlagen in Albanien
Seit Anf. 2007 führt ein Konsortium,
bestehend aus DCWU und einer dt.
Partnerfirma, die Bauüberwachung
für die Errichtung von drei kommunalen Kläranlagen in den albanischen
Städten Durres, Lezha und Saranda
durch. Im Konsortium stellt DCWU
den Leiter des Projektteams.
Arbeiten an einem Flughafen-Entwässerungskanal
Für die Planung eines Bypasses
am Katzenbach, die bereits von
DCWU erstellt wurde, wird ein
Planfeststellungsantrag erstellt.
Der Bypass dient zum Schutz der
Anwohner vor Hochwasser und
entlastet überschüssiges Wasser
in einen Bypass. Die Arbeiten
werden in enger Abstimmung
mit dem WWA Weilheim und
der Markt Garmisch-Partenkirchen durchgeführt.
Planung der Küstenautobahn
A 22
Im Rahmen der von der DC Afrique
durchgeführten Generalplanung und
Eisenbahnplanung für zwei Eisenbahn-Teilprojekte in Libyen erbrachte
die DCWU München eine Umweltstudie im Zeitraum Sept. bis Nov. 2009.
Die Entwicklung der Schnittstelle
zur Übernahme der Kanalzustandsdaten und Anpassungen
an die Standardsoftware BaSYS
L.E.O. wird von Barthauer realisiert. Die Datenübernahme und
die Schulung werden von DCWU
durchgeführt.
DC Wasser und Umwelt:
Hochwasserschutz Katzenbach
BDC Berlin
Umweltstudie für die Tobruk
– Emssad Railway Lines, Libyen
Die geplante Küstenautobahn A 22
ist ein wichtiger Baustein zur Erschließung des nordwestdeutschen
Raums. Durch diese Autobahn rücken
die Nord- und Ostseeanrainerstaaten
näher zusammen, und die räumliche
Trennung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Unterelbegebiet wird überwunden. Die
Hinterlandanbindung der deutschen
Seehäfen an der Nordsee und die
Erreichbarkeit des Unterweser- und
Unterelberaumes werden deutlich
verbessert. Die A 22 ist vor diesem
Hintergrund als Ziel der Raumordnung im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2008 enthalten.
Die A 22 gehört mit einer Länge von
rund 121 km (davon 114 km Neubaustrecke) neben der A 39, der A
14 in Sachsen-Anhalt und der A 94
in Bayern zu den größten deutschen
Autobahn-Neubauplanungen. Das
Bauvolumen selbst bewegt sich in
einer Größenordnung von rund 1,1 Milliarden Euro.
Khaw-Pumpstation in der Provinz Zarqa, Jordanien
Umso erfreulicher, dass die BDC derzeit in zwei dieser vier Maßnahmen
involviert ist.
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IngSight | 02
Dezember 2009
Die landesplanerisch festgestellte
Trasse führt von einem Autobahndreieck mit der A 28 bei Westerstede
(Landkreis Ammerland) über ein Autobahnkreuz mit der A 29 bei Jaderberg durch den Wesertunnel südlich
von Nordenham.
ökologisch wertvolle Fließgewässer
gequert. Die Trasse führt außerdem
durch stark zersiedeltes Gebiet.
DC India
Die Planung der A 39, ebenfalls eine
ca. 20 km lange Neubaumaßnahme
mit einer PWC-Anlage und einer
Maharashtra Industrial Development
Corporation (MIDC) hat die fast zehn
Kilometer lange mit Beton gedeckte
Straße im Taloja-Industriegebiet in
der Nähe von Mumbai gebaut, die sie
„Taloja Road Feeder Service“ nannte.
Hier soll‘s durchgehen: Teil der geplanten Trasse der A 22
Sie verläuft dann im Versatz über die
A 27 bis südlich von Bremerhaven
und weiter nördlich von Bremervörde
durch den Raum Oldendorf / Himmelpforten bis zum geplanten Elbtunnel
A 20 bei Drochtersen (Landkreis
Stade). Dort wird die A 22 mit der
ebenfalls geplanten A 26 in einem
Autobahndreieck verknüpft.
Auftraggeber ist die Niedersächsische
Landesbehörde für Straßenbau und
Verkehr (NLStBV), Geschäftsbereich
Stade. Es wurden die Leistungsphasen 1 – 4 (optional 5) für die Objektplanung Verkehrsanlagen sowie
Besondere Leistungen zur Koordinierung, zur Planfeststellung, für die
Erstellung eines Digitalen Planungsordners, Vermessung, Lärmtechnik
und zum wassertechnischen Fachbeitrag beauftragt.
