Bericht über die stadtteilorientierte Arbeit in der Dieselstraße
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Bericht über die stadtteilorientierte Arbeit in der Dieselstraße
Treffpunkt Kempener Feld Bericht über die stadtteilorientierte Arbeit in der Dieselstrasse / Krefeld 2005 - 2009 gefördertes Projekt des Bundesmodellprogramms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ Ambulante Hilfen Krefeld Sozialraumbüro Kempener Feld Dieselstraße 32 – 47803 Krefeld Neukirchener Erziehungsverein Monika Dillenberg Treffpunkt Kempener Feld Dieselstrasse 32 47803 Krefeld Email: [email protected] http://www.neukirchener.de 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S. 2 2. Stadtteilbeschreibung S. 3 3. Stadtteilorientierter Ansatz S. 3 4. Entwicklung der Arbeit / Bausteine S. 4 4.1 Aktivierende Befragung S. 4 4.2 Arbeitsgruppe Straße S. 5 4.3 Stadtteilkonferenz S. 6 4.4 Offene soziale Beratung S. 6 4.5 Gruppenangebote S. 8 4.5.1 Musikschule für Kinder und Konzerte S. 8 4.5.2 Russischunterricht / Deutschübungskurse S. 8 4.5.3 Bastel- und Spielenachmittag S. 8 4.5.4 Hilfe bei Hausaufgaben / Nachhilfe S. 8 4.5.5 Jahreszeitliche Angebote S. 9 4.5.6 Frühstückscafé S. 9 4.5.7 Starke Eltern - Starke Kinder S. 9 4.5.8 Krabbelgruppe S. 9 4.6 Projekte S. 10 4.6.1 Spielplatzpaten S. 10 4.6.2 Spielaktionen S. 11 4.6.3 Angebote für Seniorinnen und Senioren S. 11 4.6.4 Streitschlichtung bei Nachbarschaftskonflikten S. 11 4.6.5 Ausflüge S. 12 4.6.6 Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft S. 12 5. Auswertung Teilnahme „GüF“ S. 13 2 1. Einleitung Seit April 2005 engagiert sich der Neukirchener Erziehungsverein mit einem stadtteilorientierten Projekt in der Dieselstrasse in Krefeld. Nach Beendigung der Projektphase des Bundesmodellprogramms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ dokumentieren wir hiermit unsere Erfahrungen. Der Treffpunkt Kempener Feld konnte sich in den letzten zwei Jahren als Einrichtung der Gemeinwesenarbeit im Stadtteil etablieren. Wir haben einen Stadtteil vorgefunden, der neben verschiedenen Problemlagen auch jede Menge Ressourcen vorzuweisen hat. Diese konnten in den letzten Jahren gefunden, aktiviert und genutzt werden. Erste Prozesse einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung wurden somit umgesetzt. Wir freuen uns sehr, wie viele Menschen aus dem Stadtteil ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Tatkraft in das Projekt eingebracht haben und sich mit dieser Arbeit identifizieren. Besonders dankbar sind wir diesen Menschen für ihre Kontinuität und ihr Durchhaltevermögen, gerade dann, wenn Veränderungsprozesse schwierig und langwierig gewesen sind. In diesem Jahr müssen wir uns mit der Frage einer Anschlussfinanzierung nach der ausgelaufenen Bundesförderung auseinandersetzen, um den Prozess sinnvoll weiter zu führen. Aktuell wird das Projekt allein aus Spendenmitteln des Neukirchener Erziehungsvereins getragen. Der bisherige Stundenumfang einer halben Sozialarbeiterstelle musste daher um die Hälfte reduziert werden. Schwerpunkt der Arbeit in den kommenden Monaten wird die Aufrechterhaltung der Basisangebote und die Verstetigung der bisherigen Arbeit sein. Früher als gedacht werden wir versuchen, Teilbereiche der Arbeit an andere Akteure im Stadtteil anzubinden. Wir halten das an verschiedenen Stellen für möglich. Im bisherigen Projektverlauf wurden Veränderungsprozesse im Stadtteil angestoßen und erste Selbsthilfekräfte aktiviert. Um eine nachhaltige Veränderung zu ermöglichen, reichte die Zeit jedoch noch nicht aus. Zudem gibt es Themen, die bisher noch nicht bearbeitet werden konnten. Nicht abgedeckter Bedarf wurde von den Bürgern und der Stadtteilkonferenz in den Themenbereichen „Kinder und Jugendliche“, „Bildung“ und „Familienunterstützende Angebote“ formuliert. Wir hoffen, auch in diesen Bereichen den Akteuren vor Ort beim Suchen von Lösungen behilflich zu sein. Es gibt also noch einiges zu tun. Wir freuen uns auf die weitere Arbeit im Stadtteil. Allen beteiligten Akteuren, die das Projekt in den letzten Jahren so engagiert mitgetragen haben, danken wir herzlich. 