3 - Polizei Bayern
Transcription
3 - Polizei Bayern
Kriminalstatistik 2012 Polizeipräsidium Mittelfranken Impressum: Herausgeber: Polizeipräsidium Mittelfranken Präsidialbüro 90402 Nürnberg, Jakobsplatz 5 Tel.: 0911/ 2112-1001 Druck: Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei, Ainring (Auflage 300 Exemplare) Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers gegen Belegexemplar ISSN: 1865-0384 Kriminalstatistik 2012 Sehr geehrte Damen und Herren, betrachtet man die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) über mehrere Jahre hinweg, so ähneln die grafischen Darstellungen sehr häufig einer Wellenbewegung. Nach Jahren mit großer Kriminalitätsbelastung nehmen die gemeldeten Deliktszahlen sukzessive ab, um nach Erreichen eines Wellentales wieder anzusteigen. Aktuell haben wir das Wellental aus 2010 hinter uns gelassen und müssen feststellen, dass im Jahr 2012 das zweite Mal in Folge ein Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen ist. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass auch heuer die Zunahme um 0,6 Prozent als durchaus moderat bezeichnet werden kann. Dies führt dazu, dass trotz des Anstiegs die Anzahl der zur PKS gemeldeten Delikte deutlich unter denen des Jahres 2009 liegt. Es verbietet sich jedoch, die Polizeiliche Kriminalstatistik lediglich von der Gesamtzahl der Delikte her zu betrachten, vielmehr verdienen die einzelnen Deliktsgruppen eine gesonderte Betrachtung und Analyse. Im Jahr 2011 mussten wir signifikante Zunahmen im Bereich der Wohnungseinbrüche und der Fahrraddiebstähle verzeichnen. Bereits zu diesem Zeitpunkt legten wir einen polizeilichen Schwerpunkt auf die Bekämpfung dieser beiden Delikte. Als kleiner Erfolg unserer Maßnahmen ist festzustellen, dass die Wohnungseinbrüche nicht mehr gestiegen, sondern um 1,8 Prozent zurückgegangen sind. Bei den Fahrraddiebstählen konnten wir zwar durchaus Erfolge in Form von mehreren Festnahmen vorweisen, diese wirken sich auf diese Statistik allerdings noch nicht wie gewünscht aus. So stieg die Anzahl der an die PKS gemeldeten Delikte um 680 Fälle an. Gleichzeitig konnten wir in diesem schwierigen Deliktsfeld allerdings die Aufklärungsquote um 0, 9 Prozent steigern. Ein durchweg erfreulicher Aspekt ist der Rückgang der Zahlen im Deliktsfeld des Betruges und dem der Sachbeschädigung. Nachdem 2011 bereits die niedrigsten Zahlen im Zehnjahresvergleich zu Buche schlugen, sind diese heuer beim Betrug nochmals um 6,1 Prozent und bei den Sachbeschädigungen um 2,6 Prozent niedriger. Ich will an dieser Stelle aber Ihr Augenmerk besonders auf den Bereich der Jugendkriminalität lenken. Ein Bereich, in dem die mittelfränkische Polizei seit Jahren einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht. Der Anteil der jugendlichen Tatverdächtigen geht seit Jahren kontinuierlich zurück, sodass wir aktuell den niedrigsten Stand seit mehr als 10 Jahren feststellen. Die Tatsache, dass sich gleichzeitig der Grad der alkoholisierten Tatverdächtigen bei den Jugendlichen nochmals erhöht hat und jetzt einen Anteil von 21,1 Prozent aufweist, zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen gegen den Missbrauch von Alkohol durch Jugendliche auf ein um sich greifendes Phänomen reagieren. Auch wenn wir bei der Gesamtkriminalität leicht ansteigende Fallzahlen feststellen mussten, bin ich davon überzeugt, dass wir mit unseren Konzepten und Einzelmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind und auch zukünftigen Herausforderungen wirksam gegenübertreten können. Johann Rast Polizeipräsidium Mittelfranken 3 Kriminalstatistik 2012 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vorwort 3 Organigramm des PP Mittelfranken 5 Bezirk Mittelfranken Entwicklung der Kriminalität Deliktsgruppen Entwicklung der Tatverdächtigenzahlen Organisierte Kriminalität Politisch motivierte Kriminalität Regionale Verteilung der Kriminalität 2. 3. 4 6 7 9 10 11 12 Kreisfreie Städte Häufigkeitszahlen, Anteil Bevölkerung und Kriminalität 13 2.1 Nürnberg 2.2 Fürth 2.3 Erlangen 2.4 Ansbach 2.5 Schwabach 14 22 24 26 28 Landkreise Häufigkeitszahlen und Flächen Anteil Bevölkerung und Kriminalität, Bevölkerungsdichte 30 31 3.1 Ansbach 3.2 Erlangen-Höchstadt 3.3 Fürth 3.4 Nürnberger Land 3.5 Neustadt/Aisch-Bad Windsheim 3.6 Roth 3.7 Weißenburg-Gunzenhausen 32 34 36 38 40 42 44 Grafische Übersicht Kriminalitätsbelastung 46 Polizeipräsidium Mittelfranken Polizeipräsidium Mittelfranken SEK MEK TEK PI Spezialeinheiten Nordbayern P1 PI Gunzenhausen PI Rothenbur g PI Heilsbronn - E-Zug - ZEG PI Ansbach Abschnitt West VPI Ansbach PI Weißenburg PI Dinkelsbühl PSt. Scheinfeld PI Neustadt/ Aisch P2 Abteilung Personal PI Treuchtlingen PI Feuchtwangen PSt. Uffenheim PI Bad Windsheim P3 Präsidialbüro mit Pressestelle PI Stein PI Flughafen PI NürnbergWest inkl. ZEG, Sonderdienste u. Zeughaus PI NürnbergMitte Abschnitt West PSt. ZirndorfRathaus PI Zirndorf - ZEG PI Fürth PSt. Langwasser PI NürnbergSüd Abschnitt Mitte E2 Abschnitt Mitte E1 1.EHu USK MFr. (3 Züge) PI Ergänzungsdienste Mittelfranken VPI Fürth inkl. Gruppe Wasserschutz VPI Nürnberg - ZDHSt. PI NürnbergOst Abschnitt Ost E3 Abteilung Einsatz Polizeipräsident PI Roth PI Hersbruck PI Herzogenaurach - E-Zug - ZEG PI ErlangenStadt Abschnitt Kriminalpolizei EZ V1 Abschnitt Ost -FKG VPI Feucht PI Hilpoltstein PI Lauf PI Feucht PI ErlangenLand Polizeipräsidium Mittelfranken VPI Erlangen - E-Zug - ZEG PI Schwabach PI Altdorf PI Höchstadt V2 KFD* 4 KFD* 3 KFD* 2 KFD* 1 mit technischen Außenstellen V4 * Kriminalfachdezernat K-Dienststellen KPI Schwabach KPI Fürth KPI Erlangen KPI Ansbach mit IuKAußenstellen V3 Abteilung Versorgung Kriminalstatistik 2012 5 Kriminalstatistik 2012 1. PP Mittelfranken Entwicklung der Straftaten über 10 Jahre Reg.-Bez. Mittelfranken 120.000 110.167 109.553 104.280 104.132 110.000 100.588 97.395 100.000 94.321 90.562 91.179 91.755 58.727 58.458 57.868 64,8 64,1 2010 2011 90.000 80.000 72.244 73.066 69.087 68.701 70.000 66.265 63.383 60.603 60.000 50.000 40.000 65,6 66,7 66,3 66,0 65,9 2003 2004 2005 2006 Delikte insgesamt 65,1 2007 2008 64,3 2009 Geklärte Delikte Veränderung 2012: + 576 Fälle / + 0,6 % • Entwicklung in Bayern 2011: + 3.757 Fälle / + 0,6 % • Aufklärungsquote in Bayern: 63,2 % Bayern Mittelfranken 2012 AQ • Einwohnerzahl 63,1 Häufigkeitszahl (Stand 31.12.11) 2011 2012 12.595.891 4.969 4.977 1.719.494 5.303 5.336 (Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner) 6 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Anteile der Deliktsgruppen an den Gesamtstraftaten Strafrechtliche Nebengesetze 7,8% Sonstige Straftaten gem äß StGB 22,9% Straftaten gegen das Leben 0,1% Sexualdelikte 0,9% Roheitsdelikte 16,7% Verm ögens- u. Fälschungsdelikte 16,3% Eigentum sdelikte 35,3% Besondere Entwicklungen Nach permanenten Rückgängen der Kriminalität innerhalb der letzten zehn Jahre und der erstmalig leicht ansteigenden Tendenz im Vorjahr ist im Jahr 2012 erneut eine dezente Zunahme der registrierten Straftaten zu verzeichnen, welche sich deckungsgleich mit dem Trend in Bayern zeigt. Die Fallzahlen bei den Tötungsdelikten befinden sich nahe am ZehnjahresDurchschnittswert. Bei den Sexualdelikten wurde aktuell der sehr niedrige Wert des Vorjahres noch einmal unterschritten. Bei den Raubdelikten wurde die Zunahme des Vorjahres weitgehend kompensiert, womit sich die Fallzahlen deutlich unter dem Zehnjahres-Durchschnittswert bewegen. Der Anstieg der Körperverletzungen wird fast ausschließlich durch die vorsätzlich begangenen leichten Körperverletzungen verursacht. Es zeigt sich hier, dass die zunehmenden Fallzahlen nur marginal auf Delikte zurückzuführen sind, welche im öffentlichen Raum begangen wurden. Vielmehr ist festzustellen, dass es im Verlauf von Auseinandersetzungen innerhalb von Familien und anderen sozialen Beziehungen sowie unter Schülern/Jugendlichen immer wieder zu solchen Straftaten kommt. Offensichtlich wirkt sich hier eine gestiegene Anzeigebereitschaft aus. Während sich die Situation beim einfachen Diebstahl wieder leicht rückläufig zeigt und den zweitniedrigsten Wert innerhalb der letzten zehn Jahre aufweist, ist beim schweren Diebstahl erneut ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Polizeipräsidium Mittelfranken 7 Kriminalstatistik 2012 Weiter verstärkt hat sich die Bedeutung des Fahrrades als attraktives Diebesgut, was durch die signifikant steigenden Fallzahlen beim Diebstahl von Fahrrädern dokumentiert wird. Neben der Tatausführung durch osteuropäische Tätergruppierungen wurden zunehmend entsprechende Tathandlungen im Rahmen der RauschgiftBeschaffungskriminalität beobachtet. Im Bereich der (kraft-)fahrzeugbezogenen Eigentumsdelikte zeigten sich die Pkwund Kraftraddiebstähle weiter bzw. wieder rückläufig, wogegen die schweren Diebstähle an und aus Kfz nach dem letztjährigen absoluten Tiefststand wieder zunahmen. Die Wohnungseinbrüche gingen leicht zurück, so dass von einer Stagnation auf relativ hohem Niveau gesprochen werden kann. Nach wie vor sind die sogenannten Tages- und Dämmerungswohnungseinbrüche in Einfamilien- und Reihenhäuser hier ausschlaggebend. Die wiederholten Rückgänge in den Deliktsbereichen Betrug und Sachbeschädigung führten zur jeweils niedrigsten Zahl der registrierten Delikte im Zehnjahresvergleich. Trotz der markant steigenden Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität liegt deren Wert noch deutlich unter dem Zehnjahres-Durchschnittswert. Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Reg.