Die Streckenlänge beträgt ca. 20 km,
die Strecke umfasst eine Anschlussstelle sowie einen Autobahnparkplatz mit WC (PWC-Anlage).
Besonderheiten der Strecke stellen
die Durchfahrung von Marschgebieten und allen damit verbundenen
erhöhten Anforderungen an die
Entwässerungsplanung sowie der
schwierige Baugrund dar.
Desweiteren werden eingedeichte
Gewässer, eine Bahnlinie, diverse untergeordnete Straßen und zum Teil
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Tank- und Rastanlage, schreitet einstweilen termingerecht voran.
Das Arbeitsverhältnis zum Auftraggeber (Geschäftsbereich Lüneburg der
NLStBV) und zu Dritten - wie der
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung - gestaltet sich sehr positiv und auch
in fachlicher Hinsicht gab es bereits
manches Lob an den Projektleiter
und sein Team.
Taloja Feeder Service Road
DC India unternahm eingehende
Untersuchungen im geotechnischen
Bereich, prüfte die Bodeneigenschaften, die strukturelle Stärke der
Betondecke durch Kernbohrungen,
umfassende Tests und Aushube sollten Auskünfte über die Struktur der
entstehenden Straße geben.
Hauptstraßennetz bei Tajola, Indien
Die Möglichkeit, durch neue Betonplatten Herr über die Risse zu
werden, wurde ebenfalls in Betracht
gezogen.
Die Untersuchungen haben die wichtigsten Ursachen des Versagens der
Betondecke zu Tage gefördert:
• verschmutzter Boden, auf dem die
Straße gebaut wurde
• Keine angemessene Drainage wegen mangelnder Breite der Straße
• Mängel bei der Gestaltung der
Fahrbahn, nicht den IRC-DesignRichtlinien entsprechend
• mangelnde Qualität des verwendeten Materials.
Der gesamte Planungsauftrag beinhaltet ebenfalls Leistungen der Objektplanung Verkehrsanlagen für die
Leistungsphasen 1 bis 4 sowie diverse
Besondere Leistungen (u.a. Lärmund Luftschadstoffuntersuchungen).
Orientierungskarte Tajola, Indien
Gleichzeitig wurden das Design der
Straßendecke und die Risse, d.h.
Bedingungen für die Risse und deren
Muster unter die Lupe genommen.
Die Versuche des Auftraggebers, die
Risse mit Epoxid-Kleber zu schließen,
wurden geprüft und auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit hin
untersucht.
DC Asia
Die Thailand-Pipeline
Die thailändische PTT Public Company
Limited hat die DC Asia mit der Gesamtprojektsteuerung des IRPC Natural Gas Pipeline Projekt beauftragt.
Die Pipeline wird ihren Ursprung in
der bereits existierenden Third Transmission Pipeline haben und über das
Blockheizkraftwerk den IRPC Industriekomplex mit Strom versorgen. Der
Durchmesser der Leitung beträgt 0,6
Meter, die Leitung selbst wird ca. 25
Kilometer lang sein. Die maximale
Durchflussrate des Pipeline-Systems
wird 270 MMSCFD (Standplätze für
Million Standardkubikfuß pro Tag
Gas) betragen.
Bereits während der sechsmonatigen
Bauzeit entstanden auf der Betonfahrbahndecke tiefe Risse. DC India
hat nun den Zuschlag der MIDC für
den Auftrag bekommen, diese Angelegenheiten zu untersuchen und
Gegenmaßnahmen vorzuschlagen.
Derzeit erfolgt die Zusammenstellung der Vorplanungsunterlagen,
nachdem umfangreiche Variantenuntersuchungen durchgeführt
wurden.
Die Bearbeitung beider Vorhaben
erfolgt federführend durch die
BDC-Niederlassung Hamburg unter
der verantwortlichen Leitung von
Dipl.-Ing. Martin Steenbuck. In die
Bearbeitung sind weitere Standorte
eingebunden.
Die Untersuchungen ergaben, dass
das Abdichtungskonzept nicht tragfähig ist und trotz des Epoxid-Klebers
mehr und mehr neue Risse auftauchten.
Wesentliche Elemente sind:
• Haupthochspannungsleitung
• Übertragung innerhalb der IRPC-eigenen Rohrleitungen
• Anschlussanlagen
• 4 Wegventile einschließlich Startund Empfangsanlagen
• Steuerzentrale und Kommunikationssystem
• Kathodisches Schutzsystem.
Das Projekt soll nach 17 Monaten
beendet sein.
