3 - Polizei Bayern

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3 - Polizei Bayern
Kriminalstatistik 2012
Polizeipräsidium Mittelfranken
Impressum:
Herausgeber: Polizeipräsidium Mittelfranken
Präsidialbüro
90402 Nürnberg, Jakobsplatz 5
Tel.: 0911/ 2112-1001
Druck:
Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei, Ainring
(Auflage 300 Exemplare)
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers
gegen Belegexemplar
ISSN: 1865-0384
Kriminalstatistik 2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
betrachtet man die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) über mehrere Jahre
hinweg, so ähneln die grafischen Darstellungen sehr häufig einer Wellenbewegung. Nach Jahren mit großer Kriminalitätsbelastung nehmen die
gemeldeten Deliktszahlen sukzessive ab, um nach Erreichen eines Wellentales wieder anzusteigen. Aktuell haben wir das Wellental aus 2010
hinter uns gelassen und müssen feststellen, dass im Jahr 2012 das zweite Mal in Folge ein Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen ist. Hierbei ist
jedoch anzumerken, dass auch heuer die Zunahme um 0,6 Prozent als
durchaus moderat bezeichnet werden kann. Dies führt dazu, dass trotz
des Anstiegs die Anzahl der zur PKS gemeldeten Delikte deutlich unter
denen des Jahres 2009 liegt.
Es verbietet sich jedoch, die Polizeiliche Kriminalstatistik lediglich von
der Gesamtzahl der Delikte her zu betrachten, vielmehr verdienen die
einzelnen Deliktsgruppen eine gesonderte Betrachtung und Analyse. Im
Jahr 2011 mussten wir signifikante Zunahmen im Bereich der Wohnungseinbrüche und der Fahrraddiebstähle verzeichnen. Bereits zu diesem Zeitpunkt legten wir einen polizeilichen Schwerpunkt auf die Bekämpfung dieser beiden
Delikte. Als kleiner Erfolg unserer Maßnahmen ist festzustellen, dass die Wohnungseinbrüche nicht mehr gestiegen,
sondern um 1,8 Prozent zurückgegangen sind. Bei den Fahrraddiebstählen konnten wir zwar durchaus Erfolge in
Form von mehreren Festnahmen vorweisen, diese wirken sich auf diese Statistik allerdings noch nicht wie gewünscht
aus. So stieg die Anzahl der an die PKS gemeldeten Delikte um 680 Fälle an. Gleichzeitig konnten wir in diesem schwierigen Deliktsfeld allerdings die Aufklärungsquote um 0, 9 Prozent steigern.
Ein durchweg erfreulicher Aspekt ist der Rückgang der Zahlen im Deliktsfeld des Betruges und dem der Sachbeschädigung. Nachdem 2011 bereits die niedrigsten Zahlen im Zehnjahresvergleich zu Buche schlugen, sind diese heuer
beim Betrug nochmals um 6,1 Prozent und bei den Sachbeschädigungen um 2,6 Prozent niedriger.
Ich will an dieser Stelle aber Ihr Augenmerk besonders auf den Bereich der Jugendkriminalität lenken. Ein Bereich, in
dem die mittelfränkische Polizei seit Jahren einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht. Der Anteil der jugendlichen Tatverdächtigen geht seit Jahren kontinuierlich zurück, sodass wir aktuell den niedrigsten Stand seit mehr
als 10 Jahren feststellen. Die Tatsache, dass sich gleichzeitig der Grad der alkoholisierten Tatverdächtigen bei den
Jugendlichen nochmals erhöht hat und jetzt einen Anteil von 21,1 Prozent aufweist, zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen gegen den Missbrauch von Alkohol durch Jugendliche auf ein um sich greifendes Phänomen reagieren.
Auch wenn wir bei der Gesamtkriminalität leicht ansteigende Fallzahlen feststellen mussten, bin ich davon überzeugt, dass wir mit unseren Konzepten und Einzelmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind und auch zukünftigen
Herausforderungen wirksam gegenübertreten können.
Johann Rast
Polizeipräsidium Mittelfranken
3
Kriminalstatistik 2012
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
Vorwort
3
Organigramm des PP Mittelfranken
5
Bezirk Mittelfranken
Entwicklung der Kriminalität
Deliktsgruppen
Entwicklung der Tatverdächtigenzahlen
Organisierte Kriminalität
Politisch motivierte Kriminalität
Regionale Verteilung der Kriminalität
2.
3.
4
6
7
9
10
11
12
Kreisfreie Städte
Häufigkeitszahlen, Anteil Bevölkerung und Kriminalität
13
2.1 Nürnberg
2.2 Fürth
2.3 Erlangen
2.4 Ansbach
2.5 Schwabach
14
22
24
26
28
Landkreise
Häufigkeitszahlen und Flächen
Anteil Bevölkerung und Kriminalität, Bevölkerungsdichte
30
31
3.1 Ansbach
3.2 Erlangen-Höchstadt
3.3 Fürth
3.4 Nürnberger Land
3.5 Neustadt/Aisch-Bad Windsheim
3.6 Roth
3.7 Weißenburg-Gunzenhausen
32
34
36
38
40
42
44
Grafische Übersicht Kriminalitätsbelastung
46
Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken
SEK
MEK
TEK
PI
Spezialeinheiten
Nordbayern
P1
PI
Gunzenhausen
PI
Rothenbur
g
PI
Heilsbronn
- E-Zug
- ZEG
PI
Ansbach
Abschnitt West
VPI
Ansbach
PI
Weißenburg
PI
Dinkelsbühl
PSt.
Scheinfeld
PI
Neustadt/
Aisch
P2
Abteilung Personal
PI
Treuchtlingen
PI
Feuchtwangen
PSt.
Uffenheim
PI
Bad
Windsheim
P3
Präsidialbüro
mit Pressestelle
PI
Stein
PI
Flughafen
PI
NürnbergWest
inkl. ZEG,
Sonderdienste
u. Zeughaus
PI
NürnbergMitte
Abschnitt
West
PSt.
ZirndorfRathaus
PI
Zirndorf
- ZEG
PI
Fürth
PSt.
Langwasser
PI
NürnbergSüd
Abschnitt
Mitte
E2
Abschnitt Mitte
E1
1.EHu USK MFr.
(3 Züge)
PI
Ergänzungsdienste
Mittelfranken
VPI
Fürth
inkl. Gruppe
Wasserschutz
VPI
Nürnberg
- ZDHSt.
PI
NürnbergOst
Abschnitt
Ost
E3
Abteilung Einsatz
Polizeipräsident
PI
Roth
PI
Hersbruck
PI
Herzogenaurach
- E-Zug
- ZEG
PI
ErlangenStadt
Abschnitt
Kriminalpolizei
EZ
V1
Abschnitt Ost
-FKG
VPI
Feucht
PI
Hilpoltstein
PI
Lauf
PI
Feucht
PI
ErlangenLand
Polizeipräsidium Mittelfranken
VPI
Erlangen
- E-Zug
- ZEG
PI
Schwabach
PI
Altdorf
PI
Höchstadt
V2
KFD* 4
KFD* 3
KFD* 2
KFD* 1
mit technischen
Außenstellen
V4
* Kriminalfachdezernat
K-Dienststellen
KPI
Schwabach
KPI
Fürth
KPI
Erlangen
KPI
Ansbach
mit IuKAußenstellen
V3
Abteilung Versorgung
Kriminalstatistik 2012
5
Kriminalstatistik 2012
1.
PP Mittelfranken
Entwicklung der Straftaten über 10 Jahre
Reg.-Bez. Mittelfranken
120.000
110.167
109.553
104.280 104.132
110.000
100.588
97.395
100.000
94.321
90.562
91.179
91.755
58.727
58.458
57.868
64,8
64,1
2010
2011
90.000
80.000
72.244
73.066
69.087
68.701
70.000
66.265
63.383
60.603
60.000
50.000
40.000
65,6
66,7
66,3
66,0
65,9
2003
2004
2005
2006
Delikte insgesamt
65,1
2007
2008
64,3
2009
Geklärte Delikte
Veränderung 2012:
+ 576 Fälle / + 0,6 %
•
Entwicklung in Bayern 2011:
+ 3.757 Fälle / + 0,6 %
•
Aufklärungsquote in Bayern:
63,2 %
Bayern
Mittelfranken
2012
AQ
•
Einwohnerzahl
63,1
Häufigkeitszahl
(Stand 31.12.11)
2011
2012
12.595.891
4.969
4.977
1.719.494
5.303
5.336
(Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner)
6
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Anteile der Deliktsgruppen an den Gesamtstraftaten
Strafrechtliche
Nebengesetze
7,8%
Sonstige Straftaten
gem äß StGB
22,9%
Straftaten gegen
das Leben
0,1%
Sexualdelikte
0,9%
Roheitsdelikte
16,7%
Verm ögens- u.
Fälschungsdelikte
16,3%
Eigentum sdelikte
35,3%
Besondere Entwicklungen
Nach permanenten Rückgängen der Kriminalität innerhalb der letzten zehn Jahre
und der erstmalig leicht ansteigenden Tendenz im Vorjahr ist im Jahr 2012 erneut
eine dezente Zunahme der registrierten Straftaten zu verzeichnen, welche sich
deckungsgleich mit dem Trend in Bayern zeigt.
Die Fallzahlen bei den Tötungsdelikten befinden sich nahe am ZehnjahresDurchschnittswert.
Bei den Sexualdelikten wurde aktuell der sehr niedrige Wert des Vorjahres noch
einmal unterschritten.
Bei den Raubdelikten wurde die Zunahme des Vorjahres weitgehend kompensiert,
womit sich die Fallzahlen deutlich unter dem Zehnjahres-Durchschnittswert bewegen.
Der Anstieg der Körperverletzungen wird fast ausschließlich durch die vorsätzlich
begangenen leichten Körperverletzungen verursacht. Es zeigt sich hier, dass die
zunehmenden Fallzahlen nur marginal auf Delikte zurückzuführen sind, welche im
öffentlichen Raum begangen wurden. Vielmehr ist festzustellen, dass es im Verlauf
von Auseinandersetzungen innerhalb von Familien und anderen sozialen Beziehungen sowie unter Schülern/Jugendlichen immer wieder zu solchen Straftaten kommt.
Offensichtlich wirkt sich hier eine gestiegene Anzeigebereitschaft aus.
Während sich die Situation beim einfachen Diebstahl wieder leicht rückläufig zeigt
und den zweitniedrigsten Wert innerhalb der letzten zehn Jahre aufweist, ist beim
schweren Diebstahl erneut ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen.
Polizeipräsidium Mittelfranken
7
Kriminalstatistik 2012
Weiter verstärkt hat sich die Bedeutung des Fahrrades als attraktives Diebesgut, was
durch die signifikant steigenden Fallzahlen beim Diebstahl von Fahrrädern dokumentiert wird. Neben der Tatausführung durch osteuropäische Tätergruppierungen
wurden zunehmend entsprechende Tathandlungen im Rahmen der RauschgiftBeschaffungskriminalität beobachtet.
Im Bereich der (kraft-)fahrzeugbezogenen Eigentumsdelikte zeigten sich die Pkwund Kraftraddiebstähle weiter bzw. wieder rückläufig, wogegen die schweren
Diebstähle an und aus Kfz nach dem letztjährigen absoluten Tiefststand wieder
zunahmen.
Die Wohnungseinbrüche gingen leicht zurück, so dass von einer Stagnation auf
relativ hohem Niveau gesprochen werden kann. Nach wie vor sind die sogenannten
Tages- und Dämmerungswohnungseinbrüche in Einfamilien- und Reihenhäuser
hier ausschlaggebend.
