MOGUAI - The X-Man

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MOGUAI - The X-Man
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MOGUAI - The X-Man
Contributed by Nicole Ankelmann
Tuesday, 23 September 2008
Last Updated Tuesday, 23 September 2008
Was Fox Mulder und Dana Scully für die X-Files, James Brolin und Jonathan Frakes für X-Factor, Hugh Jackman und
Halle Berry für X-Men und Rainer Calmund und Ottfried Fischer für Hosengröße XXXL sind, das ist André Tegeler
also known as Moguai für das große X im Namen seines Labels PUNX.
Seit 2000 unterhält der Mann aus dem nordrhein-westfälischen Recklinghausen sein eigenes Imprint und hat hiermit
schon so einige Hits aus eigener Produktion gelandet. Allein „U Know Y“ schaffe 2002 nicht nur den Sprung an die Spitze
sämtlicher Dancecharts, sondern wurde 2005 auch noch von Sugababes-Produzent Brian Higgins für deren Hit „In The
Middle“ adaptiert. Es folgten clubaffine Tracks wie „get:on“ oder „Freaks“, und schon bald stand Moguai für se
eigenen Sound, den PUNX-Style, der schnell zur Marke mutierte. Â Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen.
Moguai hat bis heute so ziemlich alle deutschen Großevents aber auch Clubs mit seinem Sound vom Ruhrpott aus
infiltriert – als DJ, Produzent, Veranstalter seiner eigenen Partyreihe Moguai & Friends oder als Host der clubaffinen
Radioshow „1Live Rocker“ und mit seinen DJ-Mixes als Resident für MDR Sputnik. Er hat mehrfach als DJ Australien
und weitere Länder bereist und ist nach dem Sugababes-Erfolg und der weiteren Pop-Übernahme eines Moguai-Samples
seitens Girls Aloud, deren Single „Something Kinda Ooh“ auf Auszüge aus „get:on“ zurückgreift, sich in Großb
rund 150.000 Mal als Single und 600.000 Mal als Album verkaufte, auch dort kein Unbekannter mehr. Weiter machten
Remixes für Fischerspooner, X-Press2 oder Planet Funk seinen Namen über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt,
und doch ist Moguais größte Fanbase in seiner Heimat angesiedelt - der allgemeinen Meinung, der Prophet im eigenen
Land zähle nur wenig, zum Trotz. Eine bewusste Entscheidung seinerseits, wie er mir beim Interview Anfang April in
seinem Recklinghäuser Studio erklärt. Doch dazu später mehr. Anlass unseres Treffens ist die Veröffentlichung der
ersten, ganz eigenen Moguai-Compilation. Â miXmaster Nicht, dass wir uns falsch verstehen, schon in der
Vergangenheit gab es immer wieder von Herrn Tegeler gemixte Tracksammlungen, wie z.B. für World League, Ministry
Of Sound oder Sea Of Love, doch ist „I AM X“ die erste Compilation, für die sich der eingefleischte Ruhrgebietler von
Anfang bis Ende allein verantwortlich zeichnet und mit der er ausschließlich sich und sein Label repräsentiert sehen
möchte. Auf zwei CDs gibt es auf der als Kick-Off zu einer regelmäßig erscheinenden Serie am 2. Mai auf dem Markt
kommenden Compilation unter anderem Tracks von Robert M., Shlomi Aber & Itamar Sagi, Son Of Raw, Joe T. Vannelli,
Martin Eyerer & Oliver Klein, Alex Gopher, Plump DJs, Underworld, Alexander Marcus oder auch Patrick Lindsey zu
hören. Einige dieser Tracks sind noch so frisch, dass sie auf diesem Weg erstmalig unser Gehör erreichen. Zum einen
