T! - BG Bau

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T! - BG Bau
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Rettungsübung auf Grossbaustelle
Den Ernstfall proben
Ein Kranführer wird bewusstlos und schleudert die Last am Kranhaken gegen
eine Schalung, auf der 20 Arbeiter stehen. Mehrere Arbeiter sind verletzt und
teilweise unter den Trümmern eingeklemmt. p S. 4
Beruf:
Kanalreiniger
Herr der Unterwelt – Thorsten Johann
fährt mit seinem Spülwagen von Gulli
zu Gulli und säubert die Kanäle. p S. 3
Sicher durch
den Winter
Für Autofahrer heißt es jetzt, sich
rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit
einzustellen. p S. 6
Erste Hilfe
Notfallkärtchen
Wie Sie bei schweren Unfällen und
Erkrankungen Erste Hilfe leisten
können. p S. 5
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
nicht
vorhanden
nicht
normal
112
„Hilfe“ rufen
Notruf
Wechsel
Normale
Atmung
30 x Herzdruckmassage
Wechsel
Bitte an Ihre Mitarbeiter
und Kollegen weitergeben.
Atmung
prüfen
vorhanden
Bewusstsein
prüfen
112
Notruf
Situations-
Stabile
2 Beatmungs-
www.bgbau.de
MIX – TOUR
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Preisausschreiben
Überraschender
Hauptgewinn
Promistatement
„Nur durch konzentriertes
triertes
Training erarbeite ich
meine Leistung. Alss
Hammerwerferin muss
ich mich auf den Fangzaun
angzaun
verlassen können, damit
Zuschauer und Kampfrichter
mpfrichter
nicht verletzt werden.“
den.“
Der Anruf kam ganz überraschend.
Der Hauptgewinn: eine Reise in die
Toskana. Dabei hatte Heiko Ihle gar
nicht mehr an das Preisausschreiben gedacht, an dem er Wochen
vorher teilgenommen hatte.
Als Dirk Benken, Leiter der Prävention in der Region Dresden, ihm in
Chemnitz den Scheck über 2.000
Euro übergab, konnte Herr Ihle sein
Glück kaum fassen. Mit dem Gewinn wird er seine Urlaubsreisen
in diesem Jahr finanzieren. Dabei
wünschen wir ihm und seiner
Familie viel Freude und Erholung.
Foto: Picture Alliance
Als Sicherheitsbeauftragter bekommt er zweimal im Jahr die
Zeitschrift „T!PPS“ und nimmt öfter an den Preisausschreiben zum
Thema „Arbeitssicherheit“ teil.
Doch gewonnen hatte er zuvor
noch nie etwas.
Betty Heidler, amtierende
Vize-Weltmeisterin im
Hammerwerfen
Baus t of f-F or schung
Bauen auf dem Mond
Forscher der Technischen Universität Kaiserslautern und Dresden
wollen einen Baustoff entwickeln,
mit dem sich eine Mondbasis einrichten lässt.
Als Baustoff käme wohl am ehesten
Mondgestein infrage, aus dem man
vielleicht eine Art Baustein „backen“ könnte, glauben die Wissenschaftler. 380 Kilogramm etwa gibt
es davon auf der Erde, sie stammen
von früheren Mondmissionen. Mit
einer guten Begründung bekomme
man von der NASA ein paar Gramm
für Forschungszwecke, hoffen die
deutschen Forscher. Sie wollen erforschen, ob und wie aus dem
Mondstaub Regolith durch Erhitzen
mit Sonnenlicht auf dem Mond ein
Baumaterial hergestellt werden
könnte.
Tipps-Quiz-Gewinner Heiko Ihle
(rechts) freut sich über den Scheck,
überreicht von Dirk Benken.
Urlaubstipp
Wissensspiel
London cool und trendy
Foto: istock
Kaum eine andere europäische
Stadt ist derart „in“ wie die britische Hauptstadt an der Themse.