Die wiederholten Rückgänge in den Deliktsbereichen Betrug und Sachbeschädigung führten zur jeweils niedrigsten Zahl der registrierten Delikte im Zehnjahresvergleich.
Trotz der markant steigenden Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität liegt deren
Wert noch deutlich unter dem Zehnjahres-Durchschnittswert.
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Reg.-Bez. Mittelfranken
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthaltsG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
8
2008
97.395
62
1.019
446
12365
3035
8818
22.328
10.048
794
1.525
7.825
4.777
918
12.851
4.683
2.715
869
14.299
5.357
4.141
1.280
3.869
3.668
20.938
2009
94.321
75
865
488
11539
2685
8268
21.193
9.455
592
1.436
7.639
4.137
959
12.740
4.399
3.211
770
14.424
5.080
4.269
1.360
4.028
3.356
19.972
2010
90.562
46
917
464
11138
2522
8059
20.481
9.244
659
1.539
7.600
3.782
945
13.276
4.675
3.411
862
12.462
4.746
3.533
1.319
4.031
3.167
18.178
2011
91.179
64
841
526
11450
2730
8102
21.132
10.606
1.012
1.393
7.140
4.751
1.091
12.620
3.965
3.788
581
12.002
4.776
3.062
1.149
3.709
3.454
18.553
2012
91.755
62
818
490
11894
2749
8533
20.850
11.568
994
1.497
6.735
5.333
1.133
11.855
3.563
3.551
797
11.690
4.713
3.218
1.119
4.165
3.422
19.442
Veränderung
2012
Zahl
%
576
0,6
-2
-3,1
-23
-2,7
-36
-6,8
444
3,9
19
0,7
431
5,3
-282
-1,3
962
9,1
-18
-1,8
104
7,5
-405
-5,7
582
12,3
42
3,8
-765
-6,1
-402
-10,1
-237
-6,3
216
37,2
-312
-2,6
-63
-1,3
156
5,1
-30
-2,6
456
12,3
-32
-0,9
889
4,8
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Tatverdächtigenzahlen
Reg.-Bez. Mittelfranken
50.000
45.000
49.701
49.589
47.347
46.885
46.098
44.476
40.000
43.394
41.596
41.163
40.418
35.000
30.000
25.000
20.000
14.590
13.948
15.000
10.000
14.061
13.705
13.204
12.817
13.183
12.246
12.859
11.794
12.869
11.305
12.135
11.691
11.278
11.611
11.704
11.188
10.352
9.457
2010
2011
2012
5.000
2003
2004
2005
2006
TV insgesamt
2007
2008
Jugendliche TV
2009
Nichtdeutsche TV
Bei den jugendlichen Tatverdächtigen ist ein Rückgang um - 895 Personen bzw.
- 8,6 % zu verzeichnen. Ihr Anteil an den gesamten TV liegt bei 23,4 % und damit um
1,7 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
•
Knapp jeder vierte ermittelte Tatverdächtige war jünger als 21 Jahre, womit
Jugendliche in Relation zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung (19,7 %)
nur noch leicht überrepräsentiert sind.
•
Delikte mit überproportionaler Beteiligung von Jugendlichen sind der Raub,
die gefährlichen Körperverletzungen sowie die Sachbeschädigungen im
öffentlichen Raum. Auch bei diesen schrumpfte der Anteil von jugendlichen
TV deutlich.
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg von 28,2 % auf 29,2 % erneut
an.
Hinweise:
•
Jugendliche Tatverdächtige umfassen die Gruppe der unter 21-Jährigen.
•
Die nichtdeutschen jugendlichen Tatverdächtigen sind sowohl bei den jugendlichen Tatverdächtigen (blaue Linie) als auch bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen (gelbe Linie) enthalten.
Polizeipräsidium Mittelfranken
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Kriminalstatistik 2012
Organisierte Kriminalität (OK)
Rocker
Seit Ende September 2012 ließ sich bayernweit ein vermehrtes Auftreten von Mitgliedern des „Hells Angels Motorcyle Club“ (HAMC) in größeren Gruppen feststellen.
Unter anderem zeigten diese anlässlich des Sommerfestes eines Motorradhändlers
im Oktober 2012 in Nürnberg starke Präsenz.
In Mittelfranken sind folgende „Outlaw Motorcycle Gangs“ ansässig:
Bezeichnung
Sitz
Bandidos MC Allersberg
Allersberg
Bandidos MC Nürnberg
Nürnberg
Gremium MC Ansbach
Ansbach
Gremium MC Nomads Franconia
Fürth
Gremium MC Nürnberg
Nürnberg
Outlaws MC Nürnberg
Nürnberg
Sons of Silence MC Area Nürnberg
Röttenbach
Trust MC Weißenburg
Weißenburg
Die mittelfränkische Bekämpfungsstrategie, konsequente Nutzung der gesamten
Bandbreite von gefahrenabwehrenden und strafverfolgenden Maßnahmen bei
gleichzeitiger engmaschiger Beobachtung der Szene, wird beibehalten.
Rotlicht / Milieukriminalität und Menschenhandel
Die seit 2010 festgestellte Tendenz der steigenden Zuwanderung von jungen osteuropäischen Prostituierten aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn setzte sich auch im
Jahr 2012 fort. Diese Frauen stellen zugleich den höchsten Anteil der Opfer von
Menschenhandel, ein Großteil von ihnen war unter 21 Jahre alt.
Die Anzahl der relevanten Örtlichkeiten und registrierten Prostituierten ist in Nürnberg weiterhin konstant. Die Prostitution findet zum größten Teil in Modellwohnungen
und Clubs sowie in Bordellen an der Frauentormauer statt.
Die Zahlen für Verfahren bzw. Mitteilungen von/über Menschenhandel sind ansteigend. Potenzielle Opfer arbeiteten überwiegend in Modellwohnungen, nur wenige in
den Bordellen an der Frauentormauer. In den Clubs konnten im Jahr 2012 keine
Menschenhandelsopfer festgestellt werden.
Die Verhinderung/Beschränkung der illegalen Zuwanderung von osteuropäischen
Frauen unter 21 Jahren durch Kontrollen/Befragungen der Frauen und Belehrungen
der jeweiligen Wohnungs- bzw. Objektbetreiber bleibt deshalb ein Schwerpunkt.
Durch konsequentes Einschreiten, im engen Zusammenwirken mit der
Stadt/Arbeitskreis Prostitution, konnten sicherheitsrelevante Problemstellungen - insbesondere in den Modell- und Mietwohnungen – reduziert, beziehungsweise durch
Schließung der Örtlichkeiten dauerhaft behoben werden.
Nach wie vor werden daneben vermehrt Menschenhandelsfälle zum Nachteil von
schwarzafrikanischen Frauen registriert. Dem Bundestrend folgend, ist auch im
Stadtgebiet Nürnberg eine steigende Tendenz, insbesondere von Fallbearbeitungen
mit nigerianischen Frauen, feststellbar. Dieses Phänomen wird derzeit durch bundesweiten Erkenntnis- und Informationsaustausch in enger Zusammenarbeit mit
BLKA und BKA bekämpft.
Ein gewichtiger Einfluss von Rockergruppierungen im sogenannten „Rotlicht-Milieu“
kann weiterhin nicht festgestellt werden. Problematische Entwicklungen im Rotlicht-
10
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
bereich sollen auch künftig durch frühzeitige Intervention und Reaktion von Polizei
und Sicherheitsbehörden verhindert bzw. eingeschränkt werden.
Ethnienbezogene Ermittlungen
Im Sommer 2012 kam es in einem italienischen Lokal in Nürnberg zu einem Streit
zwischen einem Camorra-Mitglied aus Nordrhein-Westfalen und seinem mutmaßlichen Geschäftspartner aus Nürnberg. Im Verlauf der Auseinandersetzung verletzte
der Nürnberger seinen Kontrahenten mit einem Messerstich in den Bauch. Nur durch
glückliche Umstände kam es nicht zu einer lebensgefährlichen Verletzung. Die Ermittlungen wurden dadurch erheblich erschwert, dass sowohl das Opfer wie auch
zwei Zeugen unmittelbar nach der Tat zunächst untertauchten und später jegliche
konstruktive Zusammenarbeit mit der Polizei verweigerten. Der Grund dafür ist wohl
in dem Ehrenkodex der Mafia („Omerta“) zu suchen. Demnach besteht für die Mitglieder der Mafia das ungeschriebene Gesetz, keinesfalls mit den Behörden zusammen zu arbeiten. Von Zeugen wird dies in gleicher Weise erwartet.
Das Motiv der Tat konnte bislang nicht zweifelsfrei ermittelt werden. Der Ausgang
des Strafverfahrens wegen versuchten Totschlags ist noch offen.
Insgesamt wird die Bundesrepublik Deutschland nach wie vor als Rückzugs- und
Ruheraum der italienischen Mafia angesehen. So wohnen einige erkannte MafiaMitglieder teilweise schon seit vielen Jahren im Großraum Nürnberg, ohne bedeutsam kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten zu sein.
Laut polizeilichen Erkenntnissen sind Mitglieder der `Ndrangheta und Camorra im
Raum Mittelfranken ansässig. Auch in diesem Bereich wird durch entsprechende
Strukturermittlungen eine fortlaufende Erkenntnisgewinnung betrieben.
Politisch motivierte Kriminalität
Die Gesamtzahl der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) ging im Berichtsjahr
2012 um 19 auf 450 Fälle zurück. Dies bedeutet eine Abnahme um 4,1 %. Die Aufklärungsquote lag bei 47,3 %.
Im Phänomenbereich Rechts sanken die Straftaten von 267 Fällen im Jahr 2011 auf
249 Fälle im Jahr 2012 (minus 6,7 %). Damit liegen sie wieder auf einem ähnlichen
Niveau wie im Jahr 2008. Mit einem Anteil von 171 Fällen (entspricht 68,7 %) stellen
die Propagandadelikte wieder die größte Deliktsgruppe dar. Hierbei besteht die Tathandlung in der Regel im öffentlichen Schmieren oder Zeigen von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder dem Rufen verbotener Parolen.
Die rechtsmotivierten Gewaltstraftaten, ausschließlich Körperverletzungsdelikte, sanken im Berichtszeitraum von 16 auf sechs Fälle.
Die Anzahl der Politisch motivierten Straftaten im Phänomenbereich Links sanken im
Berichtszeitraum um zehn Fälle und liegen nun bei 143 Fällen (minus 6,5 %).
Die Gewaltstraftaten haben sich von 26 Delikten im Berichtsjahr 2011 auf nun 38 Delikte im Berichtszeitraum 2012 erhöht. Davon entfielen 29 Fälle auf Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit demonstrativen Aktionen.
Sachbeschädigungen stellten wieder einen Schwerpunkt linker Kriminalität dar.
Die Politisch motivierte Ausländerkriminalität stieg von neun auf 16 Fälle, liegt aber
weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Polizeipräsidium Mittelfranken
11
Kriminalstatistik 2012
Regionale Verteilung der Kriminalität
Anteil an Gesamtkriminalität
Lkr. Roth
4,1%
Lkr. Weißenb.-G.
3,9%
Lkr. NEA-Bad Win.
3,1%
Stadt Ansbach
3,0%
Stadt Erlangen
7,7%
Lkr. Nürnb. Land
6,9%
Stadt Fürth
6,8%
Lkr. Fürth
3,3%
Lkr. Erl.-Höchst.
4,4%
Lkr. Ansbach
6,6%
Stadt Schw abach
2,1%
Stadt Nürnberg
48,0%
•
Insgesamt 42,6 % der mittelfränkischen Wohnbevölkerung konzentrieren sich in
den drei Großstädten Nürnberg (29,7 %), Fürth (6,8 %) und Erlangen (6,2 %).
