Hinter den Kulissen von Flic Flac

Transcription

Hinter den Kulissen von Flic Flac
8. Jahrgang · 11/2015
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Hinter den Kulissen
von Flic Flac:
Wir holen den wohl
spektakulärsten Zirkus
des Landes nach
Gießen
Stadtgespräch
Campus
Wie drei gießener
Jungs einen Kalender
für ihre Heimatstadt
Seite 14
entwickeln.
Über ehrenamtliches
engagement ist
uNICeF an der uni
angekommen. Seite 28
Editorial
Mit Zirkus verbinde ich zwei Dinge: Rabattzettel im Briefkasten und Lamas im Seltersweg. Weder das eine noch das andere versetzt mich in Extase. Und dann nach Saarbrücken fahren, die Vorhölle der morgendlichen A5 durchqueren, um
eine Show von Flic Flac zu sehen? Doch ganz ehrlich: Mein Bild von diesem Zirkus hätte sich nicht radikaler wandeln
können. Für knapp zweieinhalb Stunden sprüht Feuer unters Zeltdach, fliegen Menschen durch die Luft, räckelt sich die
Juniorchefin persönlich an der Stange, rasen Motorradfahrer durchs Publikum. Am Ende bleiben: Schweiß und Tränen.
Ersterer an den Händen aufgrund des Nervenkitzels. Zweitere lache ich wegen Steve Eleky: Diesen Clown werden Sie
lieben! Vom 19. bis zum 29. November bringen die Gießener und die Alsfelder Allgemeine Flic Flac nach Gießen auf
den Messeplatz. Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass diesen Zirkus eine Welt unterscheidet von Rabattzetteln im Briefkasten und Lamas im Seltersweg. Tiere gibt’s ohnehin nicht. Gut so! Für Sie habe ich
mir in Saarbrücken nicht nur eine Show von Flic Flac angesehen, auch haben mir die Protagonisten ihre spannenden Geschichten erzählt. Zu
lesen auf den folgenden Seiten. Ich freue mich aufs Gastspiel in Gießen. Wir sehen uns bei der Premiere. Florian Dörr
Blickpunkt
4
Der Alltag am wohl spektakulästen Zirkus des Landes · Eine Artistin über das Ansehen ihres
Jobs, Nachwuchssorgen und Zirkus im Wandel · Flic Flac in Zahlen · Termine für Gießen
Stadtgespräch
14
Aus der Facebook-Gruppe »Mein Gießen«
entwickelt sich der Kalender zur Stadt.
Mit uns gibt’s das gute Stück günstiger
Campus
In der Unicef-Hochschulgruppe beweisen
Studenten Engagement. Vorbildlich!
16
Was die Jungs vom Gutburgerlich
in ihrem neuen Café planen ·
Gießen kocht wieder
Auslese
18
Veranstaltungskalender
20
Am main
25
Mit »The Prodigy« kommen die Superstars
der britischen Club-Kultur nach Frankfurt ·
Girl Power im Gibson
Rampenlicht
10
Matthias Matschke aus Marburg wird neuer
Kommissar im »Polizeiruf« aus Magdeburg.
streifzug
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Impressum
Kultur
Unterwegs
28
Foto: dpa
Foto: Flic Flac
Inhalt
30
Wie Isabell Jung zur Königin der Nacht
wurde · Kinderliedersänger Martin
Pfeiffer machte aus einer Schnapsidee
einen Vollzeitjob
Sportwelt
34
Fatbikes wollen mit ihren Ballonreifen den
alten Kontinent erobern
Vinothek
36
Sperrsitz
37
Tickets für »Steve Jobs« im Kinocenter
zu gewinnen
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr
E-Mail: [email protected]
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co.
KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch
­ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409;
PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungs­
gesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB
8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische
Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel
(Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der
­»Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen
Zeitung« sowie in über 250 ausgewählten, stark frequentierten Auslagestellen. Auflage: 37 500 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigen­tarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Titelbild: Flic Flac
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11/2015 streifzug 3
Die Familie
Mit Flic Flac kommt der vielleicht außergewöhnlichste Zirkus des Landes nach Gießen. Tiere gibt’s keine. Dafür Kör perkunst, Wagemut und einen Clown zum Niederknien. Der streifzug hat sich zum Niederknien. Der die Show, die vom 19. bis zum 29. November auf dem Messeplatz gastiert, schon einmal ange sehen. Und dabei die Geschichten der Protagonisten kennengelernt.
Der Zirkus ist tot, es lebe der Zirkus.
Wenn am Abend der ersten Show die
Lichter der Scheinwerfer angehen, über
1300 Leute ihre Popkorntüten zücken,
dann ist der Großteil der Arbeit bereits
erledigt. Seit Stunden erhitzen die acht
Ölheizungen das von 70 Leute hochgezogene Zelt mit seinen 800 in den Asphalt geschlagenen Eisenhaken. Vor Tagen schon sind die 70 Transporter und
14 Lkw über die Autobahn in die Stadt
gewalzt. Wochenlang liegen die Verträge
für Wasser, Strom, Internet bereits in
einigen der unzähligen Aktenordner im
Bürowagen. Und: Über Jahrzehnte, oft
schon ihr ganzes Leben, haben die Artisten für diesen Abend trainiert. Flic Flac
gilt als Zirkus der Superlative. Wo es
sonst nach Sägemehl und Tierdung
riecht, liegen hier Zauber und Benzin in
der Luft. Statt eines bemitleidenswerten
Lamas in der Fußgängerzone gibt’s ein
eigenes Werbeflugzeug über den Dächern der Stadt.
Und dann geht’s los. Nicolai Kuntz hängt
unter dem Zeltdach am Trapez. Er
springt. Er dreht sich. Er fliegt. Und das
Publikum hält den Atem an.
Dabei hatte bei dem Künstler alles ganz
klein angefangen: Aufgewachsen ist er in
einer Zirkusfamilie. Zu Flic Flac gingen
die Eltern auch, weil der Sohnemann
dort ordentlich unterrichtet wurde: Eine
4 streifzug
11/2015
Privatlehrerin reiste mit von Stadt zu
Stadt, teilweise unterrichtete sie 14 Schüler der Artisten und Mitarbeiter. Vormittags also Schulbank, nachmittags dann
Bühne. Und immer wieder eine neue
Stadt: »Ich lerne viele Leute kennen, was
richtig klasse ist.« Die Show wechselt alle
zwei Jahre komplett. Bedeutet: neue Engagements, neue Leute, neue Bekannt-
Bett, Dusche, Küche, Schränke, Sofa: Ihre Heimat ist der Wohnwagen
schaften. »Den klassischen Freundeskreis in einer Stadt habe ich nicht. Dafür
sind wir zu viel unterwegs«, sagt er. Und
dann der erste Auftritt? »Ganz schlimm«,
erinnert sich Nicolai Kuntz grinsend. »Es
hat alles gut geklappt, aber die Nervosität war riesig.«
Sein ganzes Leben schon haust er auf ein
paar Quadatmetern: Bett, Dusche, Küche, Schränke, Sofa. Seine Heimat ist der
Wohnwagen. Und das Trapez, wo er fliegen darf. Dazu die Musik und das Licht:
Obwohl Flic Flac so gut ans Stromnetz
angebunden ist wie ein kleines Dorf,
würden im Umkreis von 500 Metern alle
Lichter ausgehen, hätten die Mitarbeiter
nicht zusätzlich eigene Generatoren aufgebaut. Die einzigen beiden Dinge von
außen, auf die Flic Flac wirklich angewiesen ist: Wasser und Zuschauer.
Hinter den Kulissen ist die Stimmung
derweil vergleichsweise entspannt. Einige Artisten liegen auf Sofas. Andere stehen am Tischkicker. Ohnehin gilt das
Engagement bei Flic Flac als Jackpot: Oft
gibt’s nur eine Vorstellung pro Tag. Es ist
die absolute Ausnahme in der Szene,
wäre ohne das gigantische Zelt nicht
rentabel. Andererseits ist der körperliche
Anspruch an die Künstler so hoch, dass
mehr auch nur schwer denkbar wäre.
Einige der Artisten haben sich entsprechend bei Flic Flac beworben. Die meisten wurden auf Festivals und in anderen
Zirkussen entdeckt. Sie kommen aus
allen Ecken der Erde: Viele der großen
Körperkünstler aus Russland, wo der
Beruf angesehen ist wie hierzulande der
eines Rechtsanwalts. Die meisten der
verrückten Motorradfahrer wurden in
Lateinamerika entdeckt.
Anders lief es bei Larissa Kastein. Ihr Vater, Benno Kastein, hatte Flic Flac 1989 mit
bLicKpUnKt
seinem Bruder gegründet. Gemeinsam
mit ihrer Schwester ist sie die Thronprinzessin des Zirkus, hat die aktuelle Show
mit ihrem Vater konzipiert. Bald wird die
28-Jährige das Geschäft übernehmen. Seit
ihrem fünften Lebensjahr steht sie auf der
Bühne, tritt heute als laszive Poledancerin
auf. »Auf der Bühne kann ich nicht mein
Leben lang stehen. Deswegen ist die
Organisation der einzige Weg, um beim
Zirkus bleiben zu können. Und für mich
gibt es keinen anderen Beruf.« Während
der Großteil der Künstler den Nachmittag
also im Fitnessstudio verbringt, kümmert
sich Larissa Kastein zusätzlich um das
Drumherum, muss im Zweifel Entscheidungen treffen, den Künstlern Trainingszeiten auf der Bühne organisieren. Immerhin fällt inzwischen die Koordination der
Küche weg. Die wurde abgeschafft: Bei
Künstlern aus unzähligen Nationen gab es
einfach keinen gemeinsamen Nenner.
Nun verpflegt sich jeder selbst. Erst am
Abend, kurz bevor das Licht der Scheinwerfer angeht, kommen sie alle zusammen. Dann zeigt auch Larissa Kastein, was
in Sachen Körperkunst in ihr steckt. Das
Publikum ist plötzlich muchsmäuschenstill, wenn die Thronprinzessin persönlich
an der Stange tanzt, erst am Ende, wenn
die Musik verstummt, bricht der Applaus
von der steilen Tribüne los.
Anders läuft es, wenn Sandi Medved mit
seinen Kollegen auftritt. Dann wird es laut.
Dann wird es dreckig. Es ist Zeit für den
Höhepunkt des Abends: Hinter der Bühne
legt er die Protektoren an, geht alles noch
einmal durch. In wenigen Minuten wird er
mit seinem Motorrad über eine 6,50 Meter
hohe Eisenkugel springen, nur wenige Zentimeter unter der Beleuchtungsanlage am Zeltdach,
auf einer schmalen Rampe landen. Wie man
darauf kommt?
»Hat sich so ergeben.« In der Luft
gehört der
Handstand auf
der fliegenden
Maschine zu
den leichteren
Übungen. »Ein
Rückwärtssalto
samt Motorrad
über der Eisenkugel
ist schon schwieriger.«
Wie viele Knochen er
sich schon gebrochen hat?
Er winkt ab: »Vielleicht ist die Autobahnfahrt im Transporter von Stadt zu
Stadt sogar gefährlicher.«
Bei einigen seiner Kollegen sieht das anders aus: Gerade im »Globe of Speed«,
der großen Eisenkugel, über die er mit
seinem Motorrad fliegt, und in der zur
aktuellen Show bis zu acht Männer mit
ihren Maschinen durcheinanderfahren,
gab es in den vergangenen Jahren meh-
Während drinnen noch geklatscht wird, beginnt draußen schon der Abbau
rere Kollisionen. Weiter geht’s trotzdem.
Der Druck wird eben immer größer, weil
die Leute bereits so viel gesehen haben:
Das »Supertalent« auf RTL gibt’s umsonst
ins Wohnzimmer. So sind neue Shows,
neue Künstler, neue Grenzen Pflicht.
Sandi Medved ließ sich von anfänglichen
Misserfolgen nicht entmutigen: »Schon
als Kind habe ich von Motocross geträumt. Meine Eltern wollten es mir ausreden. Vielleicht machte das einen zusätzlichen Reiz aus«, sagt er lachend.
»Aber damals konnten wir uns ohnehin
kein Motorrad leisten. Nach einigen Jobs
und viel Sparen ging es dann los. Heute
ist es für meine Eltern schwer, wenn sie
sehen was ich mache, aber es ist meine
Entscheidung. Ohne Motocross kann ich
nicht leben.«
Am Ende kennt das Publikum nur eine
Antwort auf seine Performance: stehenden Applaus. Die Stimmung erinnert
nun an ein Rockkonzert. Auch wenn die
Motorräder die Liveband längst
übertönen.
Und während am Abend der letzten
Show im Zelt noch geklatscht wird,
beginnt draußen, ohne dass die Leute
etwas mitbekommen, die Arbeit bereits
von neuem: Die Kasse ist schon lange
abgebaut und auf dem Weg in die nächste Stadt, wenn das Publikum noch
Nicolai Kuntz beklatscht. Die Wohnwagen der Artisten, die in Reih und Glied
hinter dem Zelt stehen, sind bereit für
die Abfahrt am nächsten Morgen. Und in
der neuen Stadt ist der Mast fürs Zelt –
Flic Flac arbeitet mit zwei Ausrüstungen,
um die Zeit ohne Aufführungen zu minimieren – schon wieder aufgestellt. Der
Zirkus ist tot? Mitnichten. Nächster Halt:
Gießen.
Florian Dörr
s:
to
Fo
lac
cf
fli
11/2015
streifzug 5
Die lehrerin
Seit den Anfangsjahren von Flic Flac ist Irina Rizaeva dabei. Anfangs betreute sie die Kinder. Heute steht sie auf der Bühne. Im Interview mit dem streifzug spricht die Jongleurin über die besondere Rolle von Artisten in Russland, das Gefühl brennender Bälle in der Hand und die Nachwuchssorgen in Deutschland. Flic Flac gibt es seit 1989. Seit den Anfangsjahren sind Sie dabei. Wie kam es dazu?
IR: Mein Mann wurde damals von Benno
und Lothar Kastein, den Gründern und
Chefs von Flic Flac, entdeckt und für
zwei Jahre engagiert. Unsere Kinder
waren noch klein, also habe ich mich um
sie und um die anderen Kinder der Künstler gekümmert, während mein Mann als
Artist auf der Bühne stand. Unter anderem
habe ich Nicolai Kuntz und Larissa Kastein
trainiert, die heute als Artisten dabei
sind.
6 streifzug
11/2015
Wie sah der Zirkus damals aus?
IR: Ich komme aus der Ukraine, damals
der Sowjetunion. Dort war der Zirkus natürlich viel größer. Ich kam nach Deutschland und sah das damalige Zelt von Flic
Flac: Für mich war das Kindergarten. In der
Sowjetunion gab es ohnehin keine Zelte,
jeder Zirkus hatte sein eigenes Gebäude.
Wir sind auch nie gereist. Inzwischen gibt
es das in Russland, aber damals lebten wir
in den riesigen Städten. Jeder, der den Zirkus sehen wollte, musste zu uns kommen.
Nach Kiew oder Moskau. Flic Flac von da-
mals kann man mit Flic Flac von heute aber
auch nicht vergleichen: Es ist alles viel größer und professioneller geworden.
Nun stehen Sie selbst auf der Bühne?
IR: Ja, ich bin ausgebildete Artistin. Die
Pause habe ich nur wegen unserer Kinder
gemacht.
Wie hat Ihre Karriere als Artistin angefangen?
IR: In der Kinderzirkusschule. Meine Eltern
hatten normale Berufe. In der Ukraine gab
bLicKpUnKt
es nach der Schule kostenlose Angebote:
singen, tanzen oder eben Kinderzirkusschule. Jeder, der mich nach den ersten
paar Wochen gefragt hat, was ich werden
wollte, dem antwortete ich: Artistin.
Was haben Ihre Eltern gesagt?
IR: Dasselbe wie alle anderen auch: Das
Kind ist verrückt. Aber nicht, weil der Zirkus so verrufen, sondern weil der Beruf so
angesehen war. Das Bild eines Artisten in
der Sowjetunion war vergleichbar mit dem
Bild eines Rechtsanwalts in Deutschland.
Das Level ist sehr hoch. Dazu kam, dass
Jonglage ein Genre für Männer war.
Gab es da Vorurteile?
IR: Ach, ich suche mir meinen Beruf doch
selbst aus! Schon in der Kinderzirkusschule haben wir aber viele Sachen gemacht:
Die Jonglage war nur mein Schwerpunkt.
Später, im professionellen Studium, das
vier Jahre lief, habe ich dann Zirkushistorie, Choreografie, Schauspielerei gelernt.
Dazu wurde stark ausgesiebt: Wer nicht
gesund war oder nicht gut genug gesehen
hat, der wurde nicht aufgenommen oder
rausgeworfen. Das war richtig ernst
damals.
Was macht Ihre Jonglage aus?
IR: Es gibt mehrere Genres im Zirkus, die
sich nicht entwickelt. Die Rollschuhfahrer
sind unfassbar gut, aber das Genre entwickelt sich nicht weiter. Die Möglichkeiten
sind begrenzt. In der Jonglage ist das anders: Nach der normalen, die jeder kennt,
kam die mit dem Partner in Mode. Danach
Jonglage mit Flummis am Boden. Vor
einigen Jahren habe ich mit brennenden
Bällen gearbeitet.