3 2. Stadtteilbeschreibung Unser Projektgebiet liegt im Norden von Krefeld. Die Dieselstrasse liegt am Rand von Krefeld und wird im Norden und Westen von Feldern begrenzt. Im Osten schließt sich ein Gewerbegebiet an und im Süden liegt ein ehemaliges Kasernengelände, welches größtenteils ungenutzt ist. Die Siedlung wurde als Vorstadtsiedlung mit sechs bis zehn Parteienhäusern und zwei größeren Hochhäusern zwischen 1960 und 1970 erbaut. Nach dem Konkurs des damaligen Bauherrn wurden Teile der Siedlung privatisiert, andere Teile wurden von verschiedenen Wohnungsbaugesellschaften übernommen. Noch heute wohnen in der Dieselstrasse Wohnungseigentümer, die seit vierzig Jahren ansässig sind. In den Miethäusern der Wohnungsbaugesellschaften haben sich über die Jahre hinweg verstärkt Menschen angesiedelt, die von sozialer Benachteiligung betroffen sind. Der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Kindern ist hier nahezu doppelt so hoch wie in den übrigen Stadtgebieten und der Anteil alleinerziehender Mütter, die von Sozialhilfe leben, mehr als doppelt so hoch wie im Stadtdurchschnitt. Der Anteil an Migranten liegt nur knapp über dem städtischen Durchschnitt. Nicht in der Statistik erfasst sind Spätaussiedler und Aussiedler mit deutschem Pass. Besonders in einem der Wohnobjekte gibt es eine auffällige Konzentration dieser letztgenannten Personengruppe. Das „Kempener Feld“ ist somit nicht direkt ein sozialer Brennpunkt, weist aber statistische Merkmale auf, die soziale Benachteiligung beinhalten kann. Aus diesem Grund wurde der Stadtteil in Absprache mit der Stadt Krefeld als Standort des Projektes ausgesucht. 3. Stadtteilorientierter Ansatz Der inhaltliche Ansatz des Projekts orientiert sich an den Prinzipien der Gemeinwesenarbeit. Ziel des Projektes ist es, die Selbsthilfekräfte in der Nachbarschaft zu aktivieren und zu stärken, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern und eventuellen Benachteiligungen entgegen zu wirken. Die Arbeit orientiert sich an der Wohnbevölkerung, ist zielgruppenübergreifend und nutzt in möglichst hohem Maß die Ressourcen des Stadtteils. Das Projekt zielt auf eine aktive Teilhabe der Bewohner des Stadtteils ab und versucht, nachhaltig die Strukturen im Stadtteil zu verändern. Wichtig ist hierbei die Anbindung der Stadtteilbewohner an bestehende „Regeleinrichtungen“. Standort des Projekts ist eine Wohnung in einem Hochhaus im Stadtteil. Dort wurde ein Büro eingerichtet, in dem es einen größeren Versammlungsraum, eine gut ausgestattete Küche und zwei kleinere Nebenzimmer gibt. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über Spendenmittel. In den letzten dreieinhalb Jahren wurde die Arbeit darüber hinaus als Modellprojekt des Bundesmodellprogramms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitfinanziert. Personell ist das Projekt mit einer halben Sozialarbeiterstelle und einer Ein-Euro-Kraft besetzt. Zusätzlich konnten zeitweise Praktikanten in die Arbeit eingebunden werden. 4 4. Entwicklung der Arbeit / Bausteine 4.1 Aktivierende Befragung Um die Menschen im Stadtteil kennen zu lernen und eine erste Bedarfsanalyse zu machen, haben wir im ausgesuchten Stadtgebiet eine aktivierende Befragung durchgeführt. Ausgesucht wurde hierfür der Bereich Dieselstraße, angrenzende Häuser der Kempener Allee und der Siempelkampstraße. Das Gebiet umfasste insgesamt 566 Wohnparteien und wurde mit Unterstützung von Honorarkräften innerhalb von einer Woche befragt. Dabei wurden die einzelnen Haushalte im Vorfeld über die Befragung informiert und an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten besucht, um eine möglichst große Anzahl an Befragungsergebnissen zu erzielen. Der Fragebogen enthielt Fragen zu der Zufriedenheit mit dem Wohnquartier, zu Unzufriedenheiten und zu Verbesserungsvorschlägen. In der Befragungswoche konnten wir 288 der 566 Wohnparteien zu Hause antreffen. Davon waren 213 Haushalte bereit, an unserer Befragung teilzunehmen. Unzufriedenheiten wurden besonders bei den folgenden Themen benannt: o o o o o Zu wenig Spielplätze im Stadtteil Fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche Unzufriedenheiten im Bereich des Straßenverkehrs Mangelnde Sauberkeit im Stadtteil Mangelnde Pflege der Grünanlagen Von den Befragten haben 90 Personen angegeben, dass sie sich vorstellen können, an einem Veränderungsprozess mitzuwirken. Die Ergebnisse der Befragung wurden bei einer Bürgerversammlung im Stadtteil an die Stadtteilbewohner zurückgemeldet. Im