•
Knapp zwei Drittel aller Straftaten in Mittelfranken werden in den drei Großstädten begangen. Hier konzentrieren sich Geschäfte, gastronomische Betriebe und
kulturelle Einrichtungen, welche neben dem Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten einen täglichen
Besucherzustrom verursachen und entsprechende Tatgelegenheiten für ein
breites Spektrum an Straftaten bieten.
12
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
2.
Kreisfreie Städte
Häufigkeitszahlen 2011/2012
Kreisfreie Städte Mittelfranken
10.000
9.000
8.000
8.674
7.000
6.911
6.000
8.626
6.772
6.759 6.644
5.000
5.458 5.390
4.828 4.814
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Stadt Ansbach
Stadt Erlangen
Stadt Fürth
2011
Stadt Nürnberg Stadt Schw abach
2012
(Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner)
•
Nürnberg, Fürth und Erlangen zählen zu den acht bayerischen Großstädten
mit mehr als 100.000 Einwohnern
Prozentuale Anteile an Bevölkerung und Kriminalität
Kreisfreie Städte Mittelfranken 2012
50,0
48,0
40,0
30,0
29,7
20,0
10,0
7,7
0,0
2,4
Stadt Ansbach
6,8
6,2
6,8
Stadt Erlangen
Stadt Fürth
3,0
Anteil an Bevölkerung
Polizeipräsidium Mittelfranken
2,3
Stadt Nürnberg
2,1
Stadt Schw abach
Anteil an Kriminalität
13
Kriminalstatistik 2012
2.1
Stadt Nürnberg
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Stadt Nürnberg
50.000
42.672
43.520
43.859
44.047
27.749
27.491
42.401
40.000
30.000
20.000
27.719
27.889
65,0
64,1
65,3
2008
2009
2010
Delikte insgesamt
27.669
63,3
62,4
2011
Geklärte Delikte
2012
AQ in %
•
Veränderung 2012:
+ 188 Fälle / + 0,4 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
510.602
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Nürnberg Mitte
PI Nürnberg Ost
PI Flughafen
PI Nürnberg Süd (mit PSt Langwasser)
PI Nürnberg West
KFD 1 – 4 Nürnberg
Besondere Entwicklungen
Nach dem deutlichen Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Gesamtkriminalität im
Jahr 2011 ist im Folgejahr wiederum ein Anstieg feststellbar, wenngleich sich dieser
mit 188 Delikten bzw. + 0,4 % auf nunmehr 44.047 Straftaten in Grenzen hält. Diese
Deliktsbelastung stellt im Zehnjahresvergleich einen guten Mittelwert dar, da die Zahlen in den Jahren 2003 bis 2006 durchwegs deutlich höher und 2003 sogar bei mehr
als 47.000 Delikten lagen.
Von den angezeigten Delikten konnten 27.491 geklärt werden. Das sind 258 Fälle
weniger als im Vorjahr bei gleichzeitig gestiegenen Gesamtfallzahlen, weshalb sich
die Aufklärungsquote auf 62,4 % reduzierte. Hauptursächlich für diesen Rückgang ist
der Zuwachs bei Delikten mit „traditionell“ niedriger Aufklärungsquote bei gleichzeitiger Stagnation von Deliktsfeldern mit durchwegs hoher Aufklärungsquote.
14
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Stadt Nürnberg
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
42.672 43.520 42.401 43.859 44.047
25
26
26
28
22
446
346
315
314
337
255
291
289
308
300
5654 5285 5304 5646 6087
1500 1351 1324 1465 1533
3983 3757 3795 3991 4354
10.358 10.501 10.385 11.180 10.676
4.551 4.631 4.553 5.554 6.285
373
315
320
570
526
661
702
883
694
750
4.297 4.357 4.656 4.377 4.116
1.870 1.749 1.584 2.205 2.680
679
740
614
852
831
6.300 6.694 6.655 6.455 6.136
1.651 1.622 1.655 1.441 1.414
2.288 2.674 2.563 2.747 2.419
538
456
545
333
505
5.385 5.769 5.105 4.967 4.558
2.149 2.254 2.129 2.159 2.187
1.355 1.686 1.482 1.323
998
537
579
678
579
452
1.869 1.887 1.973 1.778 2.063
1.833 1.716 1.705 1.853 1.923
8.495 9.160 8.386 8.944 9.197
Veränderung
2012
Zahl
%
188
0,4
-6
-21,4
23
7,3
-8
-2,6
441
7,8
68
4,6
363
9,1
-504
-4,5
731
13,2
-44
-7,7
56
8,1
-261
-6,0
475
21,5
-21
-2,5
-319
-4,9
-27
-1,9
-328
-11,9
172
51,7
-409
-8,2
28
1,3
-325
-24,6
-127
-21,9
285
16,0
70
3,8
253
2,8
Kernaussagen zu den einzelnen Deliktsgruppen
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen im Bereich der Sexualdelikte wieder
leicht gestiegen (von 314 auf 337) und stellen somit den dritthöchsten Wert der letzten fünf Jahre dar. Diese Mehrung steht einem Rückgang in den Vorjahren gegenüber. Im Detail haben sich die Zahlen im Bereich der Vergewaltigung von 56 (2011)
auf 67 (2012) und bei der sexuellen Nötigung von 44 (2011) auf 46 (2012) erhöht. Im
Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern wurde ebenfalls eine Zunahme verzeichnet (von 58 auf 79), welche einer geklärten Serie (virtuelle sexuelle Annäherung) zuzuschreiben ist.
Die Aufklärungsquote im Bereich der Sexualdelikte liegt mit 77,2 Prozent wie im Vorjahr (77,4 Prozent) auf einem hohen Niveau.
Nach einem deutlichen Anstieg der Körperverletzungsdelikte (gesamt) im Jahr
2011 setzte sich dieser Aufwärtstrend weiter fort. Gegenüber dem Vorjahr ist im Jahr
2012 ein Zuwachs von 441 Delikten auf nunmehr 6.087 Körperverletzungsdelikte zu
verzeichnen. Bei näherer Betrachtung der einzelnen Deliktsbereiche innerhalb der
Körperverletzungen ist festzustellen, dass sowohl die „einfachen“ Körperverletzungen (+ 363 Delikte bzw. + 9,1 Prozent), wie auch die gefährlichen und schweren
Körperverletzungen (+ 68 Delikte bzw. + 4,6 Prozent) eine Steigerung erfahren haben. Die Zunahmen fanden ihren Ursprung sowohl im Umfeld der großen Diskothe-
Polizeipräsidium Mittelfranken
15
Kriminalstatistik 2012
kenareale wie auch im übrigen Stadtgebiet. Ein örtlicher oder zeitlicher Schwerpunkt
bildete sich außer an den bereits genannten Diskothekenarealen allerdings nicht ab,
die Steigerung der Zahlen fand darüber hinaus sowohl im öffentlichen wie auch im
privaten Bereich statt.
In den Zuständigkeitsbereichen der Nürnberger Polizeiinspektionen verlief die Entwicklung wiederum sehr unterschiedlich. So waren im Bereich der Inspektion Mitte
deutliche Steigerungsraten (+ 230 Delikte bzw. + 14,0 Prozent) und im Bereich der
Inspektionen Ost (- 32 Delikte bzw. – 2,6 Prozent) und Süd (- 7 Delikte bzw. – 0,6
Prozent) unbedeutende Verringerungen zu verzeichnen. Im Zuständigkeitsbereich
der Inspektion West musste im Gegensatz zum Vorjahr dagegen eine deutliche Steigerungsrate (+ 253 Delikte bzw. +25,7 Prozent) festgestellt werden.
Im Vergleich zu 2011 ist bei den Raubdelikten ein leichter Rückgang zu verzeichnen
(von 308 auf 300; - 2,6 Prozent). Im Bereich der Straßenraubdelikte war in der Tendenz der letzten Jahre eine Steigerung festzustellen (aktuell von 118 auf 125; + 5,9
Prozent). Die Fallzahlen hängen unter anderem mit dem oftmals hohen Wert des
Beuteguts „Smart-Phone“ zusammen. Die Geräte werden offen erkennbar genutzt
und üben einen besonderen Reiz auf Täter aus. So wurde 2012 bei 54 Taten den
Opfern das Mobiltelefon geraubt. Analog des Vorjahres waren die zumeist männlichen Opfer des Straßenraubs häufig alkoholisiert.
Die Anzahl der Geschäftsüberfälle hat sich von 27 auf acht reduziert. Dies ist auf einen signifikanten Rückgang der Überfälle auf Spielhallen zurückzuführen. 2011 gab
es insgesamt 14 Spielhallenüberfälle, wovon sechs einer bislang ungeklärten Serie
zuzuordnen sind. 2012 wurde kein einziger Überfall einer Spielhalle verzeichnet.
Ebenso kam es 2012 erstmals seit 30 Jahren zu keinem Überfall auf ein Geldinstitut.
Erfreulich ist, dass sich im Bereich des Handtaschenraubes der 2009 einsetzende
rückläufige Trend fortsetzt. Im Jahr 2012 ist die Zahl der zur PKS gemeldeten Fälle
um weitere acht Delikte von 22 auf 14 zurückgegangen (- 36,4 Prozent). Im Gegensatz zu den Vorjahren kamen die Opfer (2011: prädestiniert ältere Damen) aus allen
Altersbereichen (von 17-91 Jahren).
Nach dem deutlichen Plus der Fallzahlen aus dem Jahr 2011 im Deliktsfeld Diebstahl musste 2012 nochmals ein leichter Anstieg in diesem Bereich verzeichnet werden. Mit insgesamt 16.961 Fällen und damit einem Anstieg um knapp 230 Delikte
bewegen sich die Diebstähle im Bereich der Werte aus den Jahren 2004 bis 2006.
Die Höchstzahlen im Zehnjahresvergleich von 2003 mit 18.076 Delikten wurden jedoch mit einigem Abstand unterschritten. Erwähnenswert erscheint auch, dass die
Fallzahlen bis Mitte der 90er Jahre regelmäßig bei 20.000 bzw. leicht darüber lagen.
Im Bereich des einfachen Diebstahls konnte sogar ein Rückgang um – 504 Delikte
verzeichnet werden, welcher jedoch durch eine Mehrung der Fallzahlen im Bereich
des schweren Diebstahls von + 731 Delikten egalisiert wurde. Dieser Zuwachs begründet sich fast ausschließlich in den Deliktsfeldern des Diebstahls von Fahrrädern
und des Diebstahls aus Kellern.
Der starke Anstieg des Fahrraddiebstahls vom Vorjahr setzte sich im Jahr 2012 weiter fort. Aufgrund der umfangreichen konzeptionellen Bekämpfungsmaßnahmen gelangen bisher 265 Festnahmen. Etwa 80 Prozent dieser Tatverdächtigen sind Betäubungsmittelkonsumenten, die durch solche Straftaten ihre Sucht finanzieren. Im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen konnten nebenbei zahlreiche private, professi-
16
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
onell eingerichtete „Fahrradwerkstätten“ festgestellt werden, welche zur Umarbeitung
der gestohlenen Fahrräder benutzt wurden.
Beispielsweise wurde in einem Anwesen in der Südstadt mehrfach eine hochprofessionelle Fahrradwerkstatt sichergestellt. Diese Werkstatt befand sich in einem für
jedermann zugänglichen Kellerraum, zu welchem eine Vielzahl von Personen Zutritt
hatte und in der die gestohlenen Fahrräder „umfrisiert“ wurden. Dieser Umstand war
in der Szene weitläufig bekannt.
Durch die konzeptionellen Maßnahmen gelang es, im Laufe des Jahres 2012 die
Fallzahlen von ursprünglich 130 entwendeten Rädern pro Woche in Spitzenzeiten
auf nunmehr 30 gestohlene Fahrräder zu reduzieren.