Hier tut sich einfach verdammt
viel: Egal, ob Kunst, Kultur, Mode,
Design, Musik und Unterhaltung
– die Stadt an der Themse genießt
Weltruf.
In London gibt es eine ganze Fülle
an Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: Buckingham Palace,
Big Ben, St. Paul’s Cathedral,
der Tower of London und die
Tower Bridge warten auf interessierte Besucher. Nach
ausgiebigem Sightseeing
freuen sich die meisten
Touristen auf eine Pause. Zur Erholung von
der Hektik der 7,5Millionen-Metropole laden in
London rund
1.800 Parks,
Grünflächen
1. Wer erfand das World Wide
Web?
und Gärten ein, wo Besucher
Kraft für den nächsten Programmpunkt schöpfen können.
Kulturinteressierte finden in
London rund 300 Museen und
Galerien, fünfzig Theater sowie
weltberühmte Orchester und
Opernbühnen, Musicals und
Pop-Electro-Dance-Veranstaltungen. Und nicht zu vergessen: das weltberühmte British
Museum, die Tate Modern und
Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Zu altbekannten
Figuren wie James Dean und
Marilyn Monroe haben sich
längst aktuelle Stars dazugesellt, etwa die Pop-Diven Beyoncé Knowles, Kylie Minogue
und Britney Spears.
a) Tim Berners-Lee
b) Trevor Baylis
c) Alexander Behm
2. Wodurch trocknet
Sekundenkleber?
a) Sauerstoff
b) Feuchtigkeit
c) Wärme
3. In welcher Stadt gibt es
die meisten Brücken?
a) Hamburg
b) Venedig
c) Amsterdam
London ist eben „in“.
Auflösung auf p S. 8
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MIX – TOUR
_03_
Beruf:
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Kana
Sein Spülwagen ist mit allem ausgestattet, was er
für die Kanalreinigung braucht. Meist fährt
Thorsten Johann damit von Gulli zu Gulli
und reinigt die Kanäle. Manchmal
steigt der gelernte „Ver- und
Entsorger Abwasser“ auch in
die Unterwelt hinab.
Thorsten Johann führt den
Schlauch in die Kanalisation ein,
um Ablagerungen zu entfernen.
T! PPS: Gefällt Ihnen Ihr Beruf?
Johann: „Absolut. Ich habe
den besten Arbeitsplatz der
Welt, ich bin den ganzen
Tag unterwegs, komme
viel rum und sehe immer was Neues. Gut ist
auch, dass in unserer
Firma, der Nehlsen
AG in Bremen, viel
Wert auf moderne
Technologie und
Arbeit ssicherheit
gelegt wird.“
T! PPS: Welche Belastungen gibt es
in Ihrem Beruf?
Johann: Man muss
schon kräftig sein
und eine gute Kondition haben. Denn
so ein Kanaldeckel
wiegt oft mehr als 20
kg. Höhenangst darf
ich auch nicht haben.
Manche Kanäle sind bis
zu 20 m tief. Wenn ich da
von oben runtergucke, wo
ich gleich rein soll, muss ich
schwindelfrei sein. Und starke
Nerven sind wichtig. Es donnern
ja pausenlos die Autos über
mich hinweg, während ich unten bin, das bullert ungeheuer.
Dabei darf ich keine Panik bekommen.
T! PPS: In welchen Situationen
tauchen Sie ab?
Johann: Immer wenn es Probleme gibt, die wir von oben
nicht lösen können. Das können
zum Beispiel Bruchstücke sein,
die der Schlauch nicht schafft.
Oder Betonreste in den Schächten von Neubaugebieten, wo
die Betonfahrer gern mal ihre
Fahrzeuge ausspritzen.
T! PPS: Welche besonderen Gefahren gibt es in Ihrem Beruf?
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Jo han n:
Die
größte Gefahr ist der
fließende Verkehr, wo wir
ja immer mitttendrin stehen.
