WIE VIEL CONTROLLING VERTRÄGT DIE PFLEGE?

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WIE VIEL CONTROLLING VERTRÄGT DIE PFLEGE?
Kompetenzzentrum Pflege des Bundesverbandes bei den Landesverbänden
Berlin e.V., Brandenburg e.V., Sachsen-Anhalt e.V., und Bundesgeschäftsstelle
WIE VIEL CONTROLLING VERTRÄGT
DIE PFLEGE?
Umsetzung einrichtungsbezogener Kennzahlen in der stationären Pflege
Miteinander  Füreinander
Inhalt
1. Vorstellen des Trägers Volkssolidarität Verwaltungs-gGmbH Sachsen-Anhalt
–


Unsere 10 Einrichtungen der stationären Altenpflege
Unsere 6 Einrichtungen der Behindertenhilfe
Unsere 7 Einrichtungen Wohnen mit Service und betreutes Wohnen
2. Organigramm der Volkssolidarität Verwaltungs-gGmbH Sachsen-Anhalt
3. Führen mit Kennzahlen
4. Controlling als Führungsaufgabe
5. Controlling bedeutet „Führen mit Zahlen“
6. Aufgaben des Controlling
7. Bausteine des Controlling
8. Probleme bei der Einführung von Controlling
9. Controllingaufgaben aus Sicht eines Einrichtungsleiters
10. Stakeholderanalyse
11. Controlling: Überprüfungen gem. gesetzlicher Grundlagen
12. Literatur
Miteinander  Füreinander
1. Vorstellen des Trägers
Volkssolidarität Verwaltungs-gGmbH Sachsen-Anhalt
Die Volkssolidarität Verwaltungs-g GmbH Sachsen-Anhalt ist
• freigemeinnütziger Träger von stationären Altenpflegeheimen,
Behinderteneinrichtungen und Objekten des „Betreuten Wohnens“
• sie ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband
– 6 Einrichtungen im Bereich der Behindertenhilfe, in denen seelisch bzw. geistig
mehrfach Behinderte sowie chronisch Kranke infolge Sucht nach den
Gesetzmäßigkeiten des SGB XII betreut werden,
– 10 Einrichtungen im Bereich der Altenhilfe, in denen Pflegeleistungen
entsprechend des SGB XI erbracht werden
– 7 Angebote des „Wohnen mit Service“ z. B. betreute Wohngemeinschaften
Miteinander  Füreinander
•
Die Errichtung und Betreibung einer Wohnanlage gehört nicht zum
Kerngeschäft eines gemeinnützigen Vereins, wohl aber die Betreuung der
darin lebenden Menschen.
•
Die Errichtung und Betreibung einer Wohnanlage ist keine gemeinnützige
Tätigkeit, es sei denn, sie dient in besonderem Maße den in § 53 AO
genannten Personen in Verbindung mit § 66 Abs. 3 AO
Miteinander  Füreinander
Unsere 10 stationären Altenpflegeeinrichtungen
Seniorenzentrum
Haus „Am Wald“
in Allstedt
Senioren-Residenz
„Am Klostergarten“
in Diesdorf
Seniorenzentrum
„Georg Stilke“ in Genthin
●Diesdorf
Seniorenzentrum
„Krumbholzblick“
in Bernburg
●Genthin
●Magdeburg
Haus „Schlossblick“
in Allstedt
Seniorenzentrum
„Am Petersberg“
in Kaltenmark
●Bernburg
Wegeleben●
●Könnern
Kaltenmark●
Benndorf●
●Allstedt
Seniorenzentrum
„Rosengarten“
in Könnern
●Naumburg
Seniorenwohnpark
„Blumeninsel“
in Wegeleben
100%
Tochtergesellschaften
Seniorenzentrum
„Glück Auf“
in Benndorf
„Seniorendomizil
Spätsommer“ in Naumburg
Miteinander  Füreinander
Seniorenresidenz
„Am Eiskellerplatz“ in Magdeburg
Unsere 6 Einrichtungen der Behindertenhilfe
Sachsen-Anhalt
Wohnheim „Am
Schloss“ in Trebitz
●Genthin
●Ringelsdorf
●Magdeburg
„Schloß Ringelsdorf“