Die gewonnenen Erkenntnisse belegen, dass sich der Fahrraddiebstahl von einem
typischen „Sommerdelikt“ hin zur klassischen Beschaffungskriminalität entwickelte.
Inwiefern durch die erfolgreichen polizeilichen Aktivitäten eine Verdrängung in andere Deliktsbereiche stattfindet, wird von der Polizei genau beobachtet, um frühzeitig
entgegenwirken zu können.
Mit 526 Fällen im Jahr 2012 sind die Fallzahlen beim Wohnungseinbruch im Vergleich zu 2011 (570 Fälle) um 44 Fälle gesunken. Trotz des Rückgangs liegen die
Fallzahlen im Zehnjahresvergleich immer noch über dem Durchschnitt von 443 Fällen. Bei den Wohnungseinbrüchen waren überwiegend Mehrfamilienhäuser, mit
Schwerpunkt Aufhebeln der Wohnungstüren, das Ziel der Täter. In Einzelfällen wurde auch die günstige Gelegenheit offen stehender Fenster oder Balkontüren genutzt.
Bei dem Phänomen Tageswohnungs-/Dämmerungswohnungseinbrecher (2011 und
2012: 222 von den oben genannten 570/526 Fällen) wurden primär Reihen- bzw.
Einfamilienhäuser durch Aufhebeln/Einschlagen der Terrassentür angegangen. Auch
2012 gab es in diesem Zusammenhang vier Serien, allein einer zwischenzeitlich
festgenommenen Gruppierung werden mindestens 16 Fälle zugerechnet.
Die Anzahl der gemeldeten Taschendiebstähle ist annähernd gleich geblieben (2011:
852, 2012: 831 Fälle). Die Tatsache, dass an einzelnen, über das Jahr verteilten Tagen in engen, geografischen Bereichen (überwiegend Innenstadt) kurzzeitig eine
massive Steigerung der Fälle verzeichnet wurde, lässt darauf schließen, dass diese
organisierten Banden zugeordnet werden müssen.
Bei Großveranstaltungen wurden umfangreiche Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Beispielsweise wurde im Vorfeld des Konzertes der „Toten Hosen“ bekannt,
dass professionelle Taschendiebe die Tour begleiten. So wurden in der Schweiz bei
einem Auftritt etwa 200 dieser Delikte registriert. In Nürnberg kam es aufgrund gezielter Präventions- und Überwachungsmaßnahmen lediglich zu zwei Fällen.
Beim schweren Diebstahl von Kraftfahrzeugen setzt sich der im Jahr 2009 begonnene Trend fort. So ist 2012 wiederum ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen
(110 auf 87; - 20,9 Prozent). Dies stellt den zweitniedrigsten Wert der letzten fünf
Jahre dar. Ebenfalls sinkende Deliktszahlen weist der schwere Diebstahl von Krafträdern/Mopeds auf. Hier wurden im Jahr 2012 insgesamt 63 Entwendungen (2011:
72) registriert, was einen Rückgang von 12,5 Prozent bedeutet.
Nach stetig steigenden Fallzahlen seit dem Jahr 2008 waren die Fallzahlen im Deliktsbereich Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen im Jahr 2011 (694 Fälle) kurzzeitig
rückläufig. 2012 wurden jedoch wieder 750 Delikte zur PKS gemeldet. Dies stellt eine
Steigerung von 8,1 Prozent dar. Der Wert liegt jedoch immer noch unter dem des
Jahres 2010 (883 Fälle).
Polizeipräsidium Mittelfranken
17
Kriminalstatistik 2012
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte (einschließlich des Betrugs, - 4,1 Prozent
und der Leistungserschleichung, - 11,9 Prozent) sind analog der letzten Jahre größtenteils rückläufig.
Im Bereich der sogenannten Zahlungskartenkriminalität, also unter Verwendung von
rechtswidrig erlangten Debitkarten (z.B. EC-Karten), haben die Zahlen im Gegensatz
zum Rückgang des Vorjahres wieder zugenommen. Bei Debitkarten mit PIN liegt
eine Erhöhung von 138 auf 183 Fälle vor (+ 32,6 Prozent). Hintergrund sind einzelne
Serien, in denen z.B. Familienangehörige EC-Karten missbräuchlich benutzten, aber
auch die Tatsache, dass Geschädigte aufgrund einer Vielzahl von „Plastikkarten“ den
PIN versteckt/verschlüsselt mitführten. Bei Debitkarten ohne PIN zeigt sich ein noch
deutlicherer Anstieg von 95 auf 193 Fälle (+ 103,2 Prozent). Dies ist auf eine Serie
von 100 Delikten in der Nürnberger Südstadt zurückzuführen, bei welcher zumeist in
Zigarettenautomaten zurückgelassene EC-Karten für den bargeldlosen Einkauf im
ELV-Verfahren verwendet wurden.
Nachdem in den Jahren 2007 bis 2009 drei Mal in Folge neue Deliktshöchststände
zu verzeichnen waren, gingen die Sachbeschädigungen seither wieder zurück und
erreichten 2012 fast den Tiefststand von 2005 mit damals 4.357 Delikten. 2012 wurden 4.558 Fälle verzeichnet, was gegenüber 2011 einen neuerlichen Rückgang um
– 409 bzw. – 8,2 % bedeutet.
Die Senkung ist ausschließlich auf die Entwicklung der Sachbeschädigungen im öffentlichen Bereich (- 325 Fälle bzw. – 24,6 %) zurückzuführen.
Die Aufklärungsquote sank im Jahr 2012 von vorher 31,1 % auf nunmehr 28,9 %,
was einem Rückgang um – 2,2 % entspricht. Ursächlich hierfür ist die Abnahme der
Quote im Bereich der Sachbeschädigungen durch Graffiti.
Markante Fälle
Sachbeschädigungsserie in Gleißhammer geklärt
In der Nacht vom 19. auf den 20.12.2011 kam es in der Gleißhammerstraße zu atypischen Sachbeschädigungen an Pkw. An den Fahrzeugen wurden zum Teil alle
Scheiben eingeschlagen oder die Spiegel abgetreten. Teilweise wurde versucht, die
Fahrzeuge kurzzuschließen und andere Fahrzeuge wurden wiederum offensichtlich
durchwühlt, Gegenstände entnommen und im näheren Tatortbereich wieder aufgefunden. Auch wurden umherstehende motorisierte Zweiräder von den Ständern gehoben, ein paar Meter geschoben und eine nahe gelegene Böschung hinunter zu
den Bahngleisen geworfen und hierbei erheblich beschädigt. Insgesamt handelte es
sich um 14 Geschädigte und einen Gesamtschaden in Höhe von ca. 15.000 Euro. Da
es sich primär um Vandalismusschäden handelte, wurden die Ermittlungen durch die
Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost übernommen.
In einer weiteren Nacht vom 19. auf den 20.01.2012 kam es an der nahezu gleichen
Tatörtlichkeit zu weiteren 14 Beschädigungen von Fahrzeugen mit dem Modus Operandi wie beschrieben. Es entstand hierbei ein weiterer Sachschaden in Höhe von
ca. 11.000 Euro. Neben der Abklärung der Spurenlage wurde auch eine Nachbarschaftsbefragung durchgeführt.
Es konnte letztendlich ein tatverdächtiger Jugendlicher ermittelt werden, der wenig
später ein Geständnis ablegte. Gegen ihn bestand obendrein ein Haftbefehl in anderer Sache. In seinem Geständnis benannte er noch weitere Mittäter und gab hernach
aus diesen Taten erlangtes Diebesgut heraus. Dabei handelte es sich um Autoradios, Bargeld, Autozubehör und massig abgebrochene Mercedessterne. Die benann-
18
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
ten Mittäter legten in ihren Vernehmungen dann auch teilweise Geständnisse ab.
Hierbei zeigten sie sich noch für Diebstähle von Verkehrszeichen, diversem Garteninventar und die Entfernung von Gullydeckeln verantwortlich. In durchgeführten
Wohnungsdurchsuchungen, teils in Wohngemeinschaften, konnte dieses Diebesgut
sichergestellt werden.
Insgesamt konnten neben den beiden Sachbeschädigungsserien noch 35 Eigentumsdelikte und ein Verkehrsdelikt geklärt werden.
Haftantrag nach Schlägerei und Widerstand gegen Polizeibeamte
Ein 19- und 20-jähriges Brüderpaar war am 07.06.2012 gegen 23.30 Uhr vor dem
Hauptbahnhof in eine Schlägerei verwickelt. Sie hatten zusammen mit einem weiteren Komplizen einen 17-Jährigen zusammengeschlagen, welchem sie am Boden
liegend mehrfach gegen den Kopf traten. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass
das Opfer nur leichtere Verletzungen erlitt.
Wenige Stunden später wurde die Polizei zu einer Streiterei in die Pillenreuther Straße gerufen. Hier hatte ein 19-Jähriger eine Frau geschlagen und einem Mann eine
sog. „Kopfnuss“ verpasst. Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Täter um
denselben wie bei der Schlägerei vor dem Bahnhof handelte. Beim Eintreffen der
Polizeibeamten wurde der Heranwachsende sofort aggressiv und griff diese an. Nur
durch Einsatz von Pfefferspray gelang es, den Mann zu überwältigen und anschließend zu fesseln. Zwei Polizeibeamte und der Täter wurden hierbei verletzt.
Auch der Bruder des 19-Jährigen konnte im Rahmen der weiteren Sachbearbeitung
festgenommen werden. Gegen beide wurden wegen gefährlicher Körperverletzung
Untersuchungshaftbefehle erlassen.
Schlägerei unter Personengruppen
Am Abend des 14.05.2012 kam es in einer Grünanlage im Nürnberger Osten zu einer Schlägerei, an der mehr als ein Dutzend Personen beteiligt waren. Ein Verletzter
musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Kurz nach 19.00 Uhr kam es offenbar wegen einer zerbrochenen Flasche zu dem
Streit in der Grünanlage in der Velburger Straße. Es entwickelte sich eine handfeste
Auseinandersetzung, in deren Verlauf einem 34-Jährigen eine Schnittverletzung im
Gesicht zugefügt wurde. Zudem brach sich der bereits Verletzte den Knöchel.
Kurz vor Eintreffen der Polizei flüchteten die meisten der Beteiligten. Durch sofort
eingeleitete Fahndungsmaßnahmen gelang es, zwei Tatverdächtige (17 und 22 Jahre alt) festzunehmen. Sie wurden bei einer Gegenüberstellung zweifelsfrei wieder
erkannt. Insgesamt wurden von 17 Personen die Personalien festgestellt. Die beiden
Tatverdächtigen wurden wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt.
Russischsprachige „Schockanrufer“
Ein bereits in den Vorjahren festgestellter Modus Operandi hat sich auch 2012 fortgesetzt. Bei diesem Phänomen ruft eine Tätergruppe aus Litauen ausschließlich russischstämmige Geschädigte an und schildert diesen in russischer Sprache einen
durch Verwandte verursachten schweren Unfall. Zur Entschädigung des Unfallopfers
bzw. Abwendung der Haft des Verwandten wird ein hoher Betrag gefordert, den die
zumeist geschockten (Groß-)Eltern unmittelbar im Anschluss an das Telefonat einem
Abholer übergeben sollen. Werden Abholer festgenommen und verurteilt, werden sie
durch die aus Litauen agierenden Hintermänner scheinbar nahtlos ersetzt. Bundes-
Polizeipräsidium Mittelfranken
19
Kriminalstatistik 2012
weit sind Dienststellen um ein koordiniertes Vorgehen gegen diese Drahtzieher bemüht.
