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ERIC WATSON
Als Eric Watson 1978 nach Paris zog, war er bereits ein frappierend eigenständiger
amerikanischer Pianist – eine Tatsache, die man in seiner Wahlheimat schnell erkannte. Mit
einem Anschlag von schier unendlicher Nuancenvielfalt erwies sich der 1955 in den USA geborene
Absolvent des Oberlin Conservatory – wo er klassisches Klavier, Komposition und
Jazzimprovisation studierte - auch international als hochrangiger Musiker, der zudem einen
eigenen Weg fand, Musikgenres miteinander zu verbinden.
Als Komponist und Interpret hat Watson entscheidend dazu beigetragen, viele der ehedem
zementierten Grenzen zwischen geschriebener und improvisierter Musik aufzuweichen, indem er
dem Geschriebenen den Eindruck von Spontaneität verlieh und das Improvisierte durch höchste
Disziplin schärfte.
In seiner bekannten Vorliebe für kleine Gruppen von 2 bis 4 Musikern hat Watson bisher mit
einer ganzen Reihe herausragender Künstler seiner Zeit zusammengearbeitet: Paul Motian, Steve
Lacy, Ray Anderson, John Lindberg, Joelle Léandre, Albert Mangelsdorff, Daniel Humair und Linda
Sharrock etwa stehen hier stellvertretend für etliche. Er gilt zudem vielen als idealer Interpret der
Solo-Klavierwerke des amerikanischen Avantgarde-Komponisten Charles Ives (1874 – 1954), ein
Ruf, den er sich durch eine Ansammlung von Aufnahmen, aber auch durch zahlreiche SoloRecitals in ganz Europa erwarb.
Watsons Kompositionen wurden von den unterschiedlichsten Labels aufgenommen, zu
seinen zahlreichen Auftragsarbeiten gehören "Martial Arts" (1986) für den Pianisten Martial Solal
und das französische Orchestre National de Jazz sowie "Twisted Suite" (1992) für das von
"Reader's Digest" ausgetragene Programm "Meet The Composer". Als leidenschaftlicher Verehrer
des Modernen Tanzes feierte Watson in dieser Domäne nach allgemeinem Bekunden seine
größten Erfolge mit den Stücken "No Beards in Albania", präsentiert vom Centre Pompidou in
Paris, und "Games of the Doll" für die Reflex Dance Group in Groningen, Holland.
Ein Trio-Projekt brachte Watson mit zwei Künstlern zusammen, die keiner Erläuterung bedürfen:
Bassist Mark Dresser und Drummer Ed Thigpen. Diese im Jahr 1998 gegründete Gruppe
veröffentlichte im Oktober 1999 ihre erste Aufnahme, "Silent Hearts". Der enorme Beifall der
Kritiker gipfelte in der Nominierung des Albums als eines der besten zehn des Jahres durch die
hochseriöse französische Tageszeitung Le Monde. 1998 vollendete Eric Watson auch das Stück
"Bénévoles" für die australische Geigerin Jane Peters, ein Kammermusik-Werk, das von Radio
France in Auftrag gegeben worden war.
Ein weiterer Kompositionsauftrag folgte 1999, diesmal vom Staatlichen Theater in Poitiers,
Frankreich. "Full Metal Quartet" ist ein einstündiges Jazz-Kammermusikwerk, in dem Watsons Trio
durch die Saxophon-Größe Bennie Wallace als Gastsolist verstärkt wird. Die daraus entstandene
Aufnahme wurde von Universal im Oktober 2000 weltweit veröffentlicht.
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Obwohl seine Basis immer der Jazz blieb, hat Eric Watson stetig seine Fähigkeit bewiesen,
über das Gebiet des Jazz hinaus einen wichtigen künstlerischen Beitrag zu leisten. Sein TanzOpus "The Peking Ballet" für die Radio City Music Hall wurde im Laufe des Sommers 1984 vor
mehr als 200 000 Besuchern aufgeführt, die Oper Lyon und das Staatstheater Poitiers
veranstalteten ganze Konzertreihen mit seiner Musik.
Für das französische Kulturministerium komponierte Watson ein dichtes 30-Minuten-Opus für
Klavier solo, das am 18. Mai 2001 beim GMEM-Festival für zeitgenössische Musik in Marseille
uraufgeführt wurde. Die Saison 2000/2001 begann standesgemäß in Paris mit zwei Konzerten in
der Maroquinerie im Oktober und endete mit Aufführungen in der Merkin Concert Hall in New York
City am 14. und 15. Juni, im Verein mit Ed Thigpen und Mark Dresser.
Im November 2001 nahm Eric Watson eine weitere Hürde, als er zum künstlerischen Leiter des
renommierten Jazz-Festivals von La Villette und zum musikalischen Berater von Laurent Bayle,
dem Direktor der bedeutenden Cité de La Musique, ernannt wurde.
