Samsung Yepp YP-S5: Pocket-Multimedia

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Samsung Yepp YP-S5: Pocket-Multimedia
www.praktiker.at
63. Jahrgang
Erscheinungsort Wien
Testlabor-, Testredaktion-Bericht-Spezial
ISSN 0032-6755
ITM praktiker
MULTI
MEDIA & ELEKTRONIK
BESTENLISTE
Pocket-Multimedia-Player mit Lautsprecher
Samsung Yepp YP-S5
Bild: Felix Wessely
Impressum
Über Bestenliste, Nutzungsbedingungen
Bericht von Testlabor, Testredaktion aus:
ITM praktiker – Internationales Technik Magazin, Nr. 10/2007
Die „ITM praktiker Bestenliste“ beinhaltet die jeweils aktuell besten Produkte
nach bestem Wissen und Erkenntnisstand von Redaktion und Testlabor des „ITM
praktiker“. – Nutzungsbedingungen dieses Auszugs aus „ITM praktiker“ (Testbericht über Produkt aus „Bestenliste“): Gestattet sind (1.) die Weitergabe an
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Haftungsausschluss: Die Testberichte wurden sorgfältig erstellt; für Richtigkeit
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© 2007 Felix Wessely, Wien, Österreich
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AU DIO & HEIM KI NO
AUDIO
Nr.
10 /&2007
HEIMKINO
Samsung YP-S5 AV-mp3-Player mit LS
Stereo-Lautsprecher tönen stark
aus Heimkino im Handy-Format
Musik über Lautsprecher hören wird inzwischen vielfach auch bei
Handys bevorzugt. Samsung hat diesem Trend bereits mit dem K5
Rechnung getragen: Miniatur-Lautsprecher lassen sich bei Bedarf
über eine Slider-Konstruktion her vorschwenken. Aber gleich zwei,
also Stereo. Mit dem YP-S5 wurde diese Idee um die damit auch mögliche Wiedergabe von Videos er weitert. Freilich wurde auch gleich der
interne Speicher aufs Doppelte aufgestockt. Und es gibt nun auch eine
Aufnahme-Funktion für akustische Notizen und von Radio sowie eine
Bluetooth-Schnittstelle.
praktiker hatte den Samsung YP-S5 mit Videos und Audio ausgiebig getestet und berichtet über dieses sehr eigenständige Gerät.
ngesichts des schon urgewaltigen Angebots an Audio- und AV-Playern in
der so – nicht wirklich zutreffend – genannten mp3-Player-Kategorie ist es schon
schwierig geworden sich als Hersteller abzuheben. Dies dürfte Samsung mit dem YP-S5
gelungen sein. Das Vorgänger-Modell – mit
fast identischem Design, lediglich um einen
Hauch größer und schwerer – hatte einen
OLED-Monitor und konnte über diesen
A
aber keine Videos wiedergeben. Offenbar
war die Überlegung dahinter, dass das Display dafür sowieso zu klein wäre. Der YP-S5
wurde nun konventionell mit einem FarbLCD ausgestattet, über das brillante und
helle Darstellung von Videos geboten wird.
Neben der Wiedergabe von Video und
Audio ist auch ein UKW-Tuner integriert.
Eine sehr wesentliche Neuerung gegenüber
dem K5 ist die Möglichkeit, nun auch Auf-
TECH NI SCHE DATEN
Samsung YP-S5 – 8 GB
AV-Multimedia-Player für Wiedergabe von Audio, Video, Fotos, Spielen von Flash-Spielen mit UKW-Tuner,
Diktierfunktion, integrier ten Stereo-Lautsprechern
und Bluetooth-Schnittstelle.