exklusiv auf die Ohren gibt es eine Kooperation von Moguai mit Ramon Zenker namens „Diamond Black“, den MoguaiRemix der Meat-Katie-Single „Cracks“, sowie die anstehende Moguai-Auskopplung „Sittin’ On Chrome“. Aber a
derzeit aktuell in den Clubcharts anzutreffende Moguai-Nummer „Kick Out The Jams“ findet selbstverständlich hier ihren
Platz.  „Ich war auch bei den Compilations zuvor, die ich für andere erstellt habe, in Sachen Trackauswahl und Mixing
nie eingeschränkt, aber es war halt immer für eine Veranstaltung oder auch ein Magazin wie einst Raveline [‚Most
Wanted’ / 1997 – Anm. d. Red.]. Diesmal jedoch ist es eine Sache, bei der es nur um mich geht, eine reine ArtistCompilation. Und es ist nicht ganz richtig, dass dies die erste Artist-Mixcompilation meinerseits ist, denn die gab es
bereits vor 12 Jahren unter dem Titel ‚Club Tribune’“, klärt André mich Unwissende auf. Asche über mein Haupt
recherchiert. Allerdings gab es davon dann auch nicht so wirklich viele Exemplare, und wie er weiter erklärt, wussten dies
nicht einmal mehr seine Kollegen in den eigenen Reihen, sprich seinem Office. „Natürlich mache ich mir im Vorfeld
einer solchen Compilation weit mehr und ganz andere Gedanken, weil sie mit mir viel mehr in Verbindung gebracht wird
und sehr, sehr persönlich ist. Gerade in Sachen Trackauswahl war es daher für mich noch viel schwieriger, auf den
Punkt zu kommen und zu entscheiden, was das widerspiegelt, wofür ich stehe und was ich spiele. Bei einer Mix-CD
hast du nur ein bestimmtes Zeitfenster, in dem du dich erklären musst. Es muss aktuell sein, funktionieren, hörbar sein,
Spaß machen und auch noch druckvoll sein. Das alles zu kombinieren, ist wahrlich nicht einfach. Das erklärt dann wohl
auch die Anfrage zur Freigabe von 120 Titeln, die ich klassifiziert habe in Keytracks und Brückentracks, die wichtig
sind, um die Geschichte rund zu erzählen. Bei der finalen Auswahl sind allerdings dann doch fast nur noch Keytracks zu
hören.“ Und das, obwohl es durchaus nicht immer einfach war, seinen Wünschen gerecht Titel frei zu bekommen. Zwei
Acts bzw. Tracks, die Moguai besonders am Herzen lagen, haben es somit leider nicht auf „I AM X“ geschafft. „Ich hä
gerne die B-52’s dabei gehabt, weil ich zu ihnen schon früher während meiner Mod-Zeit gefeiert habe. Ich hatte da
einen super Mix, der extrem gut gepasst hätte, den habe ich aber leider nicht bekommen. Und Mark Ronson und Amy
Winehouse mit ‚Valerie’ im Andy Cato Remix, das war leider auch nichts.“ Aktualität auf einer Mix-Compilation ist sic
wichtig, doch steht Zeitlosigkeit zwecks Langlebigkeit der Scheibe ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste jedes
mixenden DJs. „Klar, ich möchte mir nicht in einem Jahr an den Kopf fassen und mich wundern, dass ich das mal gut
fand. Somit muss das Ganze sehr zeitlos sein. Aktualität ist zwar auch wichtig, allerdings darf man dabei nicht
verkrampfen. Manche machen eine super aktuelle Compilation, aber die nimmt dich irgendwie nicht mit. Bei mir sind jetzt
einige Tracks dabei, die bereits seit drei Monaten veröffentlicht sind, aber auch einige, die erst in drei Monaten
erscheinen.“ Der Blick in die musikalische Glaskugel kann hier also helfen, dieses übernatürliche Hellsehertalent ist
