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IngSight | 02 das Magazin für unsere Ingenieure und Architekten Dezember 2009 IngSight | 02 Dezember 2009 Editorial Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Jahr geht zu Ende, und wir können auf eine arbeitsreiche Zeit zurückblicken. Gemeinsam haben wir zahlreiche Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht und viele neue Projekte in Angriff genommen. Inhalt Geschäftsführung der Sparten Wasser und Umwelt, Verkehr und Infrastruktur, Airports, Hoch- und Anlagenbau übernommen hat. Editorial: J. Röder, O. Hoffmann 3 Nachrichten aus der Gruppe 4 Im selben Monat haben wir Andreas Rienecker als CFO in die Geschäftsführung berufen. Kurz notiert 5 Leuchtturmprojekt: Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil 6 Gastbeitrag: Ralf Grauel, Wirtschaftsplattform Irak 8 Eine Delegationsreise in den Irak nutzte Olaf Hoffmann, um dort neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte zu vertiefen. Unsere motivierten Mitarbeiter im In- und Ausland haben ihr Bestes gegeben, die Dorsch Gruppe auf Erfolgskurs zu bringen. Unsere Leistungen können sich weltweit sehen lassen; und unsere Mitarbeiter können stolz darauf sein, für die Dorsch Gruppe zu arbeiten. Auch in 2009 konnte die Dorsch Gruppe wieder ein stabiles Wachstum verzeichnen, mit einem Umsatzwachstum von 11% (ohne Sondereinflüsse) haben wir unser Ziel in 2009 erfüllt. Nach wie vor erzielen wir 70 Prozent unseres Umsatzes im Ausland, einen Löwenanteil daran in Abu Dhabi. Das hat zur Folge, dass aufgrund des hohen Umsatzanstiegs in den rohstofffinanzierten, arabischen Märkten die Finanzkrise bei uns nur punktuell durchschlug. Dank Ihrer hervorragenden Leistungen ist es uns gelungen, heute an jedem Ort der Welt ein angesehener und vertrauenswürdiger Partner zu sein. Flankierend dazu wurde Olaf Hoffmann im Juni Präsidiumsmitglied der arabisch-deutschen Handelskammer Ghorfa. Er wird sich in dieser Position für den Aufbau und die Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den arabischen Ländern und der Bundesrepublik einsetzen und die Dorsch Gruppe in diesem Rahmen repräsentieren. Interview: Hala Abulughod, DC Abu Dhabi 10 Berichte der Gesellschaften 11 Kurz notiert 11 Impressum 18 Wir freuen uns, wenn Sie auch im nächsten Jahr gemeinsam mit uns daran arbeiten, die Dorsch Gruppe als führenden Anbieter von Planungsservices zu unterstützen und eine noch deutlichere Positio- nierung am globalen Markt zu erreichen. Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Familien eine friedliche und gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Ihre Jürgen Röder und Olaf Hoffmann Gesellschafter der Dorsch Gruppe City Tower Offenbach www.dorsch.de Titelbild: Satellitenaufnahme der Kläranlage Helwan (Quelle: Google Pro) Im April konnten wir mit Andrea Pal die Geschäftsführung der Dorsch Holding GmbH erweitern: Mit Frau Pal haben wir eine erfahrene Kollegin an Bord geholt, die gemeinsam mit Jürgen Röder die IngSight | 02 Dezember 2009 Nachrichten aus der Gruppe DC Abu Dhabi Delegationsreise nach China Eine Delegation der DC Abu Dhabi besuchte Peking und Tianjin in China, um Messungen am hydraulischen und numerischen Modelversuch abzuschließen und die Planungsleistungen für die Marine-Entwicklungsaktivitäten auf Qarnayn Island-Abu Dhabi zu validieren. Engineering Institute statt. Unzäh- lige technische Details wurden besprochen, um die erforderlichen Aufgaben des Modells zu validieren. Das Team umfasste neben Herrn Michael Kadow, General Manager der DC Abu Dhabi, auch Herrn Ayman Haikal, Chief Operational Officer, Herrn Ashraf Yehia, Senior Projects Manager sowie Herrn Prof. Sameh Mansour, Marine Specialist. Modell des Wellenbrecherdamms Wellenbecken Tianjin Port Das Projekt ist eines der größten Marinetechnikprojekte in Abu Dhabi. Damit nimmt der Hafen eine Vorreiterrolle ein, durch welche er in der Lage sein wird, der weltgrößten Yacht MS Dubai (170 m Länge) einen Liegeplatz zu bieten. Die Gruppe besuchte auch das Hauptquartier des Unternehmens China Communications Constructions Holding Company���������������������� und führte Gespräche mit dem Management des Unternehmens über das aktuelle Projekt. Die Delegation erreichte Peking am 9. November und verließ China in Richtung Abu Dhabi am 12. November. Die Tests fanden am 11. November auf dem Gelände des Tianjin Port Die Gesprächspartner präsentierten ihre jeweiligen Tätigkeitsfelder und eruierten Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit. Kurz notiert BDC Berlin DC Airports: Besuch der Flugplätze in Roth und Manching Besuch in Berlin Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der BDC Dorsch Consult Ingenieur- gesellschaft mbH besuchte Herr Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen, Hauptgeschäftsführer des VBI, im November 2009 die BDC. Der Verband Beratender Ingenieure VBI ist die führende Berufsorganisation unabhängig beratender und planender Ingenieure und Ingenieurunternehmen in Deutschland. Mit seinen rund 3.500 Mitgliedern ist er einer der weltweit größten Consultingverbände. Für Politik, Wirtschaft und Verwaltung ist der VBI kompetenter und gesuchter Ansprechpartner. Die BDC ist mit Prokurist Michael Schleusener im Vorstand der Young Professionals des VBI aktiv vertreten. Mit dem Forum Young Professionals spricht der VBI alle VBI-Mitglieder und leitenden Angestellten der Mitgliedsbüros an, die das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ziel ist es, eine Plattform für jüngere Ingenieurinnen und Ingenieure im VBI zu schaffen und auf der Basis eines breiten Netzwerkes Möglichkeiten