1:0 gegen das Vergessen der jüdische Fußballclub TuS Bar Kochba
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1:0 gegen das Vergessen der jüdische Fußballclub TuS Bar Kochba
1:0 gegen das Vergessen der jüdische Fußballclub TuS Bar Kochba in Nürnberg Mit dem Holocaust schien das Schicksal des jüdischen Fußballvereins TuS Bar Kochba besiegelt. Heute ist er der einzige jüdische Sportverein in Nürnberg mit nur noch einem Juden als Mitglied. Auf den ersten Blick ist der Nürnberger TuS Bar Kochba ein Fußballverein wie Tausend andere auch. Doch das täuscht. Mit jedem Training, mit jedem Spiel halten die «Kochbarianer» die Erinnerung an die Vergangenheit wach. Der TuS Bar Kochba ist ein jüdischer Verein, der 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde und dessen Mitglieder zu hunderten den grausamen Tod in den Gaskammern fanden. Heute ist der TuS Bar Kochba der letzte jüdische Sportverein Nürnbergs. Mit einer Ausnahme sind dessen rund 40 Mitglieder heute aber Nichtjuden. Der letzte jüdische Fußballer zog sich vor rund zehn Jahren aus dem aktiven Spielerleben zurück. Es habe sich einfach so ergeben, dass heute keine Juden mehr beim TuS Bar Kochba spielten, sagt Teammanager Roman Wittkowski (geboren 28.08.1950). Ein Stück weit hänge dies aber auch mit der Struktur der jüdischen Gemeinde in Nürnberg zusammen: Vor der Machtergreifung Hitlers gehörten ihr knapp 10 000 Menschen an. Die NaziHerrschaft überlebten nur einige wenige Dutzend Nürnberger Juden. Heute zählt die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg (IKG) rund 1500 Mitglieder. Im Jahr 1967 ergriff der damalige IKGVorsitzende Arno Hamburger die Initiative und belebte den Verein erneut. «Von ehemals 500 Mitgliedern hatte nur eine Hand voll die Schoah überlebt. Die hatten nach dem Krieg andere Probleme, als einen ausgebluteten Sportverein zum Leben zu erwecken», sagt Roman Wittkowski. Dennoch handelte es sich bei der Neugründung um einen rein jüdischen Fußballverein zumindest kurzfristig. Erst zwei Jahre später nahm Bar Kochba die ersten Nichtjuden auf. Der Name Bar Kochba erinnert an den einen jüdischen Aufständischen, der im Jahr 132 nach Christus die Römer aus Jerusalem vertrieb. Eines der Motive, die 1913 zur Gründung des Vereins geführt haben, war der weit verbreitete Antisemitismus. «Juden wurden in anderen Sportvereinen oft geschnitten oder gar nicht aufgenommen», sagt Vereinsmitglied Walter Schneider, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Hobbyhistoriker. In nahezu jeder Ausgabe der monatlich erscheinenden Vereinszeitung war damals von Übergriffen auf Juden die Rede. Anfänglich war Bar Kochba ein Turn und Leichtathletikverein. Fußball kam erst ab 1927 dazu. Wochenlang recherchierte Schneider die Vereinsgeschichte, «über die selbst der Präsident kaum Bescheid wusste». Das Ergebnis ist in Form einer detaillierten Chronik im Internet nachzulesen. Heute sind Anfeindungen glücklicherweise die unrühmliche Ausnahme, sagt Wittkowski. Sportlich sei der Verein in seiner Klasse, der Kreisliga Senioren A NürnbergFürth, «voll akzeptiert». 25 Spiele stehen pro Saison auf dem Programm. Zwischen den Spielen wird Geselligkeit groß geschrieben beim Tus Bar Kochba. «Spaß gehört dazu, um der Seele und dem Spirit des Vereins gerecht zu werden», unterstreicht Walter Schneider. Auch regelmäßige Auslandsreisen stehen auf dem Programm. Unter anderem war der Verein bereits im israelischen Hadejra und im polnischen Krakau zu Gast, hat die Gedenkstätten Yad Alle Inhalte des Medienservices sind für journalistische Zwecke weltweit rechtefrei nutzbar. Wir bitten bei Abdruck der Inhalte um ein Belegexemplar an EMail:medienservice@landderideen.de, Fax: +49 (0)30 206 459 40 Vaschem und Auschwitz besucht. Quelle: dpa Deutsche PresseAgentur GmbH Weitere Informationen: Kontakt: Mattias Thiele EMail: [email protected] www.tusbarkochba.de Alle Inhalte des Medienservices sind für journalistische Zwecke weltweit rechtefrei nutzbar. Wir bitten bei Abdruck der Inhalte um ein Belegexemplar an EMail:medienservice@landderideen.de, Fax: +49 (0)30 206 459 40