Casual-Styling - Herrenausstatter.de

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Casual-Styling - Herrenausstatter.de
Casual-Styling
S c h n i t t e & D re s s c o d e
Di e Chi no- Hos e
Dieser Allrounder ist hervorragend einsetzbar, wenn Jeans
zu leger und Anzughosen zu förmlich sind. Klassisch werden
Chinos in hellen Naturfarben getragen, da sie ursprünglich
als Sommerhosen Einzug in die Modewelt gehalten haben.
­Mittlerweile sind sie in vielen Farben und auch in winter­
lichen Qualitäten erhältlich. Da sie auch mit Bugfalte getragen
­werden können, sind sie in Kombination mit einem sportlichen
Sakko, einem Hemd und einem Pullover die perfekte Wahl für
ein stilvolles Outfit von „Business casual“ bis „Sporty casual“.
gefährlich wie
das Allzumodernsein.
„Nichts ist so
Man gerät in Gefahr, plötzlich
aus der Mode
zu kommen.“
Oscar Wilde
© herrenausstatter.de
Di e Ca r go- Hos e
Ihre Wurzeln hat die Cargo-Hose mit ihren typischen großen,
aufgesetzten Taschen im Oberschenkel- und/oder Kniebereich
in der Work-Wear. Sie ist der sportliche Gegenspieler zur Chino­Hose und für den Business-Bereich nicht geeignet. Privat ist sie
eine beliebte Sporthose und eine gute Alternative zu Jeans.
Hemd, Poloshirt, Hose, Pullover: Ralph Lauren / Steffl
„Casual“ bedeutet salopp, locker, lässig, zwanglos. Mit Casual-Wear ist gehobene Freizeitmode gemeint, die Eleganz mit Sportlichkeit verbindet und sowohl
im Geschäftsalltag als auch in der Freizeit für ein gelungenes Styling sorgt. So
wie der Business-Anzug besteht auch die Casual-Wear aus Klassikern. Poloshirt,
Freizeithemd, Chinos und Jeans werden zwar modisch immer wieder neu interpretiert, die Basisschnitte bleiben jedoch immer gleich und bilden die perfekte
Grundlage für einen gepflegten Auftritt.
Ma t e r i a l & Muster
Üblicherweise werden für Casual-Wear Naturfasern verwendet, allen voran
Baumwolle. Je nach Material und Verarbeitung hat der jeweilige Look einen
sportlichen, gediegenen oder rustikalen Touch. Beliebt sind Anlehnungen an den
eleganten und zugleich rustikalen Landlord-Look, der auch manchmal von der
Trachtenmode inspiriert ist. Hierfür sind klassische Wollstoffe wie Tweed sowie
traditionelle Musterungen wie Karos oder Streifen typisch. Ebenfalls populär ist
der Work-Wear-Stil, der sich vor allem an der Bekleidung der Arbeiterklasse, die
Mitte des 20. Jahrhunderts getragen wurde, orientiert – Jeans oder Cargo-Hosen
werden in Kombination mit rustikalen Holzfällerhemden, T-Shirts oder Poloshirts
getragen.
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Die Jeans
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Die legendären Kulthosen sind in unendlich vielen Stilen,
Schnitten und Waschungen erhältlich und kennen keine
­Alters- oder Größenschranken. Waren Jeans in der Mitte des
letzten Jahrhunderts vor allem ein textiles Symbol gegen das
konservative Establishment, so sind sie heutzutage in weniger
konventionellen Branchen in Kombination mit einem Sakko
sogar als Business-Outfit anerkannt. In vielen Berufsgruppen
sind sie jedoch nur akzeptabel, wenn explizit der Dresscode
„Casual“ gilt. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich daher, lieber
zu Chino-Hosen zu greifen.
