Gesamtkonzept
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Gesamtkonzept
Bayerischer Handball-Verband Regionalkonzept Leistungshandball von Christoph Kolodziej, Georg Clarke, Dr. Klaus Watzinger November 2005 Inhalt: Seite 1 I. Vorwort 2 II. Ziele 2 III. Leistungssportnetzwerk des BHV 3 IV. Talentsichtung: Sichtungskriterien, Sichtungsmaßnahmen, Nachsichtung 4 V. Talentförderung 5 1. Trainingsschwerpunkte 2. Stufen der Leistungssportförderung 3. Kadertraining 4. BHV-Trainer des spielenden Bereiches 5. Bayernauswahl-Lehrgänge 6. Länderspielmaßnahmen des BHV 7. dezentrales Stützpunkttraining des BHV 8. BHV-Eliteförderung 9. Wettkampfsystem 10. Zusammenarbeit mit den Vereinen und Trainern von Auswahlkadern 5 6 6 8 8 8 9 9 9 10 VI. Talentbindung Anschlusstraining 10 11 VII. Leistungsfördernde Rahmenbedingungen 11 1. Medizinische Versorgung 2. Zusammenarbeit mit Hochschulen in Bayern 3. Kooperationsmöglichkeiten mit dem Olympiastützpunkt München 4. Sponsoring 11 12 12 12 I. Vorwort Das Regionalkonzept Leistungshandball ist die Fortschreibung des erfolgreichen BHV- Talentkonzepts von 1999. Mit dem vorliegenden einheitlich gültigen Regionalkonzept soll der Leistungssport im Bayerischen Handball-Verband seine Möglichkeiten besser ausnutzen, seine Zukunftsfähigkeit nachweisen und die Verbandsarbeit transparenter machen. Das Regionalkonzept basiert auf dem Grundsatz eines humanen Leistungssports: Jede Form des Dopings wird abgelehnt. Die Aufgabe besteht in der Entwicklung und Förderung der gesamten Persönlichkeit des Sportlers. Nur mit Unterstützung der Eltern, des Verbandes, Vereines und durch die Erziehung des Talentes zur Selbstständigkeit sind die folgenden Ziele zu erreichen. Dieses Konzept gilt für den Zeitraum von 2005 bis zum Jahr 2010. Es wird mit dem Beschluss des Präsidiums des BHV in Kraft gesetzt. II. Ziele und Grundsätze Es gilt die Leistungsstruktur im Bayerischen Handball-Verband in seinem Netzwerk weiterzuentwickeln. Unsere Handballtalente sollen an die nationale und internationale Leistungsspitze herangeführt werden und dort langfristig bestehen können. Das Leistungsniveau im Bayerischen Vereinshandball muss deutlich angehoben werden. Im Vergleich der 22 Landesverbände des DHB erscheint langfristig eine Platzierung unter den 5 leistungsstärksten Landesverbänden möglich. Dazu ist es erforderlich: - Schwächen im männlichen Bereich auszugleichen - Anschlusstraining zu forcieren - Trainingsumfänge und -qualität im Vereinstraining zu steigern - Unterstützung bei der Etablierung von Vereinen im Hochleistungsbereich Dabei ist die Förderung des männlichen und weiblichen Bereiches gleichwertig. Eine Optimierung unserer Leistungsportstruktur ist in vielen Bereichen nur durch eine Verbesserung der dezentralen Strukturen realisierbar. Die bisherige Abwanderung von leistungsstarken Spieler/innen muss in Zukunft begrenzt werden. Die wirksamere Nutzung vorhandener finanzieller Mittel und eine Aufstockung der Talentfördermittel sind notwendige Voraussetzungen, um auch dem Vergleich mit den anderen Teamsportarten im BLSV nachhaltig standzuhalten. Nach den Anforderungen des DSB und des LAL bedeutet das eine stärkere Konzentration der Mittel auf wenige leistungsbereite Handballtalente mit entsprechenden Bedingungen und einem leistungssportlichen Umfeld. Besonders die Förderlücke zwischen dem 16 und 19 Lebensjahr muss geschlossen werden, damit der Anschluss an