in Ringelsdorf
●Halle
●Obhausen
●Trebitz
Wohnheim an WfB*
in Obhausen
Haus „Am Westring“
in Magdeburg
Tagesstätte in Halle
Miteinander  Füreinander
"Intensiv Betreutes Wohnen„
in Genthin
Unsere 7 Einrichtungen Wohnen mit
Service und betreutes Wohnen
Sachsen-Anhalt
●Diesdorf
●Gardelegen
Seniorenwohnanlage
mit Service in Diesdorf
Wohnanlage für
altengerechtes Wohnen in
Kaltenmark
●Bernburg
Wegeleben●
Kaltenmark●
Seniorenwohnpark
„Am Wall“ in Gardelegen
●Zeitz
Seniorenwohnanlage
„Parkresidenz“ in Zeitz
Betreute Wohngemeinschaften in den
„Krumbholzvillen“
in Bernburg
Miteinander  Füreinander
Einzelwohnhäuser im
Seniorenwohnpark „Blumeninsel“
in Wegeleben
Service Wohnen im
Seniorenzentrum „Georg Stilke“ in
Genthin
2. Organigramm der Volkssolidarität Verwaltungs-gGmbH Sachsen-Anhalt
Volkssolidarität Verwaltungs-gGmbH Sachsen-Anhalt
habilis-gGmbH
VS Spätsommer-gGmbH
Volkssolidarität Kyffhäuser gemeinnützige GmbH
VS Catering & Service GmbH
PAVO GmbH
Reinigungsservice Weidemann & Co. GmbH
VS Projektmanagement & Consulting GmbH
Menü-Express GmbH
Sozialakademie Sangerhausen gGmbH
Miteinander  Füreinander
•
Die Aufgaben des Finanz- und Rechnungswesens für
Tochtergesellschaften
werden
auf
der
Grundlage
Dienstleistungsvertragen von der VS Verw. (Mutter) wahrgenommen.
•
Aus diesem Grunde sind die Aufgaben des Controllings dem Bereich
Finanz- und Rechnungswesen der Muttergesellschaft zugeordnet.
Miteinander  Füreinander
die
von
3. Führen mit Kennzahlen
•
Mit der Komplexität der Geschäftsvorfälle und Prozesse steigen die
Anforderungen an die Führung von Unternehmen.
•
Der Einsatz geeigneter Kennzahlen ist unverzichtbar, um unternehmerische
Zusammenhänge, Chancen und Risiken besser und frühzeitiger zu
erkennen.
•
Mit Kennzahlen lassen sich:
•
•
•
•
betriebliche Vorgänge messen
betriebliche Sachverhalte beurteilen
komplexe Sachverhalte kurz und prägnant darstellen
Maßstäbe für die Zukunft festlegen
•
Mit Kennzahlen präsentiert man Unternehmen in einer Momentaufnahme
oder über einen bestimmten Zeitraum hinweg.
•
Kennzahlen machen häufig solche Sachverhalte sichtbar, die aus den
üblichen Betriebsdaten nicht sofort erkennbar sind.
Miteinander  Füreinander
4. Controlling als Führungsaufgabe
•
Der Controller ist Dienstleister für das Management.
•
Durch geeignetes Controlling werden Informationen und Vorschläge dem
Management unterbreitet, die eine Grundlage für Planung, Steuerung,
Organisation, Informationsmanagement als auch Lenkung bilden.
•
Antizipatives Management benötigt Kennzahlen, die pauschale Urteile
ersetzen, Komplexitäten durchschauen und Unbeachtetes erkennbar
werden lassen, messbare Ziele formulieren helfen und deren Überprüfung
erst erlauben.
(www.pflegewiki.de)
Miteinander  Füreinander
5. Controlling bedeutet „Führen mit Zahlen“
•
In enger Koordination zwischen Leistungsplanung und Leistungserstellung
und dem Rechnungswesen erfordert das Controlling neben der Entwicklung
von Wirtschaftlichkeitskennzahlen den Aufbau eines geeigneten
Kostenmanagements für eine prozessorientierte Leistungskalkulation.