Natürlich sperren wir unseren Arbeitsbereich ab. Aber viele Autofahrer sind sehr rücksichtslos und
preschen mit hoher Geschwindigkeit so dicht an uns vorbei, dass
wir manchmal um unser Leben
fürchten müssen. Außerdem arbeiten wir mit hohen Drücken, da
kann schon mal ein Schlauch platzen. Unten im Kanal können
giftige oder
explosive Gase vorhanden sein.
T! PPS: Wie schützen Sie sich vor
diesen Gefahren?
Johann: Das Wichtigste ist erst
mal, dass meine Arbeitsgeräte in
einwandfreiem Zustand sind. Das
kontrolliere ich jeden Morgen,
bevor ich in den
Spülwagen einsteige.
Wenn ich in den Kanal runter muss,
benutze ich die vorgeschriebene
Schutzausrüstung: Einweganzug,
Helm, Handschuhe, Sicherheitsstiefel und Rettungsgeschirr. Und
vor allem: Ich arbeite nie allein.
Ein Kollege steht immer oben als
Sicherungsposten und hat das
Gaswarngerät im
Blick. Sobald es dicke
Luft meldet, ruft mich der
Kollege oben zurück - im
Notfall auch mit dem sogenannten „Selbstretter“, der an einem
festen Anschlagpunkt an unserem
Spülwagen montiert und immer
dabei ist.
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Rettungsübung auf Großbaustelle
» Den Ernstfall proben «
Zum Glück ist das Schreckensszenario diesmal nur gespielt. Doch die
sofort einsetzende Rettungsaktion
läuft so professionell und konzentriert ab, als ginge es tatsächlich
um Menschenleben. Die BAM
Deutschland GmbH führt regelmäßig Rettungsübungen auf Groß-
baustellen durch, so wie diesmal
beim Neubau der Chirurgischen
Klinik in Ulm. Diese Übungen sollen
Sicherheit schaffen, mögliche
Schwachstellen in der Rettungskette aufdecken und die Beschäftigten für die Gefahren sensibilisieren. Insgesamt 14 Fahrzeuge des
Deutschen Roten Kreuzes (DRK),
elf Feuerwehrfahrzeuge und rund
150 Personen waren an der Großübung beteiligt. Eine besondere
Herausforderung war die Rettung
des bewusstlosen Kranfahrers, dessen Arbeitsplatz sich in der engen
Kabine in 80 Meter Höhe befand.
Es hat perfekt
funktioniert
Am Ende zogen alle Beteiligten
eine positive Bilanz. In knapp
einer Stunde waren alle „Verletzten“ gerettet, medizinisch
versorgt und in die Klinik gebracht.
Foto: F. Holder/BAM; Lena Gielen/Press 'N' Relations GmbH
Ein Kranführer wird bewusstlos und schleudert
die Last am Kranhaken gegen eine Schalung, auf der
20 Arbeiter stehen. Mehrere Arbeiter sind verletzt
und teilweise unter den
Trümmern eingeklemmt.
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Bei einem Arbeitsunfall sind schnelle und richtige Erste-Hilfe-Maßnahmen auch bei
leichteren Verletzungen wichtig. Das sollten Sie beachten:
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Erste Hilfe
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Zeitverlust droht, wenn die
Notrufnummer nicht bekannt ist
Top
Notruf schnell und konkret bei der
Rettungsleitstelle absetzen
Flop
Erste Hilfe kaum möglich, da der
Verbandkasten fast leer ist
Top
Verbandkasten regelmäßig auf
Vollständigkeit prüfen
Flop
Achtung Wärmeverlust, da verletzte
Person auf dem Erdboden liegt
Top
Verletzte Person mit Rettungsdecke
warm halten (goldene Seite außen)
Notfallkärtchen
zeigen, wie’s geht
Angst, etwas falsch zu machen,
hindert viele Menschen daran, in
Notsituationen Erste Hilfe zu leisten. Man erinnert sich unter
dem Stress noch weniger an das,
was man irgendwann einmal gelernt hat.