-Bez. Mittelfranken Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthaltsG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 8 2008 97.395 62 1.019 446 12365 3035 8818 22.328 10.048 794 1.525 7.825 4.777 918 12.851 4.683 2.715 869 14.299 5.357 4.141 1.280 3.869 3.668 20.938 2009 94.321 75 865 488 11539 2685 8268 21.193 9.455 592 1.436 7.639 4.137 959 12.740 4.399 3.211 770 14.424 5.080 4.269 1.360 4.028 3.356 19.972 2010 90.562 46 917 464 11138 2522 8059 20.481 9.244 659 1.539 7.600 3.782 945 13.276 4.675 3.411 862 12.462 4.746 3.533 1.319 4.031 3.167 18.178 2011 91.179 64 841 526 11450 2730 8102 21.132 10.606 1.012 1.393 7.140 4.751 1.091 12.620 3.965 3.788 581 12.002 4.776 3.062 1.149 3.709 3.454 18.553 2012 91.755 62 818 490 11894 2749 8533 20.850 11.568 994 1.497 6.735 5.333 1.133 11.855 3.563 3.551 797 11.690 4.713 3.218 1.119 4.165 3.422 19.442 Veränderung 2012 Zahl % 576 0,6 -2 -3,1 -23 -2,7 -36 -6,8 444 3,9 19 0,7 431 5,3 -282 -1,3 962 9,1 -18 -1,8 104 7,5 -405 -5,7 582 12,3 42 3,8 -765 -6,1 -402 -10,1 -237 -6,3 216 37,2 -312 -2,6 -63 -1,3 156 5,1 -30 -2,6 456 12,3 -32 -0,9 889 4,8 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Tatverdächtigenzahlen Reg.-Bez. Mittelfranken 50.000 45.000 49.701 49.589 47.347 46.885 46.098 44.476 40.000 43.394 41.596 41.163 40.418 35.000 30.000 25.000 20.000 14.590 13.948 15.000 10.000 14.061 13.705 13.204 12.817 13.183 12.246 12.859 11.794 12.869 11.305 12.135 11.691 11.278 11.611 11.704 11.188 10.352 9.457 2010 2011 2012 5.000 2003 2004 2005 2006 TV insgesamt 2007 2008 Jugendliche TV 2009 Nichtdeutsche TV Bei den jugendlichen Tatverdächtigen ist ein Rückgang um - 895 Personen bzw. - 8,6 % zu verzeichnen. Ihr Anteil an den gesamten TV liegt bei 23,4 % und damit um 1,7 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. • Knapp jeder vierte ermittelte Tatverdächtige war jünger als 21 Jahre, womit Jugendliche in Relation zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung (19,7 %) nur noch leicht überrepräsentiert sind. • Delikte mit überproportionaler Beteiligung von Jugendlichen sind der Raub, die gefährlichen Körperverletzungen sowie die Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum. Auch bei diesen schrumpfte der Anteil von jugendlichen TV deutlich. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg von 28,2 % auf 29,2 % erneut an. Hinweise: • Jugendliche Tatverdächtige umfassen die Gruppe der unter 21-Jährigen. • Die nichtdeutschen jugendlichen Tatverdächtigen sind sowohl bei den jugendlichen Tatverdächtigen (blaue Linie) als auch bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen (gelbe Linie) enthalten. Polizeipräsidium Mittelfranken 9 Kriminalstatistik 2012 Organisierte Kriminalität (OK) Rocker Seit Ende September 2012 ließ sich bayernweit ein vermehrtes Auftreten von Mitgliedern des „Hells Angels Motorcyle Club“ (HAMC) in größeren Gruppen feststellen. Unter anderem zeigten diese anlässlich des Sommerfestes eines Motorradhändlers im Oktober 2012 in Nürnberg starke Präsenz. In Mittelfranken sind folgende „Outlaw Motorcycle Gangs“ ansässig: Bezeichnung Sitz Bandidos MC Allersberg Allersberg Bandidos MC Nürnberg Nürnberg Gremium MC Ansbach Ansbach Gremium MC Nomads Franconia Fürth Gremium MC Nürnberg Nürnberg Outlaws MC Nürnberg Nürnberg Sons of Silence MC Area Nürnberg Röttenbach Trust MC Weißenburg Weißenburg Die mittelfränkische Bekämpfungsstrategie, konsequente Nutzung der gesamten Bandbreite von gefahrenabwehrenden und strafverfolgenden Maßnahmen bei gleichzeitiger engmaschiger Beobachtung der Szene, wird beibehalten. Rotlicht / Milieukriminalität und Menschenhandel Die seit 2010 festgestellte Tendenz der steigenden Zuwanderung von jungen osteuropäischen Prostituierten aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn setzte sich auch im Jahr 2012 fort. Diese Frauen stellen zugleich den höchsten Anteil der Opfer von Menschenhandel, ein Großteil von ihnen war unter 21 Jahre alt. Die Anzahl der relevanten Örtlichkeiten und registrierten Prostituierten ist in Nürnberg weiterhin konstant. Die Prostitution findet zum größten Teil in Modellwohnungen und Clubs sowie in Bordellen an der Frauentormauer statt. Die Zahlen für Verfahren bzw. Mitteilungen von/über Menschenhandel sind ansteigend. Potenzielle Opfer arbeiteten überwiegend in Modellwohnungen, nur wenige in den Bordellen an der Frauentormauer. In den Clubs konnten im Jahr 2012 keine Menschenhandelsopfer festgestellt werden. Die Verhinderung/Beschränkung der illegalen Zuwanderung von osteuropäischen Frauen unter 21 Jahren durch Kontrollen/Befragungen der Frauen und Belehrungen der jeweiligen Wohnungs- bzw. Objektbetreiber bleibt deshalb ein Schwerpunkt. Durch konsequentes Einschreiten, im engen Zusammenwirken mit der Stadt/Arbeitskreis Prostitution, konnten sicherheitsrelevante Problemstellungen - insbesondere in den Modell- und Mietwohnungen – reduziert, beziehungsweise durch Schließung der Örtlichkeiten dauerhaft behoben werden. Nach wie vor werden daneben vermehrt Menschenhandelsfälle zum Nachteil von schwarzafrikanischen Frauen registriert. Dem Bundestrend folgend, ist auch im Stadtgebiet Nürnberg eine steigende Tendenz, insbesondere von Fallbearbeitungen mit nigerianischen Frauen, feststellbar. Dieses Phänomen wird derzeit durch bundesweiten Erkenntnis- und Informationsaustausch in enger Zusammenarbeit mit BLKA und BKA bekämpft. Ein gewichtiger Einfluss von Rockergruppierungen im sogenannten „Rotlicht-Milieu“ kann weiterhin nicht festgestellt werden. Problematische Entwicklungen im Rotlicht- 10 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 bereich sollen auch künftig durch frühzeitige Intervention und Reaktion von Polizei und Sicherheitsbehörden verhindert bzw. eingeschränkt werden. Ethnienbezogene Ermittlungen Im Sommer 2012 kam es in einem italienischen Lokal in Nürnberg zu einem Streit zwischen einem Camorra-Mitglied aus Nordrhein-Westfalen und seinem mutmaßlichen Geschäftspartner aus Nürnberg. Im Verlauf der Auseinandersetzung verletzte der Nürnberger seinen Kontrahenten mit einem Messerstich in den Bauch. Nur durch glückliche Umstände kam es nicht zu einer lebensgefährlichen Verletzung. Die Ermittlungen wurden dadurch erheblich erschwert, dass sowohl das Opfer wie auch zwei Zeugen unmittelbar nach der Tat zunächst untertauchten und später jegliche konstruktive Zusammenarbeit mit der Polizei verweigerten. Der Grund dafür ist wohl in dem Ehrenkodex der Mafia („Omerta“) zu suchen. Demnach besteht für die Mitglieder der Mafia das ungeschriebene Gesetz, keinesfalls mit den Behörden zusammen zu arbeiten. Von Zeugen wird dies in gleicher Weise erwartet. Das Motiv der Tat konnte bislang nicht zweifelsfrei ermittelt werden. Der Ausgang des Strafverfahrens wegen versuchten Totschlags ist noch offen. Insgesamt wird die Bundesrepublik Deutschland nach wie vor als Rückzugs- und Ruheraum der italienischen Mafia angesehen. So wohnen einige erkannte MafiaMitglieder teilweise schon seit vielen Jahren im Großraum Nürnberg, ohne bedeutsam kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten zu sein. Laut polizeilichen Erkenntnissen sind Mitglieder der `Ndrangheta und Camorra im Raum Mittelfranken ansässig. Auch in diesem Bereich wird durch entsprechende Strukturermittlungen eine fortlaufende Erkenntnisgewinnung betrieben. Politisch motivierte Kriminalität Die Gesamtzahl der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) ging im Berichtsjahr 2012 um 19 auf 450 Fälle zurück. Dies bedeutet eine Abnahme um 4,1 %. Die Aufklärungsquote lag bei 47,3 %. Im Phänomenbereich Rechts sanken die Straftaten von 267 Fällen im Jahr 2011 auf 249 Fälle im Jahr 2012 (minus 6,7 %). Damit liegen sie wieder auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2008. Mit einem Anteil von 171 Fällen (entspricht 68,7 %) stellen die Propagandadelikte wieder die größte Deliktsgruppe dar. Hierbei besteht die Tathandlung in der Regel im öffentlichen Schmieren oder Zeigen von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder dem Rufen verbotener Parolen. Die rechtsmotivierten Gewaltstraftaten, ausschließlich Körperverletzungsdelikte, sanken im Berichtszeitraum von 16 auf sechs Fälle. Die Anzahl der Politisch motivierten Straftaten im Phänomenbereich Links sanken im Berichtszeitraum um zehn Fälle und liegen nun bei 143 Fällen (minus 6,5 %). Die Gewaltstraftaten haben sich von 26 Delikten im Berichtsjahr 2011 auf nun 38 Delikte im Berichtszeitraum 2012 erhöht. Davon entfielen 29 Fälle auf Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit demonstrativen Aktionen. Sachbeschädigungen stellten wieder einen Schwerpunkt linker Kriminalität dar. Die Politisch motivierte Ausländerkriminalität stieg von neun auf 16 Fälle, liegt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Polizeipräsidium Mittelfranken 11 Kriminalstatistik 2012 Regionale Verteilung der Kriminalität Anteil an Gesamtkriminalität Lkr. Roth 4,1% Lkr. Weißenb.-G. 3,9% Lkr. NEA-Bad Win. 3,1% Stadt Ansbach 3,0% Stadt Erlangen 7,7% Lkr. Nürnb. Land 6,9% Stadt Fürth 6,8% Lkr. Fürth 3,3% Lkr. Erl.-Höchst. 4,4% Lkr. Ansbach 6,6% Stadt Schw abach 2,1% Stadt Nürnberg 48,0% • Insgesamt 42,6 % der mittelfränkischen Wohnbevölkerung konzentrieren sich in den drei Großstädten Nürnberg (29,7 %), Fürth (6,8 %) und Erlangen (6,2 %). • Knapp zwei Drittel aller Straftaten in Mittelfranken werden in den drei Großstädten begangen. Hier konzentrieren sich Geschäfte, gastronomische Betriebe und kulturelle Einrichtungen, welche neben dem Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten einen täglichen Besucherzustrom verursachen und entsprechende Tatgelegenheiten für ein breites Spektrum an Straftaten bieten. 