für einen Austausch entsprechend der besonderen Altersund Berufssituation anzubieten. Zur Vertiefung der Fachkompetenz sowie zum Erhalt neuer Anregungen für die planerische Umsetzung militärischer Anforderungen hat DC Airports Mitte September zusammen mit Kollegen von h+r eine Exkursion zu den Flugplätzen in Roth und Manching durchgeführt. VBI-Hauptgeschäftsführer Hr. Rollenhagen (Mitte), BDC-Geschäftsführer Hr. Gütschow (r.) und Prokurist Hr. Schleusener AS Bad Beversen) und an der A 22 (Westerstede – Drochtersen/Elbtunnel) in Niedersachsen an zwei der vier größten deutschen Neubauplanungen von Autobahnen beteiligt (neben der A 14 in Sachsen-Anhalt und der A 94 in Bayern). Beide Abschnitte sind etwa 20 km lang. In Mecklenburg-Vorpommern betreut die BDC im Zuge der Planungen für die Ortsumgehung Wolgast auch die Planung eines 1.480 m langen neuen Brückenbauwerkes über die Peene, die Usedomer Bäderbahn und den Südhafen Wolgast. Auch am Neubau des Flughafens Berlin-Brandenburg International sind Ingenieure der BDC mit der Planung der Verkehrs- und Freiflächen für die Gebäude der Bodenverkehrsdienste und der Sicherheitsdienste beteiligt. Im Ergebnis des Gespräches wurde Herrn Rollenhagen zugesichert, dass die BDC auch künftig an der Gestaltung und am positiven Erscheinungsbild des VBI mitwirken wird. Für die Anbindung des Satelliten an das Terminal 2 ist beabsichtigt, ein unterirdisches Personentransportsystem zu implementieren. Nach erfolgreichem Abschluss der Konzeptkonkretisierung wurden Anfang 11/09 die Leistungen zur „Vorbereitung der Vergabe“ abgerufen. DC Airports: Flughafen Khartoum (KRT), Sudan Anfang Sept. 2009 wurde die Erstellung der Ausführungsplanung sowie der Ausschreibungs- unterlagen für ATC-Tower, Feuerwache und Wartungsge- bäude in Auftrag gegeben. Für das Start- und Landebahnsystem sowie das Vorfeld wurden gleiche Planungsunterlagen Mitte 10/09 fertig gestellt. Die BDC Dorsch Consult repräsentiert die Dorsch Gruppe mit einer Vielzahl wichtiger Ingenieurdisziplinen in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die BDC ist aktuell mit den Planungen an der A 39 (AS Lüneburg – DC Airports: Flughafen München (MUC), Generalplanung PTS Die Arbeiten sollen bis Ende 07/10 abgeschlossen sein und werden in ARGE mit dem französischen Ingenieurbüro egis-rail erbracht. Während des Besuches in den Büroräumen am Storkower Bogen konnte sich Herr Rollenhagen ein Bild vom Leistungsvermögen der BDC und von aktuellen Vorhaben machen. General Manager Michael Kadow im Gespräch mit Vertretern des Tijanjin Port Engineering Institute An dieser Stelle sei nochmals den Hauptmännern Hr. Lotte-Stern und Hr. Halbom für die freundlichen Führungen sowie die uns gewidmete Zeit gedankt. Das BDC-Bürogebäude am Storkower Bogen in Berlin IngSight | 02 Dezember 2009 Leuchtturmprojekt Die Jagd auf das Juwel vom Nil In einem der zahlreichen Folgeaufträge wurde mit dem gleichen Joint Venture der Masterplan als Entwicklungsplan für das Abwasserentsorgungsengineering überarbeitet. Demographie- und Beschäftigungsprognosen von 1993 bis 2015 wurden erstellt sowie lokale Untersuchungen und Kapazitätsanalysen vorgenommen, wie auch die Planung für weitere Industrie- und Wohngebiete. Das Abwasserentsorgungsprogramm Helwan startete im Jahr 1977, seit diesem Jahr verfügt Dorsch Consult über eine ständige Repräsentanz in Kairo. Seit 2006 wird an der Erweiterung der Kläranlage Helwan gebaut, die im August 2009, fünf Monate vor dem eigentlichen Zeitplan, in Betrieb gehen konnte. Teil eines weiteren Vertrages war die hydrologische und hydraulische Planung des Überlaufbeckens am oberen Ende des 50 km langen El Saff-Kanals, gefolgt von der Bauüberwachung. Die wesentlichen Meilensteine dieses Projekts sind: • Der Generalunternehmer, Arab Contractors, wurde im Dezember 2005 beauftragt. • Dorsch Consult wurde mit der Planung der Erweiterung im Januar 2006 aufgrund der vorangegangenen Erfahrungen mit diesem Projekt beauftragt. • Die Aushubarbeiten begannen gemäß der ursprünglichen Planung im März 2006. • Der Betonausbau begann im Mai 2006. • Inbetriebnahme im August 2009 wasserentsorgungsprojekt der Masterplan, die Planung, die Bauüberwachung, das Projektmanagement und die Personalschulung. Beim Erweiterungsprojekt für die Kläranlage die Planung, vorbereitende Dokumente und die Überwachung des Baufortschrittes. Dorsch Consult konnte für den Bau und die Erweiterung die technische Expertise beisteuern. Im Einzelnen waren das beim ursprünglichen Ab- In den Jahren 1955 bis 1975 hat sich Helwan mit seiner näheren Umgebung zu einem Industriezentrum ersten Ranges entwickelt. Das hatte Neubau eines Kläranlagenbeckens Das ursprüngliche Abwasserentsorgungsprojekt Helwan: Das Team von DC Cairo (aufgenommen im Büro Kairo) v.l.n.r: M. Adel, I.Eid, A. Ezzat, H. Talaat, K. Brooke, S. El Guindy, B. Bauerfeld, M. Abdel-Hamid, H. Heinrich, Osam, O. Mabruk, A. Hussein, Dr. S. Mansour, M. Salman. zur Folge, dass es zu einem explosiven Bevölkerungswachstum kam, das sowohl Verkehrs- und Logistikprobleme als auch Belastungen für die Umwelt mit sich brachte. Im Zuge dessen wurde es lebenswichtig, den Nil-Strom vor Verschmutzung zu bewahren, zumal dieser Fluss die dicht besiedelte Region flussabwärts von Helwan mit Trinkwasser, einschließlich der 10 Mio. Einwohner der Stadt Kairo, versorgt. Dies waren die Bedingungen, unter denen wir den ersten Masterplan entwarfen. Die Erweiterung der Kläranlage Helwan: Die Anlage wurde von DC vor 30 Jahren geplant und wird nun von einem Einwohnergleichwert von 1 Mio. auf 3,7 Mio. und einen täglichen Durchfluss von 550,000 m3 erweitert. Die