Dabei ist es das mindeste, was
wir für einen verletzten Menschen tun können. Und es ist
ganz einfach. Drei Dinge sind
sofort zu tun: Sichten der Situation, Notruf 112 absetzen und
den Unfallort im öffentlichen
Verkehrsbereich absichern
(Warnblinker einschalten, Warndreiecke aufstellen).
Bei schweren Unfällen und Erkrankungen kann es bei den Betroffenen immer zu einem lebensbedrohlichen Stillstand des
Herzens und der Atmung kommen. Das Einzige, was wir dann
tun müssen, ist, unverzüglich mit
lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu beginnen. Doch wie? Auf
dem dieser Ausgabe beiliegenden
Kärtchen ist die Erste Hilfe in
einfachster Form dargestellt: Es
geht um allgemeine Verhaltensregeln bei verletzten oder erkrankten Personen und lebensrettende Sofortmaßnahmen. Das
Kärtchen ersetzt keinen ErsteHilfe-Kurs. Es soll vielmehr helfen und ermutigen, sich mit der
Ersten Hilfe wieder einmal vertrauter zu machen. Bewahren Sie
das Kärtchen dort auf, wo Sie es
immer mal wieder ansehen können und zeigen Sie es auch Ihren
Kollegen und Ihrer Familie.
Übrigens: Die BG BAU übernimmt
die Kosten für Erste-Hilfe-Kurse
und Erste-Hilfe-Trainings zur
Auffrischung bei allen bekannten Hilfsorganisationen.
Brandverletzungen
So helfen Sie im Ernstfall
Überall auf dem Bau, wo mit offenen Flammen oder stark erhitzten
Materialien gearbeitet wird, kann
es zu Verbrennungen kommen,
beispielsweise beim Abbrennen von
alten Farbbeschichtungen, beim
Löten und Schweißen oder beim
Umgang mit Heißbitumen.
Die wichtigste Erstmaßnahme bei
Brandwunden an Händen, Armen,
Beinen und Füßen ist das Abgießen mit einem kalten Wasserstrahl
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oder das Eintauchen in ein sauberes Gefäß mit kaltem Wasser.
Das sollte so lange geschehen, bis
die Schmerzen deutlich nachlassen, mindestens aber 10 bis 15
Minuten. Damit kein Schmutz in
die Wunde eindringen kann, sollte
sie anschließend mit einem
keimfreien Brandwunden-Verbandtuch abgedeckt werden. Es
befindet sich im Erste-Hilfe-Verbandkasten, der auf jeder Baustelle vorhanden sein muss. An-
schließend sollte die verletzte
Person zu einem Arzt gebracht
werden. Wenn die Kleidung Feuer
gefangen hat, müssen die Flammen mit Wasser gelöscht oder mit
einer Decke erstickt werden. Bekleidung, an der heiße Stoffe wie
Bitumen haften, muss sofort entfernt oder mit Wasser abgelöscht
werden. Klebt die Kleidung an der
Haut, ist es am besten, den Stoff
um die Klebestelle herum aufzuschneiden.
Bei größeren Verbrennungen
droht Schockgefahr
Größere Verbrennungen sind immer mit einem Flüssigkeits- und
Salzverlust verbunden, der einen
lebensbedrohlichen Schock auslösen kann. Lebensgefahr besteht,
wenn mehr als 15 Prozent der
Haut oberfläche verbrannt sind.
Nach der Ersten Hilfe muss unverzüglich der Notarzt verständigt
werden.
GESUND UND SICHER
Foto: iStockphoto
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Sicher durch den Winter
Für Autofahrer heißt es jetzt,
sich rechtzeitig auf die kalte
Jahreszeit einzustellen.
Eine Firma für Industrieanstriche war von einem großen
Stromkonzern beauftragt worden, ältere Freileitungsmasten
mit einem neuen Korrosionsschutz zu beschichten. Bei diesen Arbeiten kam es zu einem
tödlichen Absturz. Was war
passiert?