12 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 2. Kreisfreie Städte Häufigkeitszahlen 2011/2012 Kreisfreie Städte Mittelfranken 10.000 9.000 8.000 8.674 7.000 6.911 6.000 8.626 6.772 6.759 6.644 5.000 5.458 5.390 4.828 4.814 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Stadt Ansbach Stadt Erlangen Stadt Fürth 2011 Stadt Nürnberg Stadt Schw abach 2012 (Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner) • Nürnberg, Fürth und Erlangen zählen zu den acht bayerischen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern Prozentuale Anteile an Bevölkerung und Kriminalität Kreisfreie Städte Mittelfranken 2012 50,0 48,0 40,0 30,0 29,7 20,0 10,0 7,7 0,0 2,4 Stadt Ansbach 6,8 6,2 6,8 Stadt Erlangen Stadt Fürth 3,0 Anteil an Bevölkerung Polizeipräsidium Mittelfranken 2,3 Stadt Nürnberg 2,1 Stadt Schw abach Anteil an Kriminalität 13 Kriminalstatistik 2012 2.1 Stadt Nürnberg Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Stadt Nürnberg 50.000 42.672 43.520 43.859 44.047 27.749 27.491 42.401 40.000 30.000 20.000 27.719 27.889 65,0 64,1 65,3 2008 2009 2010 Delikte insgesamt 27.669 63,3 62,4 2011 Geklärte Delikte 2012 AQ in % • Veränderung 2012: + 188 Fälle / + 0,4 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 510.602 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Nürnberg Mitte PI Nürnberg Ost PI Flughafen PI Nürnberg Süd (mit PSt Langwasser) PI Nürnberg West KFD 1 – 4 Nürnberg Besondere Entwicklungen Nach dem deutlichen Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Gesamtkriminalität im Jahr 2011 ist im Folgejahr wiederum ein Anstieg feststellbar, wenngleich sich dieser mit 188 Delikten bzw. + 0,4 % auf nunmehr 44.047 Straftaten in Grenzen hält. Diese Deliktsbelastung stellt im Zehnjahresvergleich einen guten Mittelwert dar, da die Zahlen in den Jahren 2003 bis 2006 durchwegs deutlich höher und 2003 sogar bei mehr als 47.000 Delikten lagen. Von den angezeigten Delikten konnten 27.491 geklärt werden. Das sind 258 Fälle weniger als im Vorjahr bei gleichzeitig gestiegenen Gesamtfallzahlen, weshalb sich die Aufklärungsquote auf 62,4 % reduzierte. Hauptursächlich für diesen Rückgang ist der Zuwachs bei Delikten mit „traditionell“ niedriger Aufklärungsquote bei gleichzeitiger Stagnation von Deliktsfeldern mit durchwegs hoher Aufklärungsquote. 14 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Stadt Nürnberg Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 42.672 43.520 42.401 43.859 44.047 25 26 26 28 22 446 346 315 314 337 255 291 289 308 300 5654 5285 5304 5646 6087 1500 1351 1324 1465 1533 3983 3757 3795 3991 4354 10.358 10.501 10.385 11.180 10.676 4.551 4.631 4.553 5.554 6.285 373 315 320 570 526 661 702 883 694 750 4.297 4.357 4.656 4.377 4.116 1.870 1.749 1.584 2.205 2.680 679 740 614 852 831 6.300 6.694 6.655 6.455 6.136 1.651 1.622 1.655 1.441 1.414 2.288 2.674 2.563 2.747 2.419 538 456 545 333 505 5.385 5.769 5.105 4.967 4.558 2.149 2.254 2.129 2.159 2.187 1.355 1.686 1.482 1.323 998 537 579 678 579 452 1.869 1.887 1.973 1.778 2.063 1.833 1.716 1.705 1.853 1.923 8.495 9.160 8.386 8.944 9.197 Veränderung 2012 Zahl % 188 0,4 -6 -21,4 23 7,3 -8 -2,6 441 7,8 68 4,6 363 9,1 -504 -4,5 731 13,2 -44 -7,7 56 8,1 -261 -6,0 475 21,5 -21 -2,5 -319 -4,9 -27 -1,9 -328 -11,9 172 51,7 -409 -8,2 28 1,3 -325 -24,6 -127 -21,9 285 16,0 70 3,8 253 2,8 Kernaussagen zu den einzelnen Deliktsgruppen Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen im Bereich der Sexualdelikte wieder leicht gestiegen (von 314 auf 337) und stellen somit den dritthöchsten Wert der letzten fünf Jahre dar. Diese Mehrung steht einem Rückgang in den Vorjahren gegenüber. Im Detail haben sich die Zahlen im Bereich der Vergewaltigung von 56 (2011) auf 67 (2012) und bei der sexuellen Nötigung von 44 (2011) auf 46 (2012) erhöht. Im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern wurde ebenfalls eine Zunahme verzeichnet (von 58 auf 79), welche einer geklärten Serie (virtuelle sexuelle Annäherung) zuzuschreiben ist. Die Aufklärungsquote im Bereich der Sexualdelikte liegt mit 77,2 Prozent wie im Vorjahr (77,4 Prozent) auf einem hohen Niveau. Nach einem deutlichen Anstieg der Körperverletzungsdelikte (gesamt) im Jahr 2011 setzte sich dieser Aufwärtstrend weiter fort. Gegenüber dem Vorjahr ist im Jahr 2012 ein Zuwachs von 441 Delikten auf nunmehr 6.087 Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen. Bei näherer Betrachtung der einzelnen Deliktsbereiche innerhalb der Körperverletzungen ist festzustellen, dass sowohl die „einfachen“ Körperverletzungen (+ 363 Delikte bzw. + 9,1 Prozent), wie auch die gefährlichen und schweren Körperverletzungen (+ 68 Delikte bzw. + 4,6 Prozent) eine Steigerung erfahren haben. Die Zunahmen fanden ihren Ursprung sowohl im Umfeld der großen Diskothe- Polizeipräsidium Mittelfranken 15 Kriminalstatistik 2012 kenareale wie auch im übrigen Stadtgebiet. Ein örtlicher oder zeitlicher Schwerpunkt bildete sich außer an den bereits genannten Diskothekenarealen allerdings nicht ab, die Steigerung der Zahlen fand darüber hinaus sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Bereich statt. In den Zuständigkeitsbereichen der Nürnberger Polizeiinspektionen verlief die Entwicklung wiederum sehr unterschiedlich. So waren im Bereich der Inspektion Mitte deutliche Steigerungsraten (+ 230 Delikte bzw. + 14,0 Prozent) und im Bereich der Inspektionen Ost (- 32 Delikte bzw. – 2,6 Prozent) und Süd (- 7 Delikte bzw. – 0,6 Prozent) unbedeutende Verringerungen zu verzeichnen. Im Zuständigkeitsbereich der Inspektion West musste im Gegensatz zum Vorjahr dagegen eine deutliche Steigerungsrate (+ 253 Delikte bzw. +25,7 Prozent) festgestellt werden. Im Vergleich zu 2011 ist bei den Raubdelikten ein leichter Rückgang zu verzeichnen (von 308 auf 300; - 2,6 Prozent). Im Bereich der Straßenraubdelikte war in der Tendenz der letzten Jahre eine Steigerung festzustellen (aktuell von 118 auf 125; + 5,9 Prozent). Die Fallzahlen hängen unter anderem mit dem oftmals hohen Wert des Beuteguts „Smart-Phone“ zusammen. Die Geräte werden offen erkennbar genutzt und üben einen besonderen Reiz auf Täter aus. So wurde 2012 bei 54 Taten den Opfern das Mobiltelefon geraubt. Analog des Vorjahres waren die zumeist männlichen Opfer des Straßenraubs häufig alkoholisiert. Die Anzahl der Geschäftsüberfälle hat sich von 27 auf acht reduziert. Dies ist auf einen signifikanten Rückgang der Überfälle auf Spielhallen zurückzuführen. 2011 gab es insgesamt 14 Spielhallenüberfälle, wovon sechs einer bislang ungeklärten Serie zuzuordnen sind. 2012 wurde kein einziger Überfall einer Spielhalle verzeichnet. Ebenso kam es 2012 erstmals seit 30 Jahren zu keinem Überfall auf ein Geldinstitut. Erfreulich ist, dass sich im Bereich des Handtaschenraubes der 2009 einsetzende rückläufige Trend fortsetzt. Im Jahr 2012 ist die Zahl der zur PKS gemeldeten Fälle um weitere acht Delikte von 22 auf 14 zurückgegangen (- 36,4 Prozent). Im Gegensatz zu den Vorjahren kamen die Opfer (2011: prädestiniert ältere Damen) aus allen Altersbereichen (von 17-91 Jahren). Nach dem deutlichen Plus der Fallzahlen aus dem Jahr 2011 im Deliktsfeld Diebstahl musste 2012 nochmals ein leichter Anstieg in diesem Bereich verzeichnet werden. Mit insgesamt 16.961 Fällen und damit einem Anstieg um knapp 230 Delikte bewegen sich die Diebstähle im Bereich der Werte aus den Jahren 2004 bis 2006. Die Höchstzahlen im Zehnjahresvergleich von 2003 mit 18.076 Delikten wurden jedoch mit einigem Abstand unterschritten. Erwähnenswert erscheint auch, dass die Fallzahlen bis Mitte der 90er Jahre regelmäßig bei 20.000 bzw. leicht darüber lagen. Im Bereich des einfachen Diebstahls konnte sogar ein Rückgang um – 504 Delikte verzeichnet werden, welcher jedoch durch eine Mehrung der Fallzahlen im Bereich des schweren Diebstahls von + 731 Delikten egalisiert wurde. Dieser Zuwachs begründet sich fast ausschließlich in den Deliktsfeldern des Diebstahls von Fahrrädern und des Diebstahls aus Kellern. Der starke Anstieg des Fahrraddiebstahls vom Vorjahr setzte sich im Jahr 2012 weiter fort. Aufgrund der umfangreichen konzeptionellen Bekämpfungsmaßnahmen gelangen bisher 265 Festnahmen. Etwa 80 Prozent dieser Tatverdächtigen sind Betäubungsmittelkonsumenten, die durch solche Straftaten ihre Sucht finanzieren. Im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen konnten nebenbei zahlreiche private, professi- 16 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 onell eingerichtete „Fahrradwerkstätten“ festgestellt werden, welche zur Umarbeitung der gestohlenen Fahrräder benutzt wurden. Beispielsweise wurde in einem Anwesen in der Südstadt mehrfach eine hochprofessionelle Fahrradwerkstatt sichergestellt. Diese Werkstatt befand sich in einem für jedermann zugänglichen Kellerraum, zu welchem eine Vielzahl von Personen Zutritt hatte und in der die gestohlenen Fahrräder „umfrisiert“ wurden. Dieser Umstand war in der Szene weitläufig bekannt. Durch die konzeptionellen Maßnahmen gelang es, im Laufe des Jahres 2012 die Fallzahlen von ursprünglich 130 entwendeten Rädern pro Woche in Spitzenzeiten auf nunmehr 30 gestohlene Fahrräder zu reduzieren. Die gewonnenen Erkenntnisse belegen, dass sich der Fahrraddiebstahl von einem typischen „Sommerdelikt“ hin zur klassischen Beschaffungskriminalität entwickelte. Inwiefern durch die erfolgreichen polizeilichen Aktivitäten eine Verdrängung in andere Deliktsbereiche stattfindet, wird von der Polizei genau beobachtet, um frühzeitig entgegenwirken zu können. Mit 526 Fällen im Jahr 2012 sind die Fallzahlen beim Wohnungseinbruch im Vergleich zu 2011 (570 Fälle) um 44 Fälle gesunken. Trotz des Rückgangs liegen die Fallzahlen im Zehnjahresvergleich immer noch über dem Durchschnitt von 443 Fällen. Bei den Wohnungseinbrüchen waren überwiegend Mehrfamilienhäuser, mit Schwerpunkt Aufhebeln der Wohnungstüren, das