New York als Sinnbild für Globalisierung im 19. Jahrhundert
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New York als Sinnbild für Globalisierung im 19. Jahrhundert
1 Universität Salzburg – Institut für Geschichte WS 03/04 SE – Geschichte der Globalisierung Lehrveranstaltungsleiter: Ao. Univ.- Prof. Dr. Reinhold Wagnleitner LV-Nummer: 312 117 New York als Sinnbild für Globalisierung im 19. Jahrhundert Eingereicht von: Vogel Heidelinde Matr.Nr:: 0020998 2 New York als Sinnbild für Globalisierung im 19. Jahrhundert Seite Inhaltsverzeichnis 1 1.0 Vorwort 2 2.0 Ethnische Gruppen und deren Gründe für die Auswanderung 3 2.1 Deutschland 4 2.2 Irland 5 2.3 Italien 6 2.4 China 7 2.5 Afroamerikaner 8 2.6 andere Nationalitäten 9 3.0 Leben in New York 11 4.0 Draft Riots 1863 18 5.0 Mischehen 21 6.0 Religion und Bildung 22 6.1 Katholiken 22 6.2 Juden 23 6.3 Protestanten 24 6.4 Bildung 25 7.0 Resümee 27 8.0 Literaturverzeichnis 28 9.0 Bildernachweis 28 3 1.0 Einleitung Die Entscheidung über welches Thema ich im Zuge dieses Seminars schreiben möchte, welches sich mit Globalisierung beschäftigt war relativ leicht, die Wahl fiel auf New York im 19. Jahrhundert. Für mich stellt genau diese Stadt den Prototyp einer globalisierten Welt dar, es ist nur selten der Fall dass man innerhalb von fünf Minuten von einer Kultur in eine komplett andere gelangt wie es für mich in New York der Fall war, ich ging an einer Straße entlang umringt von chinesischen Schriftzeichen, als ich in eine andere Straße einbog, befand ich mich nicht mehr in Chinatown sondern bereits in Little Italy. Und dass soll nur ein Beispiel sein. Die Frage die sich mir bei dieser Begebenheit aufdrängt ist dass Warum, was waren die Beweggründe für tausende Europäer im 19. Jahrhundert ihre Heimat hinter sich zu lassen und sich in die Fremde zu begeben um dort ihr Glück zu versuchen. Mit meiner Arbeit möchte ich versuchen einen kleinen Beitrag zur Beantwortung dieser und noch viel mehr Fragen zu leisten. Die wichtigsten Themen für mich im Bezug auf dieses Thema sind, wer waren die Auswanderer und woher kamen sie, was waren ihre Beweggründe. War ihre Auswanderung von ihrer Konfession abhängig. Ein weiteres Thema das mich interessiert ist die Situation in New York während des Bürgerkrieges, in dieser Phase wurde die Stadt von den Draft Riots heimgesucht. Als eines der letzten Themen möchte ich die Problematik der Mischehen behandeln. Ich hoffe dass ich mit dieser Arbeit ein wenig Licht in die dunkle Vergangenheit der heutigen Metropole bringen kann und dass ich sowohl für meinen Leser als auch für mich einige Fragen beantworten kann. 4 2.0 Ethnische Gruppen und deren Gründe für die Auswanderung Die Migration der Europäer nach Amerika begann zum größten Teil nach den Napoleonischen Kriegen. Vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg stammten die Immigranten aus: ¾ Irland ¾ England ¾ Schottland ¾ Wales ¾ Deutschland ¾ Frankreich ¾ Skandinavien ¾ Niederlande ¾ Juden (vor allem aus Polen und Deutschland) ¾ Italien (in großen Strömen erst ab 1880) Zwischen 1815 und 1865 kamen ca. 5 Millionen Europäer nach Amerika, die große Mehrheit der Immigranten waren jedoch Deutsche und Iren. Die Auswanderer hofften durch diesen Schritt eine Verbesserung ihres Status zu erlangen, viele gingen auch ins Exil (z.B. Juden), oder auch die Abenteurer (Goldrausch - Californien).1 Die frühen Emigranten aus den 1820er Jahren waren Pioniere, sie hatten keine Garantie auf Erfolg. Anders war es bereits in den 40er Jahren, zu diesen Zeiten konnten z.T. die bereits vorhandenen „Communities“ genützt werden. In den 50er Jahren gab es bereits Organisationen für Immigrantenhilfe, diese Organisation verschaffte den Auswanderern oftmals schon Arbeitsverträge vor ihrer Ankunft. Ab 1825, nach der Fertigstellung des Erie Kanals, bemerkten die Europäer die Not an Arbeitskräften die bei öffentlichen Bauten herrschte, so entwickelten sich verschiedene Agenturen die ihre Mitarbeiter nach Europa aussendeten um Arbeitskräfte zu „rekrutieren“. Manche Staaten gründeten eigene Immigranten Kommmissionen z.B. Wisconsin, Minnesota oder Nebraska.2 Viele Emigranten schreiben Briefe in die Heimat in denen sie über ihr neu gewonnenes Glück berichteten, diese Nachrichten fanden großes Gehör bei der Bevölkerung in der „Alten Welt“. Ebenfalls zu dieser Zeit fing in Europa die Industrialisierung an sich auszubreiten, die ersten 1 2 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 1 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 1 5 Fabriken wurden gegründet, Entstehung des Proletariats und Landflucht waren die späteren Folgen dieser Entwicklung. Ausgehend von Großbritannien strahlten die Auswirkungen der Industriellen Revolution auch auf den Kontinent auf. Zu Begin der großen Auswanderungsströme betrachteten die europäischen Regierungen diese Entwicklung mit Argwohn und man schuf Gesetze die die Auswanderung eindämmen sollten. Ab den 1870er Jahren wurde die Emigration gefördert, man hoffte dass die Menschen in die eigenen Kolonien in Amerika gingen oder im Besten Fall sogar neue Kolonien geschaffen wurden. Auch politische Flüchtlinge standen vor allem nach den gescheiterten Revolutionen von 1848 an der Tagesordnung. Vor allem die Deutschen Flüchtlinge stammten zum Teil aus der so genannten „Upper class“. Das effektivste Mittel um neue Immigranten zu bekommen war der Brief von Verwandten und Bekannten nach Hause. Die Löhne in den USA waren hoch, in jeder Branche, für junge Frauen war der Beruf als Hausmädchen besonders attraktiv. Für Männer waren die attraktivsten Berufe Maurer oder Zimmermann, einige wurden auch Bauern, hier konnten sie um das gleiche Geld wie zu Hause ein Land kaufen dass um ein vielfaches größer war. 2.1 Deutschland: An der Wende von den 1830er zu den 1840er Jahren stürzte in Deutschland der Textilsektor in eine Krise, aufgrund dessen wanderten viele Deutsche Familien nach Amerika aus. Auch die Landwirtschaft stand am Rande einer Krise uns so versuchten diese Familien entweder in den Städten Fuß zu fassen oder sammelten ihr gesamtes Geld zusammen um sich die Überfahrt zu finanzieren in der Hoffnung dort ein besseres Leben zu haben. Die kleinen Landwirtschaften in Bayern, Württemberg, Baden und ihm Rheinland wurden unprofitabel. Vor 1845 liehen sich viele Landwirte Geld um Erneuerungen durchzuführen an ihren Höfen, die Zeiten wurden aber schlechter und es kamen immer öfter Ernteausfälle, um ihre Schulden zu begleichen waren viele der Landwirte darauf angewiesen ihr Land um Schleuderpreisen zu verkaufen. Sie waren danach mittellos und für viele war der einzige Weg die Emigration.3 3 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 4 6 2.2 Irland Die Situation die in Irland im 19. Jahrhundert herrschte war unvergleichbar zu irgendeinem anderen europäischen Land. Seit Cromwell dominierten ausländische Landlords den Großteil der irischen Bauernschaft, diese wurden fast ausschließlich zu Pachtzahlenden Arbeitern. Getreide und Rind erlangte am Markt steigende Preise, so wurde die Kartoffel zum essentiellen Nahrungsmittel der Bevölkerung. Cottiers und landlose Bauern bildeten die breite Maße, als die Bevölkerung immer mehr zunahm degenerierte sich die Landwirtschaft. An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert emigrierten die Iren nach England und Schottland um dort als Saisonarbeiter zu dienen. Viele von ihnen ließen sich generell in den größeren Städten nieder um dort als Industriearbeiter zu leben. Mit der Einführung der Dampfkraft im Verkehrswesen stieg die Anzahl dieser an. Um 1841 lebten 419.256 Iren in England und Schottland. Durch das Irish Poor Law4 vom Jahre 1838 geben viele Bauern ihre Höfe auf. Nach einem Preissturz aufgrund der napoleonischen Kriege wird es für die Landlords uneffektiv ihre Pächter zu behalten. Dieses Gesetz wurde vom englischen Parlament beschlossen. Bis 1835 waren der Großteil der Irischen Immigranten Nordiren, sie waren meist Handwerker aus Ulster oder Dienstmädchen, erst später folgten die Ärmsten aus Süd- und Westirland. 