● Integrierter Speicher: NAND, 8 GB (ansonsten
idente Modellvarianten mit 2 oder 4 GB erhältlich)
● Gehäusefarbe: hochglänzend schwarz od. weiß
● Display: Farb-LCD, 1,8", 176 × 220 px (QCIF+)
● Audio-Formate (nativ): MPEG1/2/2.5 Layer 3 (8
.. 320 kbps, 8 kHz .. 48 ksps); WMA (48 .. 192
kbps, 8 .. 48 ksps), AAC-LC (24 .. 128 kbps,
44,1 ksps, 48 ksps)
● Video-Format (nativ): proprietäres Containerformat SVI (Video: MPEG4, Audio: MP3 (44,1 ksps,
128 kbps), Auflösung: 208 × 176 px, 15 fps)
● Foto-Format: JPEG, Dateigröße kleiner als 3 MB
● UKW-Tuner 87,5 .. 108 MHz; S/N: 55 dB; RDS
für Senderkennung
● Weckerfunktion
● Aufnahmemöglichkeit über integriertes Mikrofon
(mp3 mit 64 / 96 / 128 kbps)
● Aufnahmemöglichkeit über UKW-Tuner (mp3 mit
128 / 160 / 192 kbps)
● Ver wendung als Verstärker für andere Geräte mit
Wiedergabe über Lautsprecher
● DSP, Equalizer: DNSe 2.0
● Integrierte Lautsprecher: 2 (Stereo), je
700 mW / 8 Ohm; 400 .. 20000 Hz
● Speisung: Lithium-Polymer-Akku; Arbeitsdauer bis
24h Musik mit Ohrhörer, 5h Musik mit Lautsprecher,
5h Video; Aufladen über USB
● Bluetooth-Schnittstelle z.B. zur Verbindung mit
Handy für Anrufen sowie Freisprechen über Lautsprecher und integr. Mikrofon, Bluetooth-Kopfhörer
etc.
● „Samsung Media Suite“ für Windows
Abmessungen . . . . . . . . . . . . . . 96 × 47 × 15 mm
Gewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 85 g
Preis, 8-GB (Größenordnung) . . . . 280 EUR
nahmen machen zu können. Und zwar über
ein integriertes (Mono-) Mikrofon und auch
von Radiosendungen. – Es gibt drei ansonsten idente Ausführungen mit 2, 4 oder 8GB
Flash-Speicher. praktiker
empfiehlt
grundsätzlich bei Geräten mit fest integriertem, nicht erweiterbarem Speicher die Variante mit der größten Kapazität.
Aufnahme über Mikrofon
Samsung Yepp YP-S5: Multimedia-Player mit von unten ausschwenkbarem Lautsprecher teil
spielt Video, Audio, zeigt Fotos, kann über den integrier ten UKW-Tuner aufnehmen u.v.a.m.
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Mikrofonaufnahmen erfolgen in mp3Format mit einer Bitrate bis 128 kbps. GeITM praktiker
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dacht ist die Aufnahmefunktion in allererster Linie für Sprache. Entweder nah besprechen wie mit einem Diktiergerät oder
auch für das Aufnehmen von Gesprächen.
Die Aussteuerung erfolgt automatisch. Es
gibt keine Einstellung zum Umschalten der
Grundempfindlichkeit für Diktat und Konferenz. Die Aufnahmen sind gut verständlich und die Automatische Aussteuerung
funktioniert gut, womit der vorgesehene
Zweck erfüllt wird.
Mikrofon-Aufnahmen sind nur über das
eingebaute Mikrofon möglich.
Aufnahme über UKW-Tuner
Eine sehr interessante Funktion ist die
Möglichkeit, Aufnahmen von Radiosendungen zu machen. Dabei geht es nicht nur darum Musik von heimischem Radio aufzunehmen. Sehr beliebt ist diese Möglichkeit auch
für Aufnahmen von Radiosendungen im
Urlaubsland. Beispielsweise um die aktuellen Hits der Saison oder die Eigenart der
Sendungsgestaltung samt Jingles etc. als Erinnerung mitzunehmen so wie Fotos oder
Videos. Auch gut geeignet ist das Material
von Radio zum Vertonen von Videos mit
akustischem Lokalkolorit aus dem Äther.