Ziel der Täter. In Einzelfällen wurde auch die günstige Gelegenheit offen stehender Fenster oder Balkontüren genutzt. Bei dem Phänomen Tageswohnungs-/Dämmerungswohnungseinbrecher (2011 und 2012: 222 von den oben genannten 570/526 Fällen) wurden primär Reihen- bzw. Einfamilienhäuser durch Aufhebeln/Einschlagen der Terrassentür angegangen. Auch 2012 gab es in diesem Zusammenhang vier Serien, allein einer zwischenzeitlich festgenommenen Gruppierung werden mindestens 16 Fälle zugerechnet. Die Anzahl der gemeldeten Taschendiebstähle ist annähernd gleich geblieben (2011: 852, 2012: 831 Fälle). Die Tatsache, dass an einzelnen, über das Jahr verteilten Tagen in engen, geografischen Bereichen (überwiegend Innenstadt) kurzzeitig eine massive Steigerung der Fälle verzeichnet wurde, lässt darauf schließen, dass diese organisierten Banden zugeordnet werden müssen. Bei Großveranstaltungen wurden umfangreiche Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Beispielsweise wurde im Vorfeld des Konzertes der „Toten Hosen“ bekannt, dass professionelle Taschendiebe die Tour begleiten. So wurden in der Schweiz bei einem Auftritt etwa 200 dieser Delikte registriert. In Nürnberg kam es aufgrund gezielter Präventions- und Überwachungsmaßnahmen lediglich zu zwei Fällen. Beim schweren Diebstahl von Kraftfahrzeugen setzt sich der im Jahr 2009 begonnene Trend fort. So ist 2012 wiederum ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen (110 auf 87; - 20,9 Prozent). Dies stellt den zweitniedrigsten Wert der letzten fünf Jahre dar. Ebenfalls sinkende Deliktszahlen weist der schwere Diebstahl von Krafträdern/Mopeds auf. Hier wurden im Jahr 2012 insgesamt 63 Entwendungen (2011: 72) registriert, was einen Rückgang von 12,5 Prozent bedeutet. Nach stetig steigenden Fallzahlen seit dem Jahr 2008 waren die Fallzahlen im Deliktsbereich Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen im Jahr 2011 (694 Fälle) kurzzeitig rückläufig. 2012 wurden jedoch wieder 750 Delikte zur PKS gemeldet. Dies stellt eine Steigerung von 8,1 Prozent dar. Der Wert liegt jedoch immer noch unter dem des Jahres 2010 (883 Fälle). Polizeipräsidium Mittelfranken 17 Kriminalstatistik 2012 Die Vermögens- und Fälschungsdelikte (einschließlich des Betrugs, - 4,1 Prozent und der Leistungserschleichung, - 11,9 Prozent) sind analog der letzten Jahre größtenteils rückläufig. Im Bereich der sogenannten Zahlungskartenkriminalität, also unter Verwendung von rechtswidrig erlangten Debitkarten (z.B. EC-Karten), haben die Zahlen im Gegensatz zum Rückgang des Vorjahres wieder zugenommen. Bei Debitkarten mit PIN liegt eine Erhöhung von 138 auf 183 Fälle vor (+ 32,6 Prozent). Hintergrund sind einzelne Serien, in denen z.B. Familienangehörige EC-Karten missbräuchlich benutzten, aber auch die Tatsache, dass Geschädigte aufgrund einer Vielzahl von „Plastikkarten“ den PIN versteckt/verschlüsselt mitführten. Bei Debitkarten ohne PIN zeigt sich ein noch deutlicherer Anstieg von 95 auf 193 Fälle (+ 103,2 Prozent). Dies ist auf eine Serie von 100 Delikten in der Nürnberger Südstadt zurückzuführen, bei welcher zumeist in Zigarettenautomaten zurückgelassene EC-Karten für den bargeldlosen Einkauf im ELV-Verfahren verwendet wurden. Nachdem in den Jahren 2007 bis 2009 drei Mal in Folge neue Deliktshöchststände zu verzeichnen waren, gingen die Sachbeschädigungen seither wieder zurück und erreichten 2012 fast den Tiefststand von 2005 mit damals 4.357 Delikten. 2012 wurden 4.558 Fälle verzeichnet, was gegenüber 2011 einen neuerlichen Rückgang um – 409 bzw. – 8,2 % bedeutet. Die Senkung ist ausschließlich auf die Entwicklung der Sachbeschädigungen im öffentlichen Bereich (- 325 Fälle bzw. – 24,6 %) zurückzuführen. Die Aufklärungsquote sank im Jahr 2012 von vorher 31,1 % auf nunmehr 28,9 %, was einem Rückgang um – 2,2 % entspricht. Ursächlich hierfür ist die Abnahme der Quote im Bereich der Sachbeschädigungen durch Graffiti. Markante Fälle Sachbeschädigungsserie in Gleißhammer geklärt In der Nacht vom 19. auf den 20.12.2011 kam es in der Gleißhammerstraße zu atypischen Sachbeschädigungen an Pkw. An den Fahrzeugen wurden zum Teil alle Scheiben eingeschlagen oder die Spiegel abgetreten. Teilweise wurde versucht, die Fahrzeuge kurzzuschließen und andere Fahrzeuge wurden wiederum offensichtlich durchwühlt, Gegenstände entnommen und im näheren Tatortbereich wieder aufgefunden. Auch wurden umherstehende motorisierte Zweiräder von den Ständern gehoben, ein paar Meter geschoben und eine nahe gelegene Böschung hinunter zu den Bahngleisen geworfen und hierbei erheblich beschädigt. Insgesamt handelte es sich um 14 Geschädigte und einen Gesamtschaden in Höhe von ca. 15.000 Euro. Da es sich primär um Vandalismusschäden handelte, wurden die Ermittlungen durch die Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost übernommen. In einer weiteren Nacht vom 19. auf den 20.01.2012 kam es an der nahezu gleichen Tatörtlichkeit zu weiteren 14 Beschädigungen von Fahrzeugen mit dem Modus Operandi wie beschrieben. Es entstand hierbei ein weiterer Sachschaden in Höhe von ca. 11.000 Euro. Neben der Abklärung der Spurenlage wurde auch eine Nachbarschaftsbefragung durchgeführt. Es konnte letztendlich ein tatverdächtiger Jugendlicher ermittelt werden, der wenig später ein Geständnis ablegte. Gegen ihn bestand obendrein ein Haftbefehl in anderer Sache. In seinem Geständnis benannte er noch weitere Mittäter und gab hernach aus diesen Taten erlangtes Diebesgut heraus. Dabei handelte es sich um Autoradios, Bargeld, Autozubehör und massig abgebrochene Mercedessterne. Die benann- 18 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 ten Mittäter legten in ihren Vernehmungen dann auch teilweise Geständnisse ab. Hierbei zeigten sie sich noch für Diebstähle von Verkehrszeichen, diversem Garteninventar und die Entfernung von Gullydeckeln verantwortlich. In durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen, teils in Wohngemeinschaften, konnte dieses Diebesgut sichergestellt werden. Insgesamt konnten neben den beiden Sachbeschädigungsserien noch 35 Eigentumsdelikte und ein Verkehrsdelikt geklärt werden. Haftantrag nach Schlägerei und Widerstand gegen Polizeibeamte Ein 19- und 20-jähriges Brüderpaar war am 07.06.2012 gegen 23.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof in eine Schlägerei verwickelt. Sie hatten zusammen mit einem weiteren Komplizen einen 17-Jährigen zusammengeschlagen, welchem sie am Boden liegend mehrfach gegen den Kopf traten. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass das Opfer nur leichtere Verletzungen erlitt. Wenige Stunden später wurde die Polizei zu einer Streiterei in die Pillenreuther Straße gerufen. Hier hatte ein 19-Jähriger eine Frau geschlagen und einem Mann eine sog. „Kopfnuss“ verpasst. Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Täter um denselben wie bei der Schlägerei vor dem Bahnhof handelte. Beim Eintreffen der Polizeibeamten wurde der Heranwachsende sofort aggressiv und griff diese an. Nur durch Einsatz von Pfefferspray gelang es, den Mann zu überwältigen und anschließend zu fesseln. Zwei Polizeibeamte und der Täter wurden hierbei verletzt. Auch der Bruder des 19-Jährigen konnte im Rahmen der weiteren Sachbearbeitung festgenommen werden. Gegen beide wurden wegen gefährlicher Körperverletzung Untersuchungshaftbefehle erlassen. Schlägerei unter Personengruppen Am Abend des 14.05.2012 kam es in einer Grünanlage im Nürnberger Osten zu einer Schlägerei, an der mehr als ein Dutzend Personen beteiligt waren. Ein Verletzter musste ins Krankenhaus gebracht werden. Kurz nach 19.00 Uhr kam es offenbar wegen einer zerbrochenen Flasche zu dem Streit in der Grünanlage in der Velburger Straße. Es entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung, in deren Verlauf einem 34-Jährigen eine Schnittverletzung im Gesicht zugefügt wurde. Zudem brach sich der bereits Verletzte den Knöchel. Kurz vor Eintreffen der Polizei flüchteten die meisten der Beteiligten. Durch sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen gelang es, zwei Tatverdächtige (17 und 22 Jahre alt) festzunehmen. Sie wurden bei einer Gegenüberstellung zweifelsfrei wieder erkannt. Insgesamt wurden von 17 Personen die Personalien festgestellt. Die beiden Tatverdächtigen wurden wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Russischsprachige „Schockanrufer“ Ein bereits in den Vorjahren festgestellter Modus Operandi hat sich auch 2012 fortgesetzt. Bei diesem Phänomen ruft eine Tätergruppe aus Litauen ausschließlich russischstämmige Geschädigte an und schildert diesen in russischer Sprache einen durch Verwandte verursachten schweren Unfall. Zur Entschädigung des Unfallopfers bzw. Abwendung der Haft des Verwandten wird ein hoher Betrag gefordert, den die zumeist geschockten (Groß-)Eltern unmittelbar im Anschluss an das Telefonat einem Abholer übergeben sollen. Werden Abholer festgenommen und verurteilt, werden sie durch die aus Litauen agierenden Hintermänner scheinbar nahtlos ersetzt. Bundes- Polizeipräsidium Mittelfranken 19 Kriminalstatistik 2012 weit sind Dienststellen um ein koordiniertes Vorgehen gegen diese Drahtzieher bemüht. In Mittelfranken wird der Trickdiebstahl/-betrug zum Nachteil älterer Menschen seit dem 01.01.2008 zentral im Kriminalfachdezernat 2 Nürnberg bearbeitet. Neben den strafrechtlichen Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit der Präventionsdienststelle „Polizeiberatung Zeughaus“ umfangreiche Präventionsmaßnahmen, unter anderem durch offensive Öffentlichkeitsarbeit in den Medien und durch den Einsatz Russisch sprechender Polizeibeamte in betroffenen Stadtteilen, betrieben. Verdacht des versuchten Tötungsdelikts