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Anzeigenbreite ist 70 mm Jetzt für den Ernstfall vorsorgen mit der Sterbegeldversicherung! SoVD Soziales im Blick Jetzt für den Ernstfall vorsorgen mit der Sterbegeldversicherung! Sozialverband Deutschland Nr. 6 SoVD-Zeitung | Ausgabe Berlin / Brandenburg SoVD zeigt sich enttäuscht über Entwurf für ein Bundesteilhabegesetz Echte Teilhabe sieht anders aus Es begann vielversprechend: An der Debatte zum Bundesteilhabegesetz wurden im Vorfeld zahlreiche Verbände und Organisationen beteiligt. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe im Bundessozialministerium setzte sich auch der SoVD dafür ein, die bisherige Eingliederungshilfe zu einem modernen Teilhaberecht auszubauen. Mit der Reform sollte auf diese Weise mehr Selbstbestimmung erreicht werden. Umso größer ist die Enttäuschung über den jetzt vorgelegten Entwurf: Die Regelungen zum Bundesteilhabegesetz bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Der Wechsel von einem System der Fürsorge hin zu einer echten Teilhabe im Sinne der UNBehindertenrechtskonvention wird nur halbherzig vollzogen. Anzeigenhöhe ist 90 mm Anzeigenhöhe ist 90 mm Wie stark die Enttäuschung über das vollmundig angekündigte Teilhabegesetz ist, lässt sich an der breiten Front der Ablehnung erkennen: Kritik äußerten unter anderem der Deutsche Behindertenrat (DBR), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Fachverbände für Menschen mit Behinderung, der Paritätische Gesamtverband und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Unter der maßgeblichen Federführung des SoVD entstand jetzt ein Papier mit gemeinsamen Kernforderungen zum Anzeige Unsere Berater finden für Sie die passende SterbegeldUnsere Berater versicherung! finden für Sie die Entlasten Sie Ihre Angehörigen passende Sterbegeldund decken alle Kosten ab! versicherung! Aufnahme bis zum 85. Lebensjahr Entlasten Sie Ihre Angehörigen Keine Gesundheitsfragen und decken alle Kosten ab! 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Unterstützt werden diese Forderungen auch von Verena Bentele, der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk bedauerte sie, dass auf einige der im Verlauf des Beteiligungsprozesses geäußerten Meinungen in dem Entwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales keine Rücksicht genommen wurde. Statt Verbesserungen drohen Verschlechterungen Auch der SoVD zeigte sich enttäuscht. Verbandspräsident Adolf Bauer hatte im Vorfeld betont, dass mit der Reform spürbare Leistungsverbesserungen erreicht werden müssten. Mit dem jetzt vorgelegten Entwurf könnte genau das Gegenteil eintreten, denn viele der bisher Anspruchsberechtigten drohen aus dem System zu fallen. Eine Unterstützung in wichtigen Bereichen wie Bildung oder Kommunikation würde in der Folge nicht mehr gewährt, während gleichzeitig bisherige Ermessensleistungen für Personen ohne „wesentliche Behinderung“ gestrichen werden sollen. Bei der sozialen Teilhabe drohen somit empfindliche Einschränkungen. Fortsetzung auf Seite 2 Zum Abschied: „Flieg, Seele, flieg!“ Der Tod gehört zum Leben – Folge 3 der Serie in der SoVD-Zeitung Seite 3 „Lieber nicht arm dran!“ SoVD-Kampagne zur Aufklärung über Altersarmut Seite 4 Blickpunkt Die Regierung macht älteren Langzeitarbeitslosen Druck. „Rechtsvereinfachungen“ sollen es den Jobcentern erleichtern, Hartz-IV-Empfänger künftig auch gegen deren Willen frühzeitig in Rente zu schicken – obwohl dies für die Betroffenen mit erheblichen Abschlägen verbunden ist. Der Reihe nach: Wer Arbeitslosengeld II bezieht, ist mit Eintritt des 63. Lebensjahres grundsätzlich verpflichtet, eine vorgezogene Rente in Anspruch zu nehmen. So können Leistungsbezieher heute schon aufgefordert werden, einen Antrag auf Frühverrentung zu stellen. Bei Nichtbefolgung kann das Jobcenter den Antrag selbst stellen. Dazu werden allerdings entsprechende Unterlagen benötigt. Wenn die Betroffenen sich weigern, diese zur Verfügung zu stellen, sind die Jobcenter oft machtlos. Bald können HartzIV-Beziehern jedoch alle Leistungen versagt werden, bis sie die nötigen Unterlagen beibringen. So müssen sich Betroffene der „Zwangsverrentung“ beugen. Aus Regierungskreisen heißt es jetzt, dies gelte nicht bei drohender Altersarmut. Ein Fortschritt? Nein. Denn Geringverdienern, die ohnehin an der Armutsgrenze leben, kann es im Prinzip egal sein, ob sie ihre Einkünfte vom Jobcenter oder aus der Grundsicherung beziehen. Alle anderen älteren Langzeitarbeitslosen, auch diejenigen, die eine kleine Rente zu erwarten haben, bleiben gestraft! Adolf Bauer SoVD-Präsident Mut-Tour – mit dem Rad durch Deutschland Mitmach-Aktion gegen Stigma der Depression Seite 9 Anzeigenhöhe ist 10 mm Anzeigenhöhe ist 10 mm Anzeigenbreite ist 70 mm SOZIALPOLITIK Seite 2 Nr. 6 / Juni 2016 SoVD zeigt sich enttäuscht über Entwurf für ein Bundesteilhabegesetz Echte Teilhabe sieht anders aus Fortsetzung von Seite 1 Was den Zugang zu Leistungen sowie deren Umfang und Qualität angeht, darf es nach Überzeugung des Sozialverbandes keine regionalen Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern geben. Das Recht auf Teilhabe gilt schließlich bundesweit für alle behinderten Menschen. Unterstützungsleistungen müssen dementsprechend einheitlich gewährleistet sein und dürfen nicht vom Wohnort abhängen. Wunsch- und Wahlrecht Betroffener stärken Menschen mit Behinderung haben das Recht, selbst zu entscheiden, wo und wie sie leben möchten. Werden Leistungen dagegen nur gemeinschaftlich gewährt, widerspricht dies einer selbstbestimmten Lebensführung. Maßgeblich sollten die berechtigten Wünsche der Betroffenen sein, wie dies für andere Rehabilitationsträger schon heute im Gesetz steht. Für die Hilfe zur Eingliederung wird bisher sowohl eigenes Einkommen als auch vorhandenes Vermögen angerechnet. Das gilt in gleichem Maße auch für den Ehepartner. Menschen mit einem hohen Assistenzbedarf landen daher häufig in der Sozialhilfe. Betroffene dürfen höchstens 2600 Euro besitzen und werden somit niemals in der Lage sein, etwas anzusparen, um größere Anschaffungen zu tätigen. Dabei sollen durch die Leistungen zur Teilhabe Nachteile ausgeglichen werden, die aufgrund einer Behinderung bestehen; sie sind kein Almosen. Dem SoVD gehen die Regelungen daher nicht weit genug. Weil es sich um einen Nachteilsausgleich handelt, sollte auf die Anrechnung von Einkommen und Vermögen komplett verzichtet werden. Zumindest den schrittweisen Ausstieg aus der bisherigen Praxis hätte der Verband erwartet. Ob Kino oder Geldautomat – Barrieren bleiben bestehen Vor fünf Jahren verabschiedete die Bundesregierung einen Nationalen Aktionsplan, mit dem die in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) formulierten Ziele verwirklicht werden sollten. Seither hat sich einiges Aus Protest: Rollstuhlfahrer ketten sich am Reichstag an Behinderung darf nicht arm machen Immerhin sieht der Gesetzentwurf in diesem Punkt Verbesserungen vor: Zwar muss auch künftig ein monatlicher Eigenbetrag gezahlt werden, dafür steigt jedoch der Vermögensfreibetrag in den nächsten Jahren auf bis zu 50 000 Euro an. Allerdings schließt diese Obergrenze dann auch das Vermögen des Ehe- oder Lebenspartners ein. verbessert, viele Einrichtungen in Deutschland sind jedoch noch immer nicht barrierefrei zugänglich. Eine Verpflichtung zur Barrierefreiheit gibt es nun zwar für Ämter und Bundesbehörden, nicht aber für Kinos, Restaurants oder Geldautomaten. Auch das Behindertengleichstellungsgesetz klammert eine Verpflichtung der Privatwirtschaft aus. Bei der Barrierefreiheit verzichtet die Regierung auf allgemeingültige gesetzliche Vorschriften. Betroffene sind davon überzeugt, dass sich in ihrem Alltag so kaum etwas ändern wird. Geht es um Denkmal- oder Brandschutz, gibt es längst Gesetze und Vorschriften. Beim Thema Barrierefreiheit tut sich die Bundesregierung mit Vorgaben offensichtlich sehr viel schwerer. Eine Gruppe von etwa 20 Rollstuhlfahrern wollte das nicht länger hinnehmen. Aus Ärger über die unzureichende Teilhabe verbrachten sie eine ganze Nacht vor dem Bundestag. Sie ketteten sich am Zaun des Reichstagsufers fest und machten mit Transparenten auf bestehende Benachteiligungen aufmerksam. job Fotos: Andi Weiland / gesellschaftsbilder.de Protest am Reichstagsufer in Berlin: Zahlreiche Rollstuhlfahrer ketteten sich am Geländer an und kritisierten die Gleichstellungspolitik als völlig unzureichend. Breites Versicherungsangebot für Mitglieder Für SoVD-Mitglieder besteht künftig wieder die Möglichkeit, auf zwei verschiedenen Angebotsschienen Versicherungen zu vorteilhaften Konditionen abzuschließen. So können Mitglieder, wie bereits mehrfach berichtet, über den Versicherungmakler VVS individuell auf sie zugeschnittene Leistungsangebote erhalten. Mit der Gründung des VerbandsVersicherungs-Service VVS reagierte der SoVD vor gut zwei Jahren auf die gewachsenen und vielfältigen Ansprüche und Bedürfnisse einer veränderten Mitgliederstruktur. Jetzt setzt der Verband unter neuen zukunftsgerichteten Vorzeichen auch seine über viele Jahre bewährte Zusammenarbeit mit der ERGO fort. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung ist Ende April von beiden Vertragspartnern unterschrieben worden. Verschiedene Angebote für SoVD-Mitglieder Durch die neue Vereinbarung können SoVD-Mitgliedern wieder Gruppenvorteile angeboten werden, etwa im Bereich der ERGO-Gruppenunfallversicherungen. Auch Rechtsschutzversicherungen werden SoVD-Mitgliedern im Rahmen der neuen Kooperation offeriert. Die bisherigen Versicherungsformen (Unfallversicherungen und andere) haben selbstverständlich auch in Zukunft Bestand. Nachteile für versicherte SoVD-Mitglieder sind bei der Neubindung vertraglich ausgeschlossen worden. Bei der zukünftigen Planung sollen auch Produkte wie die zusätzliche Krankenversicherung und die Haftpflichtversicherung ins Visier genommen werden. Die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung, die in ähnlicher Weise auch von anderen Verbänden und Organisationen abgeschlossen wird, bildet dabei den vertrieblichen Rahmen für noch abzuschließende einzelne Produktverträge. Für die Leistungen der ERGO gibt es auch länderspezifische Angebote (so z. B. im SoVDLandesverband NordrheinWestfalen), zu denen bereits Vertragsvereinbarungen vorgenommen wurden. Umfassende Leistungen auf zwei Angebotsschienen Zusammengenommen bieten die Leistungen von VVS und ERGO ein umfassendes Spektrum an Versicherungsangeboten, zugeschnitten auf die jeweiligen individuellen In- teressenslagen und Bedürfnisse aller Verbandsmitglieder. SoVD-Mitglieder haben selbstverständlich die freie Wahl, ob sie bei Interesse von der ERGO oder von der VVS Angebote zu Vorteilskonditionen erhalten möchten. Nähere Informationen zu allen ERGO-Angeboten erhalten Interessierte unter Tel.: 0800 / 3746-925 (gebührenfrei). Nähere Informationen zu allen Angeboten der VVS erhalten Interessierte unter Tel.: 030/72 62 22 401. Für weiterführende Fragen wählen Mitglieder folgende Tel.-Nr. im SoVD-Bundesverband: 030 / 72 62 22 222. Nr. 6 / Juni 2016 SOZIALPOLITIK Seite 3 Der Tod gehört zum Leben – Folge 3 der Serie in der SoVD-Zeitung Zum Abschied: „Flieg, Seele, flieg!