Bankpolitik
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Bankpolitik
Seminar Bankpolitik im Studienschwerpunkt Investition, Finanzierung, Banken © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Inhalte Im Rahmen des Moduls „Bankpolitik “ werden folgende Punkte berücksichtigt: • Zielssystem der Kreditinstitute • Organisation • Planung • Rentabilitätssteuerung • Risikosteuerung • Gesamtbanksteuerung unter Rentabilitäts- / Risikogesichtspunkten • Übungen • Literaturempfehlungen Seite 2 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Definitionsversuch Unter Bankpolitik wird die Gesamtheit der Maßnahmen verstanden, die in einem Kreditinstitut ergriffen werden, um unter Beachtung von externen und internen Beschränkungen die gesetzten Ziele zu erreichen. • Welche Ziele werden verfolgt? • Welche Beschränkungen externer und interner Art sind es, die bei der Zielverfolgung zu beachten sind? • Welche Maßnahmen können unter den gegebenen Beschränkungen zur Erreichung der Ziele geplant und durchgeführt werden? Seite 3 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Entwicklung der Eigenkapitalquoten Seite 4 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Zielsystem der Kreditinstitute Eine Betrachtung der Kreditwirtschaft zeigt, dass unterschiedliche Ziele verfolgt werden: • Unternehmensziele im privaten Bankengewerbe • Unternehmensziele im Sparkassensektor • Eigenkapitalquoten bei den Bankengruppen • Unternehmensziele im Genossenschaftssektor • langfristige Gewinnmaximierung als Oberziel in allen Bankengruppen Seite 5 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Zielsystem Seite 6 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Organisation Eine Bankorganisation liegt vor, wenn eine Mehrzahl von Menschen und Maschinen zur Erfüllung von Bankaufgaben dauerhaft zusammenarbeiten. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen ... • Aufbauorganisation Unter der Aufbauorganisation versteht man das Rahmengefüge einer Unternehmung, in dem für die Erfüllung bestimmter Teilaufgaben Stellen gebildet werden, welche durch Beziehungen miteinander verbunden sind. • Ablauforganisation Gegenstand der Ablauforganisation ist die Strukturierung der im Unternehmen sich vollziehende Arbeitsprozesse. Seite 7 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Organisation als Regelung von Beziehungen Fragt man nach den Beziehungen, welche die Stellen in der Aufbau- und Ablauforganisation miteinander verbinden und damit die Unternehmung funktionsfähig machen, handelt es sich um ... • materielle Beziehungen • finanzielle Beziehungen • personelle Beziehungen • Gewährung von Kompetenzen • Aufbau eines Leitungssystems • Aufbau eines Kommunikationssystems • Einsatz computerunterstützter Informationssysteme Seite 8 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Gliederungskriterien der Aufbauorganisation Zu den möglichen Gliederungskriterien der Aufbauorganisation gehören ... • Verrichtungsprinzip • Regionalprinzip • Objektprinzip Seite 9 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik verrichtungsorientierte Aufbauorganisation Seite 10 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Verrichtungsprinzip Das Verrichtungsprinzip stellt auf die Aufgabengliederung nach Tätigkeiten und Funktionen ab. Eine verrichtungsorientierte Aufbauorganisation ist in Kreditinstituten aus folgenden Gründen nicht üblich: • Bankleistungen als Vertragsform • Verkauf von Geldanlagemöglichkeiten • Bankleistungen sind nicht lagerfähig Seite 11 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik regionalorientierte Organisation der Bank Seite 12 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Regionalprinzip Im Rahmen der Diskussion um Vor- und Nachteile des Regionalprinzips sind mit einzubeziehen ... • die Bedeutung des Filialnetzes • die Bequemlichkeit bei der Leistungsabnahme • das Regionalprinzip im Auslandsgeschäft • das Regionalprinzip in der Anlageberatung Seite 13 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Anforderungen an ein Kreditinstitut Seite 14 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Objektprinzip Bei der Diskussion um das Objektprinzip stellt sich stets der Vergleich zwischen der sparten- und kundengruppenorientierten Aufbauorganisation. • Objektprinzip in Form der Spartenorganisation • Matrixorganisation • Übergang zur kundengruppenorientierten Aufbauorganisation Seite 15 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik objektorientierte Aufbauorganisation der Bank Seite 16 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Struktur einer zweidimensionalen Matrixorganisation Seite 17 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik kundengruppenorientierte Organisation Seite 18 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Aufbauorganisation der Deutschen Bank Seite 19 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Grundsätze der Organisation Bankleistungen sind auf das Objekt Geld gerichtet. Daraus folgt eine besondere Vertrauensempfindlichkeit für Kreditinstitute. Diese schlagen sich nieder im Prinzip der ... • Sicherheit • Schnelligkeit • Wirtschaftlichkeit Seite 20 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Planung