gegen Polizeibeamte Am 31.03.2012 fand in Nürnberg eine sich fortbewegende Versammlung unter dem Motto „Nazistrukturen bekämpfen, Verfassungsschutz abschaffen, Antifa in die Offensive“ statt. Als ein Teil der Versammlungsteilnehmer im Innenstadtbereich versuchte den vorgegebenen Aufzugsweg zu verlassen, griff ein zu Beginn unbekannter Täter mehrere Polizeibeamte mit einer spitz zulaufenden Stange an. Die in Richtung Kopf-, Hals- und Brustbereich gehenden Stoßbewegungen wurden zunächst als versuchtes Tötungsdelikt gewertet. Ein Beamter erlitt durch einen Stich eine Verletzung rechts neben dem Kehlkopf, trug aber keine bleibenden Schäden davon. Durch Sichtung des Videomaterials konnte der Täter ermittelt und schließlich am 21.04.2012 festgenommen werden. Es wurde Untersuchungshaft angeordnet. In der Verhandlung wurde der Angeklagte letztendlich am 14.11.2012 wegen zweier Fälle von gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedenbruchs zu insgesamt zwei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Vermisste Person; Verdacht des Mordes Am 07.03.2012 wurde eine männliche Person als vermisst gemeldet. Ab dem Zeitpunkt des Verschwindens (28.02.2012) konnten keine aktiven Lebenszeichen (persönliche Kontakte, Kommunikationswege etc.) mehr festgestellt werden. Aufgrund dessen und der erlangten Indizien musste unterstellt werden, dass der Gesuchte einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Es wurde ein Verfahren wegen Mordes gegen Unbekannt eingeleitet. Trotz umfangreichsten Maßnahmenspektrums inklusive einer intensiven Öffentlichkeitsfahndung, dem groß angelegten Einsatz von Personensuchhunden und eines Beitrages in der Sendung Aktenzeichen XY konnte der Fall bislang nicht geklärt werden. Die Ermittlungen dauern an. Einbruchserie Einfamilienhäuser Von November 2011 bis Januar 2012 kam es zu Einbrüchen in Einfamilienhäuser in den Stadtteilen Erlenstegen, Mögeldorf und Weiherhaus. Das Eindringen in die Häuser erfolgte vorwiegend durch massives Aufhebeln der Fenster/Terrassentüren. Der Gesamtentwendungsschaden der Tatbeute (größtenteils Schmuck und Bargeld) beträgt ca. 335.000 Euro, der Sachschaden beläuft sich auf ca. 38.000 Euro. Nach intensiven Ermittlungsmaßnahmen konnte im Januar 2012 eine sechsköpfige kroatische Gruppierung festgekommen werden, welcher insgesamt 16 Einbrüche zugeordnet werden. Nach Hinweisen eines Beschuldigten führte ein abschließender Tauchereinsatz in der Pegnitz noch zur Bergung von 49 Schmuckstücken, welche von den Tätern - zum Teil irrtümlich - als wertlos eingeschätzt worden waren (zwei Teile hiervon hatten einen Wert von ca. 6.500 Euro). 20 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Betäubungsmittelkriminalität Eine offene Rauschgiftszene ist in Nürnberg weiterhin nicht erkennbar. Gründe hierfür sind die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen an bekannten, aber auch latenten Brennpunkten. Hierbei nimmt - wie auch in der Vergangenheit - die Königstorpassage eine bedeutende Rolle ein. In der zweiten Jahreshälfte 2012 wurde dort ein vermehrtes Aufkommen von Angehörigen der Rauschgiftszene festgestellt. Ursächlich hierfür dürften zum einen die Verlagerung des Anlaufpunktes Ottostraße im Bereich der Drogenhilfseinrichtung MUDRA in Richtung Königstorpassage, zum anderen polizeiliche Maßnahmen gegen die Rauschgiftszene im nicht öffentlichen bzw. privaten Bereich sein. Der Handel mit Kräutermischungen bzw. sogenannten „legal highs“ aus sogenannten „Head-Shops“ heraus ist grundsätzlich nicht mehr gegeben. Diese Delikte haben sich in der Hauptsache auf den Handel im Internet verlagert. Wenn auch die Fallzahlen mit Verstößen im Zusammenhang mit „Crystal“ nicht explizit in der PKS ausgewiesen sind, und damit keine eindeutigen Vergleichszahlen vorliegen, ist doch anhand von Informationen aus speziellen Rauschgiftdateien ein deutlicher Anstieg seit 2010 erkennbar. Die in der Regel in Kleinlaboren und ohne großen Aufwand in Tschechien hergestellte Droge ist leicht verfügbar, verhältnismäßig billig und zeigt zuverlässig die gewünschte Wirkung. Andererseits macht die Droge sehr schnell süchtig und bewirkt bei entsprechenden Konsum innerhalb kürzester Zeit einen massiven geistigen und körperlichen Verfall. Die Gesamtzahl der Rauschgift-Todesfälle des Jahres 2012 verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr (20) um sieben auf insgesamt 13. Die Ursache für einen Rauschgifttod liegt selten in bestimmten ausschlaggebenden Einzelfaktoren, sondern muss vielfach im Kausalzusammenhang mit diversen Vorerkrankungen sowie einem schlechten Allgemeinzustand in Verbindung mit Polytoxikomanie gesehen werden. Das im Rahmen des BtmG rezeptpflichtige Pflaster „Fentanyl“ wird als Droge verkauft/genutzt und könnte bei vier Todesfällen mit ursächlich gewesen sein (es stehen noch toxikologische Gutachten aus). Polizeipräsidium Mittelfranken 21 Kriminalstatistik 2012 2.2 Stadt Fürth Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Stadt Fürth 8.500 7.757 7.500 7.059 6.767 6.256 6.500 6.269 5.712 5.500 4.945 4.745 4.291 4.500 3.500 4.067 73,6 70,1 70,1 68,6 64,9 2008 2009 2010 2011 2012 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 13 Fälle / + 0,2 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 116.317 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Fürth KPI Fürth Besondere Entwicklungen Der über Jahre anhaltende Rückgang der Kriminalität in Fürth setzt sich aktuell nicht weiter fort, es zeigt sich vielmehr eine Stagnation bei den registrierten Straftaten. Die auffällige Zunahme der schweren Diebstähle ist der wesentliche Faktor für den markanten Rückgang der Aufklärungsquote in Fürth. Die Ursache findet sich hauptsächlich bei den Fahrraddiebstählen und bei einer Serie von Automatenaufbrüchen. Weiteren Einfluss auf den Rückgang der Aufklärungsquote übt der beträchtliche Rückgang der Ladendiebstähle aus. 22 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Stadt Fürth Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 7.757 5 72 48 1023 238 749 1.853 862 82 103 689 474 60 919 316 143 89 1.059 475 270 116 301 305 1.789 2009 7.059 9 61 34 984 214 722 1.498 744 61 155 590 334 54 900 285 126 71 988 417 265 86 349 266 1.479 2010 6.767 1 79 41 782 173 578 1.537 718 56 152 627 252 31 1.130 545 174 76 763 290 216 74 342 224 1.205 2011 6.256 8 60 46 792 170 579 1.471 794 101 131 570 370 50 784 260 190 51 757 384 170 41 321 233 1.361 2012 6.269 8 53 44 756 185 529 1.487 914 97 116 467 549 55 813 232 198 73 699 314 169 49 335 251 1.495 Veränderung 2012 Zahl % 13 0,2 0 0,0 -7 -11,7 -2 -4,3 -36 -4,5 15 8,8 -50 -8,6 16 1,1 120 15,1 -4 -4,0 -15 -11,5 -103 -18,1 179 48,4 5 10,0 29 3,7 -28 -10,8 8 4,2 22 43,1 -58 -7,7 -70 -18,2 -1 -0,6 8 19,5 14 4,4 18 7,7 134 9,8 Markante Fälle Raubüberfälle auf ein Friseur- und ein Blumengeschäft Im Februar forderte ein maskierter Täter unter Vorhalt einer silbernen Waffe von der Inhaberin eines Friseurgeschäftes die Herausgabe von Bargeld. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drückte der Mann mehrmals den Abzug seiner Waffe, ohne dass es zur Schussabgabe kam. Der Täter erbeutete einen geringen Geldbetrag und flüchtete zu Fuß. Ein als Kunde anwesender Kriminalbeamter nahm die Verfolgung auf, wobei der Täter mehrmals in Richtung des Beamten schoss und in einem Hinterhof unerkannt entkommen konnte. Aufgrund der identischen Täterbeschreibung konnte ein Tatzusammenhang zu einem Überfall auf ein Blumengeschäft am Vortag hergestellt werden. Auch dort hatte der Unbekannte nur einen geringen Geldbetrag erlangt. Als Täter konnte ein 18-Jähriger namentlich ermittelt werden, welcher sich schließlich selbst bei der Polizei stellte. Er wurde zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil ist aufgrund der eingereichten Berufung noch nicht rechtskräftig. Polizeipräsidium Mittelfranken 23 Kriminalstatistik 2012 2.3 Stadt Erlangen Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Stadt Erlangen 9.000 8.000 7.000 7.869 7.174 6.908 7.139 7.064 6.000 4.863 5.000 4.438 4.411 4.216 4.158 4.000 61,8 61,9 60,2 61,8 59,7 2008 2009 2010 2011 2012 3.000 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: - 75 Fälle / - 1,1 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 106.326 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Erlangen-Stadt KPI Erlangen Besondere Entwicklungen Vor allem der Rückgang der Betrugsdelikte ist für die Abnahme der Kriminalität verantwortlich. Nachdem dieser Deliktsbereich üblicherweise eine hohe Aufklärungsquote vorweist, wirkt sich diese Entwicklung auch negativ bei der Gesamtaufklärungsquote aus. Die Zunahme der einfachen Diebstähle erstreckt sich in fast allen deliktischen Ausprägungen. Spezielle Phänomene oder serienmäßig begangene Straftaten sind hier nicht erkennbar. 24 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Stadt Erlangen Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 7.869 1 66 23 941 215 685 2.018 1.044 35 115 778 687 74 983 487 109 50 1.188 458 445 95 308 249 2.104 2009 7.174 4 66 25 881 204 634 1.895 863 36 67 713 700 64 851 486 42 47 1.004 416 290 101 284 247 1.780 2010 6.908 1 48 29 917 216 660 1.734 972 49 85 593 670 77 713 337 59 34 1.019 519 207 119 251 249 1.874 2011 7.139 1 44 14 895 219 624 1.757 1.143 47 62 615 775 112 902 391 65 53 887 380 240 106 283 243 1.788 2012 7.064 2 51 38 915 197 668 1.871 1.067 61 51 618 771 135 549 202 75 54 967 435 244 141 281 249 1.823 Veränderung 2012 Zahl % -75 -1,1 1 100,0 7 15,9 24 171,4 20 2,2 -22 -10,0 44 7,1 114 6,5 -76 -6,6 14 29,8 -11 -17,7 3 0,5 -4 -0,5 23 20,5 -353 -39,1 -189 -48,3 10 15,4 1 1,9 80 9,0 55 14,5 4 1,7 35 33,0 -2 -0,7 6 2,5 35 2,0 Markante Fälle Raub unter Einsatz einer Schusswaffe Ende Februar kam es zu einem versuchten Raub durch drei Täter. Als sich der 16jährige Geschädigte wehrte, zog ein Täter eine Schusswaffe. Durch hinzukommende zivile Polizeibeamte wurde er unter Androhung des Schusswaffengebrauchs aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen. Nach kurzem Zögern kam er dem nach und versuchte zu fliehen, konnte jedoch nach wenigen Metern eingeholt werden. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Waffe um eine Luftpistole. Raub auf Motorradgeschäft durch Mitarbeiter vereitelt Im November betrat ein maskierter und mit Pistole bewaffneter 19-Jähriger das Gelände einer Motorradfirma. Auf dem Weg in das Büro traf er auf einen Angestellten und forderte von diesem die Übergabe eines Motorrades. Als der Angestellte den Täter ignorierte, besprühte ihn dieser mit Pfefferspray. Der Geschädigte wehrte sich mit Faustschlägen und es gelang ihm, den Täter zu Boden zu bringen. Mit Hilfe von weiteren Angestellten und Passanten konnte er den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten und mit Kabelbindern fesseln. Er hatte eine Vielzahl von waffenrechtlich verbotenen Gegenständen bei sich. Polizeipräsidium Mittelfranken 25 Kriminalstatistik 2012 2.4 Stadt Ansbach Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Stadt Ansbach 4.000 3.459 3.118 3.000 2.000 2.782 2.692 2.729 2.372 2.125 68,6 68,2 1.858 1.881 1.878 69,0 67,6 68,8 2010 2011 2012 1.000 2008 2009 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: - 53 Fälle / - 1,9 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 40.296 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Ansbach KPI Ansbach Besondere Entwicklungen Der Rückgang der Straftaten begründet sich schwerpunktmäßig in den Betrugsund Rauschgiftdelikten. Nach zwei Jahren mit äußerst niedrigen Fallzahlen beim Ladendiebstahl nimmt dieser Deliktsbereich wieder deutlich zu und trägt damit wesentlich zur Steigerung der Aufklärungsquote bei. Besonders positiv zeigt sich die Entwicklung der Raubdelikte mit einer beträchtlichen Abnahme der Fallzahlen auf den niedrigsten Stand innerhalb der letzten fünf Jahre. 26 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Stadt Ansbach Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 3.459 3.118 2.692 2.782 2.729 3 5 1 1 2 45 29 71 28 33 14 23 16 30 7 513 449 369 442 443 120 106 78 77 78 374 323 276 343 347 921 807 582 639 641 274 203 213 193 205 22 20 15 10 10 36 29 47 25 46 406 325 217 219 267 145 103 64 102 82 15 16 15 3 15 356 337 347 320 272 150 111 117 100 87 12 30 39 42 25 19 22 14 15 17 530 439 338 379 392 222 190 131 165 161 97 96 74 91 102 24 15 33 29 30 97 165 129 117 85 145 139 106 110 95 663 540 422 483 500 Veränderung 2012 Zahl % -53 -1,9 1 100,0 5 17,9 -23 -76,7 1 0,2 1 1,3 4 1,2 2 0,3 12 6,2 0 0,0 21 84,0 48 21,9 -20 -19,6 12 400,0 -48 -15,0 -13 -13,0 -17 -40,5 2 13,3 13 3,4 -4 -2,4 11 12,1 1 3,4 -32 -27,4 -15 -13,6 17 3,5 Markante Fälle Versuchtes Tötungsdelikt Im Hofraum eines Anwesens wurde Mitte Dezember ein 45-jähriger Hausbewohner von zunächst unbekannten Tätern durch drei Messerstiche schwer verletzt. Weiterhin erlitt er schwere Kopfverletzungen. Im Zustand akuter Lebensgefahr konnte nur durch eine sofortige Notoperation sein Leben gerettet werden. Die eingerichtete Sonderkommission konnte zwei Brüder aus Ansbach als Tatverdächtige ermitteln und Ende Dezember festnehmen. Die Ermittlungen dauern - insbesondere zum Tatmotiv - aktuell noch an. Schwere Brandstiftung zur Verdeckung eines Einbruches Anfang Januar stieg in den frühen Morgenstunden ein 37-Jähriger in eine Pizzeria ein und brach dort einen Zigarettenautomaten auf, um seine Drogensucht zu finanzieren. Anschließend setzte er das Gerät zur Beseitigung der Spuren in Brand. Das Feuer breitete sich weiter aus und wurde von einer Passantin entdeckt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 150.000 Euro. Das Landgericht Ansbach verurteilte den Täter zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Polizeipräsidium Mittelfranken 27 Kriminalstatistik 2012 2.5 Stadt Schwabach Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Stadt Schwabach 2.000 1.877 1.907 1.749 1.883 1.797 1.500 1.255 1.000 1.094 65,8 62,6 1.135 1.086 1.133 63,2 57,9 60,2 2010 2011 2012 500 2008 2009 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 6 Fälle / + 0,3 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 39.112 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Schwabach KPI Schwabach Besondere Entwicklungen Aufgrund der minimalen Veränderung ist von einer Stagnation der Kriminalitätsentwicklung zu sprechen. Parallel dazu bewegt sich die Aufklärungsquote nach dem markanten Einbruch des Vorjahres wieder deutlich nach oben. Signifikante Zunahmen ergaben sich bei den einfachen Körperverletzungen, den Beleidigungen und den Rauschgiftdelikten, bei welchen wiederum mehrere umfangreiche Ermittlungsverfahren, z.B. Internetvertrieb von Kräutermischprodukten, Einfluss nahmen. 28 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Stadt Schwabach Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 1.907 1.749 1.797 1.877 1.883 1 2 0 0 2 14 14 17 22 7 3 8 6 12 7 246 230 220 173 231 53 41 32 38 46 181 174 177 119 177 445 395 373 419 385 220 204 193 266 219 11 12 13 20 18 44 35 19 30 21 157 146 119 120 101 140 117 132 215 154 0 3 8 3 9 199 174 249 250 202 58 54 79 61 54 6 14 22 54 51 6 14 7 19 11 275 356 312 283 282 123 127 123 125 151 66 103 101 83 47 12 2 8 2 13 56 33 51 48 88 58 52 40 50 54 473 449 431 517 454 Veränderung 2012 Zahl % 6 0,3 2 ? -15 -68,2 -5 -41,7 58 33,5 8 21,1 58 48,7 -34 -8,1 -47 -17,7 -2 -10,0 -9 -30,0 -19 -15,8 -61 -28,4 6 200,0 -48 -19,2 -7 -11,5 -3 -5,6 -8 -42,1 -1 -0,4 26 20,8 -36 -43,4 11 550,0 40 83,3 4 8,0 -63 -12,2 Markante Fälle Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer mit abgesägter Doppellaufflinte Anfang April überfiel ein 37-jähriger Italiener einen Taxifahrer unter Vorhalt einer abgesägten Doppellaufflinte. Der Taxifahrer konnte in einem günstigen Augenblick aus dem Fahrzeug springen und flüchten. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen wurde der Beschuldigte in seiner Wohnung festgenommen und die Waffe mit Munition sowie geringe Mengen Rauschgift sichergestellt. Nachdem der Täter wegen angeblicher Bauchschmerzen in das Krankenhaus Schwabach verbracht worden war, gelang ihm trotz Bewachung von dort die Flucht. Nach kriminaltaktischen Maßnahmen konnte er einige Zeit später in Italien erneut festgenommen werden. Eine endgültige Entscheidung über seine Auslieferung nach Deutschland wurde bis dato noch nicht getroffen. Polizeipräsidium Mittelfranken 29 Kriminalstatistik 2012 3. Landkreise Häufigkeitszahlen 2011/2012 Landkreise Mittelfranken 5.000 4.000 3.767 3.892 3.784 3.835 3.000 3.3413.373 3.066 2.774 2.946 2.843 2.5762.629 3.296 3.056 2.000 1.000 Lkr. Ansbach Lkr. Erl.Höchst. Lkr. Fürth Lkr. Nürnb. Lkr. NEALand Bad Win. 2011 Lkr. Roth Lkr. Weißenb.G. 2012 (Häufigkeitszahl = bekannt gewordene Straftaten pro 100.000 Einwohner) Fläche in qkm (Stand: 01.01.2012) Landkreis Ansbach Erlangen-Höchstadt Fürth Nürnberger Land Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim Roth Weißenburg-Gunzenhausen 30 qkm 1971,83 564,66 307,55 799,58 1267,55 895,40 970,91 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Prozentuale Anteile an Bevölkerung und Kriminalität Landkreise Mittelfranken 2012 15,0 12,0 9,0 6,0 10,4 9,7 7,7 6,6 7,2 6,9 6,7 5,7 5,3 4,4 3,0 3,3 4,1 3,9 Lkr. Roth Lkr. WUG 3,1 0,0 Lkr. Ansbach Lkr. ERH Lkr. Fürth Lkr. Nürnb. Lkr. NEALand Bad Windsh. Anteil an Bevölkerung Anteil an Kriminalität Bevölkerungsdichte (Stand: 31.12.2011) Landkreis Ansbach Erlangen-Höchstadt Fürth Nürnberger Land Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim Roth Weißenburg-Gunzenhausen Polizeipräsidium Mittelfranken Einwohner pro qkm 91,1 233,9 376,0 207,9 76,9 138,5 94,7 31 Kriminalstatistik 2012 3.1 Landkreis Ansbach Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Ansbach 8.000 7.000 6.709 6.717 6.331 6.012 6.057 6.000 5.000 4.252 4.240 3.963 3.890 3.662 4.000 3.000 63,4 63,1 62,6 64,7 60,5 2009 2010 2011 2012 2.000 2008 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 45 Fälle / + 0,7 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 179.557 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Ansbach PI Heilsbronn PI Dinkelsbühl PI Feuchtwangen PI Rothenburg o.d.T. KPI Ansbach Besondere Entwicklungen Den mäßigen Fallzahlenzunahmen steht ein markanter Rückgang der Aufklärungsquote gegenüber. Ursächlich hierfür ist der Anstieg von Delikten mit üblicherweise niedriger Aufklärungsquote und der Rückgang von Delikten mit hoher Aufklärungsquote. 