Der Umbruch im Kloster Reute geht weiter
Transcription
Der Umbruch im Kloster Reute geht weiter
AULENDORF / BAD WALDSEE Samstag, 27. Juni 2015 Schwäbische Zeitung 17 Einbrecher stiehlt in der Hillstraße AULENDORF (sz) - Ein Einbrecher hat sich am Donnerstag Zutritt zu einem Wohnhaus in der Aulendorfer Hillstraße verschafft. Wie die Polizei mitteilt, nutzte der Täter die kurzfristige Abwesenheit einer Bewohnerin des Anwesens zwischen 11.30 Uhr und 12 Uhr aus, um über die Balkontür im Obergeschoss in das Haus einzubrechen. Der Dieb stahl Bargeld in unbekannter Höhe und konnte unerkannt entkommen. Jetzt sucht die Polizei Zeugen, die im tatrelevanten Zeitraum Verdächtiges beobachtet haben oder Hinweise zur Ermittlung des Täters geben können. Pater Edmund Kesenheimer (links) und Pater Viktrizius Veith (Mitte) verlassen das Kloster Reute. Neu hinzu kommt Pater Eberhard Masch-Zühlsdorff. FOTOS: PRIVAT/KAPUZINER, KARA BALLARIN (2) Der Umbruch im Kloster Reute geht weiter Pater Edmund und Pater Viktrizius verlassen die Brüdergemeinschaft der Kapuziner, Pater Eberhard kommt hinzu Die Polizei bittet Zeugen, sich bei der Polizei Altshausen telefonisch zu melden unter 07584/92170. Dornbusch lädt zu Jazzgottesdienst ein ZOLLENREUTE (sz) - „Leben in Ba- REUTE-GAISBEUREN - Im vergange- Viktrizius. Vom Patienten wurde er fließend zum Krankenhaus-Seelsorger in Münster. nen Jahr haben die Franziskanerinnen von Reute während ihres Generalkapitels eine neue Generaloberin gewählt. Seitdem steht Schwester Erika Eisenbarth an der Spitze des Klosters. Einen Umbruch gibt es nun auch bei den Kapuzinern, die auf dem Klostergelände leben. Pater Edmund Kesenheimer wird Reute verlassen. Seine Verabschiedung, und zugleich die seines Mitbruders Pater Viktrizius Veith, ist im internen Kreis für Sonntag geplant. „Ja, Pater Edmund geht, sehr zum Schrecken der Schwester“, berichtet Pater Viktrizius im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Es sei eine harte Nachricht gewesen – nicht nur für die Schwestern, auch für die kleine Gruppe der Kapuziner, die im Kloster Reute leben. Der 69-jährige Pater Edmund, der in Sattelbach bei Horgenzell geboren wurde, ist 1967 dem Kapuziner-Orden beigetreten und empfing 1974 die Priesterweihe. Fünf Jahre lang arbeitete er in der Mission in Indonesien. Eine schwere Erkrankung habe ihn zurück nach Deutschland geführt, berichtet Pater Neue Aufgabe für Pater Edmund Seit 1998 leitet er die Brüdergemeinschaft in Reute. Die Kapuziner sind hier zuständig für die Seelsorge der alten und kranken Franziskanerinnen im Gut-Betha-Haus des Klosters. Doch in Zeiten des Priestermangels sind sie auch im Umfeld des Klosters tätig, zelebrieren Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, Jubiläen, Beerdigungen. „Pater Edmund geht mit gemischten Gefühlen“, weiß Pater Viktrizius. Er wird Oberer des Klosters Sögel-Clemenswerth im Emsland. Dieses nördlichste Kloster der Kapuziner ist bei Touristen äußerst beliebt. „Hier gab es Schwierigkeiten“, sagt Pater Viktrizius. „Der Provinzial hat nach jemandem gesucht, der die Leitung übernehmen kann.“ Wegen der vielen Besuchr und Touristen müsse ein Leiter des Klosters offen sein. Diese Offenheit habe der bisherige Leiter dort nicht bieten können, so Pater Viktrizius. „Und Pater Edmund hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. Er nimmt die Herausforderung an, wie Von Kara Ballarin ● er es immer getan hat. Er wird da sein für die Menschen“, so wie er es in Reute gewesen ist. Pater Edmund wisse um seinen Wechsel seit Weihnachten, seine Mitbrüder und die Franziskanerinnen seit Monatsbeginn. Als Pater Viktrizius davon erfuhr, war für ihn klar, dass auch er gehen möchte. Die Leben der beiden Brüder sind seit 1967 miteinander verwoben. Der heute 80-jährige Pater Viktrizius war einst Ausbilder von Pater Edmund in Münster. „Er hat immer geglänzt durch seine Offenheit und Herzlichkeit“, sagt Pater Viktrizius über seinen ehemaligen Schüler. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg gingen er und sein Zwillingsbruder nach Zell am Harmersbach im Schwarzwald. Im dortigen Kapuzinerkloster war ein Internat. Sein Zwillingsbruder ist vor zwölf Jahren verstorben. „Und ich habe schon lange die große Sehnsucht, dorthin zurückzukehren, wo meine KapuzinerLaufbahn begonnen hat“, sagt Pater Viktrizius. Diesem Wunsch kam sein Provinzial nun nach, zum September verlässt er Reute und freut sich auf einen Ruhestand ohne Aufgaben. Pater Edmund wird das hiesige Kloster für eine Zeit zum 1. Juli und dann endgültig am 9. August verlassen. Da er erst heute Abend nach Reute zurückkehrt, war er für diesen Ruhestand für Pater Viktrizius Schon lange hege er den Wunsch zu gehen, sagt Pater Viktrizius. Geboren im badischen Bühl, empfing er 1960 die Priesterweihe, war zwischen 1982 und 1994 in Rom – zunächst als Ratgeber des höchsten Oberen, dann als dessen Stellvertreter. Seit 2004 ist er in Reute. „Ich spüre einfach, ich kann nicht mehr. Meine physischen und psychischen Kräfte lassen nach“, begründet er seinen Schritt. Schon lange will er gehen, zurück zu seinen Wurzeln. Artikel nicht erreichbar. Am Sonntag werden die beiden in einer kleinen Feierstunde im Festsaal der Schwestern intern verabschiedet. Zugleich wird Pater Eberhard Masch-Zühlsdorff in Reute begrüßt. Der 74-jährige Nürnberger war fast 30 Jahre im Dienste des Ordens in Rom. „Ich war gerade frisch zurück, da hat mich der Provinzial gebeten, nach Reute zu gehen“, sagt er. Hier ist er seit eineinhalb Wochen. Er soll von Pater Edmund die Leitung übernehmen. Da in Zukunft neben ihm nur noch ein weiterer Kapuziner, Pater Gerhard Lenz, die Brudergemeinschaft im Kloster Reute bildet, sagt Pater Eberhard: „Wir machen das miteinander.“ Auch Bildungshaus bekommt neue Leitung Michael Schindler hat vergangenen Oktober die Leitung des Bildungshauses Maximilian Kolbe der Franziskanerinnen von Reute übernommen. Wie das Kloster in einer Pressemitteilung ankündigt, wird Schindler diese Stelle zum 31. August abgeben. Ab Mitte Juli werde laut Mitteilung zunächst Margit Halder und ihr Team für alle Anfragen, Informationen zu Kursen und Hausbelegungen zuständig sein. Kontaktmöglichkeit gibt es telefonisch unter 07524/ 708217 sowie per E-Mail: » [email protected] ● lance“ ist das Thema des 7. Jazzgottesdiensts, zu dem der DornbuschVerein und die gleichnamige Gemeinschaft nach Zollenreute einladen. Er findet am Sonntag, 28. Juni, im Garten des Dornbusch-Hofs statt. Beginn ist um 11 Uhr. Es ist ein Gottesdienst, der mit kreativen Elementen gestaltet ist und unter anderem eine offene Phase mit erfahrungsorientierten Möglichkeiten zum Mitmachen bietet, teilen die Veranstalter mit. Herbert Wenzel und Schüler des Studienkollegs St. Johann begleiten den Gottesdienst musikalisch mit. Bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst im Saal des Dornbusch-Hofes statt. Im Anschluss an den Gottesdienst sind im Garten des Dornbusch-Hofes Grills aufgestellt für selbst mitgebrachtes Grillgut. Für Getränke ist gesorgt. In zwanglosen Gesprächen wollen Mitglieder der ökumenischen Lebensgemeinschaft über die Arbeit des Vereins berichten. Der Verein macht zusammen mit dem Diakonischen Werk Ravensburg ein Mitlebangebot für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder. Weitere Informationen gibt es bei Siegfried Hornung unter Telefon 07525/923070. Interview ● „Wir wollen aufbrechen in ein neues Zeitalter, das Logo ist die Initialzündung“ Christoph Szokolai, Vorstandsmitglied der SGA Fußball, spricht über den neuen Anstrich des Vereins AULENDORF - Die Fußballabteilung der Sportgemeinschaft Aulendorf (SGA) hat sich Gedanken um ihre Zukunft gemacht. Im April präsentierte der Verein ein neues Leitbild mit passendem Leitspruch, einem sogenannten Claim: „Aus beschd(t) er Tradition mit Leidenschaft für unsere Region“ (SZ berichtete). Jetzt hat der Verein zudem sein neues Logo vorgestellt. Paulina Stumm hat mit Vorstandmitglied Christoph Szokolai (Foto: privat) über die Entstehungsgeschichte, die Gestaltung und die Wirkung des neuen Logos gesprochen. Herr Szokolai, warum brauchen die Fußballer