1.000 Ausbildungsverträge geschlossen

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1.000 Ausbildungsverträge geschlossen
E I N E P U B L I K AT I O N D E R S T I F T U N G G RO N E-S C H U L E
AUSGABE April 2013
Im Gespräch
Im Fokus
Vor Ort
„Kein Abschluss ohne
Anschluss“: NRW-Arbeitsminister
Guntram Schneider zum Start ins
Berufsleben. Seite 3
Qualifizierungen unterstützen
junge Menschen auf dem Weg in
Ausbildung und Arbeit.
Seite 4 und 5
Neue Räume: Grone in Kassel
schafft Platz für die prämierten
Angebote in Gastronomie und
Tourismus. Seite 7
1.000 Ausbildungsverträge geschlossen:
Rückenwind beim Start ins Berufsleben
Neue Fachschule
Lüneburg – Seit diesem März läuft
in Lüneburg der Betrieb an der
neuen „Berufsfachschule – Sozial­
assistent/-in“, für die die GroneSchulen Niedersachsen GmbH
– gemeinnützig – im Januar die Genehmigung erhalten hatte. Unterrichtsschwerpunkt der als Ersatzschule konzipierten Einrichtung ist
Sozialpädagogik. Die ersten Schülerinnen und Schüler sind inzwischen an Bord, sie sind zwischen
22 und 42 Jahre alt.
Anfang September 2013 soll ein
weiteres 1. Schuljahr beginnen.
Bundesweite Angebote qualifizieren junge Menschen für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
Der Übergang von der Schule ins Berufsleben verläuft nicht immer glatt. Es gibt
deshalb eine Vielzahl von Angeboten, die Schulabgänger und junge Menschen
bis 25 beim Einstieg ins Berufsleben sowie bei der Berufsausbildung unterstützen. Bundesweite Grone-Angebote zur Orientierung, Aktivierung
und Ausbildung bauen ihnen Brücken in den Arbeitsmarkt.
Neue Standorte
eine
erfolgreiche und
stabile Überleitung in die
Unternehmen im Einzugsgebiet von
Dortmund gelingt es uns, dieses Ziel
zu realisieren.“
Seit 2009 beschreiten JobCenter und
Agentur für Arbeit häufig auch einen
umgekehrten Weg: Auszubildende, die
ihre Regelausbildung aus unterschiedlichen Gründen abbrechen mussten,
werden
von den Kostenträgern
als Quereinsteiger in die
Dortmunder Grone Ausbildung vermittelt, um stabilisiert und fachtheoretisch gefestigt zu werden. „Je nach
verbleibender Ausbildungszeit münden sie erneut in eine betriebliche
FOTO: iStock
Dortmund – Das Grone-Bildungszentrum ist einer der großen Bildungsdienstleister im Bereich der kooperativen Berufsausbildung (BaE) für
Jugendliche und junge Erwachsene in
Dortmund. Die zwei- oder dreijährige
Berufsausbildung in den Feldern Hotel,
Gaststätten, Hauswirtschaft, Gartenund Landschaftsbau, Lager und Handel, Wirtschaft und Verwaltung / IT,
Kosmetik und Körperpflege, Farb- und
Raumgestaltung, Bau, Metall, Elektro und Holz bietet Grone Dortmund
seit 2007 an. „Insgesamt haben wir
seitdem über 1.000 kooperative Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen“,
sagt der für die BaE-Ausbildung verantwortliche Teamleiter Alexander Chyl.
„Wir arbeiten dabei eng mit regionalen
Betrieben zusammen und erweitern unser Netzwerk ständig.“
Erklärtes Ziel der kooperativen Ausbildung ist es, möglichst zum Ende des
ersten Ausbildungsjahres die jungen
Menschen in eine reguläre betriebliche
Ausbildung zu integrieren. Chyl: „Durch
Ausbildung oder beenden ihre Ausbildung erfolgreich bei uns mit der Berufsabschlussprüfung. Im Anschluss initiieren unsere Mitarbeiter die Vermittlung
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung“, erklärt Chyl.
Ausbildungsbegleitende Hilfen gegen den Abbruch
Stadtallendorf/Schwalmstadt – Immer wieder brechen junge Menschen
die Ausbildung ab – sei es aus privaten Gründen oder weil sie Schwierigkeiten haben, dem Berufsschulunterricht zu folgen. „Nachhilfe“
schaffen hier die „ausbildungsbegleitenden Hilfen“ (abH), die Grone im
Auftrag der Agentur für Arbeit Marburg in Stadtallendorf und Schwalmstadt anbietet.
1
Auszubildende mit schulischen und
fachpraktischen
Schwierigkeiten,
mit Prüfungsangst, Sprachschwierigkeiten oder privaten und persönlichen
Problemen finden hier Unterstützung,
bevor sie die Ausbildung abbrechen.
Gerald Hillebrand, Niederlassungsleiter von Grone in Marburg: „Wir bieten in Ergänzung des Berufsschulunterrichts für die Abbrecher Stütz- und
Förderstunden, die Auszubildenden
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
erhalten individuelle Betreuung und
Lernberatung und bekommen bei
Bedarf, etwa in persönlichen Angelegenheiten, auch Einzelfallhilfe.“ Die
Hilfen werden je nach Notwendigkeit
ein- bis zweimal in der Woche für drei
bis acht Stunden angeboten.
Die Ziele sind eindeutig. Hillebrand:
„Wir wollen die Leistungen der jungen Menschen sowohl im schulischen
als auch im fachpraktischen Bereich
verbessern, wir wollen sie gezielt
auf die Zwischen- und Abschlussprüfungen vorbereiten und damit letztlich den Ausbildungserfolg sichern.“
Die Hilfen laufen jetzt erfolgreich seit
sechs Jahren. Hillebrand: „In dieser
Zeit haben wir bewirkt, dass unsere
Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr
Leben in den Griff bekommen und
ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.“
Bernburg/Lübeck – Die GroneSchulen Sachsen-Anhalt GmbH –
gemeinnützig – führt in Bernburg
an der Saale seit April das Projekt
AVIBA (Aktivierung und Vermittlung in versicherungspflichtige Beschäftigung) im Auftrag der Agentur für Arbeit durch.
Die Grone-Bildungszentren Schleswig-Holstein GmbH – gemeinnützig
– hat neue Standorte in Eckernförde,
Heiligenhafen und Lensahn eröffnet.
Neuer Auftritt
Hamburg – Der Nutzer muss
schneller zum Ziel kommen: Unter
dieser Prämisse hat der Unternehmensverbund Stiftung Grone-Schule
seinen Internetauftritt grundlegend
überarbeitet. Klarer, übersichtlicher,
schneller und userfreundlicher: Seit
Mitte April präsentiert sich www.
grone.de mit einem neuen Gesicht.
Die Navigationsstruktur wurde neu
angelegt und um eine Zielgruppenansprache ergänzt. Die Suchfunktion im Angebotsbereich wurde erweitert und deutlicher platziert.
Zusätzlich enthält der neue WebAuftritt nach Bundesländern geordnet Hinweise, wo Grone mit welchen Gesellschaften zu finden ist.
im gespräch
seite 2
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Übergang von der Schule zum Beruf bildet den thematischen
Schwerpunkt dieses Magazins – aus gutem Grund: Wo es darum geht,
möglichst allen jungen Leuten die Chance einer guten Ausbildung zu eröffnen, ist noch viel zu tun. Hier liegt ein großes Potenzial, mit dem bei
richtiger und rechtzeitiger Weichenstellung auch der Fachkräftemangel
als Folge des demografischen Wandels gelindert werden kann.
Insgesamt sind zurzeit in Deutschland
rund 300.000 arbeitslos gemeldete
Menschen im Alter zwischen 25 und
35 Jahren ohne Ausbildung. Insgesamt
haben in dieser Altersgruppe gut eine
halbe Million Menschen keinen Berufs-
Düsseldorf – „Kein Abschluss ohne Anschluss“ lautet das Motto für das Übergangssystem von der
Schule in den Beruf, das Nordrhein-Westfalen als erstes Flächenland landesweit verbindlich eingeführt hat. Durch frühzeitige Beratung und verstärkte Berufsorientierung in den Schulen sollen alle
Schülerinnen und Schüler die notwendige Unterstützung erhalten, um einen geeigneten, an ihren
Achim Albrecht:
Ausbildung:
Das Potenzial
nutzen
abschluss. Sie alle sollen im Rahmen
der Kampagne „AusBILDUNG wird was
– Spätstarter gesucht“ angesprochen
werden.
Die Initiative wurde Anfang Februar
in Berlin von Bundesarbeitsministerin
Ursula von der Leyen und Heinrich Alt,
Vorstandsmitglied der BA, vorgestellt.
Mit ihr sollen 100.000 junge Menschen
zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsausbildung eine neue Chance für
eine betriebliche Ausbildung erhalten.
Ursula von der Leyen: „Der Bedarf an
gut ausgebildeten Menschen wird in
den nächsten Jahren auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutlich steigen.