Rahmen dieser Bürgerversammlung wurde eine erste Arbeitsgruppe von Bürgerinnen und Bürgern gebildet, die sich zunächst mit dem Themenbereich Straßenverkehr, Sauberkeit und Grünanlagen beschäftigen. Neben der Befragung in den einzelnen Haushalten wurden auch Gespräche mit Vertretern von verschiedenen Institutionen geführt, d.h. mit Stadtämtern, Kirchengemeinden, Schulen, Kindergärten, Wohnungsbaugesellschaften und ansässigen Vereinen. Auch in diesen Gesprächen wurden die Spielplatzsituation und die Angebote für Kinder und Jugendliche bemängelt. Darüber hinaus wurden die sozialen Benachteiligungen einiger Menschen im Stadtteil und auch geringere Bildungschancen der Kinder thematisiert. In den letzten Jahren haben sich bereits viele der Akteure vor Ort für eine Veränderung der Situation im Stadtteil engagiert. Leider konnten einige dieser Bemühungen aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten, fehlender Räumlichkeiten und geringer Mitwirkungsbereitschaft der Menschen im Stadtteil nicht umgesetzt werden. Viele unserer Gesprächspartner waren daher unserem erneuten Versuch gegenüber skeptisch eingestellt. Das wurde auch in einer von uns einberufenen Versammlung der Akteure deutlich, in der wir die Gründung einer Stadtteilkonferenz diskutierten. Diese soll zum einen dem Austausch und der Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen dienen, zum anderen auch der Feststellung von Bedarf im Stadtteil und dem Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten aus professioneller Sicht. Trotz der erwähnten Zweifel und Bedenken konnte in der Versammlung von den Beteiligten die Gründung der Stadtteilkonferenz beschlossen werden. 5 4.2 Arbeitsgruppe Straße Die Teilnehmer der „Arbeitsgruppe Straße“ beschäftigten sich, wie bereits erwähnt, zunächst hauptsächlich mit den Themenbereichen Straßenverkehr, Sauberkeit und Grünanlagen im Stadtteil. In den ersten Sitzungen wurden die Mängel im Stadtteil gesammelt und festgestellt. Diese reichten von Falschparkern über Ampelschaltungen bis hin zum Zustand der Straßen und Bürgersteige, über fehlende Parkbänke und die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr. Von unserer Seite aus wurde die Moderation und das Protokoll übernommen. Alle weiteren Schritte wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe bestimmt. Zu verschiedenen Themenbereichen wurden Vertreter der zuständigen Stadtämter eingeladen, um Informationen und Unterstützung zu erhalten. Ziel der Arbeit ist es, dass die Mitglieder der Arbeitsgruppe ihre eigene Wirksamkeit spüren und die Schritte zur Verwirklichung von Veränderungen selbst gehen. Nur so kann das Gelernte auch nachhaltig im Stadtteil genutzt werden. Das wohl größte Projekt der Arbeitsgruppe war die Aufstellung von Parkbänken im Stadtteil. Diese sollen zum einen der Kommunikation untereinander dienen, zum anderen älteren Mitbürgern die Möglichkeit zum Ausruhen auf dem Weg zum Einkaufen bieten. In Kooperation mit dem Fachbereich Grünflächen, dem Fachbereich Tiefbau und dem Straßenbaumeister von Seiten der Stadt Krefeld und Sponsoren konnte die Materialbeschaffung realisiert werden. Die Sondererlaubnis zur Aufstellung der Bänke erfolgte ebenfalls über die Stadt Krefeld (Fachbereich Ordnung). Mit Hilfe von Handwerkern aus der Nachbarschaft wurden die Bänke schließlich aufgestellt. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben aus der Durchführung des Projekts viel gelernt: Zum einen erhielten sie Informationen über die Zuständigkeit der einzelnen Stadtämter, die finanziellen Rahmenbedingungen und Aufgaben, zum anderen gab es Anregungen, sich für ihre Bedürfnisse im Stadtteil selbst einzusetzen und nicht nur abzuwarten und die Situation zu beklagen. Dabei hat die gute Kooperation mit der Stadt Krefeld auf beiden Seiten Vorbehalte abgebaut. Ein weiteres „Großprojekt“ der Arbeitsgruppe war die Organisation und Durchführung eines Stadtteilfestes im letzten Jahr. Dank dem hohen Engagement der Ehrenamtlichen gab es einen Kindertrödelmarkt, einen Grillstand, einen Getränkestand, einen Stand mit Kaffee und Kuchen, Kinderspielangebote und eine Tombola. Die Resonanz im Stadtteil war groß, es kamen über 150 Kinder und Erwachsene. Es konnten fast 300 Euro Spenden für zwei Projekte im Stadtteil gesammelt werden. Die Arbeitsgruppe