"Sketches of Solitude", erschienen bei Night Bird Music im Februar 2002, war eine Solo-PianoAufnahme von eigenen Balladen und einigen Stücken großer Jazz-Meister wie Bill Evans, Jimmy
Rowles, Mal Waldron und Thelonious Monk:, und wurde eines der bestverkauften Jazz-Alben in
Frankreich.
Es folgte eine weitere Ehre für den Pianisten: Watson wurde im Februar 2003 vom
französischen Kulturminister Jean-Jacques Aillagon zum "Chevalier des Arts et des Lettres", zum
Ritter der schönen Künste, ernannt.
Im April 2003 erlebte man die Live-Premiere eines neuen Quartett-Repertoires mit dem Titel
Road Movies, eine Komposition für den deutschen Tenorsaxophonisten Christof Lauer. Im
Sommer 2003 wurde diese Musik für das ACT-Debütalbum des Eric Watson-Christof Lauer
Quartet eingespielt; Eric Watson ist seitdem exklusiver ACT Künstler. Road Movies (ACT 9429-2)
kam im September 2004 auf den Markt und erntete begeisterte Kritiken: “Eine wahrhaft
eingeständige und bewegende Musik, die risikofreudig intensive Interaktion wagt und so nur jetzt
entstehen konnte, obschon sie stets um den Gestaltungswillen der Altmeister der Moderne weiß.“
(RONDO). In Frankreich wurde das Album mit dem "CHOC" des Jahres 2004 des französischen
Magazins JAZZMAN ausgezeichnet.
Im Frühjahr 2005 wurde das Eric Watson-Christof Lauer Quartet vom Institut Français und
dem Goethe Institut zum 40-jährigen Jubiläum des Elyseée-Vertrages über die französischdeutsche Zusammenarbeit zu einer Tour durch Asien und Australien eingeladen und so traten sie
u.a. in Hanoi, Jakarta, Bandung, Surabaya, Kuala Lumpur und Sydney auf.
Neben Konzerten in ganz Europa, arbeitet Watson derzeit an Kompositionen für seine nächste
ACT-CD: Jaded Angels (ACT 9452-2), ein Trio-Album mit Peter Herbert und Christophe Marguet,
wird Ende Oktober 2006 erscheinen.
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DISKOGRAPHIE (Auswahl)
JADED ANGELS – (ACT 9452-2, 2006) trio with Peter Herbert and Christophe Marguet
VISION OFJAZZ – (ACT 9460-2, 2006) compilation of various artists with Eric Watson trio
ROMANTIC FREEDOM – (ACT 9749-2, 2005) collection of piano solo recordings with Brad Mehldau,
Leszek Mozdzer, Esbjörn Svensson, Eric Watson a.o.
ROAD MOVIES - (ACT 9429-2, 2004) quartet with Christof Lauer, Claude Tchamitchian, Christophe
Marguet
SKETCHES OF SOLITUDE - (Night Bird, 2002) - solo piano
FULL METAL QUARTET - (Owl-Universal, 2000) quartet with Ed Thigpen, Bennie Wallace, Mark
Dresser
SILENT HEARTS - (Free Flight, 1999) trio with Mark Dresser, Ed Thigpen
SOUNDPOST: WORKS FOR PIANO AND DOUBLE BASS - (Music and Arts, 1995) duo with John
Lindberg
PUNK CIRCUS – (Freelance, 1994) trio with John Lindberg, Ed Thigpen
LISTEN TO THE NIGHT - (Owl-EMI, 1994) duo with Linda Sharrock
BROADWAY BY TWILIGHT - (Musidisc, 1992) solo piano featuring seven well-known jazz standards
THE FOOL SCHOOL - (AA Records, 1992) trio with Bill Elgart, John Lindberg
PALIMPSESTE - (Hat Art, 1991) duo with Joëlle Léandre
SPIRIT OF MINGUS - (Freelance, 1991) live recording in duo with Steve Lacy of nine Charles Mingus
compositions
CHARLES IVES - OEUVRES POUR PIANO - (Accord, 1991) Sonata n° 1, The Anti-Abolitionist Riots,
Three Page Sonata, Study no. 22
CHARLES IVES - MELODIES - (Accord, 1991) with Nicolas Isherwood
THE MEMORY OF WATER - (Label Bleu, 1990) duo with John Lindberg
SHOOT FIRST - (Ear-Rational, 1989) live duo recording with John Lindberg
THE AMIENS CONCERT - (Label Bleu, 1987) with Steve Lacy and John Lindberg
YOUR TONIGHT IS MY TOMORROW - (Owl, 1987) with Steve Lacy, Jean-Paul Celea, Aaron Scott
CHILD IN THE SKY - (Owl, 1985) solo piano
PIANO ONE - (Private Music, 1985) piano anthology featuring Ryiuchi Sakamoto, Eddie Jobson,
Joachim Kühn, Eric Watson
CONSPIRACY – (Owl, 1982) piano trio with Paul Motian and Ed Schuller
BULLS BLOOD - (Owl, 1980) solo piano
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