aber leider nicht jedem gegeben. Und so verlässt sich auch Moguai dabei lieber auf Fakten: „Ich habe im Vorfeld
überprüft, ob dieser oder jener Titel bereits schon mal gekoppelt worden ist, um am Ende nicht einfach eine Best-OfCompilation zu präsentieren, deren Stücke schon überall verwendet wurden. Und so ist es eine schöne, runde, gut
erzählte Sache geworden, bei der man beide CDs gut im Auto und Zuhause hören kann. Die erste läuft gut durch,
während es auf der zweiten dann etwas druckvoller wird.“  stilmiXer Haben wir das geklärt, kommen wir zur Wahl des
Titels für diese Compilation. „I AM X“ ist dem einen oder anderen sicherlich nicht ganz unbekannt, unterhält ex-Sneake
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Pimps-Frontman Chris Corner doch ein Projekt gleichen Namens. Hier könnte es doch vielleicht durchaus zu
Verwirrungen oder gar Rechtsstreitigkeiten kommen, oder nicht? „Das habe ich erst im Nachhinein erfahren. Es geht in
meinem Fall ja weniger um das X allein, sondern eher um PUNX. Deswegen sollte das Ganze auch erst ‚I AM PUNX’
heißen. Aber das X sieht dann schon schicker aus, und das Starke bei PUNX war einfach das X. Als ich damals damit
angefangen habe, war ich wohl der erste, der das so gemacht hat. Später kamen unheimlich viele Leute dazu, die dann
Punks oder Punkz oder was auch immer gemacht haben. Der eine lebts vor, die anderen machen es nach. Ich hatte
aber schon sehr früh eine eingetragene Wort- und Bildmarke dafür. Aufgrund dessen mussten sich sogar MTV
England und das Format ‚Punk’ed’ mit mir auseinander setzen und mir einen Teil der Rechte abkaufen. Es ist übrig
auch gar nicht sicher, dass die nächste Ausgabe den gleichen Titel tragen wird. Es könnte dann durchaus auch ‚U ARE
X’ sein oder ähnliches. Mir ist halt wichtig, dass das Ganze so verstanden wird, dass sich der Name auf das Label
bezieht. ‚I AM X’ heißt soviel wie, dass ich für meinen Sound, bzw. den PUNX-Sound stehe; Musik, die druckvoll ist un
gut nach vorne geht, Spaß macht, aber nicht cheesy ist.“ Dies vermittelt die Compilation durchaus, doch wäre da nicht
gleich auch ein Studioalbum ein feines Aushängeschild gewesen, auf das viele Fans womöglich schon längere Zeit
warten. Ist die Compilation als Visitenkarte eines DJs das dankbarere und sinnvollere Produkt? „Ja, auch ich warte
bereits länger auf dieses Studioalbum und hatte im Grunde sogar bereits eins fertig, das ich dann aber doch wieder
verworfen habe. Ich verzichte wohl besser auf Aussagen wie die, dass ich daran sitze, das glaubt mir doch keiner mehr“,
erklärt André lachend. „Aber ich arbeite verstärkt daran, was ich eine Weile vernachlässigt habe. Mehr möchte ich daz
aber im Grunde auch gar nicht sagen.“ Wegen der Sicherheit, nehme ich an. „Ich finde Studioalbum und Compilation
gleichermaßen wichtig, schließlich sehe ich mich nicht nur als DJ, sondern auch als Produzenten für meine eigenen
Sachen und die anderer. Wenn du aber als DJ unterwegs bist, ist es die logische Konsequenz, deine Fanbase mit einer
Mix-Compilationreihe zu bedienen und damit deine Arbeit zu unterstreichen. Man wird ja doch schon mal aufgrund der