•
Die wesentlichen Probleme der Controlling- Arbeit liegen an den
Systemschnittstellen zwischen qualitätsgeleiteter Leistungserstellung und
entsprechender
Leistungskalkulation,
Leistungsteuerung
und
Leistungskontrolle.
Miteinander  Füreinander
Wir unterscheiden zwischen strategischem und operativen Controlling
Strategisches Controlling
Mit dem strategischen Controlling wird das Management in ihren
Führungs-und Planungsaufgaben unterstützt, um zukünftige Chancen und
Risiken möglichst früh zu erkennen und optimal zu steuern.
Miteinander  Füreinander
Operatives Controlling
Im operativen Controlling müssen die Daten des internen
Rechnungswesens dargestellt aufbereitet werden, dass einrichtungsinterne
Vorgänge und Leistungsprozesse transparent gemacht und Soll-IstVergleiche sowie Abweichungsanalysen in einzelnen Kosten- und
Leistungsbereichen durchgeführt werden können.
Miteinander  Füreinander
•
Kennzahlen sollten zeitnah erhoben und berichtet werden, so dass
wirkungsvolle Reaktionen überhaupt möglich sind, um ggf. gegen Soll-Ist –
Abweichungen vorzugehen.
•
Es ist verbindlich festzulegen, was- wann-wie oft an wen berichtet wird.
•
Die kontinuierliche Beobachtung macht Kennzahlen zu einem brauchbaren
Instrument.
Miteinander  Füreinander
6. Aufgaben des Controlling
Die Aufgaben des Controllings leiten sich aus den Leistungen und Kosten der
jeweiligen Einrichtung bzw. des Trägers ab.
•
Aufbau einer aussagekräftigen Leistungserfassung
•
Abbau unnötiger bzw. fehlerhafter Leistungserfassungen
•
Personalbedarfsermittlungen
•
Analysen und Berechnungen
•
Erstellen von Kennzahlen und Frühwarnsystemen
•
Empfängerorientierte Berichterstattung
•
Beratung der Führungskräfte
•
Beratung in Pflegesatzverhandlungen
Miteinander  Füreinander
7. Bausteine des Controlling
Controlling ist nur auf der Grundlage einer zuverlässigen und exakten
Kostenstellen und Leistungsrechnung möglich.
Zuverlässige Buchführung
Exakte Kostenrechnung
Kostenartenrechnung
Kostenstellenrechnung
Kostenträgerrechnung
detaillierte Budgetierung
Kennzahlensystem
Aussagefähiges Berichtswesen
•
•
•
Plan-/Ist- Vergleich
Ursachenanalyse
Gegensteuerungsmaßnahmen
Miteinander  Füreinander
8. Probleme bei der Einführung von Controlling
•
Keine klar formulierten Fragen
•
Hervorhebung von Ausnahmen
•
Aufwand jetzt- Nutzen unsicher
•
Einseitige Kommunikation
•
Beschränkung auf messbare Faktoren
Miteinander  Füreinander
9. Controllingaufgaben aus Sicht eines Einrichtungsleiters
In meinem weiteren Vortrag betrachte ich nur die Controlling Aufgaben, die in
unserer Gesellschaft von den Leitern der Einrichtung realisiert werden.
In anderen Einrichtungen kann es in Abhängigkeit von der Struktur davon
abweichende Vorgehensweisen geben.
Die Leiter/-innen in den stationären Altenpflegeeinrichtungen unseres
Unternehmens haben die Aufgabe, die Kennziffern, die sie unmittelbar
beeinflussen können, zu controllen.