Wie ist das?
IR: Es ist schmerzhaft und schwierig. Zum
einen trug ich natürlich Handschuhe, die
das Feuer abhalten sollten, aber die sind
ziemlich schnell durch. Und wenn mir ein
brennender Ball über den Arm rutschte,
brachten die Handschuhe auch nichts.
Zum anderen ist die Jonglage mit Handschuhen extrem problematisch, weil ich
dann weniger Gefühl in den Händen habe.
Nagt es in Ihrem Hirn, besser zu werden?
Wann kommt der achte Ball?
IR: Früher war das ganz schlimm, inzwischen habe ich mich davon losgesagt. Das
liegt aber nicht an fehlendem Ehrgeiz: Der
Grund, warum ich keinen achten Ball dazunehme, ist der Zuschauer, denn er sieht
bei dieser Geschwindigkeit keinen Unterschied mehr. Der Effekt ist der gleiche bei
sieben, acht, neun Bällen.
Wie lief das Training mit Larissa Kastein? Immerhin ist sie die Tochter des Chefs.
IR: Super, denn Vater und Mutter wussten,
was sie wollten: Ihre Tochter sollte beim
Zirkus bleiben. Es war also schon Ernst
und Anstrengung dabei. Heute habe ich
das Gefühl, dass sie froh und dankbar
sind.
Was haben die Kinder bei Ihnen gelernt?
IR: Alle Kinder bekommen erst einmal die
Basics: laufen, ziehen, strecken, springen.
Ziemlich bald sehe ich dann, was den Kindern gefällt. Es ist auch eine Frage des
Bauchgefühls.
Wie steht es bei den Artisten um den Nachwuchs in Deutschland?
IR: Nicht so toll. Es gibt mehrere supergute
Künstler, viele kommen aus Zirkusfamilien. Andere Kinder gehen häufig in andere
Richtungen. Natürlich gibt es Programme,
bei denen die Eltern 200 Euro zahlen und
erwarten, dass ihre Kinder nach 14 Tagen
einen Doppelsalto auf dem Trampolin
springen. Aber das ist natürlich Quatsch,
denn viele Kinder haben keine Koordination. Da habe ich eine Verantwortung, kann
das Kind nicht zu Wunderdingen auffordern, denn sie machen das dann ja: Kinder
haben keine Angst. Es soll aber nach 14 Tagen nicht mit gebrochenem Hals im Krankenhaus liegen.
Würden Sie sich mehr Förderung für den
Nachwuchs wünschen?
IR: Klar! Es braucht Kinderzirkusschulen,
die mit der Basis beginnen, um Talente
zu gewinnen. Mit ausgebildeten Lehrern.
Es ist eine Frage der Mentalität, denn
Artistik ist kein reiner Spaß. Natürlich
braucht es den, um das Interesse zu wecken, aber wer in den Zirkus will, muss
auch viel Arbeit reinstecken. Es ist genau
wie bei einem Rechtsanwalt: hohes Ziel,
hoher Aufwand. Spaß und Nasebohren
reicht nicht. Dazukommt der Status der
Artisten in Deutschland: Wer sich an der
Staatliche Schule für Artistik in Berlin bewirbt, wird in der Regel auch genommen,
denn das Interesse ist eher klein. In Russland werden heute 90 Prozent aussortiert.
In Deutschland wünschen sich die Eltern
auch nicht, dass die eigenen Kinder mit
30 Jahren in Rente gehen. Aber so ist es
bei vielen von uns.
Was brauchen Artisten?
IR: Geduld. Alles, was mit Akrobatik zu
tun hat, braucht Jahre. Sie möchten mit
20 Jahren anfangen und irgendwann bei
Flic Flac auftreten? Keine Chance. Anders
ist’s bei den Kollegen, die etwa Motorcross
fahren, über die große Eisenkugel springen: Das sieht unfassbar aus, braucht
unsagbar viel Mut. Aber es ist in ein paar
Jahren zu lernen. Akrobaten müssen als
Kinder anfangen. Das Zusammenspiel
macht Flic Flac aus: Schönheit trifft Spannung.
Florian Dörr
Fotos: flic flac
In der aktuellen Show machen Sie das nicht
mehr.
IR: Nein, nun mache ich Jonglage auf allen
Ebenen. Bedeutet: Ich stehe in einem
Glaskasten und arbeite mit Wänden, Boden, Decke. Es ist sehr schnell und durch
das Glas und die Spiegelungen kommen
die Bälle scheinbar von überall. Das ganze
mit sieben Bällen.
11/2015
streifzug 7
Flic Flac in Zahlen
8
Flic Flac reist mit
600
Tonnen Equipment
durchs Land.
Wilde Sprungkombinationen auf
20 Meter
Meter hoch ist die
Über
Bühnenkulisse für die Band.
langen Luftmatratze, dem Air Track, bilden
eine der Attraktionen von Flic Flac.
KNAPP
2,5
STUNDEN
GEHT DIE SHOW.
60
17
Im Zelt sind
Kilometer
Stahlrohr Verarbeitet.
1000
QUADRATMETER
MISST ALLEIN DAS
GASTRONOMISCHE
VORZELT.
Transporter und 14 Lkw werden bei
der Reise von Stadt zu Stadt von
60 Pkw und 40 Wohnwagen begleitet.
1 0
SICHERUNGSSEILE
GIBT’S BEI
DER KRAFTVOLLEN WIE
ANMUTIGEN KÜR IM LUFTNETZ.
3000
Quadratmeter Planen werden
insgesamt über die Masten des
Zelts gespannt. Das entspricht
einem halben Fußballfeld.
8 streifzug
11/2015
sogenannten »Abschüttler«
gibt es auf jeder Toilette.
Lassen Sie sich überraschen.
13
Nationen kommen
Aus
die Mitarbeiter von Flic Flac.
1 MILLION
KOSTET
70
KM/H
MIT
RASEN BIS ZU
8 MOTORRADFAHRER
GLEICHZEITIG
DURCH DIE GROSSE
EISENKUGEL
ALLEIN DIE LICHTANLAGE.
bLicKpUnKt
Shows in Gießen
PREMiERENVORSTEllUNG:
Donnerstag, 19. 11. 20.00 Uhr
Freitag,
20. 11. 20.00 Uhr
Samstag,
21. 11. 16.00 Uhr
Samstag,
21. 11. 20.00 Uhr
Sonntag,
22. 11. 15.00 Uhr
Sonntag,
22. 11. 19.00 Uhr
Montag,
23. 11. 20.00 Uhr
Dienstag,
24. 11. 20.00 Uhr
Mittwoch,
25. 11. 20.00 Uhr
Donnerstag, 26. 11. 20.00 Uhr
r
L e sl ues i v
exk
Wir holen
Freitag,
27. 11. 20.00 Uhr
Samstag,
28. 11. 16.00 Uhr
Samstag,
28. 11. 20.00 Uhr
Sonntag,
29. 11. 15.00 Uhr
Sonntag,
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11/2015
streifzug 9
raMpenLicht
Der Mann mit den
tausend Namen
Jeder kennt sein Gesicht. Aber nur die wenigsten kennen seinen Namen. aus Magdeburg. Und der gebürtige Marburger kann nicht nur Sonntagskrimi. Auch im neuen »Winnetou« ist er zu sehen. Sogar in »Grand Budapest Hotel« hielt er die deutsche Fahne hoch. Im exklusiven Interview mit dem streifzug schwärmt er von Claudia Michelsen, Loriot und Wes Anderson. 10 streifzug
11/2015
Foto: Stephanie Pfänder
Das wird sich ändern: Matthias Matschke ist der neue Kommissar im »Polizeiruf« rampenlicht
ARD, Sonntag, 20.15 Uhr: Seit wann ist das
bei Ihnen ein Pflichttermin?
MM: Früher war es das. Mittlerweile habe
ich kaum noch die Zeit dazu. Wenn ich mir
den Sonntagkrimi ansehe, dann mache ich
das in der Mediathek. Das ist inzwischen
meine Art, Fernsehen zu gucken, weil ich mir
die Zeiten aussuchen kann.
War der Sonntagkrimi als Kind ein Thema
bei Ihnen?
MM: Auf alle Fälle. Da habe ich mich nicht
aus dem Kanon der bundesdeutschen Seh­
gewohnheiten ausgeschlossen. Mit den ­Eltern
»Vermisse
zusammen vor dem Fernund den
seher zu sitzen, das war
das gemeinschaftsstiftende
Ereignis.
In »Polizeiruf« Magdeburg wird Ihre Figur
der Nachfolger des überkorrekten Jochen
Drexler. Was können Sie über Dirk Köhler,
Ihren Ermittler, schon verraten?
MM: Dirk Köhler ist auf jeden Fall mit Leidenschaft Polizist, dabei aber eingebunden
in einen familiären Kontext. Er kann zwischen Arbeit und Privatleben trennen und
lässt sich von einem Fall nicht erschlagen.
Dirk Köhler ist schon ein Gegenpol zu seiner
Kollegin Doreen Brasch. Er schafft es, sich
abzugrenzen.
Wie sind Sie zu dem Job gekommen?
MM: Ich wurde gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Relativ unspektakulär also. Die
Redaktion hatte offenbar sehr genaue Vor­
stellungen des neuen Kollegen für Doreen
Brasch. Gute Arbeit der Caster. (lacht)
Sie werden an der Seite von Claudia
Michelsen spielen. Hatten Sie schon mal
das Vergnügen?
MM: Ja, wir haben schon in einem kleinen
Film zusammengearbeitet. Vor allem kenne
ich sie aber von der Volksbühne, unserer gemeinsamen alten Wirkungsstätte. Dort haben
wir zusammen gespielt, und ich mochte ihre
Arbeit sehr. Insofern ist das nun eine wunderbare Fügung.
Bisher kennt fast jeder Ihr Gesicht, aber
vielleicht nicht jeder Ihren Namen. Stört
Sie das?
MM: Nein, das geht mir doch mit vielen
Menschen auch so. Die Medienlandschaft ist
so riesig. Da zu verlangen, dass jeder meinen
Namen kennt, ist nicht mein Anspruch. Ich
sage Ihnen etwas: Leute verbinden vielleicht
nicht nur mit meinem Gesicht etwas, sondern eventuell tun sie das auch mit meinem
Schauspiel. Das ist doch die viel größere
E­ hre. Mir gibt es Kraft, wenn jemand sagt:
»Das ist doch der Typ aus Pastewka, dieser
Hagen, den schaue ich mir gerne an.« Dann
habe ich viel geschafft.
Sie haben sich auch in Sachen Komik einen
Namen gemacht. Wie passt das zum Engagement beim Sonntagskrimi?
MM: Ich bin Schauspieler. Das bedeutet für
mich, dass ich versuche, in einem Rahmen
von Vielfalt vorzukommen. Weil ich auch so
ein Theaterspieler bin, ist das für mich ganz
normal. Ich setze mich den Aufgaben aus.
Ob das nun Komik oder
den Äppler Tragik ist? Das hat für
mich keine allzu große
Handkäs«
Bedeutung. Die Aufgabenstellung als Schauspieler ist die gleiche:
Mit dem richtigen Timing können Sie sowohl
Spannung als auch Komik erzeugen. Vielleicht wollen sich die Leute in Sicherheit
­wiegen und sagen: »Das ist doch der Lustige.« Aber gerade dann bereitet es mir eine
diebische Freude, diese Erwartung auf positive Weise zu enttäuschen.
Sie sollen sich viel bei Loriot abgeguckt
­haben. Was genau?
MM: Wer ist das denn? (lacht) Im Ernst:
­Meine ganze Generation hat zu Loriot aufgeblickt. Wie viele Zitate von Herrn Dr. Klöbner
und Herrn Müller-Lüdenscheidt wir im Kopf
haben! Das ist ein wunderbares deutsches
kulturbildendes Element. Ob ich mir bei Loriot viel abgeguckt habe? Ich weiß es nicht. Ich
würde eher sagen: Mein Bilderbuch war die
Komik aus ARD, ZDF, HR und Bayern verkrisselt. Wie alle Schauspieler meiner Generation
habe ich das aufgesogen. Natürlich war Loriot da eine ganz bedeutende Größe.
Bei wem kann sich der
»17 Takes
Nachwuchs in Sachen
Einstellung
Komik etwas abgucken?
MM: Das habe ich mich
auch gefragt, habe aber
keine gute Antwort gefunden. Das soll nicht
pessimistisch klingen: Jede Generation sucht
sich ihre Helden, indem sie einfach nur die
Fühler ausstreckt. Den Nachwuchs auf meine großen Helden, die Marx Brothers, hinzuweisen, das ist sicherlich Quatsch. Da gibt es
genug auf Youtube.
Geboren sind Sie in Marburg. Was verbinden Sie mit Mittelhessen?
MM: Ich bin mit sechs Wochen aus Marburg
weggezogen in die Nähe von Darmstadt.
Meine Mutter war Dorfschullehrerin dort. An
Marburg habe ich also insofern nur die besten Erinnerungen, als dass ich stets dorthin
gefahren bin, um meine Großeltern zu besuchen. Das waren dann Ferien oder Wochenende, und entsprechend war immer alles
dufte. Marburg ist in meiner Erinnerung daher vergoldet. Meine Verwandten leben heute noch in der Südstadt. Ich bin gerne dort.
Wir sind früher auch öfter herumgefahren
in Mittelhessen. Besonders hängen geblieben
ist die Sackpfeife. Da musste ich schon als
Kind über den Namen lachen. Und die Sommerrodelbahn dort bin ich exzessiv runtergefahren.
Was vermissen Sie, wenn Sie an Hessen
denken?
MM: Ganz klar den Äppler und den
Handkäs.
Nicht wirklich.
MM: Doch! Die hessische Küche ist ein unterschätzter Schatz. Generell bekomme ich,
wenn ich die Augen schließe und an Mittelhessen denke, ein warmes und schönes
Gefühl.
Stichwort Darmstadt 98.
MM: Subbä! Ich habe in einer alten Kiste
­sogar noch den Schal von damals, als wir
das erste Mal in die Bundesliga aufgestiegen
sind. Da haben uns die Bayern mit 1:4 abgeledert. Jetzt war es nur ein 0:3. Entsprechend
ist eine klare Steigerung zu erkennen. Es ist
einfach eine Wonne, Darmstadt 98 zu sehen,
weil es ein sympathischer Verein ist. Ich habe
schon lange nicht mehr so viel Bundesliga
geschaut wie in dieser Saison.
Lassen Sie uns über »Grand Budapest Hotel«
sprechen. Wie war es mit Wes Anderson?
MM: Ganz toll. Ich habe nur eine kleine Rolle gespielt, aber es war ein Traum, dort mitmachen zu können. Ich
habe über eine Freundin
für eine
gehört, dass Wes Andernormal«
son in Europa dreht. Dann
wurde klar: Er macht
»Grand Budapest Hotel«
in Deutschland. Also habe ich die Casterin,
mit der ich sehr oft zusammenarbeite, gefragt, was ich machen kann, um dabei zu
sein. Sie sagte nicht ganz überraschend:
»Du bist nicht der Erste, der sich dafür interessiert.« Also habe ich ein Bewerbungsvideo
gemacht: Ich habe mich vor die Kamera gestellt und gesagt: »Meine Name ist Matthias
Matschke, und ich möchte gerne dabei sein.«
So in der Art. (lacht) Offenbar hat es gereicht,
um das Interesse zu wecken. Gedreht wurde
dann in Görlitz.
Wie kann ich mir die Dreharbeiten vor­stellen?
11/2015 streifzug 11
RAmpenlicht
Derzeit laufen schon die Drehvorbereitunspielt, die wir für den Dreh nach Kroatien
MM: Es war sehr, sehr aufwendig. Unglaubgen für den neuen »Polizeiruf« aus
verlegt haben, mussten wir uns einiges einlich viele Menschen und durch diese semiMagdeburg. Was unterscheidet die Arbeit
fallen lassen, dass es nach Western und Hithistorischen Kostüme auch ein riesiger Auffür den Sonntagskrimi von anderen
ze aussieht. Für uns Schauspieler war die
wand. Aber es war auch faszinierend, Wes
Arbeiten?
Arbeit vor allem mit viel Reiten verbunden.
Anderson einfach zu beobachten. Er weiß
MM: So genau kann ich das noch nicht
Über meine Rolle darf ich leider noch nichts
genau wie sein Film als Gesamtkunstwerk
­sagen. Grundsätzlich versuche ich aber, den
verraten.
aussehen soll, und entdeckt zugleich was die
Arbeitsmechanismus gleich zu halten. Dort
Schauspieler an Potenzial
kommt ein Film auf mich zu und es gibt ­
Gibt es eine Traumrolle,
mitbringen und baut es
ein. Ein erhebendes Ge»Vielleicht habe ich es die Sie unbedingt einmal eine Figur zu bestreiten. Die Besonderheit
könnte darin liegen, dass es nicht reicht,
spielen möchten?
fühl. Da waren 17 Takes
noch nicht realisiert« MM: Ich habe schon sehr die Figur über einen einzigen Film zu zeichfür eine Einstellung ganz
nen. Beim Sonntagskrimi muss der große
viel Gnade erfahren, weil
normal.