Vor Beginn der Arbeiten hatte
der Unternehmer eine Gefährdungsanalyse durchgeführt und
angeordnet, dass seine Beschäftigten bei der Arbeit als
Persönliche Schutzausrüstung
generell Anseilschutz in Verbin-
dung mit einem sogenannten YAnschlagseil tragen sollten. Er hatte seine Männer auch entsprechend
unterwiesen. Bei den Beschichtungsarbeiten wird das Y-Anschlagseil jeweils an Streben des
Mastes gehängt und soll bei einem
Absturz die fallende Person auffangen. Doch weil beim Arbeitsplatzwechsel im Mast ständig geklettert wird, muss der Haken bei
dieser Arbeitsweise auch immer
wieder umgehängt werden. Und
der Beschäftigte muss darauf achten, dass immer mindestens einer
von den beiden Haken eingehängt
ist. Genau das wurde dem Anstrei-
cher offenbar zum Verhängnis:
Der Mann löste das obere Anschlagseil, ohne den unteren
Haken einzuhängen. Kurz danach verlor er beim Umsteigen
das Gleichgewicht und stürzte
ungesichert aus etwa zehn Metern Höhe ab. Der Beschäftigte
erlag noch an der Unfallstelle
seinen schweren Verletzungen.
Dieser Unfall wäre sicher nicht
passiert, wenn man auf diesen
Freileitungsmasten Anseilschutz
mit beweglicher Führung in Verbindung mit Leitseilen eingesetzt hätte.
Impressum
TIPPS
Zeitschrift für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz,
Verkehrssicherheit
Ausgabe 2/2009
Verantwortlich:
Geschäftsführerin
Jutta Vestring
Leiter Kommunikation
Bernd Kulow
Herausgeber:
BG BAU
Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft
Hildegardstr. 29/30
10715 Berlin
www.bgbau.de
[email protected]
Redaktion:
Rolf Schaper (verantwortlich)
Dagmar Sobull
Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft
Bezirksverwaltung Hannover
Hildesheimer Str. 309
30519 Hannover
Titelbild:
F. Holder, BAM
Gestaltung:
steindesign Werbeagentur GmbH,
Hannover,
www.steindesign.de
Druck:
CWN Druck GmbH, Hameln
ISSN 18 61 – 33 49
Dazu gehört der frühzeitige
Wechsel auf die richtigen Reifen: Winterreifen mit ausreichendem, also mindestens vier
Millimeter tiefem Profil haben
nicht nur bei Matsch und Schnee
den richtigen Grip, sondern sind
schon bei der Temperatur unter
ca. sieben Grad Celsius auf trockener oder nasser Straße vorteilhaft. Ist die Bereifung nicht
korrekt, drohen Bußgelder in
Höhe von 20 bis 40 Euro und ein
Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister kann ebenfalls
fällig werden. Auch der Frostschutz im Scheibenwaschwasser
sollte rechtzeitig aufgefüllt
werden. Die Beleuchtung ist in
der dunklen Jahreszeit besonders wichtig und regelmäßig zu
kontrollieren. Da die Schein-
Das Wichtigste überhaupt: Eine
umsichtige Fahrweise hilft, gut
durch den Winter zu kommen.
Mehr Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und eine angepasste Geschwindigkeit sind
besonders bei schlechter Sicht
oder ungünstigen Fahrbahnverhältnissen wichtig.
Also planen Sie im Winter
grundsätzlich ein angemessenes
Zeitpolster ein, damit bei Staus
oder Verspätungen von öffentlichen Verkehrsmitteln keine
Hektik aufkommt. Stress ist in
jeder Jahreszeit ein schlechter
Wegbegleiter, ganz besonders
im Winter.
Raucher
nicht versichert
Rauchen ist Privatsache, stellte der Ausschuss
für Rechtsfragen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unlängst
fest. Deshalb seien Beschäftigte während
der Rauchpausen nicht versichert.