“ Die Wand im Eingangsbereich zum Hospiz „Lebensklänge“ wird von einem großen Baum geschmückt. Wenn einer der Gäste stirbt, dann wird dessen Name auf ein Blatt geschrieben und die Hinterbliebenen befestigen es an dem Baum. Es ist gleichzeitig ein Abschiedsritual und eine wichtige Geste: Niemand wird vergessen. Elke Linke kannte einige der Verstorbenen und hat sie in Erinnerung behalten. Sie war bei ihnen und begleitete sie beim Übergang vom Leben in den Tod. Bernadette Collatz lehnt nis, mit jemandem zu reden. Wer in einem Hospiz arbeitet, sie hinzu, dass Kommunikatian einem der hohen Küchen- Elke Linke hält kurz inne. Sie benötigt ein hohes Maß an Em- on grundsätzlich nicht mehr schränke. Ihre Hände ruhen streicht sich eine Strähne ih- pathie. Das bedeutet, man muss stattfinde. Die Pflegehelferin ineinander, entspannt, fast rer dunklen Haare aus dem in der Lage sein, die Gefühle erklärt, was sie meint: „Wenn andächtig. Doch es ist keine Gesicht. Diesen Wunsch nach anderer wahrzunehmen und man die Hand eines Sterbenden Fotos: Steffi Rose bewusste Geste. Die Leiterin einem Gespräch könne sie aus zu deuten. Elke Linke besitzt hält und diesen um ein Signal des Hospizes „Lebensklänge“ ganz persönlichen Gründen diese Gabe, und man merkt bittet, dann ist es sehr schön, Jedes Blatt an diesem Baum im denkt nach. sehr gut nach- ihr an, dass sie ihre Arbeit ger- wenn das letzte Zeichen, das Hospiz „Lebensklänge“ steht Sie steht in der Es gab eine Kaffeerunde, vollziehen. Ihre ne macht. Manchmal, sagt sie, man wahrnimmt, ein sanfter für einen verstorbenen Gast. großen Wohneine Woche später eigene Mutter komme sie „total belebt“ und Händedruck ist.“ küche, in der starb die Frau sei ganz plötz- zufrieden nach Im Hospiz verleihen und mit deren Hilfe die Gäste koHäufig sind es Rituale, „Lebensklän- Hinterbliebene ihren Verlust lich gestorben. Hause. Aber chen oder sich mit Angehöri- Als besonders schlimm habe sie natürlich gebe die dem Sterben ge“ gehört es verarbeiten können. Eines gen und Freunden aufhalten empfunden, dass es keine Mög- es auch Tage, Würde verleihen zu den Ge- dieser Abschiedsrituale bekönnen. Dann lösen sich ihre lichkeit gab, noch bewusst von- an denen sie pflogenheiten, schreibt Elke Linke als „Band Hände und Bernadette Collatz einander Abschied zu nehmen. traurig sei und Trost brauche. sich von verstorbenen Gästen des Lebens“. Dabei wird eine beginnt zu erzählen. Damals begann Elke Linke, Dann werde sie von ihrer Fa- zu verabschieden. Diese wer- Schnur in zwei Enden zerteilt, Sie schildert die Geschichte sich ehrenamtlich in einem am- milie aufgefangen. Aus ihrem den nicht schnell und heimlich von denen eines bei dem Vereiner Sterbenskranken, die re- bulanten Hospiz zu engagieren. nicht ganz alltäglichen Job aus dem Haus geschafft, son- storbenen verbleibt, während gelmäßig zum Geburtstag ihres die Angehörigen das andere Mannes Plinsen zubereitete. erhalten. Der Fall einer Mutter „Plinsen“ ist aus dem Sorbimit fünf Kindern ist der Pfleschen entlehnt und bezeichnet gehelferin besonders in Erinin der Pfanne gebackene Eiernerung geblieben: „Die haben kuchen. Der Frau ging es zusedann gemeinsam eine Kordel hends schlechter, wobei es ihr genommen und sie in sechs Teiin erster Linie Sorgen bereitele zerschnitten, weil sie gesagt te, dass ihr Mann nun das erste haben, sie hätten immer an eiMal keine Plinsen bekommen nem Strang gezogen.“ Auch Elke Linke pflegt ihre würde. Weil die Dame darüRituale. So liest sie etwa bei ber so traurig war, so Collatz Verabschiedungen gerne vor. weiter, habe dann eine SozialEin Gedicht, das sie gerne vorarbeiterin gemeinsam mit ihr trägt, stammt von Ebu Rauh den Teig zubereitet. Die Leiund trägt den bezeichnenden terin des Hospizes hält kurz in Titel „Flieg, Seele, flieg!“. Nun ihrer Erzählung inne und löst ja, sagt Elke Linke fast entsich von dem Küchenschrank. schuldigend, sie sei eben ein Sie macht einen Schritt in den spiritueller Mensch. Raum, zeigt auf den Küchtisch In dem Hospiz liegt auch ein und sagt: „Dann gab es hier Elke Linke ist als Pflegehelferin im Hospiz „Lebensklänge“ beschäftigt. Sie bezeichnet sich selbst eine große Kaffeerunde. Eine als einen spirituellen Menschen. An ihrer Arbeit mag sie die unterschiedlichen Begegnungen. Erinnerungsbuch aus. Darin steht der Name des VerstorbeWoche später ist diese Frau Gleichzeitig erfordert der Umgang mit Sterbenden aber auch ein gewisses Maß an Distanz. nen, wann er ins Haus kam und dann gestorben.“ Auch Elke Linke schätzt Den eigenen Verlust als An- macht die dreifache Mutter in dern bleiben zunächst in ihren wann er verstarb. Außerdem die Wohnküche als Ort der lass zu nehmen, um sich mit ihrem Freundeskreis kein Ge- Zimmern. Dort können dann können Hinterbliebene dort Begegnung. Die Pflegehelfe- dem Sterben anderer Menschen heimnis. Aber natürlich will die Angehörigen, sofern sie das hineinschreiben oder ein Foto rin hat dort schon häufiger in auseinandersie auch nicht wollen, in Ruhe Abschied neh- einkleben. Die Erinnerung an Es gibt Tage, an denen ständig über men. In diese Verabschiedun- einen Menschen aufrecht zu ungezwungener Atmosphäre zusetzen – ist sie traurig ist und Gespräche mit Angehörigen das nicht ein ihre Arbeit re- gen fließen persönliche Dinge erhalten, das funktioniert auf selbst Trost braucht geführt. Viele Hinterbliebene, Widerspruch? den. Manch- ein, die für den Gast charakte- vielfältige Art und Weise. Es schildert sie ihre Erfahrungen, Die 51-Jährige mal kann sie ristisch waren. Bernadette Col- gebe durchaus Angehörige, sagt hätten ein dringendes Bedürf- schüttelt den Kopf. Für sie sei sich jedoch nicht zurückhal- latz erinnert sich spontan an ei- Bernadette Collatz, die kämen das so etwas wie eine Selbsthil- ten, vor allem, wenn sie etwas ne starke Raucherin, die auch auch Jahre später hin und wiefegruppe gewesen, bei der man ärgert. Das Klischee von den im tiefsten Winter noch zum der im Hospiz vorbei: „Kürzlich stand eine über das Mitgefühl für andere berühmten „letzten Worten“ Rauchen vor lerne, auch die eigene Trauer zu beispielsweise mag sie über- die Tür ging. An einen Menschen kann A n g e h ö r i g e verarbeiten. Elke Linke lächelt haupt nicht. Ein wenig genervt Dabei trug sie man sich auf vielfältige mit einer TorWeise erinnern te vor der Tür. und sagt: „Die Leute, die man zieht Elke Linke die Augen- immer eine Sie sagte, ihr dabei kennenlernt, das sind brauen hoch. Dass jemand Schirmmütze, schöne Begegnungen, durch noch etwas Tiefgreifendes sagt an der man sie schon von Wei- Mann hätte heute Geburtstag die man wiederum auch selber und dann für immer die Augen tem erkannte. Und eben diese gehabt.“ Also habe man sich ganz viel begreift.“ schließt, das gebe es allenfalls Kappe, so Collatz, habe man hingesetzt, Kuchen gegessen in einem Hollywoodfilm. Ster- der Frau dann auch zu ihrer und geredet. Schließlich, so Die Angehörigen suchen einen bende könnten schlicht und er- Verabschiedung aufgesetzt. Collatz, möchte niemand nach freien Platz und heften „ihr“ greifend nicht mehr sprechen. Es sind vielfach Rituale, dem Verlust eines geliebten Blatt an den Abschiedsbaum. Das heiße natürlich nicht, fügt die dem Sterben seine Würde Menschen allein sein. job SOZIALPOLITIK Seite 4 Der SoVD übt scharfe Kritik am geplanten Behindertengleichstellungsgesetz. „Trotz positiver Ansätze hält das Gesetz nicht das, was es verspricht. Damit bleibt es bei den Hindernissen, die den Alltag behinderter Menschen maßgeblich erschweren“, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer. Der SoVD hatte sich bereits zum Jahresbeginn mit einer ausführlichen Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf positioniert und Nachbesserungen gefordert. Mit der Veröffentlichung „So leben wir wirklich! Unser Alltag mit Barrieren“ informiert der SoVD jetzt über Barrieren im Alltag behinderter Menschen. Die geschilderten Alltagsszenen, die auf Zuschriften von Verbandsmitgliedern an die SoVD-Zeitung basieren, sollen zum Nachdenken anregen und in das Bewusstsein von Akteuren in Politik und Wirtschaft rücken. Die Broschüre „So leben wir wirklich! Unser Alltag mit Barrieren “ können Sie im Internet abrufen unter: https://sovd.de/lebenswirklichkeit. Anzeige ergo Anzeige 233 mmm Unabhängig und mobil bleiben hoch– auch nach einem Unfall. 97,6 mm breit breit /vereinewww.ergo.de e und-verbaend Als Mitglied des Sozialverband Deutschland e.V. können Sie besonders günstigen und speziellen Schutz genießen. Die Volks-Unfallversicherung mit NotfallHilfe bietet weit mehr als finanzielle Sicherheit: einen umfangreichen Beratungsservice, praktische Hilfe- und Pflegeleistungen sowie zahlreiche Fahrdienste. Wenn Sie künftig unsere interessanten Angebote nicht mehr erhalten möchten, können Sie der Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke widersprechen. Informieren Sie uns hierzu einfach über www.ergo.de/info oder rufen Sie uns an unter: 0800 3746-925 (gebührenfrei). Ja, ich möchte mehr über die Unfall-Vorsorge wissen: Herr Frau Nachname Vorname Geburtsdatum Straße Haus-Nr. PLZ Ort - 945 Telefon (für eine Terminvereinbarung innerhalb der nächsten Wochen) Bitte ausfüllen und einsenden an: ERGO Beratung und Vertrieb AG ERGO Stamm-Organisation / 55plus Überseering 45, 22297 Hamburg, Tel 0800 3746-925 (gebührenfrei) SoVD beginnt bundesweite Kampagne zur Aufklärung über Altersarmut „Lieber nicht arm dran!“ Das Stichwort „Altersarmut“ ist in aller Munde, und Politikexperten erkennen in der Rentendebatte bereits das Topthema für den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr. Zusätzlich verschärfen Alarmisten die Diskussion. Sie warnen seit Jahren vor der demografischen Katastrophe und einem Krieg der Generationen. Angeblich sind die Jungen die Betrogenen, wenn es um die Rente der Älteren geht. Ein fataler Irrtum, findet der SoVD und startet nun eine Kampagne, die aufklären und zur Versachlichung beitragen soll. Wie Altersarmut entsteht und wie sie wirksam bekämpft werden kann, darüber informiert der SoVD in den nächsten Monaten im Rahmen einer deutschlandweiten Informationskampagne. Neben aktuellen Zahlen, Daten und Fakten veröffentlicht der SoVD zudem im Sommer ein Konzept, das konkrete Lösungswege aus der Misere zeigt. Bis es so weit ist, plant der Verband zahlreiche öffentlichkeitswirksame Maßnahmen. „Wir wollen über die Armutsrisiken im Alter aufklären und damit einen Beitrag zur aktuellen Rentendebatte leisten“, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer. „Dabei richten wir uns sowohl an die politischen Entscheidungsträger als auch an die Bevölkerungsgruppen, für die das Risiko wächst, im Alter zu verarmen. Und wir wollen ein starkes Zeichen für die Solidarität zwischen den Generationen setzen. Altersarmut fängt jung an. Darum ist es grundfalsch, Ängste zu schüren, wenn es darum geht, künftig eine armutsfeste Alterssicherung zu gewährleisten.“ Damit der Lebensstandard im Alter erhalten bleibt, dürfe das gesetzliche Rentenniveau nicht weiter sinken, unterstrich Bauer. Diese Forderung stehe im Zentrum der bundesweiten Anzeigenhöhe ist 233 mm SoVD startet Aktion für Barrierefreiheit Nr. 6 / Juni 2016 Fotos: gromovataya, Cello Armstrong / fotolia; Plakatentwurf: Lena Renz / SoVD Die Plakatmotive werfen die Frage auf: Werden sich ältere Menschen künftig auch die „kleinen Dinge“ nicht mehr leisten können? Kampagne. „Und deshalb wollen wir mit der Kampagne zielgerichtet darüber informieren, was hierfür zu tun ist.