Anlage verfügt heute über eine aktive biologische Klärschlammbehandlung. Geplant wurden sowohl neue Behandlungsanlagen als auch die Erneuerung bestehender Systeme. Aufgrund der begrenzten Raumverhältnisse berücksichtigte die Planung verschiedene Alternativen zur biologischen Klärschlammbehandlung und Schlammentsorgungsstrategien. Wiederherstellungsarbeiten an einem Belüftungsbecken Die Klärschlammbehandlung wurde nun mit Schlammtrockenbetten realisiert, einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Lösung, die sich auf das im Überfluss verfügbare Sonnenlicht verlässt, für das Ägypten so berühmt ist. Neues Setzbecken der Kläranlage Helwan Die Anlage Helwan wurde vom ägyptischen Präsidenten ���������������� Hosney Mubarrak am 6. Dezember 2009 eröffnet. Dieser erste Masterplan beinhaltete neben der Erhebung von Klimadaten sowohl geologische und hydrogeologische Untersuchungen als auch Prognosen zum künftigen Bevölkerungswachstum. Ebenso wurden die Bedingungen der Wasserversorgung untersucht. Bereits bestehende Kanäle und Kläranlagen wurden überprüft und ein Flächennutzungsplan bis zum Jahr 2000 erarbeitet. Um die Menge und die Beschaffenheit der industriellen Abwässer festzustellen, wurden umfangreiche Messungen durchgeführt. Es wurden Kriterien für die nachfolgende Planung des Abwassersystems und der Abwasserbehandlung für einen Einwohnergleichwert von 1,5 Mio. definiert. Satellitenaufnahme der Kläranlage im Industriegebiet Helwan (Quelle: Google Pro) IngSight | 02 Dezember 2009 Gastbeitrag Bildung: Die Baustellen im Kopf von Ralf Grauel Dem Irak mangelt es nicht an Geld, politischem Willen oder internationalen Partnern. Was fehlt, ist Wissen. Jetzt müssen Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten. Das ist nicht immer ganz legal. Aber es hilft! Nach dem Ende der Berliner Investitionskonferenz für den Irak herrscht gute Stimmung. Das Außenhandelsvolumen zwischen Deutschland und dem Irak habe sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, meldet die arabisch-deutsche Handelskammer Ghorfa. Und ist erst mal das deutschirakische Investitionsabkommen ratifiziert, kann es wieder richtig losgehen mit dem Wiederaufbau im Zweistromland. Die Wirtschaftsnachrichten des Sommers passten zur aktuellen Euphorie. Kaum eine Woche verging, in der nicht Vertragsabschlüsse in mindestens dreistelliger Millionenhöhe gemeldet wurden. Mitte Juli zum Beispiel gab der irakische Regierungssprecher Ali al-Dabbagh den Bau einer 320 Mio Euro teuren Sport City in Basra bekannt, damit dort 2012 das Fußballturnier um den Golfpokal stattfinden kann. Einen Tag später schreibt die Investitionsbehörde von Nadschaf ihr Projekt „New Najaf City“ zur erneuten Bewerbung aus, der kuwaitische Investor war aus der Planung ausgestiegen. New Najaf City ist ein städtebauliches Großprojekt (Investitionsvolumen 27 Milliarden Euro): Auf 21 Quadratkilometern soll der See von Nadschaf umbaut werden mit Wohneinheiten in allen Preisklassen, einer Universität, Banken, Sportanlagen, Behörden, sozialen Institutionen, Einkaufszentren sowie einem Fünf-Sterne-Hotel. Der Clou: Die Sichtachsen aller Magistralen sind in Richtung Nadschaf ausgerichtet, genauer gesagt auf den Schrein von Imam Ali, Ziel für rund vier Millionen Touristen pro Jahr. New Najaf City sei schon jetzt „Symbol für das neuerwachte Selbstbewusstsein der Schiiten am Golf“ schreibt WPI-Korrespondent Faris Haram. Die Vision: „Die neue Mittelund Oberschicht verbindet selbstverständlich die Wallfahrt mit Urlaub, Wellness und Einkaufstouren in Luxusboutiquen.“ Aber es wird noch viel passieren müssen, damit dieser Traum wahr wird. Straßen müssen gebaut, Brücken erneuert, Kraftwerke und Krankenhäuser errichtet werden. Für jeden nur denkbaren Industriezweig kursieren Masterpläne, Ausschreibungen und Projekte. Irakische Politiker reisen in die Welt, Wirtschaftsdelegationen in den Irak. Was aus Nachrichtenperspektive wie die größte Baustelle Vorderasiens aussieht, erweist sich aus der Nähe als die langsamste. So schnell wie Großprojekte angekün- digt sind, werden sie wieder verschoben. Ständig kommt es zu Fristverlängerungen, geschlossene Ausschreibungen werden wieder eröffnet, Konsortien frisch nach Gründung umgebaut. Erst kürzlich hat die irakische Regierung erneut verkündet, längst geplante Investitionen nach hinten zu schieben. „Dauernd ändern sich Ansprechpartner, behördliche Routinen existieren selten oder sind kaum auf internationale Standards abgestimmt“, klagt ein Unternehmer. Dies ist der Flaschenhals, an dem sich alle Projekte stauen. Im Irak mangelt es nicht an Geld, politischem Willen oder internationalen Partnern. Was fehlt, ist Wissen. Fachleute, Ingenieure, Ärzte, Verwaltungskräfte, Juristen, Finanzexperten. In kaum einer Institution, Behörde oder einem Ministerium gibt es geschultes Personal, um die grossen Infrastrukturprojekte umzusetzen. Selbst wenn die Personaldecke halbwegs stimmt, so haben die wenigsten Mitarbeiter Erfahrung, wie man Flughäfen, Brücken, Schulen, Krankenhäuser, Kraftwerke und Autobahnen überhaupt ausschreibt. Geschweige denn, wie man sie projektiert, baut, abnimmt und betreibt. Dieser Engpass ist allen Akteuren bewusst. Daher verkaufen deutsche Konzerne und Mittelständler, egal ob sie mit Mähdreschern, Herzschrittmachern, Krankenhäusern, Aufzügen, Straßen, Brücken, Stellwerken, Gleisanlagen oder Endoskopen handeln, den Zusatznutzen, der derzeit am meisten gefragt ist: Bildung. Es gibt kaum ein Unternehmen, dass mit seinen Produkten und Dienstleistungen nicht auch Wissen liefert. ThyssenKrupp, Daimler, Siemens, Deutsche Bahn und Festo: Im Irak