1846 wurde das Corn law aufgehoben, somit fiel endlich die Vorherrschaft des englischen Marktes. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde Irland von einem Desaster heimgesucht, der Kartoffel Fäule. „The potato rot, which first appeared in 1845, resulted in fire gruesome years of misery and starvation in the Emerald Isle. Famine, which favors no man, affected all classes of the population. Peasants, unable to pay their rent, were ruthlessly driven from their holdings to the poorhouses which they filled beyond capacity. Thousands, driven by poverty and despair, flocked to the seaports.”5 Die Landlords waren meist sehr froh über diese Entwicklung. In Folge dieser Geschehnisse bestiegen eine große Menge an hoffnungslosen die Emigrantenschiffe und verließen ihr Mutterland mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Aufenthaltsort der Iren wurde in New York Five Points. Allerdings waren die Iren negativ mit der Presse verbunden und somit nicht gerne gesehen von den Einheimischen, die tägliche Presse war voll mit Meldungen von Verbrechen und die häufigsten Täter waren die Iren.6 4 Man legte sehr hohe Steuern für die Landlords fest, so dass diese die Auswanderung ihrer Pächter förderten. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 6 6 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 136 5 7 „While aid to persons unable to pay their way across the ocean affected but a small proportion of the total „assisted“ emigration of one sort or another took place throughout the century. One type of aid was that furnished by the landlords, the private subsidies of the Irish gentry being paralleled by similar payments in northern Germany.”7 Eine dieser privaten Wohltäter war Vere Foster, sie bezahlte die Überfahrt für ca. 50.000 Irische Frauen, auch Charity Institutionen und religiöse Gruppen finanzierten manchen die Überfahrt. Während den harten Jahren von 1841 – 43 verließen auch viele qualifizierte Handwerker Großbritannien. 2.3 Italien Die Italiener die im 19. Jahrhundert nach New York kamen arbeiteten dort meist als kleine Händler, wie Frisörläden, Lebensmittelgeschäften, Süßwarenladen oder Metzgereien. Sie wollten der Armut aus ihrer Heimat entfliehen, der Großteil von ihnen setzte sich zusammen aus Bauern und Hilfsarbeitern. In ihrer Heimat mussten sie dem Adel sehr hohe Steuern zahlen, verdienten jedoch nur wenig. Als in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auch die Nahrungsmittel Versorgung zurückging entschlossen sich viele Italiener zur Auswanderung. Die Migrationsbewegung der Italiener begann 1872, die Massenauswanderung fand jedoch zwischen 1884 und 1920 statt, in dieser Zeit verließen mehr als sieben Millionen Italiener ihre Heimat. Der Großteil der Emigranten stammt aus Süditalien.8 „Italian arrivals increased by chain migration, which is a process whereby immigrants arriving in America acted as personal labor agents and told their family and friends when and where jobs were available.”9 IN THE HOME OF AN ITALIAN RAG-PICKER, JERSEY STREET10. 7 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 7 vgl. Scivolette, Christine: http://www.marist.edu/summerscholars/97/italian.htm 02.01.2004 9 Scivolette, Christine: http://www.marist.edu/summerscholars/97/italian.htm 02.01.2004 10 Riis, Jacob A.: http://www.bartleby.com/208/5.html 02.01.2004 8 8 Die erste aufgezeichnete Präsenz von Italienern in New York fand man 1888, in diesem Jahr sollen sich die ersten vier Familien aus Cosenza in Süditalien dort angesiedelt haben. Eine wichtige Rolle im leben von Italienern spielte auch die katholische Kirche, trotzdem hatte sie bis 1910 keine eigene Kirche in der Zeit davor konnten sie die irische Kirche von Saint Peter benützen. 2.4 China Bereits zur Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die ersten chinesischen Segler und Händler vereinzelt nach Amerika. Erst hundert Jahre später begannen die Chinesen in bedeutender Menge nach Amerika zu siedeln. Viele kamen wegen dem Goldrausch und der offen Arbeitsplätze wegen des Baus der Central Pacific Railroad nach Amerika, sie wollten für eine Saison dort arbeiten um viel Geld zu verdienen und dann nach Hause zurückzukehren um dort eine Familie zu gründen. Als im Westen die Gewalt und die Diskriminierung immer stärker zunahmen fingen die Chinesen an Richtung Osten in die großen Städte zu wandern, dort war die Hoffnung auf Arbeit wesentlich besser und sie konnten sich in die Gesellschaft, die ohnehin aus Immigranten bestand besser eingliedern. Ab 1880 siedelten sich die Chinesen in Five Points an, es lebten bis zu 1.100 Chinesen dort.11 „From the start, Chinese immigrants tended to clump together as a result of both racial discrimination, which dictated safety in numbers, and self – segregation. […] Chinatown was largely self – supporting, with an internal structure of governing associations and business which supplied jobs, economic aid, social service, and protection. […] Chinatown continued to grow through the end of the nineteenth century, providing contacts and living arrangements – usually 5 – 15 people in a two room apartment subdivided into segments – for the recent immigrants who continued to trickle in despite the enactment of the Chinese Exclusion Act of 1882.”12 Um 1900 war der Frauenanteil im Vergleich zu dem der Männer enorm niedrig was dazu führte dass die Chinesische Gesellschaft in New York auch als “Bachelor´s Society“ bezeichnet wurde. Chinatown in New York City entwickelt sich zu dm Ort mit der größten Konzentration von Chinesen in der westliche n Hemisphäre. 