Sendung bei 1Live, MDR oder im Club gefragt, wo man diesen meinen Sound denn wohl für daheim bekommen kann.“
Und da ist er also. Ganz in der Tradition früherer Mixtapes eben. Und schon mit denen machte Moguai eines klar:
Offen sein für jede Art von Sound hat oberste Priorität. Bis heute. „Ich war immer für alle Stile offen, was am Anfang
ein Problem für mich war. In Deutschland herrschte lange dieses Schubladendenken: Du bist House- oder du bist
Techno-DJ. Und dann kam plötzlich einer daher, der spielt so einen Querschnitt aus allem.“ Also dass, was heute eine
Vielzahl der Turntablisten tut. „Ich bin froh, dass ich mir da treu geblieben bin. Klar habe ich zwischendurch auch mal
meine Zweifel gehabt und mich gefragt, ob ich mich mehr auf die eine oder andere Richtung spezialisieren sollte. Doch
ich wollte mich selbst nicht so beschränken, und das ist eben das, was mir heute zu Gute kommt. Jetzt verstehen die
Leute, was ich mache. Man erkennt bei all meinen Produktionen, ob einer ‚Robotsoul’, der ‚Ataque’ oder der näc
‚Sittin’ On Chrome’, immer meine Handschrift, aber es ist eben auch immer eine Weiterentwicklung. Wo sind sie denn
heute, die großen Nummern, die bleiben doch aus?! Es gibt kaum noch große Clubhits, obwohl es immer mehr Musik gibt.
Und das ist das Problem, dieses Überangebot. Wenn es das Internet nicht gäbe und sich das alles auf einen Laden
beschränken würde, bräuchtest du schon einen richtigen Supermarkt. Ich werde jeden Monat mit so vielen Sachen
überflutet, dass ich da selten noch nachkomme, mir das alles anzuhören. Mittlerweile stellt sich doch jeder Zweite
einen G5 hin und produziert ein bisschen Techno. Viel Konstruktion, wenig Komposition. Und so sollte es doch nicht
sein.“  eXchanger Um die Compilation entsprechend unters Volk zu bringen, ist ein starker Partner auf Labelseite nicht
unwichtig, dessen ist sich Moguai durchaus bewusst. Und eben dies war einer der Gründe dafür, dass man mit PUNX
ein wenig früher in diesem Jahr von Superstar Recordings in Darmstadt nach Hamburg zu Kontor Records gewechselt
hat. „Das Compilationgeschäft beherrschen sie einfach, ob es nun Moonbootica ist oder Lexy & K-Paul sind… Auch sie
machen ihre eigenen Sachen unter ihrem eigenen Brand genau dort. In erster Linie ist ‚I Am X’ eine PUNX-Compilation,
und die Leute von Kontor unterstützen mich dabei, das Ding richtig an den Start zu bringen. Und genau das ist der
Grund, warum wir uns zu diesem Schritt entschieden haben. Außerdem mag ich das Team um Jens Thele einfach.“ An
dieser Stelle erinnern wir uns an einen anderen Act, der diesen Schritt in umgekehrter Weise vollzog und sich davon eine
bessere Vertretung im Ausland erhoffte. „Der Erfolg im Ausland hat erst mal nichts mit der Plattenfirma zu tun, sondern
damit, was du für einen Sound spielst. Und wenn dein Sound international genug ist, kommt dieser Erfolg von ganz
alleine.“ Kann man Andrés Sound auch durchaus als absolut international bezeichnen und hat er auch so manchen Gig in
fernen Ländern vorzuweisen, so ist doch Deutschland für ihn the place to be und der Ort, an dem er als Moguai einfach
passiert. „Du kannst es einfach nicht erzwingen, man kann es höchstens forcieren. Das tun wir hier natürlich auch.