den Hochleistungssport erleichtert wird. Um eine günstigere Zuteilung der staatlichen Fördermittel sicherzustellen, erscheint es sinnvoll, den leistungsstarken Kreis Aschaffenburg- Miltenberg spieltechnisch wieder vollständig in den Bayerischen Handball- Verband einzugliedern. Teilziele: DHB- Ebene durchgängige Präsens des BHV in den DHB- Kaderlisten in allen Jahrgängen regelmäßige Endrundenteilnahmen beim Länderpokal im weibl. Bereich Erreichen der Länderpokal- Endrunde im männlichen Bereich Steigerung der Anzahl der DHB - Einladungen nach der 1. SHV/ DHB -Sichtung 2 BHV- Ebene Optimierung der Talentsichtung und Förderung Umsetzung der Bayerischen Spielauffassung in den Bayernauswahlteams Sonderförderung von Jugendnationalspieler/ innen Laufbahnberatung der DHB- Kader des BHV mit Verein, Eltern und DHB Verbesserte Außendarstellung der Leistungssportaktivitäten des BHV Wettkampfsystem Weiterentwicklung und Differenzierung der Wettkampfsystems Verbesserte Koordination der Auswahl- und Fördermaßnahmen mit dem Wettkampfsystem Umsetzung der DHB- Wettspielvorgaben in der D- u. C- Jugend Steigerung des Leistungsniveaus im Vereinshandball der Jugend und Senioren Vereine Verletzungsprävention als durchgängiger Trainingsinhalt Vermeidung von Drop- out (u.a. durch Propagierung des positiven Coachings) Umsetzung der Bayerischen Spielauffassung in den Leistungsvereinen des BHV Etablierung von Regionalligavereinen und eines Zeitbundesligavereins im Raum Südbayern und Nordbayern Kooperation mit Bundesligisten (z.B. TV Großwallstadt, 1.FC Nürnberg) im Anschlusstraining Verbesserte Nutzung der leistungssportlichen Vereinsstrukturen Einbindung aller leistungsorientierten Vereine Anschlusstraining Delegierung unserer DHB- Kader zu bayerischen Bundes- u. Regionalligisten Trainer Qualifizierung der und Zusammenarbeit mit den Vereinstrainern von DHB-Kadern Qualifizierung leistungsorientierter Übungsleiter und Trainer Steigerung der Zahl der B - Trainer und Übungsleiter Diese Ziele werden in 5 Jahren überprüft. Um eine Kontrolle über die LAL-Bewertung des DSB zu erhalten, muss der DHB seine Eingaben transparent machen. Die bisherige Bewertungspraxis ist nicht überprüfbar und kann finanziell negative Folgen für den BHV haben. III. Leistungssportnetzwerk des BHV Nachfolgend sind alle beteiligten Personen, Gremien und Institutionen zusammengestellt die dem Leistungssportnetzwerk des BHV angehören oder mit ihm in Verbindung stehen: Kaderspieler/-in mit Eltern Talentförderung Vereine der Kaderspieler BHV-, Bezirksauswahl-, Vereins-, DHB- und SHV- Trainer Partnervereine des BHV: Bundesliga, Regionalliga, ambitionierte Bayernligavereine BHV- Stützpunkte mit Organisationsleitern Elitetraining: Landesleistungszentrum Nord (Erlangen) und Süd (Oberhaching) 3 Partnerschulen des Leistungssports in Nürnberg BHV- Stützpunktschulen mit Handball- Arbeitsgemeinschaften BHV- Lehrwesen mit Lehrstab BHV- Ärzte und Partnerkliniken, Physiotherapeuten Funktionäre und Mitarbeiter BHV- Präsident und Präsidium mit VP LL, VP Jugend Erweiterter Vorstand des BHV Bezirke mit BV s, stv BV LL, stv BV Jugend Leistungssportausschuss des BHV BHV- Jugendwart Teambetreuer der Bayernauswahl BHV- Pressewart BHV- Schulsportreferent Verwaltung BHV- Geschäftsstelle und Bezirksgeschäftsstellen BLSV- Verwaltung Organisationen und Institutionen Deutscher Handballbund Deutscher Sportbund Sporthilfe BLSV und Landesausschuss