Pressemitteilung - Tierschutzverein Ludwigshafen

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Pressemitteilung - Tierschutzverein Ludwigshafen
Tierschutzverein Ludwigshafen und Umgebung e. V.
Königstraße 35, 67067 Ludwigshafen
Telefon: 0621/ 58 42 90; Telefax: 0621/ 5 66 98 85
Geschäftszeiten:
Mo und Dienstag 14.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 14.00 – 18.00 Uhr
E-Mail Adresse: [email protected]
http://www.tierschutzverein-ludwigshafen.de
Mitglied im
Deutschen
Tierschutzbund
Ludwigshafen, den 10.05.2011
„Exotische Tiere sterben langsam...“
Reptilienbörse in der Eberthalle am 14.05.2011
Bei Veranstaltungen dieser Art treffen sich nicht nur Hobbytierhalter, sondern auch
zahlreiche Händler vor allem aus Osteuropa, die in der Regel ohne ausreichende
Beratung und Aufklärung exotische Tiere zu „günstigen“ Preisen ohne entsprechende
Aufklärung verkaufen.
Hinzu kommt, dass bei der Terrarienbörse des gleichen Veranstalters im letzten Jahr in
Mannheim der Deutsche Tierschutzbund zahlreiche Verstöße gegen das
Tierschutzrecht festgestellt hat, anbei der Auszug aus der Dokumentation:
"Mannheim: Reptilienbörse, 4. September 2010
Eine der größten Börsen im süddeutschen Raum, findet 2x jährlich statt. Zu den
zahlreichen Verstößen gehörte v. a. die mangelnde Qualität der Verkaufsbehältnisse
(zu klein, unzureichend strukturiert, mangelhafte Kletter- und fehlende
Rückzugsmöglichkeiten, kein adäquates Bodensubstrat, fehlende Wärme- und
Feuchtigkeitssicherung, z.T. oben offen, schlecht bzw. falsch beschriftet). Stark
gestresste Tiere wurden nicht aus dem Verkauf genommen. Tiere wurden in großer
Anzahl herumgereicht, Besucher zum Anfassen motiviert. Dämmerungs- und
nachtaktive Tiere wurden fortwährend gestört. Statt der erforderlichen Einzelhaltung
waren Tiere auch in Gruppen untergebracht, was u.a. ein häufigeres Hineingreifen in
Behältnisse bedingt und den Stress erhöht. Zudem machten Wildfänge einen nicht
unwesentlichen Anteil der angebotenen Tiere aus."
In der Photodokumentation ist auch zu erkennen, dass für den Menschen giftige
Skorpione angeboten wurden.
Im Interesse von Menschen und Tieren ist daher eine strenge tierschutzrechtliche
Überwachung dieser Veranstaltung notwendig.
In einem Schreiben vom 27.04.2011 hat die Stadtverwaltung Ludwigshafen dies
zugesichert.
Wir fordern alle Besucher dieser Reptilienbörse auf, keine Spontankäufe zu tätigen.
1. Vorsitzende Doris Regler; 2. Vorsitzender: Klaus Vahldieck; 3. Vorsitzender Stefan Hauck; Geschäftsführerin Monika Deutsch-Bunke
Bankverbindungen: Sparkasse Vorderpfalz BLZ 545 500 10, Kto. 17020;
VR Bank e. G. Ludwigshafen BLZ 67090000 Kto. 2011980.
Exotische Haustiere sind „en vogue“ – entsprechend boomt der Markt mit Echsen,
Fröschen, Schlangen oder Schildkröten. Doch diese Tiere sind nicht domestizierte
Wildtiere, häufig sogar Wildfänge. Sie sind sehr stressanfällig und stellen hohe
Anforderungen an Klima, Platz und Futter. Auch besteht die Gefahr, dass Krankheiten
auf den Menschen übertragen werden können, wie beispielsweise Salmonellen. Um
diese Tiere einigermaßen tierartgerecht zu halten, müssen zusätzlich teuere
Investitionen beispielsweise für Terrarien und Wärmelampen getätigt werden. Hinzu
kommt auch ein gewisser Platzbedarf. Bei einer artgerechten Haltung ist auch eine
aufwendige Pflege und Betreuung beispielsweise über die Fütterung notwendig. Hinzu
kommen im Krankheitsfall relativ hohe Tierarztkosten.
Auf Reptilienbörsen werden die Tiere in unstrukturierte kleine Plastikboxen gesteckt ohne jegliche Rückzugsmöglichkeit. Besucher klopfen und rütteln an den viel zu kleinen
Plastikboxen und die Anbieter reichen die scheuen Tiere bereitwillig herum.
Beschriftung und Beratung sind oft unzureichend, Mengenrabatte verleiten zu
Spontankäufen. Jeder der will kann sich ohne Vorkenntnisse Tiere kaufen, die zum Teil
giftig sind, mehrere Meter lang werden bzw. viele Jahrzehnte alt werden können.
Anstatt das sowieso schon unübersichtliche Angebotsspektrum auf Reptilien und
Amphibien zu beschränken, werden auch Säugetiere, Krebs-, Weich- und Gliedertiere
angeboten – wie z. B. nachtaktive Weißbauchigel. Die nach Ruhe suchenden
Kleinsäuger wurden meist ohne Rückzugsmöglichkeiten angeboten und somit immer
wieder aus dem Schlaf gerissen, wenn Interessenten sie begutachten wollten.
Nach der Veranstaltung muss überprüft werden, ob und in welcher Weise
Tiersschutzstandards eingehalten wurden.
Im Auftrag
Dr. Rainer Metz
1. Vorsitzende Doris Regler; 2. Vorsitzender: Klaus Vahldieck; 3. Vorsitzender Stefan Hauck; Geschäftsführerin Monika Deutsch-Bunke
Bankverbindungen: Sparkasse Vorderpfalz BLZ 545 500 10, Kto. 17020;
VR Bank e. G. Ludwigshafen BLZ 67090000 Kto. 2011980.