sind sie de facto im Bildungssektor tätig. Die neuen Kooperationen gehen über die bei Technologieprojekten üblichen Geräteschulungen weit hinaus. In vielen Fällen werden bei Vertragsunterzeichnung regionale Ausbildungszentren vereinbart, die nicht nur der irakischen Belegschaft zugute kommen, sondern in die gesamte Region abstrahlen sollen. Daimler plant den Aufbau einer Ausbildungswerkstatt in Bagdad. Siemens und ThyssenKrupp bilden Eisenbahner aus. Deutsche Bahn berät beim Strukturwandel des Schienenverkehrs. Die politische Stabilität hängt an Wirtschaft und Wohlstand. Aber alles steht und fällt mit der Bildung jener Menschen, die sich jetzt und heute im Irak befinden. Wie es scheint, sind Deutsche als Lehrer besonders gefragt. „Gerade in den Ingenieurwissenschaften und den Life Sciences punktet das Siegel Made in Germany ungeheuer“, erklärt Katja Petereit vom Fachbüro Internationales Bildungsmanagement (FIB) in Bonn. Das Berliner Bildungswerk Europanorat baut Computertraining, Englischkurse und Lehrgänge im Organisationsmanagement für irakische Beamte auf. Der DAAD sponsert die Ausbildung irakischer Professoren, vermittelt irakische Uni-Absolventen in deutsche Unternehmen hinein. Die AGEF (Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich der Migration und Entwicklungszusammenarbeit) bildet Kfz-Mechaniker, Elektriker und Sanitärfachleute aus, schult Richter und Verwaltungskräfte. Gerade hat sich in Arbil eine Initiative gegründet, um dort spätestens 2012 eine deutsche Schule zu haben, damit die kurdische Hauptstadt für Heimkehrer interessant wird. Eine Universität für Bagdad wird derzeit von Deutschland aus angeschoben und vorbereitet. Geschäftsführer, gebe es nur zwei Mitbewerber, die in der Lage seien, Projekte dieser Größenordnung zu bauen. Also traf man sich, erzählte der Berater, zu einem vertraulichen Austausch, bei dem die Mitbewerber über die üblichen Probleme klagten: Schlechte Ausschreibungen, kein Management und chaotische Strukturen. Es sei dringend Notwendigkeit, Schlüsselpositionen bei den irakischen Auftraggebern (Provinzen, Behörden und Ministerien) mit Personal zu besetzen, die das Maß an fachlicher und sprachlicher Qualifikation mitbringen, um Aufträge und Gewerke abzustimmen. Auch die angelsächsischen Nationen entdecken das Thema: 10.000 irakische Studenten sollen in den nächsten fünf Jahren einen Abschluss an Hochschulen in Großbritannien, Australien, Kanada und den USA erhalten. Das gaben im Juli US-Präsident Barack Obama und der irakische Premierminister Nuri Al-Maliki bekannt. Die Gefahr: Die Projekte bleiben liegen, werden verschoben und so lange immer wieder neu ausgeschrieben, „bis sie irgendwann tot sind, weil kein Unternehmen sie mehr anfasst“, so der Berater. Drei miteinander vergleichbare Großprojekte stehen im Irak zur Ausschreibung, also haben sich die Europäer darauf geeinigt, ihr Personal in die irakischen Behörden abzustellen, um dort den Auftrag der jeweiligen Konkurrenz zu managen – und gleichzeitig die irakischen Beamten auszubilden. Derzeit fehlt nur noch die Zusage der Iraker. Egal jedoch, wie viele Bildungsprojekte noch angeschoben werden, die Zeit drängt. Viele Initiativen werden erst Jahre später das allgemeine Niveau heben. Straßen, Kraftwerke, Schulen und Krankenhäuser müssen aber jetzt fertig werden. Daher gibt es ein paar Unternehmer, die mit Kreativität, Regelbruch und dem Segen ihrer irakischen Partner Abkürzungen gehen, um ans Ziel zu kommen. Statt auf Absolventen noch zu gründender Hochschulen zu warten, stellen sie eigene Mitarbeiter ab, und setzen sie als Berater in den Behörden und Ministerien ein, deren Auftrag sie gerade abarbeiten. Das ist in puncto Transparenz natürlich alles andere als lupenrein. Aber es funktioniert! So berichtete neulich der Geschäftsführer einer Unternehmensberatung von einer Idee, welche die landläufige Definition von Public-Private-Partnerships sprengen dürfte. Es geht um drei irakische Großprojekte im Milliardenbereich. In Europa, so der Dieses Personal aber gibt es nicht. Wohl gemerkt: Hier soll nicht durchs Hintertürchen „Bildung“ das alte Haus der Lüge wiederausgebaut werden. Korruption ist, wenn sich jemand Aufträge mit Schmiergeld erkauft und damit Know-how und Fitness zerstört – auf beiden Seiten. Hier aber wird nichts gemauschelt oder in eigene Taschen gewirtschaftet. Hier wird der Rohstoff angelegt, den der Irak braucht, heute, morgen und übermorgen: Wissen. Der Geschäftsführer hat ein reines Gewissen. In seiner Unternehmensgruppe weiß er modernste Compliance-Regeln in Kraft. Ohnehin fordert dieser pragmatische Mitarbeitertransfer allen beteiligten (Konkurrenz-) Unternehmen ein nie dagewesenes Maß an Offenheit und Transparenz ab. „Außerdem kann jeder sowieso nur ein Projekt umsetzen. Mehr Kapazitäten hat keiner von uns.“ sagt er und fragt: „Was würde denn passieren, wenn wir nichts tun? Dann käme niemand zum Zuge. Und im Irak bliebe alles, wie es ist.