der Sportgemeinschaft Aulendorf ein neues Logo? Wir wollen mit der SGA Fußball aufbrechen in ein neues Zeitalter, das Logo ist quasi die Initialzündung. Der Ursprung liegt im vergangenen Herbst. Da haben wir Arbeitsgruppen gebildet, die einen roten Faden herausarbeiten sollten, wofür wir stehen und wohin wir wollen. Mit dem so erarbeiteten Claim und dem neuen Logo wollten wir uns aktuell aufstellen und einen modernen Anstrich geben. Das bisherige Logo war auch in die Jahre gekommen. Welche Kernaussage transportiert das neue Logo? Dass wir ein Fußballverein sind, deshalb steht der Ball im Mittelpunkt. Über die Vereinsfarben Gelb und Schwarz bleibt das Logo des Vereins als Identifikationselement erhalten. Der Hintergrund soll Dynamik repräsentieren: Wir gehen mit der Zeit und haben die Dynamik, uns nach vorne zu entwickeln. Das heißt nicht, dass wir in den ProfiFußball wollen. Es geht mehr darum, dass sich die Dinge um uns herum verändern und wir positiv mit den Veränderungen und damit Ansprüchen an uns umgehen wollen. Ist die Entscheidung für dieses Logo schnell gefallen? Nein, wir haben es uns nicht leicht gemacht. Mit dem Büro für Gestaltung aus Aulendorf haben wir uns über ein viertel Jahr lang bestimmt sieben- oder achtmal getroffen bis die finale Version stand. In dem Entwurf zum jetzigen Logo haben wir uns dann mit unseren Wer- ten am meisten wiedergefunden. Letztlich war es eine Bauchentscheidung. Wo werden die Veränderungen denn konkret sichtbar? Wir werden im nächsten Jahr die Organisationsstruktur modernisieren und Verantwortung auf mehr Schultern verteilen. Außerdem arbeiten wir an einem nachhaltigen Jugendkonzept. Der Spaßfaktor und das Vereinsleben stehen dabei im Vordergrund. Wir wollen, das unser Spielernachwuchs aus den eigenen Reihen kommt. Das neue Logo der SGA-Fußballer soll Dynamik vermitteln. FOTO: SGA Jungmusiker zeigen ihr Können Vorspieltag der Stadtkapelle Aulendorf stellt Blasinstrumente vor Aulendorfer Grundschüler lesen um die Wette AULENDORF (sz) - Elf Schüler der Grundschule Au- lendorf haben sich beim diesjährigen Vorlesewettbewerb gemessen. Die Mädchen und Jungen der Klassen zwei bis vier lasen einen zuvor geübten und einen fremden Text vor. Die Jury habe es nicht leicht gehabt, teilt die Schule mit, den jeweiligen Sieger der Klassen zu ermitteln. Die ersten Plätze belegten Han- nah Wöllhaf (2a), Emilie Huchler (3c) und Felix Siegle (4a). Mattis Stegmaier (2b), David Rimmele (3a) und Nora Schnell (4c) erreichten den zweiten Platz. Die Gewinner jeder Klassenstufe bekamen von der Buchhandlung Rieck ein Buch überreicht. Natürlich durfte eine Urkunde nicht fehlen, die die VorleseFOTO: PRIVAT/GRUNDSCHULE meister auszeichnet. AULENDORF (sz) - Mit einem umfangreichen Programm hat der Vorspielvormittag der Stadtkapelle Aulendorf aufgewartet. Im Aulendorfer Schulzentrum eröffneten die Altblockflöten mit Felicia Strobel den Vormittag, gefolgt von den Sopranblockflöten, die durch Leni Würstle, Lilo Würstle und Angelo Willig glänzen konnten, teilt die Stadtkapelle in ihrer Pressemitteilung mit. Sören Laichinger begeisterte die Zuhörer mit seiner Trompete genauso wie Pierre Richter mit seinem Schlagzeug. Das Tenorsaxofon wurde durch den Auftritt von Markus Birnbreier vorgestellt und Jonas Reinhardt stellte das Saxofon vor. Lara Heydt und Julia Winkhardt spielten im Duett auf ihren Querflöten. Anschließend stand ein KlarinettenQuartett mit Julia Adelsbach, Theresa Schmid, Christin Mirbach und Benita Koch auf dem Programm, was dem Publikum viel Applaus entlock- Viel Applaus gab es für die jungen Musiker. te. Den Abschluss der Einzelvorträge meisterte Johanna Steinwandel mit ihrer Querflöte mit Bravour. Die Jugendkapelle Aulendorf unter der Leitung von Julia Weggenmann ließ den Vormittag musikalisch ausklingen. FOTO: PRIVAT/STADTKAPELLE Wer gerne ein Blasinstrument spielen lernen möchte, kann sich an den Jugendleiter der Stadtkapelle Aulendorf, Severin Hänsler, wenden unter Mobiltelefon 0151/ 40446602. © 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG .