Es brauchte Mut von beiden Seiten

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Es brauchte Mut von beiden Seiten
W YNENTAL
Dienstag, 16. April 2013, Wynentaler Blatt Nr. 30
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Gränichen: 19. Open Air Gränichen im Moortal
Freiluftspektakel der Töne
Am 2. und 3. August findet das
Freiluftspektakel der Töne in
Gränichen statt. Am 2. August
werden die Bühnen bluesig und
rockig bespielt. Am 3. August
treffen die Besucher auf bekannte Namen wie auf Geheimtipps aus den Genres Hardcore
und Metal.
Schlüssel und Herz aus Brotteig: Daniel M. Lüscher, Elisabeth und Peter Stirnemann und Kurt Zehnder (v.l.). (Bilder: st.)
Gränichen: «Postillion – Raiffeisen-Träff» – vielleicht die zukünftige Bankform?
Es brauchte Mut von beiden Seiten
Banker sind auch nur Menschen
– das will man neu im Restaurant Postillion in Gränichen dokumentieren und integrierte einen «Raiffeisen-Träff». Von
Montag bis Freitag, 8.45 bis 19
Uhr und am Donnerstag bis 23
Uhr sind Mitarbeitende der
Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden vor Ort und helfen charmant, freundlich und gekonnt im
Service mit. Einmal pro Monat
findet eine Aktivität des «Clubs
der alten Hasen» statt, und ebenso oft wird ein «Nachmittagsstamm» durchgeführt.
st. «Vielleicht könnte das die neue
Bankform sein», meinte Christoph Wilhelm, Leiter Kommerz und Mitglied der
Bankleitung, anlässlich des EröffnungsBrunches vom vergangenen Freitag.
Wie tief die Hemmschwelle für Bankräuber heute ist, zeigte sich anhand
zweier Überfälle auf die Filiale Muhen.
«Es ist nicht der Geldbetrag, der uns in
diesem Zusammenhang Sorgen macht»,
so Wilhelm weiter. «Es sind die betroffenen Bankangestellten, die über Monate therapeutisch betreut werden müssen, und manchmal sogar nicht mehr
zurück ins Bankgeschäft möchten.»
«Zur Ankurbelung und Abwicklung eines Kredit- oder Anlagegeschäftes
brauchen wir nicht unbedingt immer
und überall einen Computer, insbesondere nicht bei der Raiffeisengruppe, wo
der direkte Kontakt mit dem Menschen
mehr zählt als die Höhe seines Kontos»,
so Daniel M. Lüscher, Leiter Finanz und
Vorsitzender der Bankleitung. Die neue
Form der Bank könnte so aussehen,
dass die Kunden in solchen Träffs begrüsst und vielleicht auch verwöhnt
werden – von Bankfachleuten, die sich
nicht zu «edel» fühlen, im Service mitzuhelfen – das Monetäre wird dann im
Hintergrund, in hochgesicherten Räumen, stattfinden. In Aarau und in Lenzburg hat die Raiffeisenbank KöllikenEntfelden bereits ähnliche Projekte realisiert – in Lenzburg musste Raiffeisen
sogar jemanden stellen, der das Wirtepatent besitzt – und diese Art wird von
den Kunden offensichtlich geschätzt.
«Es brauchte Überzeugungskraft meinerseits und Mut von Seiten des Verwaltungsrates, sowie ein Team, das voll hinter diesem Projekt steht», so Daniel M.
Lüscher.
Verwaltungsratspräsident Rolf Fäs
begrüsste und rekapitulierte die Geschichte von Raiffeisen allgemein, deren Motto seit jeher lautet «Einer für
alle, alle für einen». Das System mit der
Nachschusspflicht blieb bis heute erhalten, dürfte aber gelegentlich wohl
gekippt werden, denn die Raiffeisen
Banken richten sich nach den heutigen
Regeln der Banken allgemein. Von der
Stubenbank bis zum Raiffeisen-Träff,
einem total neuen Bankensystem, war
ein langer, aber stets erfolgreicher Weg.