Straße hat inzwischen mehrere Projekte umgesetzt. Die Zufriedenheit der Mitglieder mit der Situation im Stadtteil ist deutlich gestiegen. Unter anderem wurde eine Aktion zur Tempo-30-Zone, mehrere Aktionen zum Thema Sauberkeit im Stadtteil und zur Parksituation durchgeführt. Besonderes erwähnenswert ist die Einrichtung eines Banktreffs. Einmal monatlich findet in den Sommermonaten eine Sitzung der AG-Straße draußen an der Bankgruppe mitten im Stadtteil statt. Dort besteht die Möglichkeit für alle Stadtteilbewohner, Ideen einzubringen und Mängel anzusprechen. Dieses niedrigschwellige Angebot hat im letzten Jahr viel Zuspruch gefunden und neue Menschen zur Mitarbeit motiviert. 6 4.3 Stadtteilkonferenz Schaubild zu Themen der Stadtteilkonferenz auf der nächsten Seite. Wie bereits erwähnt, setzt sich die Stadtteilkonferenz aus Vertretern von Stadtämtern, sozialen Diensten, Schulen, Kirchengemeinden, Vereinen und Initiativen zusammen. Neben der Möglichkeit zum Austausch über die eigene Arbeit haben die Mitglieder Gelegenheit, über die verschiedensten Themen aus dem Stadtteil zu sprechen, bei Bedarf Referenten einzuladen und über Lösungsmöglichkeiten für Problemlagen im Stadtteil nachzudenken. Auf der folgenden Seite findet sich eine Auflistung der Themen der Stadtteilkonferenz in den letzten Jahren. Die oben genannte anfängliche Skepsis der beteiligten Akteure konnte im Laufe der Arbeit reduziert werden. Nach wie vor ist die Beteiligung an Aktionen im Stadtteil jedoch gering, und es werden von den Teilnehmern kaum eigene Tagesordnungspunkte für die Sitzungen vorgeschlagen. Aus diesem Grund wurde im letzten Jahr die Anzahl der Sitzungstermine von vier auf zwei pro Jahr reduziert. Die Stadtteilkonferenz ist zu einem kontinuierlichen und ernst genommenen Gremium geworden, das zur Kooperation und Vernetzung der Beteiligten im Stadtteil beiträgt. Durch die Arbeit der Stadtteilkonferenz konnten verschiedene Angebote im Stadtteil initiiert werden. Zum Beispiel der Sprachtreff in der Kindertagesstätte, das Angebot „Starke Eltern - Starke Kinder“ und die Krabbelgruppe. Das Projekt hat durch die Unterstützung der Stadtteilkonferenz sehr profitiert. Wir hoffen, dass dies zumindest in Teilen auf Gegenseitigkeit beruht. Die weitere Entwicklung der Arbeit im Stadtteil wird neben den Bürgerinnen und Bürgern auch maßgeblich von den Akteuren der Stadtteilkonferenz bestimmt, sie hat hoffentlich langfristigen Charakter. 4.4 Offene soziale Beratung Dies ist ein offenes Angebot, welches besonders von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt wird. Sie suchen Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen, beim Schreiben von Widersprüchen und Kündigungen, im Umgang mit Behörden und Gerichten etc. In unserer Arbeit versuchen wir die Menschen an die bestehenden Regeleinrichtungen in der Stadt anzubinden und ihnen einen Überblick über die Strukturen und Systeme in Deutschland zu geben. So konnten wir oft Schwellenängste, z.B. gegenüber dem Jugendamt oder der Schuldnerberatung abbauen. Bereits im letzten Jahr ging die Anzahl der Besucher der Beratung deutlich zurück. Auch in den Themenschwerpunkten konnten wir eine Verlagerung feststellen. Während im ersten Jahr viele Menschen beim Schreiben von Widersprüchen und bei der Beantragung der Befreiung von der GEZ Hilfe gesucht haben, gibt es in diesem Bereich mittlerweile kaum noch Nachfrage. Das lässt darauf schließen, dass diese Dinge nun weitgehend selbständig bzw. mit Hilfe der zuständigen Behörden geregelt werden. Zugenommen hat in den letzten Monaten die Beratung in Rechtsfragen, in der Gesundheitssorge und beim Ausfüllen von Rentenanträgen. 7 Themen der Stadtteilkonferenz KITA Naturspielplatz AG Straße Muttersprachl. Unterricht Sprachtreff Frühstück Aktivierung von Aktivitäten Sprachförderung Strassenfest ? St. Martinszug Hausaufgaben -hilfe ? Schulen Bildungschancen Starke Eltern Starke Kinder Nachmittags -betreuung KITA Soziale Benachteiligung Offene soziale Beratung Elterntreff Spielgruppe Eltern und Kinder Musikunterricht Lebenssituation von Spätaussiedlern Kinder und Jugendliche Mal- und Zeichenunterricht Spielgruppe für Mobifant Kinder Krabbelgruppe Senioren Sozialpraktikum Spielplatzpaten Sport ? Intakte Familienstrukturen ? Ambulante Seniorenhilfe 8 4.5 Gruppenangebote 