“ Ralf Grauel ist Chefredakteur der Wirtschaftsplattform Irak (www.wp-irak.de) Kurs Zukunft: Weiterbildung irakischer Eisenbahningenieure bei der Dorsch Gruppe IngSight | 02 Dezember 2009 Interview Berichte der Gesellschaften Hala Abulughod, DC Abu Dhabi DC Verkehr Verkehrsuntersuchungen in Wiesbaden und München • Wie empfinden Sie das Arbeiten in Abu Dhabi? Seit September wurde DC Verkehr unter anderem mit zwei verschiedenen Aufträgen im Bereich der Verkehrsentwicklungspläne, Verkehrszählungen, Verkehrsuntersuchungen und Verkehrskonzepte betraut. Das Arbeiten in Abu Dhabi ist eine angenehme, großartige Erfahrung, hier hat man die Chance, in einer großen kosmopolitischen Stadt zu leben, mit ihrer Vielfalt und den neuesten Entwicklungen. Am besten an Abu Dhabi gefällt mir, dass sich die Stadt stets mit Anklängen an ihre Vergangenheit entwickelt. • Was machen Sie bei Dorsch? An welchem aktuellen Projekt arbeiten Sie gerade? Ich steuere die Human Resources & Administration-Abteilung von DC Abu Dhabi. Momentan arbeite ich daran, ein maßgeschneidertes HR/ Dokumenten-Management-System zu implementieren. • Wo kommen Sie eigentlich her? In welchem Land sind Sie geboren und wo wuchsen Sie auf? Ich komme aus Jordanien und wuchs im Libanon auf, wo ich auch studierte. • Wie sind die Lebensbedingungen in Abu Dhabi? Frau Hala Abulughod, Leiterin Human Resources und Verwaltung bei DC Abu Dhabi Die Lebensbedingungen sind so großartig wie Abu Dhabi: Als Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi eine der Top-Adressen für im Ausland lebende Arbeiter. • Was ist abends los in Abu Dhabi? Haben Sie Sport- und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe Ihres Wohnorts – wie zum Beispiel ein Sportstudio, ein Kino oder eine Bibliothek? die an den Stränden organisiert werden, in den Parks oder in Hotels. Sport- und Freizeiteinrichtungen gibt es überall in Abu Dhabi, man kann aus einer hervorragenden Auswahl an Strand-, Gesundheits-, Golf- und Sportclubs wählen. Am attraktivsten ist, dass man schwimmen gehen kann, Sport treiben oder sich sonnen kann, Einkaufszentren und Filme genießen kann, alles ganz in der Nähe der eigenen Wohnung. Es gibt immer etwas Neues zu unternehmen abends in Abu Dhabi: jede Menge Konzerte, Familienaktivitäten, • Haben Sie einen guten Kontakt zu Ihren Kollegen? Auch außerhalb der Arbeitszeiten? Klassische Straßenbau- und Ingenieurbauprojekte Neben 4 kleineren Straßenprojekten in Weiden bzw. Aschaffenburg wurde DC Verkehr mit der Bauüberwachung eines Geh- und Radweges entlang der B 42 zwischen Assmannshausen und Rüdesheim beauftragt. DC Verkehr: Erschließungsgebiet Gateway Gardens Trotz Finanzkrise geht der Grundstücksverkauf im Erschließungsgebiet Gateway Gardens (Flughafen Frankfurt) kontinuierlich weiter und das Gebiet nimmt langsam Gestalt an. Hieraus resultierten in den vergangenen Monaten wieder zahlreiche kleinere und größere Folgeaufträge für die DC Verkehr. Seit vielen Jahren unterstützt DC Verkehr die Verkehrsentwicklungsplanungen in Raunheim. Mit weiteren Verkehrsuntersuchungen zu einem Anschluss West Raunheims an die B 43 untersuchte DC Verkehr weitere Alternativen. Diese beinhalten neue Planungsfälle im Bereich der Verkehrsmodellrechnung, die Beurteilung des Verkehrsablaufs an Knotenpunkten und Darstellung und Beurteilung der schalltechnischen Auswirkungen des Verkehrsaufkommens. Kurz notiert Bei der Maßnahme wird die bestehende B 42 verbreitert und auf der Rheinseite ein 2,50 m breiter Gehund Radweg angebaut. Im Rahmen der von DC Verkehr erstellten Verkehrsuntersuchungen zur Nordwesttangente in Taunusstein unterstützte DC Verkehr im Rahmen der weiteren Abstimmungsverfahren mit dem Regierungspräsidium. DC Verkehr: Schalluntersuchungen an Autobahnen Der Auftrag für die Schall- und Luftschadstoffuntersuchung der BAB A 643, wurde aufgrund der großen Zufriedenheit beim Auftraggeber, dem ASV Wiesbaden, erweitert. Zum bisherigen Untersuchungs- rahmen kam ein weiterer Autobahnabschnitt und das Autobahnkreuz Schierstein hinzu, keine fünf Minuten von unserem Büro in Wiesbaden entfernt. Bundesautobahn A 643 im Bereich Schiersteiner Kreuz Die meisten Ausländer neigen dazu mit ihren Kollegen einen intensiven Kontakt zu pflegen. Sie mögen es, gemeinsam diverse Aktivitäten zu unternehmen und ein Stück Heimat nach Abu Dhabi zu bringen. DC Verkehr: Straßen- und Kanalprojekte in Bonn Es wurden zwei neue Projekte beauftragt, die in enger Zusammenarbeit der Kollegen in Bonn und Wiesbaden von DC Verkehr abgearbeitet werden. Hala Abulughod ist die Leiterin Human Resources und Verwaltung bei DC Abu Dhabi Es handelt sich hierbei um die Kanalerneuerung Michaelstraße und die Kanalerneuerung in der Bornheimer Straße in Bonn. Aussicht auf die Skyline von Abu Dhabi mit dem Bürogebäude „Lulu Centre“ der DC Abu Dhabi (rotes Gebäude Mitte) 10 Nordwesttangente Taunusstein 11 IngSight | 02 Dezember 2009 Kurz notiert DC Wasser und Umwelt: Datenmigration Gossau DCWU und die Fa. Barthauer Software GmbH haben als Arbeitsgemeinschaft die Aufgabe, für die Stadt Gossau (Schweiz) Kanalzustandsdaten in ihr Datenbankmanagementsystem zu integrieren. DC Wasser und Umwelt Entwässerung und Erweiterung Süd am Flughafen Frankfurt/M. Zur Erweiterung des Flughafens Frankfurt/Main ist durch die Fraport AG der Neubau der drei Vorfeldflächen Terminal 3 West (ca. 40 ha), Frachterweiterung Süd (ca. 60 ha) und Werfterweiterung Süd (ca. 20 ha) im Süden des Flughafens geplant. Standort für geplante Kläranlage in Lezha, Albanien Im Einzelnen handelt es sich um die beiden Projekte: DCWU ist im Rahmen der Entwässerung der neuen Vorfelder Terminal 3 West mit der Planung/Ausführungsplanung (HOAI Lph. 3 - 7) von Sammlersystemen zur Ableitung des anfallenden Oberflächenwassers sowie von Rigolensystemen zur Versickerung des anfallenden Dachwassers der Hallen und Gebäude beauftragt. Lärmimmissionsprognose für Wohngebiet in Tobruk • Haupteisenbahnlinie Tobruk – Emsaad: 145 km • Hafenverbindung Tobruk: 13 km Der Auftrag umfasste eine Konfliktanalyse zur Überbauung von Wohngebäuden und landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie die Beurteilung der zukünftig zu erwartenden Lärmimmissionen auf Wohngebiete in Tobruk. Die erfolgreiche Kooperation ist in weiteres positives Beispiel für die praktizierte