Der UKW-Tuner bietet RDS und die
Möglichkeit die Empfindlichkeit in drei Stufen einzustellen. Die Empfangsleistung ist
nicht außergewöhnlich, aber gut. Wesentlich
ist es, dass während Aufnahmen der Ohrhörer angesteckt ist; ansonsten gibt es freilich
keinen Empfang. Wenn man eine ganze Sendung aufnehmen will und dabei nicht mithört, kann das leicht vergessen werden.
Die Aufnahmen erfolgen erwartungsgemäß in Stereo; sofern das empfangene Signal das zulässt und generell in mp3-Format.
Die Aufnahme-Qualität ist einstellbar auf
bis zu 192 kbps. Diese höchste Einstellung
sollte gewählt werden. Der Grund dafür:
UKW-Empfang hat naturgemäß einen gewissen Rauschanteil. Dieses – wenngleich
geringfügige – Rauschen erhöht die Komplexität des Signals. Damit entfällt bereits
ein gewisser Anteil des aufgezeichneten Audiosignals auf das Aufzeichnen des Rauschens. Aus diesem Grund sollte für Aufnahme von Radio – wie übrigens auch von
Tonband und anderen analogen Quellen –
immer in höchstmöglicher Qualität erfolgen. Solcherart bleibt zudem der analoge
Charakter der Quelle am ehesten erhalten.
In der Nachbearbeitung kann man das Rauschen herausfiltern und eine höhere Komprimierung verwenden, sofern nötig.
Den Samsung-Entwicklern ist dieser
Sachverhalt wohl nicht fremd und deswegen
gibt es als niedrigst mögliche wählbare Datenrate für Aufnahmen von Radio 128 kbps.
Bluetooth-Schnittstelle
Ebenfalls neu ist eine Bluetooth-Schnittstelle. Über diese sind beispielsweise Datenverbindung, Nutzung als Freisprecheinrichtung zu einem Handy oder die Verwendung
eines Bluetooth-Kopfhörers möglich.
Der praktische Wert von drahtlosen Kopfhörern zu einem Pocketgerät liegt in Wirklichkeit irgendwo bei Null und das ist daher
eine Frage der Vorlieben. Es ist freilich
schon angenehm, wenn keine Kabel über
der Kleidung herumhängen, andererseits
muss man sich zusätzlich um den Akku des
Kopfhörers kümmern. praktiker empfiehlt eher, das Geld für einen BluetoothKopfhörer in einen anständigen kleineren
Kopfhörer zu investieren.
Zur Verwendung des Kopfhörers wird dieser über das Einstellmenü an- und abgedockt. Ob das komfortabler ist als einen Stecker ein- und auszustecken ist wohl Geschmackssache. Die Paarungs-Prozedur für
jedes Gerät muss freilich nur einmal pro Gerätepaar – also S5 und Handy beispielsweise
– durchgeführt werden. Danach wird zur
Verwendung jeweils nur die Bluetooth-Funktion eingeschaltet.
In Verbindung mit einem Bluetooth-Handy kann das Handy zum Telefonieren für die
meisten Fälle in der Tasche bleiben. Über
das S5 lassen sich Anrufe entgegennehmen,
es kann ein laufendes Gespräch an das
Handy zurückgegeben werden um mit
diesem weiterzutelefonieren und es
lassen sich vom S5
aus auch Anrufe tätigen. Dafür kann
beispielsweise die
Liste der letzten Anrufe abgerufen werden und aus dieser
die zu wählende
ausgeDie mitgepackten Ohrhörer genügen durchaus auch höheren An- Nummer
wählt werden. Es
sprüchen. Der Klinkenstecker ist vergoldet ausgeführt
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kann auch eine Nummer direkt eingegeben
werden. Dazu wird das Ziffernfeld eines
Handys am Bildschirm eingeblendet. Die
Anwahl der Tasten erfolgt über Cursortasten und Bestätigung. Das ist zwar etwas umständlich, aber es ist jedenfalls möglich.