Leistungssport Sportschule Oberhaching Landesstelle für den Schulsport Kommunen: Erlangen, Roßtal, Nürnberg, Kulmbach Regierung von Mittelfranken Staatliches Schulamt der Stadt Nürnberg Hochschulen: Uni Bayreuth, zukünftig TU München Olympiastützpunkt München Sonstige Sponsoren WICHTIG: Die Erstellung und Verteilung einer Adressenliste des BHV- Leistungssport- Netzwerkes für alle handelnden Personen verbessert die erforderliche Kommunikation. IV. Talentsichtung Unser reformierter Sichtungsmodus hat sich bewährt, muss aber zeitlich ausgedehnt und ergänzt werden. Die Sichtung erfolgt über einheitliche Sichtungskriterien und nach den Vorgaben des BHV. Sichtungskriterien Allgemein Einsatzbereitschaft, Selbstbewusstsein, Kreativität, Konstitution, Gewandtheit, Kondition, Positionsvariabilität, Kooperation 4 Angriff Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsverhalten, Wurf- und Anspielvarianten, Täuschungen, Ballsicherheit, Gegenstoßverhalten Abwehr Zweikampfverhalten, aktiv - antizipatives Verhalten, Ballgewinne, Bereitschaft zum regelgerechten Körperkontakt Torwart Grundtechnik und -taktik von verschiedenen Positionen, gehaltene Würfe, Antizipation, Reaktion, Aktionsschnelligkeit, Wurfvermögen, Gegenstoßverhalten Sichtungsmaßnahmen BHV 1.Jahr 2.Jahr 3.Jahr 4.Jahr 5.Jahr Sichtung auf Bezirksebene Mannschaftsbildung und Schulung 2-Bezirke Turnier Koordinationstests, 2 x 3:3 Turnierspiele 4-Bezirke Turnier Koordinationstests, Grundspiele Turnierspiele 8-Bezirke Turnier ohne Vorgaben Sichtung für Quereinsteiger Offenen Sichtungen 5.-7.Jahr DHB SHV-Camp SHV-Turnier 1.Sichtung DHB DHB-Länderpokal 2.Sichtung DHB Sichtung für Quereinsteiger Offenen Sichtungen Nachsichtung des DHB bis zur 4. höchsten Liga durch Landestrainer und DHB-Trainer Nach den Sichtungen werden die Kaderlisten im Juli im Bayernsport und dem Handballecho veröffentlicht. Die Kaderstärke beträgt im ersten Sichtungsjahr 32 Spieler/Innen und in den weiteren Jahren 20 Spieler/Innen BHV-Nachsichtung im BHV-Stützpunkttraining in den BHV- Camps (gezielter Nachsichtung auch in Schleißheim nötig): ab 2004 bei offenen BHV- Sichtungstagen (mit früher Veröffentlichung) verstärkt im Vereinsspielbetrieb durch BHV- Trainer bei Vereinstrainingsdemos der BHV- Trainer in der ÜL- und B-Trainer Aus- und Fortbildung mit Fragebogen V. Talentförderung 1. Trainingsschwerpunkte Neben der Orientierung an den DHB-Rahmentrainingsplänen sind weitere Schwerpunkte für BHV- Kader: 5 Präventivtraining (Gleichgewicht/ Stabilisierung) Koordination Funktionsgymnastik individuelle Technik und Taktik im Entscheidungstraining Positionsvariabilität schnelligkeitsorientiertes Training teambildende Trainingsformen Ergänzungssportarten (Turnen, Leichtathletik, Rückschlagspiele, Ballspiele) Entwicklung der Spielfähigkeit durch komplexe Spielaufgaben (Spieltraining) Die Schulung erfolgt überwiegend ganzheitlich, spielnah, aufgabenorientiert und ermöglicht selbstständiges Handeln. Eine Weiterentwicklung des Leistungsbuches soll die Eigeninitiative im Vereins- und freien Training fördern. Inhalte des Leistungsbuches: Beurteilungsbögen Fragebogen Trainingsinhalten für Verein und selbständiges Training Normwerten für Athletik- und Koordinationstests Trainingshinweisen (Belastungsgestaltung) Teamregeln Grundsätzen der Erfolgsmotivation Dokumentation aller Trainingsaktivitäten und Handballspiele sollen die Eigeninitiative im Vereins- und freien Training fördern. 