Zusammenarbeit innerhalb der Dorsch Gruppe. Da sich die Bauzeit aus technischen und organisatorischen Gründen bis voraussichtlich Ende 2010 verlängert, wird nun auch der Vertrag des Dorsch-Konsortiums entsprechend erweitert, um eine professionelle Bauüberwachung während der gesamten Bauphase sicherzustellen. Betriebsführung (Operations Management Support, OMS) für die Mittleren Provinzen, Teil 1 des Wasserprogramms Jordanien, wurde DC Wasser und Umwelt eingeladen, ein Folgeangebot für die Phase II, Unterstützung der Betriebsführung für Wasserver- und Entsorgung in den Mittleren Provinzen (Phase II), Wasserbehörde von Jordanien, abzugeben. Das Projekt ist zunächst für 1,5 Jahre veranschlagt. Am 14.09.2009, und damit fast genau ein Jahr nach der Beauftragung der A 39, Abschnitt 2 (AS Lüneburg – AS Bad Beversen), erhielt die BDC den Auftrag für die Planung der A 22 zwischen Westerstede und dem Elbtunnel bei Drochtersen, Abschnitt 7 von der L 114 bis zur A 26. Küstenautobahn A22 Niedersachsen - Schleswig-Holstein Die folgenden Arbeitsschwerpunkte werden gemäß den TOR abgedeckt: • Unterstützung der Mittleren Provinzen beim Umbau zu Wasser- gesellschaften • Umsetzung eines Optimierungsprogramms für die Wasserversorgung • Optimierung der Managementsysteme für Kundendienst und Abnehmerangelegenheiten • Verbesserung der finanziellen Situation und Aufbau werbewirksamer Management-Systeme • Definition und Verfolgung von Möglichkeiten des Outsourcing und Micro-PSP • Unterstützung der GIS-Mannschaften • Unterstützung bei der Einrichtung der ICT-Infrastruktur Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase der Unterstützung Hochwasserschutz Katzenbach „Am Gipsbruch“ Insel Bonaire, Niederländische Antillen 12 Das Projekt wird durch eine Kofinanzierung von GEF (Teilorganisation der Weltbank-Gruppe), EIB sowie der Luxemburger Entwicklungszusammenarbeit und der Albanischen Regierung ermöglicht. Auf den Spuren des Lawrence von Arabien DC Wasser und Umwelt: Nachtrag Insel Bonaire DCWU erhielt einen Nachtrag für die Überarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für ein Vakuumabwassernetz, eine Kläranlage und ein Bewässerungsnetz auf der Insel Bonaire, die zu den Niederländischen Antillien in der Karibik gehört. Teile der Planung und das Leistungsverzeichnis werden den neuen Bedingungen angepasst. Bauüberwachung von Kläranlagen in Albanien Seit Anf. 2007 führt ein Konsortium, bestehend aus DCWU und einer dt. Partnerfirma, die Bauüberwachung für die Errichtung von drei kommunalen Kläranlagen in den albanischen Städten Durres, Lezha und Saranda durch. Im Konsortium stellt DCWU den Leiter des Projektteams. Arbeiten an einem Flughafen-Entwässerungskanal Für die Planung eines Bypasses am Katzenbach, die bereits von DCWU erstellt wurde, wird ein Planfeststellungsantrag erstellt. Der Bypass dient zum Schutz der Anwohner vor Hochwasser und entlastet überschüssiges Wasser in einen Bypass. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit dem WWA Weilheim und der Markt Garmisch-Partenkirchen durchgeführt. Planung der Küstenautobahn A 22 Im Rahmen der von der DC Afrique durchgeführten Generalplanung und Eisenbahnplanung für zwei Eisenbahn-Teilprojekte in Libyen erbrachte die DCWU München eine Umweltstudie im Zeitraum Sept. bis Nov. 2009. Die Entwicklung der Schnittstelle zur Übernahme der Kanalzustandsdaten und Anpassungen an die Standardsoftware BaSYS L.E.O. wird von Barthauer realisiert. Die Datenübernahme und die Schulung werden von DCWU durchgeführt. DC Wasser und Umwelt: Hochwasserschutz Katzenbach BDC Berlin Umweltstudie für die Tobruk – Emssad Railway Lines, Libyen Die geplante Küstenautobahn A 22 ist ein wichtiger Baustein zur Erschließung des nordwestdeutschen Raums. Durch diese Autobahn rücken die Nord- und Ostseeanrainerstaaten näher zusammen, und die räumliche Trennung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Unterelbegebiet wird überwunden. Die Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen an der Nordsee und die Erreichbarkeit des Unterweser- und Unterelberaumes werden deutlich verbessert. Die A 22 ist vor diesem Hintergrund als Ziel der Raumordnung im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2008 enthalten. Die A 22 gehört mit einer Länge von rund 121 km (davon 114 km Neubaustrecke) neben der A 39, der A 14 in Sachsen-Anhalt und der A 94 in Bayern zu den größten deutschen Autobahn-Neubauplanungen. Das Bauvolumen selbst bewegt sich in einer Größenordnung von rund 1,1 Milliarden Euro. Khaw-Pumpstation in der Provinz Zarqa, Jordanien Umso erfreulicher, dass die BDC derzeit in zwei dieser vier Maßnahmen involviert ist. 13 IngSight | 02 Dezember 2009 Die landesplanerisch festgestellte Trasse führt von einem Autobahndreieck mit der A 28 bei Westerstede (Landkreis Ammerland) über ein Autobahnkreuz mit der A 29 bei Jaderberg durch den Wesertunnel südlich von Nordenham. ökologisch wertvolle Fließgewässer gequert. Die Trasse führt außerdem durch stark zersiedeltes Gebiet. DC India Die Planung der A 39, ebenfalls eine ca. 20 km lange Neubaumaßnahme mit einer PWC-Anlage und einer Maharashtra Industrial Development Corporation (MIDC) hat die fast zehn Kilometer lange mit Beton gedeckte Straße im Taloja-Industriegebiet in der Nähe von Mumbai gebaut, die sie „Taloja Road Feeder Service“ nannte. Hier soll‘s durchgehen: Teil der geplanten Trasse der A 22 Sie verläuft dann im Versatz über die A 27 bis südlich von Bremerhaven und weiter nördlich von Bremervörde durch den Raum Oldendorf / Himmelpforten bis zum geplanten Elbtunnel A 20 bei Drochtersen (Landkreis Stade). Dort wird die A 22 mit der