Aufspielen über PC-Software
Musik und Videos können beim Samsung
YP-S5 nur – wie auch bei anderen SamsungPlayern – über die mitgelieferte MedienManagement-Software „Samsung Media
Suite“ auf das Gerät gespielt werden. Geboten wird damit der Leistungsumfang, den
man von einer solchen Anwendung erwartet. Also auch das Rippen von Audio-CDs
und – umgekehrt – das Herstellen von Audio-CDs aus der komprimiert gespeicherten
Musik.
Bemerkenswert ist, dass sehr viele Videoformate verarbeitet werden können. Das ist
sehr angenehm, weil dann die Konvertierung ohne Zwischenschritt erfolgen kann.
Falls eine besondere Spielart eines Videoformats nicht unterstützt sein sollte, dann
wird freilich einfach ein Programm verwendet, das die Konvertierung in ein Format
vornimmt, das von dieser Media Suite verarbeitet werden kann.
Besonders komfortabel und unkompliziert in der Handhabung ist das bereits von
praktiker mehrfach empfohlene Programm „Erightsoft Super“. Dieses ist kostenlos herunterladbar unter
➔ www.erightsoft.net/SUPER.html
Besonderheit dabei ist, dass auch sehr einfach Nur-Audio aus Videos extrahiert werden kann und auch, dass alle Codecs im Programm selbst enthalten sind. Das Installieren von Codecs ist also nicht erforderlich.
Sehr einfach funktioniert dabei auch die
Stapelverarbeitung, wodurch bei Bedarf ein
komplettes Video-Archiv ohne weitere Beobachtung konvertiert werden kann.
Bei Audio ist die Vielfalt der Dateiformate nicht annähernd so groß, weshalb es dabei
kaum Probleme geben kann.
Das native – also vom Player direkt verwendbare – Video-Format ist das Samsungeigene Containerformat SVI; bei Audio sind
es MP3, WMA und AAC.
SVI beinhaltet MPEG4-Video (208 ×
176 px, 15 fps) mit mp3-Audio (44,1 ksps,
128 kbps). Die besondere Vorgangsweise
bei den Samsung-Playern ist, dass alles in
dieses Format gewandelt wird. Das dauert
zwar etwas länger, weil jedes Video erst konvertiert werden muss, dafür ist dieses Format optimal passend für das Gerät. Es gibt
daher nicht die gelegentlichen Schwierigkeiten mit Bild-Seitenverhältnis, schleppender Darstellung etc., was mitunter das Er-
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gebnis ist bei Formaten, die von einem Gerät zwar gerade noch akzeptiert werden,
aber doch nicht immer perfekt passen.
Der im Grunde fromme Wunsch, dass ein
Gerät alle Videoformate abspielen kann, ist
vorläufig sowieso nicht realisierbar. Der
Vorteil, dass alle Videodateien konvertiert
werden liegt auch darin, dass das Original
von weiterer Verwendung am Player unberührt bleibt. Es kann also ein Videoclip am
Gerät gefahrlos gelöscht werden, da das
Original sowieso noch vorhanden ist. Noch
vor zwei, drei Jahren war eine derartige Vorgangsweise weniger vorteilhaft, weil Speicherplatz noch knapper und teurer war. Dieser ist – in den Dimensionen, um die es hier
geht – heute kein Thema mehr und es überwiegen daher diese Vorzüge.
RSS-Feeds für Podcasts
Samsung Media Suite beinhaltet auch einen RSS-Reader für automatisiertes Abrufen von Audio- und Videopodcasts. Es wird
dafür nur das entsprechende RSS-Feed
abonniert. Das RSS-Feed wird dann jeweils
über das Internet aktualisiert. Die darin referenzierten Dateien werden automatisch
heruntergeladen, ggf. konvertiert und bei
der nächsten Synchronisierung auf den S5
übertragen. Bei den Podcasts resp. Blogs
kann es sich um Inhalte in verschiedenen
Formaten handeln: Text, Foto, Video oder
Audio. Also auch Text kann am S5 dargestellt werden.