32 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Ansbach Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 6.709 4 101 19 868 180 628 1.296 539 38 150 264 182 12 908 610 10 19 986 340 201 46 286 212 1.137 2009 6.717 6 76 21 873 169 642 1.319 447 25 93 323 190 11 897 562 39 30 1.049 311 241 39 367 202 1.095 2010 6.331 5 98 29 736 133 542 1.316 506 16 108 281 115 159 1.049 568 60 46 871 260 201 44 240 173 1.088 2011 6.012 6 87 20 800 188 536 1.093 503 16 162 182 134 19 833 430 77 17 838 293 155 34 265 230 1.028 2012 6.057 5 85 17 756 139 551 1.131 615 24 222 165 145 31 751 399 72 17 846 252 179 32 287 169 1.087 Veränderung 2012 Zahl % 45 0,7 -1 -16,7 -2 -2,3 -3 -15,0 -44 -5,5 -49 -26,1 15 2,8 38 3,5 112 22,3 8 50,0 60 37,0 -17 -9,3 11 8,2 12 63,2 -82 -9,8 -31 -7,2 -5 -6,5 0 0,0 8 1,0 -41 -14,0 24 15,5 -2 -5,9 22 8,3 -61 -26,5 59 5,7 Markante Fälle Raubüberfall auf Supermarkt in Burgoberbach Anfang März überfiel ein unbekannter Täter einen Supermarkt in Burgoberbach. Unter Vorhalt zweier Handfeuerwaffen erbeutete er ca. 2.000 Euro Bargeld und flüchtete zu Fuß. Auf dem Parkplatz wurde er von einem Passanten fotografiert. Durch das Blitzlicht provoziert, ging der Täter einige Schritte auf den Zeugen zu und gab mindestens fünf Schüsse aus einer scharfen Pistole auf den Mann ab, wovon glücklicherweise keiner traf. Die Tat steht im Zusammenhang mit drei weiteren Raubüberfällen auf Supermärkte in Baden-Württemberg. Auch ein Fahndungsaufruf in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ führte bisher nicht zur Identifizierung des Täters. Polizeipräsidium Mittelfranken 33 Kriminalstatistik 2012 3.2 Landkreis Erlangen-Höchstadt Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Erlangen-Höchstadt 6.000 5.000 4.235 4.005 3.876 4.049 3.647 4.000 3.000 2.000 1.000 2.521 2.578 2.441 2.519 59,5 63,0 62,9 64,2 63,7 2008 2009 2010 2011 2012 Delikte insgesamt 2.343 Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 402 Fälle / + 11,0 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 132.049 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Erlangen-Land PI Herzogenaurach PI Höchstadt a.d.A. KPI Erlangen Besondere Entwicklungen Die deutliche Zunahme der Kriminalität generiert sich überwiegend aus den Deliktsbereichen Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung und Rauschgiftdelikte. Im Bereich Diebstahl konnten mehrere Serien, begangen durch örtliche Täter, geklärt werden. Weiterhin schlugen zwei Serien von ternet zu Buche. 34 betrügerischen Warenbestellungen via In- Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Erlangen-Höchstadt Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 4.235 3.876 4.005 3.647 4.049 2 3 0 2 3 39 36 45 51 39 21 15 15 15 6 477 420 458 417 429 116 73 94 101 72 334 301 324 287 322 954 918 854 790 912 528 413 404 343 389 56 24 26 39 56 77 59 45 33 25 202 233 179 151 206 303 237 224 214 212 5 9 7 13 16 354 428 420 358 422 220 224 222 178 216 4 24 34 31 48 14 23 17 13 44 771 616 674 629 709 282 211 278 208 188 203 150 152 186 263 58 59 69 68 77 204 160 198 158 206 148 96 120 130 83 1.113 835 897 809 871 Veränderung 2012 Zahl % 402 11,0 1 50,0 -12 -23,5 -9 -60,0 12 2,9 -29 -28,7 35 12,2 122 15,4 46 13,4 17 43,6 -8 -24,2 55 36,4 -2 -0,9 3 23,1 64 17,9 38 21,3 17 54,8 31 238,5 80 12,7 -20 -9,6 77 41,4 9 13,2 48 30,4 -47 -36,2 62 7,7 Markante Fälle Serie von Brandstiftungen im Bereich Eckental Im Sommer kam es hier und im angrenzenden Bereich des Landkreises Forchheim zu mehreren Bränden von landwirtschaftlichen Gebäuden und einer Vereinshütte. Bei einem Brand in einer Tiefgarage in Eckental kann ein Zusammenhang mit dieser Serie nicht ganz ausgeschlossen werden. Trotz umfangreicher Ermittlungen und Überwachungsmaßnahmen konnte bisher kein Tatverdächtiger beweiskräftig überführt werden. Einfuhr und Handel von/mit Crystal Ein 40-Jähriger aus dem Raum Höchstadt/Aisch traf sich Anfang März gemeinsam mit einem Mittäter in Nürnberg mit zwei tschechischen Lieferanten. Dabei wurden alle vier Personen festgenommen und eine größere Menge Crystal sichergestellt. Nach Abschluss der Ermittlungen steht fest, dass durch diese Gruppierung insgesamt ca. drei Kilogramm Crystal aus Tschechien eingeführt und im Landkreis Erlangen-Höchstadt verkauft wurden. Gegen den Haupttäter wurden Gewinnabschöpfungsmaßnahmen in Höhe von ca. 180.000 Euro veranlasst, wobei auch ein Pfändungsbeschluss für ein Einfamilienhaus erlassen wurde. Polizeipräsidium Mittelfranken 35 Kriminalstatistik 2012 3.3 Landkreis Fürth Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Fürth 4.000 3.326 3.199 2.961 3.040 2.957 3.000 655 2.000 2.190 2.130 66,6 65,8 2008 2009 2.024 1.974 1.938 65,5 66,8 66,6 1.000 Delikte insgesamt 2010 2011 Geklärte Delikte 2012 AQ • Veränderung 2012: + 83 Fälle / + 2,8 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 115.628 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Stein PI Zirndorf KPI Fürth Besondere Entwicklungen Die Zunahme der registrierten Straftaten zeigt sich moderat. Neben den Diebstahlsdelikten sind die Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen als Hauptursache auszumachen. Erkennbar sind hier vor allem steigende Fallzahlen bei Beschädigungen von Bahneinrichtungen, welche ihre Wirkung zudem auch bei der Entwicklung der Straßenkriminalität entfalten. 36 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Fürth Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 3.199 3.326 2.961 2.957 3.040 0 1 3 4 1 21 28 46 45 50 6 4 8 9 9 407 371 398 347 342 106 86 86 82 70 274 258 293 234 247 623 640 572 642 672 295 292 204 317 343 33 18 27 72 56 66 45 24 55 47 187 177 208 229 183 124 90 69 92 105 7 9 6 8 6 338 391 319 419 400 178 178 142 170 136 9 27 35 82 96 10 12 13 14 12 611 626 613 458 455 222 158 237 153 151 208 234 190 121 184 119 224 92 85 107 84 94 118 91 129 113 93 99 104 82 761 713 641 520 578 Veränderung 2012 Zahl % 83 2,8 -3 -75,0 5 11,1 0 0,0 -5 -1,4 -12 -14,6 13 5,6 30 4,7 26 8,2 -16 -22,2 -8 -14,5 -46 -20,1 13 14,1 -2 -25,0 -19 -4,5 -34 -20,0 14 17,1 -2 -14,3 -3 -0,7 -2 -1,3 63 52,1 22 25,9 38 41,8 -22 -21,2 58 11,2 Markante Fälle Flüchtender Räuber von Passanten überwältigt Ende November gab ein 15-Jähriger in einem Zirndorfer Lottogeschäft vor, Zigaretten kaufen zu wollen. Die Verkäuferin fragte nach seinem Alter und verlangte den Ausweis. Daraufhin zog er ein Messer und forderte sämtliche Zigaretten sowie das gesamte Bargeld. Die Verkäuferin täuschte das Betätigen eines Alarmknopfes vor, worauf der Täter die Flucht ergriff. Er konnte jedoch von einem Passanten überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Pkw-Aufbruchserie im Bereich des Freizeitbades Palm Beach Mitte des Jahres konnte ein drogenabhängiges Pärchen (26-jährige Frau und 31jähriger Mann) als Täter einer Pkw-Aufbruchserie mit insgesamt 15 Fällen in Stein und Nürnberg ermittelt werden. Die beiden schlugen jeweils die Seitenscheiben der Fahrzeuge ein und entwendeten hauptsächlich Bargeld und Navigationsgeräte. Sie erbeuteten dabei Bargeld und Gegenstände im Wert von mehr als 12.000 Euro und verursachten einen Sachschaden von ca. 10.000 Euro. Haftbefehle ergingen zunächst nicht - erst nach der Festnahme auf frischer Tat bei einem erneuten PkwAufbruch in Kulmbach wurden beide in Untersuchungshaft genommen. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Polizeipräsidium Mittelfranken 37 Kriminalstatistik 2012 3.4 Landkreis Nürnberger Land Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Nürnberger Land 9.000 8.000 7.190 7.000 6.802 6.239 6.374 6.292 6.000 5.000 4.494 4.494 4.003 4.114 4.129 65,4 64,8 4.000 66,1 62,5 64,2 2008 2009 2010 3.000 Delikte insgesamt 2011 Geklärte Delikte 2012 AQ • Veränderung 2012: + 82 Fälle / + 1,3 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 166.209 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Altdorf PI Feucht PI Hersbruck PI Lauf a.d.P. KPI Schwabach Besondere Entwicklungen Für die moderate Steigerung der Kriminalität zeichnen vor allem die Diebstahlsdelikte sowie die Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum verantwortlich. Der Anstieg bei den Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen wird maßgeblich von einer hohen Zahl bei der Bundespolizei gemeldeter Beschädigungen von Einrichtungen der Deutschen Bahn AG bestimmt. 38 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Nürnberger Land Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 6.802 7 78 32 768 189 539 1.191 599 73 74 264 265 17 658 272 62 43 1.383 440 576 156 267 235 1.670 2009 7.190 8 66 26 795 204 544 1.186 663 35 72 306 270 22 724 272 136 44 1.650 375 627 169 348 242 1.710 2010 6.239 5 63 19 704 147 505 1.001 550 60 56 203 235 15 876 309 248 54 1.112 295 351 157 271 180 1.204 2011 6.292 1 61 39 704 149 489 1.061 566 58 63 180 256 11 844 263 314 17 1.064 322 308 156 304 201 1.156 2012 6.374 7 41 27 682 163 445 1.112 635 63 98 234 295 13 890 252 320 24 1.117 351 469 144 278 195 1.447 Veränderung 2012 Zahl % 82 1,3 6 600,0 -20 -32,8 -12 -30,8 -22 -3,1 14 9,4 -44 -9,0 51 4,8 69 12,2 5 8,6 35 55,6 54 30,0 39 15,2 2 18,2 46 5,5 -11 -4,2 6 1,9 7 41,2 53 5,0 29 9,0 161 52,3 -12 -7,7 -26 -8,6 -6 -3,0 291 25,2 Markante Fälle Mord in Röthenbach/Pegnitz Im April wurde nach einem Hinweis in der Wohnung eines Ehepaares die Leiche einer Frau aufgefunden. Diese konnte als eine ehemalige 31-jährige Prostituierte aus Bulgarien identifiziert werden, welche mit dem Wohnungsinhaber seit kurzem verheiratet war. Das Fluchtfahrzeug des dringend tatverdächtigen 50-jährigen Ehemannes konnte einige Tage später in der Steiermark/Österreich aufgefunden und der Tatverdächtige zwei weitere Tage später in einem Obdachlosenheim in Graz festgenommen werden. Bei seiner Vernehmung räumte er die Tathandlung ein. Er wurde Anfang Juni nach Deutschland ausgeliefert. Die Gerichtsverhandlung steht noch bevor. Schwerer Raub auf Juwelier Ende Juli wurde der Besitzer eines Laufer Juweliergeschäftes von zwei Männern mit einem Stock verletzt und mit Pfefferspray attackiert, als er sie beim Aufbrechen einer Vitrine entdeckte. Die Täter flüchteten mit einem Pkw. Bei dem Fluchtfahrzeug handelte es sich um einen tschechischen Mietwagen, dessen Anmieter im Verlauf der Ermittlungen die Tat nachgewiesen werden konnte. Er ist derzeit unbekannten Aufenthalts und zum Mittäter gibt es noch keine belastbaren Erkenntnisse. Die Ermittlungen dauern diesbezüglich noch an. Polizeipräsidium Mittelfranken 39 Kriminalstatistik 2012 3.5 Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Neustadt/A.