Gleichzeitig werden immer weniger
Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Deshalb sollten wir jetzt alle Kräfte
bündeln, um den zehntausenden erwerbsfähigen jungen Menschen eine
zweite Chance zu geben, die bisher
keinen Berufsabschluss haben und arbeitslos sind. Mit Ende 20 muss es das
Ziel sein, die eigene berufliche Zukunft
noch einmal auf einer neuen Qualifikation aufzubauen. Vor diesen jungen
Menschen liegen noch fast 40 Jahre
Erwerbsleben.“
FOTO: BMAS
FOTO: Bundesagentur für Arbeit
Berlin – Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit
(BA), gaben Anfang Februar in Berlin den Startschuss für die neue Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“ unter
dem Motto „AusBILDUNG wird was – Spätstarter gesucht“. Ziel ist es, 100.000 jungen Menschen zwischen 25 und 35
Jahren ohne Berufsausbildung eine zweite Chance für eine betriebliche Ausbildung zu geben.
Minister Schneider: Landesregierung und System-Partner wollen beim Start ins Berufsleben kein Kind zurücklassen
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen
Heinrich Alt: „In den Jobcentern und
Arbeitsagenturen ist die Erstausbildung junger Erwachsener ein zentraler
Handlungsschwerpunkt der nächsten
Jahre. Wir wollen sie motivieren, ihre
Fähigkeiten zu nutzen, sie auszubauen.
Wir werden jedem Jugendlichen dazu
ein Angebot machen. Dafür brauche
ich Partner in der Wirtschaft. Unternehmen suchen für die Erstausbildung
natürlich in erster Linie Schulabgänger.
Ich möchte sie ermutigen, ihre Rekrutierungsstrategie zu erweitern.“
Aydan Özogus im Gespräch
Zu dem Übergangssystem Schule – Beruf sprach das Grone Magazin mit dem
nordrhein-westfälischen Arbeits-, Integrations- und Sozialminister Guntram
Schneider.
1
Herr Minister, was hat die
Landesregierung Nordrhein-Westfalens veranlasst, das System des Übergangs von
der Schule in den Beruf neu zu strukturieren?
Wir wollen in Nordrhein-Westfalen kein
Kind zurücklassen – das gilt auch später für den Start der Jugendlichen in das
Berufsleben. Deshalb setzen wir als erstes Flächenland ein neues Übergangssystem von der Schule in den Beruf
flächendeckend um. Dabei geht es um
zwei wichtige Fragen. Wir beobachten
seit Jahren eine wachsende Zahl an
Studien- und Ausbildungsabbrechern.
Die Quote bei den Studienabbrechern
liegt aktuell bei 28 Prozent, die duale
Berufsausbildung brechen rund 24 Prozent der Auszubildenden ab. Das heißt,
viele junge Menschen haben offenbar
erhebliche Probleme bei der Berufsfindung und bei der Selbsteinschätzung.
Da wollen wir gegensteuern.
Dann gibt es eine weitere Entwicklung:
Viele junge Menschen, die nach der
Schule durchaus einen Beruf erlernen
könnten, ziehen eine Verlängerung
der Schulzeit vor. Das kostet viel Geld
In Zahlen ausgedrückt: 2012 waren rund 270.000 Jugendliche in Übergangsmaßnahmen, weitere rund 16.000 fanden keinen Ausbildungsplatz.
Und der Anteil der jungen Menschen, die ohne Berufsausbildung bleiben,
liegt seit Jahren bei rund 15 Prozent. Zudem: Etwa 20 Prozent der Auszubildenden brechen die Ausbildung ab, und davon wiederum rund ein
Drittel, weil sie falsche Vorstellungen vom gewählten Beruf hatten.
Allzu oft liegt das daran, dass die adäquate Vorbereitung auf einen möglichen Beruf sich noch weiter verbessern lässt. Unsere Erfahrungen zeigen,
dass nicht erst mit der Übergabe der Abschluss- oder Abgangszeugnisse
gehandelt werden darf. Dabei leisten die Schulen bereits sehr viel. In vielen
Schulpartnerschaften können wir Schulen mit vielen Projekten sinnvoll unterstützen. Ein genauer Blick auf die Situation zeigt: Es gibt Unterschiede
von Region zu Region und von Berufsbild zu Berufsbild.
Wie es gehen kann, jene zu begleiten, die sich schwertun und Beratung
brauchen, zeigen gute Ansätze in Hamburg mit der Jugendberufsagentur
und in Nordrhein-Westfalen mit dem neuen Übergangssystem Schule –
Beruf „Kein Abschluss ohne Anschluss“.
Welche Beiträge Grone beim Übergang von der Schule in den Beruf leis­
tet, lesen Sie in dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen dabei eine anregende
Lektüre.
Ihr Achim Albrecht
und ist ökonomisch unsinnig, denn der
Mensch hat ja nur eine bestimmte Zeit
für das Berufsleben. Darum ist es ein
weiteres Ziel unserer Reform des Übergangssystems, dass die jungen Leute
so früh wie möglich mit der Ausbildung
oder dem Studium beginnen und dass
wir Warteschleifen dort, wo sie nicht
notwendig sind, minimieren.
2
Ist der Übergang an der
zweiten Schwelle, also von
der Ausbildung in die Beschäftigung, ebenfalls Bestandteil des
neuen Übergangssystems?
Ich bin ganz sicher, dass eine erfolgreiche Berufs- oder Hochschulausbildung
eine große Gewähr für einen gelungenen Start in das Berufsleben ist. Wir
haben heute das große Problem, dass
viele junge Frauen und Männer die
Schule ohne Abschluss beenden. Diese
Zahl müssen wir minimieren, wenn wir
unser Ziel einer Ausbildungsgarantie
für ausbildungsfähige Jugendliche erreichen wollen. Dieses Ziel haben wir in
unseren Koalitionsvertrag geschrieben.
Hinzu kommt, dass dieses Problem bei
jungen Menschen mit Migrationshintergrund noch stärker ausgeprägt ist. Vor
dem Hintergrund, dass in unseren Großstädten wie Köln bereits 50 Prozent der
Menschen unter 25 Jahren eine Zuwanderungsgeschichte haben, zeigt sich die
Notwendigkeit, hier gegenzusteuern.
Kompetenzen ausgerichteten Ausbildungs- oder Bildungsweg einzuschlagen. Zentrales Element des
Systems ist spätestens ab Klasse 8 eine verbindliche, systematische Berufs- und Studienorientierung.
Akteure des Systems sind neben dem Land die Kommunen, die Arbeitsagenturen und Jobcenter,
Schulen und Berufskollegs, Jugendhilfe, Wirtschaftsorganisationen, Kammern und Sozialpartner.
3
Wie wollen Sie die Jugendlichen und vor allem die
Eltern dazu bewegen, sich
an dem neuen System zu beteiligen?
Selbstverständlich brauchen wir die
Beteiligung der jungen Menschen und
ihrer Eltern. Allerdings sind wesentliche
Teile des Systems wie zum Beispiel die
Praktika in den Unterricht eingebunden
und unterliegen damit der Schulpflicht.
Unabhängig davon gestalten wir das
neue Übergangssystem ja interessant.
Wir stellen den Schülerinnen und Schülern rund 350 Berufe vor – damit bieten
wir sehr viele Alternativen zu den weniger bekannten Berufen an.
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Wie geht es weiter? Was
sind die nächsten Schritte?
Derzeit beteiligen sich 26 Kommunen
in Nordrhein-Westfalen an der Umsetzung des neuen Übergangssystems.
Alle Schultypen machen mit, auch
die Gymnasien. Wir haben in einigen
Regionen zwar noch Probleme, bei
unseren Partnern in der Wirtschaft
genügend Praktikumsplätze zu finden.
Aber insgesamt verzeichnen wir eine
erfreuliche Entwicklung. Angesichts
Flächendeckendes und landesweites
System: Minister Guntram Schneider sieht
Nordrhein-Westfalen beim Übergang
Schule – Beruf auf einem guten Weg
Individuelle Unterstützung
Hamburg – Mit der stellvertretenden
SPD-Bundesvorsitzenden Aydan Özoguz MdB war eine der profiliertesten
Migrationspolitikerinnen der Bundesrepublik Gast beim Heinrich-GroneGespräch im Februar. Özoguz schlug
einen gesellschaftspolitischen Bogen,
indem sie auf Stereotypien und Vorurteile hinwies, die grundsätzlich gegenüber Minderheiten bestehen und einer
Willkommenskultur entgegenstehen.
Um die zu überwinden, brauche es den
Dialog und das eigene Erleben.
2
Ein weiteres Themenfeld war der Sprach­
erwerb von Kindern. Hier setzte sich
Özoguz für ein „Entweder – Oder“
ein: Der schlimmste Fall sei, wenn ein
Kind weder die deutsche noch die
Muttersprache fehlerfrei beherrsche.
Angesichts des Fachkräftemangels riet
sie den Unternehmen, das bei den Migranten vorhandene Potenzial auszuschöpfen. Dazu gehöre aber auch die
Aufgabe des Staates, für eine bessere
Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse zu sorgen.
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Katrin Meyer, Geschäftsführerin Grone Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt,
Leiterin Fernstudium PFH, Grone-Niederlassungsleiterin Lübeck Birgit Hinrichs (v.r.n.l.)