“ Zeichen für die Solidarität unter den Generationen Nach derzeitiger Rechtslage kann das Rentenniveau bis 2030 bis zu einer Untergrenze von 43 Prozent des Durchschnittsverdienstes sinken. Ab Juni finden Aktionen statt, die auf eine bundeswei- te Verbreitung abzielen. Zur Kampagne gehören eine Plakataktion und Themenanzeigen ebenso wie Online-Spots, VorOrt-Aktionen und Maßnahmen in den sozialen Medien. Zudem veröffentlicht der SoVD im August ein Konzept zur Bekämpfung von Altersarmut. Mehr zur Kampagne ist im Internet abrufbar unter: www. sovd.de bzw. www.sovd.de/ kampagne_altersarmut. SoVD im Gespräch Gespräch über die Vertretung von Patienten Außerdem wurden die Möglichkeiten und der Umfang der Unterstützung der Patientenvertretung auf Landesebene eingehend besprochen. Zu einer Abstimmungsrunde trafen sich die Mitglieder des Koordinierungsausschusses der Patientenvertretung auf Bundesebene und der Patientenvertretung auf Landesebene im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in Berlin. Thema war die Umsetzung der Patientenbeteiligung. Auch der SoVD nahm an dem Treffen teil. Thematische Schwerpunkte waren insbesondere der Sachstand, die Koordinierungsstrukturen und die Abstimmungsprozesse zur Umsetzung der Patientenbeteiligung im Bund und in den Ländern. Fachgespräch über das Rentenniveau Der SoVD nahm an einem Fachgespräch „Lebensstandard im Alter sichern – Rentenniveau anheben“ teil. Im Rahmen der Fachtagung, zu der der Bundesverband der Volkssolidarität (VS) eingeladen hatte, wurden die Dringlichkeit eines Kurswechsels zugunsten der Lebensstandardsicherung in der gesetzlichen Rente sowie geeignete Umsetzungswege diskutiert. Klaus Michaelis, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des SoVD, referierte auf Einladung über die Vorschläge und Forderungen des SoVD, u. a. zur Vermeidung von Altersarmut. Zu den Vortragenden gehörte außerdem der Berliner Rentenexperte Dr. Johannes Steffen. Er nahm eine kritische Bestandsaufnahme des Paradigmenwechsels in der Alterssicherung vor. Mag. Josef Bauernberger, Abteilungsleiter im österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, zeigte auf, dass die Aufrechterhaltung des Lebensstandards ein zentrales Prinzip der gesetzlichen Pensionsversicherung (Pendant zur gesetzlichen Rente in Deutschland) in Österreich sei. AUS DEM VERBAND Der Countdown für die dritte SoVD-Sportveranstaltung läuft Gemeinsam starten für Inklusion! Der Countdown läuft: Am 18. Juni startet der dritte SoVD-Inklusionslauf auf dem Tempelhofer Feld. Auf dem alten Flughafengelände in Berlin gehen sportbegeisterte Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ins Rennen. Spaß und Freude an sportlicher Betätigung und das Engagement für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen stehen dabei im Vordergrund. Die Veranstalter rechnen auch in diesem Sommer wieder mit mehreren Hundert Teilnehmenden. Prominenter Schirmherr der Veranstaltung ist Dr. Bernhard Conrads, erster Vizepräsident der Special Olympics Deutschland (SOD). Startdisziplinen sind: der 400-Meter-Bambinilauf (Startgeld: 3 Euro), eine Staffel über 4 x 400 Meter (Startgeld: 7,50 Euro je Läufer) sowie zwei Läufe über je 5 und 10 Kilometer (Startgeld: jeweils 15 Euro). Dabei stehen für blinde und sehbehinderte Menschen eine Vielzahl an Begleitläuferinnen und Begleitläufer bereit. Hierzu wurde eine Fortbildung des „Lauftandems“ besucht, ein Angebot, das Interessierte ebenfalls nutzen können (www. lauftandem.de). Als dritter Kooperationspartner wurde für den SoVDInklusionslauf die Lebenshilfe Berlin gewonnen. Vom ersten Lauf an als Partner sind der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Berliner Leichtathletikverband (BLV) mit von der Partie. Auch immer mehr Unternehmen begleiten das Projekt materiell und finanziell. Unter den Sponsoren sind die Aktion Mensch, die Deutsche Post, die Berliner Verkehrsbetriebe BVG, Stage Entertainment, A & O Hotels, die Roy Schulz GmbH u. v. m. Gewachsen ist außerdem die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer. So sind erst vor wenigen Tagen die sächsische Staatsministerin für Kultur, Brunhild Kurth, die Geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Forever Clean GmbH & ISF, Aynur Boldaz-Özdemir, Schirmherr Dr. Bernhard Conrads sowie der Bürgermeister des Landes Bremen, Carsten Sieling (SPD), hinzugekommen. Die Teilnehmenden können auch über ihre sportlichen Erfolge hinaus gewinnen. Denn jede Startnummer ist eine Losnummer für eine große Tombola. Attraktive Preise stehen bereit, z. B. drei Gutscheine für je eine Flugstunde im Flugsimulator eines Airbus A320, drei Gutscheine für einen Freiflug mit dem Weltballon Berlin, ein Gutschein für zwei Übernachtungen mit Frühstück bei allen A & O Hotels und -Hostels, 3 x zwei Eintrittskarten für das Musical „Hinterm Horizont“, 2 x zwei Eintrittskarten für „Blue Man Group“, 5 x zwei Freikarten für das ISTAF (Internationales Stadion-Fest, Berlin) und zwei Gutscheine für zwei Übernachtungen mit Vollpension (2 Pers.) im Nordsee-Erholungszentrum Büsum. Weitere Infos unter Tel.: 030 / 72 62 22-173 oder E-Mail: info@ inklusionslauf.de. Ansprechpartner ist Ralf Bergfeld. Alles steht auch im Internet unter: www.inklusionslauf.de. veo Zahlreiche inklusive Lauftreffs sind am Start auf dem Tempelhofer Feld „Laufen ist gut für die Seele“ Beim 3. Inklusionslauf gehen zahlreiche Lauftreffs aus dem ganzen Bundesgebiet an den Start. Darunter sind mehrere inklusive Läufergruppen, für die der Laufsport eine ganz besondere, auch therapeutische Bedeutung hat. Ein Beispiel ist der Lauftreff Schöneberg aus Berlin, der bereits zum zweiten Mal dabei ist, um ein klares Zeichen für den Inklusionsgedanken zu setzen. Unter dem Motto „Laufen für die Seele“ kommen beim inklusiven Lauftreff Schöneberg ein Mal pro Woche acht bis zwölf behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammen, um in ihrer Freizeit miteinander zu laufen. Um den Zugang zu erleichtern, ist das Angebot bewusst niedrigschwellig und unverbindlich ausgelegt. Da die Teilnehmer des Lauftreffs zum Teil unterschiedlich stark trainiert oder mobil sind, bilden sich nach den ersten ein, zwei Kilometern wie selbstverständ- Foto: USE gGmbH „Laufen ist gut für die Seele“ ist das Motto der Läuferinnen und Läufer des inklusiven Lauftreffs Berlin-Schöneberg. lich zwei Gruppen mit je eigenem Laufrhythmus. Die Läufer legen so mindestens sieben Kilometer zurück. Einige drehen zwischendurch noch eine kleine Extrarunde. Begleitet werden die Gruppen von Dr. Wolfgang Niemcyk, Simone Prieß und Dietmar Klocke, den Initiatoren des Lauftreffs. Der seit rund zwölf Jahren angebotene Treff gehört zu den Sportangeboten der Union Sozialer Einrichtungen (USE) und steht jedem der mehr als 900 Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der USE offen. Seit Mai 2015 ist der Lauftreff Schöneberg zudem vom Behinderten-Sportverband Berlin e. V. als Rehasport-Maßnahme anerkannt. Der USE-SOWAS e. V. übernimmt mitunter die Kosten für Sportbekleidung sowie generell die Startgebühren für Laufevents. Seite 5 Plakatentwürfe: Matthias Herrndorff, Lena Renz / SoVD Nr. 6 / Juni 2016 Mit diesen Plakaten lädt der SoVD zum Mitmachen ein. Abendveranstaltung nach dem Wettkampf Am Abend lädt der SoVD-Bundesverband alle Wettkampfteilnehmerinnen und -teilnehmer zu einer großen Abschlussparty in die Bundesgeschäftsstelle an das Spreeufer in BerlinMitte ein. Hier können die sportlichen Erfolge gefeiert und neue Kontakte geknüpft bzw. schon bestehende Kontakte intensiviert werden. Im Rahmen der Abendveranstaltung wird die Ausstellung „Gleichstellung weiter denken – Kampagne zur Kommunikation des Leitbildes in Verwaltung und Öffentlichkeit“ vorgestellt. Die Ausstellung lädt mit interaktiven Aktionen zum Mitmachen ein. Zu den Unterhaltungsmöglichkeiten gehört auch ein Tischfußballspiel für Sehbehinderte. DJ Kevin Tones sorgt mit „fetziger“ Tanzmusik und Discohits für Stimmung. Als „Eintrittskarte“ dient die beim Wettkampf erhaltene Finisher-Medaille. Sie gilt auch für Begleitläuferinnen und -läufer sowie für Rollstuhlschieberinnen und Foto: Herbert Schlemmer -schieber. Alle direkt oder inAm SoVD-Bundeshaus wird direkt Beteiligten sind ebenabends gefeiert. falls eingeladen, dabei zu sein. SOZIALPOLITIK Seite 6 Nr. 6 / Juni 2016 Zwei Mädchen schnupperten in die Arbeit der Bundesgeschäftsstelle hinein Frauenbeitrag Gleichberechtigung muss Realität werden! „Frauen und Männer sind gleichberechtigt.“ So steht es im Grundgesetz und so hören wir es seit Jahrzehnten in den Sonntagsreden meist männlicher Politiker. Doch wie so oft im Leben trifft auch hier die schöne Theorie auf die raue Wirklichkeit – und in der sieht es für die meisten Frauen nun wahrlich nicht immer rosig aus. Bestes Beispiel ist die materielle und soziale Diskriminierung frauentypischer Berufe. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung werden Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, um rund acht Euro brutto in der Stunde geringer entlohnt als männlich dominierte Berufe. Während beispielsweise ein Techniker rund 20 Euro pro Stunde bekommt, werden Altenpflegerinnen im Schnitt mit 12 Euro abgespeist. Gudrun Karp Nun ist die Arbeit eines TechMitglied im Ausschuss nikers für unsere Gesellschaft für Frauenpolitik sicherlich wertvoll, ob sie allerdings um 40 Prozent wertvoller ist als diejenige einer Altenpflegerin, möchte ich stark bezweifeln. Gerade die in der Pflege arbeitenden Frauen leisten einen unschätzbaren Dienst für unser Gemeinwesen. Dieser Beruf birgt enorme physische und psychische Belastungen. Wenn es wahr ist, dass man den Zustand einer Gesellschaft daran messen kann, wie sie mit ihren Kindern, Alten und Kranken umgeht, dann müssten diejenigen Menschen, die sich um diese Personengruppen kümmern, höchste Wertschätzung erfahren – sowohl in Bezug auf die soziale Anerkennung als auch auf die materielle Absicherung; denn ansonsten bleiben alle noch so schön klingenden Reden und Schriften zur Gleichberechtigung nichts weiter als Lippenbekenntnisse. Wir Frauen im SoVD fordern: •Wertschätzung und Aufwertung der Arbeit im Pflegedienst, •Verbesserung der Personalsituation im stationären, ambulanten und Altenpflege-Bereich, •Abschaffen von Minijobs in der Pflege und •Bezahlung angepasst an die Arbeitsanforderung! „Girls‘ Day“ beim SoVD in Berlin Schon seit 2001 gibt es in Deutschland jedes Jahr den Zukunftstag für Mädchen, den sogenannten Girls‘ Day. Am 28. April bot er zum 16. Mal Mädchen die Chance, sich direkt in Betrieben und Organisationen über Berufsbilder zu informieren. Auch der SoVD beteiligte sich wieder: Er gewährte zwei Mädchen Einblicke in den Berufsalltag von Frauen in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. „Wie geht das, Familie und Beruf miteinander zu vereinen?“ Die 13-jährige Kristin Lohan und die 14-jährige Lily Klotzkowski fragten nach. Bei einem Rundgang durch das SoVD-Haus lernten die Berliner Schülerinnen die Arbeit der Leiterinnen der Bundesrechtsabteilung, der Abteilung Redaktion und der Finanzabteilung kennen sowie auch die Arbeit der Referentin für Frauenpolitik, Dr. Simone Real, die die Mädchen betreute. Außerdem hatten die beiden jungen Gäste Gelegenheit zum Gespräch mit dem stellvertre- tenden Bundesgeschäftsführer Michael Meder sowie Präsidiumsmitglied und Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack. „Frühe Berufsorientierung ist für Frauen ein wichtiger Schritt in eine sichere Zukunft“, so Schliepack. Sie warnte vor steigenden Armutsrisiken, denen Frauen ausgesetzt sind. „Deshalb kommt es auch darauf an, die Berufsberatungen zu modernisieren. Denn eine lebensbegleitende und ganzheitliche berufliche Beratung für junge Frauen ist ein unverzichtbarer Baustein für ein selbstbestimmtes Leben.