2. Stufen der BHV- Leistungssportförderung (vgl. auch DHB- Rahmentrainingspläne) Grundlagenschulung: 1-2x/Wo TR Grundlagentraining: 3x/Wo TR Aufbautraining: 4-5x/Wo TR Aufbau-/Anschlußtrg: 5-6x/Wo TR Anschlußtraining: 6 x/Wo TR Leistungstraining: 6-8 x/Wo TR D-Jgd C-Jgd (D1/D2-Kader) B-Jgd (D3/D4-Kader) A-Jgd (D/C Kader) Junioren (C-Kader) Senioren (B- und A-Kader) Talentfindung über Verein (Schule) 2 u. 4 Bez. T. / 1.SHV/DHB-Sichtung 4 u.8 Bez. T. / 2 Sichtg: Länderpokal Sonderspielrecht, BHV- Juniorenkader DHB- Kaderdelegierung RL/II.BL Bundesliga (TV Großwallstadt, 1.FC N) 3. Kadertraining Eine Erhöhung der Trainingsumfänge und -qualität der Kaderspieler im Vereinstraining und in Eigenverantwortung verspricht die größten Leistungssteigerungen. Minimaltrainingsumfänge für BHV- Kaderspieler: C- Jugend 2 x pro Woche Vereinstraining (davon 1 x in der B-Jugend) 1 - 2 x pro Monat Bezirksstützpunkttraining / Bezirksauswahltraining 1 x pro Woche Ergänzungssport 6 1- 2 Spiele am Wochenende (Landes- / Bayernliga) B- Jugend - 1. Jahr 3 x pro Woche Vereinstraining (davon 2 x in der A- Jugend) 2 x pro Monat Auswahltraining (Stützpunkt / Bez.auswahl) 1 x pro Woche Ergänzungssportarten / Stabilisierung 2 Spiele am Wochenende, 1 Spiel beim höheren Jahrgang (Bayernliga) DHB-Kader trainieren 1x /Wo. im LLZ u. 1- 2 x bei den Senioren (statt A- Jgd) B- Jugend - 2. Jahr 3 x pro Woche Vereinstraining (1 x B, 1 x A-Jugend, 1x Senioren) 1 x pro Woche Auswahltraining (wenn möglich auch LLZ) 1- 2 x pro Woche Ergänzungssportarten / Stabilisierung 2 Spiele am Wochenende (Bayernliga) DHB-Kader: 1 x /Wo LLZ, 4 x Verein ( 1x B, 1x A Jgd, 2 x OL / RL Senioren) A- Jugend Ab dem 17. Lebensjahr sollen DHB- Kader im BHV in der Regionalliga oder höher spielen und trainieren (bei den Mädchen ab dem 16. Lebensjahr). Bei den Mädchen verschiebt sich die Förderung um 1 Jahr nach vorn. Sie durchlaufen alle BHV- Trainingsmaßnahmen bis einschließlich des 2. Jahres der B-Jugend. Auswahltraining Bezirksauswahl 1 x im Monat (bis B- Jgd) monatliches, dezentrales BHV -Stützpunkttraining mit 2 Trainingseinh. bis A- Jgd Elitetraining im LLZ (wöchentlich) oder DHB- Stützpunkt (2 x im Monat) bis A-Jgd Zentrale BHV-Trainingsmaßnahmen: C- Jgd: 2 Sichtungs - (21Spieler) und - 1 Förderlehrgang (16 Spieler) B1-Jgd: 1 Sichtungs - und 3 Förderlehrgänge a 16 Spieler, SHV-Camp Tailfingen B2-Jgd: 1 Sichtungs - und 4 Förderlehrgänge a 16 Spieler A- Jgd: Junioren/ -innen Maßnahmen (zukünftig) DHB- Maßnahmen: 3 - 6 Viertagesmaßnahmen pro Jahr Weiblicher Bereich Im weiblichen Bereich beginnt die Förderung 1 Jahr früher, endet aber schon ein Jahr eher (nach dem 1. Jahr der B- Jugend) als im männlichen Bereich. Eine Ausdehnung der Talentförderung auf BHV- Ebene ist deshalb sinnvoll. Meist beginnen die Spielerinnen später mit dem Handballsport, trainieren weniger bei weniger qualifizierte Trainer und erreichen ihr Entwicklungspotential erst später. Besonders durch ein verbessertes Vereinstraining der BHV- Kaderspielerinnen sollen bestehende Defizite ausgeglichen werden. Eine längere Förderung im weiblichen Bereich kann durch kostenneutrale Juniorinnenmaßnahmen in der spielfreien Zeit realisiert werden. Andernfalls bleibt das Potential der Spätentwicklerinnen und Quereinsteigerinnen unerkannt. Analog zum Peterstaler Cup richtet der BHV alle 2 Jahre ein internationales BHVJuniorinnen-Turnier in Verbindung mit einem Verein aus. Hierzu wird die DHB7 Nachwuchstrainerin eingeladen. 