Anders als beim Essen gilt das auch für
die zum Rauchen erforderlichen Wege, beispielsweise um eine Raucherecke zu erreichen oder im Freien zu rauchen.
Begründung: Bei der Essenseinnahme handelt es sich um ein zum Lebenserhalt notwendiges Bedürfnis.
Daher haben diese Wege auch
eine Bedeutung, die dem Erhalt
der Arbeitskraft dient und somit den Versicherungsschutz
rechtfertigt. Da das Rauchen
im Gegensatz dazu auf der
persönlichen Entscheidung
eines jeden Versicherten beruht, stehen die dazu notwendigen Wege nicht unter
dem Schutz der gesetzlichen
Unfallversicherung.
Foto: iStockphoto
Tödlicher Absturz bei
Korrosionsschutzarbeiten
werfer bei Schmuddelwetter
schnell durch Spritzwasser
schmutzig werden, sollten Sie
Scheinwerfer und Rücklichter
möglichst bei jedem Tankstopp
säubern.
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Krankenhausreinigung
Stich mit bösen Folgen
Blut ist ein besonderer Saft: Bei
direktem Kontakt wie durch
Stich- und Schnittverletzungen
an Gegenständen, die mit Blut
oder anderen Körpersekreten
behaftet sind, können vor allem
Hepatitis-Erreger übertragen
werden und schwere Leberentzündungen oder Aids hervorrufen. Die Gefahr von Infektionen
besteht hauptsächlich bei Reinigungsarbeiten in bestimmten
Bereichen von Krankenhäusern
wie Dialyse-, Intensiv-, und Infektionsabteilungen sowie Notfallbehandlungseinrichtungen.
Infektionen können aber auch
bei der Abfallentsorgung auftreten, etwa bei Verletzungen an benutzten Instrumenten oder Kanülen.
Geeignete Schutzhandschuhe
auswählen
Bei so infektionsgefährdeten Tätigkeiten sieht die Biostoffverordnung besondere Schutzmaßnahmen vor. Dazu gehören stabile,
flüssigkeitsdichte Handschuhe mit
längerem Schaft. Sie verhindern
das Rücklaufen der verunreinigten
Reinigungsflüssigkeit unter den
Handschuh, wenn man sie umstülpt. Die üblicherweise verwendeten Einmalhandschuhe sind
dafür zu kurz und dünn. Schwitzen
unter dem Handschuh und damit
Hautaufweichungen lassen sich
durch das Tragen dünner Baumwollunterhandschuhe und schweiß-
hemmender Hautschutzmittel verhindern.
Verletzungen vermeiden
Der wirksamste Schutz gegen Hepatitis B ist die Schutzimpfung. Die
sollte jeder haben, der im Beruf einer entsprechenden Gefährdung
ausgesetzt ist. Gegen Hepatitis C
und Aids gibt es derzeit leider keine
Impfung. Deshalb ist die Vermeidung von Stich- und Schnittverletzungen sowie die sichere Entsorgung von benutzten Kanülen in
durchstichsicheren, unzerbrechlichen Abfallbehältern so wichtig.
Kommt es dennoch zu Verletzungen, sollte umgehend ein Arzt
aufgesucht werden. Die rechtzeitige Wundbehandlung und die
Gabe von Antikörperserum kann
eine Infektion manchmal noch
verhindern.
Foto: Mirko Bartels
Bei Reinigungsarbeiten in
medizinischen Einrichtungen
müssen sich die Beschäftigten
gegen besondere Infektionsrisiken schützen.
Glasreinigung
Der richtige Durchblick
Foto: fotolia
Glasfassaden sind erheblichen
Witterungseinflüssen ausgesetzt
und müssen regelmäßig gereinigt werden. Dabei ist die Absturzgefahr für die Beschäftigten groß.