“ Der Girls‘ Day wurde von den Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Er soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in „Männerberufen“ zu erhöhen. Info Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite www. girls-day.de. Dort findet man auch alle Träger der Aktion. Foto: Wolfgang Borrs Kristin und Lily umrahmt vom stellvertretenden Bundesgeschäftsführer Michael Meder, Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack (2. v. li.) und der Referentin für Frauenpolitik, Dr. Simone Real. SoVD im Gespräch Präsident Bauer im Gespräch mit Müntefering Foto: Wolfgang Borrs In freundschaftlicher Atmosphäre kamen SoVD-Präsident Adolf Bauer (li.) und der neue BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering (re.) zu einem sozialpolitischen Gespräch in der SoVD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin zusammen. Der SoVD ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen; der Dialog zwischen beiden Organisationen soll fortgeführt werden. Zu einem Austausch über sozial- und gesellschaftspolitische Fragen kamen der neue BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering und SoVD-Präsident Adolf Bauer zusammen. Müntefering folgte dabei einer Einladung in die Bundesgeschäftsstelle des Verbandes in Berlin. Er wurde begleitet vom Geschäftsführer der BAGSO, Dr. Guido Klumpp. Vonseiten des SoVD nahmen außer dem SoVD-Präsidenten Bauer auch Bundespressesprecher Benedikt Dederichs und Referent Vedran Kundacina an dem Gespräch teil. Müntefering zeigte großes Interesse an der Tätigkeit des SoVD und erkundigte sich nach Beispielen aus der praktischen Arbeit. Der SoVD-Präsident erläuterte Geschichte und Struktur des Verbandes. Er machte zudem auf dessen vielfältigen Tätigkeitsfelder (u. a. Rechtsberatung, Berufsbildungswerke, Wohnungsbau) aufmerksam. Außerdem benannte er die sozialpolitischen Themen, die die Mitglieder des SoVD bewegen. Sachverhalte wie die Absenkung des Rentenniveaus und drohende Altersarmut würden medial häufig und fälschlich auf einen Generationenkonflikt verkürzt. Aus Sicht des SoVD sei eine Überprüfung der arbeitsmarkt- und rentenpolitischen Reformen, die zum Abbau des Sozialstaates geführt hätten, dringend notwendig. Der BAGSO-Vorsitzende erklärte, dass die Situation der älteren Menschen sehr häufig von kommunalen Strukturen abhängig sei. Deshalb wolle die BAGSO stärker die Rolle der Kommunen beleuchten und dabei die örtlichen Fürsorgestrukturen untersuchen. Es sei aber auch wichtig, die Chancen und Zukunftsperspektiven von Kindern zu berücksichtigen, wenn es um eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gehe. Diese sei bundesweit nicht gegeben. Im Anschluss an das Gespräch, das durch eine freundliche und vertrauensvolle Atmosphäre geprägt war, wurden Möglichkeiten der weiteren Kooperation erörtert. DAMALS UND HEUTE Nr. 6 / Juni 2016 Seite 7 Bildquelle: Landesarchiv Berlin Foto: Wolfgang Borrs Foto: Wolfgang Borrs Berlin, Kudamm 47: Wo heute der SoVD das Hotel „Mondial“ als Tochtergesellschaft betreibt, hatte Paul Redelsheimer 1930 bis 1938 sein Einrichtungshaus. Freude über das Zeichen „Stolperstein“ (v. li.): Eva Tanner, JeanFrançois und Suzanne Collet, Mondial-Aufsichtsratsvorsitzende Edda Schliepack und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann. Initiator und Künstler: Christian v. Rumohr, Gf. Dir. Mondial (li.), und Gunter Demnig (re.). Gedenktafeln vor dem Mondial mahnen an den Holocaust Lebendige Erinnerung Mitten auf dem geschäftigen Trottoir vor dem Hotel Mondial am Kudamm kniet ein Mann mit Hut und Handwerkerhosen. Wortlos, mit Hammer, Meißel und Kelle setzt er zwei kleine, viereckige Messingplatten in den Bürgersteig ein. Die Anwesenden um ihn herum schweigen. Sie gedenken der beiden Menschen, für deren Leben und Wirken in diesem Augenblick ein Zeichen der Erinnerung gesetzt wird: Paul und Elsa Redelsheimer. Foto: Wolfgang Borrs Zwei Stolpersteine mit den Namen von Paul und Elsa Redelsheimer setzen ein Zeichen gegen das Vergessen. Foto: Wolfgang Borrs „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Gunter Demnig lässt die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit mit Gedenktafeln aus Messing lebendig werden. Vor zwanzig Jahren im Mai hat Gunter Demnig den ersten Stolperstein gesetzt, um an die Opfer der NS-Herrschaft zu erinnern. Inzwischen liegen die Gedenk-Steine des Künstlers in vielen Ländern Europas. Allein in Berlin gibt es davon 6000. Alle tragen einen Namenszug, alle zeugen von einem Schicksal. „Jeder einzelne Stein ist das Zeichen“, sagt Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann, der als kommunaler Vertreter der Aktion beiwohnt. Auch die Erinnerung an Paul Redelsheimer wird lebendig: Genau hier, am Kudamm 47, betrieb der jüdische Möbelfabrikant in den Jahren 1930 bis 1938 ein Einrichtungshaus. Redelsheimer beschäftigt acht Angestellte und ist als Innendekorateur gefragt und geschätzt. Doch der Holocaust gibt seinem Leben eine tragische Wende: Paul und Elsa Redelsheimer erleben unzählige Schikanen und Ausgrenzungen, bis sie 1938 gewungen werden, ihre Geschäftsanteile ersatzlos abzutreten. Sie verlieren Arbeit und Zuhause, suchen hungernd Zuflucht in einem Garagenhaus in Sacrow. Dort werden sie am 3. Oktober 1942 zu ihrer Deportation abgeholt. Sie sterben in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz. Ihre Tochter und die Enkeltochter Lili, die 1933 nach Frankreich geflohen sind, überleben. Für Suzanne Coppermann-Collet ist die Stolpersteinlegung ein bewegender Moment. Die Urnichte von Paul und Elsa Redelsheimer ist dazu aus Paris angereist. Suzanne erklärt: „In meinen Augen ist es ein Sieg gegen die geplante Vernichtung.“ Ihr Dank richtet sich an den geschäftsführenden Direktor Christian von Rumohr, der nach intensiven Recherchen vor drei Jahren das Hotelrestaurant im gewachsenen Bewusstsein um den historischen Boden „Redelsheimer“ taufte. Auch jetzt ist von Rumohr, hinter dem der gesamte Aufsichtsrat der SoVD-Tochter steht, Initiator der Aktion. Suzanne Collet dankt auch dem Zufall und der Autorin Eva Tanner, der es nach dem Zufallsfund eines Fotos (siehe re.) gelang, die „ganze Geschichte von Paul und Elsa Redelsheimer zu Licht und Leben zu bringen“. veo Ein Foto bringt Licht und Leben Das Bildnis einer jungen Frau war der Auslöser. Eva Tanner fand die Fotografie, versteckt hinter einer alten Scheuerleiste, kurz nachdem sie und ihr Mann 2000 in Sacrow ein Haus gekauft hatten. Die junge Frau auf dem Foto ließ sie nicht mehr los. Eva Tanner machte sich auf die Suche. Ihre intensive und jahrelange Recherche führte sie schließlich zu Lili Redelsheimer – und zu dem bis dahin vergessenen Schicksal ihrer Großeltern, die auf dem Kurfürstendamm 47 ihr Geschäft betrieben hatten. Heute schreibt Eva Tanner an einem Roman über die Familie Redelsheimer. Foto: Wolfgang Borrs Autorin Eva Tanner Foto: Mike Mineham Foto: Wolfgang Borrs Ein Foto brachte Licht und Leben in das vergessene Schicksal der Fam. Redelsheimer, nach der das Hotelrestaurant benannt ist. Suzanne Coppermann-Collet und ihr Mann Jean-François. Foto: Getty Images Von den goldenen 20er-Jahren in das düstere Kapitel des deutschen Holocaust – das Ehepaar Redelsheimer starb im KZ. AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Seite 8 Nr. 6 / Juni 2016 Bremen Inklusiver Zukunftstag im Berufsbildungswerk Der Zukunftstag beim Berufsbildungswerk Bremen (BBW) steht im Zeichen der Inklusion. Neben Schülerinnen und Schülern mit Handicap erhalten auch Kinder der Mitarbeitenden einen Einblick in die verschiedenen Ausbildungsberufe, die die Einrichtung an der Universitätsallee anbietet. Auch in diesem Jahr stieß der Zukunftstag im BBW wieder auf reges Interesse. Ole Eckert, Tischler-Azubi beim Berufsbildungswerk Bremen, hat einen anstrengenden Vormittag: „Jetzt einen festen Stand einnehmen und drücken“, ist sein Ratschlag an Lilli, als sie die Stichsäge ansetzt. Mit seiner Hilfe nimmt ihr Zukunftstag-Projekt in der Holzwerkstatt langsam Form an: ein Drache als Frühstückbrettchen. Gemeinsam mit einer Kollegin betreut der 24-Jährige eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die sich am Zukunftstag über die Ausbildung zum Tischler informieren wollen. Auch im zweiten Anlauf die Ausbildung abschließen Ole Eckert macht seinen pädagogischen Zusatzjob gut. Alle Jugendlichen werden am Ende des Vormittages nicht nur ein selbst gefertigtes Frühstücksbrettchen mit nach Hause nehmen, sondern auch Erfahrungen im Sägen, Feilen und Schleifen. Außerdem werden sie von Ole, der hier im zwei- Bayern Familienbeitrag lohnt sich Mit den Vorteilen einer Familienmitgliedschaft wirbt der SoVD-Landesverband Bayern. Für einen Jahresbeitrag von 72 Euro setzt sich der SoVD in sozialrechtlichen Fragen für seine Mitglieder ein. Für nur 108 Euro jährlich besteht die Möglichkeit, mit einem Partnerbeitrag eine kostengünstige Mitgliedschaft für beide Partner inklusive Rechtsberatung zu erhalten. Noch günstiger ist die Familienmitgliedschaft: Für nur 120 Euro im Jahr kann für einen Haushalt ab drei Personen eine Familienmitgliedschaft abgeschlossen werden, bei der jedes Familienmitglied die Rechtsberatung in Anspruch nehmen sowie die Ermäßigung der verschiedenen SoVD-Kooperationspartner nutzen kann. Die Konditionen gelten auch in anderen SoVD-Landesverbänden. ten Anlauf seine Ausbildung abschließen will, einiges über den Tischlerberuf sowie den Arbeitsalltag erfahren haben. Ein Beruf, der Talente und Einschränkungen verbindet Den Beruf erleben und Infos aus erster Hand erhalten – das ist die Idee, die das Berufsbildungswerk am Zukunftstag verwirklichen will. Die Einrichtung in Horn bietet jungen gehandicapten Menschen die Chance, einen Beruf zu erlernen, der sowohl ihren Talenten als auch den individuellen Einschränkungen entspricht. Die Auszubildenden haben Handicaps beim Lernen, Sinnesschädigungen oder sind psychisch bzw. körperlich eingeschränkt. Auf Einladung waren in diesem Jahr 48 Schülerinnen und Schüler mit Einschränkungen aus den Klassen 5 bis 7 im Bremer Stadtgebiet gekommen. Sie lernen in der Sekundarstufe, in Förderschulen oder auch am Gymnasium. Beim Zukunftstag waren alle mit Spaß Ole Eckert, Tischler-Azubi beim Berufsbildungswerk Bremen, zeigt der Besucherin Lilli den Umgang mit Feile und Säge. und Neugier dabei, acht der 34 möglichen Ausbildungsberufe zu beschnuppern. Dass auch einige Jugendliche ohne Handicap, wie zum Beispiel Lilli, die Tochter einer Mitarbeiterin, anwesend waren, spielte in den Kleingruppen keine Rolle – ein Beispiel für gelebte Inklusion. Auch die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer profitieren vom Besuch der Einrichtung in der Universitätsallee. „Gerade Inklusionslehrer sind dankbar für den Erstkontakt mit uns“, sagt Alexander Zinke, der für die Aufnahme der Auszubil- denden zuständig ist und zusammen mit seiner Assistentin Eske durch den Zukunftstag führte, „sie sehen diesen Tag als Chance, das Angebot genauer kennenzulernen.“ Vorbereitende Maßnahmen für die berufliche Reha Ob Handwerk, Verwaltung, IT oder Gastronomie – im Berufsbildungswerk Bremen werden zurzeit 350 junge Erwachsene ausgebildet, weitere 150 junge Menschen nehmen an einer berufsvorbereitenden Maßnahme teil. Die berufliche Re- habilitation erfolgt im Auftrag der Agentur für Arbeit oder der Berufsgenossenschaften. Dr. Torben Möller, Geschäftsführer des Berufsbildungswerkes freut sich über den gelungenen Ablauf des Zukunftstages: „An Schnuppertagen wie dem heutigen erhalten junge Menschen mit und ohne Handicap wichtige Informationen und Hilfen für ihren späteren Ausbildungswunsch. Darüber hinaus beweist der Vormittag, dass gerade am Arbeitsplatz Inklusion gut funktionieren kann.“ Bremen Im Gespräch mit politischen Vertretern Der SoVD-Landesverband Bremen, Kreisverband Bremen, nutzte die Aktivitäten des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 1. Mai, um mit einem eigenen Stand auf die sozialpolitischen Aktivitäten des SoVD aufmerksam zu machen. Auch der 1. Landesvorsitzende Joachim Wittrien war vor Ort und im Gespräch mit namhaften Politikern und Vertretern verschiedener Organisationen. Auch in diesem Jahr besuchten am 1. Mai mehrere Tausend Menschen die Ab- schlusskundgebung des DGB auf dem Bremer Marktplatz. Die Bremer DGB-Vorsitzende Annette Düring hielt den Hauptvortrag; Reden aus den Reihen der IG BAU, der Jungen GEW und des Betriebsrats von Arcelor Mittal Stahlhandel folgten. Danach war Zeit, die verschiedenen Stände der Bremer Institutionen zu besuchen, die den Marktplatz traditionell säumten. Gegenseitiges Interesse am sozialpolitischen Austausch V. li. n. re.: Sascha Karolin Aulepp, Klaus Möhle und Joachim Wittrien. Der SoVD-Kreisverband Bremen war ebenfalls vertreten. Kreisvorsitzender Klaus Möhle freute sich über den regen Austausch am SoVDStand. Anzutreffen waren unter anderem Bürgermeister Carsten Sieling, Alt-Bürger- meister Henning Scherf, Senatorin Eva Quante-Brandt sowie die frischgebackene SPD-Landesvorsitzende Sascha Karolin Aulepp und ihr Parteikollege Dieter Reinken sowie Annette Düring, Vorsitzende des DGB / Region Bremen-Elbe-Weser. Bei der ausgezeichneten Erbsensuppe von Caterer Michael Havekost diskutierten die Anwesenden über wichtige soziale Themen. „Die Zeiten haben sich geändert“, resümiert der SoVD-Landesvorsitzende Joachim Wittrien. „Früher haben wir politisch wichtige Personen nur mit Gesprächsangeboten erreichen können, heute kommen sie ganz selbstverständlich auch auf uns zu. Ein großer Erfolg, der uns stolz macht.