11 12 vgl. Sarah Waxma: http://www.chinatown-online.com/nychinatown/aboutchinatown.shtml, 02.01.2004 Sarah Waxman. http://www.chinatown-online.com/nychinatown/aboutchinatown.shtml 02.01.2004 9 2.5 Afroamerikaner Seit Begin des Krieges gab e seien Flut an Farbigen die nach New York gelangten, sie bekamen die niedrigsten Arbeiten und lebten in den ärmsten Vierteln der Stadt, meistens wollte an diesen Orten sonst niemand wohnen. „The colored citizen whom this year´s census man found in his Ninety-ninth Street „flat“ is a very different individual from the „nigger“ his predecessor counted in the black-and-tan slums of Thompson and Sullivan Streets. There is no more clean and orderly community in New York than the new settlement of colored people that is growing up on the East Side from Yorkville to Harlem.”13 Sauberkeit war nun charakteristisch für die Viertel der Schwarzen. Ihr Ansehen wurde aber kaum besser. “In this respect he is immensely the superior of the lowest of the whites, the Italians and the Polish Jews, below whom he has been classed in the passed in the tenant scale. Nevertheless, he has always had to pay higher rents than even these for the poorest and most stinted rooms.”14 Der Grund für die systematische Ausbeutung der Afroamerikaner war, dass kein Weißer in einem Haus mit Schwarzen wohnen wollte, bzw. in einem Haus leben wollte wo jemals ein Schwarzer wohnte, es gab die Aussage, einmal ein farbiges haus immer ein farbiges Haus. Viele Mieter änderten im laufe der Zeit ihre Meinung über Schwarze Mieter, diese brachten ihnen wesentlich mehr Geld, sie zerstörten weniger, waren größten teils reinlicher und bezahlten höhere Mieten. Für eine kleine 2 Zimmer Wohnung musste ein Schwarzer $10 bezahlen, ein Weißer jedoch nur $7,50 a Monat.15 16 Die Schwarzen waren zu diesen Zeiten besonders stolz auf ihre neu gewonnenen Bürgerrechte, tendierten eher zum Guten als zum Bösen, sie bauten eigene Kirchen und kümmerten sich zusehend um mehr Bildung. Ihr Image war trotzdem nicht frei von Vorurteilen, einerseits durch die immer noch anhaltenden Ausschreitungen in den ehemaligen 13 Riis. Jacob: How the other half…S. 114 Riis. Jacob: How the other half…S. 114/115 15 vgl. Riis. Jacob: How the other half…S. 115 16 Riis, Jacob: http://www.bartleby.com/208/13.html 03.01.2004 14 10 Wohnbezirken den „black-and-tan slums“ wo nur mehr ein Teil aus Schwarzen bestand und andererseits durch den Verbreitenden Hang zum Spiel. 2.6 andere Nationalitäten England: Da die Industrielle Revolution ihren Ausgang in England nahm, bemerkte man auch dort als erstes die Auswirkungen, es bildete sich eine neue Klasse heraus das Proletariat. Hinzu kam mit der steigenden Zahl der Fabriken die Landflucht. „The artisans who were thus displaced became the factory proletariat in a marked country – to – city movement. Strange as it may appear, it was not these urban workers who emigrated, but rather the remaining independent craftsmen whose standards were steadly lowerd by factory competition.”17 Viele Leute der Englischen Bevölkerung hatten in dieser Phase den Wunsch ihre Heimat zu verlassen. In den Jahren von 1840 – 41 nutzte vor allem die walisische Bevölkerung die Communities um aus ihrer Heimat in die neue Welt zu reisen, welche vor allem in Ohio und New York waren. Schottland: Als in den 1820er Jahren die Clans dem Untergang nahe waren und immer mehr Iren in das Land kamen um sich als Saisonarbeiter zu verdienen verließen viele Schotten das Land, der Großteil ging jedoch in die Städte. Skandinavien: Die Farmen des Landes wurden zu klein um dass die Bauern überleben hätten können, gleichzeitig wuchs die Bevölkerung zu schnell um sie mit Hilfe der Landwirtschaft zu ernähren. Vor allem die BØndar aus Schweden und Norwegen verließen ihre Heimat um nach Amerika zu gehen. Frankreich: Hier stellte sich die Situation nicht besser dar als im Nachbarland Deutschland, auch in Frankreich gab es mehrere Landwirtschaftliche Krisen. Belgien: 17 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 2 11 In Belgien waren kleine Farmen kennzeichnend für das Land. Die größten Produktionszweige waren auf dem Textilsektor Spinnen und Weben, auf dem Eisensektor die Nagel- und Waffenerzeugung. „For the textile artisans machine competition was a constant worry, while subdivision of the land led to the cultivation of the potato as the staple crop.“18 Niederlande: Durch die Entwicklung der Landwirtschaft in Richtung Rinderzucht erlangte man eine Balance auf dem Landwirtschaftlichen Sektor und somit konnte ein Crash wir in Deutschland oder Frankreich im Landwirtschaftlichen Sektor vermieden werden. 18 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 5 12 3.0 Leben in New York Die Ersten Unterkünfte die den Immigranten zur Verfügung standen waren so genannte „rear houses“. Durch den enormen Zufluss an Menschen stieg die Bevölkerungszahl von ca. 100.000 um 1812 auf über 500.000 35 Jahre später.19 Als die Stadt immer größer und lauter wurde durch Kaufhäuser und diverse Straßen Szene, zogen die Reichen nach auswärts, ihre Häuser übergaben sie Immobilien Maklern. „Within the Memory of men not yet in their prime, Washington had moved from his house on Cherry Hill as too far out to be easily reached. Now the old residents followed his example; but they moved in a different direction and for a different reason. Their comfortable dwellings in the once fashionable streets along the East River front fell into the hands of real-estate agents and boarding-house keepers; and here, says the report to the Legislature of 1857, when the evils engendered had excited just alarm, “in its beginning, the tenant-house became a real blessing to that class of industrious poor whose small earnings limited their expenses, and whose employment in workshops, stores, or about the warehouses and thoroughfares, render a near residence of much importance.””20 Die Matrosen und sonstige Arbeiter suchten nach Unterkünften nahe der Docks, die Mieten in diesen Arbeitervierteln stiegen stetig an. Jeder der es sich halbwegs leisten konnte versuchte eine Unterkunft in den ehemaligen Reichenvierteln zu ergattern. „Unscrupulous owners made room for more by dividing their space into „the smallest proportions capable of containing human life within four walls.“ Beginning in the thirties, immigrant families poured into these reconstructed buildings, the Irish becoming their principal occupants, although in some houses Negroes crowded “from cellar to garret.”” 21 “Still the pressure of the rowds did not abate, and in the old garden where the stolid Dutch burgher grew his tulips or early cabbages a rear house was built, generally of wood, two stories high at first. Presently it was carried up another story, and another. Where two families had lived ten moved in.”22 Aufgrund dieser Machenschaften der z.T. skrupellosen Immobilienmakler entstanden in New York die Vorformen der heutigen Slums. Mit der Zeit und der zunehmenden Einwanderungsströme wurde der Platz zum wohnen immer wenige, es wurden neue Mietshäuser errichtet um Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen. 19 vgl. Riis. Jacob: How the other half…S. 9 Riis. Jacob: How the other half…S. 9 21 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 48 22 Riis. Jacob: How the other half…S. 10 20 13 A FLAT IN THE PAUPER BARRACKS, WEST THIRTY-EIGHTH STREET, WITH ALL ITS FURNITURE.23 In den Gegenden unter der Canal Street wuchs die Zahl der Bewohner zwischen 1820 bis 1850 von 94,5 Personen auf 163,5 Personen pro Morgan Land an, die Blockdichte nahm von 157,5 auf 272,5 in der selben Zeit zu. Im 7. Bezirk, in welchem die Mehrzahl der Iren lebte sowie im 10. Bezirk wo Iren und deutsche gemeinsam lebten stieg die Anzahl der Bewohner von 54,5 im Jahr1820 auf 170,9 pro Morgan im Jahr 1840 an. Um 1843 lebten 