­Bogen mitgedacht werden. In meinem Fall
ich schon so tolle Figuren
braucht Dirk Köhler so viel Geheimnis und
spielen durfte. Vor allem arbeite ich aber
Im März soll »Winnetou« im Fernsehen
Substanz, dass er für den Zuschauer auch
gerne in einem tollen Kontext: Wo man mit
laufen. Auch mit Ihnen. Welche Erinnerunüber eine längere Distanz spannend bleibt.
großartigen Kollegen etwas ausprobieren
gen haben Sie an Winnetou?
Extreme Ausschläge in einem Film reichen
kann. Auch auf die Gefahr des Scheiterns
MM: Auch hier haben wir den bundesdeutnicht aus. Vielmehr müssen Hinweise auf
hin. Das macht mir zwar Angst, aber reizt
schen Kontext. Natürlich hat jeder »Winne­eine Eigenschaft und ein Geheimnis gesetzt
mich auch. Ich mache diesen Beruf einfach
tou« gesehen. Ich auch. Allerdings hatte ich
werden.
gerne. Nach 18 Jahren ist mir das nun doch
ihn auch wieder verdrängt. Nun habe ich die
aufgefallen. (lacht) Trotz
alten Filme wieder gesehen und muss sagen:
Merken Sie den Druck
all der Ausschläge in beiDas war auch ganz schöner Trash! (lacht)
»Winnetou war mit
von außen?
de Richtungen: Die FantaDamals habe ich das mit ganz anderen Auviel Reiten verbunden« MM: Nöö. Ich spüre den
sie, alles und jeden spiegen betrachtet. Die Dreharbeiten jetzt waren
Druck nicht, deswegen
len zu können, aber eben
fantastisch. Regisseur Philipp Stölzl erfindet
kann ich nicht sagen, dass
auch Existenzangst.
den Stoff mit Referenz an damals neu.
ich damit umgehen müsste. Ich denke erst
mal: »Klasse, du bist im Sonntagskrimi daExistenzangst? Sie sind Kommissar im SonnWas können Sie schon verraten?
bei.« Vielleicht habe ich es aber auch einfach
tagskrimi. So schlimm kann’s nicht sein.
MM: Dass es viel geregnet hat. Weil »WinneFlorian Dörr
noch nicht realisiert. (lacht) MM: Aber das war nicht immer so.
tou« aber an der mexikanischen Grenze
Foto: dpa
Der »Tagesspiegel« nannte Matthias Matschke
einst »Das Improvisationstalent« und meinte
»seine Stärke sind die schwachen, hilflosen Figuren«,
im »Polizeiruf« stellt der gebürtige Marburger bald
eine andere Seite von sich heraus.
12 streifzug 11/2015
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Eine Information der Neusehland Hartmann GmbH & Co. KG, 35396 Gießen, Schöne Aussicht 5.
Stadtgespräch
Der Kalender zur Stadt
Gießen ist nicht Venedig. Doch die Jungs von »Mein Gießen« wissen unsere Stadt dennoch
in Szene zu setzen. Dem streifzug haben die Fotografen Fabian Hackenberg, Sebastian
Ringleb und Holger Zimmermann verraten, was sie antreibt, was sie nervt und was sie neben
ihrem Foto-Kalender noch so planen …
Wie hat es damals mit Ihnen und »Mein
Gießen« angefangen?
FH: Ich habe vor einigen Jahren die Facebook-Seite ins Leben gerufen, um diesem
negativen Geschwätz über die Stadt entgegenzuwirken: Gießen hat auch einige sehr
ansehnliche Ecken, das wollte ich auf meinen Fotos zeigen. Irgendwann kamen dann
Holger Zimmermann und Sebastian Ringleb
dazu, die immer mehr Bilder einschickten.
Inzwischen sind sie fest mit im Boot. Auch
weil die Arbeit immer mehr wurde und allein kaum zu stemmen war.
Welche Ecke in Gießen wird denn
unterschätzt?
14 streifzug 11/2015
SR: Zum einen natürlich das Viertel rund
um die Naturwissenschaften der JLU mit
seiner modernen Architektur: Die Bio­
medizin ist unfassbar fotogen. Aber dann
macht sich auch etwa der kleine Teich an
der Ostanlage auf Fotos sehr gut. Viele
­Leute laufen nur durch, ohne sich großartig
umzublicken. Doch mit dem Landgericht
im Hintergrund auf der einen und dem
Neuen Schloss auf der anderen Seite ist
dieses kleine Stück Park schon spitze.
Welche Bilder funktionieren?
HZ: Das ist recht spannend. Es kommt nicht
immer auf die Qualität an, sondern eher
darauf, was die Leute mit dem Motiv ver-
binden. Das Elefantenklo ist regelmäßig
ein Renner, aber auch größere Ereignisse:
Unser Foto des Auftritts von OK KID beim
Stadtfest ging zum Beispiel richtig durch die
Decke. Oder Sonnenuntergänge, wenn der
Himmel spektakulär war. Das hat jeder gesehen und damit auch ein Gefühl zum Bild.
Gab es auch schon Enttäuschungen?
SR: Nicht im engeren Sinne. Aber es kommt
schon vor, dass unsere Fotos für Werbe­
zwecke genutzt werden, ohne dass wir
als Urheber vorher wenigstens mal ­gefragt
wurden. Da ist die Hürde bei digi­talen
Inhalten offenbar relativ niedrig. Aber das
geht natürlich nicht.
Stadtgespräch
Irgendwann kam dann neben der Facebook-Seite der Kalender dazu?
FH: Genau, letztes Jahr haben wir das erste
mal den »Mein Gießen«-Kalender rausgebracht. Damals bestand er zum Großteil
noch aus Bildern von mir und wurde über
unseren Onlineshop verkauft. Dieses Jahr
gibt’s ihn dann auch noch bei Punkt &
Strich zu kaufen und mit mehr Bildern von
Sebastian und Holger.
Lief das bisher reibungslos?
FH: Die meisten haben ihre Kalender nach
der Bestellung bei mir zu Hause abgeholt.
Das lief auch nahezu reibungslos, allerdings kam es kurz vor Weihnachten noch
zu einer Lieferverzögerung, wodurch es
dann noch ziemlich knapp wurde. Am
­Ende hat alles gut funktioniert, aber es
­waren ziemlich heiße Tage für mich. Dieses
Jahr sind die Kalender deshalb auch schon
ab Ende November erhältlich.
Worauf kommt es bei der Bildauswahl an?
SR: Nun haben wir schon recht früh einen
Plan aufgestellt und entsprechend auch
­genügend Bilder aus verschiedenen Jahreszeiten. Dazu kommt etwa beim Elefan-
tenklo und anderen Wahrzeichen stets die
Frage: Wie setzen wir das in Szene? Es gehört natürlich zu Gießen und in den Kalender, wurde aber schon unzählige Male fotografiert. Und es kommt auch immer wieder
gut an, aber wir wollen jedes Mal einen
neuen Dreh, ein neues Gesicht reinbringen.
Das muss unser Anspruch sein.
Wie viel Arbeit steckt in den Bildern?
SR: Die spannendste Zeit für Fotografen ist
etwas eingeschränkt: Das beste Licht gibt’s
rund um Sonnenauf- und -untergang. Dazu
kommt aber das Bearbeiten. Zeitweise sind
das auch mehrere Stunden für ein Foto. Da
muss vor dem Liebigmuseum auch schon
mal das Schild einer Bushaltestelle wegretuschiert werden.
Welche Zukunftspläne für »Mein Gießen«
haben Sie?
HZ: Wir würden unser Angebot gerne ausweiten. Postkarten sind da ein interessantes
Thema, auch wenn das Medium ein aussterbendes ist. Es gibt bisher nicht allzu viele schöne Postkarten von Gießen und wir
werden regelmäßig danach gefragt. Für Poster gilt das selbe. Abgesehen davon wollen
wir natürlich versuchen den Gießenern das
Schöne an Gießen noch näherzubringen,
in welcher Form wird sich zeigen, aber die
Ideen sind da.
Wollen Sie irgendwann davon leben
können?
FH: »Mein Gießen« hat als Hobby begonnen und wird es zum größten Teil auch
immer bleiben. Wenn man aber neben der
Zeit und dem Herzblut an die Ausgaben fürs
Equipment denkt, ist es natürlich schön,
wenn etwas zurückkommt. Es geht um Leidenschaft, unseren Spaß und weiterhin um
die Idee, dem Geschwätz von der hässlichen Stadt etwas entgegenzusetzen. fd
Den Kalender zur Stadt gibt’s im Internet
auf shop.meingiessen.de. Mit dem
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11/2015 streifzug 15
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16 streifzug
11/2015
regional, so viel wie möglich selbst
gemacht – wird dasselbe sein.
Und was haben die Gastronomen noch
gelernt? »Mit Zahlen umzugehen auf jeden
Fall nicht. Aber wir haben gute Leute, die
auf uns aufpassen«, verrät Minas Adis,
dass die beiden Gießener auch nach zwei
Jahren im Business keine hauptamtlichen
Geschäftsmänner sind. »Es ist ja auch nicht
unser Ziel, möglichst bald hupend mit
einem Porsche Cayenne durch Gießen zu
fahren. Wir wollen, dass unsere Kunden
und wir selbst zufrieden sind.«
Aufteilen wollen sie ihre Aufmerksamkeit
künftig nicht allzu strikt. Doch tendenziell
werden die Kunden Minas Adis und Philipp
Kübler eher im Café finden, während
Dominic Büttner auch künftig die Küche
im Gutburgerlich verantworten soll.
»Aber mich reizt natürlich auch das Café,
weil es eine ganz andere Küche ist.
Generell wird Frühstück eine große Rolle
spielen.«
Minas Adis, der Kaffeespezialist der Truppe,
schwärmt schon jetzt von Sorten, die nach
Beeren oder Tomate schmecken. »Avantgarde
wollen wir nicht bieten, sondern einen
ausgezeichneten Standard plus wechselnde Besonderheiten«, erklärt er. Und der
Name? Ist eine natürlich Hommage an die
Heimat der drei Gastronomen: Schwätzer &
Söhne eben.
fd
GIESSEN KOCHT WIEDER
Für den 19. November werden wieder die Messer gewetzt, die Gabeln
gespitzt und die Löffel poliert. Unsere liebste Koch- und Feierreihe »Gießen
kocht!« lädt zur inzwischen zwölften Runde in die WGs der Stadt. Die Idee
hinter der inzwischen schon traditionellen Veranstaltungsserie ist schnell
erklärt: Jeder Teilnehmer ist gemeinsam mit einem völlig Fremden entweder
für eine Vorspeise, ein Hauptgericht oder einen Nachtisch zuständig. Die
jeweils anderen Gänge bereiten andere Teilnehmer vor. Für jedes Gericht
geht es zu einem unbekannten Kochpaar – über die Zusammenstellung der
Teilnehmer entscheidet das Los – in eine neue Wohnung irgendwo in der
Stadt. Pro Gang lernt man so vier neue Leute kennen. Es gibt auch vegane
und vegetarische Gruppen. Und bei der großen Abschlussparty in der
Admiral Music Lounge treffen die Teilnehmer wieder aufeinander. In der
vergangenen Runde waren fast 800 Hobbyköche dabei. Die Anmeldung
zu »Gießen kocht!« läuft über die Website der Koch- und Feierreihe:
www.giessen-kocht.de. Anmeldeschluss ist der 13. November.
Foto: XXX
In zwei Jahren sind sie aus dem Nichts zu
den angesagtesten Gastronomen der Stadt
aufgestiegen: Mit dem Gutburgerlich haben
Dominic Büttner und Minas Adis ein
Aushängeschild für Gießen geschaffen.
Nun planen sie den nächsten Streich:
In den kommenden Wochen wollen sie
neben ihrem bestehenden Laden ein Café
eröffnen: Schwätzer & Söhne!
Ganz überraschend kommt das nicht,
immerhin haben die beiden ihre ersten
Schritte in der Gastronomie als Angestellte
eines Cafés gemacht. Und um die Belastung, die nun sicherlich nicht weniger werden wird, stemmen zu können, haben sich
die Gießener mit Philipp Kübler einen alten
Freund ins Boot geholt. Der verrät:
»Gepachtet haben wir die Räume, in die
wir nun mit unserem Café ziehen, schon
vor einiger Zeit. Damals wussten wir noch
nicht, was genau wir damit vorhaben.«
Die vergangenen Monate waren vor allem
mit viel Arbeit verbunden: »Wir haben
natürlich wieder viel selbst gemacht, das
gibt uns ja auch ein gutes Gefühl. Allerdings haben wir im Gutburgerlich auch
gelernt, dass es bei manchen Dingen besser
ist, wenn sie gleich beim ersten Mal ein
Experte macht«, sagt Dominic Büttner.
Der Stil ist ähnlich zum ersten Laden,
ebenfalls das Konzept – so viel wie möglich
Unterwegs
… auf Tour
Samuel Koch und Samuel Harfst in Gießen
Vor fünf Jahren hielt die gesamte Nation den Atem an, als Samuel Koch bei »Wetten dass ..?«
­verunglückte. Damals war er gerade einmal 23 Jahre alt, als er die harte Diagnose erhielt:
­Querschnittslähmung. Doch während viele andere ihren Lebenswillen verloren hätten und in
einer Depression versunken wären, büßte der junge Mann nichts von seiner Energie ein. Er
­verarbeitete sein Schicksal in einem Buch, lernte den Hüttenberger Samuel Harfst kennen, mit
dem er auf Tour ging. Dieser füllte die Auftritte mit selbst komponierten Liedern, und die beiden
­jungen Männer gewannen mit ihrem aufrichtigen Humor viele Sympathien. Koch begann eine
Schauspielausbildung, nahm eine Rolle in einer Telenovela an, verlobte sich sogar im August im
echten Leben – und veröffentlichte erst im Oktober ein zweites Buch. Das Werk mit dem Titel
»Rolle vorwärts« stellt er nun auf seiner Tour vor – natürlich wieder an der Seite von Harfst, der
aus seinem neuem Album »Chronik einer Liebe« spielt. Zu sehen ist das Duo am 28. November
in der Freien evangelischen Gemeinde Gießen.
… in die bunten Welten des Kult-Trashs
Buh für The Immerechtscheiße
Ein Jahr ist irgendwie unkomplett, wenn man nicht in den Genuss des schlechtesten Konzerts der Stadt kommt. Und am 14. November ist es wieder so weit: The Immerechtscheiße
kommen in den Ulenspiegel. Dort werden sie ihrem Namen wieder einmal vollends
­gerecht: Von der Garderobe bis zur Setlist beweisen die Musiker ihren unzureichend entwickelten Geschmack. Die Kostüme wirken einmal mehr, als wären sie in den Siebzigerjahren im Drogenrausch zusammengestellt worden, die Töne sind schief, und überhaupt:
Die schlecht gecoverten Schlager kann sogar das Publikum besser mitgrölen. So viel
­Alkohol kann der Besucher gar nicht trinken, um dieses Konzert gut zu finden, sodass
die einzig richtige Reaktion ein konsequentes Ausbuhen der Stümper ist. Von Zeit zu
Zeit kann man der Band auch den Rücken zudrehen, wenn man heiser vom »Buh!«,
­»Scheiße!«, oder »Aufhören!«-Brüllen ist. Aber es wird auch Grund zum erleichterten
­Jubel geben, denn irgendwann muss die Zumutung schließlich ein Ende finden.
… in den Winter
Gießener Weihnachtsmarkt beginnt
Ist es tatsächlich schon wieder so weit? Ja, ist es. Gefühlt ließ man sich gestern, naja,
­vorgestern, noch die sommerliche Sonne auf den Bauch scheinen, und auf einmal liest
man im streifzug die Ankündigung für den Gießener Weihnachtsmarkt.
Dieser öffnet am letzten November-Wochenende, sprich am Wochenende des 1. Advents,
in der Innenstadt seine Pforten. Die Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Dietlind
­Grabe-Bolz ist am ­Freitag, dem 27. November. Und ab da kommen die Gießener Bürger
vier ­Wochen lang in den Genuss der Gerüche von Glühwein, gebrannten Mandeln, heißfettigem Lángos, Crêpes oder Waffeln. Und wer möchte, muss es natürlich nicht beim
­Geruch ­belassen. ­Zudem bietet der Markt etliche Stände mit Schnitzereien, Backformen,
Decken, Weihnachtsdeko und weiterem Schnickschnack, den das Weihnachtsherz
­begehrt. Ein ­besseres Mittel gegen den Winterblues als den Weihnachtsmarkt lässt sich
wohl kaum finden.
11/2015 streifzug 17
AUSLESE
Martenstein in Mücke
Er wird geliebt und gehasst. Harald Martenstein schreibt weiter an
­seiner großen Chronik der deutschen Gegenwart. – hübsch portioniert
der Satiriker in kleinen Texten über die Politik und den Alltag, Männer
und Frauen, über das Älterwerden, das Vatersein, die Irrungen und
Wirrungen der politischen
­Korrektheit. Wahrscheinlich ist
sein neuestes Buch »Die neuen
Leiden des alten M.« sein bisher
bösestes, witzig und entspannt
ist es trotzdem. Der Kolumnist
­Martenstein wurde mit allen
­Preisen ausgezeichnet, die in
­diesem Genre in Deutschland
vergeben werden. Wer unser
Land verstehen will, muss lesen,
was Martenstein über Gender­
forschung, über Sprachvorschriften, über die Diskriminierung von
Menschen bei Schönheitswett­
bewerben oder über Steuer­
betrüger zu sagen hat. Und wer
nicht selbst lesen will, der hört
ihm einfach beim Vorlesen zu:
Am 1. November kommt Martenstein ins aquariohm in Mücke.