Unter Planung versteht man die systematische Vorbereitung der Zukunftsgestaltung durch die Unternehmung. • Planung als Unternehmensphilosophie • strategische Planung • operative Planung • taktische Planung Seite 21 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Planungszusammenhang Seite 22 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Strategische Planung der Erfolgspotentiale Eine Unterteilung der Geschäftsfelder nach Produktgruppen oder Sparten wie in der Industrie würde die wichtige Absatz- und daraus resultierende Erlösverbundwirkungen unberücksichtigt lassen. • Geschäftsfelder einer Bank • Bewertung der Geschäftsfelder in einem Portfolio - Ist-Portfolio - Soll-Portfolio Seite 23 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Geschäftsfelder einer Bank Seite 24 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Ist-Portfolio Seite 25 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Soll-Portfolio Seite 26 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik mögliche Merkmale einer Wachstumsstrategie Seite 27 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Prozess der operativen Planung Im Rahmen der operativen Planung sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Aufgaben der operativen Planung • dezentralisierte Prognose • Koordination von Teilplänen - Abstimmung von Teilplänen - Funktionen des Controllers - Buttom-up / Top-down-Verfahren • Analyse der Abweichungen • Konsequenzen Seite 28 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Organisation der Planerstellung Seite 29 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Struktur eines integrierten Budgetsystems Seite 30 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Bankmarketing Es besteht eine kaum zu übersehende Vielzahl von Begriffsfassungen des angelsächsischen Terminus Marketing. Als wichtigste Begriffselemente lassen sich herauslösen: • Eine an den Kundenbedürfnissen orientierte Grundeinstellung der Unternehmensleitung (Marketing-Philosophie), • der Einsatz einer Mehrzahl von absatzpolitischen Instrumenten (Marketing-Mix) und • ein zielgerichtetes, planvolles Vorgehen im absatzwirtschaftlichen Bereich (Marketingmanagement). Seite 31 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Bankmarketing In Anlehnung an Kotler lässt sich Marketing wie folgt definieren: Marketing lässt sich bezeichnen als der an den Kundenbedürfnissen orientierte, zielgerichtete Einsatz der absatzpolitischen Instrumente zur Überwindung der zwischen Angebot und Nachfrage bestehenden Marktwiderstände. Seite 32 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Besonderheiten der Bankdienstleistungen Bankleistungen besitzen folgende spezifische Eigenschaften, die zu Marktwiderstände führen und die brancheneigentümliche Absatzproblematik ausmachen: • abstrakt • Geld • vertragliche Bestimmungen • Zeitelemente • erklärungsbedürftig Seite 33 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Marktwiderständer beim Absatz Seite 34 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Marketing-Mix im Überblick Die absatzpolitischen Instrumente lassen sich in verschiedene Politikbereichen beschreiben: • Qualitätspolitik (Sortimentpolitik) • Preispolitik • Vertriebspolitik • Kommunikationspolitik Seite 35 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Wirkungszusammenhang des Marketing-Mix Seite 36 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Marktforschung als Basis für den Einsatz des Marketing-Mix Voraussetzung für den zielgerichteten Einsatz des absatzpolitischen Instrumentariums ist die Marktforschung. Sie hat zwei Informationsaufgaben zu erfüllen. Unter Berücksichtigung der Aktivitäten der Konkurrenz • soll sie die Zielgruppen aufdecken, in welche die Bankleitung mit den absatzpolitischen Instrumenten hineinwirken kann; • soll sie helfen, den wirksamen Einsatz des Marketing-Mix selbst zu planen und zu kontrollieren. Seite 37 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Marktforschung als Grundlage des Marketing Seite 38 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Sortimentpolitik Im Rahmen der Sortimentpolitik sind unter anderem folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Grundsortiment • • • • Spezial- und Universalbanksortiment Markenstatus von Bank(dienst)leistungen kosten- und erlösbestimmte Maßnahmen einer Sortimentpolitik Leistungsmerkmale als Bauelement der Leistungserstellung - technischer Konstruktionsbereich - dispositiver Konstruktionsbereich - aktive Risikopolitik - Beratungsmerkmal • aktive Risikopolitik • Allfinanzkonzepte Seite 39 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Nachfrage nach dem Allfinanzzentrum Seite 40 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Preispolitik In mehreren Etappen sind zunächst die Zinsabkommen, dann mit Wirkung vom 01.04.1967 die Zinsverordnungen und damit alle hoheitlichen Preisbeschränkungen im Bankengewerbe aufgehoben worden. Somit operiert der einzelne Bankleiter heute in einem im Wesentlichen uneingeschränkten preisdispositiven Bereich, in dem er unter Berücksichtigung des gesetzlichen Verbots von Wucherpreisen im Kreditgeschäft allenfalls die Preisempfehlungen