7.196 Menschen in Kellergeschoßen, zur Zeit der großen Irischen und Deutschen Einwanderung lebten um die 29.000 Personen in Kellerwohnungen. Nach der großen Bauwelle 1863 lebten nur mehr 18.000 Menschen in Kellerwohnungen. Die Mieten in New York waren für gewöhnlich doppelt so hoch wie die Mieten für Vergleichbare Wohnungen in London. Die Wohnungen, bzw. Zimmer in den Mietshäusern wurden per Woche oder Monat vermietet. Die Höhe der Mieten lag zwischen $3 und $13 per Monat für ein Appartement und zwischen $0,70 und $1,25 per Woche für ein Einzelzimmer. Meistens wurden die Häuser von einer Person gemietet für ein ganzes Jahr, dieser Person vermietete die Zimmer dann an Einzelne Familien weiter, das Ziel solcher Vermietungen war möglichst viel Profit daraus zuschlagen. Wenn an den Häusern Schäden entstanden wäre im Normalfall der Besitzer zur Reparatur verpflichtet gewesen, da aber auch diese oft wechselten wurden die Schäden in den meisten Fällen nicht repariert.24 Um zu vermeiden dass 23 24 Riis, Jacob A.: http://www.bartleby.com/208/21.html#Z44 02.01.2004 vgl. Riis. Jacob: How the other half…S. 15 14 Wohnungen an illiquide Mieter vergeben wurden, gab es ein Schwarzbuch über jene, wenn man zu dieser Gruppe gehörte war es sehr schwierig zu einer neuen Wohnung zu kommen. TENEMENT OF 1863, FOR TWELVE FAMILIES ON EACH FLAT 2 D. dark L. light. H. halls.25 „Blocks were rented of real estate owners, or ´purchased on time, ´or taken in charge at a percentage, and held for under-letting. “With the appearance of the middle man, wholly irresponsible, and utterly reckless and unrestrained, began the era of tenement building which turned out such blocks as Gotham Court, where, in one cholera epidemic that scarcely touched the clean wards, the tenants died at the rate of one hundred and ninety –five to the thousand of population;26 Im Jahr 1848 gab es in New York Massenversammlungen um eine Senkung der Mietskosten zu erreichen. Sowohl Inländische als auch Ausländische Zeitungen waren voll von Protesten gegen die enorm Hohen Mieten. TWO TYPICAL BACKYARD SCENES FROM EARLY TENEMENTS. GARBAGE, LAUNDRY, AND SEWAGE CROWDED THE BACKYARDS OF TENEMENTS © MCNY (D & E)27 25 This “unventilated and fever-breeding structure” the year after it was built was picked out by the Council of Hygiene, then just organized, and presented to the Citizens’ Association of New York as a specimen “multiple domicile” in a desirable street, with the following comment: “Here are twelve living-rooms and twenty-one bedrooms, and only six of the latter have any provision or possibility for the admission of light and air, excepting through the family sitting-and living-room; being utterly dark, close, and unventilated. The living-rooms are but 10 x 12 feet; the bedrooms 6½ x 7 feet.” Aus: Riis, Jacob: http://www.bartleby.com/208/1.html 03.01.2004 26 Riis, Jacob A.: How the other half…S. 11 27 http://www.mapsites.net/gotham/webpages/mikesammolly/ 20.10.2003 15 Unter den fast Menschenunwürdigen Verhältnissen in denen die Immigranten lebten litten auch Gesundheit und Hygiene. Ein Großteil der Menschen hatte kaum Licht in den Behausungen, insbesondere auch kein Wasser. Um die Sauberkeit noch ein wenig aufrecht zu erhalten wurde so genannte „Peoples washing and bathing establishments“ gegründet. Die meisten Menschen badeten sich jedoch im Hudson, East oder Harlem River.28 „There was just one excuse fort he early tenement-house builders, and their successors may plead it with nearly as good right for what it is worth. “Such,” says an official report, “is the lack of houseroom in the city that any kind of tenement can be immediately crowded with lodgers, if there is space offered.” Thousands were living in cellars. There were three hundred underground lodging-houses in the city when Health Department was organized.”29 „One of the chief attractions of Sunday excursions was a swim in the ocean, in Long Island Sound, or in the Hudson above the city, where bathers were free of the polluted waters of lower Manhattan. […] Life in the Slums was a continual struggle with illness and death. The high incidence of disease in New York was directly related to the sanatory conditions of tenement dwellers, of whom a large number were the foreign born or their children. In the crowded immigrant quarters Quarantine was an impossibility, and communicable diseases suddenly erupted into epidemic proportions. The sixth Ward was a center of contagion, typhord breaking out among the Irish and Germans in 1837, typhus in 1842, and cholera in 1849.”30 Tuberkulose, Bronchitis und die Skrofeln waren ebenfalls sehr häufig auftretende Krankheiten. 1857 wurde statistisch festgestellt dass 3 von 5 Krebstoten Immigranten waren, auch bei TBC war der Anteil der Immigranten Sterblichkeit höher, diese Begebenheit kann man fast auf alle Krankheiten übertragen. 1857 machten Kinder unter fünf Jahren 2/3 der gesamten Sterberate aus, die Mehrheit dieser Kinder waren Immigrantenkinder. Während der stärksten Einwanderungsphase von 1847 – 1855 war auch die Verbreitung von Krankheiten wie Typhus und Ruhr am stärksten, von allen Immigranten die ohnehin den größten Teil der Opfer ausmachten waren die Irischen Einwanderer am stärksten betroffen.31 Um 1855 machten die Iren 53,9% und die Deutschen 29,4% der gesamten Ausländer in New York aus. 28 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 50/51 Riis, Jacob A.: How the other half…S. 14 30 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 51- 53 31 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 53 29 16 Im Vergleich zu den Iren waren die Deutschen wesentlich gesünder, was vermutlich auf ihre Lebensumstände und den besseren Wirtschaftlichen Standard zurückzuführen ist. Die Iren führten auch die höchste Rate bei den Geisteskranken, generell war Geisteskrankheit bei Immigranten höher als bei Einheimischen. Die Insassen der Irrenanstalt von Blackwell bestanden zu 75% aus Ausländern, 2/3 davon waren wiederum Iren, die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum von 1849 – 1859.32 „Nevertheless, it id also likely that many natives had better means of taking care of their insane and at the same time were unwilling that kin associated with the foreign – born insane at a public institution.”33 Viele der Insassen waren erst seit relative kurzer Zeit in New York, höchstens ein Jahr, manche wurden auch nur vorübergehend eingesperrt. Vor allem Junge Frauen litten oft an der gesamten Umstellung und mussten in solche Anstalten, die Hauptprobleme der Frauen waren meist das verlassen der Heimat, die Situation in den Slums, die Ignoranz, Mangel an Hygiene und die schlechte medizinische Versorgung. Es gab auch große unterschiede bereit in der Kindheit wenn man die verschiedenen Immigranten Gruppen vergleicht, zum Beispiel waren irische Kinder von Anfang an jedem Wetter ausgesetzt und lebten auch zu Hause in Nässe und Kälte. In Deutschen Wohnungen wurde oft zu viel eingeheizt und zu wenig Frischluft hineingelassen. Besonders gutgläubige Menschen waren leichte Opfer für Scharlatane, diese verkauften Pillen die angeblich gegen alle Krankheiten helfen konnten zu überteuerten Preisen. Manche dieser Pillen wurden auch in deutschen Zeitungen angeboten wie zum Beispiel Dr. Fubarsch´s Vegetabilische Lebenspillen, diese sollten gegen Fieber, Erkältung, Skrofeln, Würmer, Hämorriden und alle weiblichen Leiden helfen.34 Aber es waren nicht alle armen Menschen ganz ohne medizinische Hilfe, es gab europäische Ärzte, unter ihnen viele Spezialisten die die Immigranten gratis behandelten oder zumindest nur einen ganz niederen Preis verlangten. Diese Ärzte arbeiteten meistens mit der Einwanderungshilfe zusammen. „In 1843, for instence, thirteen German physicians agreed to treat the poor gratis upon presentation of a certificate of need from the German society.