27 Internet-Versandhandel

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27 Internet-Versandhandel
27 Internet-Versandhandel
Der Verkauf über Internet nimmt inzwischen eine Dimension von
mehrstelligen Milliardenbeträgen an. Jährlich werden neue Rekordumsätze gemeldet. Der größte Teil dieser Umsätze wird über
Internetshops und Internetauktionen getätigt.
Deswegen bietet es sich an, diese erfolgreiche Verkaufsschiene
zusätzlich als Absatzkanal mit in die Geschäftspolitik zu integrieren. In manchen Branchen ist man dazu übergangen, ausschließlich auf den Vertrieb über Internet zu setzen.
Wenn man bestehenden Systemen seine Waren und Dienstleistungen offeriert, sind keine Investitionen in die Technik erforderlich. Man bezahlt lediglich eine Provision beim erfolgten Verkauf.
Bei „regioabc“ ist der Verkauf sogar ohne Provision möglich. Das
System arbeitet werbefinanziert.
Die Alternative dazu wäre sich einen eigenen Server zu mieten
und eine Shop- und/oder Auktionssoftware zu installieren. Dazu
stehen Programme in ausreichender Qualität für „kleines Geld“,
aber auch als Free- oder Shareware zur Verfügung. Vom Geschäftsprinzip stößt man hier auf eine Form des bewährten Versandhandels.
P RINZIP DES V ERSANDHANDELS
Definition
Unter Versandhandel versteht man eine Form des Einzelhandels,
bei dem die Produkte über Prospekte, Katalog, Internet, Fernsehen oder Vertreter angeboten werden.
Die Bestellannahme kann per Brief, Fax, E-Mail, fernmündlich oder durch einen Vertreter erfolgen. Die Bezahlung geschieht entweder per Vorkasse, Kreditkarte, Nachnahme oder per Rechnung.
Zielgruppenunterscheidung
Die Zielgruppenunterscheidung erfolgt durch Endverbraucherorientierung (Business to Consumer) und Geschäftskundenorientierung (Business to Business).
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Sortimentsunterscheidung
Je nach Sortiment unterscheidet man:
A) Universalversender mit breitem Warenangebot von zigtausen-
den Artikeln, wie Neckermann, Otto Versand, Quelle usw.
und
B) Spezialversender, die sich entweder auf eine besondere Spar-
te oder eine besondere Zielgruppe verlegt haben, wie Conrad
Electronic, ELV usw.
Wegen der hohen Investitionen und dem bereits vorhandenen
Verdrängungswettbewerb ist kaum zu befürchten, dass eine Existenzgründung im Bereich Universalversender erfolgt. Hochregallager, ein immenser Werbeaufwand, große Lagerhallen, etc. gestalten ein derartiges Vorhaben nicht gerade aussichtsreich.
Vertriebsweg für Jedermann
Anders hingegen sieht es im Bereich Spezialversender aus. Durch
das Internet ergibt sich ein völlig neuer und kostengünstiger Vertriebsweg, der praktisch für Jedermann offen steht.
Risikofreier Versand
Außerdem entfällt das Inkassorisiko, im Internet ist es inzwischen
üblich per Vorkasse, Kreditkarte, Lastschrift, PayPal, etc. zu bezahlen.
Minimale Vertriebskosten
Als Spezialversender kann man über preiswerte Internetshops,
z. B. „eBay“ oder „regioabc“ seine Waren regional, bundesweit
oder weltweit offerieren. Teure Druckkosten durch Katalogerstellung und Versand entfallen.
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E-Mail- und Newsletter-Unterstützung
Parallel zum Shop- und/oder Auktionssystem kann man die Kunden einmal im Monat, um nicht zu aufdringlich zu wirken, mit Sonderaktionen auf die aktuellen Angebote seines Versandhandels
aufmerksam machen.
Für wen eignet sich die Versandhandelsschiene?
Jeder Produzent von Ware, Handwerker oder Verkäufer von Waren, gleich welcher Art, kann den Versandhandel als zusätzlichen
oder aber auch als Hauptvertriebsweg ins Auge fassen. So bietet
beispielsweise eine Schlosserei ihre Produkte im Bereich Schmiedeeisen zusätzlich über das Internet an.
Ein Vertreter für chemische Reinigungsprodukte bietet seine Reinigungsmittel erfolgreich Endverbrauchern und Firmen an. Ein
Spezialitätenversand offeriert geräucherten Schinken und geräucherte Würste, zzgl. Spezialweine. In den Bereichen Computer,
Computerzubehör, Elektronik, etc. gibt es bereits zahlreiche erfolgreiche Versandhandelsunternehmen, sowohl im Bereich Business to Business als auch im Bereich Business to Consumer.
Der Phantasie sind somit in kaum einer Branche Grenzen gesetzt.
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