Es gibt Suppe!
Jeder Mensch hat ein Leibgericht, oftmals sogar gleich mehrere, die er
für sein Leben gerne isst. Und für viele rangiert Suppe weit vorne
auf der Liste der geliebten Speisen. Bei wem dies der Fall ist, der sollte
sich den 8. November dick im Kalender eintragen und am besten
auch noch einen oder zwei Wecker stellen, um ganz ­sicherzugehen.
Denn an diesem Tag ist in
Gießens Fußgängerzone
wieder ­Liebigs Suppenfest.
Von ­Gulaschsuppe,
­Linseneintopf und der alt­
bekannten ­Hühnersuppe bis
hin zu ­exotischen Suppen
kommt hier jeder auf seine
Kosten.
GLANZLICHTER
DES MONATS
Ilija Trojanow liest
Ilija Trojanow floh
einst als Fünfjähriger mit seiner
­bulgarischen Familie über Jugoslawien und Italien
nach Deutschland
– und wurde dort
ein anerkannter
Schriftsteller.
Viele seiner Werke ­wurden mit
Preisen ausgezeichnet, und
jetzt liest er am 25. November im Gießener Rathaus aus
­seinem neuesten Roman. In »Macht und Widerstand« hat er
nun sein Lebensbuch geschrieben: Sein Protagonist Konstantin
ist Widerstandskämpfer, der schon in der Schulzeit der
­bulgarischen Staatssicherheit auffällt. Metodi ist Offizier,
­Opportunist und Karrierist, ein Repräsentant des Apparats.
Sie sind in einen Kampf um Leben und Gedächtnis verstrickt,
der über ein halbes Jahrhundert andauert. Geschichten, die
Trojanow seit den Neunzigerjahren in Gesprächen mit
­Zeitzeugen gesammelt hat, verdichtet er zu einer Schicksalserzählung von menschlicher Würde und Niedertracht.
Feiern mit Wissenschaft
Wissenschaft ist langweilig? Ja, manchmal. Aber das muss nicht so sein. Dies unterstreicht das Mathematikum seit Jahren erfolgreich, das es als Gießener Wahr­zeichen
mittlerweile auf eine Bekanntheitsstufe mit dem Elefantenklo oder mit den ­Schwätzern
geschafft hat.
Zusätzlich zu den üblichen Exponaten und Workshops kann man einmal im Jahr auch
zu später Stunde in das Erlebnis von Mathematik kommen: Am 6. November steht die
Lange Nacht der Wissenschaft an: Stimmungsvolles Ambiente bis in die späten Abendstunden, ­Experimente zum Mitmachen, ein bunt beleuchtetes Haus, Cocktails und
­kleine Snacks. Und als Höhepunkt das Flammenrohr, bei welchem 200 Flammen zur
Musik tanzen. Eine perfekte Brücke also zwischen Wissenschaft und Feier.
18 streifzug 11/2015
aUSLeSe
Charlie Wellers »Finsterloh«
Charlie Weller beherrscht Unterhaltung. Der studierte Journalist verdingte sich als
Filmemacher und hatte durch das mit dem Max-Ophüls-Förderpreis ausgezeichnete
Drama »Schlammbeißer« seinen Durchbruch, danach folgten Zusammenarbeiten
unter anderem mit Till Schweiger und Hannelore Elsner. Auch rund 50 Folgen für
Serien stehen in seiner Vita. Letztes Jahr ging der waschechte Mittelhesse mit seinem
manisch inspirierten Kriminalroman »Eulenkopf« unter die Autoren – und hatte
direkt großen Erfolg; immerhin erfolgte eine Nominierung für den Friedrich-GlauserPreis. Offensichtlich ist Weller dadurch auf den Geschmack gekommen, denn
bereits jetzt folgt sein zweiter spannender Regionalkrimi: »Finsterloh«. Aus diesem
liest er am 7. November in der Gießener Vitos-Klinik.
Knör in Lollar
Schneller, weiter, toter
Vor allem in den Neunzigerjahren
schwamm Jörg Knör als Stimmenimitator
auf der Welle der Beliebtheit. Nun, es gibt
ihn immer noch. Der mit der »Jörg Knör
Show« bekannt gewordene Entertainer
hat sogar ein neues Programm mit dem
Titel »Vip Vip hurra!«, das er am 13. November im Lollarer Bürgerhaus vorstellt.
Dort verwandelt er sich wieder in alle
Promis, die gerade für News sorgen. Til
Schweiger erzählt von seiner »geilen Logopädin«, Gerhard Schröder besingt seine
Männerfreundschaft mit Putin, Desiree
Nick plappert über Wowereits Zukunftspläne, Angela Merkel zeigt ihre HandySelfies, »Diner for one« zu Karl Lagerfelds
80. Geburtstag. Roberto Blanco bleibt
Blanco und Ursula von der Leyen hat den
Marsch voll. Und auch Papst Franziskus
meldet sich per Webcam zu Wort.
»Schneller, weiter, toter« lautet der Titel
von Dietrich Fabers neuestem Regionalroman. In diesem lässt der Langgönser,
der als Hälfte des Kabarett-Duos
FaberhaftGuth bekannt wurde, zum
mittlerweile vierten Mal seinen
Kommissar Henning Bröhmann ermitteln.
Nachdem Bröhmann im Vogelsberg
für Recht und Ordnung gesorgt hatte,
zieht es ihn nun wegen eines Mordes in
die Großstadt nach Frankfurt – immerhin
soll seine eigene Tochter die Hauptverdächtige sein.
Faber wäre nicht Faber, wenn er aus
seinem Buch einfach nur vorlesen würde;
nein, er singt, spielt und lebt es förmlich.
Und zwar am 5. November in Lardenbach, am 6. November in Atzbach und
am 26. November in Hungen.
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11/2015
streifzug 19
Veranstaltungen im November
Ihre Veranstaltungen in der
Kongresshalle Gießen
1. 11. | Sonntag | 10–16 Uhr
Schallplatten-Börse
www.cd-boerse.net
4. 11. | Mittwoch | 20 Uhr
Blickfang: Peru – Die Welt der Inka
www.michael-fleck.de
7. 11. | Samstag | 20 Uhr
32. Ball des Handwerks
www.kh-giessen.de
8. 11. | Sonntag | 13 Uhr
Gießen TANZT!
19. 11. | Donnerstag | 20 Uhr
Veranstaltungen
1 So
Bühne
Gießen
Die zweite Prinzessin
11.00 taT
Schneewittchen
16.00 Kleine Bühne
Eugen Onegin
19.30 Stadttheater
Rose und Walsh
20.00 taT
GlasBlasSing Quintette »Volle Pulle« –
Flaschenmusik XXL
Biebertal
20. 11. | Freitag | 19 Uhr
Pohlheim
www.s-promotion.de
Igor Mamenko und Swetlana Rozhkowa
Konzertagentur GlobArt
21. 11. | Samstag | 20 Uhr
Magie der Travestie
www.magie-der-travestie.de
27. 11. | Freitag | 20 Uhr
Caveman
www.caveman.de
28. 11. | Samstag | 10–15 Uhr
Benefizflohmarkt – Handtaschen
für Frauen ohne Geld in den Taschen
Zonta Club Staufenberg
28. 11. | Samstag | 12–17 Uhr
Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt
Kulturamt der Stadt Gießen
29. 11. | Sonntag | 10–17 Uhr
Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt
Kulturamt der Stadt Gießen
29. 11. | Sonntag | 19 Uhr
Maddin Schneider »Meister Maddin«
www.s-promotion.de
4. 12. | Freitag | 20 Uhr
Abschlussball der Tanzschule Bäulke
www.tanzschule-baeulke.de
5. 12. | Samstag | 20 Uhr
Abschlussball der Tanzschule Bäulke
www.tanzschule-baeulke.de
Schlauer Fuchs in Not
17.00 Zur Post
Heiler von Garbenteich
15.30 Sport- und Kulturhalle Garbenteich
Wetzlar
110 Jahre Circus Krone
14.00 Bachweide
Disco/Party
Gießen
Discofoxparty
20.30 Astaire’s
Flohmärkte
Gießen
Antik & Trödel
8.00 Hessenhallen
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Führungen
Gießen
Allerhand Nussiges
11.15 Bot. Garten
Konzerte
Gießen
30. Orgelvesper
16.00 St.-ThomasMorus-Kirche
Hardcore-Konzert
16.00 AK 44
Peter Piek
21.00 Café Amélie
Chor- und
Orgelkonzert
16.00 Ev. Kirche
Winnerod
Märkte/Messen
Gießen
Schallplattenbörse
10.00 Kongresshalle
Allendorf/Lumda
Nikelsmarkt
8.00 Zentrum
Buseck
Modellbaubörse
10.00 Sammler- und
Hobbywelt
Hungen
Allerheiligenmarkt
9.00 Innenstadt
Sonstiges
Gießen
Kunstauktion
10.00 Rathaus
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Exponat des Monats
Das Schachbrett
15.00 Mathematikum
Vorträge
Gießen
Noch’n Pils &
noch’n Mord
Krimifestival. Mit
Klaus Stickelbroeck
20.00 Klimbim
Mücke
Die neuen Leiden
des alten M.
Mit Harald Martenstein
18.00 aquariohm
2 Mo
Sonstiges
Gießen
Seniorennachmittag
15.00 Mathematikum
Buseck
Vorträge
Bunter Melodienstrauß
14.00 Brandsburg
Gießen
Pohlheim
Man(n) singt Deutsch
Chor- und
Solistenkonzert
16.00 Volkshalle
20 streifzug 11/2015
Reiskirchen
Epigenetik
18.15 Institut für Geschichte der Medizin
Das Jahr des Rehs
19.00 Trocken &
Lieblich
Neosalafismus und
Prävention
Von Dr. Michael Kiefer
19.00 Uni-Aula
3 Di
Märkte/Messen
Gießen
Sprachenmesse
11.00 Kongresshalle
Sonstiges
Grünberg
Wie wird man
Tagesmutter?
Info-Veranstaltung
10.00 Rathaus
4 Mi
Bühne
Gießen
Die zweite Prinzessin
10.00 taT
Konzerte
Gießen
Trio Salutogenetic
Playground
Mit Melanie Bong
20.30 Ulenspiegel
Louis Fitz
Irish Folk Music
21.00 Irish Pub
Märkte/Messen
Gießen
Fashion Flash
Schuh- und TaschenOutlet-Event
11.00 Hessenhallen
Vorträge
Gießen
Experimentalvorlesung
18.00 LiebigMuseum
Kleine Geschichte
des Internets
Von Steffi Schmidt
19.00 Frauenkulturzentrum
Johannes Popitz
Anne C. Nagel über
Görings Finanzminister
19.30 KiZ
Schneller, besser,
effektiver
Die Kunst der
Opti­mierung.
Von A. Beutelspacher
19.30 Mathematikum
Peru –
Die Welt der Inka
Filmvortrag
20.00 Kongresshalle
Wiederbelebung des
Flughafengebäudes
Von Daniel Beitlich
20.00 Netanyasaal
5 Do
Bühne
Gießen
Die zweite Prinzessin
10.00 taT
Der Tag, an dem der
Goldfisch starb
20.00 taT
Grünberg
Schneller, weiter, toter
Mit Dietrich Faber
20.00 Lardenbach
Disco/Party
Gießen
Physikumsabsch(l)uss
22.00 Admiral
Chitown Boyz in
Your Area
23.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Mittagskonzert
13.00 Rathaus
Sonstiges
Gießen
Paulette
Flimmerkiste
20.00 Zeughaus
Vorträge
Gießen
Vincent van Gogh
Lichtbildervortrag
von Dietlind Stürz
15.30 Altes Schloss,
Netanyasaal
Die Verfassungsgarantie
der kommunalen
Selbstverwaltung
Prof. H.-C. Röhl
18.15 Juridicum
Veranstaltungen im November
Padua
Architektur und Stadtbaukunst als Spiegelbild
der Geschichte. Von
Richard Konstantin Blasy
19.15 Netanyasaal
6 Fr
Bühne
Gießen
Iphigenie auf Tauris
19.30 Stadttheater
Demut vor
deinen Taten Baby
20.00 taT
Lahnau
Schneller, weiter, toter
Mit Dietrich Faber
19.00 BGH Atzbach
Marburg
Meine Frau, ihr Mann
und ich
Mit Martin Guth
20.00 Waggonhalle
Pohlheim
Wetzlar
3. Kölsche Nacht
19.00 Dutenhofener
See
Konzerte
Gießen
Lauterbach
Zeit für Rache
Lesung mit Sylvia
Schopf
20.00 Stadtbücherei
7 Sa
Bühne
Gießen
Frau Holle
16.00 Kleine Bühne
Im weißen Rössl
19.30 Stadttheater
Wir lieben
und wissen nichts
20.00 taT
Willkommen zu Hause!
Die Minidramen
des Alltags
20.00 Kleine Bühne
Langgöns
Kleebachesel
20.00 Bürgerhaus
Dornholzhausen
Disco/Party
Gießen
Antisemitismus in
Gießen
Spurensuche mit Peter
Schlagetter-Bayertz
15.00 Stadtkirchenturm
Laubach
Durch den Ruheforst
14.00 BuchwaldParkplatz
Konzerte
Gießen
Mundartgruppe Kork
19.00 Bürgerhaus
Rodheim-Bieber
Gießen tanzt
13.00 Kongresshalle
Petruschka vs.
Feuervogel
15.00 Stadttheater
1984
19.30 Stadttheater
Der Mann
der die Welt aß
20.00 taT
Märkte/Messen
Gießen
TIG Start-Up
Gießener
Existenzgründertag
9.30 Technologieund Innovations­
zentrum
TICKETS unter anderem unter
Tel. 0180/50 40 300 (ADTicket/Reservix)
Infos unter
VVK-Infos: 0 52 53/9 74 05 89
Andalusien
Multivisions-Vortrag
von Kay Maeritz
17.00 Zur Scheune
Gießen
Br8tett
Vokalensemble
19.00 Ev. Kirche
Muschenheim
FD, GI und den gesamten Regionen.
Lollar
Biebertal
Lich
TICKETS ab sofort an den bekannten VVK-Stellen in MB,
Der Bankier und das
Mädchen
Lesung mit Tanja Langer
19.00 Sporthotel
8 So
37. Liederabend
19.00 Willy-CzechHalle Beuern
Fr., 20. Mai 2016, 20 Uhr
Pfarrkirche St. Marien, Marburg
Grünberg
10 Jahre Dimeless
19.00 Jokus
Nikolaj Efendi & The
Red Wine Conspiracy
21.00 Café Amélie
Buseck
»Elysium 2016 Tour«
Restaurant
Schlosskeller
Peter und Frank Haas GbR
Brandplatz 2 · 35390 Gießen
Telefon 06 41/3 83 06
www.schlosskeller-giessen.de
Festsaal im Alten Schloss
Bühne
en
90er + 2000er Party
22.00 Scarabée
Das ABC der Demenz
Anerkennung,
Beg­leitung, Zärtlichkeit.
Vortrag von Dr. Dieter
Hofmann
19.30 Mehrzweckgebäude Kinzenbach
Wenn nichts mehr hilft
Multimodale Schmerztherapie. Vortrag von
Dr. Gregor Vetter
16.00 Hessenhalle
Alsfeld
hr
Gießen
Heuchelheim
Führungen
Finsterloh
Autorenlesung mit
Charly Weller
20.00 Vitos Klinik
Ja
Disco/Party
Die Gänsehirtin am
Brunnen
Freitag.vier. Märchen­
lesung mit Irmgard Halbig und Cordula Poos
16.00 Stadtbibliothek
Gießen
25
Liebe –
aktualisierte Fassung!
Kabarett mit Hagen
Rether
20.00 Bürgerhaus
Vorträge
Gießen
AL di MEOLA
& Band
Vorträge
Schwimmen,
Schwitzen, Schlemmen
Livemusik mit dem Duo
Peggy und Carsten
19.00 Hallenbad
W.-Steinberg
it
Reiskirchen
Lange Nacht der
Wissenschaft
19.00 Mathematikum
Pohlheim
Se
Aber, aber
Herr Pfarrer!