4. BHV-Trainer des spielenden Bereiches In Abstimmung mit den VP Lehre-Leistung hat der Hauptamtliche Landestrainer Richtlinienkompetenz für den spielenden und lehrenden Bereich und ist somit für den Bereich Lehre und Leistung hauptverantwortlich. Gegenüber den BHV- Trainern ist er weisungsbefugt. Alle BHV-Trainer sind im Besitz mindestens einer gültigen B-Lizenz. Stellenbeschreibung der BHV-Trainer: Die BHV-Trainer betreuen ihre Teams gleichberechtigt im Gespann. Die BHV-Trainer arbeiten selbstverantwortlich. In der Trainingsgestaltung orientieren sie sich nach den Vorgaben DHBRahmentrainingsplänen, der Bayerischen Spielauffassung und dem BHVTrainingsleitfaden. Die Trainer stimmen sich vorher über die Ziele und Lehrgangsinhalte ab und reichen ihre Trainingspläne beim Landestrainer ein. Nach jeder Lehrgangsmaßnahme bewerten sie die Kader mittels der BHVBeurteilungsbögen. Bei allen DHB-Sichtungen besteht Anwesenheitspflicht. Im Einzugsbereich übernehmen sie das dezentrale BHV- Stützpunkttraining. Im Sinne einer optimalen Leistungsentwicklung kooperieren sie mit den DHBund SHV-Trainern, den Trainern der Bezirksauswahlen, den Vereinstrainern, den Trainern der Partnerschulen des Leistungssports und den Eltern Regelmäßige Übermittlung von Berichten und Analysen aller Spiel -und Turniermaßnahmen an den Landestrainer (Präsentation im Handballecho, Internet) Trainingsplanung und Dokumentation aller Trainingsmaßnahmen des BHV Gebundene Spielbeobachtung mit den BHV- Standardformularen Videobeobachtung und -analyse bei allen Spielen und Turnieren des BHV Regelmäßige kostenlose Lizenzverlängerung bei ÜL- Fortbildung Leistung Mitarbeit bei der Fortschreibung von Leistungssportkonzepten In Abstimmung mit dem Landestrainer ist eine Laufbahnberatung der Kader möglich 5. Bayernauswahllehrgänge Die Lehrgänge werden grundsätzlich mit 5 - 6 Trainingseinheiten a 120 Minuten durchgeführt. Auf Grund der langen Anreise müssen Lehrgänge der Bayernauswahlteams mindestens zweitägig sein und 4 Trainingseinheiten a 120 Minuten beinhalten. Der Hauptteil der zentralen Lehrgänge findet zeitnah zu den DHB-Sichtungen im 3. und 4. Quartal des Jahres statt. Trainingsspiele werden im 1. B-Jugendjahr gegen A- Jugend Bayernligateams bestritten, im 2. Jahr B- Jgd gegen Männer Bez.- OL oder Landesligateams; bei den Mädchen gegen Frauen - Bayernligateams. 6. Länderspielmaßnahmen des BHV 1. Jahr: Sichtung und Kaderbildung, keine Länderspiele oder Turniermaßnahmen 2. Jahr: Vorsichtung im SHV-Camp, 1 Vorbereitungsturnier zeitnah zur SHV/DHB Sichtung 3. Jahr: 2 Vorbereitungsturniere (auch im Ausland) zur 2. DHB- Sichtung dem Länderpokal 8 4. und 5. Jahr: A-Junioren:1-2 Spiele und 1Tageslehrgang mit Turnierteilnahme 7. Dezentrales Stützpunkttraining des BHV Ziel des Stützpunkttrainings ist die individuelle und gruppentaktische Schulung der BHV- Kader und die Nachsichtung von Spätentwicklern und Quereinsteigern aus den Bezirken. Das reformierte BHV- Stützpunkttraining findet an 4 festen, dezentralen Orten unter der Leitung der ortsnahen BHV-Trainer statt. Kadervereinstrainer oder Bezirksauswahltrainer arbeiten als Co-Trainer mit. Teilnehmer sind die Spieler des engeren BHV-Kaders (1-16), auch ältere Kaderspieler (bis A-Jugend) und eventuell 1-2 nachzusichtende Spieler. Es findet 1 x im Monat am termingeschützten 2. Samstag im Monat möglichst als Tageslehrgang mit 2 Trainingseinheiten a 120 Minuten statt (oder 1TE a 180 Minuten). Die Organisation übernimmt die BHV-Geschäftsstelle in Verbindung mit den BHV- Trainern und den örtlichen Vereinen. 