seines Verbandes als eine kollektive Orientierungshilfe betrachten wird. Seite 41 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Preispolitik Banker operieren heute in einem im wesentlichen uneingeschränkten preisdispositiven Bereich. • Teilpreispolitik im Kreditgeschäft - Bereitstellungsprovision - Zinsen (auf den in Anspruch genommenen Kredit) - Kreditprovision - etc. • auf Kundenverbindung bezogene Ausgleichspreisstellung • kostenorientierte Preise (im Zahlungsverkehr) - Preistransparenz - Investivnutzen - etc. • Preiswettbewerb durch Kostenführerschaft Seite 42 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Preismodelle im Privatgiroverkehr der Sparkassen Seite 43 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berücksichtigung der Einlagenhöhe in einem Gebührensystem Seite 44 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Eigenschaften von Direktbanken Seite 45 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Vertriebspolitik Im Rahmen der Vertriebspolitik sind folgende Bereiche zu diskutieren: • Einfluss von Intensität und Häufigkeit des menschlichen Kontaktes auf den Vertrieb der Leistung • Möglichkeitsbereich für die Gestaltung des inländischen Vertriebssystems • immobiler und mobiler Vertrieb am Beispiel des Allfinanzkonzerns • Elemente der ausländischen Vertriebsformen • Vertrieb in zeitlicher Hinsicht Seite 46 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Bankstellendichte in ausgewählten Ländern Seite 47 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Mögliche Anwendungen von Telefonservice Art der Dienstleistung Beispiel Kontoführung und Zahlungsverkehr Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen Seite 48 • • • • • • • • • Kontostandsabfrage Abfrage Kreditlimit Abfrage letzte Umsätze Überweisungen etc. Einräumung Dispositionskredit Sparprodukte Investmentfonds etc. © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik direkte Vertriebswege für Finanzdienstleistungen Seite 49 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik indirekter Vertrieb Seite 50 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Integrationsprobleme durch die Übernahme einer Versicherung Seite 51 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik dezentrale Vertriebsformen im Ausland Seite 52 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kommunikationspolitik Unter dem Kommunikationsmix einer Bank sind im einzelnen zu verstehen: • der persönlicher Verkauf • die Werbung für das Bankinstitut (Institutswerbung) und seine Leistungen (Leistungswerbung) einschließlich der Verkaufsförderung (am Point of Sale) und • die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) Seite 53 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kommunikationspolitik Verkäufer sind alle Angestellten einer Bank im Kundenkontakt sowie Handelsvertreter gemäß §84 HGB. • Anforderungsprofil für Bankverkäufer - Vertrauensempfindlichkeit von Bankleistungen - hohes Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit - Erklärungsbedürftigkeit von Bankprodukten - Dauerhaftigkeit und Festigkeit der Absatzbeziehungen - Relationship-Banking - Notwendigkeit einer relativ hohen fachlichen Qualifikation und Problemlösungsfähigkeit Seite 54 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Merkmale des Relationship-Banking im ... Seite 55 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kommunikationspolitik Unter dem Kommunikationsmix einer Bank sind im einzelnen zu verstehen: • Werbung und Verkaufsförderung - Aufgaben der Werbung - unpersönliche Werbemittel bei privaten Haushalten - Aspekte der Bedürfnisbefriedigung im Mittelpunkt der Werbebotschaft - Verkaufsförderung - Bedeutung der Institutswerbung - Imageanforderungen des Kunden an die Bank - Mitarbeiter als Imageträger Seite 56 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Etatstrukturen in den klassischen Medien Seite 57 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kommunikationspolitik Unter dem Kommunikationsmix einer Bank sind im einzelnen zu verstehen: • Öffentlichkeitsarbeit - Definition - Repräsentanten der Öffentlichkeitsarbeit - Zielgruppe der Öffentlichkeitsarbeit - Förderung des Betriebsklimas - Informationspolitik gegenüber Gesellschaftern - Beispiele für die Öffentlichkeitsarbeit Seite 58 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Rentabilitätssteuerung Im Rahmen der Rentabilitätssteigerung liegt der Schwerpunkt auf der Zielgröße Eigenkapitalrentabilität. Hierbei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Bereinigung der Bestimmungsgrößen • Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder-Value-Konzept) • Economic Value Added • Stakeholder Value • nichtfinanzielle Größen Seite 59 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Rentabilitätssteuerung Zu den nichtfinanziellen Zielgrößen gehören unter anderem ... • Selbständigkeit • Kundengewinnung • Kundenbindung • Dienstleistungsqualität • Produktqualität • Image Seite 60 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Imageermittlung und Imagevorgabe Seite 61 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Eigenkapitalrentabilität nach Steuern im Vergleich Seite 62 