Schwank
20.00 Kult. Mitte
Sonstiges
Gießen
Feste/Festivals
Ma, Dt, Engl,
Gießen
Liebigs Suppenfest
Verkaufsoffener Sonntag
11.00 Innenstadt
6,50 €/45 Min. v. Studenten
Kl. 4 – Abi. Tel. 0 15 79/2 34 85 70
Friling
Musik der 20er Jahre,
Gypsy Jazz, Tango,
Elektro Swing
21.00 Café Amélie
Von Folta
Blues, Rock, Folk,
Independent
21.00 Irish Pub
Karaoke
21.00 Irish Pub
90er Party
21.00 Haarlem
Campus Excess
22.00 Admiral
Grünberg
Grünberg
Skibasar
9.30 Hessenhalle
Jazzclub Tuxedos
Hangover Party No. 2
21.00 DGH
Beltershain
Gießen
6.-8. November 2015
Basketball-Bundesliga
Gießen 46ers –
Eisbären Bremerhaven
20.30 Sporthalle Ost
Rund 100 Aussteller | täglich 11-19 Uhr
20.30 Zum Bahnhof
Wetzlar
The Ukulele Stringband
21.00 Franzis
Märkte/Messen
Alsfeld
Herbstmesse
9.30 Hessenhalle
Laubach
Winterzauber
11.00 Schloss
Gießen
Feste/Festivals
Gießen
32. Ball des Handwerks
Show, Tanz und Akrobatik – Rise and Shine,
Yana Gerke und Band
OH Alaska, Pole-Dance
Fitness, Tanzmusik mit
den Los Chiccos
20.00 Kongresshalle
Sonstiges
Gießen
Semesterbrunch
10.30 Mensa OttoBehaghel-Straße
W interzauber
märchenhaft
S chloSS l aubach
Alsfeld
Sport
Pohlheim
41. LimesWinterlaufserie
10-km-Lauf und 5-kmJedermannlauf
14.10 Adolf-Reichwein-Schule
Vorweihnachtlicher Markt
Kunsthandwerk · Weihnachtsdeko · Geschenke
Leckereien · Glühwein · besinnliches Rahmenprogramm
Tel. 05 61-2 07 57 30 od. 0511-35 37 96 70
www.Gartenfestivals.de
11/2015 streifzug 21
Veranstaltungen im November
Führungen
Gießen
Paradiesische Zeiten für
Regenwürmer
Erlebnisführung mit
Monika Schütz
11.00 Eichgärtenallee/
Waldbrunnenweg
Führung
14.00 Mathematikum
Gießen historisch
Spaziergang durch
das »Alte Gießen«
mit Brigitte Tripp
15.00 Stadtkirchenturm
Konzerte
Gießen
Belle Mélange
18.30 Rathaus
Querbeat
19.00 Stadttheater
Johannes Maikranz
Sextett
21.00 Café Amélie
Hungen
Bruno Klepper &
James Maddox
Kammerkonzert
17.00 Schloss
Märkte/Messen
Alsfeld
Schokoladenmarkt
11.00 Marktplatz
Buseck
Antik- und
Sammlermarkt
9.00 Sammler- und
Hobbywelt
Heuchelheim
Martinsmarkt
10.30 Rund um die
Martinskirche
9 Mo
12 Do
Disco/Party
Bühne
Gießen
Gießen
Karaoke
21.00 Irish Pub
Patentöchter
20.00 taT
Konzerte
Disco/Party
Gießen
BenefizTakt & friends
19.30 Rathaus
Gießen
Kultiviert eskalieren
23.00 Scarabée
Die Wanze
20.00 taT
Die Wanze 2
22.00 taT
Lollar
Vip Vip Hurra
mit Jörg Knör
20.00 Bürgerhaus
Disco/Party
Gießen
Marburg
Konzerte
Patricia Kelly
Gießen
20.00 Waggonhalle
M’n’M
20.30 Ulenspiegel
Black Beats
22.00 Admiral
Randgruppenschallung
22.00 MuK
Scara-Party
22.00 Scarabée
Sonstiges
Konzerte
Gießen
Gießen
Hannah Arendt
Flimmerkiste
20.00 Zeughaus
Wer früher stirbt ist
länger tot
Leben
19.00 Vitos Klinik
Cultus Ferox/Harpyie &
Friends
19.00 Jokus
Giessen Improvisers
Pool Sphärenfön 4
20.00 Alte UB
Nadine Fingerhut
21.00 Café Amélie
The Jo King Band
21.00 Irish Pub
10 Di
Märkte/Messen
Gießen
IHK Ausbildungsmesse
9.00 Kongresshalle
Vorträge
Gießen
Onno Viets und
das Schiff der
baumelnden Seelen
Lesung mit Frank
Schulz
20.00 Ulenspiegel
Vorträge
Gießen
Alltag eines Notarztes
Autorenlesung mit
Falk Stirkat
19.00 Lehmanns
Langgöns
Am Rande Europas
Die Ukraine
19.30 Ev. Kirche
Laubach
11 Mi
Märchenseminar
16.00 Café
Göbel-Eggebrecht
Bühne
13 Fr
Wetzlar
Hans Klok
Illusionsshow
20.00 Rittal Arena
Konzerte
Wettenberg
Gießen
Kunst- und
Handwerkermarkt
12.00 Holz- und
Technikmuseum
Mount Rushmore Safari
und local support
Indie-Rock
19.00 MuK
22 streifzug 11/2015
Bühne
Gießen
Russischer Salon
Werke russischer
Komponisten
17.00 Stadttheater
I wanna be loved
by you
19.30 Stadttheater
Vorträge
Sonstiges
Gießen
Langgöns
Die verstummte
Eisprinzessin
Autorenlesung
mit Anita Bänninger
13.30 ZiBB
Matterhörner
der Welt
Multivisions-Show
mit Extrembergsteiger
Hans Kammerlander
20.00 Bürgerhaus
Dornholzhausen
Fernwald
Morde in Monaco
Krimilesung
mit Hermann Henn
19.00 Ratsschänke
14 Sa
Bühne
Gießen
Crazy Broadway 2
19.00 Astaire’s
1984
19.30 Stadttheater
Alsfeld
Träume erleben
Ehrlich Brothers
20.00 Hessenhalle
Disco/Party
Gießen
Straight outta Gießen
21.00 Haarlem
Wild Hunt
22.00 Scarabée
Mixery
22.00 Admiral
Grünberg
Konzerte
Bernd Theimann Trio
20.30 Zum Bahnhof
Gießen
Märkte/Messen
Alsfeld
Antik-, Sammlerund Trödelmarkt
Hessenhalle
Sonstiges
Gießen
Lange Nacht der
Psychoanalyse
18.00 Institut für
Psychoanalyse und
Psychotherapie
The Immerechtscheiße
20.00 Ulenspiegel
Linger
21.00 Irish Pub
Mühlleitners
Liedermacherreihe
22.00 Café Amélie
Fernwald
Kabarett des Lebens
19.30 Bürgerhaus
Annerod
Grünberg
Oliver Müller und seine
Egerländer Schmankerln
20.00 Gallushalle
Sport
Gießen
Basketball-Bundesliga
Gießen – Ulm
20.30 Sporthalle Ost
15 So
Bühne
Gießen
Doris und die Amsel
16.00 Kleine Bühne
König Ödipus
20.00 taT
Romrod
Die Schwarzwaldklinik
Dr. Brinkmann bittet
zu Tisch. Dinnershow
18.00 Schloss
Konzerte
Gießen
Aleksandra Mikulska
spielt Chopin
11.00 Rathaus,
Hermann-Levi-Saal
César Franck
Messe A-Dur
17.00 St.-BonifatiusKirche
November me
22.00 Café Amélie
Wettenberg
Winterkonzerte
Anna Lee (Violine)
und Yumiko Urabe
(Klavier)
17.00 Ev. Kirche
Wißmar
Veranstaltungen im November
Sonstiges
Gießen
Darkdinner
17.30 Jhrings
16 Mo
Bühne
Gießen
Die zweite Prinzessin
10.00 taT
Vorträge
Gießen
Viel, mehr, unendlich
Die Geheimnisse der
Unendlichkeit
19.30 Mathematikum
17 Di
Bühne
Marburg
Poetry Slam
20.00 KFZ
Konzerte
Gießen
Susann Großmann
20.30 Ulenspiegel
Vorträge
Gießen
Aktuelle Aspekte des
Klimawandels
Vortrag von Martin
Kauß
19.00 Kongresshalle
18 Mi
Bühne
Gießen
Abramovic, Cher
und ich
20.00 taT
19 Do
Ausstellungen
Gießen
Geschichte des
Rechnens
Ausstellungseröffnung
19.00 Mathematikum
Bühne
Gießen
Moritz in der
Litfaßsäule
9.00 und 11.00 Stadttheater
25 Jahre Circus FlicFlac
Jubiläumstour
20.00 Hessenhallen
Abramovic, Cher
und ich
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Elektroklänge
23.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Volle Pulle
Mit dem GlasBlasSing
Quintett
20.00 Kongresshalle
Miller & Heath
21.00 Irish Pub
Vorträge
Gießen
Albert Schweitzer
15.30 Netanya-Saal
Alsfeld
Bücherherbst
19.00 Alte Molkerei
20 Fr
Bühne
Konzerte
Demut vor deinen
Taten Baby
20.00 taT
Gießen
Pohlheim
Minnie Birch
21.00 Café Amélie
Kikeriki – Achtung Oma
20.00 Garbenteich
Marburg
Dota Kehr
20.00 KFZ
Sonstiges
Gießen
Poetry Slam
20.00 Jokus
Bingo-Night
21.00 Irish Pub
Vorträge
Gießen
Unterwasserarchäologie in der Lahn
Von Detlef E. Peukert
20.00 Netanyasaal
Disco/Party
Gießen
The Shot is hot
21.00 Haarlem
Der Untergrund lebt
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Abschlusskonzert
ZiBB-Trommelgruppe
19.00 ZiBB
Anoraque
20.00 Café Amélie
Caro Josée & Band
20.00 Rathaus
Shout for Joy
20.00 Vitos Klinik
Gelon
21.00 Irish Pub
Laubach
Tenöre4you
19.30 Rathaussaal
Vorträge
Gießen
Experimentalvorlesung
18.00 LiebigMuseum
21 Sa
Bühne
Gießen
Rata & Tui
16.00 Kleine Bühne
Spiel des Lebens
19.30 Stadttheater
Magie der Travestie
20.00 Kongresshalle
Der Mann, der die
Welt aß
20.00 taT
Ohne erkennbare
Mängel
Comedy
21.00 Astaire’s
Pohlheim
Kikeriki –
Achtung Oma
20.00 Garbenteich
Disco/Party
Gießen
2000er Party
21.00 Haarlem
Rock of Ages
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Metropolitan Opera
18.30 Kinopolis
Aqueerious
19.00 Jokus
Open Stage
20.00 Kleine Bühne
2. Winterkonzert
20.00 Rathaus
C.U.Next
21.00 Irish Pub
Depravation, Eraserhead, Derelyction
21.00 AK 44
Alsfeld
Petite Messe Solennelle
20.00 Stadtmission
Grünberg
22 So
Bühne
Gießen
Der Kuss der
Spinnenfrau
19.30 Stadttheater
Alte Liebe
20.00 taT
Führungen
Gießen
Tropische Nutzpflanzen
11.15 Bot. Garten
23 Mo
Bühne
Gießen
Die zweite Prinzessin
10.00 taT
Vorträge
Gießen
20.08.2016 / 18:00 Uhr / Gießen / Hessenhalle
Islamische Theologie
19.00 Uni-Aula
Tickets & Infos in Gießen: Dürerhaus
Kühn, Gießener Allgemeine, bei allen
bekannten VVK-Stellen und unter
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Disco/Party
Gießen
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19.30 Ulenspiegel
Schreiben Sie bis zum 12. November per
E-Mail an: [email protected]
Konzerte
Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
Gießen
Sinfoniekonzert
20.00 Stadttheater
25 Mi
Vorträge
Gießen
Macht und Widerstand
Mit Ilija Trojanw
19.30 Rathaus
16.01.2016 / 19:30 Uhr / Gießen / Pankratiuskapelle
Tickets & Infos in Gießen: Dürerhaus
Kühn, Gießener Allgemeine, bei allen
bekannten VVK-Stellen und unter
www.star-concerts.de
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› Erscheinungstermin: 25. 11. 2015
› Anzeigenschluss: 12. 11. 2015
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30.01.16 limburg - stadthalle
04.+05.03.16 gießen - kongresshalle
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Vorträge
Wie hat man früher
gerechnet?
Kindervorlesung
11.00 Mathematikum
Shhh... - Konzerte 2015
09.11.15 siegen - siegerlandhalle
Der Körpersprache-Code
09.04.16 gießen - kongresshalle
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Veranstaltungen im November
26 Do
Bühne
Gießen
Glaub an mich
20.00 taT
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Schneller, weiter, toter
Mit Dietrich Faber
19.30 Stadtbücherei
Disco/Party
Gießen
Elektroklänge
23.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Lupid
20.30 Ulenspiegel
Tobias Wessel
21.00 Irish Pub
27 Fr
1984
Marburg b(u)y Night
Einkaufen bis 24 Uhr
17.30 Innenstadt
19.30 Stadttheater
Du sammeln, ich jagen!
Comedy
20.00 Kongresshalle
Patentöchter
20.00 taT
Wetzlar
Weihnachtsmarkt
10.30 Domplatz
28 Sa
Disco/Party
Gießen
Birthday Party
21.00 Haarlem
Konzerte
No Label
19.00 Jokus
Two Hearts in
Ten Bands
21.00 Irish Pub
Liquid Move
22.00 Scarabée
Gießen
Bühne
Weihnachtsmarkt
18.00 Innenstadt
Gießen
Marburg
Die zweite Prinzessin
10.00 taT
Weihnachtsmarkt
11.00 Marktplatz
Biebertal
Laubach
Vintage Dance Party 14
21.00 Ulenspiegel
Best of 2014/15
21.00 Haarlem
Bass Culture
22.00 Café Amélie
Electronic Porn No. 79
22.00 MuK
Wild Hunt
22.00 Scarabée
Märkte/Messen
The Booster
21.00 Irish Pub
Samuel Harfst &
Samuel Koch
19.30 Freie Ev.
Gemeinde
Bühne
Gießen
Jazzclub Swingstars
20.30 Zum Bahnhof
Gießen
Gießen
Disco/Party
Grünberg
Hüttenberg
8. Rocknacht
20.00 Zum Dünsberg
Die Bremer
Stadtmusikanten
16.00 Kleine Bühne
Gießen
Konzerte
Akustik All Stars
21.00 Zum Büro
Mücke
Ural Kosaken Chor
19.30 Kirche Merlau
Märkte/Messen
Gießen
Weihnachtlicher
Kunsthandwerkermarkt
10.00 Kongresshalle
Weihnachtsmarkt
11.00 Innenstadt
Buseck
Marburg
Weihnachtsmarkt
13.00 Am Anger
Theke Kreuz und Queer
Gay-Party
21.30 KFZ
14.00 Leib’sches
Weihnachtsmarkt
15.00 Rechtenbach
Lahnau
Winterzauber
15.00 Waldgirmes
Laubach
Weihnachtsmarkt
14.00 Altstadt
Linden
Nikolausmarkt
16.00 Museum
Pohlheim
Weihnachtsmarkt
12.00 Holzheim
Haus
Konzerte
Gießen
Orgelvesper
16.00 St.-ThomasMorus-Kirche
Märkte/Messen
Gießen
Weihnachtsmarkt
11.00 heyligenstaedt
Buseck
29 So
Kreativmarkt
14.00 DGH Trohe
Bühne
Weihnachtsmarkt
12.00 Krofdorf
Gießen
Maddin Schneider
19.00 Kongresshalle
La Clemenza di Tito
19.30 Stadttheater
Die Wanze 2
20.00 taT
Wettenberg
Sonstiges
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15.00 Mathematikum
Sport
Führungen
Gießen
Ebsdorfergrund
Gießen
Weihnachtsmarkt
14.00 Schlosspark
MuseumsWichtelMitmachführung
Basketball-Bundesliga
46ers – Bayreuth
15.00 Sporthalle Ost
KULTURELLE HÖHEPUNKTE
in ihrer Region
STARDUST CIRCUS INTERNATIONAL BV
DIE GRÖSSTE ILLUSIONSSHOW DER WELT
HANS KLOK
„The New Houdini“
Tour 2015/16
Mi., 11.11.2015, 20 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
14.11.15 ALSFELD Hessenhalle
31.01.16 WETZLAR Rittal Arena 19.11.15 GIESSEN Kongresshalle
Mi., 11.11.2015, 20 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
DANGEROUS GAMES
Do., 12.11.2015, 20 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
KASTELRUTHER
SPATZEN live 2016
Sa., 12.03.2016
19:30 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
ANDRÉ RIEU
GREGORIAN
LORD OF THE
DANCE by M.Flatley
& Orchester
Fr., 22.01.2016, 20 Uhr
Tour 2016
Wetzlar Rittal Arena
Masters of Chant - The
Final Chapter Tour 2016
Mi., 13.04.2016, 20 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
RALF
voXXclub
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„AUS DEM HÄUSCHEN“
Do.,18.02.2016, 20 Uhr
Wetzlar Stadthalle
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Richtig Fremdgehen
So., 21.02.2016, 19 Uhr
Wetzlar Rittal Arena
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Do.,01.12.2016, 20 Uhr
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14.03.16 HEISSMANN&RASSAU GIESSEN
18.03.16 DIETER NUHR LIMBURG
16.04.16 MICHL MÜLLER LIMBURG
20.04.16 MARTIN RÜTTER WETZLAR
06.05.16 DIETER NUHR GIESSEN
07.05.16 AMIGOS WETZLAR
07.09.16 MARIO BARTH WETZLAR
29.01.16 FRANKFURT Festhalle
TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE
sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740
24 streifzug 11/2015
Fotos: Sven Stinn
Elektro-Giganten auf Tour
Sie sind die Superstars der britischen Club-Kultur. Im November sind die Elektro-Giganten von
»The Prodigy« auch in Deutschland auf Tour. Oberhausen, Hamburg, München und schließlich am 10. November auch in Frankfurt. In der Festhalle stellen sie ihr sechstes Album »The
Day is my Enemy« vor.
das »The Prodigy« getaufte Projekt allerdings 2000 wieder verließ.