Aber ich könnte durchaus viel mehr im Ausland spielen. Ich spiele aber nun mal sehr gerne in Deutschland und bin froh,
am Tag danach wieder nach Hause zu kommen, da ich so viel mehr im Studio geschafft bekomme. Andere spielen sehr
häufig im Ausland, aber man muss dann auch mal sehen, unter welchen Bedingungen. Damit meine ich natürlich nicht
Leute wie Paul van Dyk. Aber es gibt DJs, die spielen dann für ein paar Euro, nur um sich dieses oder jenes Land in
den Kalender schreiben zu können. Ich muss Sinn dahinter sehen. Ich könnte überall auf der Welt spielen, aber for
what? Du fliegst von Johannesburg nach Rio und von dort nach Bangkok. Wenn das mit Sinn ist, finde ich das super,
aber einfach so wahllos durch die Gegend zu fliegen, das ist nichts für mich.“ Und so konzentriert sich Moguai gerne auf
die heimischen Gefilde, ist aber in diesem Jahr überraschender Weise und ausgerechnet bei der Mayday im
benachbarten Dortmund nicht vertreten. „Ich habe dort sieben Jahre in Folge gespielt, und so haben wir uns in
beidseitigem Einvernehmen darauf geeinigt, in diesem Jahr einmal zu pausieren.“ Dafür steht nach längerer Abstinenz
2008 mal wieder die Nature One auf dem Tourschedule Moguais. „Darauf freue ich mich schon sehr, die Nature One
finde ich super. Mayday spiele ich dann sicherlich wieder im nächsten Jahr.“ Trotzdem wird Dortmund bei dem
eingefleischten Schalker natürlich nicht gänzlich vom Jahresplan gestrichen, und so lässt man sich seitens des Moguai
Office die Loveparade hinter feindlichen Linien nahe des gelb-schwarzen Stadions natürlich nicht entgehen. Moguai
war einer der ersten, der die Macher der Loveparade um Rainer Schaller bei dem Schritt ins Ruhrgebiet unumwunden
unterstützte und am Ende in seiner Einschätzung auch nicht enttäuscht wurde. „Man muss sich manchmal eben auch
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was trauen, nicht nur musikalisch. Ich wusste ja auch nicht, was dann wirklich passiert. An dem Tag selbst war es ja erst
mal noch recht leer in Essen, da habe ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht. Aber am Ende war ja dann alles mehr
als gut. Und dazu dann noch die kurze Vorbereitungszeit im vergangenen Jahr…“ Und so steht André der Loveparade
2008 äußerst positiv gegenüber. „Das Fragezeichen vom letzten Jahr ist ja mittlerweile ein Ausrufezeichen geworden.
Ich möchte jetzt keine Zahlen nennen, aber das wird schon knallen. Dortmund fühlt sich erst mal gut an, über die
anderen Städte habe ich mir noch keine weiteren Gedanken gemacht. Wir dürfen gespannt sein.“  eXtraordinary
Neben der musikalischen Begleitung des 1Live-Wagens kommt man nach dem außergewöhnlichen Erfolg - trotz
massiver Konkurrenz - der letztjährigen Party zur Essener Parade im Delta Musik Park unter der 1Live-Rocker-Flagge
natürlich auch in diesem Jahr nicht um ein großangelegtes Event umher. In Sachen Line-Up wird leider noch nichts
verraten, doch hat man sich für das Event am 19. Juli das gesamte Gelände der ehemaligen Thierbrauerei inklusive
zuHOUSE.Club und Sixx.PM gesichert. Und dass man seitens Moguai und Co. weiß, die Feste zu feiern, wie sie nur
bedingt fallen, stets aber gut durchgeplant sind, hat man mehrfach bewiesen. Seit dem Start der eigenen Eventreihe
Moguai & Friends, die Acts wie Paul van Dyk, Michael Burian, DJ Hell oder erst einen Tag nach diesem Interview das
2Raum DJ Team nach NRW holte, kann man sich über mehr und mehr Zulauf in ausverkauften Off-Locations freuen.