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Benchmarks für Eigenkapitalrentabilität Seite 63 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik strukturelle Gewinnbedarfsanalyse Seite 64 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Abstimmung von Rentabilitätsbedarf und ... Seite 65 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik struktureller Reingewinnbedarf Seite 66 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung des Reingewinnbedarfs Bei der Berechnung des Reingewinnbedarf sind folgende Komponenten zu berücksichtigen: • RQ Risikoquote • DAF durchschnittliche Anrechnungsfaktor • SK Solvabilitätskoeffizient • EKQ erforderliche Eigenkapitalquote • EKm Mindest-Eigenkapitalquote • EKs Soll-Eigenkapital • EKRb Eigenkapitalrentabilitätsanspruch an die Bank Seite 67 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung der Risikoquote Die Risikostruktur einer Bank lässt sich in zwei Elementen aufspalten. Zum einen ist die Risikoquote (RQ) bestimmend, dass heißt der Anteil des mit Eigenkapital zu unterlegenden Risikovolumen an der Bilanzsumme: Risikovolumen RQ = Bilanzsumm e Seite 68 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung des durchschnittlichen Anrechnungsfaktors Daneben ist zu berücksichtigen, mit welchen Gewichtungsfaktoren die einzelnen Risikovolumina aufsichtsrechtlich gewichtet werden. Daraus ergibt sich der durchschnittliche Anrechnungsfaktor (DAF), der das zweite Element der Risikostruktur bildet: angerechnetes Risikovolumen DAF = Risikovolumen Seite 69 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung des Solvabilitätskoeffizienten Die Sicherheitsanforderung konkretisiert sich in einer Eigenmittelanforderung, die prozentual zum gerechneten Risikovolumen ausgedrückt wird. Diese Größe wird als Solvabilitätskoeffizient (SK) bezeichnet: haftende Eigenmittel SK = angerechnetes Risikovolumen Seite 70 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung der erforderlichen Eigenkapitalquote Vorausgesetzt, dass die haftenden Eigenmittel gleich dem bilanziellen Eigenkapital sind, kann durch die Größe ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Risikostruktur und der Eigenkapitalquote hergestellt werden. Insgesamt kann die erforderliche Eigenkapitalquote (EKQ) wie folgt dargestellt werden: EKQ = RQ × DAF × SK Seite 71 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung der Mindest-Eigenkapitalquote Entspricht das haftende Eigenmittel nicht dem bilanziellen Eigenkapital, ergibt sich folgende Änderung: Der Anteil der haftenden Eigenmittel sind, der neben dem bilanziellen Eigenkapital eingeht, wird über einen Zuschlag Z ( ausgedrückt in Prozent des bilanziellen Eigenkapitals) berücksichtigt. Da die zusätzlichen Komponenten die Anforderungen an die Höhe der Eigenkapitalquote senken, wird die Mindest-Eigenkapitalquote (EKQs) wie folgt berechnet: 1 EK m = RQ × DAF × SK × 1+ Z Seite 72 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Berechnung des Soll-Eigenkapitals Um das für ein Kreditinstitut notwendige Eigenkapital zu bestimmen, muss die Bilanzsumme BS aufgenommen werden. Das SollEigenkapital Eks wird wie folgt ermittelt: 1 EK S = RQ × DAF × SK × BS × 1+ Z Seite 73 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik CAPM-Eigenkapitalrentabilitätsanspruch Zusammengefasst ergibt sich der CAPM-Eigenkapitalrentabilitätsanspruch EKRb gemäß folgender Gliederung: Seite 74 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Transformation der absoluten GuV-Zahlen Seite 75 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Bestimmung der Ziel-Eigenkapitalrentabilität Im Rahmen der Rentabilitätssteigerung liegt der Schwerpunkt auf der Zielgröße Eigenkapitalrentabilität. Hierbei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Bereinigung der Bestimmungsgrößen • Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder-Value-Konzept) • Economic Value Added • Stakeholder Value • nichtfinanzielle Größen Seite 76 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik ROI-Grundschema Seite 77 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik strategische Geschäftsfelder Strategische Geschäftsfelder (SGF)sind abgrenzbare produkt- und marktbezogene Geschäftsbereiche mit eigenen Chancen und Risiken, für die sich unabhängig von anderen Geschäftsbereichen eigene Marktstrategien planen und durchführen lassen. Typische Abgrenzungskriterien strategischer Geschäftsfelder sind: • Eigenständigkeit der Marktaufgabe • eindeutige Bestimmbarkeit von Konkurrenzverhältnissen • homogene Kundenstruktur • einheitliche Vertriebswege • einheitliche Technologie • organisatorische Selbständigkeit Seite 78 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik potentielle strategische Geschäftsfelder Zu den potentiellen strategischen Geschäftsfelder gehören unter anderem ... • Unternehmens- und Marktanalysen (corporate and market research) • Finanzberatung (financial advisory) • Emission von Aktien, Renten, Derivaten (news issuses and underwriting) • Spezial- und Projektfinanzierungen (structured financing) • Wertpapierhandel (sales of bonds, equities an derivates) • Beratung bei Fusionen etc. (mergers and acquisions) • Geld- und Devisenhandel (money