In der Samsung-Diktion heißt das freilich
nicht „Podcasts“ sondern „Datacasts“.
Diese Dienste brauchen nur einmalig eingetragen werden. Es wird dafür also der
Wenn der Lautsprecher teil eingeklappt
ist, dreht sich das Display auf Hochformat-Darstellung und die Bedienelemente funktionieren entsprechend;
so beispielsweise die CursorTasten. Es wird dann aus der
Taste „nach-links“ die Taste
„hinauf“ etc.
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Link der Feed-Datei angegeben. Wenn man
einen Dienst nicht mehr will, wird er einfach
gelöscht.
Daten bearbeiten unterwegs
Wie auch sonst üblich, lassen sich über die
Samsung Media Suite auch Playlisten bearbeiten. Nicht so üblich ist es, dass wie beim
S5 Playlisten auch am Gerät bearbeitet werden können. Und es können am Gerät auch
einzelne Dateien – also Audio- oder VideoDateien – gelöscht werden.
Zum Löschen gibt es einen Dateimanager.
Von diesem aus kann auch die Wiedergabe
einer Datei gestartet werden.
Kleiner Bildschirm
Der Bildschirm des S5 ist mit einer Diagonale von 1,8 Zoll relativ klein; etwa so groß
wie bei einem durchschnittlichen Handy.
Das Betrachten von abendfüllenden Kinofilmen ist also nicht die Domäne des S5. In
der Regel wird das aber sowieso nicht getan.
Die eher typische Anwendung sind Musikvideos, wobei das Bild eher illustrative Bedeutung hat. Oder auch kürzere Videos. Beispielsweise auch selbst gedrehte Videos, wofür von praktiker erst kürzlich eine ausführliche Anleitung gegeben wurde.
Stereo-Lautsprecher
Das besondere Merkmal des S5 – wie des
Vorgängers K5 – sind seine integrierten Stereo-Lautsprecher. Beeindruckend sind die
Lautstärke und ein doch relativ gutes Klangvolumen, das diese Winzlinge entfalten. Die
erzielbare Lautstärke liegt etwas über Zimmerlautstärke. Der Klang entspricht dem,
was noch vor zehn Jahren um ein Vielfaches größere, kleinere Cassettengeräte hervorgebracht hatten,
was vielleicht als grobe Vorstellung dienen mag. Die
Klangqualität ist jedenfalls sehr erheblich besser
als das, was
Handys mit
integriertem
Lautsprecher hervorbringen. Bei diesen ist der Lautsprecher
allerdings nur für Freisprechen beim Telefonieren gedacht, weshalb das auch kein
Manko ist. Vielfach
wird der Handy-Lautsprecher aber auch für
Musik-Wiedergabe verwendet, was nicht gerade wohltönend ist.
Als HighEnd-HiFi-System ist das
sowieso nicht gedacht, aber es ist daNr. 10 / 2007
mit sehr einfach möglich, Musik zu spielen
und gemeinsam zu hören.
Dazu wird der Unterteil ausgeschwenkt,
der die Doppel-Lautsprecher enthält, womit
gleichzeitig auf Lautsprecher-Betrieb umgeschaltet wird.
Verwendung als Mini-Verstärker
Eine sehr interessante Funktion ist die
Möglichkeit, den S5 auch als Verstärker für
externe Quellen verwenden zu können. Beispielsweise von einem portablen CD-Player
oder als kraftvollerer Lautsprecher zu einem Taschenfernseher – beispielsweise im
Handy.
Der Audio-Eingang dafür wird über ein
mitgepacktes Kabel mit 3,5-mm-StereoKlinkenstecker über den Multiconnector
des S5 bereitgestellt. Der Klinkenstecker
wird beim Quellgerät an den Line- oder
Kopfhörer-Ausgang angeschlossen.
Diese Betriebsart „Audio-In“ wird unter
dem Menüpunkt „Prime-Pack“ ausgewählt.