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Druckausgleich
Termindruck, Stress mit den Kollegen und keine Zeit für die Mittagspause – höchstens für die ein oder
andere Zigarette? Das kann den
Blutdruck ganz schön in die Höhe
treiben. Sogar Menschen, die in
ihrer Freizeit über einen normalen
Blutdruck verfügen, können während der Arbeitszeit von Bluthochdruck betroffen sein. Deshalb
sollten sie sich regelmäßig von Betriebsärzten untersuchen und den
Blutdruck messen lassen. Als Idealwert gilt ein Blutdruck von
120/80. Liegen die Werte dauerhaft
über 140/90, spricht man von Bluthochdruck. Das ist ein entscheidender Risikofaktor für Herz-
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Aufgabe des Unternehmers ist es,
für sichere Arbeitsbedingungen zu
sorgen. Aber auch die Beschäftigten müssen aufmerksam sein.
Überall drohen Absturzgefahren:
Dachflächen beispielsweise dürfen
als Arbeitsplätze nur genutzt werden, wenn sie durchsturzsicher
sind oder eine begehbare Verglasung für Instandhaltungsarbeiten
vorhanden ist. Gefährlich sind
auch Arbeiten an Lichtkuppeln
oder -bändern. Hier müssen immer Sicherungen gegen Absturz
vorhanden sein.
Wichtig ist auch die korrekte Anwendung von Sicherheitsgeschirren. Und es müssen unbedingt
geeignete und tragfähige Anschlagpunkte vorhanden sein.
Selbstverständlich sind bei Feuchtarbeit flüssigkeitsdichte Schutzhandschuhe zu tragen.
Kreislauf-Erkrankungen wie
Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenund Herzschwäche. Ein Risiko, das
häufig unterschätzt wird, denn
die Betroffenen haben keine typischen Beschwerden.
Um den Blutdruck in den Griff zu
bekommen, spielt der eigene Lebensstil eine wichtige Rolle. Gesunde, salzarme Ernährung und leichter
Ausdauersport können ebenso helfen, den Blutdruck zu senken, wie
Nichtrauchen und nur mäßiger Alkoholgenuss. Wer zu Bluthochdruck
neigt, sollte sein Herz-KreislaufSystem nicht noch mit überschüssigen Pfunden belasten.
Weitere Informationen zum Thema
Bluthochdruck finden Sie unter
www.hochdruckliga.de
Sicherer Arbeitsplatz:
Glasreinigung von einer Fassadenbefahranlage aus
Foto: medienmeer
Etwa jeder Fünfte hat einen zu
hohen Blutdruck, meist ohne es
zu merken. Das schadet der
Gesundheit.
Zwar sind Bauherren und Planer
verpflichtet, alle baulichen Einrichtungen an Gebäuden so zu
planen, dass später eine gefahrlose Reinigung möglich ist.
Doch die Realität sieht oft anders aus. Einrichtungen für die
spätere Gebäudereinigung werden bei der Gebäudeplanung oft
vergessen.
NACHSCHL AG
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Gruselkabinett
Echt putzig!
Garage verspachteln? Ganz
einfach. Doch die gemeine Garagenecke ist nicht
da, wo sie sein soll. Also
Baudiele auf die Leiter, Eimer auf die Baudiele und
rauslehnen bis die Hose
kracht. Und der Kollege
ein Stock tiefer? Der hält
natürlich den Kopf hin!
THEVISIONX.COM, Kassel
(eingeschickt von Rita
Herfen)
Wasser marsch!
Jawoll! Endlich wird mal
g r oß
r einegemach t .
Wurde ja auch langsam
Zeit hier oben in etwa
sechs Metern Höhe auf
dem Schleusentor. Und
die glitschig-glubschige
Oberfläche ist auch kein
Problem. Hauptsache, das
Schwarz ist wieder richtig
schön zu sehen.