Qualifikationen kann sich das berufsbegleitende Studium verkürzen.“
Der Präsident der PFH, Prof. Dr. Bernt R.
A. Sierke, hob in seinem Grußwort hervor, Grone stehe für Praxisnähe, Quali­
tätsbewusstsein und Arbeitsmarkt­orien­
tierung und sei daher der passende
Partner seiner Hochschule.
Sierke: „Auch wir vereinen genau diese
Aspekte in unseren wissenschaftlichen
Fern­studien­­gängen: hohe Anwendbar­
keit des Lehrstoffs in der beruflichen
Praxis und Orientierung an den tatsächlichen Be­darfen der Unternehmen bei
höchsten Qualitätsstandards.“
Die PFH und Grone bieten in Kooperation
Bachelor- und Master-Studiengänge in
Betriebswirtschaftslehre sowie MasterStudiengänge in Advanced Management
und Business Administration an.
FOTO: dreamstime
Engagiertes Gespräch: Aydan Özoguz nach ihrem Vortrag mit Grone-Vorstand Achim
Albrecht, Volker Putz (Putz & Partner) und Staatssekretär a.D. Dr. Hellmut Körner (v.r.n.l.)
NÜS – Neues Übergangssystem
FOTO: PFH Göttingen
FOTO: Sven Malke
Fernstudienzentrum der PFH eröffnet
Lübeck – Ein neues Angebot bei Grone
in Lübeck: In Kooperation mit der PFH
Privaten Hochschule Göttingen ist in der
Hansestadt Mitte März ein neues
Fernstudienzentrum eröffnet worden.
Damit bietet Grone jetzt alle Beratungsund Serviceleistungen rund um das
Fernstudienangebot der Privaten Hoch­
schule an.
Außer­dem sollen in den Räumen der
Grone-Bildungszentren auch Infor­
mations­abende für Interessenten sowie
Präsenz­p hasen und Prüfungen der
Studieren­den stattfinden.
Bei der Eröffnung des neuen Zentrums
erklärte Katrin Meyer, Geschäftsführerin
der Grone-Bildungszentren SchleswigHolstein: „Durch dieses Angebot tragen
wir dazu bei, den Übergang zwischen
beruflicher Ausbildung und einer
Hochschulbildung zu erleichtern. Die im
Berufsleben erworbenen Kompetenzen
werden durch die PFH individuell bewertet. Durch die Anerkennung bestimmter
der großen Zahl von Schülerinnen und Schülern führen wir
das neue System schrittweise ein. Bereits bis Ende
2013 sollen alle 53 Kreise
und kreisfreien Städte in
Nordrhein-Westfalen eingebunden sein, und bis
2016 auch alle Schulen.
Bis Ende 2018/19 soll das
System dann flächendeckend
installiert sein. Schon jetzt
können wir sagen, dass wir auf
einem guten Weg sind.
3
Dortmund – Was kann ich und was will ich?
Fragen, die sich die meisten Schülerinnen und
Schüler stellen, wenn die Schulzeit zu Ende
geht und die Berufsausbildung ansteht. NÜS –
„Neues Übergangssystem Schule – Beruf“ soll in
Nordrhein-Westfalen Schülerinnen und Schülern
aller Schularten ab der Jahrgangsstufe 8 helfen,
hier die richtige Entscheidung zu treffen. Grone
in Dortmund übernimmt in diesem System die
Bereiche „Potenzialanalyse“ und „Berufsfelderkundung“.
Die Analyse liefert den jungen Menschen eine
fundierte Selbst- und Fremdeinschätzung ihrer
personalen, sozialen und fachlichen Potenziale.
Die Ergebnisse unterstützen die gezielte Auswahl des schulischen Betriebspraktikums. Die
Berufsfelderkundung vermittelt in 24 Zeitstunden exemplarische Einblicke in berufliche Tätigkeiten und die betriebliche Praxis. Hier erproben
die Schülerinnen und Schüler mit Bezug auf die
Analyseergebnisse Arbeitsabläufe in drei ausge-
wählten Berufsfeldern aus Handwerk, Industrie
und Dienstleistungen.
Claudia Veltkamp, Geschäftsführerin von Grone
in Dortmund: „Der Übergang von der Schule zum
Beruf ist einer der Schwerpunkte unserer Arbeit.
Bereits seit 2009 sind wir im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des bundesweiten Projektes ‘Berufseinstiegsbegleitung’ an
neun Dortmunder Haupt-, Gesamt- und Förderschulen aktiv. Hier haben wir Übergangsquoten
in den ersten Arbeitsmarkt von 62 Prozent an
Hauptschulen und 30 Prozent an Förderschulen
erreicht.“
Durch das „Neue Übergangssystem Schule – Beruf“ werden nun auch die Realschulen und Gymnasien einbezogen. Grone Dortmund hat speziell
für die letztgenannten ein gezieltes Angebot unterbreitet und führt noch in diesem Schuljahr für
2 Gymnasien die Potenzialanalyse und auch die
Berufsfelderkundungen durch. Weitere Gymnasien werden im Schuljahr 2013/14 folgen.
Salzwedel – Sozialarbeit an der Nahtstelle von der Schule in die Ausbildung:
In der Grone-„Kompetenzagentur“ erhalten seit März Jugendliche und junge
Erwachsene im Alter von 13 bis 25 Jahren, die bisher vom Hilfesystem nicht
erreicht werden, individuelle Unterstützung – Rückenwind beim Übergang
von der Schule in die Ausbildung.
Finanziert wird das bis Juli 2016 laufende Projekt in Salzwedel vom Jugend- und Schulamt im Altmarkkreis
Salzwedel. Projektmitarbeiterin Maritta
Lesse: „Wir verstehen uns ausdrücklich
als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten und arbeiten dabei eng mit
Netzwerkpartnern wie den Schulen mit
ihren Schulsozialarbeitern, Jobcenter,
Berufsberatung, Jugendamt, Jugendmigrationsdienst und auch der Jugendgerichtshilfe zusammen.“
Das Angebot richtet sich an Jugendliche in der beruflichen Orientierungsphase am Ende der Schulzeit. Doch
auch junge Menschen, die sich aus per-
sönlichen Gründen noch nicht auf dem
Arbeitsmarkt etablieren konnten, sollen
hier Unterstützung finden.
FOTO: dreamstime
Programm soll 100.000 jungen Menschen Erstausbildung bringen
FOTO: MAGI NRW
Bund und Bundesagentur
suchen nach „Spätstartern“
BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt
NRW beim Übergang Schule – Beruf weit vorn
Landesweites flächendeckendes System bis 2018
Editorial
Für Schul- und Ausbildungsabbrecher
wird individuell nach neuen umsetzbaren Möglichkeiten gesucht, zu verwertbaren Abschlüssen zu kommen.
Auch Jugendliche mit Suchtproblematik
und junge Mütter und Väter gehören
zu den Ratsuchenden, die in der Grone„Kompetenzagentur“ betreut werden.
im fokus
im fokus
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BaE integrativ in Erfurt führt Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum IHK-Abschluss
Training von Sozialkompetenzen und Betriebspraktika sorgen für gute Vermittlungsquoten
Erfurt – Sie sind bis zu 25 Jahre alt, in der Regel ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung und damit ohne Chance auf dem Arbeitsmarkt: Benachteiligte Jugendliche. Und sie werden dank individueller Ansprache und sozialpädagogischer
Lübeck – „A steht für Ausbildungsplatz.“ Lothar Stabe zeigt auf die Wand mit den Namen der 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die seit September 2012 an
einer „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme“ (BvB) bei Grone in Lübeck teilnehmen. Junge Menschen bis zu 25 Jahren ohne Berufsausbildung, oft auch ohne
Schulabschluss oder mit anderen Vermittlungshemmnissen werden hier im Auftrag der Agentur für Arbeit fit für eine normale betriebliche Ausbildung gemacht.
Mit dem Gabelstapler in Richtung Abschlussprüfung: Ausbildung auf dem Grone-Gelände
Orientierung mit Minister-Begleitung
Mevlan Krasniqi, Arbeitsminister Guntram Schneider als „Pate“ und Caner Aver von der Stiftung Zentrum für Türkeistudien (v.l.n.r.)
Dortmund – Das war schon ein besonderer Augenblick für den 17-jährigen
Mevlan Krasniqi. Nordrhein-Westfalens
Arbeitsminister Guntram Schneider
nahm den Hauptschüler auf der Dortmunder Ausbildungsbörse „Zeig Flagge“ als „Pate“ unter seine Fittiche.
Die jährliche Veranstaltung bringt
Unternehmen und Jugendliche mit
Migrationshintergrund zusammen. 36
Arbeitgeber aus der Region hatten in
diesem Jahr die Einstiegsmöglichkeiten
in ihrem Unternehmen vorgestellt.