Die persönliche Begegnung blieb bis
heute erhalten und gilt als Erfolgsrezept. Aus solchen Überlegungen heraus wurde der Postillion RaiffeisenTräff realisiert. Begegnungen, Gespräche, Beratungen stehen im Vordergrund. «Bargeld gibts heute an jedem
Bancomat!» so Fäs. Neben den Verantwortlichen der Raiffeisenbank stellte
er auch das Wirtepaar Elisabeth und
Peter Stirnemann-Burri vor, das den
Postillion in zweiter Generation führt.
Von deren Mithilfe hing die Umsetzung der Idee ab.
Mut zur Veränderung
Daniel M. Lüscher ist sich bewusst,
dass es Mut braucht, in die Veränderung zu gehen. «Aber je älter man wird,
umso ringer geht das». Mit Bankleuten
seien Veränderungen besonders heikel, die sind extrem traditionsbewusst.
Die Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden entwickle sich extrem nach vorn,
und dabei stellte er fest, dass ein Geschäft nicht «dank eines schönen Bankgebäudes» zustande kommt, sondern
im gegenseitigen Gespräch, das die
Möglichkeit gibt, Vertrauen aufzubauen. «Ein Restaurationsbetrieb», so Lüscher, «ist der ideale Begegnungsort.
Hier sind die Gespräche ehrlich, das
Gegenüber ist wichtig.»
Ein innovatives Team
Elisabeth und Peter Stirnemann
suchten eine neue Herausforderung,
die sich entlastet. Deshalb gingen sie
die Partnerschaft mit der Bank ein,
und Kurt Zehnder mit seinem Team
begleitete sie bei der Umsetzung. Für
Stirnemanns bedeutet diese Lösung
eine «neue Freiheit» – obwohl sie die
«Bankkunden-Geheimnis-Wahrung»
unterschreiben mussten, «und damit
stehen sie mit einem Fuss im Gefängnis», so Lüscher. Banken seien nämlich
speziell. Ein Blick in den Computer
eröffnet unwahrscheinliche Einblicke.
«Die interessieren uns aber hier nicht,
hier ist der Gast Gesprächspartner, wir
sind nicht abschlussgierig! Der neue
Raiffeisen-Träff ist ein Plätzchen, dem
wir Zeit geben, zu wachsen.»
Innerhalb von lediglich viereinhalb
Monaten intensiver Renovationsarbeiten ist der Raiffeisen-Träff nun Wirklichkeit. Die Gastronomie ist für die
nächsten drei Jahren durch das Ehepaar Stirnemann als Besitzer gesichert,
mit der Raiffeisenbank als Partner. Ein
Schlüssel aus Brotteig für das Raiffeisenteam und ein Herz aus Brotteig für
das Team rund um Kurt Zehnder dienten als äusseres Zeichen für den guten
Start. In den ersten Wochen sind stets
drei bis vier Raiffeisen-Mitarbeiter vor
Ort und übernehmen den Service.
Ein ganz normales Restaurant
Von Montag bis Freitag, 8.45 bis 19
Uhr, am Donnerstag gar bis 23 Uhr
wird der Postillion als ganz normales
Restaurant geführt, mit einem ausgezeichneten Speisenangebot und reellen Getränken. Am Dienstag, 30. April,
um 14 Uhr findet der Anlass des «Clubs
der alten Hasen» statt, und am Sonntag, 5. Mai, von 13 bis 18 Uhr ist Musikanten-Höck mit Ländler-Mix.
Lockere Atmosphäre beim
Eröffnungsfrühstück
Am vergangenen Freitag wurde das
restaurierte Restaurant Postillion mit
integriertem Raiffeisen-Träff mit viel
Prominenz eingeweiht. Anwesend waren auch die Nationalrätin Sylvia Flückiger sowie die Vertretungen der bereits in Gränichen ansässigen Mitbewerber sowie der Gemeindeamman
Rolf Arber. Er zeigte sich stolz, dass die
Raiffeisenbank Gränichen für die Verwirklichung dieses Projektes ausgesucht hat.
Sie bewiesen einigen Mut: Daniel M. Lüscher (re.) und Christoph Wilhelm, die
Spitze der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden.