„Wir kommen aus dem Ruhrgebiet, und wenn wir das hier nicht hin kriegen, sollten wir uns überlegen, ob wir in dem
Geschäft nicht falsch sind“, relativiert er den durchschlagenden Erfolg seiner Eventreihe ein wenig. „Uns ist es wichtig,
einen Act für unsere Partys zu gewinnen, der ein gutes Standing hat und hier selten spielt, oder jemanden, der
upcoming und bisher eher unbekannt ist.“ Trotz der Bestätigung seitens der Clubgänger der Region ist die Idee, das
Konzept auch in andere Bundesländer zu übertragen, bisher nicht weiter verfolgt worden. Egal, wie viele Anfragen
auch eingingen, Moguai & Friends soll einfach eine Ruhrgebiet-exklusive Veranstaltung bleiben. „Es war die Grundidee,
den Leuten hier in der Region etwas zu geben, da die Clublandschaft ja nicht die allerbeste ist.“ Und auch der Gedanke
von der Eröffnung eines eigenen Ladens, der durchaus kurzzeitig mal vorbeischwebte, hat sich inzwischen aufgrund
dessen, dass der Tag nur 24 Stunden und die Woche nur sieben Tage hat, wieder verflüchtigt. „Ich sehe mich in erster
Linie als Produzent und DJ, und das möchte ich auch verstärkt weiter machen. Aber einen Club zu machen, wäre dann
doch nicht so mein Ding.“ Ich erinnere mich noch gut, dass wir im letzten Interview Ende 2002 über Moguais Liebe zur
Ruhrarea und den ausbleibenden Wunsch, es anderen gleichzutun und den Sektor zugunsten Berlins oder einer
anderen Großstadt zu verlassen, gesprochen hatten. Wie sich jetzt herausstellt, stimmt dies nur bedingt. Amsterdam
sollte es einst sein. Doch hier war es nicht die Musik, die Moguai dazu antrieb, sondern die Landessprache. Er wollte
seine hier an der Uni erlernten Holländischkenntnisse an der Hochschule in Amsterdam verfeinern. Am Ende war es
dann die Musik und der hier einsetzende Erfolg, der ihn im Pott hielt und auch bis heute hält. Auch wenn er diesen Weg
damals nur wählte, um sich so sein Jura-Studium zu finanzieren, das er nach der Metzgerlehre – um auf Wunsch seiner
Erzeuger den elterlichen Betrieb zu übernehmen (woraus ja nun nichts wurde) – und dem abgebrochenen Studium der
Wirtschaftswissenschaften startete. Dass die Entscheidung einige Semester später vollständig zugunsten der Musik und
gegen Jura fiel, ist hier wohl überflüssig zu erwähnen. Und so lernen wir doch noch einiges Persönliches über
André Tegeler an diesem Tag, das noch nicht einmal ich wusste. Und um dem noch einen drauf zu setzen, beenden wir
dieses Gespräch mit einem kurzen Frage-Antwort-Spiel, das einen weiteren, wenn auch nur ganz kurzen Blick auf den
Menschen hinter dem Pseudonym Moguai gewährt.   eXtrem kurz nachgefragt  Was hörst du zum Einschlafen?
Ich kann eigentlich immer und überall schlafen. Ansonsten würde ich a) ganz anders aussehen, b) mich anders
fühlen und c) wahrscheinlich längst was ganz anderes machen.  Welchen DJ würdest du gerne für deine
Hochzeitsfeier buchen? Fatboy Slim  Tanzt du selbst im Club? Ja, das letzte Mal ist allerdings schon lange her.  Mit
welcher Schlagzeile würdest du gerne mal auf dem Titel der BILD-Zeitung stehen? Moguai holt den Skateboard World
Cup im Streetstyle  Kannst du Witze erzählen? Schon, ich vergesse die nur immer.  Analog oder digital? Beides. Â
Hosen oder Ärzte? Die Toten Hosen.  Strand oder Schnee? Strand.  „Heroes“ oder „24“? Eine schrecklich
Familie. Â Helge oder Hape? Helge. Â Kind oder Karriere? Beides. Â Schmidt oder Pocher? Definitiv Schmidt.
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