ebenfalls geplanten A 26 in einem Autobahndreieck verknüpft. Auftraggeber ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), Geschäftsbereich Stade. Es wurden die Leistungsphasen 1 – 4 (optional 5) für die Objektplanung Verkehrsanlagen sowie Besondere Leistungen zur Koordinierung, zur Planfeststellung, für die Erstellung eines Digitalen Planungsordners, Vermessung, Lärmtechnik und zum wassertechnischen Fachbeitrag beauftragt. Die Streckenlänge beträgt ca. 20 km, die Strecke umfasst eine Anschlussstelle sowie einen Autobahnparkplatz mit WC (PWC-Anlage). Besonderheiten der Strecke stellen die Durchfahrung von Marschgebieten und allen damit verbundenen erhöhten Anforderungen an die Entwässerungsplanung sowie der schwierige Baugrund dar. Desweiteren werden eingedeichte Gewässer, eine Bahnlinie, diverse untergeordnete Straßen und zum Teil 14 Tank- und Rastanlage, schreitet einstweilen termingerecht voran. Das Arbeitsverhältnis zum Auftraggeber (Geschäftsbereich Lüneburg der NLStBV) und zu Dritten - wie der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung - gestaltet sich sehr positiv und auch in fachlicher Hinsicht gab es bereits manches Lob an den Projektleiter und sein Team. Taloja Feeder Service Road DC India unternahm eingehende Untersuchungen im geotechnischen Bereich, prüfte die Bodeneigenschaften, die strukturelle Stärke der Betondecke durch Kernbohrungen, umfassende Tests und Aushube sollten Auskünfte über die Struktur der entstehenden Straße geben. Hauptstraßennetz bei Tajola, Indien Die Möglichkeit, durch neue Betonplatten Herr über die Risse zu werden, wurde ebenfalls in Betracht gezogen. Die Untersuchungen haben die wichtigsten Ursachen des Versagens der Betondecke zu Tage gefördert: • verschmutzter Boden, auf dem die Straße gebaut wurde • Keine angemessene Drainage wegen mangelnder Breite der Straße • Mängel bei der Gestaltung der Fahrbahn, nicht den IRC-DesignRichtlinien entsprechend • mangelnde Qualität des verwendeten Materials. Der gesamte Planungsauftrag beinhaltet ebenfalls Leistungen der Objektplanung Verkehrsanlagen für die Leistungsphasen 1 bis 4 sowie diverse Besondere Leistungen (u.a. Lärmund Luftschadstoffuntersuchungen). Orientierungskarte Tajola, Indien Gleichzeitig wurden das Design der Straßendecke und die Risse, d.h. Bedingungen für die Risse und deren Muster unter die Lupe genommen. Die Versuche des Auftraggebers, die Risse mit Epoxid-Kleber zu schließen, wurden geprüft und auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit hin untersucht. DC Asia Die Thailand-Pipeline Die thailändische PTT Public Company Limited hat die DC Asia mit der Gesamtprojektsteuerung des IRPC Natural Gas Pipeline Projekt beauftragt. Die Pipeline wird ihren Ursprung in der bereits existierenden Third Transmission Pipeline haben und über das Blockheizkraftwerk den IRPC Industriekomplex mit Strom versorgen. Der Durchmesser der Leitung beträgt 0,6 Meter, die Leitung selbst wird ca. 25 Kilometer lang sein. Die maximale Durchflussrate des Pipeline-Systems wird 270 MMSCFD (Standplätze für Million Standardkubikfuß pro Tag Gas) betragen. Bereits während der sechsmonatigen Bauzeit entstanden auf der Betonfahrbahndecke tiefe Risse. DC India hat nun den Zuschlag der MIDC für den Auftrag bekommen, diese Angelegenheiten zu untersuchen und Gegenmaßnahmen vorzuschlagen. Derzeit erfolgt die Zusammenstellung der Vorplanungsunterlagen, nachdem umfangreiche Variantenuntersuchungen durchgeführt wurden. Die Bearbeitung beider Vorhaben erfolgt federführend durch die BDC-Niederlassung Hamburg unter der verantwortlichen Leitung von Dipl.-Ing. Martin Steenbuck. In die Bearbeitung sind weitere Standorte eingebunden. Die Untersuchungen ergaben, dass das Abdichtungskonzept nicht tragfähig ist und trotz des Epoxid-Klebers mehr und mehr neue Risse auftauchten. Wesentliche Elemente sind: • Haupthochspannungsleitung • Übertragung innerhalb der IRPC-eigenen Rohrleitungen • Anschlussanlagen • 4 Wegventile einschließlich Startund Empfangsanlagen • Steuerzentrale und Kommunikationssystem • Kathodisches Schutzsystem. Das Projekt soll nach 17 Monaten beendet sein. „Good Morning Vietnam“: Marktkenntnisse erleichtern Einstieg DC Asia gewinnt den PetroVietnamAuftrag für das Basic Design und den Investment Report für die East West Gas Connection Pipeline in Vietnam. Die Nähe und Marktkenntnisse waren entscheidende Gründe, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Durch die langjährige Präsenz in der Region und mit fundierten Marktkenntnissen konnte DC Asia mit der schnellen Disposition unserer erfahrenen Experten den sehr hohen Ansprüchen und dem engen Terminplan des Kunden Petrovietnam Engineering gerecht werden. DC Asia stellte dem Projekt drei Experten aus den Disziplinen Pipeline, Elektrik & SCADA und Prozessmanagement zur Verfügung, die als Lead Ingenieure zusammen mit dem PVE-Projektteam das Basic Design und den Investment Report fristgerecht liefern. DC Asia erhielt bereits den Folgeauftrag B52 - Omon Gas Pipeline FEED (für das Onshore-Segment) von PVE und sieht neuen Herausforderungen und Erfolgen in diesem neuen Markt Vietnam mit Freude entgegen. Als abhelfende Maßnahme wurde eine flexible Deckschicht auf dem starren Straßenbelag empfohlen, welcher in Übereinstimmung mit den Leitlinien des Indischen StraßenbauKongresses SP-17 steht. IPRC-Erdgaspipeline , Thailand 15 IngSight | 02 Dezember 2009 Kurz notiert DC Abu Dhabi: ADNOC Ruwais DC Abu Dhabi übernimmt das Projektmanagement und die Beratung für die Phase III des Programms zur Erweiterung der Wohnhauskomplexe Ruwais sowie für den Bau von Villen und Wohnungen für