In Mittelfranken wird der Trickdiebstahl/-betrug zum Nachteil älterer Menschen seit
dem 01.01.2008 zentral im Kriminalfachdezernat 2 Nürnberg bearbeitet. Neben den
strafrechtlichen Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit der Präventionsdienststelle „Polizeiberatung Zeughaus“ umfangreiche Präventionsmaßnahmen, unter anderem durch offensive Öffentlichkeitsarbeit in den Medien und durch den Einsatz Russisch sprechender Polizeibeamte in betroffenen Stadtteilen, betrieben.
Verdacht des versuchten Tötungsdelikts gegen Polizeibeamte
Am 31.03.2012 fand in Nürnberg eine sich fortbewegende Versammlung unter dem
Motto „Nazistrukturen bekämpfen, Verfassungsschutz abschaffen, Antifa in die Offensive“ statt. Als ein Teil der Versammlungsteilnehmer im Innenstadtbereich versuchte den vorgegebenen Aufzugsweg zu verlassen, griff ein zu Beginn unbekannter
Täter mehrere Polizeibeamte mit einer spitz zulaufenden Stange an. Die in Richtung
Kopf-, Hals- und Brustbereich gehenden Stoßbewegungen wurden zunächst als versuchtes Tötungsdelikt gewertet. Ein Beamter erlitt durch einen Stich eine Verletzung
rechts neben dem Kehlkopf, trug aber keine bleibenden Schäden davon.
Durch Sichtung des Videomaterials konnte der Täter ermittelt und schließlich am
21.04.2012 festgenommen werden. Es wurde Untersuchungshaft angeordnet.
In der Verhandlung wurde der Angeklagte letztendlich am 14.11.2012 wegen zweier
Fälle von gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte
und Landfriedenbruchs zu insgesamt zwei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe
verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Vermisste Person; Verdacht des Mordes
Am 07.03.2012 wurde eine männliche Person als vermisst gemeldet. Ab dem Zeitpunkt des Verschwindens (28.02.2012) konnten keine aktiven Lebenszeichen (persönliche Kontakte, Kommunikationswege etc.) mehr festgestellt werden. Aufgrund
dessen und der erlangten Indizien musste unterstellt werden, dass der Gesuchte einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Es wurde ein Verfahren wegen Mordes gegen Unbekannt eingeleitet. Trotz umfangreichsten Maßnahmenspektrums inklusive einer intensiven Öffentlichkeitsfahndung, dem groß angelegten Einsatz von
Personensuchhunden und eines Beitrages in der Sendung Aktenzeichen XY konnte
der Fall bislang nicht geklärt werden. Die Ermittlungen dauern an.
Einbruchserie Einfamilienhäuser
Von November 2011 bis Januar 2012 kam es zu Einbrüchen in Einfamilienhäuser in
den Stadtteilen Erlenstegen, Mögeldorf und Weiherhaus. Das Eindringen in die Häuser erfolgte vorwiegend durch massives Aufhebeln der Fenster/Terrassentüren. Der
Gesamtentwendungsschaden der Tatbeute (größtenteils Schmuck und Bargeld) beträgt ca. 335.000 Euro, der Sachschaden beläuft sich auf ca. 38.000 Euro. Nach intensiven Ermittlungsmaßnahmen konnte im Januar 2012 eine sechsköpfige kroatische Gruppierung festgekommen werden, welcher insgesamt 16 Einbrüche zugeordnet werden. Nach Hinweisen eines Beschuldigten führte ein abschließender Tauchereinsatz in der Pegnitz noch zur Bergung von 49 Schmuckstücken, welche von
den Tätern - zum Teil irrtümlich - als wertlos eingeschätzt worden waren (zwei Teile
hiervon hatten einen Wert von ca. 6.500 Euro).
20
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Betäubungsmittelkriminalität
Eine offene Rauschgiftszene ist in Nürnberg weiterhin nicht erkennbar. Gründe hierfür sind die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen an bekannten, aber auch latenten Brennpunkten. Hierbei nimmt - wie auch in der Vergangenheit - die Königstorpassage eine bedeutende Rolle ein. In der zweiten Jahreshälfte 2012 wurde dort ein
vermehrtes Aufkommen von Angehörigen der Rauschgiftszene festgestellt. Ursächlich hierfür dürften zum einen die Verlagerung des Anlaufpunktes Ottostraße im Bereich der Drogenhilfseinrichtung MUDRA in Richtung Königstorpassage, zum anderen polizeiliche Maßnahmen gegen die Rauschgiftszene im nicht öffentlichen bzw.
privaten Bereich sein.
Der Handel mit Kräutermischungen bzw. sogenannten „legal highs“ aus sogenannten
„Head-Shops“ heraus ist grundsätzlich nicht mehr gegeben. Diese Delikte haben sich
in der Hauptsache auf den Handel im Internet verlagert.
Wenn auch die Fallzahlen mit Verstößen im Zusammenhang mit „Crystal“ nicht explizit in der PKS ausgewiesen sind, und damit keine eindeutigen Vergleichszahlen
vorliegen, ist doch anhand von Informationen aus speziellen Rauschgiftdateien ein
deutlicher Anstieg seit 2010 erkennbar. Die in der Regel in Kleinlaboren und ohne
großen Aufwand in Tschechien hergestellte Droge ist leicht verfügbar, verhältnismäßig billig und zeigt zuverlässig die gewünschte Wirkung. Andererseits macht die Droge sehr schnell süchtig und bewirkt bei entsprechenden Konsum innerhalb kürzester
Zeit einen massiven geistigen und körperlichen Verfall.
Die Gesamtzahl der Rauschgift-Todesfälle des Jahres 2012 verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr (20) um sieben auf insgesamt 13. Die Ursache für einen Rauschgifttod liegt selten in bestimmten ausschlaggebenden Einzelfaktoren, sondern muss
vielfach im Kausalzusammenhang mit diversen Vorerkrankungen sowie einem
schlechten Allgemeinzustand in Verbindung mit Polytoxikomanie gesehen werden.
Das im Rahmen des BtmG rezeptpflichtige Pflaster „Fentanyl“ wird als Droge verkauft/genutzt und könnte bei vier Todesfällen mit ursächlich gewesen sein (es stehen
noch toxikologische Gutachten aus).
Polizeipräsidium Mittelfranken
21
Kriminalstatistik 2012
2.2
Stadt Fürth
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Stadt Fürth
8.500
7.757
7.500
7.059
6.767
6.256
6.500
6.269
5.712
5.500
4.945
4.745
4.291
4.500
3.500
4.067
73,6
70,1
70,1
68,6
64,9
2008
2009
2010
2011
2012
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 13 Fälle / + 0,2 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
116.317
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Fürth
KPI Fürth
Besondere Entwicklungen
Der über Jahre anhaltende Rückgang der Kriminalität in Fürth setzt sich aktuell nicht
weiter fort, es zeigt sich vielmehr eine Stagnation bei den registrierten Straftaten.
Die auffällige Zunahme der schweren Diebstähle ist der wesentliche Faktor für den
markanten Rückgang der Aufklärungsquote in Fürth. Die Ursache findet sich hauptsächlich bei den Fahrraddiebstählen und bei einer Serie von Automatenaufbrüchen.
Weiteren Einfluss auf den Rückgang der Aufklärungsquote übt der beträchtliche
Rückgang der Ladendiebstähle aus.
22
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Stadt Fürth
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008
7.757
5
72
48
1023
238
749
1.853
862
82
103
689
474
60
919
316
143
89
1.059
475
270
116
301
305
1.789
2009
7.059
9
61
34
984
214
722
1.498
744
61
155
590
334
54
900
285
126
71
988
417
265
86
349
266
1.479
2010
6.767
1
79
41
782
173
578
1.537
718
56
152
627
252
31
1.130
545
174
76
763
290
216
74
342
224
1.205
2011
6.256
8
60
46
792
170
579
1.471
794
101
131
570
370
50
784
260
190
51
757
384
170
41
321
233
1.361
2012
6.269
8
53
44
756
185
529
1.487
914
97
116
467
549
55
813
232
198
73
699
314
169
49
335
251
1.495
Veränderung
2012
Zahl
%
13
0,2
0
0,0
-7
-11,7
-2
-4,3
-36
-4,5
15
8,8
-50
-8,6
16
1,1
120
15,1
-4
-4,0
-15
-11,5
-103
-18,1
179
48,4
5
10,0
29
3,7
-28
-10,8
8
4,2
22
43,1
-58
-7,7
-70
-18,2
-1
-0,6
8
19,5
14
4,4
18
7,7
134
9,8
Markante Fälle
Raubüberfälle auf ein Friseur- und ein Blumengeschäft
Im Februar forderte ein maskierter Täter unter Vorhalt einer silbernen Waffe von der
Inhaberin eines Friseurgeschäftes die Herausgabe von Bargeld. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drückte der Mann mehrmals den Abzug seiner Waffe,
ohne dass es zur Schussabgabe kam. Der Täter erbeutete einen geringen Geldbetrag und flüchtete zu Fuß. Ein als Kunde anwesender Kriminalbeamter nahm die Verfolgung auf, wobei der Täter mehrmals in Richtung des Beamten schoss und in einem Hinterhof unerkannt entkommen konnte. Aufgrund der identischen Täterbeschreibung konnte ein Tatzusammenhang zu einem Überfall auf ein Blumengeschäft
am Vortag hergestellt werden. Auch dort hatte der Unbekannte nur einen geringen
Geldbetrag erlangt.
Als Täter konnte ein 18-Jähriger namentlich ermittelt werden, welcher sich schließlich
selbst bei der Polizei stellte. Er wurde zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Das Urteil ist aufgrund der eingereichten Berufung noch nicht rechtskräftig.
Polizeipräsidium Mittelfranken
23
Kriminalstatistik 2012
2.3
Stadt Erlangen
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Stadt Erlangen
9.000
8.000
7.000
7.869
7.174
6.908
7.139
7.064
6.000
4.863
5.000
4.438
4.411
4.216
4.158
4.000
61,8
61,9
60,2
61,8
59,7
2008
2009
2010
2011
2012
3.000
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
- 75 Fälle / - 1,1 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
106.326
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Erlangen-Stadt
KPI Erlangen
Besondere Entwicklungen
Vor allem der Rückgang der Betrugsdelikte ist für die Abnahme der Kriminalität
verantwortlich. Nachdem dieser Deliktsbereich üblicherweise eine hohe Aufklärungsquote vorweist, wirkt sich diese Entwicklung auch negativ bei der Gesamtaufklärungsquote aus.
Die Zunahme der einfachen Diebstähle erstreckt sich in fast allen deliktischen
Ausprägungen. Spezielle Phänomene oder serienmäßig begangene Straftaten sind
hier nicht erkennbar.
24
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Stadt Erlangen
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008
7.869
1
66
23
941
215
685
2.018
1.044
35
115
778
687
74
983
487
109
50
1.188
458
445
95
308
249
2.104
2009
7.174
4
66
25
881
204
634
1.895
863
36
67
713
700
64
851
486
42
47
1.004
416
290
101
284
247
1.780
2010
6.908
1
48
29
917
216
660
1.734
972
49
85
593
670
77
713
337
59
34
1.019
519
207
119
251
249
1.874
2011
7.139
1
44
14
895
219
624
1.757
1.143
47
62
615
775
112
902
391
65
53
887
380
240
106
283
243
1.788
2012
7.064
2
51
38
915
197
668
1.871
1.067
61
51
618
771
135
549
202
75
54
967
435
244
141
281
249
1.823
Veränderung
2012
Zahl
%
-75
-1,1
1
100,0
7
15,9
24
171,4
20
2,2
-22
-10,0
44
7,1
114
6,5
-76
-6,6
14
29,8
-11
-17,7
3
0,5
-4
-0,5
23
20,5
-353
-39,1
-189
-48,3
10
15,4
1
1,9
80
9,0
55
14,5
4
1,7
35
33,0
-2
-0,7
6
2,5
35
2,0
Markante Fälle
Raub unter Einsatz einer Schusswaffe
Ende Februar kam es zu einem versuchten Raub durch drei Täter. Als sich der 16jährige Geschädigte wehrte, zog ein Täter eine Schusswaffe. Durch hinzukommende
zivile Polizeibeamte wurde er unter Androhung des Schusswaffengebrauchs aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen. Nach kurzem Zögern kam er dem nach und versuchte zu fliehen, konnte jedoch nach wenigen Metern eingeholt werden. Wie sich
herausstellte, handelte es sich bei der Waffe um eine Luftpistole.