“35 32 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 54 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 54/55 34 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 55 35 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 56 33 17 Die Immigranten Gesellschaften investierten auch noch auf anderem Gebiet in Migranten, 1866 wurde ein deutsches Krankenhaus errichtet, 1855 ein Jüdisches. Die Iren schafften es nicht solche Institutionen zu errichten.36 „The only organized medical aid among the Irish was through their benevolent and fraternal associations, a form of mutual aid common to all immigrant groups.“37 Zur Mitte des Jahrhunderts war die Hälfte der New Yorker Iren, 3/8 waren Deutsche. „It was an ominous sign that in the year of Lincoln’s election fully 86 per cent of the paupers in New York City were of foreign birth.”38 Auch das Organisierte Verbrechen war zu dieser Zeit bereits in New York beheimatet, dies spielte sich meist in Five Points und Bowery ab. In der Cherry Street und Water Street waren meist Diebe, Mörder und Gangs wie die „Kerryonians“ und die „Dead Rabbits“ unterwegs.39 „Love of Liquor, fostered in Ireland by the hopeless outlook of the irish peasantry, was further encouraged in New York by innumerable bartenders. Nor was hard drinking limited to the children of Erin, for the English and Scotch liked their whiskey too, and the French and Germans, traditionally wine and beer drinkers, included lovers of rum, brandy and schnapps.”40 Der Großteil derer die in den Jahren zwischen 1850 – 1858 inhaftiert wurden, waren Immigranten ohne Familie im Alter zwischen 20 und 40. Häftlinge in New York City 1859: 7 5 23 10 US Amerikaner Iren Deutsche Briten 55 Andere 41 Die Juden waren in krimineller Hinsicht die Harmloseste Gruppe, wen aber ein Jude ein Verbrechen beging wurde in den Zeitungen auch ausdrücklich erwähnt dass er Jude war, was bei anderen Religionen keine Rolle spielte. 36 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 56 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 56 38 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 56 39 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 57 40 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 57 41 erstellt nach Daten aus: Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 58 37 18 Wetten, Lotterie und Prostitution waren an der Tagesordnung, wobei es bei diesen Vergehen keine Daten dazu gibt welche Nationalität was mehr betrieb. Man weiß lediglich dass die Briten in der Prostitution die Führenden waren gefolgt von Deutschen, Schweizern und Franzosen. Das Alter der Prostituierten lag im Regelfall zwischen 15 und 20 Jahren, 75% der Prostituierten waren unter 26.42 „For the boys of the streets, The Golden Rule was an altogether impossible precept, especially when they were “stuck and short” and “had to live”. Girls, pitiable and deserted sometimes the daughters of prostitutes, made a scant living as fruit, nut, and candy peddlers, by petty thievery, or “by more questionable means”.[…] Drifting loose upon society, the harmless, friendless, and lawless youth created serious problems of juvenile delinquency in New York as early as the 1820´s.”43 Diese Kinder kamen oft in Zuchthäuser, viele von ihnen waren angeklagt wegen Ruhestörung, Körperverletzung, Totschlag, Vergewaltigung, Brandstiftung, Fälschung und andere Verbrechen.44 „Young vagabonds, the natural offspring of such „home“ conditions, overran the streets. Juvenile crime increased fearfully year by year. The Children’s Aid Society and kindred philanthropic organizations were yet unborn, but in the city directory was to be found the address of the “American Society for the Promotion of Education in Africa.””45 42 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 58/59 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 59 44 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 59 45 Riis, Jacob A.: How the other half…S. 16 43 19 4.0 Draft Riots 1863 Der Auslöser für die Draft Riots im Juli 1863 war der Einberufungsbefehl von Lincoln, das Problem an diesem Befehl lag daran dass sich die Reichen um $300 davon frei kaufen konnten. New York war im Juli 1863 unter Belagerung, nicht durch die Konföderierten Staaten sondern durch die eigene Bewohner. „New York City during the summer of 1863 was a tinder box set to explode at any moment. The living conditions for many of the cities poorest residents were deplorable. They lived in overcrowded tenements with the largest disease and crime rate in the western world. This coupled with a 43 percent increase in inflation since the start if the war in 1860 and wages increased by only 12 percent caused despair for many.”46 Das Ergebnis für die Bevölkerung waren noch schlechter Lebensumstände. Die Irischen Immigranten waren von diesen Veränderungen am meisten betroffen. „Perhaps no group was more resentful of these inequities than the Irish immigrants populating the slums of northeastern cities. Poor and more than a little prejudiced against blacks – with whom they were both unfamiliar and forced to complete for the lowest – paying jobs – the Irish in New York objected to fighting an their behalf.”47 Durch den andauernden Krieg ging es der Bevölkerung immer schlechter oftmals hörte man auch diese Aussage: “a poor man´s fight but a rich man´s war“, Das entsprach weitgehend der allgemeinen Meinung. Der Zorn der Aufständischen richtete sich hauptsächlich gegen die Schwarze Bevölkerung die ihnen in ihren Augen die Arbeit wegnahm, da sie für niedrigere Löhne arbeiteten, der Zorn richtete sich ebenfalls gegen die reiche Oberschicht. Die ersten Unruhen begannen am 11. Juli 1863 und wurde in Lower Manhattan abgehalten, diese verliefen noch relativ ruhig. An diesem Tag wurden 1.236 Namen ausgerufen. Am 12. Juli fingen die ersten Zusammenstöße an, da die Menschen sich zum Teil mit Alkohol darauf einstimmten. Der 13. Juli war der eigentliche Tag an welchem die berüchtigten Draft Riots ihren Ausgang nahmen. Die Menschen zogen bereits in den frühen Morgenstunden los, ihr Weg führte als erstes in Richtung des neunten Distriktes, wo sich das Einberufungsbüro befand. Auf ihrem Weg zerstörten die Aufständischen ziemlich alles und jeden der sich ihnen in den Weg stellte egal ob Telegraphenmasten oder Schienenspuren. 