frisch vermählte Paare. DC Abu Dhabi: Marine Engineering in Al Ain DC Abu Dhabi hat den Entwurf und die Bauüberwachung für die Errichtung zweier mehrfunktionsfähigen Stahlgerüstlager (ca. 3.500 m2) in Al Rawda-Farm, Al-Ain übernommen. DC Abu Dhabi: 13.200 km Umzäunungsarbeiten Erweiterung und Bauaufsicht für den Bau eines Maschendrahtzauns, der in einem Fundament aus Fertigbeton steht, mit einer Gesamtlänge von 13.200 km. DC Abu Dhabi Bewässerungsprojekte in den VAE Gebäudemodernisierung Neuaufträge für das Marine Engineering Department Gleich mehrere Projekte befassen sich mit der Entwicklung und der Gestaltung von Bewässerungsanlagen. Die in den westlichen Stadtbezirken stattfindenden Gebäuderenovierungen dienen der Aufrechterhaltung der Stadtentwicklung. Mit dem Entwurf und der Bauüberwachung einer Vielzahl von Molen und der zugehörigen Schutzeinrichtungen (Rock Protection) ist DC Abu Dhabi von öffentlichen und privaten Auftraggebern beauftragt worden. Dazu gehören die strategische Entwicklung der Bezirke in Bezug auf die sozialen Vernetzung der Bewohner sowie die Verbesserung von der Gemeinschaft zur Verfügung gestellten Dienstleistungen. Die Leistungen umfassen zum Teil auch die Entwürfe für Durchfahrten, Kais, Kraftstoffanlagen und andere Arbeiten. Darüber hinaus wurde das Marine Engineering Department mit dem Entwurf und der Bauüberwachung für maritime Entwicklungsarbeiten beauftragt, das 30 Bauplätze auf einem Gebiet von 700.000 Quadratmeter umfasst. Ein 2.500 Meter langer Steg in Abu Dhabi wird von den Ingenieuren entwickelt und dessen Bau überwacht. Dorsch Gruppe - DC Abu Dhabi hat die Ausschreibungsdokumente mit allen notwendigen Entwürfen erstellt - extern und intern, MEP, Landschaftsarchitektur und Bewässerung, die die gleiche Identität für acht Stadtbezirksgebäude sicherstellen. Bewässerung Crown Prince Court, Abu Dhabi Zu guter Letzt gehören die Entwicklung und Bauüberwachung einer neuen Pumpstation mit einer Bewässerungsanlage in das Auftragsportfolio der Kollegen in Abu Dhabi. Zum Teil umfassen diese Projekte die Einrichtung von Bewässerungstanks und Pumpen oder vernetzen unterschiedliche Reservoirs, wie z.B. im Osten Al Ains, wo das die Hauptwas- serader umspannende Reservoir von Sarooj bis Al Dhahir einbezogen wird. Neugestaltung und Vergrößerung des vorhandenen Friedhofs nebst der Straßenarbeiten. Hafenentwicklung auf der Ras Gurab-Insel, Abu Dhabi DC Abu Dhabi: Autobahn Fujairah Emirates Bau einer 40 km langen mehrspurigen Autobahn in einem bergigen Umfeld. Der Bau umfasst acht Brücken, fünf Unterführungen und 55 Rohrdurchlässe inkl. Infrastruktur. Bau der Dubai - Fujairah-Autobahn, Vereinigte Arabische Emirate Außengestaltung des Stadtverwaltungsgebäudes in Gayathi Green Building Department Nachhaltiges Bauen in den UAE In Zusammenarbeit mit den Unternehmen energydesign Stuttgart, Engineering Consultancy Professor Pfeifer und Partner, Abu Dhabi, Waagner Biro Gulf LLC, Dubai und Alpine Bau Deutschland AG, Dubai sind wir dabei, eine nachhaltige Gestaltung für Wohngebäude zu entwickeln. Derzeit laufen die Planungen. das Energiesystem der Gebäude (z.B. Kühlung) sowie die Baumethoden hinsichtlich der Isolierung zu optimieren. Wir entwickeln ein System für ein biologisches Abwasserreinigungssystem, in dem der Naturrohstoff Schilf eine Rolle spielen wird. DC Abu Dhabi: Landschaftsplanung Friedhof Al Samha 16 Außengestaltung des Stadtverwaltungsgebäudes in Madinath Zayed Gemeinsam mit unserem Master Planning Department boten wir integrierte Planungsleistungen für die Entwicklung der Abu Police „Training Village“. Obwohl die endgültige Entscheidung noch aussteht, wurden wir aufgefordert, uns an der Ausschreibung zu beteiligen und warten nun auf die Einladung des Kunden, unser Konzept präsentieren zu können. Prototyp der Innenausstattung eines Direktionsbüros Interdisziplinärer Verkehr, Straßenprojekte • Äußere Umgehungsstraße von der Um Al Quain – Falaj Al Mulaa-Straße zur Sajaa – Khawaneej-Straße Gemeinsam mit dem Transportation Department haben wir uns an einer Ausschreibung beteiligt, in der es um die fünf wichtigen Bushaltestellen mit integrierter Verbindung zur geplanten U-Bahn in Abu Dhabi geht. Die Herausforderung bestand darin, eine funktionale aber einzigartige und nachhaltige Gestaltung mit Erhaltung des Wahrzeichens und Corporate Identity-Charakters zu erstellen. Wir stehen mit KEO und ATKINS auf der „Short List“ für die weitere Präsentation unserer Konzepte. Weiterhin konnten Planungsleistungen für verschiedene Straßenprojekte erbracht werden: Äußere Umgehungsstraße, ca. 200 km von Abu Dhabi • Bau verschiedener Straßen und Parkplätze in Abu Dhabi City und Umgebung • Straßensektoren East 48, West 33 und weitere in Abu Dhabi • Unterhalt von Straßen und Brücken auf dem südl. Abu Dhabi-Festland 17 IngSight | 02 Dezember 2009 Impressum IngSight Magazin © 2009 Dorsch Gruppe Herausgeber: Olaf Hoffmann Redaktion: Kerstin Schneider Layout: Gerhard Habinger Kontakt: [email protected] Wir danken den Autoren dieser Ausgabe (in der Reihenfolge ihrer Beiträge): Jürgen Röder, Olaf Hoffmann, Michael Schleusener, Prof. Sameh Mansour, Karl-Raymond Maier, Keith Brooke, Ralf Grauel (Gastbeitrag), Hala Abulughod, Stefan Hauser, Dr. Raju Rohde, Stefan Ballay, Bernd Müssig, Alexander Goertz, Nirmal G. Humbad, Jürgen Supik, Hosain Haider, Dr Emam Hussein, Ashraf Yehia, Khaled M. Abbas, Adel Al Deeb, Jost Kreussler, Hossam Korraa, Zsolt Cseh. Bitte denken Sie über Ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt nach, bevor Sie diesen Newsletter ausdrucken. 18 19 bringing visions to life. Dorsch Gruppe. 20