Vom Fleck weg konnte die Band in England
große Erfolge verbuchen. Bereits die ersten
Singles, »Charly« und »Everybody in the
Place«, stiegen in die Top 3 der Charts, das
Debütalbum »Experience« erreichte Platz
12. Mit dem 1994 veröffentlichten zweiten
Album »Music For The Jilted Generation«
schafften sie nicht nur den internationalen
Durchbruch – das Album gilt bis heute
als Auftakt und Blaupause für innovative
elektronische Musik, die alle bis dato
­bekannten Stilarten von House und Techno
in sich vereint. Hits wie »No Good«, »Voodoo People« und »Poison« gelten als Klassiker und sind noch immer in Clubs zu
hören.
Doch »The Prodigy« wollten mehr – sie
suchten das absolut Neue, noch nie Gehörte. Das gelang ihnen mit dem 1997 veröffentlichten Album »The Fat Of The Land«.
Mit Singles wie »Firestarter«, »Breathe« und
»The Prodigy« –
Helden der Clubkultur
»Smack my Bitch up« entfernten sie sich
vom klassischen Techno und kreierten ein
neues Genre: Den Big Beat, der der elektronischen Musik eine frische Ästhetik voller
Broken Beats, punkiger Sounds und kraftvollen Vocals bescherte. »The Prodigy« stiegen endgültig in die Riege der Superstars
auf. Sie gewannen zahllose Preise für das
Album, wurden für zwei Grammys nominiert und spielten eine triumphale Welttournee.
Auf dem Zenith ihrer Karriere schienen
»The Prodigy« dann aber von einer Schaffenskrise überrollt: Sie hatten die Danceund Clubmusik revolutioniert – was sollte
nun noch kommen? Die Mitglieder nahmen
sich eine mehrjährige Auszeit und legten
Soloalben vor. Erst 2006 fand das Trio wieder zusammen. 2009 kam das überragende
Comeback-Album »Invaders must die« heraus. Ende März veröffentlichten sie dann
das sechste Studioalbum – kraftvoll, peitbf
schend und intensiv.
Foto: Veranstalter
Mit weltweit über 20 Millionen verkauften
Alben sind »The Prodigy« die unbestrittenen Superstars der britischen Clubkultur.
Ihre einzigartige Mischung aus Techno,
Rave, Big Beat, Jungle, Drum’n’Bass, Acid
House, Punk und elektronischem Hardcore
findet seit über 20 Jahren szeneübergreifend
Millionen von Fans. Als einzige Band haben
sie im gleichen Jahr einen MTV Music
Award sowohl als »Best Alternative Act« als
auch »Best Dance Act« gewinnen können.
Am 27. März dieses Jahres meldete sich
das britische Trio eindrucksvoll mit seinem
aktuellen Studioalbum »The Day is my
Enemy« zurück, das prompt die internationalen Hitlisten aufmischte, sowohl in
Deutschland und Österreich als auch in der
Schweiz in der Top 10 landete und in der
britischen Heimat die Spitze erreichte –
­gezweifelt hatte daran niemand. Nach auserkauften Hallen-Shows im Frühjahr und
Headliner-Auftritten bei Rock am Ring und
Rock im Park kehren »The Prodigy« nun
vom 6. bis 10. November für vier Shows in
Oberhausen, Hamburg, München und
Frankfurt noch einmal nach Deutschland
zurück.
Die Geschichte von »The Prodigy« beginnt
1990, als Techno noch in den Kinderschuhen steckte. Band-Kopf Liam Howlett war
damals Hip-Hop-DJ und Breakdancer und
hatte mit der frisch aufkeimenden Szene
zunächst nichts zu tun. Erst mit dem Aufleben von Acid House wandte er sich härteren Clubsounds zu. Auf einer Party lernte
er zunächst Keith Flint kennen und kurz
da­rauf Keith Palmer, der unter dem Namen
Maxim Reality bereits lokale Meriten als
MC gesammelt hatte. Mit Leeroy Thornhill
kam ein weiterer Mitstreiter hinzu, der
11/2015 streifzug 25
Am Main
Die erfolgreichste Girl Group der USA
Die erfolgreichste US-amerikanische Girl Group »Fifth Harmony« kommt im Rahmen ihrer
Europa-Tournee zum ersten Mal nach Deutschland. Anknüpfend an ihre weltweite Hitsingle
»Worth it« und der großen Nachfrage nach Live-Konzerten, spielen die Mädels am
8. November im Frankfurter Gibson.
Bekannt für ihre spektakuläre Live-Show,
bringt die Band »Fifth Harmony« ihre elektrisierende, energiegeladene und makellose
Performance jetzt über den Atlantik.
Dinah Jane Hansen, Lauren Jauregui, Ally
Brooke Hernandez, Normani Kordei und
Camila Cabello haben in der Heimat bereits zwei restlos ausverkaufte Tourneen beendet, nachdem sie schon zu Anfang ihrer
Karriere mit Künstlern wie Demi Lovato,
Austin Mahone und The Vamps unterwegs
waren. Darüber hinaus gastierten sie in
zahlreichen bedeutenden US-Fernseh- und
Award-Shows, darunter »The Today Show«,
»Ellen Show«, »Radio Disney Music Awards«,
»Kids Choice Awards«, »Latin Billboard
Awards« oder die »MTV Video Music
Awards«. Seit ihrer Teilnahme bei der amerikanischen Version von »X Factor« – 2012
schafften es die Mädels auf den dritten
Platz – konnten »Fifth Harmony« weltweite
Erfolge verzeichnen und Millionen Fans gewinnen. Mit ihrem Debütalbum »Reflection« stiegen sie in über 48 Ländern in die
Top 10 ein, in 25 sogar auf Platz 1. In den
USA wurden ihnen drei Platinauszeichnun-
gen verliehen. Die Single »Worth it« wurde
mit Doppelplatin veredelt. Bei den »MTV
Video Music Awards« 2014 erhielten Fifth
Harmony die Auszeichnung »Artist To
Watch«. Den Durchbruch hatten sie mit
Songs wie »BO$$« und »Sledgehammer«.
Ihre Mini-Europa-Tour besteht aus sechs
Konzerten in Spanien, Holland, England,
Frankreich und Deutschland. »Wir können
es nicht erwarten, endlich in Europa auf der
Bühne zu stehen. Wir lieben unsere europäischen Hamonizer so sehr«, sagte die
Band in einem Statement.
Veranstaltungen in Frankfurt
Sonntag, 1. November
Montag, 9. November
Sido
Michael Wollny
Montag, 2. November
Der zweifache Echo-Preisträger 2015 in der
Sparte Jazz spielt Stücke aus seinem neuen
Album »Nachtfahrten«. Piano, Bass und
Schlagzeug vereinen sich zu modernen,
emotionalen und virtuosen Songs.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Calexico
John Southworth
Provokation war einmal, heute singt Sido von
Heimatgefühlen, Liebe und anderen weichen
Themen. Sprechgesang, der ankommt.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Seit mehr als zwei Jahrzehnten machen die
Musiker von Calexico Musik und überwinden
dabei Grenzen. Ist es Songwriting? Oder
Pop? Egal, es klingt gut.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Ron Sexsmith
Ein Songwriter wie er im Buche steht: viel­
seitig, eine umwerfende Stimme, hintergründiger Humor, jazzig angehauchte Akustik­
musik nordamerikanischer Prägung und
Texte, die nicht schwarz-weiß, sondern graubunt sind. Der Kanadier gastiert endlich,
­endlich, endlich wieder in Frankfurt. Unbedingte Empfehlung für alle, die empathische
Musik zu schätzen wissen.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
26 streifzug 11/2015
Ron Sexsmith
Foto: Agentur
Dienstag, 3. Oktober
Madsen
Deutscher Feelgood-Gitarrenpop. Tut nicht
weh, geht ins Ohr, ist tanzbar und macht
Laune.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Kanadas verstecktes Juwel Nummer zwei:
Nach Ron Sexsmith Anfang November
­gastiert mit John Southworth ein aufregender
Musiker aus dem nordamerikanischen Land
in der Brotfabrik. Seine Folk- und Popmusik
ist verträumt, schräg, kurios, sonderbar
und furios. »Einer der außergewöhnlichsten
Verwundeten unserer Zeit«, schrieb Spiegel
­Online über ihn. Klingt gut. Also mal rein­
hören.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Donnerstag, 12. November
Sebastian Schnoy
Integration ist alles, sagt der Kabarettist. Aber
im Herzen Europas lebten weiterhin Groß­
familien, die sich vom Rest der Gesellschaft
abschotten. Parallelweltenalarm! Worum es
geht? Um Stauffenberg, Gutenberg und Co.
Foto: Veranstalter
Am Main
Video Games Live
nachstehen: Die Thrash-Metaller von Anthrax
und die norwegischen Musiker von Kvelertak, bei denen die Songs so klingen wie eine
zünftige Schlägerei, nach der sich die Beteiligten mit einem breiten Grinsen und einem
Schulterklopfen voneinander verabschieden.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Keine Sorge: Hier werden keine Computerspiele vor Publikum gezockt. Stattdessen
spielen und singen Orchester plus Chor
­Stücke aus Games wie Final Fantasy, Monkey
Island, Skyrim und Metal Gear Solid.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Refugees welcome on Stage
Der Bett-Club in Frankfurt geht mal wieder
andere Wege: Die Bühne in dem kleinen,
aber feinen Laden wird für Flüchtlinge frei­
gegeben – zumindest zu Beginn der Veranstaltung. Dann können sie singen, tanzen,
rappen und musizieren. Anschließend spielt
die Band El Maachi.
➛➛ 17.00 Das Bett
Montag, 16. November
Slayer, Anthrax und Kvelertak
Was für ein Brett! Das wird ein Abend für
Freunde des Ohropax-Verbrauchs: Slayer
schlachten wieder, was das Zeug hält. Und
sie haben zwei Bands dabei, die dem nicht
Kvelertak
Foto: Stian Andersen
Schnoys These: Der Adel legt immer einen
tadellosen Auftritt hin – und patzt ­immer
kurz vor Schluss.
➛➛ 20.00 Die Käs
Samstag, 14. November
Enno Bunger
Indie trifft auf Folk, Elektro und Pianoballaden. So einfach lässt sich der Sound von
­Enno Bunger umschreiben. Wie das klingt?
Muss man hören.
➛➛ 21.00 Mousonturm
Mittwoch, 18. November
Judas Priest
Seit über 40 Jahren spielen sie ihren metallischen Hardrock und scheinen keine Lust zu
haben, Gitarre, Bass und Drums an die Nägel
zu hängen. Judas Priest machen mit ihrem
Frontmann Rob Halford einfach weiter –
wahrscheinlich bis ins Seniorenheimalter.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Donnerstag, 19. November
Kari Rueslatten
Früher sang die Norwegerin in Metalbands,
dann driftete sie in Trip-Hop-Gefilde ab, um
sich am Ende dem Folk zu widmen. Ihre
Stimme überzeugt in all diesen Genres.
➛➛ 20.00 Das Bett
In Flames
Skandinavischer Donnerstag in Frankfurt: Kari Rueslatten spielt im »Bett«, In Flames in der
Batschkapp. Die melodischen Deathmetaller
aus Schweden sind eine Institution in Sachen
brettharter Musik.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Donnerstag, 26. November
Serdar Somuncu
»Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung«, sagt der Wut- und Hassbürger unter
den Kabarettisten. Mehr als Comedy, sondern
ein klares Statement, bei dem den Zuhörern
das Lachen im Hals stecken bleibt.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
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caMpUS
Studis für Kinder
Sie sind jung. Sie sind engagiert. Sie wünschen sich eine bessere Welt. Deswegen
engagieren sie sich für das Kinderhilfswerk UNICEF. Seit zwei Jahren gibt es an der JustusLiebig-Universität Gießen eine UNICEF-Hochschulgruppe, die regelmäßig mit verschiedenen
Aktionen Spenden für Not leidende Kinder sammelt. Ins Leben gerufen wurde die Gruppe
von Ali Can und Michael Scheld.
Der heutige Vorsitzende Ali Can kam 2012
erstmals mit UNICEF in Berührung, als er
nach einem Platz für das verpflichtende
Praktikum in der Jahrgangsstufe 12 suchte.
Wichtig war ihm, eine Tätigkeit zu finden,
bei der man sich für andere Menschen engagieren kann. Und so wurde Can auf die
UNICEF-Arbeitsgruppe Gießen aufmerksam, die ihm ein Praktikum ermöglichte.
Für das Praktikum schrieb der heute 22-Jährige, der auch als Schauspieler aktiv ist und
als Volunteer das Stadttheater Gießen repräsentiert, ein Theaterstück, mit dem er durch
28 streifzug
11/2015
die heimischen Schulen tourte. In dem EinPersonen-Werk ging es darum, Schülern das
Bewusstsein zu vermitteln, dass es uns sehr
gut geht im Vergleich zu vielen anderen
Menschen auf der Welt. »Ich habe den
Schülern quasi den Spiegel vorgehalten.«
Nach dem Praktikum blieb Can bei UNICEF
und traf bei einem Mitgliedertag in Frankfurt auf Michael Scheld. Den kannte er bereits als Stammkunden aus dem DönerImbiss seiner Eltern in Pohlheim. Die beiden Studierenden kamen ins Gespräch und
schnell war beschlossen, eine UNICEF-
Hochschulgruppe ins Leben zu rufen. Diese
wurde eingetragen – von UNICEF gab es
eine Mustersatzung – und schon bald gab
es die ersten Info-Stände vor der Mensa, um
Mitstreiter zu gewinnen. »Die Ersten haben
sich schnell gemeldet und so gab es dann
auch bald die erste Aktion«, erinnert sich
Can. In der Vorweihnachtszeit wurden in
der WG eines Mitgliedes Plätzchen gebacken, die dann in der Stadt verschenkt
wurden – mit der Bitte um Spenden für
UNICEF. Seitdem gehört die Plätzchenaktion zum jährlichen Pflichtprogramm.
caMpUS
Fotos: Diestel
UNICEF
Im Sommer hat die Gruppe darüber hinaus
auf dem Sportplatz am Kugelberg einen
Spendenlauf organisiert. Neben einem
Schülerlauf, an dem sich auch Schüler der
Sophie-Scholl-Schule beteiligten, gab es
auch einen Lauf für Studierende und andere
Uni-Angehörige – heimische Firmen aus
den unterschiedlichsten Bereichen (Gastronomie, Industrie, Fitness) spendeten pro gelaufener Runde oder unterstützten mit Pauschalbeträgen. »Die Hälfte des Geldes aus
unseren Aktionen spenden wir immer für
ein Bildungsthema bei UNICEF«, erklärt Ali
Can, die andere Hälfte gehe meist an eine
aktuelle Kampagne von UNICEF, dieses Mal
ging an syrische Flüchtlingskinder. Auch
»das Thema Bildung unterstützen wir regelmäßig, da es Studierenden einfach am
nächsten liegt.«
UNICEF gliedert die Spenden in verschiedene Bereiche; außerdem gibt es regelmäßig aktuelle Kampagnen. Auch für den Bereich Ernährung und Trinkwasser war die
Gruppe schon aktiv, denn unter den aktuell
23 Mitgliedern (derzeit schnuppern außer-
dem einige »Neulinge« bei der Gruppe hinein) sind viele angehende Ernährungswissenschaftler. So auch Maria Gracia Glas.
Die 28-jährige Ecuadorianerin ist seit einem
Jahr bei der UNICEF-Hochschulgruppe aktiv. Sie kam über eine Freundin dazu. »Ich
interessiere mich für das Thema Ernährung
bei Kindern und wollte wissen, was UNICEF
in diesem Bereich anbietet«, erklärt die junge Frau, die im letzten Semester ist und erst
zum Studium nach Deutschland kam, ihr
Engagement. Überhaupt fällt auf, dass die
Gruppe sehr international und bunt gemischt ist, was die Studiengänge anbelangt.
Unter den Ehrenamtlichen finden sich Lehramtsstudenten, aber auch sehr viele aus
kultur- und sozialwissenschaftlichen Fachbereichen. Die Nationalitäten sind ebenfalls unterschiedlich: Neben Glas aus Ecuador und Can, der türkische Wurzeln hat,
kommen die Mitglieder etwa aus Sri Lanka
oder haben persischen Ursprung. Einmal in
der Woche trifft sich die Gruppe in der Regel, an welchem Tag das ist, wird demokratisch daran entschieden, wann die meisten
UNICEF (ursprünglich United Nations
International Children’s Emergency
Fund, jetzt United Nations Children’s
Fund) ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. UNICEF setzt sich
dafür ein, dass jedes Kind in der Welt
ein Recht auf eine Kindheit hat. Das
Kinderhilfswerk wurde 1946 gegründet und unterstützt nach eigenen
Angaben Kinder in etwa 150 Ländern
rund um den Globus. Zusammen mit
Unterstützern und Partnern versorgt
UNICEF circa jedes dritte Kind weltweit mit Impfstoffen, stattet Schulen
aus und setzt sich politisch ein – zum
Beispiel für Kinderschutzgesetze. Die
Aufgaben von UNICEF in Deutschland
sind Informations- und Spendenarbeit, politischer Einsatz für Kinderrechte sowie die Förderung bürgerschaftlichen Engagements.