market and foreign exchange) • Risikomanagement (risk management) Seite 79 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Faktoren zur Stärkung der .... Seite 80 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Entwicklung einer Ziel-Geschäftsstruktur Seite 81 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Ableitung der Mindest-Bruttozinsspanne Seite 82 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kalkulationsschema für Mindestmargen Seite 83 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kombination von Kostenverursachungsprinzip und ... Seite 84 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Vernetzung der Erfolgsfaktoren Seite 85 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik erfolgreiche Umsetzung von ... Seite 86 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Beispiel für eine strategische Zielsetzung Seite 87 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Managementsystem für Strategieumsetzung Seite 88 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Steuerung der geschäftlichen Aktivitäten Banken sind Anbieter von finanziellen Problemlösungen für ihre Kunden. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen: • Wie verhalten sich Kreditinstitute, die möglichst hohe Gewinne erwirtschaften wollen, ohne Sicherungsziele zu vernachlässigen? • Wie können Oberziele und Sicherungsziele konkretisiert werden? • Wie lassen sich Aktivitätsbereiche für geschäftliches Handeln abgrenzen, für die sinnvolle Teilziele und eine Steuerung der Maßnahmen möglich sind? • Welche Marketingschwerpunkte ergeben sich bei der Steuerung der Aktivitäten? • Wie lassen sich die Ergebnisse der Maßnahmen kontrollieren? Seite 89 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Ziele Im Rahmen der Zieldiskussion sind folgende Punkte zu berücksichtigen: • ertragsorientierte Geschäftspolitik • Bilanzstrukturnormen als Rahmenbedingungen der Bankpolitik • Grundsatz I (Unterlegung durch Eigenkapital) • Grundsatz II (Anrechnung der Finanzierungsmittel) • Fristenkongruenz als weitere Nebenbedingung • Risikosteuerung Seite 90 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Eigenkapitalunterlegung der Risikoaktiva Seite 91 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Anrechnung der Finanzierungsmittel Seite 92 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Risikopolitik Risikopolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, um Verlustgefahren transparent zu machen, den Eintritt möglicher Verluste zu verhindern bzw. die Auswirkungen tatsächlich eingetretener Verluste möglichst gering zu halten. • Risikomanagement • Steuerung der Erfolgsrisiken Seite 93 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Risikomanagement Seite 94 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Risikomanagement Abgeleitet aus der Definition der Risikopolitik können folgende Felder der Risikosteuerung abgeleitet werden: • Risikotransparenz und Risikoanalyse • vorbeugende Risikomaßnahmen • abschirmende Risikomaßnahmen Seite 95 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Hauptrisikoquellen Zu den Hauptrisikoquellen zählen u.a. • Managementrisiken • Liquiditätsrisiken • Bonitätsrisiken • Länderrisiken • Zinsänderungsrisiken • Währungsrisiken Seite 96 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Systematisierung von Liquiditätsrisiken Seite 97 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Verfahrensstufen zur Analyse von Kreditrisiken Seite 98 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Asset-backed-Securities Seite 99 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Risikoanalyse Die Beschaffung möglichst genauer Informationen über Art und Umfang bankbetrieblicher Risiken dient dazu, Verlustgefahren besser abzuschätzen und möglichst verhindern zu können. Beispiele bilden die Kreditwürdigkeitsprüfung und die Wertpapieranalyse. Seite 100 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik vorbeugende Risikomaßnahmen Eintrittwahrscheinlichkeiten von Verlusten sollen möglichst gering gehalten werden. Vorausschauend wird die Risikoverträglichkeit einzelner Positionen festgelegt. Folgende Strategien sind möglich: • Risikovermeidung • Risikobegrenzung • Risikoabsicherung • Risikoteilung Seite 101 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Steuerung der Erfolgsrisiken Eine unmittelbare Auswirkung auf den Jahreserfolg haben: • Bonitätsrisiken • Zinsänderungsrisiken - variables Zinsänderungsrisiko - Festzinsrisiko - aktivisches Zinsänderungsrisiko - passivisches Zinsänderungsrisiko - Zinsmanagement, Zinsbindungsbilanz und Fristentransformation • Währungsrisiken Seite 102 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Liquiditätspolitik Liquiditätspolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, um durch Ausgleich der Auszahlungs- und Einzahlungsströme jederzeit eine ausreichende Zahlungsbereitschaft aufrechtzuerhalten. • Liquiditätsmanagement • Refinanzierung bei der Bundesbank • Refinanzierung über den Geldmarkt Seite 103 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Liquiditätsmanagement Die Liquiditätssteuerung der Kreditinstitute umfasst die tägliche Disposition des Bestandes an