“ Von links: Landesvorsitzender Joachim Wittrien und Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, im Hintergrund Kreisvorsitzender Klaus Möhle. AUS DEM VERBAND / SERVICE Nr. 6 / Juni 2016 Foto: Claudia Aguilar-Cruz Bei der Mitfahraktion in Bremen waren auch Senioren in speziellen Parallel-Tandems dabei. Seite 9 Foto: Sebastian Burger Vor zwei Jahren war Bremerhaven das Ziel der Mut-Tour. Aktion zum Mitmachen in 70 Städten setzt Zeichen gegen Stigma der Depression Mut-Tour – mit dem Rad durch Deutschland Die Mut-Tour ist ein Aktionsprogramm auf Rädern, das seit 2012 durch Deutschland fährt. Die Teilnehmenden wollen Vorurteile im Umgang mit dem Thema Depression abbauen. Ziel ist es, Menschen mit und ohne Depressionserfahrungen zusammenzubringen und gemeinsam in Bewegung zu sein. Vom 4. Juni bis zum 3. September werden über 70 Städte durchfahren. Dieses Jahr geht Initiator Sebastian Burger mit 52 Tandemfahrern auf die Mut-Tour 2016. Dabei werden insgesamt rund 7300 Kilometer zurückgelegt. Diese Strecke verteilt sich auf vier Teams, die entweder auf Rädern, mit Kajaks oder mit Eseln unterwegs sind. Auf der gesamten Strecke sind Menschen eingeladen, auf den einzelnen Tagestouren mitzuradeln, das „Team Esel“ wandernd zu begleiten oder bei dem „Team Kajak“ auf den letzten Weser-Kilometern mitzupaddeln. Auf der Tour geht es darum, zu erleben, wie leistungsdruckfreier Sport, Natur und Gemeinschaft die Stimmung heben können. „Das Projekt möchte sowohl Betroffenen Mut machen, zu sich zu stehen, als auch Nichtbetroffene ermutigen, Erkrankten offener entgegenzutreten“, sagt Sebastian Burger. Die Teams können den Menschen auf der Straße und hoffentlich zahlreichen Mitradlern ihren unverkrampften Umgang mit der Krankheit vorleben und damit Ängste und Vorurteile abbauen. Die MutTour sieht sich als Mutmacher, frei über eine Erkrankung zu reden, die mehr Tote fordert als der Straßenverkehr und häufiger zur vorzeitigen Berentung führt als Rückenleiden. Die Tandemfahrer engagieren sich daher auch für die Mehrzahl der vier Millionen Deutschen, die es sich immer noch nicht erlauben können, dem Chef von ihrer Krankheit zu erzählen. Umrahmt wird die Tour von Infoständen regionaler Bündnisse gegen Depression und einem Programm zum Teilnehmen. Wer die Mut-Tour unterstützen oder einfach nur Spaß in der Natur haben will, schwingt sich in seiner Heimat für einige Stunden in den Sattel und begleitet die Tandemfahrer auf leichten Tagestouren. Info Eine Liste aller Städte mit Mitmachaktionen finden Interessierte online unter: www. mut-tour.de/mitmachen. Zu jeder Stadt ist das Datum genannt. Es entstehen keine Kosten. Durch diese Städte fahren die einzelnen Teams der Mut-Tour. rung, wonach die BA zukünftig zuständig wird für die Vermittlung und Beratung sogenannter „Aufstocker“, die trotz Arbeit Hartz-IV-Leistungen beziehen. Dies, so die Gesprächspartner übereinstimmend, sei ein richtiger, wenn auch nicht ausreichender Schritt. Nicht zuletzt wurden die Situation geflüchteter Menschen und deren Integration insbesondere in den Arbeitsmarkt sowie diesbezügliche Initiativen der BA besprochen. Es bestand Einigkeit zwischen den Gesprächsteilnehmern, den konstruktiven Austausch zwischen dem SoVD und der Bundesagentur für Arbeit auch in der Zukunft regelmäßig weiter fortsetzen zu wollen. Zu einem sozialpolitischen Austausch trafen sich SoVD-Präsident Adolf Bauer und der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, am 17. Mai in der Bundesgeschäftsstelle des SoVD. Der konstruktive Dialog soll auch in Zukunft regelmäßig fortgesetzt werden. Foto: Mut-Tour 2016 SoVD im Gespräch Dialog mit der Bundesagentur für Arbeit In der Bundesgeschäftsstelle des SoVD trafen sich am 17. Mai SoVD-Präsident Adolf Bauer und der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, zu einem sozialpolitischen Austausch. Detlef Scheele wurde von Monika Varnhagen, Leiterin der BAHauptstadtvertretung Berlin, begleitet. Zu Beginn der Zusammenkunft stellte Adolf Bauer den Sozialverband Deutschland mit seiner fast 100-jährigen Geschichte vor. Der SoVDPräsident benannte darüber hinaus auch zahlreiche sozialpolitische Themen, für die sich der SoVD aktuell im Interesse seiner Mitglieder engagiert. Angesprochen wurden in diesem Zusammenhang die Ausbildung junger Menschen mit Behinderung, zum Beispiel in Berufsbildungswerken, sowie die Situation behinderter und schwerbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt insgesamt. Erörtert wurden zudem beabsichtigte gesetzliche Änderungen für langzeitarbeitslose Menschen, denen nach Ansicht des SoVD schon heute wegen der vom Verband als äußerst problematisch erachteten Zwangsverrentung erhebliche Renteneinbußen drohen können. Positiv bewertet wurden Planungen der Bundesregie- Foto: Wolfgang Borrs AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Seite 10 Nr. 6 / Juni 2016 Niedersachsen Inklusion: Forum Artikel 30 in Niedersachsen mit Auftaktveranstaltung gestartet Mit einer abwechslungsreichen Auftaktveranstaltung ist das „Forum Artikel 30 – Inklusion in Kultur, Freizeit und Sport“ offiziell in seine Arbeit gestartet. Das Forum und seine sieben Verbände und Institutionen aus Niedersachsen gehen einen neuen und einzigartigen Weg: „Wir wollen Barrieren abbauen und Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung in Niedersachsen in den Bereichen Kultur, Freizeit und Sport schaffen und damit ihre Partizipation an der Gesellschaft stärken“, brachte Sprecher Karl Finke in seiner Begrüßung die Idee des Forums auf den Punkt. Der Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN), die Special Olympics Niedersachsen, der Gehörlosen-Sportverband Niedersachsen (GSN), der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN), der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen, die Landesvertretung Niedersachsen des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) und die Volkshochschule Hannover wollen ab sofort in dem neuen Bündnis die Vernetzung intensivieren, Synergieeffekte nutzen und sich damit zukunftsträchtig den veränderten Herausforderungen rund um die Inklusion stellen. Die mehrfache ParalympicsWelt- und -Europameisterin Catherin Bader moderierte im Toto-Lotto-Saal der Akademie des Sports Talkshow-Runden mit Teilnehmern der beteiligten Verbände. Sprecher Finke betonte hier das Recht behinderter Menschen, auch den Sport selbst aktiv weiterzuentwickeln. Er untermauerte den gesellschaftspolitischen Anspruch des Zusammenschlusses. Andrea Liebich (Special Olympics) machte deutlich, dass die Vernetzung der Verbände zum Wohle aller Menschen bundesweit einmalig sei. Sie finde die Idee des Forums faszinierend. Peter Fiebiger (GSN) will mit allen dafür kämpfen, dass die Belange gehörloser Menschen auch im Sport mehr Beachtung finden. Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach (Präsident LSB) lobte die Foto: Lennart Helal Adolf Bauer (rechts) machte deutlich, wie wichtig Inklusion für die Gesellschaft ist. Arbeit des Forums – das LSBPräsidium habe die Unterstützung sofort zugesagt, nachdem dort die Idee vorgestellt worden war. Der LSB bearbeite das Thema bereits sehr lange. Ulrike Ernst (VHS) erläuterte ihre Motivation, als Bildungsträger mit breitem inklusiven Angebot im Forum mitzuarbeiten. Die VHS-Arbeit passe zum Forum, sie fühle sich hier gut aufgehoben. Hans-Werner Lange (BVN) knüpfte an die gesellschaftliche Bedeutung der Inklusion an, das Forum könne hier gemeinsam wichtige Akzente setzen. Adolf Bauer (SoVD) wies auf die zahlreichen sportlichen Aktivitäten des SoVD im Bereich des Sports hin, unter anderem richtet der Verband einen Inklusionslauf für Menschen mit und ohne Behinderung aus. Bauer mahnte die niedersächsische Politik an, den Weg der Inklusion konkret weiterzugehen. Hans-Werner Eisfeld (BSK) sieht „dicke Bretter“ in der Umsetzung von Inklusion, freut sich aber auf das gemeinsame Bohren. bü Niedersachsen SoVD qualifiziert Patientenfürsprecher Gemeinsam mit Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen das erste seiner Qualifizierungsmodule zum Patientenfürsprecher gestartet. Seit Anfang 2016 sollen alle niedersächsischen Krankenhäuser Patientenfürsprecher einsetzen. Im Auftrag der Landesregierung sorgt der SoVD dafür, dass sie ihre Arbeit entsprechend ausüben können. Gemeinsam mit der Ministerin begrüßte der SoVDLandesgeschäftsführer Dirk Swinke die ersten angehenden Patientenfürsprecher persönlich in der niedersächsischen Landesgeschäftsstelle. „Ich freue mich, dass wir für die Landesregierung diese wichtige Aufgabe übernehmen“, so Swinke. Er finde es gut, dass die bislang freiwillig von den Foto: Stefanie Jäkel V. li.: Elke Gravert, Karola Fröhmelt (angehende Patientenfürsprecherin im Krankenhaus Peine), Cornelia Rundt und Dirk Swinke. Krankenhäusern installierten Ehrenamtlichen jetzt verpflichtend eingesetzt werden. Ein solcher Ansprechpartner könne nur gut sein für die Patienten. Oft gehe es auch um ganz konkrete Hilfe für Menschen, die ihre Probleme alleine nicht mehr lösen könnten. „Künftig werden die Patienten in Niedersachsen einen Ansprechpartner ganz in der Nähe ihres Patientenzimmers haben, dem sie Probleme oder auch Anregungen mitteilen können“, sagte Cornelia Rundt. „So gibt es ab sofort eine weitere Möglichkeit, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und diese abzustellen.“ Sie danke ganz herzlich all jenen, die sich bereits dazu bereit erklärt hätten, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen, erklärte die Landessozialminis- terin, die sich außerdem auch darüber freute, mit dem SoVD einen so kompetenten Partner für die Fortbildung der ehrenamtlich Engagierten gefunden zu haben. Elke Gravert, die beim SoVD mit dem Projekt betraut ist, stellte die Grundlagen der Qualifizierung zum Patientenfürsprecher vor. In dem Basismodul, das für alle Ehrenamtlichen als wichtiger Einstieg in ihre Tätigkeit diene, gehe es unter anderem um die konkreten Aufgaben, die rechtlichen Grundlagen und auch um die Kommunikationswege in einem Krankenhaus. Langfristig solle es weitere Fortbildungsangebote ab 2017 geben, kündigte Gravert an: „Die genauen Inhalte passen sich dann den Bedarfen der Fürsprecher an“, sagte sie. bü Nr. 6 / Juni 2016 AUS DEN LANDESVERBÄNDEN / AUS DEM VERBAND Seite 15 Schleswig-Holstein Inklusion beginnt in den Köpfen „Gemeinsam Barrierefreiheit und Inklusion gestalten!“, unter diesem Motto stand der vom Husumer Ortsverbandsvorsitzenden Hans Böttcher organisierte Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung gab es eine Kundgebung im Rathaus, eine Fachtagung sowie zahlreiche Mitmachaktionen. Ebenso wie sein Mitstreiter Manfred Carstens von der Lebenshilfe Husum machte Böttcher deutlich, dass Inklusion in den Köpfen der Menschen beginne und sich dort etablieren müsse. Zielführender Plan nötig Der Bürgervorsteher der Gemeinde und Schirmherr der Veranstaltung, Peter Empen, rief dazu auf, Menschen mit Behinderung nicht als Objekte der Fürsorge zu betrachten, sondern als Menschen „mit Rechten, die alles Recht der Welt haben, diese Rechte auch einzufordern“. Der SoVD-Landesvorsitzende und Vizepräsident des SoVD-Bundesverbandes, Wolfgang Schneider, betonte, dass „Inklusion lebbar und erlebbar werden muss“. Zu diesem Zweck müsse die schleswig-holsteinische Landesregierung einen zielführenden Landesaktionsplan realisieren. Auf Bundesebene müsse das Teilhabegesetz deutlich verbessert werden. Insbesondere müsse gewährleistet sein, dass Menschen aufgrund einer Mitteldeutschland Bei der gemeinsamen Aktionsveranstaltung sprach auch SoVD-Präsidiumsmitglied Edda Schliepack (re.) zum Thema. Aktion für die Rechte von Frauen mit Behinderung Anlässlich des Europäischen Protesttages für Menschen mit Behinderung führten der Beirat für Menschen mit Behinderung im Landkreis Anhalt Bitterfeld, der SoVD-Kreisverband Bitterfeld und der Verein „Frauen helfen Frauen e. V.