8. BHV- Eliteförderung Handball-Leistungszentrum Bayern (Großwallstadt) Trainingszentrum mit Internatsanbindung für zentrale Fördermassnahme des BHV in Zusammenarbeit mit dem TV Großwallstadt. Ziel ist die Anerkennung als DHB-Stützpunkt im männlichen Bereich. Voraussetzung sind mindestens 4 DHB-Kader und Trainer mit A-Lizenz Vernetzung von Schule und Leistungssport durch die örtlichen Schulen Partnerschule des Leistungssport an der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg Trainingszentrum mit Internatsanbindung für zentrale Fördermassnahme des BHV in Zusammenarbeit mit dem 1.FC Nürnberg. Ziel ist die Anerkennung als DHB-Stützpunkt im weiblichen Bereich. Voraussetzung sind mindestens 4 DHB-Kader und Trainer mit A-Lizenz Vernetzung von Schule und Leistungssport durch die Bertolt-Brecht-Schule und den Olympia-Stützpunkt Bayern Landesleistungszentrum Nordbayern (Erlangen) Das LLZ in Erlangen dient der Ausbildung unserer DHB- Spieler/- innen und den Perspektivkadern. Eine Integration der Partnerschulen, des Vereinstrainings, der BHV- Stützpunkte, der Bezirksauswahlen, leistungsstarker Vereine und die Abgleichung der Trainingsinhalte und –maßnahmen durch gemeinsame Veranstaltungen und gegenseitige Trainingsbesuche steigern die Effizienz dieser Einrichtung. Eine Nutzung weiterer Trainingsmöglichkeiten in der Uni Erlangen sollte geprüft werden. Gemeinsame Projekte des BHV und der Uni Erlangen sind mittelfristig anzustreben. Landesleistungszentrum Südbayern (Oberhaching) Die Aufgaben des LLZ-Süds in Oberhaching sind mit dem LLZ in Erlangen identisch. Jungen und Mädchen trainieren zur Zeit im 14-tägigen Wechsel. Das LLZ- Süd ist offizieller DHB-Stützpunkt weiblich. Zur Anerkennung als DHB-Stützpunkt im männlichen Bereich sind ein wöchentliches Training und eine regelmäßige Teilnahme mehrere DHB-Kader nötig. 9 Die Anzahl der DHB-Stützpunkte verbessert die LAL- Bewertung des BHV bezüglich seiner Strukturbedingungen. 9. Wettkampfsystem Aus Eigeninteresse muss der BHV die DHB- Vorgaben im Spielbetrieb des Kinderhandballs und C-Jugend schnellstmöglich umsetzen. Die Auswirkungen dieser Änderungen schaffen mittelfristig die notwendigen Schulungsgrundlagen unserer Auswahlspieler. Die Differenzierung und Stärkung des leistungsorientierten Jugendspielbetriebes ist leistungsfördernd. Eine Optimierung des bereits verbesserten Qualifikationsmodus erscheint sinnvoll, um die wirklich besten Teams für die Bayernligen zu ermitteln. Als Empfehlung für BHV-Kader gilt, mindestens in der B-Jugend Bayernliga zu spielen, besser noch in der A- Jugendbayernliga: Eine verbesserte Koordination der Maßnahmen zur Bayernauswahl mit dem Wettkampfbetrieb ist unbedingt anzustreben. Spielpausen von bis zu vier Wochen sind zu vermeiden! 