Raub auf Motorradgeschäft durch Mitarbeiter vereitelt
Im November betrat ein maskierter und mit Pistole bewaffneter 19-Jähriger das Gelände einer Motorradfirma. Auf dem Weg in das Büro traf er auf einen Angestellten
und forderte von diesem die Übergabe eines Motorrades. Als der Angestellte den
Täter ignorierte, besprühte ihn dieser mit Pfefferspray. Der Geschädigte wehrte sich
mit Faustschlägen und es gelang ihm, den Täter zu Boden zu bringen. Mit Hilfe von
weiteren Angestellten und Passanten konnte er den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten und mit Kabelbindern fesseln. Er hatte eine Vielzahl von waffenrechtlich verbotenen Gegenständen bei sich.
Polizeipräsidium Mittelfranken
25
Kriminalstatistik 2012
2.4
Stadt Ansbach
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Stadt Ansbach
4.000
3.459
3.118
3.000
2.000
2.782
2.692
2.729
2.372
2.125
68,6
68,2
1.858
1.881
1.878
69,0
67,6
68,8
2010
2011
2012
1.000
2008
2009
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
- 53 Fälle / - 1,9 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
40.296
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Ansbach
KPI Ansbach
Besondere Entwicklungen
Der Rückgang der Straftaten begründet sich schwerpunktmäßig in den Betrugsund Rauschgiftdelikten.
Nach zwei Jahren mit äußerst niedrigen Fallzahlen beim Ladendiebstahl nimmt
dieser Deliktsbereich wieder deutlich zu und trägt damit wesentlich zur Steigerung
der Aufklärungsquote bei.
Besonders positiv zeigt sich die Entwicklung der Raubdelikte mit einer beträchtlichen Abnahme der Fallzahlen auf den niedrigsten Stand innerhalb der letzten
fünf Jahre.
26
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Stadt Ansbach
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
3.459 3.118 2.692 2.782 2.729
3
5
1
1
2
45
29
71
28
33
14
23
16
30
7
513
449
369
442
443
120
106
78
77
78
374
323
276
343
347
921
807
582
639
641
274
203
213
193
205
22
20
15
10
10
36
29
47
25
46
406
325
217
219
267
145
103
64
102
82
15
16
15
3
15
356
337
347
320
272
150
111
117
100
87
12
30
39
42
25
19
22
14
15
17
530
439
338
379
392
222
190
131
165
161
97
96
74
91
102
24
15
33
29
30
97
165
129
117
85
145
139
106
110
95
663
540
422
483
500
Veränderung
2012
Zahl
%
-53
-1,9
1
100,0
5
17,9
-23
-76,7
1
0,2
1
1,3
4
1,2
2
0,3
12
6,2
0
0,0
21
84,0
48
21,9
-20
-19,6
12
400,0
-48
-15,0
-13
-13,0
-17
-40,5
2
13,3
13
3,4
-4
-2,4
11
12,1
1
3,4
-32
-27,4
-15
-13,6
17
3,5
Markante Fälle
Versuchtes Tötungsdelikt
Im Hofraum eines Anwesens wurde Mitte Dezember ein 45-jähriger Hausbewohner
von zunächst unbekannten Tätern durch drei Messerstiche schwer verletzt. Weiterhin
erlitt er schwere Kopfverletzungen. Im Zustand akuter Lebensgefahr konnte nur
durch eine sofortige Notoperation sein Leben gerettet werden. Die eingerichtete
Sonderkommission konnte zwei Brüder aus Ansbach als Tatverdächtige ermitteln
und Ende Dezember festnehmen. Die Ermittlungen dauern - insbesondere zum Tatmotiv - aktuell noch an.
Schwere Brandstiftung zur Verdeckung eines Einbruches
Anfang Januar stieg in den frühen Morgenstunden ein 37-Jähriger in eine Pizzeria
ein und brach dort einen Zigarettenautomaten auf, um seine Drogensucht zu finanzieren. Anschließend setzte er das Gerät zur Beseitigung der Spuren in Brand. Das
Feuer breitete sich weiter aus und wurde von einer Passantin entdeckt. Es entstand
ein Sachschaden in Höhe von ca. 150.000 Euro. Das Landgericht Ansbach verurteilte den Täter zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren.
Polizeipräsidium Mittelfranken
27
Kriminalstatistik 2012
2.5
Stadt Schwabach
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Stadt Schwabach
2.000
1.877
1.907
1.749
1.883
1.797
1.500
1.255
1.000
1.094
65,8
62,6
1.135
1.086
1.133
63,2
57,9
60,2
2010
2011
2012
500
2008
2009
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 6 Fälle / + 0,3 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
39.112
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Schwabach
KPI Schwabach
Besondere Entwicklungen
Aufgrund der minimalen Veränderung ist von einer Stagnation der Kriminalitätsentwicklung zu sprechen. Parallel dazu bewegt sich die Aufklärungsquote nach
dem markanten Einbruch des Vorjahres wieder deutlich nach oben.
Signifikante Zunahmen ergaben sich bei den einfachen Körperverletzungen, den
Beleidigungen und den Rauschgiftdelikten, bei welchen wiederum mehrere umfangreiche Ermittlungsverfahren, z.B. Internetvertrieb von Kräutermischprodukten,
Einfluss nahmen.
28
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Stadt Schwabach
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
1.907 1.749 1.797 1.877 1.883
1
2
0
0
2
14
14
17
22
7
3
8
6
12
7
246
230
220
173
231
53
41
32
38
46
181
174
177
119
177
445
395
373
419
385
220
204
193
266
219
11
12
13
20
18
44
35
19
30
21
157
146
119
120
101
140
117
132
215
154
0
3
8
3
9
199
174
249
250
202
58
54
79
61
54
6
14
22
54
51
6
14
7
19
11
275
356
312
283
282
123
127
123
125
151
66
103
101
83
47
12
2
8
2
13
56
33
51
48
88
58
52
40
50
54
473
449
431
517
454
Veränderung
2012
Zahl
%
6
0,3
2
?
-15
-68,2
-5
-41,7
58
33,5
8
21,1
58
48,7
-34
-8,1
-47
-17,7
-2
-10,0
-9
-30,0
-19
-15,8
-61
-28,4
6
200,0
-48
-19,2
-7
-11,5
-3
-5,6
-8
-42,1
-1
-0,4
26
20,8
-36
-43,4
11
550,0
40
83,3
4
8,0
-63
-12,2
Markante Fälle
Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer mit abgesägter Doppellaufflinte
Anfang April überfiel ein 37-jähriger Italiener einen Taxifahrer unter Vorhalt einer
abgesägten Doppellaufflinte. Der Taxifahrer konnte in einem günstigen Augenblick
aus dem Fahrzeug springen und flüchten. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen wurde der Beschuldigte in seiner Wohnung festgenommen und die Waffe mit Munition
sowie geringe Mengen Rauschgift sichergestellt.
Nachdem der Täter wegen angeblicher Bauchschmerzen in das Krankenhaus
Schwabach verbracht worden war, gelang ihm trotz Bewachung von dort die Flucht.
Nach kriminaltaktischen Maßnahmen konnte er einige Zeit später in Italien erneut
festgenommen werden. Eine endgültige Entscheidung über seine Auslieferung nach
Deutschland wurde bis dato noch nicht getroffen.
Polizeipräsidium Mittelfranken
29
Kriminalstatistik 2012
3. Landkreise
Häufigkeitszahlen 2011/2012
Landkreise Mittelfranken
5.000
4.000
3.767 3.892
3.784 3.835
3.000
3.3413.373
3.066
2.774
2.946
2.843
2.5762.629
3.296
3.056
2.000
1.000
Lkr.
Ansbach
Lkr. Erl.Höchst.
Lkr. Fürth Lkr. Nürnb. Lkr. NEALand
Bad Win.
2011
Lkr. Roth
Lkr.
Weißenb.G.
2012
(Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner)
Fläche in qkm
(Stand: 01.01.2012)
Landkreis
Ansbach
Erlangen-Höchstadt
Fürth
Nürnberger Land
Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim
Roth
Weißenburg-Gunzenhausen
30
qkm
1971,83
564,66
307,55
799,58
1267,55
895,40
970,91
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Prozentuale Anteile an Bevölkerung und Kriminalität
Landkreise Mittelfranken 2012
15,0
12,0
9,0
6,0
10,4
9,7
7,7
6,6
7,2
6,9
6,7
5,7
5,3
4,4
3,0
3,3
4,1
3,9
Lkr. Roth
Lkr. WUG
3,1
0,0
Lkr.
Ansbach
Lkr. ERH
Lkr. Fürth Lkr. Nürnb. Lkr. NEALand
Bad
Windsh.
Anteil an Bevölkerung
Anteil an Kriminalität
Bevölkerungsdichte
(Stand: 31.12.2011)
Landkreis
Ansbach
Erlangen-Höchstadt
Fürth
Nürnberger Land
Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim
Roth
Weißenburg-Gunzenhausen
Polizeipräsidium Mittelfranken
Einwohner pro qkm
91,1
233,9
376,0
207,9
76,9
138,5
94,7
31
Kriminalstatistik 2012
3.1
Landkreis Ansbach
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Ansbach
8.000
7.000
6.709
6.717
6.331
6.012
6.057
6.000
5.000
4.252
4.240
3.963
3.890
3.662
4.000
3.000
63,4
63,1
62,6
64,7
60,5
2009
2010
2011
2012
2.000
2008
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 45 Fälle / + 0,7 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
179.557
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Ansbach
PI Heilsbronn
PI Dinkelsbühl
PI Feuchtwangen
PI Rothenburg o.d.T.
KPI Ansbach
Besondere Entwicklungen
Den mäßigen Fallzahlenzunahmen steht ein markanter Rückgang der Aufklärungsquote gegenüber.
Ursächlich hierfür ist der Anstieg von Delikten mit üblicherweise niedriger Aufklärungsquote und der Rückgang von Delikten mit hoher Aufklärungsquote.
32
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Ansbach
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008
6.709
4
101
19
868
180
628
1.296
539
38
150
264
182
12
908
610
10
19
986
340
201
46
286
212
1.137
2009
6.717
6
76
21
873
169
642
1.319
447
25
93
323
190
11
897
562
39
30
1.049
311
241
39
367
202
1.095
2010
6.331
5
98
29
736
133
542
1.316
506
16
108
281
115
159
1.049
568
60
46
871
260
201
44
240
173
1.088
2011
6.012
6
87
20
800
188
536
1.093
503
16
162
182
134
19
833
430
77
17
838
293
155
34
265
230
1.028
2012
6.057
5
85
17
756
139
551
1.131
615
24
222
165
145
31
751
399
72
17
846
252
179
32
287
169
1.087
Veränderung
2012
Zahl
%
45
0,7
-1
-16,7
-2
-2,3
-3
-15,0
-44
-5,5
-49
-26,1
15
2,8
38
3,5
112
22,3
8
50,0
60
37,0
-17
-9,3
11
8,2
12
63,2
-82
-9,8
-31
-7,2
-5
-6,5
0
0,0
8
1,0
-41
-14,0
24
15,5
-2
-5,9
22
8,3
-61
-26,5
59
5,7
Markante Fälle
Raubüberfall auf Supermarkt in Burgoberbach
Anfang März überfiel ein unbekannter Täter einen Supermarkt in Burgoberbach. Unter Vorhalt zweier Handfeuerwaffen erbeutete er ca. 2.000 Euro Bargeld und flüchtete zu Fuß. Auf dem Parkplatz wurde er von einem Passanten fotografiert. Durch das
Blitzlicht provoziert, ging der Täter einige Schritte auf den Zeugen zu und gab mindestens fünf Schüsse aus einer scharfen Pistole auf den Mann ab, wovon glücklicherweise keiner traf.