„Good Morning Vietnam“: Marktkenntnisse erleichtern Einstieg
DC Asia gewinnt den PetroVietnamAuftrag für das Basic Design und den
Investment Report für die East West
Gas Connection Pipeline in Vietnam.
Die Nähe und Marktkenntnisse waren
entscheidende Gründe, die zu diesem
Erfolg beigetragen haben. Durch die
langjährige Präsenz in der Region
und mit fundierten Marktkenntnissen
konnte DC Asia mit der schnellen Disposition unserer erfahrenen Experten
den sehr hohen Ansprüchen und
dem engen Terminplan des Kunden
Petrovietnam Engineering gerecht
werden.
DC Asia stellte dem Projekt drei
Experten aus den Disziplinen Pipeline, Elektrik & SCADA und Prozessmanagement zur Verfügung, die als
Lead Ingenieure zusammen mit dem
PVE-Projektteam das Basic Design
und den Investment Report fristgerecht liefern.
DC Asia erhielt bereits den Folgeauftrag B52 - Omon Gas Pipeline FEED
(für das Onshore-Segment) von PVE
und sieht neuen Herausforderungen
und Erfolgen in diesem neuen Markt
Vietnam mit Freude entgegen.
Als abhelfende Maßnahme wurde
eine flexible Deckschicht auf dem
starren Straßenbelag empfohlen,
welcher in Übereinstimmung mit den
Leitlinien des Indischen StraßenbauKongresses SP-17 steht.
IPRC-Erdgaspipeline , Thailand
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IngSight | 02
Dezember 2009
Kurz notiert
DC Abu Dhabi: ADNOC Ruwais
DC Abu Dhabi übernimmt das
Projektmanagement und die
Beratung für die Phase III des
Programms zur Erweiterung der
Wohnhauskomplexe Ruwais sowie für den Bau von Villen und
Wohnungen für frisch vermählte
Paare.
DC Abu Dhabi: Marine
Engineering in Al Ain
DC Abu Dhabi hat den Entwurf
und die Bauüberwachung für
die Errichtung zweier mehrfunktionsfähigen Stahlgerüstlager
(ca. 3.500 m2) in Al Rawda-Farm,
Al-Ain übernommen.
DC Abu Dhabi: 13.200 km
Umzäunungsarbeiten
Erweiterung und Bauaufsicht für
den Bau eines Maschendrahtzauns, der in einem Fundament
aus Fertigbeton steht, mit einer
Gesamtlänge von 13.200 km.
DC Abu Dhabi
Bewässerungsprojekte in den VAE
Gebäudemodernisierung
Neuaufträge für das Marine
Engineering Department
Gleich mehrere Projekte befassen sich
mit der Entwicklung und der Gestaltung von Bewässerungsanlagen.
Die in den westlichen Stadtbezirken
stattfindenden Gebäuderenovierungen dienen der Aufrechterhaltung
der Stadtentwicklung.
Mit dem Entwurf und der Bauüberwachung einer Vielzahl von Molen
und der zugehörigen Schutzeinrichtungen (Rock Protection) ist DC Abu
Dhabi von öffentlichen und privaten
Auftraggebern beauftragt worden.
Dazu gehören die strategische Entwicklung der Bezirke in Bezug auf
die sozialen Vernetzung der Bewohner sowie die Verbesserung von der
Gemeinschaft zur Verfügung gestellten Dienstleistungen.
Die Leistungen umfassen zum Teil
auch die Entwürfe für Durchfahrten,
Kais, Kraftstoffanlagen und andere
Arbeiten.
Darüber hinaus wurde das Marine
Engineering Department mit dem
Entwurf und der Bauüberwachung
für maritime Entwicklungsarbeiten
beauftragt, das 30 Bauplätze auf
einem Gebiet von 700.000 Quadratmeter umfasst. Ein 2.500 Meter langer Steg in Abu Dhabi wird von den
Ingenieuren entwickelt und dessen
Bau überwacht.
Dorsch Gruppe - DC Abu Dhabi hat
die Ausschreibungsdokumente mit
allen notwendigen Entwürfen erstellt
- extern und intern, MEP, Landschaftsarchitektur und Bewässerung, die die
gleiche Identität für acht Stadtbezirksgebäude sicherstellen.
Bewässerung Crown Prince Court, Abu Dhabi
Zu guter Letzt gehören die Entwicklung und Bauüberwachung einer
neuen Pumpstation mit einer Bewässerungsanlage in das Auftragsportfolio der Kollegen in Abu Dhabi.