10. Zusammenarbeit mit den Vereinstrainern von Auswahlkadern Die BHV- Trainer sind übereinstimmend der Auffassung, dass sich eine Leistungsoptimierung im Jugendleistungssport in Bayern im Wesentlichen durch eine Umfangsund Qualitätssteigerung im Verein entwickelt. Das bedeutet, dass die Kooperation mit den Kadervereinstrainern intensiviert werden muss. Eine Qualifizierung im Sinne der Ausbildungsziele des BHV ist fast immer nötig. Analog zur Überfachlichen Jugendarbeit des BHV wird mit ausgesuchten Kooperationsvereinen eine Broschüre „Leistungssport im Handballverein“ herausgegeben Maßnahmen für Vereinstrainer und Vereine von BHV/ DHB- Kadern: Hilfe bei der Umsetzung der DHB - Rahmentrainingspläne BHV-Trainer vor Ort: Demonstrationstrainingseinheiten nach Anforderung. Die Reisekosten übernimmt der Verein. Die BHV-Trainer machen Werbung für die Teilnahme an der BHV-ÜL- oder B-Trainerausbildung Einladung von Kadervereinstrainern/ Bezirksauswahltrainer zu BHV-Lehrgängen als Gast mit kostenloser Möglichkeit der Lizenzverlängerung BHV-Fortbildungen nur für Vereinstrainer von Kaderspieler/-innen mit der Möglichkeit der Lizenzverlängerung Trainingsberatung durch den Landestrainer Bereitstellung von Literatur (u.a. BHV-Übungsleiter- Handbuch) und Medien für die Kadervereinstrainer durch den BHV. Anteilige finanzielle Entlastung bei der Vereinsabgabe, wenn der Verein Kaderspieler ausbildet VI. Talentbindung Nachdem in den letzten Jahren viele unserer Handballtalente aus dem männlichen und weiblichen Bereich in andere Bundesländer, teilweise auf Sportgymnasien abgeworben oder vom DHB dorthin delegiert wurden, spielt die Talentbindung zukünftig eine zentrale Rolle, besonders für die Verteilung der Talentfördermittel. Hier müssen besondere Anstrengungen unternommen werden, angemessene strukturelle und leistungsfördernde Voraussetzungen zu schaffen, um die besten Spieler /-innen in Bayern zu halten. 10 Beratung des Sportlers und der Eltern Sonderspielrecht für DHB-Kader in 2 verschiedenen Vereinen Herabsetzung der Altersgrenze für das Seniorenspielrecht Training der DHB- Kader bei RL und BL Teams (Landestrainer vermittelt) Zusammenarbeit mit dem TV Großwallstadt (Spielmöglichkeit 1. Bundesliga und Internatsunterbringung für DHB-Kader des BHV intensivierte Betreuung der DHB-Kader Bildung eines Arbeitkreises Leistungssport Männerhandball. Ziel: Etablierung von Regionalliga- und Zweibundesligavereinen Kooperation des BHV mit den Leistungssportvereinen Weiterentwicklung des LLZ in Erlangen, engere Kooperation auf der Trainerebene: BHV, LLZ Erlangen, Partnerschulen, BHV- Stützpunkt und Verein (u.a. gegenseitige Trainingsbesuche und gemeinsame Veranstaltungen) Gemeinsame Laufbahnberatung des BHV und des DHB für DHB-Kader: Für DHB-A- Jugendkader ist nach Laufbahnberatung ein Übertritt in Regionalund Bundesligavereine des BHV erfahrungsgemäß dringend erforderlich um das internationales Spielniveau zu erreichen. Qualifizierung der Vereinstrainer von BHV und DHB- Kadern durch Sonderlehrgänge, Einladung zu BHV- Lehrgängen und durch BHV- Trainerdemonstrationen vor Ort Anschlusstraining Vorbemerkung: Die größten Probleme für den bayerischen Leistungshandball entstehen dadurch, dass leistungsstarke Spieler/-innen (DHB- Kader) im Bereich des BHV keine adäquaten Trainings- und Spielmöglichkeiten im Leistungs-/Hochleistungshandball vorfinden. Das Spielstärke der DHB- Jugendnationalmannschaft wird auf Regionalliganiveau, das der DHB- Juniorennationalmannschaft auf dem Niveau der II. Bundesliga angesetzt (Zitat W. Sommerfeld, DHB – Trainer). Um auch international zu bestehen, haben DHB-Kaderspiel/ -innen nur dann Chancen, sich weiterzuentwickeln, wenn sie die Möglichkeit haben, auf entsprechendem Niveau regelmäßig zu trainieren und auch zu spielen. Da es derzeit im Bereich des BHV nur den 1. FC Nürnberg (Frauen) und den TV