Roggen – Mehr als eine Cash Crop
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Roggen – Mehr als eine Cash Crop
Wie können Roggenfasern genutzt werden? Verfahren zur Herstellung eines Roggenproduktes mit erhöhtem Ballastsstoffanteil Jan Michniewicz, Piotr Kolodziejczyk, Agnieszka Makowska, Naturwissenschaftliche Universität zu Poznań, Institut für Lebensmitteltechnologie pflanzlicher Herkunft Eine Fülle an Untersuchungen weist darauf hin, dass der Verzehr von ballaststoffreichen Getreideprodukten einer Vielzahl an Stoffwechselkrankheiten vorbeugen kann. Die Inhaltsstoffe von Getreide wirken vorbeugend unter anderem gegen Diabetes Typ 2, der koronaren Herzkrankheit sowie Dickdarmkrebs oder sie unterstützen verschiedene Heilungsprozesse. Roggen hat unter allen Getreidearten den höchsten Ballaststoffgehalt. Der Ballaststoffgehalt ist unterschiedlich im Korn verteilt, hauptsächlich sind sie jedoch in der Aleuronschicht angesiedelt. Das Potenzial gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe im Roggenkorn wird in Polen jedoch nicht optimal genutzt. So wird nahezu die gesamte Roggenmenge zu ballaststoffarmen Weißmehl (Mehlausbeute 60 – 65 %) verarbeitet. Der Anteil an Vollkornmehl ist verschwindend gering, ebenso der Anteil an Vollkornbrot oder Vollkornflocken. In einem Versuch sollte nun ein Roggenmehlprodukt mit einem höheren Ballaststoffgehalt gewonnen werden. Dies geschah unter Laborbedingungen. In den jeweiligen Produktionsphasen wurden zudem die qualitativen sowie mengenmäßigen Veränderungen der Ballaststoffkomponenten: AX, FRU und B-GLU analysiert. In dem Versuch wurde nun Roggenvollkornmehl mit Hilfe einer Walzen- und Kugelmühle mehrfach verfeinert und mehrmals sortiert, um die ballaststoffarme Stärkeschicht aus dem Inneren des Korns mit den Bestandteilen der sie umhüllenden Aleuronschicht anzureichern. Im Endprodukt kamen auf 100 g Trockenmasse 47,2 g Ballaststoffe. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe erzielt beim Menschen einen positiven Nährwert. Das quantitative Verhältnis der Mineralstoffe zu Stärke und das Verhältnis von Ballaststoff zu Stärke haben sich verzehnfacht. Dieses Mahlprodukt kann unter anderem als Zusatz für Roggen- und /oder Weizengebäck verwendet werden. Auch die Verwendung als Zusatz für Milch und Milchprodukte (z. B. Kefir, Joghurt) sowie Suppen etc. ist denkbar. Kontakt: Claus Hinrich Heuer Tel.: +49 (0) 5051 477-325 E-Mail: [email protected] www.ryebelt.com KWS LOCHOW GMBH Postfach 11 97 29296 Bergen Ferdinand-von-Lochow-Str. 5 29303 Bergen Deutschland RYE BELT Kongress 23.-24.05.2012 in Poznań/Polen