Zum Teil umfassen diese Projekte die
Einrichtung von Bewässerungstanks
und Pumpen oder vernetzen unterschiedliche Reservoirs, wie z.B. im
Osten Al Ains, wo das die Hauptwas-
serader umspannende Reservoir von
Sarooj bis Al Dhahir einbezogen wird. Neugestaltung und Vergrößerung des vorhandenen Friedhofs
nebst der Straßenarbeiten.
Hafenentwicklung auf der Ras Gurab-Insel, Abu Dhabi
DC Abu Dhabi: Autobahn
Fujairah Emirates
Bau einer 40 km langen mehrspurigen Autobahn in einem
bergigen Umfeld. Der Bau
umfasst acht Brücken, fünf
Unterführungen und 55 Rohrdurchlässe inkl. Infrastruktur.
Bau der Dubai - Fujairah-Autobahn, Vereinigte Arabische Emirate
Außengestaltung des Stadtverwaltungsgebäudes in Gayathi
Green Building Department Nachhaltiges Bauen in den UAE
In Zusammenarbeit mit den Unternehmen energydesign Stuttgart, Engineering Consultancy Professor Pfeifer und Partner, Abu Dhabi, Waagner
Biro Gulf LLC, Dubai und Alpine Bau
Deutschland AG, Dubai sind wir dabei, eine nachhaltige Gestaltung für
Wohngebäude zu entwickeln.
Derzeit laufen die Planungen. das
Energiesystem der Gebäude (z.B.
Kühlung) sowie die Baumethoden
hinsichtlich der Isolierung zu optimieren. Wir entwickeln ein System für
ein biologisches Abwasserreinigungssystem, in dem der Naturrohstoff
Schilf eine Rolle spielen wird.
DC Abu Dhabi: Landschaftsplanung Friedhof Al Samha
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Außengestaltung des Stadtverwaltungsgebäudes in Madinath Zayed
Gemeinsam mit unserem Master
Planning Department boten wir integrierte Planungsleistungen für die
Entwicklung der Abu Police „Training
Village“. Obwohl die endgültige Entscheidung noch aussteht, wurden wir
aufgefordert, uns an der Ausschreibung zu beteiligen und warten nun
auf die Einladung des Kunden, unser
Konzept präsentieren zu können.
Prototyp der Innenausstattung eines Direktionsbüros
Interdisziplinärer Verkehr,
Straßenprojekte
• Äußere Umgehungsstraße von der
Um Al Quain – Falaj Al Mulaa-Straße zur Sajaa – Khawaneej-Straße
Gemeinsam mit dem Transportation
Department haben wir uns an einer
Ausschreibung beteiligt, in der es um
die fünf wichtigen Bushaltestellen
mit integrierter Verbindung zur geplanten U-Bahn in Abu Dhabi geht.
Die Herausforderung bestand darin,
eine funktionale aber einzigartige
und nachhaltige Gestaltung mit
Erhaltung des Wahrzeichens und
Corporate Identity-Charakters zu
erstellen.
Wir stehen mit KEO und ATKINS
auf der „Short List“ für die weitere
Präsentation unserer Konzepte.
Weiterhin konnten Planungsleistungen für verschiedene Straßenprojekte
erbracht werden:
Äußere Umgehungsstraße, ca. 200 km von Abu Dhabi
• Bau verschiedener Straßen und
Parkplätze in Abu Dhabi City und
Umgebung
• Straßensektoren East 48, West 33 und weitere in Abu Dhabi
• Unterhalt von Straßen und Brücken
auf dem südl. Abu Dhabi-Festland
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IngSight | 02
Dezember 2009
Impressum
IngSight Magazin
© 2009 Dorsch Gruppe
Herausgeber: Olaf Hoffmann
Redaktion: Kerstin Schneider
Layout: Gerhard Habinger
Kontakt: [email protected]
Wir danken den Autoren dieser
Ausgabe (in der Reihenfolge ihrer
Beiträge):
Jürgen Röder, Olaf Hoffmann, Michael Schleusener,
Prof. Sameh Mansour,
Karl-Raymond Maier, Keith Brooke,
Ralf Grauel (Gastbeitrag), Hala Abulughod, Stefan Hauser,
Dr. Raju Rohde, Stefan Ballay,
Bernd Müssig, Alexander Goertz,
Nirmal G. Humbad, Jürgen Supik,
Hosain Haider, Dr Emam Hussein,
Ashraf Yehia, Khaled M. Abbas,
Adel Al Deeb, Jost Kreussler,
Hossam Korraa, Zsolt Cseh.
Bitte denken Sie über Ihre
Verantwortung gegenüber der
Umwelt nach, bevor Sie diesen
Newsletter ausdrucken.
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bringing visions to life. Dorsch Gruppe.
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