Die Tat steht im Zusammenhang mit drei weiteren Raubüberfällen auf Supermärkte
in Baden-Württemberg. Auch ein Fahndungsaufruf in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ führte bisher nicht zur Identifizierung des Täters.
Polizeipräsidium Mittelfranken
33
Kriminalstatistik 2012
3.2
Landkreis Erlangen-Höchstadt
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Erlangen-Höchstadt
6.000
5.000
4.235
4.005
3.876
4.049
3.647
4.000
3.000
2.000
1.000
2.521
2.578
2.441
2.519
59,5
63,0
62,9
64,2
63,7
2008
2009
2010
2011
2012
Delikte insgesamt
2.343
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 402 Fälle / + 11,0 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
132.049
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Erlangen-Land
PI Herzogenaurach
PI Höchstadt a.d.A.
KPI Erlangen
Besondere Entwicklungen
Die deutliche Zunahme der Kriminalität generiert sich überwiegend aus den Deliktsbereichen Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung und Rauschgiftdelikte.
Im Bereich Diebstahl konnten mehrere Serien, begangen durch örtliche Täter, geklärt werden.
Weiterhin schlugen zwei Serien von
ternet zu Buche.
34
betrügerischen Warenbestellungen via In-
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Erlangen-Höchstadt
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
4.235 3.876 4.005 3.647 4.049
2
3
0
2
3
39
36
45
51
39
21
15
15
15
6
477
420
458
417
429
116
73
94
101
72
334
301
324
287
322
954
918
854
790
912
528
413
404
343
389
56
24
26
39
56
77
59
45
33
25
202
233
179
151
206
303
237
224
214
212
5
9
7
13
16
354
428
420
358
422
220
224
222
178
216
4
24
34
31
48
14
23
17
13
44
771
616
674
629
709
282
211
278
208
188
203
150
152
186
263
58
59
69
68
77
204
160
198
158
206
148
96
120
130
83
1.113
835
897
809
871
Veränderung
2012
Zahl
%
402
11,0
1
50,0
-12
-23,5
-9
-60,0
12
2,9
-29
-28,7
35
12,2
122
15,4
46
13,4
17
43,6
-8
-24,2
55
36,4
-2
-0,9
3
23,1
64
17,9
38
21,3
17
54,8
31
238,5
80
12,7
-20
-9,6
77
41,4
9
13,2
48
30,4
-47
-36,2
62
7,7
Markante Fälle
Serie von Brandstiftungen im Bereich Eckental
Im Sommer kam es hier und im angrenzenden Bereich des Landkreises Forchheim
zu mehreren Bränden von landwirtschaftlichen Gebäuden und einer Vereinshütte.
Bei einem Brand in einer Tiefgarage in Eckental kann ein Zusammenhang mit dieser
Serie nicht ganz ausgeschlossen werden. Trotz umfangreicher Ermittlungen und
Überwachungsmaßnahmen konnte bisher kein Tatverdächtiger beweiskräftig überführt werden.
Einfuhr und Handel von/mit Crystal
Ein 40-Jähriger aus dem Raum Höchstadt/Aisch traf sich Anfang März gemeinsam
mit einem Mittäter in Nürnberg mit zwei tschechischen Lieferanten. Dabei wurden
alle vier Personen festgenommen und eine größere Menge Crystal sichergestellt.
Nach Abschluss der Ermittlungen steht fest, dass durch diese Gruppierung insgesamt ca. drei Kilogramm Crystal aus Tschechien eingeführt und im Landkreis Erlangen-Höchstadt verkauft wurden. Gegen den Haupttäter wurden Gewinnabschöpfungsmaßnahmen in Höhe von ca. 180.000 Euro veranlasst, wobei auch ein Pfändungsbeschluss für ein Einfamilienhaus erlassen wurde.
Polizeipräsidium Mittelfranken
35
Kriminalstatistik 2012
3.3
Landkreis Fürth
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Fürth
4.000
3.326
3.199
2.961
3.040
2.957
3.000
655
2.000
2.190
2.130
66,6
65,8
2008
2009
2.024
1.974
1.938
65,5
66,8
66,6
1.000
Delikte insgesamt
2010
2011
Geklärte Delikte
2012
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 83 Fälle / + 2,8 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
115.628
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Stein
PI Zirndorf
KPI Fürth
Besondere Entwicklungen
Die Zunahme der registrierten Straftaten zeigt sich moderat. Neben den Diebstahlsdelikten sind die Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen
als Hauptursache auszumachen. Erkennbar sind hier vor allem steigende Fallzahlen
bei Beschädigungen von Bahneinrichtungen, welche ihre Wirkung zudem auch bei
der Entwicklung der Straßenkriminalität entfalten.
36
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Fürth
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
3.199 3.326 2.961 2.957 3.040
0
1
3
4
1
21
28
46
45
50
6
4
8
9
9
407
371
398
347
342
106
86
86
82
70
274
258
293
234
247
623
640
572
642
672
295
292
204
317
343
33
18
27
72
56
66
45
24
55
47
187
177
208
229
183
124
90
69
92
105
7
9
6
8
6
338
391
319
419
400
178
178
142
170
136
9
27
35
82
96
10
12
13
14
12
611
626
613
458
455
222
158
237
153
151
208
234
190
121
184
119
224
92
85
107
84
94
118
91
129
113
93
99
104
82
761
713
641
520
578
Veränderung
2012
Zahl
%
83
2,8
-3
-75,0
5
11,1
0
0,0
-5
-1,4
-12
-14,6
13
5,6
30
4,7
26
8,2
-16
-22,2
-8
-14,5
-46
-20,1
13
14,1
-2
-25,0
-19
-4,5
-34
-20,0
14
17,1
-2
-14,3
-3
-0,7
-2
-1,3
63
52,1
22
25,9
38
41,8
-22
-21,2
58
11,2
Markante Fälle
Flüchtender Räuber von Passanten überwältigt
Ende November gab ein 15-Jähriger in einem Zirndorfer Lottogeschäft vor, Zigaretten kaufen zu wollen. Die Verkäuferin fragte nach seinem Alter und verlangte den
Ausweis. Daraufhin zog er ein Messer und forderte sämtliche Zigaretten sowie das
gesamte Bargeld. Die Verkäuferin täuschte das Betätigen eines Alarmknopfes vor,
worauf der Täter die Flucht ergriff. Er konnte jedoch von einem Passanten überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.
Pkw-Aufbruchserie im Bereich des Freizeitbades Palm Beach
Mitte des Jahres konnte ein drogenabhängiges Pärchen (26-jährige Frau und 31jähriger Mann) als Täter einer Pkw-Aufbruchserie mit insgesamt 15 Fällen in Stein
und Nürnberg ermittelt werden. Die beiden schlugen jeweils die Seitenscheiben der
Fahrzeuge ein und entwendeten hauptsächlich Bargeld und Navigationsgeräte. Sie
erbeuteten dabei Bargeld und Gegenstände im Wert von mehr als 12.000 Euro und
verursachten einen Sachschaden von ca. 10.000 Euro. Haftbefehle ergingen zunächst nicht - erst nach der Festnahme auf frischer Tat bei einem erneuten PkwAufbruch in Kulmbach wurden beide in Untersuchungshaft genommen. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Polizeipräsidium Mittelfranken
37
Kriminalstatistik 2012
3.4
Landkreis Nürnberger Land
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Nürnberger Land
9.000
8.000
7.190
7.000
6.802
6.239
6.374
6.292
6.000
5.000
4.494
4.494
4.003
4.114
4.129
65,4
64,8
4.000
66,1
62,5
64,2
2008
2009
2010
3.000
Delikte insgesamt
2011
Geklärte Delikte
2012
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 82 Fälle / + 1,3 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
166.209
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Altdorf
PI Feucht
PI Hersbruck
PI Lauf a.d.P.
KPI Schwabach
Besondere Entwicklungen
Für die moderate Steigerung der Kriminalität zeichnen vor allem die Diebstahlsdelikte sowie die Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum verantwortlich.
Der Anstieg bei den Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen wird
maßgeblich von einer hohen Zahl bei der Bundespolizei gemeldeter Beschädigungen
von Einrichtungen der Deutschen Bahn AG bestimmt.
38
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Nürnberger Land
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008
6.802
7
78
32
768
189
539
1.191
599
73
74
264
265
17
658
272
62
43
1.383
440
576
156
267
235
1.670
2009
7.190
8
66
26
795
204
544
1.186
663
35
72
306
270
22
724
272
136
44
1.650
375
627
169
348
242
1.710
2010
6.239
5
63
19
704
147
505
1.001
550
60
56
203
235
15
876
309
248
54
1.112
295
351
157
271
180
1.204
2011
6.292
1
61
39
704
149
489
1.061
566
58
63
180
256
11
844
263
314
17
1.064
322
308
156
304
201
1.156
2012
6.374
7
41
27
682
163
445
1.112
635
63
98
234
295
13
890
252
320
24
1.117
351
469
144
278
195
1.447
Veränderung
2012
Zahl
%
82
1,3
6
600,0
-20
-32,8
-12
-30,8
-22
-3,1
14
9,4
-44
-9,0
51
4,8
69
12,2
5
8,6
35
55,6
54
30,0
39
15,2
2
18,2
46
5,5
-11
-4,2
6
1,9
7
41,2
53
5,0
29
9,0
161
52,3
-12
-7,7
-26
-8,6
-6
-3,0
291
25,2
Markante Fälle
Mord in Röthenbach/Pegnitz
Im April wurde nach einem Hinweis in der Wohnung eines Ehepaares die Leiche einer Frau aufgefunden. Diese konnte als eine ehemalige 31-jährige Prostituierte aus
Bulgarien identifiziert werden, welche mit dem Wohnungsinhaber seit kurzem verheiratet war. Das Fluchtfahrzeug des dringend tatverdächtigen 50-jährigen Ehemannes
konnte einige Tage später in der Steiermark/Österreich aufgefunden und der Tatverdächtige zwei weitere Tage später in einem Obdachlosenheim in Graz festgenommen werden. Bei seiner Vernehmung räumte er die Tathandlung ein. Er wurde Anfang Juni nach Deutschland ausgeliefert. Die Gerichtsverhandlung steht noch bevor.
Schwerer Raub auf Juwelier
Ende Juli wurde der Besitzer eines Laufer Juweliergeschäftes von zwei Männern mit
einem Stock verletzt und mit Pfefferspray attackiert, als er sie beim Aufbrechen einer
Vitrine entdeckte. Die Täter flüchteten mit einem Pkw. Bei dem Fluchtfahrzeug handelte es sich um einen tschechischen Mietwagen, dessen Anmieter im Verlauf der
Ermittlungen die Tat nachgewiesen werden konnte. Er ist derzeit unbekannten Aufenthalts und zum Mittäter gibt es noch keine belastbaren Erkenntnisse. Die Ermittlungen dauern diesbezüglich noch an.