4.5.1 Musikschule für Kinder und Konzerte Dank einer Spende der „Aktion Lichtblicke“ und dem hohen Engagement von drei Ehrenamtlichen bieten wir seit über einem Jahr Klavierunterricht für Kinder in unserem Büro an. Durch die niedrigen Kosten können auch Kinder aus Familien daran teilnehmen, die sich eine normale Musikschule nicht leisten könnten. Besonders im Kulturkreis der Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR wird auf die musikalische Bildung der Kinder viel Wert gelegt. Alle vier bis sechs Monate veranstalten wir ein Klavierkonzert. Dort können die Kinder ihren Familien und Freunden ihre Fortschritte zeigen. Ende des Jahres planen wir ein größeres Konzert in den Räumlichkeiten der Kirchengemeinde. Neben dem Klavierunterricht lernen die Kinder auch Musiktheorie und den Umgang mit Rhythmusinstrumenten. Seit Anfang des Jahres konnten wir unser Angebot erweitern und einen Ehrenamtlichen zur Erteilung von Geigenunterricht gewinnen. 4.5.2 Russischunterricht / Deutschübungskurse Da Studien ergeben haben, dass Kinder, die ihre Muttersprache gut beherrschen, auch leichter Fremdsprachen lernen, haben wir einen Ergänzungsunterricht für Russisch in unserem Büro angeboten. Die Kinder konnten dieses Angebot flexibel nutzen und waren nicht an feste Kurszeiten gebunden. Dieses Angebot wurde über fast 18 Monate von vier bis sechs Kindern intensiv genutzt. Inzwischen gibt es jedoch keine aktuelle Nachfrage mehr. Dies könnte auf die Erweiterung der offenen Ganztagsschule zurückzuführen sein. In Zusammenarbeit mit der städtischen Kindertagesstätte und der Familienbildungsstätte haben wir im Stadtteil einen Deutsch-Sprachtreff organisiert. Das Angebot richtet sich an Migranten, die bereits Sprachkurse besucht haben und die anhand verschiedener Themen Sprachpraxis einüben möchten. 4.5.3 Bastel- und Spielenachmittag Einmal in der Woche findet mit ehrenamtlicher Unterstützung ein Spiel- und Bastelnachmittag für Kinder statt. Die Kinder können hier verschiedenste Freizeitgestaltungsmöglichkeiten kennenlernen und vor allem im kreativen Bereich mit unterschiedlichen Materialien arbeiten. 4.5.4 Hilfe bei Hausaufgaben / Nachhilfe Unser Büro bietet keine direkte Hausaufgabenhilfe an, aber sehr unregelmäßig kommen Kinder in unser Büro, um hier ihre Hausaufgaben zu erledigen. Oft suchen sie Gesellschaft oder Unterstützung, die sie zu Hause nicht bekommen können (beide Eltern berufstätig, unzureichende Deutschkenntnisse der Eltern etc.). Bei besonderen Schwierigkeiten in einzelnen Fächern bieten wir über unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter Nachhilfe an. Zwischenzeitlich wurde in der Stadtteilkonferenz überlegt, ob die Einrichtung einer regulären Hausaufgabenhilfe im Stadtteil sinnvoll wäre. Dies wurde jedoch aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten und im Zug der Ausweitung der offenen Ganztagsschule wieder verworfen. 9 4.5.5 Jahreszeitliche Angebote Im Rahmen unserer Angebote für Kinder organisieren eine Reihe von Ehrenamtlichen Feiern zu verschiedenen Festen im Jahr. So findet im Dezember eine Weihnachtsfeier für Kinder statt, im Frühjahr eine Osteraktion und im Herbst ein Halloweenfest. Mittlerweile hat sich ein Kreis von Eltern und Kindern gebildet, der diese Angebote regelmäßig wahrnimmt. Jährlich kommen neue Menschen hinzu. Die Weihnachtsfeier für Kinder richtet sich hauptsächlich an Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund aus der ehemaligen UdSSR und findet in russischer Sprache statt. Die Aktionen zu Ostern und Halloween dagegen werden sowohl von deutschen Kindern als auch von Kindern mit Migrationshintergrund unterschiedlicher Nationalitäten besucht. 4.5.6 Frühstückscafé Die Mitglieder der AG Straße formulierten von Anfang an den Bedarf an einem offenen Angebot im Stadtteil. Eine der Ehrenamtlichen erklärte sich bereit, einmal wöchentlich ein Frühstückscafé zu organisieren. Anfangs kamen nur wenig Besucher. Die Kontinuität und das Durchhaltevermögen der Ehrenamtlichen führten nach über einem Jahr dann doch zum Erfolg. Mittlerweile gibt es einen festen Stamm an Besuchern, der sich stetig erweitert. Das Frühstückscafé ist zum Treffpunkt der Ehrenamtlichen und deren Freunde geworden. Hier werden persönliche Probleme besprochen, Tipps zur Kindererziehung ausgetauscht und gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten geplant. 