Mevlan Krasniqi besuchte sie alle an
der Seite des Ministers. Der 17-Jährige:
„Das war schon toll, denn so kam ich
natürlich viel tiefer mit den Leuten an
den Ständen ins Gespräch und konnte mich besser über die Unternehmen
informieren. Sonst ist man ja nur einer
von Hunderten. Mit dem Minister zu-
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
sammen war ich eben ein besonderer
Interessent.“
Die Patenidee hatte die Arbeitsagentur
entwickelt. Ausgesucht hatte Mevlan Krasniqi allerdings Carsten Mees,
Teamleiter Berufseinstiegsbegleitung
bei Grone in Dortmund. Der kannte
den jungen Mann, denn er hatte ihn in
der 9. Klasse und jetzt in der Abschlussklasse 10 seiner Hauptschule mit Rat
und Tat begleitet.
Mees: „Zurzeit sind wir im Auftrag der
Arbeitsagentur mit unseren Angeboten
zur Berufseinstiegsbegleitung an acht
Dortmunder Hauptschulen mit rund
400 Schülerinnen und Schülern tätig.“
Die Orientierung durch Potenzialanalysen und Berufskunde mit theoretischen
Informationen und praktischen Einblicken bei Betriebsbesuchen und freiwilligen Praktika steht in den 9. Klassen im
Mittelpunkt. In den 10. Klassen geht es
dann vorwiegend um die Bewerbung.
Dazu gehören Bewerbungstraining
und Hilfe bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen – „ein Rundum-sorglos-Paket“, so Carsten Mees.
Für Mevlan Krasniqi war die Orientierung einfach. „Ich wollte immer Automobil- oder Bürokaufmann werden.
Und das will ich auch heute noch“,
sagt der junge Mann. Noch wartet der
17-Jähige auf die Antworten auf zwei
Bewerbungen. Doch seine Chancen
stehen gut. Carsten Mees: „90 Prozent unserer Schülerinnen und Schüler
haben nach dem Schulabschluss eine
abgesicherte Berufswahl und sind auch
ausbildungsreif. Und 60 Prozent haben
einen festen Ausbildungslatz. Das ist
für Hauptschüler ein sensationelles Ergebnis.“
jedem Jahr neue dazu.“ Mit dabei sind
große Logistik-Firmen wie Eurogate,
das in Erfurt für Panasonic arbeitet,
und die BLG Logistics Group, von deren
Distributionszentrum aus IKEA seine
Möbel verschickt.
Manja Seifert-Kraft, Bereichsleiterin bei
Grone in Erfurt, verweist darauf, dass
bisher in jedem Jahr einige ihrer Auszubildenden die Prüfung mit der Bestnote
1 abgeschlossen haben und dafür von
der IHK ausgezeichnet wurden.
Seifert-Kraft: „Durch die individuelle
Unterstützung, die wir den Auszubildenden bieten, können Defizite so
minimiert werden, dass unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausbildung erfolgreich absolvieren, die Abschlussprüfung schaffen und auf dem
realen Arbeitsmarkt bestehen können.
Diese Art der Betreuung können Unternehmen als Ausbildungsbetriebe in der
Regel nicht leisten.“
Bereits nach sechs der insgesamt zehn
Monate, die die Maßnahme dauert,
steht hinter vielen Namen das „A“, das
anzeigt, dass die jungen Menschen bereits einen Ausbildungsvertrag in der
Tasche haben. Und es werden bis zum
Abschluss der Maßnahme im September sicherlich noch viel mehr. Im letzten
Kurs hatten von den 50 jungen Frauen
und Männern zum Schluss 30 einen
Ausbildungsvertrag.
„Fünf der zehn Monate sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Praktikanten in Betrieben, die zu unserem
Netzwerk von rund 1.500 Firmen gehören,“ sagt Grone-Niederlassungsleiterin Birgit Hinrichs-Blöker.
Und Projektleiter Lothar Stabe ergänzt:
„Wir legen großen Wert darauf, dass
die Jugendlichen in der Vorbereitung
verstehen, dass unser Firmennetzwerk
ihnen die Chance auf ihren künftigen
Ausbildungsplatz bietet. Neben dem
Junge Eltern
Unterricht im Seniorenheim „Probiere Berufe“ (ProBe)
Rostock – Junge Mütter und Väter
ohne berufliche Erstausbildung profitieren von einem Angebot, das Grone
in Rostock im Auftrag der Jobcenter
Rostock und Bad Doberan macht: Eine
Teilzeit-Ausbildung in den Bereichen
Büroberufe und Berufe des Einzelhandels. Seit 2010 führt Grone diese
„Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung“ (BaE) durch,
eine duale Erstausbildung mit 20 bis
30 jungen Frauen und im laufenden
Kurs erstmals mit einem Mann als Teilnehmer.
Als besonders hilfreich empfinden es
die jungen Eltern, dass die Arbeitszeit
in der Teilzeitausbildung auf täglich
sechs Stunden reduziert ist. Das hilft
ihnen, Ausbildung und Familie „unter
einen Hut“ zu bekommen. Dorit Pries,
Standortleiterin in Rostock, verweist
stolz darauf, dass im vergangenen
Jahr elf von zwölf angemeldeten Teilnehmerinnen die Prüfung bestanden
haben.
„Diese duale Ausbildung mit IHK-Abschluss eröffnet durchaus Berufschancen. Unser oberstes Ziel ist allerdings,
die jungen Mütter und Väter in eine
betriebliche Ausbildung zu vermitteln“,
sagt sie. Auch das gelingt, wie die
Vergangenheit bewiesen hat. Einige
Teilnehmerinnen erhielten die Möglichkeit, nach bestandener Prüfung in
einem zusätzlichen Jahr eine Weiterbildung zur „Kauffrau im Einzelhandel“
zu absolvieren, um ihre Berufschancen
zu erhöhen.
Kiel – „Rückenwind in der Goethe
Schule – wir denken heute an morgen“,
unter diesem Projektnamen erhalten
alle 161 Schülerinnen und Schüler der
8. Klasse der Kieler Goethe Schule in
Senioren­heimen einen gründlichen Ein­
blick in den Arbeitsalltag von Pflegebe­
rufen.
„Rückenwind“ ist eines von nur zwei
Projekten aus dem Förderprogramm
FOTO: shutterstock
Praktikum wird ihnen in den Berufsfeldern Garten- und Landschaftsbau,
Bauhauptgewerbe und Holz sowie
Lager/Handel, Wirtschaft/Verwaltung
und Gastronomie fachliche Qualifizierung angeboten.“
David Mergel wartet noch darauf, dass
das große „A“ hinter seinen Namen
an der Wand kommt. David hatte sich
nach dem Hauptschulabschluss ein Jahr
lang um gar nichts gekümmert, vor
allem nicht um einen Ausbildungsplatz.
Schließlich schickte ihn die Agentur in
die Berufsvorbereitungs-Maßnahme zu
Grone. Hier lernt er im Bereich „Lager/
Handel“ die Berufswirklichkeit kennen.
„Das ist sehr vielfältig“, berichtet der
junge Mann, der sich jetzt um eine
Ausbildung als Lagerist beworben hat.
Und im Rückblick auf die Zeit vor Grone stellt er zufrieden fest: „Am besten
ist es doch, dass man überhaupt etwas
macht.“
Sommercamp
Berufsvorbereitung im Praktikum erhöht die Chance auf einen Ausbildungsplatz
alle verpflichtend und Teil der offiziellen
Schulzeit ist. So erhalten sie bereits im
Vorfeld der Ausbildungsentscheidung
Orientierung und Informationen über
ein wichtiges Berufsfeld.
Grone-Koordinatorin Angela Schumacher: „Rückenwind beinhaltet ein
direktes ‘Eintauchen’ in den Alltag im
Sozial- und Gesundheitsbereich statt
theoretischer Abhandlungen über
Die Laubsäge ist gefunden: Der Berufswegparcour vermittelt Einblicke in die Berufswelt
Goethe-Schulleiter Hartmut Bollin (1.v.l.), die verantwortlichen Betreuer der Altenzentren
sowie Grone-Koordinatorin Angela Schumacher (3.v.r.)
„Bundesschulsozialarbeit“, das aufgefordert worden ist, sich am Bundeswettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik 2013“ zu beteiligen.
Bei dem Projekt arbeiten die Kieler
Gemeinschaftsschule, Grone und drei
Senioreneinrichtungen eng zusammen.
Das wirklich Neue an diesem Projekt
ist, dass die jungen Menschen ein Jahr
lang wöchentlich zwei Stunden ihrer
Schulzeit in den Senioreneinrichtungen
tätig sind und dass die Teilnahme für
5
mögliche Berufsfelder. Die jungen
Menschen erhalten die exklusive Möglichkeit, wirklich Arbeitsalltag zu erleben und intensive Kontakte zu älteren
Menschen aufzubauen. Sie erwerben
soziale Kompetenzen und entwickeln
– mit professioneller Projektbegleitung
– die Fähigkeit, mit Krankheit, Trauer,
Tod umzugehen. So lernen sie, Umstände und Rahmenbedingungen auch zu
ertragen und nicht nur bequeme Wege
zu gehen.“
Uelzen – Viele Schüler bleiben jährlich ohne Aus­bildungsplatz, und
viele Betriebe bleiben ohne Auszu­
bil­d ende. Für Abhilfe sorgt das
Grone-Projekt „Future Now“, ein
Bildungs­camp für 50 Schüler von
Haupt- und Real­schulen aus den
Landkreisen Uelzen und LüchowDannenberg. „Das Camp bedeutet
betriebsbezogene Bildungs­arbeit.