46 Pierson , Jill A.: http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html 02.01.2004 The Civil War Society's "Encyclopedia of the Civil War": http://www.civilwarhome.com/draftriots.htm 02.01.2004 47 20 Die Gruppe der Aufständischen bestand aus Männern Frauen und auch Kindern, schätzungsweise befanden sich ca. 12.000 Menschen in den Strassen von New York. Sie stoppten den Verkehr, schlossen Geschäfte udgl. Am Nachmittag des 13. Julis wurden bereits sowohl Föderalistisches als auch Gemeindeeigentum, weiter wurde auch Privateigentum achtlos zerstört, es fingen auch die Angriffe auf die Schwarze Bevölkerung an. „The angry mob’s object was to destroy any and all remnants of the draft in New York City. The rioters´ sentiments changed by the hours and varied greatly throughout the day. By five o’clock, rioters began to attack the homes of people suspected of harbouring police.”48 Bei den attackierten Personen war von Polizisten über Republikaner bis hin zur Schwarzen Bevölkerung jeder betroffen. „The ethnic composition of the rioters on Monday was very different than subsequent days. Amongst Monday’s rioters were not only Irish Catholics, who made up a large portion of the poorest immigrants (who are historically blamed for starting the draft riots) but also Protestant German immigrants. Also, those of German-American heritage made up a large portion of the rioters on Monday. Artisans also played a significant role in the draft riots on Monday but more so in the uptown areas. . The subsequent days of the riot was made up of a majority Irish Catholics who worked as “industrious and common workers.” The riot did however contain a small number of artisans, and Germans.”49 Es gab jedoch auch Iren die sich engagierten um die Aufstände einzudämmen. Diese neue Phase der Aufstände war wesentlich gewaltvoller als die Tage zuvor, immer öfter kam es zu Todesfällen bei den attackierten Personen. Am 14. Juli war der Mob bereits soweit dass sie fast jeden der ihnen über den Weg lief töteten, das Alter der Gegner war in diesem Fall egal. Die Hauptopfer der letzten Tage der Draft Riots waren jedoch Schwarze. Einer der schlimmsten Übergriffe waren die Übergriffe auf ein Waisenhaus für Schwarze Kinder. Ziel dieser Übergriffe auf die Schwarzen Mitbürger sollte sein sie aus der gesamten Industrie zu vertreiben. Die Übergriffe richteten sich jedoch nicht nur gegen die Schwarzen selbst auch gegen Vermieter die Schwarze Mieter hatten, sie brannten dessen Häuser nieder und zerstörten den gesamten Besitz. Einer der grausamsten Übergriffe richtete sich gegen den Schwarzen Abraham Franklin, ihm wurden zuerst die Finger abgeschnitten bevor er durch die Straßen geschleppt wurde. 48 49 Pierson , Jill A.: http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html 02.01.2004 Pierson , Jill A.: http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html 02.01.2004 21 Die Übergriffe richteten sich auch gegen Geschäftsinhaber, wer ihnen nicht Geld oder andere Dinge gab die sie verlangten, dessen Name wurde auf eine Karte geschrieben, wem dies widerfuhr der musste sehr aufpassen.50 „The rioters also attacked the brothel district located along the West Side docks. Rioters destroyed these business establishments with hopes of removing these institutions from the area. The rioters did not harm the prostitutes who worked in these brothels.”51 Am 16. Juli wurde ein Arsenal der Demokraten überfallen. “The Governor of New York, Horatio Seymour, learned of the attack on the arsenal and pleaded with N. Hill Fowler, a "Peace Democrat" to calm the rioters. Fowler succeeded in calming the angry band of rioters by reading the announcement that proclaimed the suspension of the draft in New York City. Fowler left the crowded dispersed peacefully. The riot was finally quelled by regiments returning home from the Battle of Gettysburg which had been fought just several days prior. […] The Seventh Regiment established peace along various strategic points but a majority of the troops were located in the Uptown districts.”52 Zu Begin versuchten die Aufständischen noch alles was in ihrer Macht lag um die Soldaten zu stoppen aber nach und nach kehrte New York wieder zur Normalität zurück. Die Bilanz der Draft Riots waren 50.000 – 70.000 Aufständische, davon 443 Arretierte, davon 19 Verurteilungen. Die Verurteilten waren jedoch nicht die Anführer. ES gab ca. 130 Verletzte und über 50 Todesopfer. Der Sachschaden betrug1.500.000 – 5.000.000 Mio. US Dollar. Zusammenfassend kann man sagen dass die Aufstände eine Revolte gegen die herrschenden Lebensbestimmungen waren.53 50 Pierson , Jill A.: Pierson , Jill A.: 52 Pierson , Jill A.: 53 Pierson , Jill A.: 51 http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html http://members.tripod.com/~Chesnutmorgan/draft.html 02.01.2004 02.01.2004 02.01.2004 02.01.2004 22 5.0 Mischehen „Sociological research has given most attention to the first of these factors – the availability of partners. With respect to marriage between Catholic and non – Catholic, Jew and non – Jew, black and nonblack it has been shown that the larger the proportion of all persons of opposite sex in the given area who are not of the individual’s own group, the higher will be the proportion of outgroup marriages.”54 In den Vereinigten Staaten gab es seit dem 18. Jahrhundert Gesetze die es verboten Mischehen einzugehen, im Gegenzug gab es jedoch nie ein Gesetz dagegen einen Ehepartner mit einer andern Konfession zu heiraten. „Until relatively recently the Roman Catholic Church would not allow a priest to perform an Interreligious marriage ceremony unless the non – Catholic partner promised to raise the children of the union as Catholic and the Catholic partner promised to encourage the non – Catholic to convert.”55 Für die Brautleute gab es jedoch eine informelle Kontrolle die meist wesentlich aussagekräftiger war als jedes gesetzliche Verbot, die Eltern. Im speziellen betraf dass die Eltern der Braut. Die Eltern waren über die zunehmende Eigenständigkeit der Kinder bei der Partnerwahl nicht glücklich, zumal oftmals ein Partner aus einer anderen Gruppe ausgewählt wurde. Die meisten Eltern hätten es lieber gesehen wenn ihre Kinder sich einen Partner aus der eigenen Gruppe gesucht hätten. Besondere Problematik bei der Partnerwahl gab es dann wenn sich ein Mischpärchen aus Schwarz/Weiß ergab.56 „In recent years the black community seems to have become increasingly able to invoke sanctions against black woman who enter into socialites with white men.”57 54 Heer, David M.: Intermarriage, S. 514 Heer, David M.: Intermarriage, S. 514 56 vgl. Heer, David M.: Intermarriage, S. 514/515 57 Heer, David M.: Intermarriage, S. 515 55 23 6.0 Religion und Bildung „Ethnicity develops from the history and migration of culturally differentiated races, nations, and tribes, not to mention the unique social experiences of religious creeds. Religion and ethnicity are many in ways different and separate, yet both play an important role in all diverse societies.”58 Die religiöse Komponente in den verschieden Ethnischen Gruppen ist unterschiedlich, am stärksten sind diese Beiden Komponenten wohl beim Judentum, bei den Amish und den Mormonen manifestiert. Eine andere Art des Ethnischen Ausdruckes in der Religion findet man bei weit verbreiteten Religionen wie z.B. Katholizismus, bei diesem Glauben finden sich die Unterschiede in der Nationalität des Gläubigen (Iren, Italiener, Spanier, Deutsche), jede Gruppe lebt den Glauben auf ihre Weise aus. Bei den Anhängern des Protestantismus finden sich die selben Abwandlungen bei den Nationalitäten, jede ethnische Gruppe drückt dem Glauben so zusagen ihren Stempel auf. Die ethnische Komponente bei den Religionen war eine Art die Zusammengehörigkeit auszudrücken, dadurch fühlten sich die Immigranten immer noch wie Menschen einer Nation. Die drei Konfessionen der Immigranten sind: Protestantismus, Katholizismus und Judentum.59 Religiöse Gruppen welche Europa verließen: z.B. Stephanisten, Alten Lutheraner und Juden, dies waren die religiösen Gruppen die aus Deutschland auswanderten, aber auch aus den anderen Staaten gab es religiöse Auswanderer. • Schweiz: Methodisten, Baptisten und Calvinisten • Skandinavien: Quäker, Haugeaner • Schweden: Jansoniten • Dänemark: Mormonen 6.1 Katholiken Ein Großteil der Immigranten die ankamen hatten in der neuen Heimat keine Familie, für sie war die Kirche das einzige was ihnen ein familiäres Gefühl vermittelte. Zu den katholischen Immigranten zählten allen voran die Iren, Deutsche, Franzosen, Schweizer, Italiener und die Spanisch sprechenden Ankömmlinge. Um 1830 gab es in Ne York rund 35.000 Katholiken, in den nächsten 10 Jahren stieg die Zahl auf 60.000 – 80.000, zur Jahrhundertmitte waren es bereits über 100.000 Katholiken di ein New York lebten, 2/3 von ihnen waren Iren.60 Die Katholische Kirche spiele eine wichtige Rolle im Leben der Einwanderer. „As in colonial days, the newcomers were accused of adhering blindly to an authoritarian ecclesiastical 58 Abramson, Harold J.: Religion, S. 869 vgl. Abramson, Harold J.: Religion, S. 869 - 873 60 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 135 59 24 hierarchy headed by a foreign potentate, the Pope an creating an ugly menace to the religious an political liberties of the United States.”61 Für die Neuankommenden Iren war die Kirche zu Begin der einzige Zufluchtsort, hier konnte sie sich ein wenig geborgen fühlen und es war vor allem ein Ort mit dem sie sich identifizieren konnten. „The newcomers´ demand for religion outran the ability to pay for it. The poverty of immigrant congregations created financial worries for the trustees of churches and grave social problems for the priests, who held mass in “miserable wooden shanties” or in rented rooms of abandoned buildings in obscure side streets. St. Peter’s and St. Patrick’s, the only Catholic churches in the city in 1825, utterly failed to accommodate the swelling numbers of the faithful Irish; and the German Catholics were without a congregation until 1834, when Father Raffeiner began to preach in a vacant Baptist church at the corner of Pitt and Delancey.”62 Im Jahr 1834 gab es 6 Katholische Kirchen, diese reichten nur ungefähr für die Hälfte der Immigranten aus, ab 1840 wurden weiter deutsche Kirchen gebaut. Die französischen Katholiken fingen erst ab 1841 an eigene Kirchen zu bauen. Bei den Italiener lag das Problem zu Begin daran dass sie zu wenige waren um sich Kirchenbauten eisten zu könne, ihre erste Kirche wurde 1866 errichtet. Die dominanteste Gruppe unter den Katholiken waren aber die Iren.63 „Largely through Irish attendance, the fifteen Catholic churches in 1845 more than doubled in the next fifteen years.“64 Der irische Bischof Hughes gründete 1841 die “Church Debt Association”, um Geld für neue Kirchenbauten anzuschaffen. Die deutschen Bischöfe, welche dieses System nicht guthießen, wurden von den irischen Geistlichen mit Arroganz und voller Hass behandelt. Um die übermächtige Stellung des irischen Bischof zu durchbrechen wurde von der deutschen Katholische Kongregation 1846 eine Allianz gebildet, der Plan schlug jedoch fehl.65 6.2 Juden „In some respects, the Jewish synagogue played a role not unlike that of the Catholic Church Despite the particularism and petty jealousy of the several congregations of Jews, religion was the great preserver of Hebrew identity. Until almost the middle of the nineteenth century, the congregation was the all- important element in Jewish community life in New York: it 61 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 135 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 136 63 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 137 64 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 137 65 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 137 62 25 controlled matters of birth, marriage, death; it administered dietary laws governing the choice and preparation of food; and every Jewish social, educational, and philanthropic venture originated in the synagogue.”66 Ebenso wie für die Katholiken war für die Juden die Religion der einzige Weg um sich mit der neuen Heimat identifizieren zu können. Um 1860 gab es in New York bereits 27 verschiedenen Synagogen. 6.3 Protestanten Unter den Immigranten war auch eine große Anzahl von Protestanten. Diese Gruppe bestand aus den Mitgliedern der Episkopalkirche aus England, den Presbyterianern aus Schottland und Nordirland, den Lutheranern und anderen Reformierten aus dem deutschsprachigen Raum, und evangelische Sekten von den Britischen Inseln und dem Kontinent. Um das abdriften der Anglikanischen Glaubensgemeinschaft von den englischen Protestanten zu verhindern gründete Reverend Moses Marcus die „Anglo-American Free Church of St. Georg the Martyr“. Generell fanden auch bei den Protestanten die Kirchengründungen in der jeweiligen nationalen Zugehörigkeit statt, wie zum Beispiel die Scotch Church, die Hugenotten Kirche der Franzosen oder die Calvinisten der Schweiz.67 „The largest group of non – British Protestants, the Germans, founded scores of churches representing many sects, mostly of varying degrees of Lutheranism. At the close of the Civil War, twenty – two of the twenty – four Lutheran churches in the metropolitan area were German congregations.”68 Die älteste protestantische Deutsch Kirch in New York ist die Matthäus Kirche in der Walker Street, sie wurde 1748 errichtet. Um 1839 gab es in ganz New York City sechs Deutsche Protestanten Kirchen, davon zwei evangelische Lutheranerkirchen, eine Reformkirche, eine evangelische Reformkirche, eine Episkopalkirche und eine allgemeine christliche Kongregation. Die evangelischen Pfarrer begannen mit der Gründung von Glaubensgemeinden, dieses widmeten sie ethischen Prinzipen, auf die Grundlage des Glaubens wurde wenig Rücksicht genommen. Die Gegenseite zu diesen eher liberalen Gemeinden bildeten die Mormonen, welche eine extreme Glaubensabspaltung waren, sie wurden 1853 gegründet. Generell kann aber gesagt werden dass die Kirche für die Protestantischen Immigranten eher eine geteilte als eine geeinte macht war.69 66 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 137 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 138/139 68 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 139 69 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 139/140 67 26 6.4 Bildung Für die