Großwallstadt als Bundesligisten gibt (sonst nur Regionalligisten), ist die Abwanderung bayerischer DHB- Kaderspieler vorprogrammiert. Die Folge ist auch das weitere Absinken des Spielniveaus im Erwachsenenbereich. Maßnahmen: Bereich des Anschlusstrainings sind kurzfristig folgende Ziele anzustreben: 1. Öffnung der Spielmöglichkeiten für DHB – Kaderspieler, Zweitspielrecht erweitern (z. B. Jahrgangsstufen herabsetzen, s.o., Spielmöglichkeit im eigenen Jugendverein + Zweitspielmöglichkeit ab Regionalliga aufwärts) 2.. Möglichst zeitnahe Etablierung eines Bundesligisten im Männerbereich im Bereich des BHV (II. Bundesliga). Mögliche Vereine: Coburg, Erlangen, Neustadt, Bayreuth, Forchheim. Mit diesen Vereinen sollte der BHV im Hinblick auf deren Planung Kontakt aufnehmen 3. Aufnahme von Kooperationsverhandlungen mit Bundesligisten mit dem Ziel eines Kooperationsvertrages 4. Etablierung von leistungsstarken Regionalligisten im männlichen Bereich (vorrangig in Südbayern) 11 Im Rahmen von Vereinbarungen sollte gewährleistet sein, dass DHB – Kaderspieler/ -innen bei den Partnervereinen nach den Rahmentrainingsplänen des DHB (vgl. Rahmentrainingspläne 2002 – 2005, Anschlusstraining) trainiert und gefördert werden. Ebenfalls sollten entwickelnde Spielzeiten gewährleistet werden. Dies bedarf des intensiven regelmäßigen Kontaktes der Verantwortlichen, insbesondere aber der Trainer der beteiligten Vereine untereinander. Voraussetzung für die Kooperation im Rahmen des Anschlusstrainings sollten intensive Beratungen zwischen Spieler/-innen, Eltern, Trainern und BHV sein (Laufbahnberatung). VII. Leistungsfördernde Rahmenbedingungen 1. Medizinische Versorgung Durch Verbandsarzt Dr. Kuhr in Erlangen, Dr. Klepsch in München (Schoen-Kliniken) und durch die BHV- Physiotherapeutin Karin Kurzeder ist die medizinische Versorgung sichergestellt. Es bieten sich folgende Möglichkeiten: Sportmedizinische Untersuchungen der BHV- Kader Prävention Erstversorgung von Verletzungen bei Lehrgängen Operative Versorgung Rehabilitationsmaßnahmen Medizinische Betreuung bei Handballspielen und Turnieren Leistungsdiagnostik (DHB- Kader, bei Bedarf) 2. Zusammenarbeit mit Hochschulen in Bayern Folgende gemeinsame Aktivitäten erscheinen nützlich oder laufen bereits: Nutzung psychosozialer Ressourcen, Projekt mit der Uni Bayreuth Zusammenarbeit mit Hochschulen in der Sportlehrerausbildung: Bereitstellung aktueller Literatur und Medien durch den BHV wissenschaftliche Begleitung der Talentförderung, Talentprognostik (Tests) Sportpsychologie Biomechanische Diagnostik (Bodenkontaktzeiten, Frequenzmessung) 3. Olympiastützpunkt München Im Rahmen freier Kapazitäten und nach Voranmeldung bieten sich für D/C Kader des BHV u.a. folgende Möglichkeiten: Ernährungsberatung Laufbahn- und Berufsberatung Krafttraining Sportpsychologie 4. Sponsoring Zur Verwirklichung des BHV- Regionalkonzepts sind zusätzliche Mittel erforderlich. Die Generierung von zusätzlichen Sponsorengeldern ermöglicht zusätzliche Maßnahmen und strukturelle Verbesserungen im Leistungssport des BHV. Bälle und Medien für Schulen und Hochschulen 12 Finanzierung der Juniorenförderung Weitere Dezentralisierung der ÜL- Ausbildung Aufstockung des Referentenstabes Reisekosten und Honorare für vermehrte Tätigkeit der Honorartrainern Teilnahme an Auslandsturnieren mit leistungsstarken Teams Einrichtung eines Fördervereins für Leistungshandball im BHV u.a. 13