Das sind im Rahmen des
a) operativen Controlling:
Miteinander  Füreinander
Kennzahl
Auslastung(bez.auf die
Kapazität der Einrichtung)
Fachkraftquote
Soll
Ist
95 %
50 %
Personalbestandsanalyse bezogen auf Auslastung und verhandelte Personalrichtwerte Bsp. 60 BW
PST 1
3,65
( 20 BW )
5,48
PST 2
2,43
( 20 BW )
8,23
PST 3
1,82
( 20 BW )
10,99
Härtefall
1,50
( 0 BW )
Personalfluktuation
0
Krankenstand
5%
Fort- und Weiterbildung
1%
Strom,
Gas,
Öl
Individuelle Sollvorgaben
Wasserverbrauch
Abwasser
Miteinander  Füreinander
Telefonkosten
Überprüfung der
Rechnungen
Abweichung
b ) strategischen Controlling:
•
1.
Investitionsplan (Instandhaltung /Ersatzbeschaffung)
•
2.
Plan der Fort- und Weiterbildung
•
3.
Maßnahmeplan zur Umsetzung des Gesundheits-, Arbeits- und
Brandschutz
•
4.
Stakeholderanalyse
Miteinander  Füreinander
10. Stakeholderanalyse
Pflegeeinrichtung
Stakeholderanalyse für eine stationäre Pflegeeinrichtung
Stakeholder nehmen aktiv Einfluss auf die Entscheidungen von Unternehmen.
Stakeholder stehen aber auch dem Unternehmen als Ressourcen zur Zielerreichung und Strategieverwirklichung zur
Verfügung. Mittels Kooperationen unterschiedlichster Interessengruppen werden die Unternehmensziele erreicht. Die
Interessen der Stakeholder und des gemeinnützigen Unternehmens sind zu berücksichtigen und im Verhältnis
zueinander zu sehen, so dass dem gemeinnützigen Unternehmen kein Schaden entsteht.
Miteinander  Füreinander
11. Controlling: Überprüfungen gem. gesetzlicher Grundlagen
Ergebnisse der stationären Tranzparenzprüfungen
rot = vorläufig
Stand:
20.04.2010
Landesdurchschnitt:
1,8
Prüfung
IK- Nr.
Einrichtung
am
Gesamtnote
Pflege
511520341
SZ Kaltenmark
03.02.2010
1,3
511520330
SZ Allstedt Wald
13.01.2010
1,1
511522014
SZ Allstedt Schloß
511510281
SZ Bernburg
08.09.2009
1,1
511510281
Bernburg Geronto
08.09.2009
1,0
511530708
SZ Genthin
511520875
SZ Benndorf
02.09.2009
1,2
511510577
SZ Könnern
511532481
SR Diesdorf
511532481
Diesdorf Geronto
511532697
SWP Wegeleben
26.11.2009
1,0
511530684
STZ Magdeburg PH
19.02.2010
1,0
511531776
habilis SR Magd.
511521160
Spätsommer APH
27.07.2009
1,1
Miteinander  Füreinander
Was auch immer du tust,
tue es klug und habe dein Ziel im Auge.
gesta Romanorum 103)
Miteinander  Füreinander
12. Literatur
•
Altenheim ( 2.2006): Zeitschrift für das Altenhilfe- Management, Vincentz, Hannover
•
Clausnitzer Harald Christa/ Sebastian (Hrsg.) (2006): Verantwortung im Führen und Leiten in der Sozialwirtschaft,
Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig
•
•
•
•
Hauser Albert, Neubath Rolf, Obermair Wolfgang (2000) Praxis- Handbuch soziale Dienstleistungen, Taunus
Maelicke Bernd (Hrsg.) (2006): Finanzierung in der Sozialwirtschaft, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden- Baden
•
Paritätischer Verband für Beratung und Prüfung e.V. , Mainz
•
Schwien Bernd (2009): Ganzheitliche Unternehmensführung in Nonprofit-Organisationen, Schäfer/Poeschel
Verlag, Stuttgart
•
www.pflegewiki.de
•
Theusen, Ludwig (2001): Stakeholder-Management- Möglichkeiten des Umgangs mit Anspruchsgruppen, S.4,
Münsteraner Diskussionspapiere zum Nonprofiz-Sektot-Nr. 16
Anspruchsgruppen kennen und bedienen, www.business-wissen.de 2000-2008
Miteinander  Füreinander