Zentralbankgeld. Bei Einzahlungsüberschuss müssen freie Finanzierungsmittel ertragbringend angelegt und im Falle eines Auszahlungsüberschusses Liquiditätsreserven kostengünstig mobilisiert werden. • Kennziffern • Erfassung der Ein- und Auszahlungen • Maßnahmen der Gelddisposition Seite 104 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Refinanzierungspolitik Die rasche Mobilisierung von Liquiditätsreserven setzt gut funktionierende Märkte voraus. Die Gelddisposition kann auf zwei wesentliche Quellen zurückgreifen: • Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank - Wertpapierpensionsgeschäfte - Rediskontierung von Wechseln - Rückgabe von Offenmarkt-Papieren - Lombardierung von Wertpapieren • Refinanzierung über den Interbankengeldmarkt Seite 105 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Aktivitätsbereiche Die geschäftliche Aktivitäten können nach den unterschiedlichsten Gesichtspunkten gegliedert werden. Hierzu gehören u.a. • Passivmanagement • Aktivmanagement • Management der Dienstleistungsgeschäfte • Kostenmanagement im Betriebsbereich Seite 106 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Erfolgskontrolle Nach der Realisierung der Maßnahmen mit Hilfe des Marketinginstrumentariums steht die Erfolgskontrolle unter Einbeziehung folgender Aspekte: • Deckungsbeitragsrechnung • Controlling • Erfolgsanalyse • (Teil-) Betriebsergebnis • Eigenkapitalrentabilität • Angaben zu Ertrag und Rentabilität Seite 107 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Passivmanagement Passivmanagement ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Gewinnung von Finanzierungsmitteln mit folgender Zielsetzung zu erhalten: • Minimierung der Zins- und Mindestreservekosten • Erzielung eines hohen Anrechnungsgrades auf die Grundsätze • Minimierung der Zinsänderungsrisiken Seite 108 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Passivmanagement In das Aktionsfeld des Passivmanagement gehören ... • Kundeneinlagen - Spareinlagen - Termineinlagen - Sichteinlagen • Geldmarkttitel - Bankeneinlagen - Einlagenzertifikate • Kapitalmarkttitel • Eigenkapital - Kernkapital - Ergänzungskapital Seite 109 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kundeneinlagen Folgende Änderungen traten bei den Kundeneinlagen in den letzten Jahren ein: • deutliche Abnahme des Bankeinlagenmarktes am Geldvermögen • drastischer Rückgang der zinsgünstigen Spareinlagen • deutliche Zunahme der höherverzinslichen Termineinlagen Seite 110 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Geldvermögensbildung privater Haushalte 1200 1000 Mrd. € 800 600 400 Spareinlagen Seite 111 Termineinlagen 2000 1998 1996 1994 1992 1990 1988 1986 1984 1982 1980 1978 1976 1974 1972 0 1970 200 Bargeld/Sichteinlagen © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Geldvermögen privater Haushalte in Mrd. Euro 3000 2500 Mrd. € 2000 1500 1000 Banken Seite 112 Bausparkassen Lebensversicherungen festverzinsliche Wertpapiere 2000 1998 1996 1994 1992 1990 1988 1986 1984 1982 1980 1978 1976 1974 1972 0 1970 500 Aktien © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Einlagenpolitik Durch die auf EG-Ebene sowie international angestrebte Koordination bankenkaufsichtlicher Eigenkapitalnormen haben sich die Eigenkapitalanforderungen verschärft. • Bereitstellung des Kernkapitals • Bereitstellung des Ergänzungskapitals - Vorsorgereserven nach §340 f HGB - Neubewertungsreserven - Genussrechtkapital - nachrangige Verbindlichkeiten Seite 113 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Einlagenpolitik Die Einlagenpolitik umfasst alle Maßnahmen zur Gewinnung von Kundeneinlagen mit möglichst geringer Zins- und Mindestreservebelastung sowie hohem Anrechnungsgrad auf die Grundsätze. Dies erfordert die Steuerung ... • der Sichteinlagen • der Spareinlagen • der Sparbriefvolumens • der Termineinlagen Seite 114 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Aktivmanagement Aktivmanagement ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Absatz von Finanzierungsmitteln mit der Zielsetzung, ... • möglichst hohe Zinserträge zu erwirtschaften, • die Risiken angemessen zu begrenzen und • den Auslastungsgrad der Grundsätze zu beachten. Seite 115 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Aktivmanagement Die Diskussion um die Zielerreichung des Aktivmanagements setz die Einbeziehung folgender Aspekte voraus: • Auswahl der Geschäftsfelder • Sicherheitsziele im Rahmen des Aktivmanagements • Forcierung ertragsstarker Geschäftsfelder Seite 116 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Aktivmanagement In das Aktionsfeld des Aktivmanagement gehören ... • Kundenkredite • Geldmarktanlagen - Interbankkredite - Geldmarktpapiere • Kapitalmarktanlagen - Rentenwerte - Aktienwerte • Beteiligungen Seite 117 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kundenkredite Zur Situation bei den Kundenkrediten ist folgendes anzumerken: • gravierende Strukturveränderungen - Trend zum langfristigen Kredit - Investitionskredite - mittelständische Unternehmen - etc. • Beratungs- und Informationsdienste als neue Bankleistung • Verbriefung im Großkundenkreditgeschäft Seite 118 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Wertpapieranlagen