“ eine gemeinsame Aktion durch, die insbesondere den Rechten von Frauen mit Behinderung gewidmet war. „Ziel des Aktionstages ist es, sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können“, erklärte Joachim Heinrich, Beiratsvorsitzender und 1. Vorsitzender des SoVDKreisverbandes. Es gehe darum, die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit Stück für Stück zu überwinden. Mit besonderer Herzlichkeit willkommen geheißen wurden SoVD-Präsidiumsmitglied Edda Schliepack sowie die Mitglieder des neu gewählten Landtages von SachsenAnhalt, Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen und Dagmar Zoschke, Landrat Uwe Schulze, der stellv. Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen, Joachim Teichmann, und der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Ralph-Dieter Unbehau. Am Ende der Veranstaltung wurde eine Resolution verabschiedet (ausführlicher Bericht in der nächsten Landesbeilage). Behinderung nicht in die Armut fallen. Auf der Fachtagung beschäftigte sich außerdem Architekt Marc Jestrimsky mit der Frage: „Lebensqualität für alle – gilt das auch für Rollstuhlnutzer, Blinde, Gehörlose, Senioren, Eltern mit Kinderwagen und Kleinwüchsige?“ Abgleich mit der Wirklichkeit Bärbel Brüning von der Lebenshilfe Schleswig-Holstein verglich in ihrem Referat über Inklusion die Wünsche mit der Wirklichkeit. Freuten sich über die große Resonanz beim SoVD-Aktionstag in Husum (v. li.): Wolfgang Schneider, Bärbel Brüning, Hans Böttcher, Peter Empen und Manfred Carstens. Trauer um Horst Kuschel Der SoVD trauert um Horst Kuschel, der am 17. Mai im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Der SoVD verliert mit ihm ein langjähriges Mitglied, das in den verschiedensten Funktionen tätig war und dessen sozialpolitische Kompetenz innerhalb und außerhalb des Verbandes hochgeschätzt war. Kuschel, der bereits 1964 in den Verband eintrat, war zuletzt Ehrenvorsitzender des SoVD-Landesverbandes Bayern. Das Amt des 1. Landesvorsitzenden hatte er dort viele Jahre inne. Horst Kuschel Dem Bundesvorstand des Verbandes gehörte Kuschel von 1995 bis 2003 an. Im Sozialpolitischen Ausschuss (SPA) war er zwanzig Jahre lang, von 1987 bis 2007, aktiv. Hier leitete er lange Jahre den Arbeitskreis für Sozialversicherung. Von 1996 an hatte er das Amt des stellvertretenden SPA-Vorsitzenden inne. Kuschel stellte seine hohe Sachkompetenz auch als ehrenamtlicher Richter am Bayerischen Landessozialgericht und Bundessozialgericht unter Beweis. Für sein außerordentliches Engagement wurde er u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der SoVD wird Horst Kuschel ein wertschätzendes und ehrendes Andenken bewahren. Aktuelle Urteile Mietzahlung nach der Trennung Trennungen kommen vor, ob mit oder ohne Trauschein. Doch was sieht das Mietrecht im Falle einer Trennung vor? Ein Beispiel: Ein nicht verheiratetes Paar lebt zusammen, hat den Mietvertrag gemeinsam unterschrieben. Die Verbindung bricht, einer von beiden zieht aus. Kann der Mietvertrag vorzeitig beendet werden – zum Beispiel, wenn die Miete nicht aufgebracht werden kann? Der Vermieter kann sich im vorliegenden Fall an die Fakten halten: Der Mietvertrag hat zwei Unterschriften, also können auch nur zwei Personen das Mietverhältnis auflösen. Rechtlich gesehen haben die beiden Ex-Partner als „Gesamtschuldner“ somit auch nach einer Trennung die gemeinsame Pflicht, die Miete zu zahlen. Das bedeutet: Der Vermieter kann z. B. von einer nun allein in der Wohnung lebenden Frau die volle Miete verlangen. Es ist dann ihre Aufgabe, die noch ausstehende Hälfte vom Ex-Partner zurückzufordern. Der Vermieter kann aber auch den ausgezogenen Partner verpflichten, seinen Anteil weiterzuzahlen. Eine mögliche Lösung ist die Suche eines anderen Mietpartners oder einer Mietpartnerin, der oder die bereit ist, in die Wohnung ein- zuziehen und die Miete mitzutragen. Stimmt der Vermieter dem nicht zu, dann kann die Wohnung mit dreimonatiger Frist aufgekündigt werden. Vergleichbar ist der Fall, in dem eine Ehe zerbricht. Auch hier bleibt der ausziehende Partner Mitschuldner für die Mietzahlungen. Ein außerordentliches Kündigungsrecht wird durch die Scheidung nicht begründet. wb UNTERHALTUNG / KINDER Seite 16 Nr. 6 / Juni 2016 Rolands Rätselecke Tipp für Kinder Die schönsten Geschichten von James Krüss James Krüss hat mit seinen lustigen Ideen Generationen von Kindern verzaubert. Von ihm stammt unter anderem auch die Geschichte von Timm Thaler, dem Jungen, der sein Lachen verkaufte. Krüss‘ 70 schönste Geschichten sind jetzt auf insgesamt vier CDs erschienen. Darin enthalten sind neben dem fröhlichen Gedicht „Wenn die Möpse Schnäpse trinken“ auch die Abenteuer von „Henriette Bimmelbahn“ und „Die Geschichte vom Bären und den Pinguinen“. Schauspieler wie Boris Aljinovic, Uwe Friedrichsen, Angelika Mann und Witta Pohl erwecken die Figuren zum Leben und erzählen „schöne und manchmal auch wahre Geschichten“. Die 70 schönsten Geschichten von James Krüss. Der Audio Verlag (4 CDs), ab 5 Jahren, ISBN: 978-3-86231-698-4, 16,99 Euro. Wenn du eine CD-Box gewinnen möchtest, löse einfach das nebenstehende Rätsel. Die Lösung (Stichwort: „James Krüss“) schickst du per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Juni. Versteckspiel mit Buchstaben In dem Bild haben wir insgesamt zehn Buchstaben versteckt. Wenn du alle gefunden hast, bringst du sie nur noch in die richtige Reihenfolge, und schon hast du das gesuchte Lösungswort. Falls das nicht funktioniert, schickst du uns einfach die gefundenen Buchstaben – viel Erfolg! P L L I T A P S Z E Foto: Olesia Bilkei / fotolia Voll durchgeblickt Abstimmung über den Austritt aus Europa Die Europäische Union (EU) besteht aus 28 Staaten, die über ihre Ländergrenzen hinweg einen gemeinsamen Handel und eine gemeinsame Politik betreiben. In Großbritannien sind jedoch einige Menschen der Meinung, dass sich diese Zusammenarbeit für sie nicht lohnt. Deshalb wollen sie am 23. Juni darüber abstimmen, ob Großbritannien aus der EU austritt. Fotos: Iakov Kalinin, nerthuz / fotolia Abstimmung über den „Brexit“ am 24. Juni: Das Wort setzt sich zusammen aus „Britain“ (Großbritannien) und „Exit“ (Ausgang). Wir Faultiere können unglaublich gut klettern und kommen praktisch jeden Baum hoch. Der Weg hin zu einer Europäischen Union begann vor über 60 Jahren. Damals schon ging es um eine politische Verständigung zwischen den Menschen in Europa sowie um bessere wirtschaftliche Bedingungen. Durch den Zusammenschluss zur EU konnten die Menschen in Europa einfacher von einem Land ins andere reisen. Außerdem konnten Waren innerhalb der EU günstiger und schneller ausgetauscht werden. Wir sind sehr geschickt, absolut schwindelfrei ... Trotzdem gab es auch wirtschaftliche Probleme, etwa in Griechenland. Bei der Frage, wie man mit den Flüchtlingen umgehen soll, kam es jetzt zum Streit unter den EU-Staaten. In Großbritannien glauben auch deshalb viele Menschen, dass sie ohne die EU besser zurechtkommen. Sie wollen daher am 23. Juni für einen Austritt aus der EU stimmen. Die Europagegner haben in den letzten Wochen immer Aber eines wüsste ich schon gerne: Wer hat sich bitte diesen bescheuerten Namen ausgedacht? mehr Zulauf bekommen. Sollten sie sich durchsetzen und sollte Großbritannien aus der EU austreten, wäre das für beide Seiten wirtschaftlich von Nachteil. Politisch aber wäre der Schaden noch größer. Seit dem Zweiten Weltkrieg steht das vereinte Europa für die Verständigung der Völker und somit für Frieden. Verlässt jetzt ein Land dieses Bündnis, dann wäre das insgesamt eher ein schlechtes Zeichen. „Faultier“ – so ein Blödsinn! ... und sehr kräftig. Guckt mal: mit nur einem Arm! Fotos: Smileus, seaphotoart, janossygergely / fotolia; Montage: SoVD UNTERHALTUNG Nr. 6 / Juni 2016 Seite 17 Zeitmaschine Filmtipp Gefangen im Hamburger Kessel Friesland Die Versammlungsfreiheit ist ein Grundrecht unserer Demokratie. Als sich am 8. Juni 1986 Menschen auf dem Heiliggeistfeld in Hamburg versammeln, um gegen Polizeiwillkür zu demonstrieren, tun sie demnach nichts Verbotenes. Dennoch werden sie dort stundenlang von Absperrketten der Polizei eingeschlossen, festgehalten und bedrängt. Vor 30 Jahren schreibt dieser rechtswidrige Polizeieinsatz mit seinem „Hamburger Kessel“ traurige Geschichte. Jens Jensen ist Polizist in der ostfriesischen Provinz. Er mag es am liebsten, wenn alles geregelt und ruhig seinen Gang geht. Seiner Kollegin Süher Özlügül ist es dagegen oft zu beschaulich. Sie ist ehrgeizig und fühlt sich bei der Arbeit auf dem Land unterfordert. Deshalb ist sie auch gar nicht böse, wenn dann doch einmal ein Verbrechen geschieht. In ihren ersten gemeinsamen Einsätzen bekommen es die beiden Gesetzeshüter mit dem vermeintlichen Selbstmord einer Hausfrau, mit einem erschossenen Türsteher und mit einer Moorleiche zu tun. Vor allem der letzte Fall hat es in sich, liegt das Verbrechen doch mindestens 20 Jahre zurück. Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl kommt es in Deutschland zu bundesweiten Großdemonstrationen. Eine dieser Kundgebungen richtet sich gegen das im Bau befindliche Kernkraftwerk Brokdorf. Dabei kommt es zu Auseinandersetzungen, über die Demonstranten später berichten, sie seien von der Polizei gezielt daran gehindert worden, an der Versammlung teilzunehmen. In Reaktion auf diese Ereignisse versammeln sich am darauf folgenden Tag rund 800 Menschen auf dem Hamburger Heiliggeistfeld. Sie wollen dort für ihre Versammlungsfreiheit und gegen polizeiliche Willkür demonstrieren. Gegen die Mittagszeit rückt die Polizei in Menschenketten vor und umschließt die Demonstranten. Niemand darf den Platz verlassen, lange Zeit wird den auf diese Weise eingekesselten Menschen auch der Gang zur Toilette verweigert. Immer wieder werden Einzelne aus diesem Kessel abtransportiert. Später heißt es vonseiten der Polizei, man habe Foto: Ingo Röhrbein / picture-alliance Am 8. Juni 1986 werden Demonstranten von der Polizei für bis zu 13 Stunden in einem „Hamburger Kessel“ festgehalten. an diesem Tag 838 Personen in Gewahrsam genommen. Allerdings werden nur 15 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die letzten Demonstranten bleiben bis weit nach Mitternacht in den Absperrketten der Polizei gefangen. In den Abendstunden entschließen sich Hamburger Taxifahrer zur Hilfe und bieten kostenlose Heimfahrten an. Auch gegen sie geht die Polizei vor. Letztlich siegt die Versammlungsfreiheit: Am nächsten Tag fährt ein Korso von 100 Taxis durch Hamburg, gefolgt von 50 000 Menschen. Kritik am Vorgehen der Ordnungshüter kommt auch aus den Reihen der Polizei. Das Verwaltungsgericht Hamburg erklärt den Einsatz für rechtswidrig, die verantwortlichen Polizeiführer werden wegen 861-facher Freiheitsberaubung verwarnt. Friesland: Mörderische Gezeiten; Familiengeheimnisse; Klootschießen. Studio Hamburg Enterprises (2 DVDs), freigegeben ab 12 Jahren, Laufzeit 270 Minuten, 14,99 Euro. Möchten Sie eine der vorgestellten DVD-Boxen gewinnen? Dann schreiben Sie uns unter dem Stichwort „Friesland“ entweder per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Juni. Denksport Dichter und Denker Gibt‘s doch gar nicht, oder? Flugzeug entgeht der Pfändung 1 2 3 4 5 6 Will ein Gerichtsvollzieher noch einen Flieger erwischen, kann es teuer werden. Diese Erfahrung hätte beinahe die Fluggesellschaft Condor gemacht. Wegen einer ausstehenden Entschädigung in Höhe von 600 Euro ließ ein Passagier ein ganzes Flugzeug pfänden – zumindest beinahe. Der Mann wollte mit einer Maschine der Condor in den Urlaub fliegen – von Wien sollte es nach Kuba gehen. Doch der Abflug verzögerte sich um satte 22 Stunden. Laut einer EU-Fluggastrechteverordnung stand dem Mann für diese Verspätung eine Entschädigung in Höhe von 600 Euro zu. Als die Fluggesellschaft nicht zahlt, strengt der verärgerte Passagier ein europäisches Mahnverfahren gegen das Unternehmen an. Geld sieht er jedoch noch immer nicht. Am Ende erwirkt er einen vollstreckbaren Titel gegen Condor und schreitet zur Tat, genauer gesagt, er lässt schreiten. Ein Gerichtsvollzieher bittet den Flughafen Salzburg um Zutritt zum Rollfeld. Dort will er eine Maschine im Wert von mehreren Millionen pfänden. In Windeseile bezahlt der Fluganbieter die geforderten 600 Euro und kann so gerade noch die Pfändung eines ganzen Flugzeuges verhindern. A B C Foto: Elinore / Wikipedia Für Elise D Foto: hachri / fotolia Foto: bestgreenscreen / fotolia Auf und davon – fast hätte ein Gerichtsvollzieher ein komplettes Flugzeug beschlagnahmt. E F Foto: Ingo Bartussek / fotolia Oben sehen Sie sechs Porträts von bekannten Schriftstellern und Komponisten, darunter sechs Hinweise auf deren Wirken. Ordnen Sie Urheber (1–6) und Werk (A–F) einander zu! Können Sie vielleicht sogar beides benennen? Die Lösung finden Sie wie immer auf Seite 18. UNTERHALTUNG Seite 18 Nr. 6 / Juni 2016 Filmtipp Gerichtsurteile zum Schmunzeln Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa „Schweini“ will keine Wurst sein Endora, irgendwo in Iowa: Der Jugendliche Gilbert Grape hat seit dem Selbstmord seines Vaters die Rolle des Familienversorgers übernommen und kümmert sich liebevoll um seinen geistig behinderten Bruder Arnie. Doch als die abenteuerlustige und unkomplizierte Becky in Gilberts Leben tritt, beginnt der junge Mann, seinen belastenden Familienalltag zu hinterfragen. Der Film ist ein sensibles Porträt des Lebens in einer Kleinstadt und darüber hinaus ein berührendes Plädoyer für den „normalen“ Umgang mit Behinderten und deren Einbindung in die Gesellschaft. Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa. Universum Film, 1 DVD / Blu-ray, Laufzeit 108 Minuten, 8,99 / 9,99 Euro. Wenn Sie den vorgestellten Film auf DVD oder Blu-ray (Wunsch bitte angeben!) gewinnen möchten, dann schreiben Sie uns unter dem Stichwort „Gilbert Grape“, entweder per E-Mail: redaktion@ sovd.de oder per Post: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Juni. Demnächst beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Nationalspieler Bastian „Schweini“ Schweinsteiger hatte vor einigen Jahren jedoch ein ganz anderes Problem. Unter dem Namen „Schweini“ wurde nämlich auch eine Wurst verkauft. Der Kicker klagte auf Unterlassung. Seit 2005 verkaufte ein Fleischgroßhändler seine Produkte unter der Bezeichnung „Schweini“-Wurst. Diese Idee hatte er sich sogar als Marke schützen lassen. Dem Fußballspieler Bastian Schweinsteiger, auch unter dem Spitznamen „Schweini“ bekannt, war das jedoch „wurscht“. Er ging vor Gericht. Juristisch dürfte es weniger entscheidend gewesen sein, ob zwischen Wurst und Sportler eine Verwechslungsgefahr be- Foto: Marcello Casal Jr / Agência Brasil Herr Schweinsteiger ist Weltmeister, kein Wurstmeister. steht. Allerdings ist der Name einer Person gesetzlich geschützt. Ein Betroffener kann also verlangen, dass sein Name nicht unbefugt verwendet wird. Aber gilt das auch für eine Abwandlung wie „Schweini“? Am Landgericht München I war man dieser Auffassung, schließlich sei Schweinsteigers Spitzname weithin bekannt und gebräuchlich. So endete also ein Fall, bei dem es vor Gericht um die Wurst ging (LG München I, Az.: 4 HK O 12806/06). Redensarten hinterfragt Vom Kampf gegen Windmühlen Wer sich mit seiner Arbeit Mühe gibt, möchte am Ende des Tages gerne einen Erfolg sehen. Manchmal hat man jedoch das Gefühl, man würde „gegen Windmühlenflügel kämpfen“. Was aber hat ein aussichtsloses Unterfangen mit Windmühlen zu tun? Um die Herkunft der Redensart zu klären, lohnt ein Ausflug in die Literatur. In dem Roman „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes kämpft die Titelfigur gegen Windmühlen, weil sie diese für feindliche Riesen hält. Den Kampf kann der tragisch-komische Held nicht gewinnen. Wer in ähnlicher Weise trotz eifrigen Bemühens erfolglos bleibt, hat daher noch heute das Gefühl, „gegen Windmühlen zu kämpfen“. Foto: Lourdes Cardenal / Wikipedia Windmühlen im spanischen La Mancha, rechts eine Darstellung des Ritters Don Quijote von Honoré Daumier. Gewinner des Monats Des Rätsels Lösung Möchten Sie einen unserer Buchpreise gewinnen? Dann notieren Sie die eingekreisten Zahlen (von oben nach unten) und schicken Sie diese per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: SoVD, Redaktion, „Sudoku“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Juni. Rätsel mit Dinos (Ausgabe 5 / 2016, Seite 16) Nachdem sich bei den Fragen alles um Dinosaurier gedreht hatte, lag das Lösungswort auf der Hand: STEINZEIT. Die Gewinner stehen unter „Gewinner des Monats“. Dichter und Denker (Denksport, Seite 17) Hier die Lösungen zu unserer kleinen Denksportaufgabe: 1 / F (Beethoven / Für Elise) 2 / B (Mozart / Die Zauberflöte) 3 / A (Andersen / kleine Meerjungfrau) 4 / C (Goethe / Faust) 5 / E (Shakespeare / Romeo und Julia) 6 / D (Schiller / Wilhelm Tell) Nr. 6 / Juni 2016 UNTERHALTUNG Mit spitzer Feder Pflege mit Herz und Hand Seite 19 Buchtipp Ein halber Held „Entschuldige mich bitte für meine Inhaltslosigkeit, aber ich bin nur noch ein halber Held.“ So beschreibt Horst Wenderoth seine Gedanken- und Gefühlswelt, die von einer Diagnose auf den Kopf gestellt wurde: vaskuläre Demenz. Es ist ein Satz, der den Sohn Andreas erschüttert. Dessen Buch wiederum ist eine berührende, zuweilen aber auch absurd komische Liebeserklärung an seinen Vater. Die Geschichte von Vater und Sohn zeigt, dass nach der Diagnose Demenz das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und bei allem Abschiedsschmerz auch Trost bleibt. Andreas Wenderoth: Ein halber Held. Mein Vater und das Vergessen. Blessing, gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 304 Seiten, ISBN: 978-3-89667558-3, 19,99 Euro. Wenn Sie eines der Bücher gewinnen möchten, dann schreiben Sie uns einfach (Stichwort „Ein halber Held“) per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. Juni. Impressum SoVD – Soziales im Blick erscheint jeweils zum Monatsanfang (11 Ausgaben pro Jahr, Doppelausgabe für Juli / August). Herausgeber ist der Sozialverband Deutschland e. V., Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, Tel.: 030 / 7 26 22 20, Fax: 030 / 7 26 22 21 45, E-Mail: [email protected]. Redaktion: Veronica Sina (veo / verantwortlich), Joachim Baars (job), Brigitte Grahl (bg), Eva Lebenheim (ele), Steffi Rose (Bildbearbeitung), Roswitha Moldenhauer (Redaktionsassistenz). Für Anzeigen oder Werbebeilagen ist diese Zeitung lediglich Werbeträger; eine Empfehlung des SoVD für vorgestellte Produkte ist damit nicht verbunden. Veröffentlichte Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Der Bezugspreis wird im Rahmen des Verbandsbeitrages erhoben. Das Lösungswort zum Gewinnen eines Buchpreises bitte bis zum 15. Juni einsenden an: SoVD, Redaktion, Stichwort: „Kreuzworträtsel“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, oder per E-Mail: [email protected]. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben! Anzeigenverwaltung: Dialog Welt GmbH, Lugwaldstraße 10, 75417 Mühlacker, Tel.: 07041 / 95 07 288, Fax: 07041 / 95 07 299. Druck und Verlag: Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co. KG, Wilhelmine-Reichard-Straße 1, 34123 Kassel. Auflage: Die verbreitete Auflage betrug im 1. Quartal 2016 insgesamt 408.577 Exemplare. LESERBRIEFE / ANZEIGEN Seite 20 Nr. 6 / Juni 2016 Leserbriefe Keine Reiseanzeigen – Keine gewerblichen Anzeigen Anzeigenverwaltung des Sozialverband Deutschland Dialog Welt GmbH, Postfach 1345, 75405 Mühlacker Die nachstehende Anzeige veröffentlichen Sie bitte unter „Anund Verkaufsanzeigen“ (keine „Reise-Gewerblichen Anzeigen“), pro Zeile 8,30€ incl. 19% Mwst. Anzeigenannahmeschluss: Am 3. des Vormonats. Vor- und Zuname Straße, Nr. PLZ Wohnort Telefon Ich ermächtige die Anzeigenverwaltung (Dialog Welt GmbH) des Sozialverband Deutschland, die Insertionskosten von meinem Konto abbuchen zu lassen. Die Bezahlung Ihrer Anzeige kann nur durch Abbuchung oder Vorkasse erfolgen. Bank in IBAN BIC Datum Unterschrift Der Text meiner Anzeige: Ausgabe Pro Zeile 8,30 € Mindestgröße 2 Zeilen = 16,60 € 3 Zeilen = 24,90 € 4 Zeilen = 33,20 € 5 Zeilen = 41,50 € Je weitere Zeile = 8,30 € Chiffregebühr 6,95 € | (Preise incl. 19% MwSt.) Kleinanzeigen in Fließsatzausführung, 1 spaltig in 3 mm Grundschrift. Bis zu 3 Wörter am Anfang fett, sonst keine Hervorhebung oder Umrandung. Pro Zeile bis maximal 30 Buchstaben bzw. Zeichen einschließlich der erforderlichen Zwischenräume. Nur allgemein gebräuchliche Abkürzungen möglich. Chiffregebühr 6,95 € pro Anzeige incl. MwSt. Ihr Anzeigenvermarkter der SoVD Zeitung! Onlinemarketing Mediaplanung Kooperationsmarketing Ansprechpartner: Dialog Welt GmbH | Aniko Brand Lugwaldstraße 10 | 75417 Mühlacker Telefon: 07041 / 9507-288 Telefax: 07041 / 9507-299 E-Mail: [email protected] Wir freuen uns auf Ihre Buchungen! Antworten auf Chiffre-Anzeigen senden Sie bitte an: Dialog Welt GmbH Lugwaldstr.10 75417 Mühlacker Bitte notieren Sie die entsprechende ChiffreNummer auf dem Briefumschlag Kontaktanzeigen Er, 70 Jahre, sucht nette Frau +/- 68-79 Jahre, auch mollig, für ein nettes Miteinander. Chiffrenummer 56500501 Direkt von einem der weltweit führenden Hersteller schnelle Installation in nur 10 Tagen GRATIS Angebot deutschlandweiter Service Jetzt kostenlos informieren 0800 589 2463 Acorn Treppenlifte GmbH · Rather Str. 23b · 40476 Düsseldorf „Armut nimmt beängstigend zu“ In der Rubrik „Leserbriefe“ veröffentlichen wir auszugsweise Zuschriften, die sich auf Artikel der SoVD-Zeitung beziehen. Es handelt sich hierbei um Meinungsäußerungen, die nicht unbedingt die SoVD-Positionen widerspiegeln. Bitte richten Sie Zuschriften an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, oder per E-Mail an: [email protected]. Auf das Titelthema im Mai, „Niveau der Renten stabilisieren“, bezieht sich Herbert Eden (Bremerhaven): Tatsache ist: Die Armut, besonders Altersarmut, nimmt beängstigend zu. Daran wird auch die Rentenerhöhung zum 1.7. nicht viel ändern. Preisund Gebührenerhöhungen sind vorprogrammiert! (...) Die Reichen raffen weiter. Der Arme sammelt Flaschen und holt Nahrung von der Tafel! (...) Ebenfalls im Kontext der Rentenerhöhung sieht Dr. Michael Hentschel (per E-Mail) die unter 40-Jährigen bedroht: (...) Damit jemand mehr bekommt, muss entweder mehr produziert werden oder dies anderen weggenommen werden. Wenn ich auf meine Lohnabrechnung schaue, dann finde ich keine fünf Prozent Lohnerhöhung, sondern, getrieben durch Zusatzbeiträge der KV, eine Verringerung um ein Prozent seit Anfang des Jahres. Eine gesetzlich so verankerte Reduzierung der Rentenbeiträge ist ja in 2014 verhindert worden. Ferner ist es ja schön, wenn Rentner gut abgesichert sind – hier sollte man jedoch den arbeitenden Teil der Bevölkerung nicht vergessen. (...) Anzeigenhöhe ist 347 mm An- und Verkaufsanzeigen Es gab auch Zuschriften zur Reform der Pflegeberufe („Berufsbild Pflege besser machen“, Januar, und „Reform von Pflegeberufen“, Februar, je Seite 4). Petra Wendt (Bremen) meint: Ich bin seit über 40 Jahren Krankenschwester und Pflegedienstleitung, in den letzten 10 Jahren habe ich u. a. sehr große Pflegeheime geleitet mit ca. 300 Mitarbeitern. Es ist leider keine gute Idee, alle Pflegeberufe in eine Ausbildungseinheit zu stecken. Aus meiner Erfahrung kann ich dazu sagen, dass viele Altenpflegerinnen die Ausbildung einer Krankenschwester nicht schaffen werden. Viele gute Altenpflegerinnen werden Sie mit der Reform nicht mehr erreichen. Junge Frauen und Männer, die sehr gute Arbeit leisten als Altenpfleger / -innen, aber schlechtere Voraussetzungen haben, werden nicht mehr in die Ausbildung gehen. Damit werden wir nicht mehr Arbeitskräfte in der Pflege, sondern weniger Foto: Miriam Dörr / fotolia „Omas dick gefüllter Sparstrumpf“ dürfte trotz kommender Rentenerhöhung allerhöchstens noch ein Mythos sein. auf dem Arbeitsmarkt haben. (...) Hier sollte man eher die Bezahlung steigern und die Arbeitszeiten anpassen. Ich war jahrelange Aussteigerin und bin in die Industrie gegangen als Krankenschwester in der Wundversorgung / enteralen Ernährung usw.: keine Arbeit am Wochenende, kein Schichtdienst, Firmenauto und ein gutes Gehalt. (...) Auch Kirsten Birth-Hansen (Pinneberg) ist beim Thema Pflegeausbildung skeptisch – und macht einen Vorschlag: Ich bin Kinderkrankenschwester und erlebe schon jetzt, wie schlecht die jungen Kinder- und Gesundheitskrankenpfleger / -innen sind, seit Auszubildende der Erwachsenen- und Kinderkrankenpflege zusammen ausgebildet werden. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. (...) Meines Erachtens (...) ist die Ausbildungsreform nicht ausrei- Foto: xixinxing / fotolia Ein Einwand gegen die einheitliche Ausbildung aller Pflegeberufe: Für Kinder gelte ganz anderes als für Erwachsene. chend durchdacht. Dies wird auf Kosten der kranken Kinder gehen. Mag sein, dass es für die Kranken- und Altenpflege sinnvoll ist, doch nicht für die Kinderkrankenpflege in diesem unzureichenden Umfang. Nun mein Verbesserungsvorschlag: eine gemeinsame Ausbildung aller drei Pflegeberufe, aber eine Verlängerung der Ausbildung auf 5 Jahre. In anderen Ländern mit großer Pflegeausbildung dauert sie mindestens 4 Jahre, die jedoch auch nicht ausreichen, damit Pflegekräfte wirklich ausreichend theoretisches und praktisches Wissen erreichen. Nur mit einer 5-jährigen Ausbildung wird man allen Pflegebereichen gerecht. Dieter Geistefeldt (Braunschweig) ergänzt zum Artikel „Von wegen altes Eisen – viele Senioren topfit!“ (März-Ausgabe, Seite 15) ein Problem im Wettkampfsport: Was in Ihrem Bericht fehlt, sind Senioren mit Behinderung. (...) Ich werde bald 76 Jahre und habe seit 50 Jahren eine Knieversteifung und Beinverkürzung und treibe Schwimmsport. Seit meinem 60. Lebensjahr habe ich bei den Int. Deutschen und Deutschen Kurzbahnmeisterschaften teilgenommen und bin 65-mal Deutscher Behindertenmeister Platz 1 geworden. Leider gibt es bei den Altersklassen ab 60 keine Unterteilung mehr, und ich muss mit 76 Jahren gegen 16 Jahre Jüngere antreten. Somit schwimme ich schon seit dem Jahr 2000 bei den nicht behinderten Masters mit, wo die Altersabstufung alle 5 Jahre ist, bis zum 95. Lebensjahr. (...) SERVICE / ANZEIGEN Nr. 6 / Juni 2016 Seite 21 Die Deutsche Herzstiftung gibt Hinweise und Tipps für Betroffene – Flugtauglichkeit testen lassen Flugreisen auch mit einer Herzschwäche? Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an koronarer Herzkrankheit (KHK), die dem Herzinfarkt vorausgeht und die häufigste Ursache der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist. Jährlich werden bundesweit bei KHK-Patienten z. B. nach einem Herzinfarkt über 320 000 Gefäßstützen (Stents) eingebracht und über 53 000 Bypassoperationen durchgeführt. Viele der Betroffenen planen eine Reise und verzichten nur ungerne auf das Fliegen. Was müssen Betroffene bei Flugreisen beachten? Flugreisen führen unter anderem wegen der veränderten Atmosphäre in der Druckkabine (niedrigerer Luftdruck, geringere Sauerstoffsättigung) zu Zusatzbelastungen für das Herz-Kreislauf-System. Diese sollten Herzpatienten kennen. Herzpatienten dürfen in aller Regel fliegen „Herzpatienten dürfen in der Regel fliegen. Letztlich entscheidend für die Flugreise eines Patienten mit KHK oder Herzschwäche ist die Leistungsfähigkeit des Herzens. Um Komplikationen über den Wolken zu vermeiden, sollten Betroffene deshalb noch vor der Reiseplanung ihre Flugreisetauglichkeit vom Kardiologen bestimmen lassen“, unterstreicht der Herzspezialist Prof. Dr. med. Wolfgang Schöls vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Leiter des Herzzentrums Duisburg. So führt etwa der leichte Sauerstoffmangel in der Kabine eines Passagierjets auf Reiseflughöhe zum Anstieg von Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffverbrauch des Herzens. „Das können Betroffene mit KHK oder Herzschwäche nicht ohne Weiteres kompensieren.“ Nach einem Herzinfarkt hängt die Flugreisetauglichkeit u. a. von der Infarktgröße ab. Kardiologen unterscheiden zwischen niedrigem, mittlerem und hohem Risiko. Bei niedrigem Risiko kann man ca. fünf bis acht Tage nach einem kleinen Infarkt fliegen. „Auf Langstreckenflüge sollte jedoch auch bei niedrigem Risiko verzichtet werden“, betont Prof. Schöls. Niedriges Risiko bedeutet: Alter unter 65, erster Herzinfarkt, erfolgreiche Gefäßwie- deröffnung, Auswurffraktion des Herzens über 45 Prozent und keine Komplikationen. Wie es um die Flugtauglichkeit bei Infarktpatienten mit mittlerem oder hohem Risiko steht und unter welchen Voraussetzungen KHK-Betroffene nach einer Stent-Therapie, Katheteruntersuchung oder Bypassoperation fliegen dürfen, ist dem Experten-Beitrag der Herzstiftung zu entnehmen. Auf Wassereinlagerungen ist zu achten Betroffene mit Herzschwäche sollten vor Reiseantritt Ursache und Schweregrad der Herzschwäche (nach der sog. NYHA-Klassifikation) bestimmen lassen. Bei chronisch stabiler Herzschwäche bis NYHAStufe II (belastbar bis 75 Watt) besteht volle Flugreisetauglichkeit (wissenschaftlich belegt sind nur Flüge bis sieben Foto: DDRockstar / fotolia Herzpatienten sollten ihre Flugtauglichkeit vor einer Reise mit dem Flugzeug von einem Kardiologen prüfen lassen. Stunden Reisedauer). „Jede Verschlechterung der Symptome wie Atemnot, Gewichtszunahme wegen Wassereinlagerung, Erschöpfung, Herzenge oder Rhythmusstörungen in den letzten vier Wochen macht fluguntauglich“, erläutert Prof. Schöls. Betroffene mit Herzschwäche sollten ihr Körpergewicht (Wassereinlagerungen) kennen und einen Gangplatz nahe der Toilette buchen, da sie häufig Entwässerungsmittel einnehmen und der Harndrang durch den leichten Sauerstoffmangel verstärkt wird. Der Beitrag „Flugreisen – auch bei koronarer Herzkrankheit (KHK) und Herzschwäche“ von Dr. Ilse Janicke und Prof. Dr. Wolfgang Schöls kann online unter www.herzstiftung.de/ fliegen-achtung-herz kostenfrei heruntergeladen oder telefonisch unter 069 / 9 55 12 84 00 angefordert werden. 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Auch Früchte- oder Kräutertees und stark verdünnte Saftschorlen sind geeignete Sommergetränke. Dabei gelten einfache Regeln: Gesunde Menschen sollten un- Wyk/Föhr, sonn. 2 Zi. FeWo, 5 min z. Strand u. Zentr. noch einige Term. frei. 0 41 02/5 87 48 Büsum, Zi. ab 15,- € p.P. ganzj. zu vermieten, TV, Kühlschrank,Garten,Parkpl.,Fahrradverl. 0 48 34/16 15 Thüringer W Lüneburger Heide FeWo 3* Klosterflecken Ebstorf 2-3 Pers. ab 26,- € inkl. Endreinigung 0 58 22/32 12 Bad Bevensen FeWo zentr. Lage zw. Kurpark u. Fußgängerz. 05821/98800 www.landhaus-rosenhagen.de Lüneburger Heide Kurz mal weg! Nähe Celle ab 25,- € mit Frühstück 0 51 43/9 37 91 · www.Haus-Blickfeld.de FeWo Klosterflecken Ebstorf 2-3 Pers. ab 26,- € inkl. Endreinigung 0 58 22/32 12 Bad Sa Ha Hausp www Bad Bevensen FeWo zentr. Lage zw. Kurpark u. 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Sie tritt in Musicals auf und überzeugt als Blues- und Jazzsängerin. „Ich will alles“ – so lautet einer ihrer Erfolge. Anlässlich ihres Geburtstages sei ihr die Erfüllung dieses Wunsches gegönnt. Schauspieler Jürgen Prochnow wird 75 Jahre alt Stammgast in Hollywood Bekannt wurde er als Kapitän in „Das Boot“. Heute ist Jürgen Prochnow längst ein internationaler Star. Am 10. Juni feiert der Mann mit dem strengen Blick seinen 75. Geburtstag. Zunächst macht Jürgen Prochnow eine Banklehre, nebenbei betätigt er sich als Darsteller. Auf sein Schauspielstudium folgen Engagements am Theater sowie Rollen im Fernsehen. Der Film „Das Boot“ ebnet ihm den Weg nach Hollywood. Hier findet er ein neues Zuhause: Seit 2003 ist Jürgen Prochnow amerikanischer Staatsbürger. Der Mann mit dem markanten Gesicht spielt häufig Bösewichter, kann aber auch Gefühle zeigen; etwa, wenn er Gedichte von Rainer Maria Rilke vorträgt. Foto: Siebbi / Wikimedia Commons Strenger Blick, weicher Kern: Schauspieler Jürgen Prochnow. Olympiasieg vor 60 Jahren – trotz Verletzung Legendäre Wunderstute Bei den Olympischen Spielen verletzt sich der Springreiter Hans Günter Winkler. Trotz Schmerzen holt er vor 60 Jahren gemeinsam mit seiner „Wunderstute Halla“ die Goldmedaille. Foto: picture-alliance Siegerehrung für Hans Günter Winkler und Stute „Halla“. Hans Günter Winkler feiert demnächst seinen 90. Geburtstag. Mit gemischten Gefühlen dürfte er an die Olympischen Spiele von 1956 zurückdenken. Damals zieht sich Winkler einen Muskelriss zu. Er kann sich vor Schmerzen kaum noch im Sattel halten, geschweige denn sein Pferd entsprechend kontrollieren. Doch das ist auch gar nicht nötig: Die Stute trägt den Reiter über alle Hindernisse hinweg sicher ins Ziel und zum Olympiasieg. Vor 60 Jahren spricht daher alle Welt von der „Wunderstute Halla“. Auf der Straße wird Peter Falk häufig als „Columbo“ angesprochen. Der Kommissar im Trenchcoat ist längst zu seiner zweiten Identität geworden. Dabei war der Einstieg ins Filmgeschäft nicht leicht. Wegen eines Tumors bekommt er als Dreijähriger ein Glasauge. An der Behinderung scheitert sein erster Film. Der Regisseur erklärt ihm damals, dass er für dieselbe Gage auch einen Schauspieler mit zwei Augen bekäme. Später dreht Falk mit Frank Sinatra, Tony Curtis und Jack Lemmon, wird mehrfach für den Oscar nominiert. Dann der Schock: Im Alter von 80 Jahren erkrankt er an Alzheimer. Die Demenz löscht selbst seine Erinnerung an die Rolle des „Columbo“ aus. Vor fünf Jahren stirbt Peter Falk. In den Herzen seiner Fans aber lebt der vermeintlich schusselige und dennoch scharfsinnige Kommissar weiter. Foto: imago „Nur noch eine Frage!“ Eher beiläufig überführte Peter Falk als „Columbo“ den Täter. König Carl XVI. Gustaf heiratet vor 40 Jahren Silvia Sommerlath Traumhochzeit in Schweden Bei den Olympischen Sommerspielen in München 1972 macht der schwedische Kronprinz Carl Gustaf die Bekanntschaft einer jungen Deutschen. Am 19. Juni 1976 schließlich heiraten die beiden. Vor 40 Jahren wird somit aus Silvia Sommerlath die neue Königin von Schweden. Als der schwedische Monarch seine spätere Frau kennenlernt, ist er noch Kronprinz. Für die Ehe mit einer Bürgerlichen müsste er aus dem Königshaus austreten. Doch dann stirbt sein Großvater und er selbst besteigt den Thron. Für den König gelten diese Vorschriften nicht, und einer Hochzeit steht nichts mehr im Wege. Am 19. Juni 1976 heiraten Carl XVI. Gustaf und Silvia Sommerlath in der Stockholmer Domkirche. Ganz Schweden ist begeistert. Zu Ehren des Brautpaares singt die schwedische Popgruppe ABBA im Fernsehen ein neues Lied: „Dancing Queen“. Foto: picture-alliance Traumhochzeit in Schweden: Vor 40 Jahren heiratet König Carl XVI. Gustaf die Deutsche Silvia Sommerlath. Satiremagazin extra 3 deckt seit 1976 Absurditäten des Alltags auf Der ganz reale politische Irrsinn Schauen sich die Mächtigen dieser Welt Satire im Fernsehen an? Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan tut es offenbar. Zumindest sorgt zuletzt ein Beitrag über ihn für diplomatische Unstimmigkeiten, belegt aber gleichzeitig auch den Erfolg der Sendung. Vor 40 Jahren wird das Satiremagazin „extra 3“ erstmals ausgestrahlt. Bei „extra 3“ werden nicht nur Politiker auf die Schippe genommen. Die Rubrik „Der reale Irrsinn“ deckt auch Schlampereien bei Behörden auf. Die Zuschauer bleiben meist kopfschüttelnd zurück. Für Aufsehen sorgt zuletzt der türkische Staatschef Erdogan. Er versucht, einen Beitrag verbieten zu lassen, bestellt sogar den deutschen Botschafter ein. Vergeblich. In der folgenden Sendung läuft das Video erneut, dieses Mal mit türkischen Untertiteln – zum besseren Verständnis von Pressefreiheit. Foto: Matzen / NDR Christian Ehring präsentiert „extra 3“ immer mittwochs um 22.50 Uhr im Norddeutschen Rundfunk (NDR) sowie einmal monatlich im Ersten (das nächste Mal am 2. Juni um 22.45 Uhr).