Mehrheit der Immigranten waren die Zugänge zu Bildung verschlossen, ihre einzige Chance war in diesem Zuge die Kinder in religiöse Schulen zu senden. Im Jahr 1839 befanden sich 17.000 Kinder in öffentlichen Schulen, jedoch gingen 12.000 – 14.000 Kinder überhaupt nicht zur Schule. Die Kinder mussten meistens in den elterlichen Betrieben mitarbeiten, sofern diese selbständig waren, die andern verdienten ihren Unterhalt als Zeitungsjunge, als Verkäufer in kleinen Geschäften oder waren Hausierer, Bettler oder Landstreicher. Von den Kindern des 11. Bezirks gingen von den zwischen fünf und sechzehn Jährigen von 12.000 nur 7.000 zur Schule.70 „Four years later, a census of the area east of third Avenue in the Eighteenth Ward revealed that nearly half the children between the ages of five and fifteen did not go to school. Half of these were immigrants, and undoubtedly many of those born in the United States were of foreign parentage. In the entire city between 1856 and 1863, at least 30.000 to 40.000 children were untouched by nay schools, public or private, secular or religious.”71 In dem Zeitraum von 1850 bis 1856 besuchten teilweise nur 10 % der Kinder eine Schule. Die Katholiken empfanden das Schulsystem der Protestanten für Gottlos und inakzeptabel. Bischof Hughes gab 1840 bekannt dass es nun 4.000 bis 5.000 Schulplätze für die katholischen Kinder gäbe, was bei einer tatsächlichen Anzahl von 9.000 bis 12.000 nur ein kleiner Ansatz war, in den nächsten 15 Jahren verdreifache sich die Schüleranzahl. Um mit der immer weiter wachsenden Schüleranzahl halbwegs fertig zu werden behalf man sich damit indem man einen Lehrer mit sechzig bis fünfundsiebzig Schüler betraute. Im katholischen Schulwesen dominierte der irische Klerus.72 “Most of the children of the Protestant immigrants attended the public schools. Some went to sectarian institutions supported by churches, a smaller number attended private boaring and day schools, and the sons of the wealthy were sent to Europe for their education. In no case, however, did the foreign-born Protestants erect a complete system of education based upon nationality, nor did they oppose the principle of state-supported public instruction.”73 Kinder aus den öffentlichen Schulen erhielten oftmals ihren Religionsunterricht in den Sonntagsschulen, unter den Deutschen Immigranten war es auch verbreitet dass die Kinder zusätzlich noch Deutschunterricht erhielten. Dieser Deutschunterricht sollte der Erhaltung des 70 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 140 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 140 72 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 140/141 73 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 141 71 27 deutschen Kulturgutes dienen, dieser Traum der engagierten Immigranten zerfiel 1860, in diesem Jahr wurden sämtliche Schulen in das amerikanische Bildungssystem eingegliedert. Zehn Jahre zuvor hatten sich die Deutschen Lehrer zur „German teacher´s association“ zusammengeschlossen.74 Um auch den Ärmsten Bildung zukommen zu lassen schlossen sich verschiedene Institutionen zusammen und gründeten die so genannten „free schools“, die erste französische wurde 1834 gegründet die erste deutsche „Freie Deutsche Schule“ wurde 1859 eröffnet. „at last, the Germans could point to a true and sizeable community project: about seven hundred individuals comprised a Schulverein which elected a board of directors to manage, not only an elementary school, but also an evening session for those over fourteen years of age.”75 Innerhalb nur eines Jahres gab es über eintausend Anmeldungen. Von Kindern und Erwachsenen in der “Social and Industrial School” für Deutsche und Italienische Kinder aus Five Points. Ab 1840 fingen die verschiedenen Gruppen an Privatschulen für die gehobene Klasse zu errichten. Diese Schulen wurden ein wenig außerhalb der Stadt errichte mit einem möglichst idyllischen Umfeld. Mitter der 1860er Jahre begannen die Italiener Abendschulen für Erwachsenenbildung zu errichten, dort wurden Sprachen, Musik, Bildnerische Erziehung, Gravieren, Mathematik, Mechanik und Physik gelehrt. Unter den Gelehrten Kreisen der Immigranten bildeten sich auch Literaturclubs heraus z.B. Irving and Moore Literary Association 1834, Caroll Club 1841, Thomas Davis Club 1853, Cosmopolitan Literary Club 1856, Bildungsverein 1856, Conversations Club 1858 und der Hebrew Young Men´s Leterary Association 1852.76 74 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 141 Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 141/142 76 vgl. Ernst, Robert: Immigrant Life….S. 142/143 75 28 7.0 Resümee Wenn man Globalisierung als ein Mittel der Zusammenführung von Nationen und Religionen sieht ist New York auf den ersten Blick tatsächlich das Sinnbild für eine frühe globalisierte Stadt, in welcher Menschen verschiedenster Nationen zusammen leben und arbeiten. Betrachtet man aber den tatsächlich Zustand der im 19. Jahrhundert herrschte kommt man schnell zu dem Schluss, dass nicht alles so rosig war als es scheint. Die Menschen lebten hauptsächlich unter ihres Gleichen und mieden es in Kontakt mit anderen ethnischen Gruppen zu treten. Um ein Beispiel dafür zu nennen bieten sich die Chinesen an, sie hatten zum Teil sogar ihr eigenes Sozialsystem und blieben fast zur Gänze in ihrem Viertel. Ein weiterer Punkt der dem Zusammenwachsen entgegen spricht ist die Problematik der Mischehen, diese fanden zwar in seltenen Fällen statt, waren aber alles andere als gern gesehen bzw. geduldet. Auch der Raßenhass herrschte in der Metropole der Immigranten, wo man meinen könnte dass die Menschen toleranter wäre, das Gegenteil zeigte sich jedoch deutlich während der Draft Riots von 1863. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass New York für mich bis heute die globalisierte Stadt schlecht hin ist, dass sich aber gerade and diesem Beispiel deutlich zeigt, dass Globalisierung nicht immer nur positive Seiten hat. 29 9.0 Literaturnachweis • Abramson, Harold J.: Religion, S. 869 – 875, aus: Thernstrom, Stephan (Hrsg.): Harvard Encyclopedia of American Ethnic Groups, Harvard University Press, Cambridge, London, 1980 • Ernst Robert: Immigrant Life in New York City 1825 – 1863, Octagon Books, New York, London, Toronto 1969 • Heer, David M.: Intermarriage, S. 513 – 521, aus: Thernstrom, Stephan (Hrsg.): Harvard Encyclopedia of American Ethnic Groups, Harvard University Press, Cambridge, London, 1980 • Riis. Jacob A.: How the other Half lives, Studies Among the Tenements of New York, Penguin Books, New York , 1997, first published by Cahrles Scribner´s Sons, New York 1890 • Scivolette, Christine: http://www.marist.edu/summerscholars/97/italian.htm 02.01.2004 • Waxman, Sarah: http://www.chinatownonline.com/nychinatown/aboutchinatown.shtml 02.01.2004 10.0 Bildernachweis * http://www.mapsites.net/gotham/webpages/mikesammolly/ 20.12.2003 * Riis, Jacob: http://www.bartleby.com/208/1.html 03.01.2004 * Riis, Jacob A.: http://www.bartleby.com/208/5.html 02.01.2004 * Riis, Jacob: http://www.bartleby.com/208/13.html 03.01.2004 * Riis, Jacob A.: http://www.bartleby.com/208/21.html#Z44 02.01.2004