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Jeans – der blaue Kultstoff
Kindheit
durften nur böse Buben
Jeans tragen.“
„In meiner
Jean-Paul Gaultier
(französischer Designer)
© Gebrüder Stitch / Basti Schürholz
Es gibt kein einziges anderes Kleidungsstück, bei dem der Kultcharakter oft
proportional mit dem Grad der Abnützungserscheinungen steigt. Diese werden heutzutage allerdings zumeist durch komplizierte Verfahren wie Bleichen,
Sandstrahlung, Stonewashing oder Verätzungen künstlich herbeigeführt. Der Ursprung des Namens „Jeans“ ist nach wie vor umstritten: Einige Experten beziehen sich auf den Stoff „Serge de Nîmes“, der aus dem französischen Städtchen
Nîmes stammt und woraus später „Denim“ wurde. Andere glauben den Ursprung bei einem Stoffhändler in Genua zu erkennen, der den blauen Stoff nach
Amerika exportierte, wo das „Bleu de Gênes“ alsbald amerikanisiert als „Jeans“
Einzug in den amerikanischen Sprachschatz hielt und seinen unaufhaltsamen
Siegeszug über den Globus begann. 1853 gründete der aus Bayern stammende
Löb Strauß in Amerika das Label Levi Strauss & Co. Dieses war auf Denim-Overalls spezialisiert, die Farmer, Cowboys und Goldgräber als Arbeitsgewand trugen.
1870 entstanden die ersten Hosenmodelle, die bereits die typischen orangenen
Nähte und Nieten aufwiesen. In der Freizeitmode etablierten sich Jeans in den
30er Jahren, nachdem 1935 die New York Times ihren Lesern riet, diese Hosen
zum Segeln zu tragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten amerikanische
GI´s die Jeans nach Europa, wo sie als Symbol gegen das Establishment dank der
Filmstars James Dean und Marlon Brando endgültig weltweiten Kultcharakter
erlangten.
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Die Jeans
Jeans, im englischsprachigen Raum auch als Denims bezeichnet, haftete noch Mitte des letzten Jahrhunderts in Schulen
und vielen Unternehmen ein verbotener, anstößiger Look an.
Mittlerweile haben sie ihr rebellisches Image abgelegt und
dienen vor allem als beliebte Freizeithosen. Auch das Anfang
der 80er Jahre aufgekommene Styling, Jeans in ­Kombination
mit einem Anzugsakko zu tragen, wirkt heutzutage nicht
mehr so revolutionär wie damals, sondern oft eher altbacken.
Die jungen dynamischen Träger von einst sind inzwischen in
die Jahre gekommen und beim restlichen Styling sowie der
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Frisur zumeist konservativ – wirklich schick ist dieser Look
nur in hochmodischen Varianten und bei schlanker Figur.
Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, hat sich dieser Dresscode in vielen Unternehmen als Büro­kleidung etabliert und wird von Jung und Alt geliebt. Mit
Sportsakkos oder als Casual-Look im Freizeit-Bereich sind die extrem wandelbaren und strapazier­fähigen ­Allrounder hingegen perfekt. Zurzeit erleben Jeans
– nach einer ­großen Flaute in den 80er und 90er Jahren – als hochmodisches
Must-Have wieder ein ­fulminantes Revival und präsentieren sich in den ausgefallensten Modellen und Waschungen wie „used“, „aged“ oder „destroyed“. Dies
ermöglicht der ­heutigen Jugend wieder einmal, sich wirkungsvoll schockierend
von der ­etablierten, konservativen Welt deutlich abzuheben und verleiht so der
Jeanshose erneut einen stylishen Kultcharakter.
Di e J e a ns j a c k e
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Die Jeansjacke teilt ihre Vergangenheit inklusive aller Höhen
und Tiefen mit der Hose. Sie präsentiert sich, der jeweiligen
Epoche, Stil und Mode entsprechend, einmal mit Nieten,
dann wieder stylish und straight in dunklem Denim, klassisch
traditionell oder gar ärmellos als Gilet. Auch sie ist perfekt für
die Freizeitbekleidung geeignet, bietet aber bis auf wenige
Modelle mit Stretch-Anteil zumeist weniger Tragekomfort als
andere Freizeitjacken. Jeansjacken passen hervorragend zu
Chinos. Die Kombination mit Jeans ist weitaus schwieriger,
da in diesem Fall beide Denimstoffe von Farbe und Waschung
harmonieren sollten.
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