Bei den Wertpapieranlagen sind folgende Tendenzen zu erkennen: • kräftiges Wachstum der Wertpapieranlagen • Vorteile der Wertpapieranlage - Fälligkeit klar definiert - keine Prolongationszwänge - diverse Anleihen und Schuldverschreibungen belasten nicht den Grundsatz I • Risiken bei Aktienanlagen Seite 119 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Beteiligungen Beteiligungen sind nach §271 HGB Anteile an andere Unternehmen, die bestimmt sind, den eigenen Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer dauerhaften Verbindung zu jenem Unternehmen zu dienen. • Formen • Begrenzungen des Volumens durch §12 KWG • Reduzierung der Beteiligungen an Industrie- und Handelsunternehmen • Funktionsbeteiligungen • Konsolidierungsvorschriften im KWG Seite 120 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kreditpolitik Kreditpolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Absatz von Finanzierungsmitteln im Kreditgeschäft mit der Zielsetzung, ... • einen möglichst hohen Zinsüberschuss zu erwirtschaften, • die Risiken angemessen zu begrenzen und • den Auslastungsgrad der Grundsätze zu beachten. Seite 121 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kreditpolitik Folgende Aspekte sind im Rahmen einer effizienten Kreditpolitik zu beachten: • Steuerung der Zinserträge - Bedeutung und Entwicklung der Zinserträge - Gewinnerzielung über Einheitssätze bei normierten Krediten - Mindestsätze sowie Richt- oder Regelkonditionen bei individuellen Krediten • Steuerung der Kreditrisiken - Ausfall von Kreditforderungen - Einzahlungsrückstände - inkongruente Bilanzstruktur - politische Risiken - Notwendigkeit einer aktiven Risikosteuerung Seite 122 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kreditrisikomanagement Kreditrisikomanagement ist die systematische Erfassung und Überwachung risikobehafteter Kreditgeschäfte mit dem Ziel, ... • dem Eintritt bonitätsbedingter Ausfallrisiken vorzubeugen und • unvermeidbare Ausfälle aufzufangen. Seite 123 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kreditrisikomanagement Im Kreditrisikomanagement sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Risikoerfassung und Risikoanalyse • Risikolimite und KWG-Bestimmungen • Länderrating • Kreditsicherheiten • Risikoabwälzung • Kreditüberwachung • Vorsorge für akute und latente Kreditrisiken Seite 124 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kreditrisikomanagement Seite 125 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Anlagepolitik am Geld- und Kapitalmarkt Anlagepolitik ist die Gesamtheit aller das Kreditgeschäft ergänzender Maßnahmen zum vorübergehenden Einsatz von Finanzierungsmitteln am Geld- und Kapitalmarkt. Zielsetzung ist es, .... • einen möglichst hohen Zinsüberschuss zu erwirtschaften, • Zinsänderungsrisiken zu vermeiden und • die Fälligkeitsstruktur an der Liquiditätsplanung auszurichten. Seite 126 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Beteiligungspolitik Beteiligungspolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen der Eigenkapitalverflechtung von Kreditinstitute oder von Kreditinstituten mit branchenverwandten Unternehmen. • Allfinanzstrategie • Geschäftsmöglichkeiten Seite 127 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Management der Dienstleistungsgeschäfte Das Management der Dienstleistungsgeschäfte umfasst die Gesamtheit aller bilanzwirksamen Maßnahmen zur Erzielung möglichst hoher Provisionserlöse, wobei die Risiken angemessen zu begrenzen und die Anrechnung auf den Grundsätze I zu beachten sind. • Bedeutung des Provisionsüberschusses • Kundengruppen im Dienstleistungsgeschäft • Risiken der Dienstleistungsgeschäfte • Adressenausfallrisiko • Entwicklungstendenzen Seite 128 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Management der Dienstleistungsgeschäfte Zum Aktionsfeld des Management der Dienstleistungsgeschäfte gehören: • • • • • • • • • • nationaler Zahlungsverkehr internationaler Zahlungsverkehr Dokumentengeschäft Devisenhandelsgeschäft für Kunden Zins- und Währungsabsicherung Emissionsgeschäft Wertpapierkommissionsgeschäft Depotgeschäft Vermögensverwaltung Vermittlungsgeschäfte Seite 129 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Internationalisierung des ZV und des WPG Die Internationalisierung des Zahlungsverkehrs und des Wertpapiergeschäfts wird u.a. begünstigt durch ... • Entstehung eines internationalen Finanzmarktes • Trend zur Verbriefung • Inlandskredit • Roll-over-Kredit • Euronotes • Commercial Papers • Finanzinnovationen Seite 130 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Investment-Banking-Aktivitäten Auf der Suche nach neuen Ertragsquellen haben sich die deutschen Universalbanken verstärkt den Kapitalmarktgeschäften zu gewandt. • Zielgruppen • Leistungsspektrum • geschäftliche Organisation • Universalhäuser und Wertpapierhäuser • Ertragsfaktoren des Wettbewerbs Seite 131 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Zahlungsverkehrspolitik Unter Zahlungsverkehrspolitik werden alle Maßnahmen zum Absatz von Zahlungsverkehrsleistungen zusammengefasst, die das Ziel haben, ... • möglichst kostendeckende Erträge zu erwirtschaften • und dabei Abwicklungs- und Missbrauchsrisiken zu vermeiden. Seite 132 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Zahlungsverkehrspolitik Im Rahmen der Zahlungsverkehrspolitik sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • Konto als Grundlage der Kundenbeziehung • Zahlungsverkehr als kostenintensives Massengeschäft • Kostendeckung im Zahlungsverkehr • Risiken im Betriebsbereich • Kooperationen im Zahlungsverkehr • Gebührenmodelle im Zahlungsverkehr Seite 133 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kostenmanagement im Betriebsbereich Unter Kostenmanagement wird die Steuerung der Sach- und Personalkosten nach der Aufwandsrentabilität und dem Nutzen verstanden, d.h. möglichst effiziente Erstellung und Absatz von Finanzdienstleistungen für die Kunden sowie die Förderung von Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Seite 134 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kostenmanagement im Betriebsbereich Das Kostenmanagement ist durch folgende Entwicklungstendenzen gekennzeichnet: • fortschreitende Bankautomation • steigende Mitarbeiterzahlen • höhere Mitarbeiterqualifikation • Strukturwandel zur schlanken Bank - Produktivitätsvergleich - Kostenreduzierung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung - Marktorientierung der Unternehmensorganisation - integrierte Optimierung der Geschäftssysteme - Management der Geschäftselemente Seite 135© Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kostenmanagement im Betriebsbereich In das Aktionsfeld des Kostenmanagement im Betriebsbereich gehören ... • Personalaufwand - Gehälter und Löhne - soziale Abgaben - Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung • Sachaufwand - Sachaufwand für das Bankgeschäft - Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Grundstücke und Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung Seite 136 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Produktivitätsvergleich Seite 137 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Grundsätze des Lean-Banking Seite 138 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Geschäftsstellenpolitik Geschäftsstellenpolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Überprüfung des inländischen Geschäftsstellennetz mit der Zielsetzung, ... • optimale Bedingungen für den Absatz beratungsintensiver Finanzdienstleistungen im unmittelbaren Kundenkontakt zu schaffen und • Routinegeschäfte möglichst kostensparend abzuwickeln. Seite 139 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Personalpolitik Personalpolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, um ausreichend qualifizierte Mitarbeiter in die Erreichung der geschäftlichen Ziele angemessener Zahl rechtzeitig zur Verfügung stellen zu können. Dabei müssen die Anforderungen des Unternehmens an die Mitarbeiter mit den Mitarbeiterbedürfnissen in Übereinstimmung gebracht werden. Seite 140 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Personalpolitik Die Steuerung von Quantität und Qualität des Mitarbeiterbestandes basiert auf folgenden Voraussetzungen: • Personalplanung als integrierter Bestandteil der Unternehmensplanung • Personalpolitik als Teil der Geschäftspolitik • strategisches Personalmanagement • Unternehmenskultur • Personalmarketing • Personalentwicklung • Personalcontrolling • Ansätze zur weiteren Produktivitätssteigerung Seite 141 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik strategisches Personalmanagement Seite 142 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik strategisches Human-Resources-Management Human-Recources-Manangement kann einen wichtigen Beitrag innerhalb der Wertschöpfungskette leisten und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens deutlich stärken. Die hierfür entwickelten Konzepte, Instrumente, Prozesse und Beratungsleistungen haben zum Ziel ... • die Eigenverantwortung und Lernbereitschaft der Mitarbeiter zur fördern, • die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu sichern und • die Kompetenz der Führungskräfte im Struktur- und Kulturwandel zu stärken. Seite 143 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik strategisches Aktionsfelder Wesentliche Aktionsfelder für eine strategische Personalarbeit im Rahmen des Human-Recources-Manangement sind: • Kompetenzprofile und Mitarbeiterbedarf • Performance-Management • Potentialentwicklung • Wissensmanagement • Mitwirkung an der Unternehmensentwicklung Seite 144 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Kompetenzprofil Seite 145 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Mitarbeiterprofil Seite 146 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch Bankpolitik Zusammenfassung Zu den wichtigsten Aktionsfeldern der Bankpolitik gehören ... • Rentabilitätssteuerung - Kostenmanagement - Margen- und Kundenkalkulation - Aktiv-, Passivmanagement und Management der Dienstleistungen • Risikomanagement - Modelle und Instrumente zur Risikosteuerung • Liquiditätsmanagement • Ressourcenmanamgent - Modelle und Instrumente zur Ressourcensteuerung - strategisches IT-Management - strategisches Human-Ressources-Management • Veränderungsmanagment Seite 147 © Prof. Dr. René-Claude Urbatsch