Polizeipräsidium Mittelfranken
39
Kriminalstatistik 2012
3.5
Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Neustadt/A.-Bad Windsheim
4.000
3.217
3.066
3.134
2.872
2.774
3.000
2.000
1.995
1.841
1.970
1.788
1.836
62,0
60,0
62,9
64,5
63,9
2008
2009
2010
2011
2012
1.000
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 98 Fälle / + 3,5 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
97.481
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Bad Windsheim (mit PSt Uffenheim)
PI Neustadt a.d.A. (mit PSt Scheinfeld)
KPI Ansbach
Besondere Entwicklungen
Auch nach dem Anstieg der Gesamtstraftaten bewegen sich die Fallzahlen immer
noch auf niedrigem Niveau.
Ausschlaggebend für die aktuelle Entwicklung sind Steigerungen insbesondere bei
den schweren Diebstählen und den Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum.
Bei letztgenannten war im Vorjahr ein außergewöhnlicher Rückgang verzeichnet
worden.
40
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Neustadt/A.-Bad Windsheim
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon Pkw-Aufbruch
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
3.217 3.066 3.134 2.774 2.872
6
5
2
1
2
34
41
45
44
39
7
12
5
7
9
415
340
342
341
352
85
57
66
71
73
304
256
260
252
252
707
659
682
599
557
338
305
303
226
268
22
12
12
10
14
69
56
38
35
31
152
151
157
115
133
148
73
131
101
89
6
8
3
10
4
360
369
424
404
381
141
140
167
159
134
15
31
53
67
72
1
10
21
20
15
547
638
527
462
521
204
214
151
150
173
125
179
185
84
188
18
6
15
10
8
95
116
168
111
153
97
77
74
85
86
682
654
629
514
603
Veränderung
2012
Zahl
%
98
3,5
1
100,0
-5
-11,4
2
28,6
11
3,2
2
2,8
0
0,0
-42
-7,0
42
18,6
4
40,0
-4
-11,4
18
15,7
-12
-11,9
-6
-60,0
-23
-5,7
-25
-15,7
5
7,5
-5
-25,0
59
12,8
23
15,3
104
123,8
-2
-20,0
42
37,8
1
1,2
89
17,3
Markante Fälle
Einbrüche in Seniorenresidenzen im gesamten Bundesgebiet
Mitte Juli verübten unbekannte Täter einen Einbruch in ein Apartment einer Seniorenresidenz in Bad Windsheim. Operative Maßnahmen führten zur Festnahme von
drei slowakischen Tatverdächtigen in Hamburg. Der Bande werden mittlerweile 47
Einbruchdiebstähle mit einem Gesamtdiebstahlsschaden von ca. 250.000 Euro in
Deutschland zur Last gelegt. Außerdem konnte den Ermittlungsbehörden in der
Schweiz und in Österreich zu gleich gelagerten Taten Beweismaterial geliefert werden.
Versuchter Mord in zwei Fällen durch besonders schwere Brandstiftung
In einer städtischen Wohnung für Sozialschwache in Bad Windsheim legte im Oktober eine 50 Jahre alte, psychisch auffällige Frau an drei verschiedenen Stellen vorsätzlich Feuer. Zu diesem Zeitpunkt lagen ihr stark alkoholisierter Ehemann und ein
weiterer bettlägeriger Mitbewohner in ihren Schlafkojen, ohne etwas von der drohenden Gefahr zu bemerken. Durch eine aufmerksame Passantin wurde das Feuer entdeckt und die alarmierte Feuerwehr konnte die drei Bewohner gerade noch rechtzeitig retten. Die beiden Männer erlitten nur leichtere Rauchgasvergiftungen. Die tatverdächtige Frau wurde lebensbedrohlich verletzt und liegt seitdem im Koma.
Polizeipräsidium Mittelfranken
41
Kriminalstatistik 2012
3.6
Landkreis Roth
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Roth
6.000
5.000
4.051
3.758
4.093
3.822
3.789
4.000
3.000
2.473
2.333
2.313
2.516
2.323
61,0
62,1
60,5
61,5
61,3
2008
2009
2010
2011
2012
2.000
1.000
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
- 304 Fälle / - 7,4 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
123.982
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Hilpoltstein
PI Roth
PI Feucht
PI Schwabach
KPI Schwabach
Besondere Entwicklungen
Der markante Rückgang der Kriminalität egalisiert den Vorjahresanstieg vollständig. Insbesondere bei den Diebstählen und den Sachbeschädigungen sind die
höchsten Fallzahlenreduzierungen zu verzeichnen.
42
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Roth
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
4.051 3.758 3.822 4.093 3.789
4
3
1
7
6
50
37
46
37
34
7
9
2
18
11
434
420
414
425
405
92
79
76
87
91
314
302
287
298
284
830
635
727
744
685
387
387
366
471
360
26
18
56
55
50
74
92
54
75
60
120
118
152
199
112
192
123
160
152
152
9
13
8
6
8
503
520
659
613
623
260
282
395
346
309
24
25
47
56
68
10
19
23
16
19
644
611
587
679
589
192
203
178
230
205
240
160
214
155
190
48
58
26
27
38
134
128
103
144
162
107
97
85
114
112
905
768
756
786
768
Veränderung
2012
Zahl
%
-304
-7,4
-1
-14,3
-3
-8,1
-7
-38,9
-20
-4,7
4
4,6
-14
-4,7
-59
-7,9
-111
-23,6
-5
-9,1
-15
-20,0
-87
-43,7
0
0,0
2
33,3
10
1,6
-37
-10,7
12
21,4
3
18,8
-90
-13,3
-25
-10,9
35
22,6
11
40,7
18
12,5
-2
-1,8
-18
-2,3
Markante Fälle
Crystal-Händlerring ausgehoben
Ende Mai 2012 wurden die Ermittlungen zu einem Crystal-Händlerring aus dem
Raum Roth-Schwabach erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden Verfahren gegen
149 Beschuldigte geführt, insgesamt 34 Haftbefehle erlassen sowie der Handel mit
knapp 20 Kilogramm Methamphetamin, einem Kilogramm Amphetamin, 2.000 Ecstasy-Tabletten sowie acht Kilogramm Cannabisprodukten aufgedeckt. Die Betäubungsmittel wurden von der Tätergruppierung bei 232 Fahrten aus Tschechien nach
Deutschland eingeführt und im hiesigen Raum gewinnbringend weiterverkauft. Zwischenzeitlich sind die Gerichtsverhandlungen gegen die Haupttäter abgeschlossen.
Insgesamt wurden über 150 Jahre Freiheitsstrafe ausgesprochen, das höchste Einzelurteil belief sich auf zehn Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe.
Vom Vater beinahe erwürgt
In Roth kam es Anfang des Jahres zu einer familiären Auseinandersetzung, in deren
Verlauf ein 44-Jähriger seinen 15-jährigen Sohn so massiv würgte, dass dieser bereits zu keiner Gegenwehr mehr fähig war und sich erbrach. Der angetrunkene Vater
konnte von einer Bekannten an der weiteren Tatausführung gehindert werden. Er
wurde wegen versuchten Totschlags zwischenzeitlich zu fünf Jahren Freiheitsstrafe
verurteilt.
Polizeipräsidium Mittelfranken
43
Kriminalstatistik 2012
3.7
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
5.500
4.896
4.500
3.758
3.389
3.500
3.478
3.578
2.454
2.413
2.529
3.500
2.569
2.500
69,2
68,4
70,1
69,4
70,7
2008
2009
2010
2011
2012
1.500
Delikte insgesamt
Geklärte Delikte
AQ
•
Veränderung 2012:
+ 100 Fälle / + 2,9 %
•
Einwohner (Stand: 31.12.2011) :
91.935
•
Zuständige Polizeidienststellen:
PI Gunzenhausen
PI Weißenburg
PI Treuchtlingen
KPI Ansbach
Besondere Entwicklungen
Der Anstieg der Straftaten vollzieht sich weitestgehend in allen Deliktsbereichen.
Die markante Zunahme beim Erschleichen von Leistungen ist auf das polizeilich
nicht beeinflussbare Kontroll- und Anzeigeverhalten der öffentlichen Verkehrsbetriebe, im vorliegenden Fall der Deutschen Bahn AG, zurückzuführen.
44
Polizeipräsidium Mittelfranken
Kriminalstatistik 2012
Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren
Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen
Straftaten insgesamt
Straftaten gegen das Leben
Sexualstraftaten
Raub
Körperverletzungen
davon gef. und schwere KV
davon vors. leichte KV
Einfacher Diebstahl
Schwerer Diebstahl
davon Wohnungseinbruch
davon an/aus Kfz
Ladendiebstahl insgesamt
Fahrraddiebstahl insgesamt
Taschendiebstahl insgesamt
Betrug
davon Waren-/Warenkreditbetrug
davon Erschleichen von Leistungen
davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten
Sachbeschädigung
davon an Kfz
davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen
Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG
Verstöße gg. BtMG u. VO
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität insgesamt
2008 2009 2010 2011 2012
4.896 3.758 3.500 3.478 3.578
4
3
1
5
2
49
65
44
48
49
11
20
5
8
15
617
491
494
468
496
140
101
97
83
102
452
355
362
350
357
1.042
739
718
736
721
399
301
262
230
268
23
16
9
14
19
52
30
28
28
30
293
200
208
183
133
245
151
146
135
99
28
9
2
4
10
723
453
434
434
416
238
182
139
166
128
26
42
77
63
107
38
22
12
9
6
872
675
538
592
553
226
201
152
200
143
334
238
160
146
185
16
22
4
12
28
161
97
187
89
96
163
129
112
101
123
1.073
784
642
640
617
Veränderung
2012
Zahl
%
100
2,9
-3
-60,0
1
2,1
7
87,5
28
6,0
19
22,9
7
2,0
-15
-2,0
38
16,5
5
35,7
2
7,1
-50
-27,3
-36
-26,7
6
150,0
-18
-4,1
-38
-22,9
44
69,8
-3
-33,3
-39
-6,6
-57
-28,5
39
26,7
16
133,3
7
7,9
22
21,8
-23
-3,6
Markante Fälle
Körperschmuggel aus Marokko
Im Herbst wurden im Raum Treuchtlingen Verfahren gegen eine seit Jahren bekannte Gruppierung von langjährigen Betäubungsmittelkonsumenten eingeleitet. Etwa
zehn Personen flogen regelmäßig nach Marokko und kauften direkt beim Erzeuger
Haschisch in Eierform. Anschließend schluckten sie diese bis zu einer Menge von
knapp einem Kilo und traten die Heimreise an. Nach ihrer Rückkehr verarbeiteten sie
das Haschisch wieder zu Plattenform, um beim Absatz Rückschlüsse auf die Herkunft zu verschleiern.
Ende Oktober wurden zwei Täter nach ihrer Rückkehr am Flughafen in München
festgenommen. Sie hatten ca. 800 Gramm geschluckt, die während eines dreitägigen
Aufenthalts im Krankenhaus sichergestellt werden konnten.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen gelang Anfang Dezember die Festnahme eines
Paares, welches neben den Beschaffungen von Haschisch aus Marokko rund 1,3
Kilogramm Amphetamin aus den Niederlanden einschmuggelte.
Insgesamt nachweisbar sind aktuell ca. 30 Beschaffungsfahrten dieser Art. Aktuell
befinden sich sieben Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Gegen mehr als 50 Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das BtMG eingeleitet.
Polizeipräsidium Mittelfranken
45
Kriminalstatistik 2012
46
Polizeipräsidium Mittelfranken
Impressum:
Herausgeber: Polizeipräsidium Mittelfranken
Präsidialbüro
90402 Nürnberg, Jakobsplatz 5
Tel.: 0911/ 2112-1001
Druck:
Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei, Ainring
(Auflage 300 Exemplare)
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers
gegen Belegexemplar
ISSN: 1865-0384
Kriminalstatistik 2012
Polizeipräsidium Mittelfranken

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