Eine Her­aus­forder­ung, der wir uns
nun stellen“, erklärt Jutta Reuter,
Pro­jektkoordina­torin bei Grone.
Vergleichbar den erfolgreichen
Zukunfts-Camps in Sachsen-Anhalt
vereint das Camp der Landkreise
Uelzen und Lüchow-Dannenberg in
der Bildungs- und Begegnungsstätte „LiB“ im Wendland Berufsorientierung und das Training grundlegender Sozialkompetenzen.
Neben dem mehrwöchigen Sommercamp werden den Jugendlichen im
Jahresverlauf ergänzende Wochenendveranstaltungen angeboten und
anschließend werden sie bis zum
Schulabschluss beratend begleitet.
Wesentlich für den Erfolg des Projektes ist die Unterstützung der
regionalen Wirtschaft. Koordinatorin Jutta Reuter: „Wir möchten
Betriebsinhaber und Ausbilder gewinnen, den zukünftigen Auszubildenden mit Betriebsbesichtigungen
und Vorträgen einen Einblick in die
Berufsbereiche ihrer Unternehmen
zu gewähren. Das ist ein wesentlicher und wertvoller Bestandteil
der Berufsvorbereitung, der sich
auch für die Betriebe lohnen soll.“
„Future Now“ ist eine Initiative
der Agentur für Arbeit LüneburgUelzen, des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit des Landes Niedersachsen und von Grone.
Schulabschluss
FOTO: Grone
15 bis 20 junge Menschen werden seit
2005 durchschnittlich in jedem Jahr in
einer integrativen Ausbildung (BaE) bei
Grone ausgebildet. Zehn bis 20 Prozent
der jungen Frauen und Männer brechen
die Ausbildung ab, aber alle anderen
schaffen nach zwei Jahren den IHKAbschluss zum Fachlageristen.
Und damit nicht genug: „Gute Leute
haben die Chance, im Anschluss das
3. Lehrjahr im Betrieb mit der Prüfung
zur Fachkraft Lager und Logistik zu beenden. Im letzten Lehrgang haben 40
Prozent der Teilnehmer das geschafft“,
berichtet Dlugosch. Kein Wunder, dass
Agentur und Jobcenter in Erfurt das
Projekt in jedem Jahr wieder fördern.
In dieser dualen Ausbildung arbeitet
Grone als Ausbildungsbetrieb eng mit
Partnern in der regionalen Wirtschaft
zusammen. Dlugosch: „Das sind Unternehmen, mit denen wir seit 2005
kooperieren, es kommen aber auch in
Betreuung doch etwas: „Wir bilden Jugendliche mit multiplen Vermittlungshemmnissen in zwei Jahren zum Fachlageristen aus“, sagt Christian Dlugosch,
der bei Grone in Erfurt für BaE verantwortlich ist.
FOTO: Grone
arbeiten, erfüllen zu können. „Die
Ausbildung hier bei Grone ist ausgesprochen vielfältig. Das macht
richtig Spaß. Und die Chancen
hinterher sind einfach klasse“, sagt
der 22-Jährige. Maik lobt auch den
Zusammenhalt – sowohl mit seinen Jahrgangskolleginnen als auch
mit dem Team der Ausbilder. Für
ihn ist nach den ersten zwei Jahren
klar: „Kochen ist mein Ding!“
Die 25-jährige Katharina hat die
Prüfung mit „befriedigend“ abgeschlossen und ist nicht ganz zufrieden. Der Stress, sagt sie. Sie weiß,
dass sie mehr kann. Fünf Jahre
lang hatte sich die junge Frau nach
dem Hauptschulabschluss um einen Ausbildungsplatz beworben.
Immer wieder und immer wieder
vergeblich. Bis die Agentur sie zu
Grone schickte, wo sie längst „angekommen“ ist. Denn sie wollte
schon immer Hauswirtschaft machen, hat sich die Bereiche Küche
und Service als Schwerpunkte
ausgesucht. Ihr zehnmonatiges
Praktikum, das jetzt im dritten
Ausbildungsjahr den Praxisbezug
noch einmal verstärkt, wird sie in
einem Kindergarten leisten. Auch
dort überwiegend im Bereich Küche, sodass sie die Ausbildungsschwerpunkte „Gesundes Kochen“
und „Sparsames Einkaufen“ gut in
die Praxis umsetzen kann.
„Die Chancen, dass alle Absolventen nach der Ausbildung eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, sind
groß“, sagt Dagmar Oppolzer,
stellvertretende Niederlassungsleiterin. Dafür setzt sie auch ihr
gewachsenes und wachsendes
Netzwerk im Pflege- und Gesundheitsbereich ein.
Erfolgreiche Berufsvorbereitung:
Mit dem großen „A“ in die Ausbildung
FOTO: Grone
FOTO: Grone
Hannover – Im Rahmen einer BaEREHA bietet Grone in Hannover
im Auftrag der Agentur für Arbeit
„behinderten Menschen mit Förderbedarf“ eine Berufsausbildung
an, damit sie später im ersten
Arbeitsmarkt auf eigenen Füßen
bestehen können. „Unser Ziel ist
es, alle unsere Auszubildenden im
ersten Arbeitsmarkt unterzubringen“, sagt Sabine Glasenapp, die
den Kurs mit ihrer Kollegin Stephanie Gruve leitet. Und das kann
gelingen, denn gerade haben alle
Teilnehmenden die Zwischenprüfung bestanden.
So wie Maik. Der junge Mann hat
die Prüfer überzeugt. Und er selbst
ist überzeugt, dass er die richtige
Ausbildung macht, um seinen Berufswunsch, in einer Großküche zu
In zwei Jahren zum Fachlageristen:
Ausbildung für benachteiligte Jugendliche
FOTO: Agentur für Arbeit Dortmund
REHA-Ausbildung
Osnabrück – „Wo ist meine Laubsäge, wann machen wir Pause und was
machen wir im Anschluss?“ Die Fragen
wirbeln während des Berufswegparcours für die Förderschüler im Osnabrücker Bildungszentrum bunt durcheinander. Die Schüler erhalten nach
einer Potenzialanalyse jetzt im Berufswegparcour Einblicke in verschiedene
Berufe.
Seit einem Jahr nehmen vier Schulen
für geistige oder körperliche und motorische Entwicklung aus Osnabrück und
dem Landkreis an der Berufsorientierung teil, die Grone durchführt. „Das
Projekt ProBe ist ein tolles Angebot.
Mit neuen Impulsen von außen hilft
es unseren Schülerinnen und Schülern,
den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu meistern“, so Sabine Ehlke, Konrektorin der Montessori-Schule.
„Viele unserer Schülerinnen und Schüler
gehen nach der Schule in die Werkstatt
für Menschen mit Behinderung. Durch
ProBe eröffnet sich ihnen eine weitere
Möglichkeit: Sie können herausfinden,
ob sie zukünftig in einer Beschäftigung
(mit Unterstützung) auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bestehen können.“
Auch die anderen Schulen sind zufrieden mit dem Projekt, denn sie sehen es
als ergänzenden Baustein in ihrem Konzept vom Übergang Schule – Arbeits­
welt. Grone-Pädagogin Nadine Becker
arbeitet eng mit den Lehrern zusammen. „Ich sehe mich als Koordinatorin
zwischen den einzelnen Partnern. Die
Schüler stehen natürlich klar im Fokus,
aber auch die Elternarbeit, Gespräche
mit den Lehrern und auch die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
sowie mit Firmen des allgemeinen Arbeitsmarkts machen die Arbeit im Projekt ProBe zu einer spannenden Aufgabe“, sagt sie. Im Mai startet der nächste
Durchgang.
Hamburg – Ohne Ausbildung kein
Beruf und ohne Schulabschluss keine Ausbildung: Grone Netzwerk in
Hamburg bietet Schulabbrechern
die Möglichkeit, nachträglich den
Hauptschulabschluss zu erwerben.
Gefördert durch Arbeitsagentur
und Jobcenter können Arbeitnehmer und Arbeitsuchende nach neun
oder 13 Monaten die externe Prüfung der Schulbehörde ablegen.
Um später den Übergang in den
1. Arbeitsmarkt zu erleichtern,
kombiniert Grone Netzwerk den
Unterricht mit der Vermittlung von
Kenntnissen im Gastgewerbe, Dialogmarketing und Verkauf sowie
mit einem sechswöchigen Betriebspraktikum.