Mitmachen und gewinnen
Und das können Sie gewinnen:
1. Preis:
Städtereise nach London
2. Preis:
Wertgutschein für ein Fahrrad
mit Elektromotor
(eingeschickt von Klaus
Hoffmann)
3. Preis:
Wii Konsole, mit Wii Sport und BalanceBoard
4.– 10. Preis: Blutdruckmessgerät
11.- 20. Preis: Erste-Hilfe-Kasten
Container
des Grauens
Foto: istockphoto
Das geht ganz einfach: Lesen Sie diese Zeitung aufmerksam und beantworten Sie die Quizfragen. Dann nur noch den ausgefüllten Coupon auf
eine frankierte Postkarte kleben und abschicken an: T!PPS, Postfach,
60150 Frankfurt am Main. T!PPS wünscht Ihnen viel Glück!
Unser Quiz
Teilnahmebedingungen
Teilnahmeberechtigt sind alle
Mitglieder und Versicherten der
BG BAU. Mitarbeiter der BG BAU
sind ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Einsendeschluss:
05. Februar 2010
Coupon
Absender:
Name
Straße, Ort
Name und Sitz des Betriebes
1. Die ist bei der Reinigung von Glasfassaden besonders groß.
p
1
2
2. Die geben ab Temperaturen unter 7°C den richtigen Grip
auf der Straße.
p
3
3. Die sollte regelmäßig zum Gesundheits-Check gehören.
p
4
5
6
7
4. Die sind bei Reinigungsarbeiten in medizinischen
Einrichtungen besonders hoch.
p
8
9
10
5. Die zeigen Erste-Hilfe-Maßnahmen auf einen Blick.
p
11
12
13
Lösungswort:
1
2
3
4
5
6
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8
9
10
„Jetzt wieder einsteigen,
jetzt geht’s wieder rund
hier, meine Damen und
Herren. Im Container des
Grauens. Ja, das kesselt
richtig, das bringt Laune.
Machen Sie mit beim
Schaukeln, bis der Arzt
kommt.“
11
12
13
Sie haben mit Sicherheit
gewonnen
T!PPS Ausgabe 1/2009
1. Preis: Elfriede Moll,
Weissach im Tal
2. Preis: Martin Köppler,
Karlsruhe
3. Preis: Erika Einschütz,
Langenselbold
4.-10. Preis: Heidi Wlotzka,
Pinneberg; Uwe Kossenjans,
Papenburg; Rolf Mantel,
Mülheim; Marco Strohwick,
Waldenburg; Josef Hintermeier,
Feichten/Alz; Horst Raabe,
Düsseldorf; Andre Stieler,
Dresden
11.-20. Preis: Frank Bernstein,
Krakow am See; Maria Angst,
Waibstadt; Joachim Engst,
Leutkirch; Christiane Krause,
Bonn; Erika Fösch, Berlin;
Günter Bätzel, Bad Laasphe;
Wolfgang Wurmbauer, Mittelstetten; Ruth Pabinger, Petting;
Heribert Mederer, Freising;
Helmut Bron, Westoverledingen
(eingeschickt von Olaf
Zahlten)
Wenn auch Sie eine
besonders gruselige
Situation fotografiert
haben (möglichst mit
Menschen!), senden Sie
diese an:
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Jede
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Redaktion T!PPS
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Bezirksverwaltung Hannover,
Rolf Schaper, Hildesheimer Straße 309, 30519 Hannover
Wissensspiel
Auflösung von p S. 2
Antwort 1. a) Der britische Informatiker Tim Berners-Lee erfand
die Hypertext Markup Language
(HTML) und begründete das World
Wide Web. Trevos Baylis erfand
das aufziehbare Radio. Alexander Behm erfand das Echolot.
Antwort 2. b) Durch die Luftfeuchtigkeit oder Feuchtigkeit an
den Klebestellen wird eine Polymerisations-Reaktion ausgelöst, die den flüssigen Kleber in
einen festen Kunststoff verwandelt.
Antwort 3. a) In Venedig gibt es
knapp 400 Brücken, in Amsterdam über 1000, und in Hamburg
sind es 2.124.
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