-Bad Windsheim 4.000 3.217 3.066 3.134 2.872 2.774 3.000 2.000 1.995 1.841 1.970 1.788 1.836 62,0 60,0 62,9 64,5 63,9 2008 2009 2010 2011 2012 1.000 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 98 Fälle / + 3,5 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 97.481 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Bad Windsheim (mit PSt Uffenheim) PI Neustadt a.d.A. (mit PSt Scheinfeld) KPI Ansbach Besondere Entwicklungen Auch nach dem Anstieg der Gesamtstraftaten bewegen sich die Fallzahlen immer noch auf niedrigem Niveau. Ausschlaggebend für die aktuelle Entwicklung sind Steigerungen insbesondere bei den schweren Diebstählen und den Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum. Bei letztgenannten war im Vorjahr ein außergewöhnlicher Rückgang verzeichnet worden. 40 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Neustadt/A.-Bad Windsheim Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon Pkw-Aufbruch Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 3.217 3.066 3.134 2.774 2.872 6 5 2 1 2 34 41 45 44 39 7 12 5 7 9 415 340 342 341 352 85 57 66 71 73 304 256 260 252 252 707 659 682 599 557 338 305 303 226 268 22 12 12 10 14 69 56 38 35 31 152 151 157 115 133 148 73 131 101 89 6 8 3 10 4 360 369 424 404 381 141 140 167 159 134 15 31 53 67 72 1 10 21 20 15 547 638 527 462 521 204 214 151 150 173 125 179 185 84 188 18 6 15 10 8 95 116 168 111 153 97 77 74 85 86 682 654 629 514 603 Veränderung 2012 Zahl % 98 3,5 1 100,0 -5 -11,4 2 28,6 11 3,2 2 2,8 0 0,0 -42 -7,0 42 18,6 4 40,0 -4 -11,4 18 15,7 -12 -11,9 -6 -60,0 -23 -5,7 -25 -15,7 5 7,5 -5 -25,0 59 12,8 23 15,3 104 123,8 -2 -20,0 42 37,8 1 1,2 89 17,3 Markante Fälle Einbrüche in Seniorenresidenzen im gesamten Bundesgebiet Mitte Juli verübten unbekannte Täter einen Einbruch in ein Apartment einer Seniorenresidenz in Bad Windsheim. Operative Maßnahmen führten zur Festnahme von drei slowakischen Tatverdächtigen in Hamburg. Der Bande werden mittlerweile 47 Einbruchdiebstähle mit einem Gesamtdiebstahlsschaden von ca. 250.000 Euro in Deutschland zur Last gelegt. Außerdem konnte den Ermittlungsbehörden in der Schweiz und in Österreich zu gleich gelagerten Taten Beweismaterial geliefert werden. Versuchter Mord in zwei Fällen durch besonders schwere Brandstiftung In einer städtischen Wohnung für Sozialschwache in Bad Windsheim legte im Oktober eine 50 Jahre alte, psychisch auffällige Frau an drei verschiedenen Stellen vorsätzlich Feuer. Zu diesem Zeitpunkt lagen ihr stark alkoholisierter Ehemann und ein weiterer bettlägeriger Mitbewohner in ihren Schlafkojen, ohne etwas von der drohenden Gefahr zu bemerken. Durch eine aufmerksame Passantin wurde das Feuer entdeckt und die alarmierte Feuerwehr konnte die drei Bewohner gerade noch rechtzeitig retten. Die beiden Männer erlitten nur leichtere Rauchgasvergiftungen. Die tatverdächtige Frau wurde lebensbedrohlich verletzt und liegt seitdem im Koma. Polizeipräsidium Mittelfranken 41 Kriminalstatistik 2012 3.6 Landkreis Roth Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Roth 6.000 5.000 4.051 3.758 4.093 3.822 3.789 4.000 3.000 2.473 2.333 2.313 2.516 2.323 61,0 62,1 60,5 61,5 61,3 2008 2009 2010 2011 2012 2.000 1.000 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: - 304 Fälle / - 7,4 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 123.982 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Hilpoltstein PI Roth PI Feucht PI Schwabach KPI Schwabach Besondere Entwicklungen Der markante Rückgang der Kriminalität egalisiert den Vorjahresanstieg vollständig. Insbesondere bei den Diebstählen und den Sachbeschädigungen sind die höchsten Fallzahlenreduzierungen zu verzeichnen. 42 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Roth Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 4.051 3.758 3.822 4.093 3.789 4 3 1 7 6 50 37 46 37 34 7 9 2 18 11 434 420 414 425 405 92 79 76 87 91 314 302 287 298 284 830 635 727 744 685 387 387 366 471 360 26 18 56 55 50 74 92 54 75 60 120 118 152 199 112 192 123 160 152 152 9 13 8 6 8 503 520 659 613 623 260 282 395 346 309 24 25 47 56 68 10 19 23 16 19 644 611 587 679 589 192 203 178 230 205 240 160 214 155 190 48 58 26 27 38 134 128 103 144 162 107 97 85 114 112 905 768 756 786 768 Veränderung 2012 Zahl % -304 -7,4 -1 -14,3 -3 -8,1 -7 -38,9 -20 -4,7 4 4,6 -14 -4,7 -59 -7,9 -111 -23,6 -5 -9,1 -15 -20,0 -87 -43,7 0 0,0 2 33,3 10 1,6 -37 -10,7 12 21,4 3 18,8 -90 -13,3 -25 -10,9 35 22,6 11 40,7 18 12,5 -2 -1,8 -18 -2,3 Markante Fälle Crystal-Händlerring ausgehoben Ende Mai 2012 wurden die Ermittlungen zu einem Crystal-Händlerring aus dem Raum Roth-Schwabach erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden Verfahren gegen 149 Beschuldigte geführt, insgesamt 34 Haftbefehle erlassen sowie der Handel mit knapp 20 Kilogramm Methamphetamin, einem Kilogramm Amphetamin, 2.000 Ecstasy-Tabletten sowie acht Kilogramm Cannabisprodukten aufgedeckt. Die Betäubungsmittel wurden von der Tätergruppierung bei 232 Fahrten aus Tschechien nach Deutschland eingeführt und im hiesigen Raum gewinnbringend weiterverkauft. Zwischenzeitlich sind die Gerichtsverhandlungen gegen die Haupttäter abgeschlossen. Insgesamt wurden über 150 Jahre Freiheitsstrafe ausgesprochen, das höchste Einzelurteil belief sich auf zehn Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe. Vom Vater beinahe erwürgt In Roth kam es Anfang des Jahres zu einer familiären Auseinandersetzung, in deren Verlauf ein 44-Jähriger seinen 15-jährigen Sohn so massiv würgte, dass dieser bereits zu keiner Gegenwehr mehr fähig war und sich erbrach. Der angetrunkene Vater konnte von einer Bekannten an der weiteren Tatausführung gehindert werden. Er wurde wegen versuchten Totschlags zwischenzeitlich zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Polizeipräsidium Mittelfranken 43 Kriminalstatistik 2012 3.7 Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Entwicklung der Straftaten über 5 Jahre Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 5.500 4.896 4.500 3.758 3.389 3.500 3.478 3.578 2.454 2.413 2.529 3.500 2.569 2.500 69,2 68,4 70,1 69,4 70,7 2008 2009 2010 2011 2012 1.500 Delikte insgesamt Geklärte Delikte AQ • Veränderung 2012: + 100 Fälle / + 2,9 % • Einwohner (Stand: 31.12.2011) : 91.935 • Zuständige Polizeidienststellen: PI Gunzenhausen PI Weißenburg PI Treuchtlingen KPI Ansbach Besondere Entwicklungen Der Anstieg der Straftaten vollzieht sich weitestgehend in allen Deliktsbereichen. Die markante Zunahme beim Erschleichen von Leistungen ist auf das polizeilich nicht beeinflussbare Kontroll- und Anzeigeverhalten der öffentlichen Verkehrsbetriebe, im vorliegenden Fall der Deutschen Bahn AG, zurückzuführen. 44 Polizeipräsidium Mittelfranken Kriminalstatistik 2012 Entwicklung der Straftaten in 5 Jahren Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen Straftaten insgesamt Straftaten gegen das Leben Sexualstraftaten Raub Körperverletzungen davon gef. und schwere KV davon vors. leichte KV Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl davon Wohnungseinbruch davon an/aus Kfz Ladendiebstahl insgesamt Fahrraddiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Betrug davon Waren-/Warenkreditbetrug davon Erschleichen von Leistungen davon mit rechtsw. erl. Zahlungskarten Sachbeschädigung davon an Kfz davon auf öffentl. Str./Wegen/Plätzen Straftaten gg. AufenthG, AsylVfG Verstöße gg. BtMG u. VO Gewaltkriminalität Straßenkriminalität insgesamt 2008 2009 2010 2011 2012 4.896 3.758 3.500 3.478 3.578 4 3 1 5 2 49 65 44 48 49 11 20 5 8 15 617 491 494 468 496 140 101 97 83 102 452 355 362 350 357 1.042 739 718 736 721 399 301 262 230 268 23 16 9 14 19 52 30 28 28 30 293 200 208 183 133 245 151 146 135 99 28 9 2 4 10 723 453 434 434 416 238 182 139 166 128 26 42 77 63 107 38 22 12 9 6 872 675 538 592 553 226 201 152 200 143 334 238 160 146 185 16 22 4 12 28 161 97 187 89 96 163 129 112 101 123 1.073 784 642 640 617 Veränderung 2012 Zahl % 100 2,9 -3 -60,0 1 2,1 7 87,5 28 6,0 19 22,9 7 2,0 -15 -2,0 38 16,5 5 35,7 2 7,1 -50 -27,3 -36 -26,7 6 150,0 -18 -4,1 -38 -22,9 44 69,8 -3 -33,3 -39 -6,6 -57 -28,5 39 26,7 16 133,3 7 7,9 22 21,8 -23 -3,6 Markante Fälle Körperschmuggel aus Marokko Im Herbst wurden im Raum Treuchtlingen Verfahren gegen eine seit Jahren bekannte Gruppierung von langjährigen Betäubungsmittelkonsumenten eingeleitet. Etwa zehn Personen flogen regelmäßig nach Marokko und kauften direkt beim Erzeuger Haschisch in Eierform. Anschließend schluckten sie diese bis zu einer Menge von knapp einem Kilo und traten die Heimreise an. Nach ihrer Rückkehr verarbeiteten sie das Haschisch wieder zu Plattenform, um beim Absatz Rückschlüsse auf die Herkunft zu verschleiern. Ende Oktober wurden zwei Täter nach ihrer Rückkehr am Flughafen in München festgenommen. Sie hatten ca. 800 Gramm geschluckt, die während eines dreitägigen Aufenthalts im Krankenhaus sichergestellt werden konnten. Im Zuge der weiteren Ermittlungen gelang Anfang Dezember die Festnahme eines Paares, welches neben den Beschaffungen von Haschisch aus Marokko rund 1,3 Kilogramm Amphetamin aus den Niederlanden einschmuggelte. Insgesamt nachweisbar sind aktuell ca. 30 Beschaffungsfahrten dieser Art. Aktuell befinden sich sieben Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Gegen mehr als 50 Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das BtMG eingeleitet. Polizeipräsidium Mittelfranken 45 Kriminalstatistik 2012 46 Polizeipräsidium Mittelfranken Impressum: Herausgeber: Polizeipräsidium Mittelfranken Präsidialbüro 90402 Nürnberg, Jakobsplatz 5 Tel.: 0911/ 2112-1001 Druck: Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei, Ainring (Auflage 300 Exemplare) Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers gegen Belegexemplar ISSN: 1865-0384 Kriminalstatistik 2012 Polizeipräsidium Mittelfranken