Zeit haben. Aktuell bereitet die UNICEFHochschulgruppe Gießen die neuen Aktionen für das Semester vor – der Tag für das
regelmäßige Treffen wird auch noch abgestimmt und über die Facebook-Seite der
Gruppe bekannt gegeben. Auch das gemeinsame Plätzchenbacken soll es Ende
November wieder geben.
Wer Kontakt zur Gruppe aufnehmen will,
findet alles Wissenswerte auf der Homepage www.unicef.de/mitmachen/ehrenamtlich-aktiv/-/hochschulgruppe-giessen sowie
auf der Facebook-Seite www.facebook.com/
unicef.hsg.giessen
Doch auch über UNICEF-Kampagnen hinaus bringt sich die Gruppe privat und
ehrenamtlich ein, und so waren einige Mitglieder zusammen mit Auszubildenden von
Sommerlad am Freiwilligentag im September mit einigen Flüchtlingen unterwegs: Es
wurde gemeinsam gegrillt und gewandert,
bevor es noch zum Bowling ging. »Man
bekommt Kontakte und den Blick, wo man
sich noch engagieren kann«, freut sich Ali
Can.
Sabine Glinke
11/2015
streifzug 29
Königin der Nacht
Seit 20 Jahren veranstaltet Isa Liedschlag regelmäßig Partys mit elektronischer Tanzmusik,
aktuell ist der Bunker des Gießener Muk das Zuhause ihrer »Sternstunde«. 600 Events
hat sie in Eigenregie und als Bookerin für Veranstalter organisiert. Doch nach dem
»Birthday Bash« im September will sich Liedschlag – bürgerlich Isabell Jung – aus der Szene
verabschieden. Am 21. November lädt sie zur nächsten »Sternstunde« – und die
trägt den Untertitel »The last Dance«.
Zum letzten Mal will Isabell Jung an diesem
Abend eine ihrer beliebten Feierbomben
platzen lassen – und hofft, wie bei ihren
Veranstaltungen üblich, auf ein volles Haus.
Das dürfte garantiert sein, denn ihre Partys
genießen weit über Gießens Grenzen hinweg einen guten Ruf. Mit Karotte steht in
dieser Nacht einer ihrer langjährigen Wegbegleiter an den Decks. Der Frankfurter TopDJ ist regelmäßiger Gast auf Jungs Technoevents, was den Stellenwert der Partys
und die Beliebtheit der Organisatorin und
Bookerin unterstreicht. Denn Isabell kennt
30 streifzug 11/2015
sie fast alle – von Tobi Neumann, Sven Väth,
Gayle San, Nick Curly über Toni Rios, Frank
Lorber, Chris Liebing bis hin zu Karotte. Sie
hat Größen wie Markus Kavka nach Gießen
gebracht.
45 Jahre alt ist Isabell Jung – das ist aber nur
einer der Gründe, warum sie das Eventmanagement in Zukunft aufgeben will.
Isabell wächst in Herborn als Kind der Technozeit auf, der ab Mitte der 80er seine Blüte
erlebt. Schon vorher ist sie von Bands der
EBM-Szene (Electronic Body Music) und
Elektronikkünstlern wie Depeche Mode,
Front 242, Kraftwerk oder Nitzer Ebb begeistert. Schon in jungen Jahren besucht sie
selbst als Gast regelmäßig Technoevents und
die angesagten Clubs in Frankfurt, Berlin,
Köln oder auch auf Ibiza, lernt schnell die
Szene kennen – und mit ihr ihre Macher
und Helden.
Eigentlich will die gelernte Schneiderin regelmäßig Modenschauen organisieren, doch
dann kommt es ganz anders: Inspiriert und
begeistert von der elektronischen Musik, organisiert Isabell Jung im August 1995 ihre
erste Technoparty mit Toni Rios und Frank
Kultur
heute vieles zwangsweise über Agenturen.
Die Zeiten der kurzen Wege seien oft vorbei, die Gagen und die Ansprüche gestiegen. Und doch hat Isabell sie alle auf ihren
Partys zu Gast gehabt: Rund 300 verschiedene Künstler hat sie in den 20 Jahren gebucht. Manche davon, wie Nick Curly, Sascha Dive oder Chris Tietjen, sprachen als
unbekannte Newcomer bei ihr vor und sind
heute gefragte Szene-DJs. Einige Discjockeys wurden zu wahren Wiederholungs­
tätern: Der Wetzlarer Toni Rios hat rund
30-mal für Isa gespielt, der Frankfurter Karotte, der ihr auch den »letzten Tanz« bereitet, kam rund 20-mal auf Isabells Einladung.
»Für mich kommen die, manchmal auch für
kleines Geld«, freut sie sich, denn bei ihr
fühlen sich die DJs wohl. »Ich sorge immer
dafür, dass es ihnen gut geht, kümmere
mich selber darum, dass der Kühlschrank
gefüllt ist.« Überhaupt ist ihre Persönlichkeit
wohl Jungs Geheimrezept: Sie nimmt auf
der einen Seite kein Blatt vor den Mund,
geht offen auf alle Menschen zu, hat so gut
wie immer gute Laune und brennt für alles,
was sie tut. Dabei kümmert sie sich um die
meisten Dinge in Eigenregie: Sie dekoriert
auf den Partys, manchmal gibt es selbst gemachten Wodka-Wackelpudding oder Erdbeerlimes, sie hat immer Plakate und einen
Kleistereimer im Kofferraum. Auch das Design von Flyern entwirft sie selbst, realisiert
wird das Ganze von einem ausgebildeten
Isas Crew im MuK
Grafiker. Bei ihr ist eben alles persönlich –
überall wo Isa Liedschlag draufsteht, steckt
auch jede Menge Isa Liedschlag drin. Man
glaubt sofort, wenn sie sagt: »Mir ging es
nie ums Geld.«
Auch Fairness ist Isabell Jung wichtig: Wenn
sie plakatiert, hängt sie an jedem Standort
nur so viele Plakate auf, dass sie keine Plakate von anderen Veranstaltern überklebt –
»auch nicht die von der Konkurrenz«. Die
gibt es auch, klar, doch die 45-Jährige hat es
immer vorgezogen, Absprachen mit Kollegen zu treffen. »Wenn man zwei SzeneEvents in einer Stadt wie Gießen auf den
gleichen Abend legt, hat keiner was davon.«
Jetzt, nach 20 Jahren, soll Ruhe sein – »auch,
wenn mir das aktuell noch keiner glaubt: Ich
zieh das durch«. Doch bevor das so weit ist,
lässt es IJ Liedschlag im Muk noch einmal
richtig krachen.
Sabine Glinke
Die Party
Sternstunde – The last Dance
Samstag, 21. November, Muk Gießen
2 Floors, ab 23 Uhr bis open end
Line-up: Karotte (break new soil /Frankfurt);
Peter Eilmes (Trust, Egoton); Jermaine Dotson
(Electric Grooves/Tanzhaus West/Frankfurt);
Udo Dudka (F.I.T); Jens Balser (Mi Cabeza)
Fotos: pv
Lorber im damals angesagten »Change« in
der Bahnhofstraße. Die kommt so gut an,
dass das Event auf Wunsch des damaligen
Clubbesitzers wiederholt und bald zu einer
festen Institution in dem Laden wird. Doch
mit dem Umzug des »Change« im Jahr
2000 an den Oswaldsgarten flaut das Interesse am Club ab. »Ich habe dann zwar noch
bis 2003 weiter Events dort gemacht, aber
irgendwie war die Luft raus«, erinnert sich
Jung heute. Parallel begann sie ab dem Jahr
2002, auch im damals neu eröffneten
»Kunstkeller« an der Marburger Straße
Events zu organisieren. Das lief irgendwann
so gut, dass sie dort eine Festanstellung als
Eventmanagerin und Bookerin erhielt, allerdings: »Ich habe immer nebenbei noch was
anderes gearbeitet, meistens Vollzeit«, erzählt sie – »auch heute noch.« Das hieß:
Montag bis Freitag dem regulären Job nachgehen, freitags ab in den Club, aufbauen
und dekorieren, am Samstag bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags die Party
feiern, am Montag dann wieder zur Arbeit.
»Im ›Kunstkeller‹ lief das eine ganze Weile
sogar Freitag und Samstag.« Bis 2004 und
von 2008 bis 2012 war sie für den »Kunstkeller« aktiv, seit 2002 hat die »Sternstunde«
– so heißen IJ Liedschlags eigene Events –
im Muk ein Domizil gefunden. Doch auch
in Läden wie dem »Kult« in Marburg oder
in der »Ebene 3« in Wetzlar (2005 bis 2007)
hat die quirlige Szenekennerin bereits
Events organisiert – alles in allem rund
600 Veranstaltungen. Sie betont: »Das
waren aber natürlich nicht alles eigene IJLiedschlag-Events, für viel Veranstalter war
ich ja auch als Bookerin tätig.«
Isabell muss dafür schon seit Jahren pendeln: Heute wohnt sie in Offenbach, doch
schon zu »Kunstkeller«-Zeiten war sie im
Frankfurter Raum ansässig. So etwas wie ein
Privatleben kennt sie kaum, es ließ sich immer nur schwer mit ihrem Job und den Partys vereinbaren, Partner und Freunde mussten immer zurückstecken. Sie bereut nichts,
doch eines ist ihr bewusst: »Die ganze Woche arbeiten und das Wochenende durchmachen, das geht nicht mehr so gut.« Sie
will sich mit 45 mehr Zeit für sich nehmen,
für ihre Freunde, denn von einigen engen
musste sie in den vergangenen Jahren tragischerweise bereits Abschied nehmen. Außerdem möchte sie sich mehr auf ihren aktuellen Job konzentrieren, denn Jung hat
noch einmal eine Ausbildung absolviert: Als
Erzieherin leistet sie ihr Anerkennungsjahr
in einer Frankfurter Kita.
Ein weiterer Grund für ihren Abschied aus
der Szene: »Es hat sich alles sehr verändert
seit damals, oft geht es nur noch ums Geld.«
Sprach sie früher die DJs direkt an, laufe
11/2015 streifzug 31
Ein lied
für Kinder
Statt auf der größten Stadtfestbühne oder im
Mega-Festzelt singt Martin Pfeiffer lieber in
Kindergärten. Seine Kinderlieder-Show ist
dort der Renner. Gerade bei den jungen
Zuhörern kommen seine Songs derzeit
richtig gut an. Und so wurde aus einer
»Schnapsidee« des in Wieseck lebenden Musikers ein Vollzeitjob. Am 1. November stellt Pfeiffer im Kino Traumstern in
Lich seine neue CD vor.
»Ich hatte eigentlich nie wieder vor, live zu spielen. Aber wenn ich
in die Augen der mitsingenden Kinder blicke, weiß ich, dass ich
etwas richtig gemacht habe«, sagt Martin Pfeiffer. Zehn Jahre hat
der Musiker selber auf keiner Bühne mehr gestanden – seit dem
Frühjahr zieht er aber mit einer Kinderlieder-Show zum Mitsingen
und Mitmachen durch Schulen, Kindergärten und über Straßenfeste. Nun erscheint eine CD, auf der Pfeiffer Kinderlieder singt und
spielt. Am Sonntag, 1. November, um 15 Uhr stellt er die Scheibe
bei einem Konzert im Kino Traumstern in Lich vor.
In seiner Kinderlieder-Mitmach-Show präsentiert der GroßenBusecker Pfeiffer, Geschäftsführer der BÄNG Management &
Verlags GmbH & Co. KG in Butzbach, Lieblingslieder ganzer
Generationen. Das Ziel: Hier soll niemand still sitzen müssen,
weder Groß noch Klein. Denn mitsingen, klatschen und tanzen ist
angesagt, wenn Pfeiffer Klassiker wie »Die Affen rasen durch den
Wald«, »Auf der Mauer, auf der Lauer« oder »Grün, grün, grün
sind alle meine Kleider« anstimmt. Doch auch »neuere« Kinderschlager wie das »Lied über mich« von Volker Rosin oder Fredrik
Vahles »Katzentatzentanz« hat Einzug ins Live-Programm und auf
die Platte gehalten. Live begleitet sich Pfeiffer selbst auf der Gitarre, für die Arrangements auf der CD zeichnet Ralf Erkel verantwortlich, den man als musikalischen Kopf der »Lahntaler« kennt.
Unterstützt wurde Pfeiffer bei den Aufnahmen außerdem
von seinen Töchtern am Backgroundgesang sowie dem bunt
gemischten Kinderchor mit dem Namen »Alle meine Kids«.
Die Idee, nach so langer Bühnenabstinenz wieder live zu spielen,
kam nicht von ungefähr: Mit der BÄNG Verlags GmbH plante er,
Kultur
einen großen Kinderlieder-Katalog für das
Internet zu erstellen, den es ursprünglich
nur als Download geben sollte. »Es war
nicht klar, wer das singen sollte«, erinnert
er sich, doch für seine Geschäftspartner
Jürgen Fritsche und Medienanwalt Heiner
Bindhardt stand schnell fest, dass Pfeiffer
singen sollte. Gesagt, getan – und so entstand die erste Kinder­lieder-CD in der Reihe »30 plus 3« aus der BÄNG-Schmiede,
allerdings ohne direkten Bezug zu Pfeiffer.
»30 plus 3« ist eine ­Kinderreihe – es gibt
Märchen, Schlagerhits, Kinderliederklassiker und auch Bibelgeschichten.
Pfeiffer wuchs in das Projekt, das der musikalischen Früherziehung dienen sollte,
mehr und mehr hinein und gewann den
Spaß am Singen zurück. Der Produzent,
der mit der BÄNG GmbH etwa Hörbücher
von Künstlern wie Eckart von Hirschhausen, Florian Schröder oder Vince Ebert produziert und den Gießener Autor und Kabarettisten Sven Görtz managt und verlegt,
war selbst viele Jahre als Musiker aktiv. Mit
seiner ersten Band »Linus« und von 1991
bis 2001 mit dem eigenen Projekt »Pfeiffer« war er auf den nationalen Bühnen
­unterwegs, spielte sogar im Vorprogramm
von »Pur« auf deren Jubiläumstournee.
Doch die Umbrüche in der Musikindustrie
Ende der 90er Jahre führten dazu, das
­Projekt aufzugeben. »Aufwand und Nutzen
standen nicht mehr in Relation«, resümiert
Pfeiffer, der mit seiner Frau in Wieseck lebt.
Seine Live-Erfahrung kommt ihm nun zugute – blitzschnell stellt er sich bei Auftritten auf die Kinder ein. Dabei bringt er vor
allem Ruhe rein; »Rabatz machen die
Kinder selbst genug«.
Aus dem »Experiment« mit den Kinderliedern wurde schnell mehr – »ich mache das
derzeit quasi fast hauptberuflich«, sagt
Pfeiffer, »die Resonanz ist super«. Mehrmals in der Woche ist er in Kindergärten
gebucht, oft steht er auch bei Veranstaltungen wie dem Gießener Stadtfest auf der
Bühne. Neben der Kinderlieder-Reihe, die
natürlich weiter fortgesetzt werden soll,
eine weitere, eigene CD herauszubringen,
war ihm wichtig: »Die Kinder bringen das
ja direkt mit mir in Verbindung«, sagt er.
Deswegen wird er die neue CD vor allem
bei den Konzerten verkaufen.
Für das Konzert am 1. November in Lich
gibt es im Kino Traumstern einen Vorverkauf. Der Eintritt kostet 6 Euro. Danach ist
Pfeiffer bei Liebigs Suppenfest am 8. November mehrmals live zu erleben. Ab Ende
November schließt sich eine kleine Weihnachtsmarkt-Tour an. Alle Termine und Infos unter www.martinpfeiffer.de. Kontakt zu
Martin Pfeiffer gibt es unter management@
baeng.com sowie unter Telefon
0 60 33/9 74 35 15. Sabine Glinke
Wenn die Kinder mitsingen,
fühlt sich Martin Pfeiffer wohl.
Premieren im
Theater
Patentöchter
12. November, 20 Uhr, taT
30 Jahre nach der Ermordung des
Bankiers Jürgen Ponto durch die RAF
nimmt Julia Albrecht, Patentochter von
Ponto und jüngere Schwester der Tatbeteiligten Susanne Albrecht, Kontakt auf
zu Corinna Ponto, Tochter des Ermordeten und Patentochter von Hans-Christian
­Albrecht. Nach drei Jahrzehnten Funkstille entspinnt sich ein Briefwechsel zwischen den Patentöchtern, in dem sie
schildern, wie der 30. Juli 1977, der Tag
des Mordes, ihrer Leben verändert hat.
1984
14. November, 19.30 Uhr, Großes Haus
Im Staat Ozeanien sichert die allgegenwärtige Überwachung der Gedanken­
polizei die Herrschaft der Parteielite und
des »großen Bruders«. Die Mitbestimmung des Volkes ist abgeschafft, Informationen werden zugeteilt. Winston
Smith widersetzt sich und führt Tagebuch über seine verbotenen Gedanken.
Als er Julia kennenlernt und sich die
­beiden entscheiden, zu rebellieren, sind
sie bereits in die Schusslinie geraten.
Duncan Macmillan und Robert Icke
­betrachten den meistgelesenen ScienceFiction-­Roman der Weltliteratur aus dem
Jahr 2050.