Sehr gute Ohrhörer
Eine sehr positive Überraschung sind die
mitgelieferten Ohrhörer. Diese bieten eine
sehr ausgewogene Darstellung. Mit diesen
kann man auch mit höheren Ansprüchen
durchaus „leben"; die separate Anschaffung
von Ohrhörern ist also nicht unbedingt erforderlich.
Bedienung über Sensorfelder
Wie auch beim K5, wird der S5 über neben
dem Bildschirm angeordnete Sensorfelder
bedient. Die Sensorfelder sind mit hinterleuchteten Symbolen gekennzeichnet.
Wenn für eine einstellbare Zeit lang diese
Tasten nicht bedient werden, dann schaltet
sich die Hinterleuchtung aus. Wenn die Hinterleuchtung ausgeschaltet ist, dann ist das
Bedienfeld nicht zu sehen.
Zusätzlich gibt es an der Schmalseite nahe
dem Display einen Schiebeschalter zum
Schalten der Tastensperre als Schutz vor irrtümlicher Betätigung.
Bei der Menüführung über das Display
gibt es – wie auch von Mobiltelefonen bekannt – teilweise animinierte Icons.
Akku laden über USB
Beim S5 ist kein Ladegerät dabei. Geladen
wird über die USB-Schnittstelle. Für die
Verbindung zur USB-Schnittstelle gibt es
ein Kabel mit einem proprietären Steckverbinder am S5, der gleichzeitig als Verbindung zum PC zum Synchronisieren der Daten mit Samsung Media Suite dient.
Wie bei inzwischen vielen Pocket-Geräten
dient also der PC als Ladegerät. Das ist perfekt, weil man sich bei Verwendung mehrerer Geräte das Mitführen mehrerer LadegeITM praktiker
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Wenn für einige Sekunden keine Funktion ausgelöst wird,
werden die Tasten
unsichtbar (links). Im
Bild links ist RadioBetrieb (allerdings
ohne wirklichen
Empfang, da kein
Kopfhörer-Kabel angeschlossen ist ...)
räte erspart. Noch besser ist es freilich, wenn
das Gerät – evtl. zusätzlich – auch einen
Standard-USB-Anschluss hat. Dann würde
sich das Gepäck auch auf ein USB-Kabel für
alle Geräte reduzieren. Aber es ist auch so
schon ein großer Vorteil. Zumeist wird man
auch unterwegs Zugang zu einem PC haben
oder einen eigenen Laptop mit dabei haben.
Falls nicht, benötigt man für unterwegs ein
so genanntes USB-Ladegerät. Das ist ein
kleines Steckernetzgerät mit einer USBHost-Buchse als Ausgang. An dieser USBHost-Buchse sind freilich nur die Kontakte
mit der 5-Volt-Spannung belegt. Es gibt
auch DC-DC-Wandler-Ausführungen zum
Anschließen an den Zigarettenanzünder in
Fahrzeugen.
Das Aufladen dauert etwa drei Stunden,
wenn der Akku des S5 erschöpft ist. Die Ladedauer hängt vom Strom ab, den der USBAnschluss bietet. Bei Laptops ist diese
schwächer, daher dauert dabei der Ladevorgang bis etwa fünf Stunden. Ganz klar: Ein
Laptop als Ladegerät sollte seinerseits ans
Stromnetz angeschlossen sein.
Im Bild rechts läuft
gerade die Wiedergabe eines Videos
größe gegeben sind. Das Konzept, alle Videos in das optimal zum Gerät passende
Format zu konvertieren vermeidet die bei
anderern derartigen Geräten mitunter auftretenden Wiedergabefehler wie Ruckeln,
Aussetzer oder falsche Erkennung des Seitenverhältnisses für die Darstellung. Die Limitierung auf 128 kbps für mp3 bei der Darstellung von Video ist für die Wiedergabe
von Musik-Videos – bei denen es auch auf
eine gute Audio-Qualität ankommt – gerade
noch ausreichend. Auch bei mp3-Audio ist
man heute schon Besseres gewohnt. Es wäre
also interessant, dieses Videoformat für
künftige Geräte mit einer besseren „Audiospur“ auszustatten. Dies gilt allerdings nur
für die diesbezüglich anspruchsvolleren
Musik-Videos; ansonsten ist 128 kbps exzellent und weitaus mehr als von den meisten
Mini-Video-Formaten geboten wird.