Schuldnerberatung,
Einzelgespräche mit Sozialpädagogen zur Stabilisierung der Lebens­
umstände,
Bewerbungstraining
und Kompetenzfeststellung sind
zusätzliche Angebote. Prokuristin
Andrea Franke: „Von den angemeldeten Prüflingen haben in den
vergangenen Kursen 80 Prozent
bestanden.“
Vor Ort
6
Weiterstadt – Kushtrim I., Häftling in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt, hat ganz konkrete Zukunftspläne: „Meine Verlobte heiraten und eine Ausbildung zum
Koch machen.“ Den ersten Schritt hat der 25-Jährige geschafft. Als einer von fünf Insassen der JVA hat er an einem Qualifizierungsbaustein teilgenommen, mit dem
die IHK Darmstadt zusammen mit den Grone Bildungszentren Hessen im Projekt AQUA Plus den Häftlingen den Berufseinstieg nach der Entlassung erleichtern will.
Kassel – Kreativ und vielschichtig, innovativ und kompetent: Die Attribute, mit denen das Grone-Bildungszentrum in Kassel beschrieben wird, klingen fast euphorisch. Die Wirklichkeit wird dem Lob gerecht, wie die Preise zeigen, mit denen das Bildungszentrum bereits ausgezeichnet wurde. So gewann Grone 2011 für das
Projekt „Märchenkoch“ den Innovationspreis für Tourismus des Landes Hessen und kann auch den Titel „Kassels bester Umschüler“ für sich beanspruchen.
„In 420 Stunden wurden den Teilnehmern die Ausbildungsinhalte des ersten
Ausbildungsjahres im Berufsbild Koch
vermittelt“, berichtet Torsten Heinzmann, Ausbildungsberater bei der IHK,
die diese Maßnahme zertifiziert. Grone
ist in dem Projekt für die Vermittlung
der Lerninhalte zuständig.
Nach der Qualifizierung überreichte
Heinzmann den Teilnehmern eine Bescheinigung über den erfolgreichen
Abschluss. „Potenzielle Arbeitgeber
können daran erkennen, dass erste
Kenntnisse der Tätigkeit eines Kochs
vorhanden sind“, erklärte er. „Die freiwillige Teilnahme an der Maßnahme
zeigt auch, dass die Absolventen durchaus leistungsbereit und zuverlässig
sind. Das sind Kompetenzen, mit denen
man einen Strafgefangenen als Außenstehender nicht unbedingt in Verbindung bringt.“
Jetzt präsentiert Grone in Kassel die
Leistungen der Abteilung Gastronomie
und Tourismus in neuen Räumen an der
Kölnischen Straße. Rund 100.000 Euro
hat das Unternehmen in die Weiterentwicklung der seit 15 Jahren bestehenden Erfolgs-Abteilung investiert. „Mit
der Modernisierung sind wir der wichtigste private Bildungsträger in diesem
Bereich“, sagt Kathrin Mieth, Abteilungsleiterin von Grone Kassel. Die Räume bieten nochmals bessere Arbeitsbedingungen und sind auch auf Menschen
mit Behinderungen ausgerichtet.
Die Kompetenzen, das erfolgreiche Angebot und die Philosophie, die dahinter­
stehen, sind allerdings gleich geblieben.
„Einer unserer Schwerpunkte sind Jugendliche. Sie sollen bei uns die besondere Chance bekommen, sich für ihren
Wunschberuf zu qualifizieren und sich
damit zu identifizieren“, erklärt Niederlassungsleiterin Christel HögemannLohse.
Grone bietet nicht nur eine fundierte
und qualitativ hochwertige Ausbildung
– „vielmehr erlebt bei uns jeder Kunde,
was es bedeutet, Spaß und Leidenschaft für den Beruf zu entwickeln“, so
Högemann-Lohse.
Pluspunkte sammelt das Bildungszentrum vor allem in den Bereichen Service,
Küche, Tourismus und Hotel. Dabei
Wolfgang Friedrichs (Küchenmeister JVA Weiterstadt), IHK-Ausbildungsberater Torsten Heinzmann, Teilnehmer aus der JVA Weiterstadt,
Heike Stroh, Pädagogische Mitarbeiterin von Grone, und Daniel Ackermann, SG Leitung Versorgungswesen JVA Weiterstadt (v.l.n.r.)
Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. Im Durchschnitt haben
die Teilnehmer 86 von 100 möglichen
Punkten erreicht, was einer Schulnote
„Perspektive Chance“
Bielefeld – „Perspektive Chance“ ist
das neueste Projekt in der vielfältigen,
sehr erfolgreichen Zusammenarbeit
von Grone in Bielefeld mit dem Handwerksbildungszentrum Brackwede im
Fachbereich Bau.
Susanne Göller, Grone-Niederlassungsleitung: „Es handelt sich hier um
niedrigschwellige Qualifizierungen für
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die
von 2 entspricht. Kushtrim I. hat es sogar auf eine glatte 1 gebracht.
Besuch aus Rumänien
die Kurse, bei denen Grone für die
theoretische Qualifizierung und das
HBZ für die praktische Unterweisung in
seinen Werkstätten zuständig ist. Verantwortlich ist hierfür beim HBZ Brackwede die Projektleiterin Susan Klaus.
Gefördert wird die Maßnahme über
Bildungsgutscheine vom Jobcenter Arbeitplus Bielefeld.
Die Zusammenarbeit von Grone in Bie-
Thomas Götze wurde am
1. Januar 2013 zum Stellv.
Kuratoriums­vorsitzenden
der Stiftung Grone-Schule
berufen.
Michael Walden ist seit
1. März 2013 neuer
Geschäftsführer der
Grone-Bildungszentren
Hessen GmbH – gemeinnützig –
Birgitta Hoffmann (Bildungsberaterin Kassel Stadt, Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg), Frank Unger (Geschäftsführer operativ, Agentur für Arbeit), Cordula Weber (Projektleitung FTEC, Grone Bildungszentrum Kassel), Herwig Leuk (stellv. Präsident des DEHOGA
Hessen), Ulrike Remmers (Leitung Reiseportal/ Online Marketing – Regionalmanagement Nordhessen GmbH), Achim Albrecht (Vorstand
Stiftung Grone-Schule), Kathrin J. Mieth (Abteilungsleitung, Grone Bildungszentrum Kassel)
reichen die Themen vom Englisch und
Recht im Gastgewerbe über Speisekartenstrategien bis hin zum Personalmanagement für Küchenchefs und Mitarbeitende in Betrieben des Hotel- und
Gaststättengewerbes.
Neben dem preisgekrönten Projekt
„Märchenkoch“, bei dem die Gebrüder
Grimm als Marketinganreiz der Region
die Menükarten und die Kreationen der
Projektleiterin Susan Klaus und Peter Haunhorst, Stuckateur­meister und Ausbilder im HBZ
Brackwede, verschaffen Teilnehmer Jeyong-Jae Jong eine neue Perspektive (v.r.n.l.)
entweder langzeitarbeitslos sind oder
überhaupt noch keinen Kontakt in den
Arbeitsmarkt hatten. Vordergründiges
Ziel ist die Aufnahme einer geringfügigen Beschäftigung, in der wir die Teilnehmenden dann weiter qualifizieren
und stabilisieren. Nachfolgendes Ziel
ist dann die Erhöhung des Beschäftigungsumfanges. 8 Monate haben wir
dafür Zeit.“
Der Andrang ist groß: Viele Menschen
im Alter von 25 bis 55 Jahren belegen
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
lefeld und dem HBZ Brackwede klappt
auch in mehreren anderen Bereichen.
Auch dabei hat sich die Rollenverteilung bewährt, in der Grone die sozialpädagogischen Anforderungen, die
kaufmännische Theorie, Pflegemodule
und etwa die EDV-Schulung übernimmt, während die Ausbilder des HBZ
für die praktische Kenntnisvermittlung
z.B. in den Modulen Trockenbau, Fliesenlegen, Zimmerer, Tiefbau und Fahrzeug-Lackierer zuständig sind.
suchs-Kurs wird im Rahmen des von der
Europäischen Union aufgelegten Programms „Leonardo da Vinci“ gefördert.
Neben den Erfahrungen im Berufsalltag gab es auch kulturelle Events, wie
Stadtführungen in Erfurt, Jena und Weimar sowie ein Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald. Auch der Freizeitbereich kam nicht zu kurz.
Im kommenden Jahr will Grone Weimar noch weitere Unternehmen aus
der Tourismusbranche, Partner aus der
Metall- und Elektro-Branche und kaufmännische Unternehmen aus der Region für das Projekt gewinnen, um den
Kreis der jungen Gäste aus Rumänien
zu erweitern.
„Dazu haben wir mit dem ‘Valeriu Braniste Technical College‘ aus Lugoj, wo
die jungen Leute ihre Ausbildung absolvieren, die entsprechenden Schritte
in die Wege geleitet“, berichtet GroneGeschäftsführer Frank Mansius.
Küchenchefs bestimmen, liegen weitere Schwerpunkte auf Projekten wie
der Beratungsstelle „Quali-GuT“, die
Beschäftigte im Bereich Gastronomie
und Tourismus in Hessen über Themen
der beruflichen Weiterbildung berät,
und den „Innovativen Qualifizierungsangeboten für Hotellerie und Gastronomie“, bei denen es um zielgerichtete
Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen
für Beschäftigte und Leitungen aus der
Branche geht.