4.5.7 Starke Eltern - Starke Kinder In 36 Unterrichtsstunden wurde das Modell anleitender Erziehung mit den Inhalten Erziehungswerte und -ziele, Bedürfnisse und Rechte von Kindern, Selbstkenntnis und Selbstreflexion, Rolle und Aufgabe Erziehender, Kommunikationsregeln und -techniken, Gefühle und deren Ausdruck und Problemlösungsfähigkeiten vermittelt. Von den fünf Teilnehmern wurden drei über das Büro ambulante Hilfen Krefeld von Frau Daubenspeck betreut. Zwei alleinerziehende Mütter kamen aus dem Wohnbereich Dieselstraße. Alle machten nachhaltig die Erfahrung, anders in Konfliktsituationen mit ihren Kindern zu agieren und reagieren. Sie erlebten eine bereichernde alternative Auseinandersetzung mit ihren Kindern und positive Reaktionen der Kinder. Dies konnte in den parallel laufenden Betreuungen gut beobachtet werden. 4.5.8 Krabbelgruppe Bereits im ersten Projektjahr formulierten zwei Mütter aus dem Stadtteil den Bedarf an einem ortsnahen Krabbelgruppenangebot. Aufgrund der langen Fahrzeiten ist es besonders für Mütter mit Babys und Kleinkindern im Kindergartenalter schwierig, die Kindergartenzeiten und Krabbelgruppenzeiten zu koordinieren. Gemeinsam mit einer Ehrenamtlichen und einer Praktikantin konnte dies organisiert und umgesetzt werden. Die Krabbelgruppe fand zunächst in den Räumlichkeiten des Treffpunkts Kempener Feld statt. Mit steigender Teilnehmerzahl wurden sie jedoch zu klein. Mittlerweile ist die Krabbelgruppe in die Turnhalle des Kindergartens umgezogen. Ziel der Krabbelgruppe ist neben der Frühförderung der Kinder auch der Aufbau von Bekanntschaften der Mütter untereinander. 10 4.6 Projekte 4.6.1 Spielplatzpaten Der städtische Spielplatz an der Kempener Alle ist der einzig größere Spielplatz in der Umgebung. Direkt anschließend liegt das Gelände des Naturspielplatzes, der von den Kirchengemeinden lange Zeit betrieben, dann aber aus Personalmangel geschlossen werden musste. Auf dem Gelände des städtischen Spielplatzes gab es wenig Spielmöglichkeiten für die Kinder, einige Spielgerüste waren kaputt. Der Sand war lange Zeit nicht ausgetauscht worden und der Spielplatz insgesamt sehr vermüllt. Bereits im ersten Jahr unseres Projekts bat eine Mitarbeiterin vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt Krefeld um Mithilfe, Spielplatzpaten für diesen Spielplatz zu finden. Mittlerweile gibt es eine Gruppe von vier Spielplatzpaten, vieles konnte auf dem Spielplatz verändert werden. In Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld wurden die Spielgeräte instand gesetzt, das Gelände gesäubert, ein Spielecontainer aufgestellt und der Sand ausgetauscht. Durch das große Engagement der Spielplatzpaten konnten Spenden gesammelt und Spielplatzfeste organisiert werden. Zusammen mit der Initiative für Kinder und Jugendliche im Kempener Feld wurden weitere Spielgeräte für den Spielplatz angeschafft und in Kooperation mit der Stadt Krefeld aufgestellt. Im Zuge dieser Veränderungen kommen wieder mehr Mütter mit ihren Kindern auf den Spielplatz. So waren es vor den Veränderungen nur ca. zehn Kinder pro Nachmittag, nun sind es über dreißig. Die Zusammenarbeit der Spielplatzpaten mit anderen Kooperationspartnern, besonders mit der Stadt Krefeld gestaltete sich anfangs sehr schwierig. Die Erwartungen der Spielplatzpaten an die Stadt und auch umgekehrt waren sehr hoch. Im Laufe der Zeit konnte dies relativiert werden. Die Spielplatzpaten haben akzeptiert, dass die finanziellen Mittel der Stadt begrenzt sind und sie vieles in Eigeninitiative organisieren müssen. Sie bemühen sich, Verhandlungen und Gespräche diplomatischer zu führen. Die Mitarbeiter der Stadt hatten anfangs Schwierigkeiten, mit der unkonventionellen, teils ruppigen Art der Spielplatzpaten umzugehen. Diese unterscheiden sich zum Teil stark von den sonstigen Spielplatzpaten der Stadt Krefeld. Ein Beispiel ist der Umgang mit Konflikten, der bei einigen Spielplatzpaten zu Handgreiflichkeiten auf dem Spielplatz geführt hat. Andererseits sind die Spielplatzpaten in der Lage, mit der Problematik der Jugendlichen auf dem Spielplatz umzugehen und diesen ohne Angst zu begegnen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Jugendlichen sich auf dem Spielplatz akzeptiert fühlen und verstehen, dass sie die Spielwelt der Kinder dabei nicht beschädigen dürfen (keine Glasflaschen im Sand zerbrechen, keine Spielgeräte anzünden etc.). Durch die Kooperation mit dem Verein Initiative für Kinder und Jugendliche im Kempener Feld, in dem mehrere Mütter aus dem Stadtteil inzwischen Mitglieder sind, agieren die Spielplatzpaten nun recht eigenständig und brauchen weniger Begleitung durch uns. 11 4.6.2 Spielaktionen Die Mitarbeiter der KRETA kommen dreimal im Jahr für jeweils eine Woche mit der Mobifantaktion in den Stadtteil. Vor der Einrichtung unseres Projekts fand diese zumeist auf dem Gelände des Spielplatzes Kempener Allee statt und es kamen wenige Kinder dorthin. Deshalb baten uns die Mitarbeiter der KRETA um Kooperation. Zum einen konnte durch einen Ortswechsel auf eine Wiese mitten im Stadtteil die Teilnehmerzahl der Kinder an der Spielaktion auf bis zu 80 Kinder gesteigert werden. Zum anderen war den Mitarbeitern der KRETA wichtig, den Kindern und Eltern einen Ansprechpartner vor Ort für die Zeiten zwischen den Spielaktionen zur Verfügung zu stellen. Unser Projekt konnte von dieser Kooperation sehr profitieren, da die Kontaktaufnahme mit den Kindern und Eltern niedrigschwellig gestaltet wurde. Im Rahmen der Spielaktion wurde deutlich, dass viele Kinder anfangs nicht in der Lage waren, miteinander zu spielen. Es gab in der ersten Zeit viel Streit und Raufereien unter den Kindern. Mittlerweile halten sich die Kinder an die Regeln der Mitarbeiter und haben Ideen für das gemeinsame Spielen entwickelt. 4.6.3 Angebote für Seniorinnen und Senioren In Kooperation mit dem Dreikönigenhaus in Krefeld wurden verschiedene Angebote für Seniorinnen und Senioren im Stadtteil gemacht. Zum einen wurden ein Frühstückscafe und eine Kaffeestube speziell für diese Zielgruppe von zwei Ehrenamtlichen ins Leben gerufen. Leider haben wir festgestellt, dass es im Stadtteil keinen Bedarf für diese Angebote gab und sie nach einem halben Jahr wieder eingestellt. Die Seniorinnen und Senioren, die uns besuchen, kommen lieber zum allgemeinen Mittwochsfrühstück, um dort auch jüngeren Menschen zu begegnen. Die Besucher unseres Hauses, meist mit Migrationshintergrund aus der ehemaligen UdSSR, bevorzugen offensichtlich ihre eigenen Unterstützungssysteme, sprich Hilfe durch Familienangehörige. Zum anderen werden, ebenfalls über ehrenamtliche Helfer, Besuchsdienste für Seniorinnen und Senioren angeboten. Seit zwei Jahren besuchen sie ältere Menschen, die aufgrund verschiedener Erkrankungen das Haus nur selten verlassen können. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Dreikönigenhauses konnte zudem Hilfe bei der altersgerechten Umgestaltung von Wohnungen und der Beantragung von Pflegedienstleistungen realisiert werden. 4.6.4 Streitschlichtung bei Nachbarschaftskonflikten Bisher gab es in diesem Bereich nur eine Anfrage. In einem Mehrfamilienhaus gab es Streit über die Versorgung von streunenden Katzen vor der Haustür, durch die unter anderem auch Ratten „angelockt“ werden. In mehreren Vermittlungsgesprächen konnte keine Lösung für dieses Problem gefunden werden. Nach Hinzuziehung des Ordnungsamts wurde der Streit schließlich geschlichtet. Andere Anfragen zur Streitschlichtung sind bisher nicht erfolgt. 12 4.6.5 Ausflüge Von den Besuchern des Frühstückscafés kam der Vorschlag, für Familien mit Kindern Ausflüge in die nähere Umgebung zu organisieren. Dies haben wir im letzten Jahr zweimal umgesetzt. Im Sommer gab es einen Ausflug in einen Natur- und Freizeitpark nach Brüggen, der von den Einnahmen des Stadtteilfestes mitfinanziert wurde. Im Dezember haben wir dank einer Spende des Erziehungsvereins gemeinsam das Eismärchen in der Rheinlandhalle gesehen. Weitere Ausflüge folgen im nächsten Jahr. 4.6.6 Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft In Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft Corpus Asset wurden die Büroräume kostenlos zur Verfügung gestellt und gemeinsam Sommerfeste und Weihnachtsfeiern veranstaltet. Zudem war Corpus Asset mehrfach Spender von Spielmaterialien, Ausstattungs- gegenständen und Verbrauchsmaterialien für unsere Angebote. Die angestrebte Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer Deutsche Annington konnte bisher nicht aufgebaut werden, da die zuständigen Ansprechpartner in Düsseldorf nur selten vor Ort sind. Jedenfalls ist festzustellen, daß die allgemeine Sauberkeit und die Zuverlässigkeit der Wartungs- und Servicearbeiten im Haus durch den Eigentümerwechsel stark nachgelassen haben. 