Audio klingt sehr homogen und natürlich.
Audio- und Videoqualität
Die Audio-Qualität bei den Samsung-PlayDas Wesentliche ist neben den verschiede- ern ist traditionell sehr hochwertig und holt
nen Funktionen und einer gut durchdachten auch aus dem komprimierten Format eine
Handhabung freilich die Wiedergabequali- sehr gute Qualität heraus. Es können durchtät.
aus auch sehr hochwertige Kopfhörer verVideo ist sehr gut gemessen an den Be- wendet werden, was nicht bei allen mp3schränkungen, die freilich durch die Bild- Playern empfehlenswert ist. Die Wiedergabe über die integrierten Lautsprecher ist freilich erheblich dünner,
aber relativ gesehen enorm kraftvoll. Die von den Lautsprechern
erzielbare Lautstärke liegt etwas
über normaler Zimmerlautstärke,
also durchaus auch etwas lauter in
einem ansonsten ruhigeren Raum
und durchaus noch sehr gut hörbar bei hohem Umgebungslärm.
Für natürliche Wiedergabe sollten die DSP-Funktionen abgeschaltet sein. Wenn das Quellmaterial allerdings dünn und kraftlos
ist, sind diese grundsätzlich sehr
An der Unterseite resp. rechten Seite sind die Anschlüs- hilfreich. Der DSP DNSe arbeitet
se für den Multiconnector – u.a. für USB und Audio-Ein- sehr homogen trotz der starken
„Dynamisierung“ des Klangbilgang – sowie Kopfhörer-Ausgang
ITM praktiker
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des. Einer leblosen Aufnahme kann damit
Lebendigkeit zurückgewonnen werden, und
ist daher auch für höhere musikalische Ansprüche eine wertvolle Zusatzfunktion. Als
lustige Zusatzfunktion lässt sich Audio auch
in abweichender Geschwindigkeit abspielen; einstellbar in mehreren Stufen von 0,7bis 1,3-facher Wiedergabegeschwindigkeit.
Spiele und Weckerfunktion
Nebenbei bietet der S5 auch die Möglichkeit, Spiele zu spielen. Es sind bereits einige
Spiele vorinstalliert.
Weiters gibt es eine Weltzeituhr und eine
Weckerfunktion. Für die Weckerfunktion
lassen sich auch eigene Musikstücke in eine
Liste der Alarmmelodien aufnehmen und
auswählen.
praktiker meint
Samsung YP-S5
Der sehr stark ausgebaute – dennoch um
eine Spur leichtere und kleinere – Nachfolger des K5, des ersten mp3-Players mit
integrier ten Stereo-Lautsprechern, die
auch ihrer Bezeichnung gerecht werden.
Neben der bereits beim Vorgänger hochwer tigen Darstellung von Audio, dem gelungenen Design und der trotz der Vielfalt
der Möglichkeiten sehr gut durchdachten
Bedienung bietet der S5 zusätzlich Video,
Aufnahme von Radiosendungen und über
ein integrier tes Mikrofon sowie eine Bluetooth-Schnittstelle über die u.a. auch ein
Handy fernbedient und genutzt werden
kann; auch als hochwer tige Freisprecheinrichtung. Begeisternd sind weiterhin
das Wiedergeben und Löschen von Dateien über einen Dateimanager sowie das
Bearbeiten von Playlists am Gerät. Großar tiges Preis-Leistungsverhältnis und einzigar tige Möglichkeit, aus einem Pocketgerät Musik gemeinsam über Lautsprecher zu hören. Sozusagen ein „wePod“.
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