Foto: sag
Abramovic, Cher und ich
18. November, 20 Uhr, taT
Marina Abramovic und Cher sind die
Queen of Performance Art und die
Goddess of Pop. Ihre Biografien erzählen
eine von Rückschlägen gefüllte Eman­
zipationsgeschichte. In einer musikalischen Ausgestaltung lotet Thomas Bartlings Master-Abschlussprojekt die
Strategien der Künstlerinnen aus.
Moritz in der Litfaßsäule
19. November, 9 u. 11 Uhr, Großes Haus
Moritz Zack ist entgegen seinem Namen
nicht »auf Zack«. Das bereitet ihm
Probleme. Er reißt aus und findet Unterschlupf in einer Litfaßsäule. Dort wohnt
bereits Katzendame Kicki. Außerdem
lernt er Zirkusmädchen Bella kennen
und freundet sich mit dem Straßenfeger
an. Die zauberhafte Geschichte ist ein
Plädoyer für Gelassenheit und ermutigt,
den Blick für Magie nicht zu verlieren.
11/2015 streifzug 33
auf dicken Reifen
Foto: imago
Fun
Sportwelt
Jetzt kommt es dicke. Die Fatbikes wollen mit ihren Ballonreifen den alten Kontinent erobern.
Allerdings besteht Europa nicht nur aus Sand, Eis und Schnee. Und so bleibt die Zukunft des
MTB hierzulande wohl vorerst gesichert.
Was die Automobilindustrie schon seit ​
Jahren vormacht, das können die Fahrradhersteller schon lange – den Sprung in die
Nische. Und selbst in der Nische lässt sich
noch eine Unternische, ein Zwischen­
bereich oder eine neue Definition finden. ​
Das klassische Mountainbike mit 26-ZollRädern ist zwar noch nicht tot, allerdings
haben die sogenannten 29er das Regiment
auf Wald- und Wiesenwegen längst übernommen. Und da schwappt auch schon
eine neue Welle von der anderen Seite des
Atlantiks nach Europa, wenngleich nicht zu
erwarten ist, dass die Fatbikes ähnlich erfolgreich das Terrain abgrasen werden wie
die 29er. Zumindest in der Breite, allerdings
ist in der Tiefe die Begeisterung schon
vorhanden. Und das Angebot nimmt zu
im ausgewiesenen Fachhandel, von einem
E-Fatbike über Kids-Räder bis hin zum
Fully ist inzwischen einiges zu haben an
Fahrrädern mit den auffällig breiten Reifen.
­Einkaufsleiter im St.-Josefs-Krankenhaus
Balserische Stiftung GmbH war in früheren
Jahren als aktiver Fußballer und Fußball­
trainer unterwegs, und nach einem Ausflug
auf die Marathonstrecke in den Jahren 2004
und 2005 hat er inzwischen seine Liebe für
das Fahrrad­fahren entdeckt: »Das ist viel
entspannter als Laufen, und man kommt
auch weiter rum.« Ganz besonders die
Fatbikes haben es dem Vereinsmitglied der
SG Trohe angetan. Auch wenn es einer
­Eingewöhnungszeit bedurfte: »Zu Beginn
fühlt sich das Fahren weich und schwammig an. Aber in den Kurven fährt es sich
wie auf Schienen«, und natürlich sei die
Traktion tadellos auf losem Untergrund.
Für Marcel Völzing vom Fahrradladen
Krumme Speiche in Wieseck ist das ­Fatbike »in erster Linie ein Spaßrad, dass sich
leichter und besser fahren lässt als man
denkt«. Für den Alltag sei es dagegen
­weniger geeignet, umso mehr allerdings
­abseits genormter Wege. Einer, der auf
das Fatbike inzwischen schwört, ist Frank
­Leidner aus Buseck. Der 49-jährige
Die Preise variieren wie bei anderen Fahrrädern auch zwischen preisgünstig und
exklusiv, also teuer. Los geht es um die
1000 Euro, nach oben sind praktisch keine
Grenzen gesetzt. Wer auf Topausstattung
besteht, ist schnell 5000 Euro los. Dann
­natürlich mit Federgabeln und auch im
­Gewicht erheblich reduziert, weil bei
den Fatbikes inzwischen Carbonrahmen
zum Einsatz kommen. Zwölf Kilogramm
sind schon ein exzellenter Wert, bei den
­Einstiegsmodellen geht es fast schon an die
20-kg-Grenze heran.
Vielleicht trifft man sich auch in späterer
Zeit irgendwo in der Nähe der Mitte. Auf
alle Fälle steigt die Nachfrage nach 27,5und 29er-MTBs, wie Thomas Langner von
Delta Bike in Wieseck bestätigt. Und auch
er kann sich durchaus vorstellen, dass
­sogenannte Plus-Modelle die Nachfrage
­ankurbeln können, denn bisher seien die
Fatbikes eher keine Renner in der Verkaufsstatistik. Plus-Modelle heißt, Reifen mit
­einer Breite von 2,8 bis 3,0 im Vergleich zu
2,25 beim normalen MTB und 5,0 bei den
puren Fatbikes.
Der Trend kommt – wie nicht anders zu
­erwarten – aus dem Norden Amerikas. Das
auffälligste Merkmal des Fatbikes sind seine
extrem breiten und wulstigen Reifen.
Wenn es für das normale MTB und/oder
weniger geübte Fahrer kritisch wird, dann
stampft das »Monsterrad« noch zielgenau
durch Schnee, über Sand, durch den
­kleinen Bachlauf oder über loses Geröll.
Keine Grenzen und kein Ende in Sicht.
Das Prinzip ist dabei simpel: Die Ballon­
reifen sind extrem breit, besitzen dadurch
eine größere Auflagefläche, Luftdrücke
zwischen 0,3 und 0,7 Bar sichern zudem
beinahe jederzeit die Traktion und entsprechen einem Federweg zwischen zwei und
drei Zentimetern. Somit mutiert das Fahren
auf extrem weichen Untergründen fast
schon zum Kinderspiel, ohne dabei Gefahr
zu laufen, einzusinken, absteigen oder gar
aufgeben zu müssen.
berg laufen lassen. Und nun freut er sich
besonders auf den Winter, auf Schnee.
Klar ist natürlich, und da lässt sich die
Physik nicht überlisten, dass der Rollwiderstand auf Asphalt höher ist als bei einem
normalen MTB und nochmals um ein
­Vielfaches höher als bei einem Rennrad.
Für die längeren Ausfahrten ist dann auch
ein entsprechendes Maß an Kondition eine
zentrale Voraussetzung.
Zwar gibt es inzwischen Fatbike-Rennen,
Leidner allerdings setzt auf das »entspannte
Fahren«. Nur einmal, kürzlich beim Dünsberg-Marathon des AMC Rodheim-Bieber,
da hat er die Ballonreifen auch unter Wettbewerbsbedingungen rund um den Düns-
Das große Plus der Fatbikes liegt für
­Langner auf der Hand: »Der Fahrkomfort.«
Und Leidner freut sich immer wieder, ­
wenn er bei seinen Ausfahrten von anderen
Mountainbikern angesprochen wird und
diese mal eine kleine Runde mit dem
­ungewöhnlichen Velo drehen wollen. Aber
­natürlich hat alles seine Grenzen, denn wer
es sportlich angehen lassen will mit vielen
Höhenmetern und knallharten Anstiegen
auf der Tour, für den ist und bleibt das
­klassische Mountainbike erste Wahl.
So auch für Christopher Platt. Der 22-jährige Student aus Wettenberg und bester Biker
der Region, bezeichnet das Fatbike als
»Spaßfahrrad, das mit Leichtbau und einem
Rennfahrrad nichts zu tun hat«. Allerdings
bescheinigt auch er der Neuheit »guten
Grip«, und als »Spaßmobil, um ein bisschen rumzucruisen«, sei es geeignet. Der
Werksfahrer des Kreidler-Teams, für den
Tempo an erster Stelle steht, wird deshalb
aber nicht umsatteln. Ronny Th. Herteux
11/2015 streifzug 35
wein deS MOnatS
Vinothek
in
Wedes
Monats
Velenosi Vini, Italien, Marken,
Querci Antica Lacrima
di Morro d’Alba Superiore
13 Prozent Alkohol, 15,95 Euro;
Bezugsquellen nennt das Weinland Ariane
Abayan unter Tel. 0 40/4 80 03 50
Traum in Rot
»Wein ist die Kunst, die Welt zum Träumen
zu bringen.« Ein bisschen kleiner haben es
Angela und Ercole Velenosi auf ihrem
gleichnamigen Weingut in den Marken
nicht. Die Region hinter der Toskana und
Umbrien auf der östlichen Seite des
Appenins ist eher für freundlichen Weißwein als für
unvergessliche Pretiosen
bekannt. Das hat einen simplen Grund: Die Italiener in
den Marken trinken ihre
Roten lieber selbst, als sie zu
exportieren. Eine Ausnahme
bilden die Weine aus der
Rebsorte Lacrima di Morro
d’Alba. Ercole Velenosi hat
hier einen stoffigen Superiore aus dem Jahr
2013 im Angebot, der sich schmecken lassen kann.
Im Glas rubinrot; in der Nase eine Melange
aus Würznoten, Beeren und Veilchen;
am Gaumen aromatisch, mit seidigem
Tannin, kräftiger Würze und einer Fülle, die
auf mehr als 13 Prozent Alkohol schließen
lässt.
sik
Muzum
Wein
36 streifzug
Der Trick: Beim
Querci Antica
Lacrima di Morro
d’Alba Superiore
(das Querci Antica
bedeutet
altes Eichenholz) wird ein Teil des Mostes
abgepumpt und zu Rosé verarbeitet – der verbleibende
Rest hat auf diese Weise
intensiveren Kontakt zu den
Beerenhäuten in der Maische.
Das Ergebnis ist ein vollmunWeinautor
diger, süffiger, konzentrierter
z
Mer
Manfred
Roter, dem es an nichts
mangelt.
Abgefüllt in dicken Portweinflaschen, ist
dieser Superiore eine Entdeckung für die
Freunde italienischer Lebensart abseits
des Mainstreams. Der trockene Rebsaft
harmoniert mit Lammgerichten ebenso wie
mit Pizza und verleiht in meditativen Stunden dem November Anmut. Der Lacrima di
Morro d’Alba bringt zwar nicht die Welt,
aber jeden Genießer zum Träumen.
Den traumhaften Italiener aus den
Marken ergänzt eine alte Ballade
von Aerosmith: »Dream on«.
Da wird sogar dem Dauerregen warm
ums Herz.
11/2015
Schreiben Sie an
Manfred Merz:
[email protected]
Sperrsitz
Steve Jobs
Biopic über Apple-Mitbegründer Steve Jobs – Start: 12. November – Kinocenter
Aufbrausend und dabei doch immer sein
Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und
Kanten. Steve Jobs (Michael Fassbender)
nimmt den Zuschauer mit ins Epizentrum
der digitalen Revolution und beschreibt den
Kampf, eine als unmöglich erachtete Vision
Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann.
Das Leben des 2011 verstorbenen Visionärs
wird nicht von Geburt bis zum Tod behandelt, sondern es stehen die Ereignisse hinter
den Kulissen dreier Produktpräsentationen
im Mittelpunkt, den Präsentationen von
Macintosh (1984), NeXT (1988) und iPod
(2001). Doch schnell gibt es erste Konflikte
zwischen Jobs und einem der anderen
Apple-Gründer, Steve Wozniak (Seth
­Rogen). Von der Marketing-Chefin des Mac,
Joanna Hoffman (Kate Winslet), bekommt
Jobs ordentlich Kontra, er und Apple-CEO
John Sculley (Jeff Daniels) liefern sich einen
Machtkampf. Beruflich erlebt der ebenso
herrische wie visionäre Jobs also einige Turbulenzen – und privat auch. So weigert er
sich zunächst, seine Tochter Lisa (Makenzie
Moss) anzuerkennen, die er mit Ex-Freundin Chrisann Brenna (Katherine Waterston)
hat. Der Film basiert auf »Steve Jobs. Die
autorisierte Biografie des Apple-Gründers«
von Walter Isaacson, die 2011 erschien.
Gewinnspiel
Der streifzug verlost mit den Gie­
ßener ­Kinos 3x 2 Tickets für eine
Vorstellung des Films »Steve Jobs«.
Wer den Film sehen möchte, sollte
bis zum 19. November eine Karte
mit dem Kennwort »Kino« an
streifzug, Mar­burger Straße 20,
35390 Gießen oder eine Mail an
gewinnspiel@­mdv-online.de
­senden.
11/2015 streifzug 37
Sperrsitz
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Gießen
Kinocenter Gießen
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08
Kinopolis Gießen
Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89
Kommunales Kino Jokus
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95
Grünberg
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69
Lich
Kino »Traumstern«
Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10
Kino
Die Tribute von Panem –
Mockingjay Teil 2
Das Finale der Panem-Trilogie – Start: 19. November – Kinopolis
Weitere Kino-Tipps
finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter
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Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen
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Gießen
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im Kino und unter www.kinopolis.de
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38 streifzug 11/2015
Der Krieg in Panem spitzt sich immer
­ eiter zu. Die junge Katniss Everdeen
w
(Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz
offen als Gesicht der Rebellion der Dis­
trikte gegen Präsident Snow (Donald
Sutherland) und sein totalitäres Regime
gilt, bereitet sich auf die letzte große Konfrontation vor, die alles beenden und die
Bevölkerung endgültig befreien soll. Mit
jedem Erfolg der Aufständischen wird
Snow nur noch besessener davon, Katniss
zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens
will sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre Freun-
de Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam
Claflin) und Peeta (Josh Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein
für alle Mal stürzen. Doch die Gefahren,
die beim Kampf um die Zukunft auf sie
warten, übertreffen alles, was die jungen
Leute je in den Arenen der Hungerspiele
durchleben mussten.
Die Trilogie »Die Tribute von Panem«
zählt zu den größten Buchhits der letzten
Jahre. Der letzte Teil der Bestsellerverfilmung von Suzanne Collins erhält unter
anderem in Berlin gedrehte Szenen und
ist in spektakulärem 3D.
Sperrsitz
Irrational Man
Schwarzhumorige Krimi-Komödie – Start: 12. November – Kinocenter
Abe Lucas (Joaquin Phoenix), einst Helfer in Krisengebieten, jetzt
desillusionierter Philosophieprofessor, beginnt mal wieder einen
neuen Job. Noch immer quälen ihn die Zweifel daran, ob er das
Richtige tut, die Gedanken an seine beinahe schon legendären,
leidenschaftlichen Affären und seine Depressionen. Doch Abe ist
ein Ruf als Legende vorausgeeilt, als er am Braylin College ankommt, und so lassen die ersten Annäherungsversuche der in
­ihrer Ehe vereinsamten Professorin Rita Richards (Parker Posey)
James Bond 007 –
Spectre
Der vierte Einsatz für Daniel Craig – Start: 5. November – Kinopolis
nicht lange auf sich warten. Mit der intelligenten Studentin Jill
(Emma Stone) hat Abe schnell eine weitere Verehrerin, sie kommt
ihm zwischen Diskussionen über Kant, Kierkegaard und Situationsethik näher. Abe jedoch leidet an Erektionsproblemen – die
sich erst lösen, als er ein besonderes Verbrechen plant. Es geht
um einen »gerechten« Mord, mit dem der Professor einer Frau
helfen will, der widerrechtlich das Sorgerecht vorenthalten wird.
Eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit schickt James
Bond (Daniel Craig) ohne Befugnis auf eine Mission nach Mexico
City und schließlich nach Rom, wo er Lucia Sciarra (Monica Bellicci) trift. Sie ist die schöne und unantastbare Witwe eines berühmtberüchtigten Kriminellen. Bond unterwandert ein geheimes Treffen
und deckt die Existenz der zwielichtigen Organisation auf, die man
unter dem Namen Spectre kennt. Derweil stellt der neue Chef des
Centre for National Security, Max Denbigh (Andrew Scott), in London Bonds Tätigkeit infrage und ebenso die Relevanz des MI6 unter
der Führung von M (Ralph Fiennes). Während Bond immer tiefer in
das Herz von Spectre vordringt, findet er heraus, dass es eine überraschende Verbindung gibt, zwischen ihm selbst und dem Feind,
gespielt von Christoph Walz.
The Diary Of A Teenage Girl
Coming-Of-Age-Geschichte – Start: 19. November – Kinocenter
Wie andere Teenager auch sucht Minnie
Goetze (Bel Powley) nach Liebe und Akzeptanz und dem Sinn in ihrem Leben.
Der Film spielt im Jahr 1976 in San Francisco, am Scheidepunkt der ausklingenden Hippie- und aufkommenden PunkBewegung. Minnie befindet sich in der
drogengeladenen Stadt, in der ihr
Wunsch nach Rebellion mit dem erwachsenen Verantwortungsbewusstsein zusammenprallt. Findet sie anfangs noch
Trost in den Armen des Freundes ihrer
Mutter, sind es später die dunklen Gassen
der Stadt, die dem trotzigen Mädchen
das Gefühl von Selbstbestimmung geben.
Was folgt ist eine überspitzte, witzige
und provokante Beschreibung ihrer aufkommenden Sexualität und künstlerischen Fähigkeiten. So ergibt sich ein tiefer und ehrlicher Einblick in das, was
sich nur auf den Seiten des Tagebuches
eines Teenagers finden lässt.
11/2015 streifzug 39
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