Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Niedersachsen Care

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Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Niedersachsen Care
Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Niedersachsen
11.12.2013
Care-Energy: Stromanbieter mit Problemen
Vorsicht bei Abschluss eines eigenen Vertrages mit dem Netzbetreiber
Schon seit Längerem liegt Care-Energy – die Marke der mk-group Holding GmbH - mit Netzbetreibern und
Behörden im Clinch. Gegen das Unternehmen laufen diverse Gerichtsverfahren. Care-Energy hatte bisher die
EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) an die Übertragungsnetzbetreiber nicht gezahlt. Einige klagten –
teils mit Erfolg. Die Verfahren sind noch nicht endgültig abgeschlossen. Regionale Netzbetreiber haben
mittlerweile dem Stromdiscounter den Netzzugang gesperrt. Die Folge für die Kunden – sie geraten in die
teure Ersatzversorgung. Der neueste Trick: Care-Energy empfiehlt seinen Kunden direkt mit dem lokalen
Netzbetreiber einen Netznutzungsvertrag abzuschließen. Vorsicht sagt die Verbraucherzentrale
Niedersachsen – es gibt mehr Nach- als Vorteile.
Kunden von Care-Energy erhalten seit Kurzem Schreiben, in dem sie aufgefordert werden, einen individuellen
Netznutzungsvertrag mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen. Im beigefügten Antrag auf Netznutzung
steht unter anderem, dass jedem Verbraucher ein "diskriminierungsfreier" Netzzugang gewährt werden muss.
Care-Energy will offenbar auf diesem Wege seine Kunden binden und zugleich seine Probleme mit Behörden
und Netzbetreibern umgehen. Rechtlich ist es für Verbraucher möglich, einen eigenen Netznutzungsantrag zu
stellen, dies hat aber nach Ansicht der Verbraucherzentrale erhebliche Nachteile für die Kunden. Diese haben
dann zwei Verträge für die Stromversorgung, einen für die Nutzung des Stromnetzes und einen für die
Stromlieferung. Die Folge: Kunden müssen die Abrechnung selbst organisieren, d. h. alle Abgaben und
Umlagen selber abrechnen und zahlen – Aufgaben, die normalerweise der Stromversorger übernimmt.
Das sind noch nicht alle Probleme mit Care-Energy. Einige Übertragungsnetzbetreiber haben das
Unternehmen verklagt, weil es die EEG-Umlage nicht gezahlt hat. Aus diesen Prozessen können
Nachzahlungen von bis zu 7 Mio. Euro auf Care-Energy zukommen. Darüber hinaus haben regionale
Netzbetreiber den Netzzugang für das Unternehmen gesperrt (z. B. enercity Netzgesellschaft Hannover oder
die Netz Leipzig GmbH). Bei Sperrung des lokalen Netzzuganges werden die Kunden automatisch vom
örtlichen Stromversorger bedient. Die Tarife in der Ersatzversorgung sind in der Regel aber teurer.
Zu allen Fragen rund um das Thema Energierecht beraten wir Sie gern. In unseren Beratungsstellen 1 oder
am Verbrauchertelefon 2 .
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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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2
http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/beratungsstellen
http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/telefonberatung
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PDF vom 16.01.2017
Dieses Dokument ist aus dem Internet-Auftritt der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V.,Herrenstraße 14, 30159 Hannover
Sie finden es im Internet unter: http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/link1811308A.html
Care-Energy: Stromanbieter mit Problemen
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