13 5. Auswertung der Teilnahme des Sozialraumprojektes Kempener Feld am Bundesmodellprogramm „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ Die Verknüpfung des gemeinwesenorientierten Projektes mit den Rahmenbedingungen des Bundesmodellprogramms gestaltete sich besonders im ersten Projektjahr als schwierig. Die über eine aktivierende Befragung gewonnen Freiwilligen forderten zunächst eine hohe Flexibilität ihres Engagements ein. Die vom Bundesministerium vorgegebenen Freiwilligenplätze mussten daher stark gesplittet werden. Im Lauf der letzten zwei Jahre wurden jedoch Anfangsschwierigkeiten relativiert, hauptsächlich dadurch, dass die Freiwilligen die Angebotsstruktur deutlich erweitert haben, was zu regelmäßigeren Arbeitseinsätzen mit höheren Stundenzahlen führt. Insgesamt war der gemeinwesenorientierte Ansatz des Projekts zur Freiwilligengewinnung sehr förderlich, bei dem die Ideen zum Engagement am Bedarf der Freiwilligen orientiert sind und von diesen selbst initiiert werden. Die Arbeit in unserem Projekt ist grundsätzlich Zielgruppen übergreifend. Es zeigte sich jedoch, dass besonders Rentner und Erwerbslose sich für das freiwillige Engagement interessierten. Zu den wichtigsten Aufgaben der Freiwilligen zählt die Kontaktaufnahme zu Anwohnern und zur Einrichtung (Vernetzung). Über die gewonnenen Kontakte sollen Gespräche über die Anliegen aus dem Stadtteil geführt, aber auch die eigene Wirksamkeit gespürt und kommuniziert werden. Weitere Aufgaben sind die Organisation und Durchführung eines regelmäßigen Angebots. Zudem engagieren sich die Freiwilligen in Projekten und Arbeitsgruppen. Das Engagement der Freiwilligen ist nicht an die Arbeitszeiten der hauptamtlichen Kräfte gebunden. Die Freiwilligen entscheiden selbst, in welchem zeitlichen Umfang sie sich einbringen. Die Zeitstrukturen sind in den letzten beiden Jahren kontinuierlicher geworden, da die Angebotsstruktur dies erfordert. Projektbezogene Aufgaben werden von den Freiwilligen zusätzlich geleistet und von uns durchschnittlich in die Wochenarbeitszeit eingerechnet. Nach wie vor bestimmen die Freiwilligen ihre Tätigkeiten und den Stundenumfang selbst. So konnten auch Personen gewonnen werden, die ihr Engagement flexibel gestalten möchten und die festere Rahmenbedingungen abschrecken würden. Die Aufgaben der Hauptamtlichen umfassen neben der Bekanntmachung des Projekts und dem Aufzeigen von Möglichkeiten, die sich daraus für die Freiwilligen ergeben, als wichtigsten Bestandteil die fachliche und individuelle Beratung der Freiwilligen. Dies umfasst z.B. die Abklärung und Gestaltung von Rahmenbedingungen, Zeitmanagement, Organisation und Moderation von Arbeitskreisen, die Klärung rechtlicher Grundlagen, die An- und Begleitung bei konkreten Arbeitsschritten und die Gestaltung der Anerkennungs- kultur. Immaterielle Formen der Anerkennung für das freiwillige Engagement sind: die persönliche Wertschätzung der Aktiven durch die Hauptamtlichen und der Geschäftsführung; fachliche Hilfe zur Selbsthilfe; Beratung und Begleitung auch in persönlichen Belangen; Wertschätzung durch andere Menschen aus der Nachbarschaft und öffentliche Anerkennung über die Pressearbeit. Materielle Anerkennung gibt es durch die Teilnahme an Weihnachtsfeiern, Mitarbeiterausflügen, durch Geburtstagsgeschenke und die Möglichkeit zur Nutzung der Büroräume und Ausstattung für private Zwecke. Die Zahlung einer Aufwandsentschädigung in Form von Bargeld tritt in den Hintergrund, da die Freiwilligen sich in erster Linie für ihren eigenen Bedarf und den Bedarf des Stadtteils engagieren. 14 Die Teilnahme am Bundesmodellprogramm war trotz der beschriebenen anfänglichen Schwierigkeiten für unser Projekt sehr erfolgreich, da viele Impulse sich als sinnvolle Ergänzung zu dem sozialraumorientierten Ansatz herausgestellt haben. Besonders hervorzuheben ist die Gestaltung der Rahmenbedingungen für das Engagement und die Form der Anerkennungskultur und des Qualitätsmanagements. Klaus Biedermann Monika Dillenberg Geschäftsbereichsleiter Verbund ambulanter Hilfen Ambulante Hilfen Krefeld Treffpunkt Kempener Feld 15