„Ob Abbrecher oder Quereinsteiger, bei
uns hat jeder eine Chance“, sagt Niederlassungsleiterin Christel HögemannLohse und erinnert an den Leitspruch
des Gründers Heinrich Grone: „Vom
lebenslangen Lernen geprägt“. Das sei
heute aktueller denn je, so die Niederlassungsleiterin.
Über 60 Leitungskräfte aus dem GroneVerbund kamen am 20. /21. Februar im
Grone-Bildungszentrum Hammerbrook in
Hamburg zu einer Vertriebstagung zusammen. Vorstand Achim Albrecht (l.) eröffnete
die Tagung. Im Anschluss wurden in sechs
Workshops – unter der Leitung von Ge­
schäfts­führerinnen und Geschäftsführern
– aktuelle Vertriebsthemen und deren Um­
setzung diskutiert. Am 2. Tagungstag informierte Dr. Markus Schmitz (r.), Ge-schäfts­
führer für Spezifische Produkte und Pro­
gramme Grundsicherung, Bundes­agentur
für Arbeit, Nürnberg, über die aktuelle
Geschäftspolitik der BA 2013 und zog eine
Zwischenbilanz zur „Instrumenten­reform“.
Im Anschluss an seinen Vortrag wurde lebhaft diskutiert.
7
Bremervörde – Im Grone-Bildungs­
zentrum Bremervörde ist jetzt die 22.
Niedersächsische Koordi­nierungsstelle
„Frauen & Wirtschaft“ eröffnet worden.
Hier können sich Frauen aus dem
Landkreis Rotenburg (Wümme) kostenlos über Qualifizierungs- und Wieder­
einstiegs­möglichkeiten informieren und
an Weiterbildungs­se­minaren teilnehmen.
Die stellvertretende Landrätin Doris Brandt
erklärte bei der Eröffnung des aus Mitteln
des Euro­päi­schen Fonds für regionale Ent­
wick­­lung und des Landkreises Rotenburg
(Wümme) geförderten Pro­jek­tes, vor allem
Mütter hätten es schwer, eine passende
Arbeitsstelle zu bekommen: „Immer wieder kollidieren Arbeitszeiten mit den
Betreuungszeiten für die Kinder.“
Auch seien im Flächen­kreis Rotenburg
die meisten Frauen auf ein Auto angewiesen, um die Strecke vom Wohnort
zum Arbeitsplatz zu bewältigen und
dann auch noch das Kind in den
Kindergarten oder in die Schule zu bringen. Die benötigte zeitliche und räumliche Flexibilität sei immer wieder ein
Hemmschuh bei der Jobsuche. Hier soll
Doris Brandt (l.), stellvertretende Landrätin, bei der Eröffnungsveranstaltung im Februar
die Koordinierungs­stelle Abhilfe schaffen, sagte Doris Brandt.
Grone-Niederlassungsleiterin Thea Ohle,
die das Projekt steuert, sieht neben dem
Bedarf an flexiblen Strukturen in den
Betrieben auch bei den Wiederein­
steigerinnen selbst Handlungs­bedarf.
Viele hätten während der Familienzeit
ihre berufliche Identität und damit oft
ein Stück Selbstbewusstsein verloren
und müssten etwa durch Beratung,
Seminare und Fortbildungen für den
Beruf fit gemacht werden. So bietet die
Koordinierungsstelle neben der individuellen Beratung auch Kurse an. Dazu zäh-
len ein Coaching für Frauen, kaufmännisches Rechnen, Wirtschafts-Englisch,
PC-Kurse, Bewer­bungs­trainings und
Tipps für den Wiedereinstieg. Zugleich
ist die Koordi­nierungsstelle Anlaufstelle
für Unter­nehmer, die sich hier über die
Einstellung von Frauen oder den Aufbau
einer gemeinsamen Kinderbetreuung mit
anderen Firmen beraten lassen können.
Ein weiteres Ziel ist es, einen überbetrieblichen Verbund zu installieren, der
die Interessen der Betriebe mit denen der
Wiedereinsteigerinnen in Einklang bringen soll und damit auch dem Fachkräfte­
mangel entgegenwirkt.
Die verantwortliche
Leitung der GroneNiederlassungen in
Sachsen-Anhalt hat zum
1. März 2013 Hartmut
Heine mit Prokura übernommen.
Heike AufdemkampKraas ist seit 1. Februar
2013 Niederlassungs­
leiterin des Grone
Bildungszentrums
Dortmund in der GroneBildungszentren
Nordrhein-Westfalen
GmbH – gemeinnützig –
Vertriebstage Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft
Besucher und Gastgeber: Auszubildende aus Rumänien erhielten in Weimar Einblicke in
die Tourismusbranche und lernten Kultur und Mentalität der Deutschen kennen
Weimar – Praktische Einblicke in die
Tourismusbranche erhielten im März
14 Auszubildende aus Rumänien bei
einem zweiwöchigen Aufenthalt in Weimar. Gleichzeitig lernten sie Kultur und
Mentalität ihrer deutschen Gastgeber
kennen.
Die jungen Praktikanten, die in ihrer
Heimatstadt Lugoj eine Ausbildung in
der Tourismus-Branche absolvieren,
waren in der Weimar GmbH, der städtischen Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung, sowie im Hotel „Leonardo“
und im „Dorint Hotel“ eingesetzt, um
die Berufspraxis „made in Germany“ zu
erleben.
„Das funktionierte trotz der Sprachbarriere sehr gut und hat allen Gästen viel
gebracht“, so Josephine Scheide vom
Grone-Bildungszentrum in Weimar, die
das Projekt gemeinsam mit zwei Kolleginnen organisiert hat.
Der im vergangenen Jahr gestartete Be-
Staatsrat a.D. Wolfgang
Prill wurde am 1. Januar
2013 zum neuen
Vorsitzenden des
Kuratoriums der Stiftung
Grone-Schule gewählt.
FOTO: Zgoll
FOTO: Jens Steingässer
Jetzt wichtigster privater Bildungsträger im Bereich Gastronomie und Tourismus
Personalien
Anne Beckmann ist seit
1. Januar 2013
Niederlassungsleiterin
des AFW-Bildungs­
zentrums Dresden in der
AFW Akademie für
Weiterbildung GmbH –
gemeinnützig –.
FOTO: Grone
Hamburg – Die Aufgaben und
Anforderungen in Unternehmen
haben sich sowohl in der Bürowirtschaft als auch im Human Resources Management verändert und
erweitert. Darauf reagiert die Grone
Wirtschaftsakademie jetzt mit den
beiden neuen Seminaren „Gepr.
Fachkaufmann/-frau für Büro- und
Projektorganisation“ mit IHK-Abschluss und „Personalreferent/-in“
mit einem SAP-Zertifikat.
Im Fokus der 18-monatigen Fortbildung Büro- und Projektorganisation steht die Steuerung von
Geschäftsprozessen im bürowirtschaftlichen Umfeld. Im Seminar
Personalreferent/-in werden an 12
Wochenenden die wesentlichen
Instrumente und Methoden des
modernen Personalmanagements
vermittelt, die es den Teilnehmenden ermöglichen, wichtige und
zentrale Aufgaben des Human Resources Managements zu übernehmen. „Absolventen der Seminare
eröffnen sich nach erfolgreichem
Abschluss erstklassige Aufstiegsund Karrieremöglichkeiten“, sagt
Projektleiterin Beate Spyrou.
Qualifizierung in der JVA Weiterstadt erleichtert den Berufseinstieg nach der Entlassung
FOTO: Sven Malke
Neue Angebote
Grone in Kassel schafft neuen GastroBereich für preisgekrönte Angebote
FOTO: Christin Scheide
Schwerte – Edgar Bauer berät als
Bewerbungscoach bei Grone in
der Justizvollzugsanstalt Schwerte
Häftlinge, die kurz vor der Entlassung stehen. Inzwischen hat er hier
17 Kurse absolviert.
Die rechtzeitige Arbeitsuche unterstützt die Resozialisierung: Diese
Tatsache ist Hintergrund einer Kooperation des Justizministeriums
Nordrhein-Westfalen und der Regionaldirektion der Bundesagentur
für Arbeit in Düsseldorf, in die Grone einbezogen ist. Benedikt Kötter,
Arbeitsvermittler der Arbeitsagentur: „In aller Regel haben die Haftentlassenen keine Arbeitsstelle
mehr und müssen sich neu orientieren. Wer sich erst bewirbt, wenn
er auf freiem Fuß ist, hat wertvolle
Zeit verschenkt und wird zunächst
einmal arbeitslos.“
Hier setzt das Training von Edgar
Bauer an, denn gerade ehemalige
Strafgefangene brauchen eine perfekte Bewerbung, wenn sie eine
Chance auf dem Arbeitsmarkt haben wollen. In dem 14-tägigen Kurs
zeigt Bauer den Strafgefangenen
dafür Erfolgsstrategien auf, wie sie
auf potenzielle Arbeitgeber zugehen.