(Eing.) Als musikalischer Leckerbissen am Freitag wird Henrik Freischlader den Abend mit seiner eigenen
Interpretation von modernem Bluesrock bereichern. The Answer werden
das Moortal mit ihrem Rock’n’ Roll
zum Pulsieren bringen. Die Band inspiriert sich an alten Grössen wie Led
Zeppelin oder den Rolling Stones. Eine Band, die mit Rockgitarren, Banjo
und Mandoline auftritt, ist Slam &
Howie and the reserve men. Sie haben
einen unverwechselbaren Stil entwickelt und sich mit schweisstreibenden
Konzerten ein treues Publikum in ganz
Europa erspielt.
Gitarrenriffs und heisse Tunes
Der Samstag, 3. August, steht erneut
für Gitarrenriffs und heisse Tunes. Die
US- amerikanische Hardcore-Punkband Agnostic Front ist prägend für die
Musikstile New York Hardcore, Crossover und Metalcore. Mit The Sorrow
kommt Österreichs erfolgreichste Metalband für eine exklusive CH-Festivalshow nach Gränichen. Sie hatten schon
Auftritte mit «Sepultura», «Devil Driver» und «3 Inches of Blood». Bands aus
der Schweiz wie Promethee, Breakdown of Sanity und Gloria Volt sind am
Start. Promethee heben sich weltweit
von anderen Bands in der Hardcore/
Progressive-Szene ab. Ebenfalls live zu
erleben sind Breakdown of Sanity mit
ihrer unglaublichen Energie und ihrer
Vielseitigkeit. Gloria Volt begeistern ihre
Fans
mit
unverkennbarem
Rock’n’Roll. Das Luzerner Trio Face
the Front wird eine kraftvolle und emotionale Show bieten. Die Schweizer
Band Cataract bietet dem Publikum ei-
Gränichen
Solokonzert mit dem
Hackbrettler
(Eing.) Am Freitag, 3. Mai, um 20
Uhr findet in der Aula des Primarschulhauses Gränichen ein Solokonzert mit dem Hackbrettler Nicolas
Senn statt, präsentiert von «Kultur in
Gränichen». Mit seinem Hackbrett begeistert Nicolas Senn rund um den
Globus. Von früher Jugend an war er
vom Hackbrett mit seinen 125 Saiten
fasziniert. Inzwischen spielt der Hackbrettvirtuose nicht nur in der Schweiz,
sondern auch im Ausland.
Nach mehreren CD-Produktionen
sowie zahlreichen TV-Auftritten wurde er mit Preisen wie dem «Kleinen
Prix Walo», «Jungmusikant des Jahres»
oder dem «Stadl-Stern» ausgezeichnet
und gewann in der Schweiz den «Grand
Prix der Volksmusik». 2011 durfte Nicolas Senn für seine Leistungen den
renommierten Prix Walo in der Kategorie «Volksmusik» entgegen nehmen.
Daneben bestritt er zahlreiche Konzerte in der Schweiz und trat in diversen
Fernsehsendungen auf. Seit August
2012 moderiert er die Volksmusiksendung «Potzmusig» beim Schweizer
Fernsehen.
Am 24. Februar nominierte die PrixWalo-Fachjury Nicolas Senn in der
Sparte «Publikumsliebling des Jahres».
Dieser Prix Walo gilt als die «höchste
Auszeichnung im Schweizer Showbusiness». Die Verleihung des 39. Prix Walo
wird am Sonntag, 12. Mai, im MythenForum in Schwyz stattfinden.
Wer aber von Nicolas Senn nur traditionelle Melodien erwartet, täuscht
sich. Der vielseitige Hackbrettler ist
mit dem bekannten Rapper Bligg auf
Tournee und präsentiert auch solo eine
virtuose-musikalische Weltreise. Der
junge Musiker aus der Schweiz bietet
beste Hackbrett-Unterhaltung. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen von «Kultur in Gränichen» unter
www.kulturingraenichen.ch.
Eröffnung der Tageskasse um 19.30 Uhr. Ticketvorverkauf beachten.
ne besondere Premiere; sie werden das
gesamte Album «With Triumph Comes
Loss» live spielen. Die Newcomer
Überyou aus Zürich waren bereits Support der Dropkick Murphys im letzten
Jahr. Die Jungs machen gute Laune und
fühlen sich auf der Bühne richtig wohl.
Als zusätzlichen Leckerbissen kommen
die Norweger Audrey Horne. Ihr neuestes Album «Youngblood» präsentieren
sie im Moortal. Wer den Glauben an eine Led Zeppelin-Reunion aufgegeben
hat, der sollte sich Audrey Horne nicht
entgehen lassen.
Flanieren, Verweilen und Geniessen
Mitten im Grünen, umrandet von einer herrlichen Waldkulisse lassen sich
die Konzerte hervorragend geniessen
und die verschiedenen Stände und Bars
laden zum Flanieren, Verweilen und
Geniessen ein. Auf dem Menüplan stehen unter anderem Pasta, Pizza, Kebab,
Dessert und eine Vielzahl an Drinks. In
der Hawaii-Bar steht eine 12 Meter lange Theke. Dank der integrierten Nebenbühne lassen sich die Konzerte in der
Festwirtschaft Sounderia hautnah geniessen. Regensicher und in gemütlicher Atmosphäre werden die Gäste mit
Speisen und Getränken verwöhnt.
Kinderkonzert
Am 1. August findet zusätzlich ein
Kinderkonzert mit Papagallo und Gollo statt. Sie haben bereits mit Gölä gearbeitet, machen Laune und sind ein
Muss für jedes Kind.
Informationen rund um den Anlass sind
unter www.openairgraenichen.ch
Gränichen
Gemeinderatsverhandlungen
(Mitg.) Für die Amtsperiode 2014
bis 2017 stellen sich alle fünf Gemeinderäte in Gränichen zur Wiederwahl.
Gemeindeammann Rolf Arber ist
seit 1. Januar 2010 im Gemeinderat und
amtet seit 1. Januar 2012 als Gemeindeammann. Vizeammann Hanspeter
Lüem gehört dem Gemeinderat seit
dem 1. Januar 2006 an und hat die
Funktion als Vizeammann seit dem 1.
Janaur 2010. Gemeinderat Ruedi
Gautschi ist seit dem 1 Januar 2010 im
Amt und die beiden Gemeinderäte Peter Hofmann und Peter Stirnemann
bekleiden dieses Amt seit dem 1. Januar 2012.
Gemeindewahlen
Ende Jahr geht die laufende Amtsperiode zu Ende. Demnach stehen in
diesem Jahr die Gesamterneuerungswahlen an. Zu wählen sind neben dem
Gemeinderat mit Gemeindeammann
und Vizeammann 5 Mitglieder der
Schulpflege, 5 Mitglieder der Finanzkommission, 3 Mitglieder der Steuerkommission plus 1 Ersatzmitglied, 4
Mitglieder des Wahlbüros plus 2 Ersatzmitglieder. Der Gemeinderat hat
den 1.Wahlgang auf den 22. September
2013 festgelegt. Ein allfälliger 2. Wahlgang würde am 24. November 2013
stattfinden.
Bewilligung Moutainbike-Rennen
Der Racing Club Gränichen führt
auch in diesem Jahr am 8. / 9. Juni im
Gebiet Moortal ein internationales
Moutainbike-Rennen durch, welches
zum BMC Racing Cup 2013 zählt. Die
Streckenführung und der Festplatz
sind bis auf kleinere Abweichungen
mit denjenigen der Vorjahre identisch.
Der Gemeinderat hat dem Racing
Club Gränichen die Bewilligung mit
Auflagen erteilt.
Gastspiel der Wanderbühne Dr.
Eisenbarth
Die Wanderbühne Dr. Eisenbarth
ist ein Wandertheater, welches speziell
für Kinder Wald-Theater-Vorstellungen durchführt. In diesem Jahr feiert
die Wanderbühne das 20-jährige Bestehen. Aus diesem Grund wird anlässlich einer Gastspieltournee im Aargau
in der Zeit von Mitte August bis Ende
Oktober 2013 das Kindertheater «Flumi» aufgeführt. Der Gemeinderat hat
die Wanderbühne für ein Gastspiel in
Gränichen engagiert. Zeitpunkt und
alle Details werden zu gegebener Zeit
bekanntgegeben.