Die jüngste Entwicklung zeigt, dass
mehrere Vollzugsanstalten an diesem Grone-Produkt sehr interessiert sind. Allerdings müssen sich
die Agenturen für Arbeit aus der
Finanzierung zurückziehen, sodass
die Justizvollzugsanstalten selbst
jetzt nach einem Weg suchen, dieses Instrument, ggf. auch mit dem
Justizministerium, weiterhin nutzen
zu können.
Ein Projekt für die 2. Chance im Leben:
AQUA Plus bereitet auf die Freiheit vor
FOTO: Grone
JVA Schwerte
vor ort
Andreas Klug tritt seit
dem 15. März 2013 die
Nachfolge als Justitiar in
der Grone Service- und
Verwaltungsgesellschaft
mbH in Hamburg an.
Jubiläen
25 Jahre
Viola Brand, Verwaltungsangestellte, GroneBildungszentrum für Gesundheits- und
Sozialberufe GmbH – gemeinnützig – Lübeck
10 Jahre
Wibke Bolt, kaufmännische Mitarbeiterin,
Grone-Bildungszentrum für Gesundheitsund Sozialberufe GmbH – gemeinnützig –
Hamburg
Ines Fleckstein, Schulleitung, Grone Berufsfachschule für Ergotherapie, Hamburg
vor ort
Umschulung schafft neue
Chancen in der Altenpflege
Fortbildung für Feldwebel
Berlin – Fortbildung für Bundeswehrangehörige: Soldatinnen und Soldaten,
die sich in der Laufbahn „Feldwebel im
allgemeinen Fachdienst“ für zwölf Jahre
bei der Bundeswehr verpflichtet haben,
erhalten jetzt bei Grone in Berlin ein
zusätzliches Qualifizierungsangebot.
In jährlich bis zu drei Kursen können
jeweils 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum IHK-Abschluss „Geprüfte/r
Personalkaufmann/-frau“qualifiziert
werden.
Ljiljana Vucetic, Niederlassungsleiterin
in Berlin: „Diese Feldwebel sollen ‘Meis­
ter ihres Faches’ sein und dazu machen
wir sie mit der Aufstiegsfortbildung. Außerdem bietet der Kurs durch den IHKAbschluss auch sehr gute Chancen für
eine erfolgreiche Berufslaufbahn nach
Der Pflegenotstand ebnet den Weg: Anstellung sogar in den Wunsch-Jobs
Hamburg – Sie haben alle Chancen: 81 Frauen und Männer absolvieren an der Grone-Altenpflegeschule in Hamburg
zurzeit eine Umschulung, die mit der Prüfung als „Staatlich anerkannte/r Gesundheits- und Pflegeassistent/-in“ abschließt. Wiebke Schaack, stellvertretende Schulleiterin und Dozentin: „Hier geht niemand ohne feste Anstellung heraus.
Die meisten sogar in ihrem Wunsch-Job.“ Der Pflegenotstand ebnet den erfolgreichen Umschülern alle Wege – sei es in
Alten- und Pflegeheime, sei es in Tageskliniken oder Krankenhäuser. Schaack: „Die Arbeitgeber reißen sich um unsere
Absolventen, wir müssten eigentlich viel mehr ausbilden.“
der Dienstzeit.“ Oberleutnant Olaf Weißig von der „Zivilberuflichen Aus- und
Weiterbildung-Betreuungsstelle
der
Bundeswehr“ in Berlin spricht von einer
„Win-win-Situation“ für beide Seiten.
Weißig: „Die Absolventen erhalten einen zivil verwertbaren Abschluss, den
sie auch nach ihrer Zeit bei der Bundeswehr nutzen können. Und die Bundeswehr profitiert von dem zusätzlichen
Fachwissen, das die Feldwebel mit auf
ihren Dienstposten bringen. Denn meis­
tens handelt es sich bei den Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern um Personalfeldwebel.“ Außerdem lese sich in
weiteren Bewerbungen, etwa zur Übernahme als Berufssoldat oder für die
Offizierslaufbahn, ein solcher Abschluss
sehr gut, betont Weißig.
FOTO: Sven Malke
Das ist eine „reife Leistung“
Auszubildende mit besten Job-Chancen: Sheima Mohammadi, Shujing Xia-Borck und Marcus Boll an einem Patienten-Dummy
Im August läuft der Kurs aus, in dem
Shujing Xia-Borck jetzt die Schulbank
drückt. Die zierliche Frau, die 1999 aus
China nach Deutschland kam, sieht in
der Ausbildung ihre Altersversorgung.
Die Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit sei für sie wie ein Geschenk. „Und das will ich gut nutzen“,
sagt sie.
Auch Sheima Mohammadi, die aus Afghanistan stammende Mutter von drei
Kindern, ist von der Ausbildung über-
beiten. Für ihn stehen der menschliche
Kontakt und die Hinwendung zu den
Patienten im Mittelpunkt – beides hofft
er, in der Klinik zu finden.
„Da sehe ich in der Altenpflege die
Gefahr, dass ich mich gefühlsmäßig zu
sehr binde“, sagt er. In der Ausbildung
bei Grone fühle er sich „superwohl“.
Vor allem der Zusammenhalt unter den
Schülern und mit den Dozentinnen und
Dozenten gefällt dem kommunikativen
39-Jährigen.
zeugt: „Mein Mann hat seinen Beruf
als Altenpfleger vor Jahren ebenfalls
bei Grone erlernt. Er hat mir geraten,
zu Grone zu gehen, und das war eine
gute Wahl. Denn die Kontakte zu dem
Krankenhaus, in dem ich arbeiten werde, habe ich bereits im Praktikum geknüpft.“
Auch Marcus Boll, einer von vier Männern in seiner Klasse, will nach der
Prüfung durch die Hamburger Gesundheitsbehörde in einem Krankenhaus ar-
Buchholz/Stade – Auch im vergangenen Jahr hat die in der südlichen Metropolregion Hamburg wirkende Beschäftigungsinitiative „Reife Leistung“ bei der
Vermittlung älterer Langzeitarbeitsloser
ihr selbst gestecktes Ziel übertroffen. Im
Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ wurden in den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg,
Lüneburg, Rotenburg, Stade und Uelzen 420 Frauen und 550 Männer in den
ersten Arbeitsmarkt vermittelt.
Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finanzierte
Projekt hatte als „Logistik 50plus-Reife
Leistung“ im August 2005 im Landkreis Harburg begonnen. Aufgrund der
positiven Erfahrungen wurde es dann
stufenweise auf die weiteren Landkreise der Region übertragen. Grone-Niederlassungsleiter Jan Gorski: „Dieses
Projekt liefert den besten Beweis dafür,
dass bei konsequenter und gut koordinierter Zusammenarbeit des Jobcenters
mit etablierten Bildungsträgern und
weiteren Arbeitsmarktpartnern selbst
bei der an den gesellschaftlichen Rand
gedrückten Gruppe von älteren Arbeitsuchenden erfolgreiche berufliche Wiedereingliederung möglich ist.“
Neben Grone sind die Jobcenter der beteiligten Landkreise sowie die Maritime
Competenzcentrum ma-co GmbH und
die Süderelbe AG Projekt-Partner.
Ausgezeichnete Tänzer
8
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
FOTO: Grone
Hamburg – Gute Aussichten: Im Friseurhandwerk werden Fachkräfte gesucht. Und die besten Chancen hat man
mit einem Meisterbrief in der Tasche.
Das Grone-Bildungszentrum für Qualifizierung und Integration Hamburg bietet
jetzt einen Vorbereitungskurs zur Meis­
terprüfung an.
Geschäftsführer Oliver Kohrs: „Mit
unserer Qualifizierung führen wir die
Teilnehmenden zu dem großen Befähigungsnachweis. Dieser Abschluss bietet
die Möglichkeit, leitende Positionen im
Salon zu übernehmen. Und jungen Friseurinnen und Friseuren ebnet er den
Weg in die Selbstständigkeit.“
Der Kurs kann in Vollzeit und Teilzeit
absolviert werden. Inhaltlich werden
Fachpraxis, Fachtheorie, Betriebswirtschaft und Berufs- und Arbeitspädagogik vermittelt.
Für die Teilnahme an dem Lehrgang ist
eine abgeschlossene Berufsausbildung
im Friseurhandwerk Voraussetzung. Zur
Finanzierung kann Meister-BAföG beantragt werden.
Der bundesweit erste Lehrgang „Fachwirt/in für Tanzschulen“ endete mit ausgezeichneten
Noten für alle. Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband (ADTV), „Swinging World“ als
Organisation der Tanzschulen-Inhaber, die Leitung der Grone Wirtschaftsakademie und die
Teilnehmer sehen in dem Grone-Kurs einen „Gewinn für die berufliche Zukunft“.
IMPRESSUM
FOTO: dreamstime
Friseurhandwerk: Meisterhafte Aussichten
Grone Magazin
Eine Publikation des Unternehmensverbunds Stiftung Grone-Schule
HERAUSGEBER:
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
VERANTWORTLICH /REDAKTION:
Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, [email protected]
TEXTE/GESTALTUNG:
BKM GbR – Beratung, Kommunikation, Medien, www.hamburg-bkm.de
DRUCK:
Hartung Druck+Medien GmbH, Hamburg, www.hartung-online.de

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