Kalkulation von Installationsprojekten mit PE-Rohr Teil 1
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Kalkulation von Installationsprojekten mit PE-Rohr Teil 1
Kalkulation von Installationsprojekten mit PE-Rohr Teil 1: Produktivität beim Heizelementstumpfschweißen )MRWXIMRWXVEÃI Teil 2: Kostenvergleiche zwischen verschiedenen Verlegeverfahren ((MX^MRKIR ,IMQIVHMRKIR mit dem webkalkulator24 (Veröffentlichung in einer der nächsten 3RAusgaben) 8IP *E\ Von Holger Hesse und Bernd Klemm MRJS$[MHSWHI [[[[MHSWHI Teil 1 dieses Artikels erörtert die Komplexität und mögliche Herangehensweisen zur Bestimmung der Produktivität bzw. des Zeitaufwandes für ein Schweißprojekt. Anhand der Erfahrung des Schweißmaschinenherstellers WIDOS GmbH werden Richtwerte für typische Rohrdimensionen genannt. Außerdem werden dem Praktiker Tipps gegeben, wie er die Produktivität beim Schweißen erhöhen kann. Teil 2, in einer folgenden Ausgabe, beschreibt das web-basierte Tool www.webkalkulator24.de des Rohrherstellers egeplast international GmbH. Teil 1: Produktivität beim Heizelementstumpfschweißen EINLEITUNG Bisherige Untersuchungen und Ergebnisse Eine kürzlich erschienene Forschungsarbeit des SKZ, Würzburg, stellt eine Methodik vor, mit der Schweißprozesse zeitlich erfasst werden können [2] [3]. Der Rahmen der Untersuchungen beschränkt sich auf Schweißungen im Labor, sowie nur wenigen Rohrdimensionen. Einflussfaktoren wie sie auf der Baustelle auftreten, also aus der Praxis, wurden in die Arbeit nicht einbezogen. Aus den umfassenden Untersuchungen des SKZ-Forschungsberichtes werden hier die für das Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren relevanten Informationen aufgegriffen. Als erstes wichtiges Ergebnis wurde festgestellt, dass sich beim Einsatz von zwei Schweißmaschinen die Produktivität mehr als verdoppelt bzw. überproportional ansteigt, siehe Tabelle ... Tabelle …: Im Labor maximale Anzahl an Heizelementstumpfschweißungen von PERohren pro Tag nach SKZ-Forschungsbericht [3] d 63mm d 110mm d 160mm d 250mm 1 Schweißmaschine 23 17 13 10 2 Schweißmaschinen 45 34 25 19 Einerseits handelt es sich beim Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren um ein standardisiertes Verfahren mit genauen Prozesszeiten, andererseits sind in der Praxis auf der Baustelle sehr unterschiedliche Zeitbedarfe festzustellen. Ein Beispiel: Zusätzlicher Zeitbedarf für den Aufbau eines Schweißzeltes bei ungünstiger Witterung. ;-(37;MPLIPQ(SQQIV7ÚLRI+QF, +IWGLÈJXWJàLVIV .àVKIR(SQQIV(V/EM(SQFVS[WOM 97X-H2V() 7MX^HIV+IWIPPWGLEJX((MX^MRKIR,IMQIVHMRKIR %QXWKIVMGLX7XYXXKEVX,6& 463(9/8-:-8¨8 7-',)6,)-8 º/303+-) Bekannt ist auch, dass die Abkühlzeit einen besonders großen Anteil an der Gesamtschweißdauer besitzt. Die Stumpfschweißmaschine drückt in dieser Phase die Rohre gegeneinander, während das zugehörige Heizelement und Planhobel ungenutzt bleiben, man könnte sagen auf die nächste Schweißung warten. Je größer die Wanddicken der PE-Rohre, umso länger ist auch die Abkühlzeit und umso größer ihr Einfluss auf die Produktivität. Ein weiterer Teil der SKZ-Forschungsarbeit befasst sich mit einer Umfrage bei Personen aus der Praxis, z.B. Verantwortlichen aus der Gas- und Wasserversorgung. In einem Fragebogen wurde nach der maximalen Anzahl von Schweißungen pro Tag mit einer Stumpfschweißmaschine gefragt. Das Ergebnis der Mittelwerte ähnelt der Anzahl der im Labor gefertigten Schweißungen. Allerdings ist die Bandbreite sehr hoch, siehe Tabelle ... Tabelle …: Maximale Anzahl an Schweißungen laut Umfrage des SKZ [3] d 63mm d 110mm d 160mm d 250mm Bandbreite 20 – 25 12 – 25 8 – 20 5 – 15 Mittlere Anzahl möglicher 22,5 17,3 12,2 10 Schweißungen Was das Thema noch komplexer macht, ist die Tatsache, dass es auf der Welt unterschiedliche Schweißparametervorgaben für das Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren gibt. Beispiele siehe Tabelle …. Diese unterscheiden sich in den Schweiß-, Abkühlzeiten und Fügedrücken. Allein durch das Vorhandensein von unterschiedlichen klimatischen Zonen (hohe oder niedrige Außentemperaturen) lässt sich diese Tatsache technisch generell nicht nachvollziehen. Bei fast identischen Polyethylenarten sollte es eigentlich nur einen Parametersatz (Temperatur, Druck und Zeit) geben, der die beste bzw. optimale Schweißnahtqualität, d.h. möglichst hohe Langzeitfestigkeit der Verbindung, ergibt. Tabelle …: Beispiele für unterschiedliche Vorgaben bzw. Standards für das Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren [1], [5], [6] Kurzbezeichnung Land / Verbreitung Besondere Bemerkung Parameter DVS 2207-Teil 1 Deutschland / wird 0,15 N/mm² Umfangreiche (September 2005) auch weitverbreitet in Fügedruck Untersuchungen vielen europäischen zur Länder, in Südamerika, HeizelementLangzeitfestigkeit in Asien eingesetzt temperatur wurden 220°C für durchgeführt [8], PE100 [9], [10] ASTM F2620 – 06 USA / 60 - 90 PSI wird vor allem in den (0,41 - 0,62 USA eingesetzt, aber N/mm²) auch in Südamerika und Fügedruck anderen Ländern ISO 21307:2009 International / gilt als ISO-Norm natürlich international, wird jedoch bei weitem nicht im Umfang wie obige DVS-Richtlinie oder ASTM-Norm eingesetzt Heizelementtemperatur 400 - 450°F (204 - 232°C) Drei Verfahren zur Auswahl. 0,17 N/mm² 0,52 N/mm² Fügedruck Heizelementtemperatur 200°C - 245°C Heute geht man von einer Mindestnutzungsdauer bei PE-Rohren (PE 100 oder PE 80) von 100 Jahren aus [11]. Diese Nutzungsdauer soll selbstverständlich auch für die Schweißverbindungen gelten. Zumindest für die Schweißparameter nach DVS 2207-1 ist diese Nutzungsdauer schon überprüft worden [8]. Ziel der Bemühungen um die Steigerung der Produktivität der Schweißungen muss die Erhaltung der hohen Nutzungsdauer des gesamten Leitungssystems sein [7]. Eine Harmonisierung, d.h. Schaffung einer weltweit gültigen Schweißparametervorgabe, wird zu erwarten sein, wenn man generell hohe Schweißnahtfestigkeit auf Langzeit als Ziel setzt. Voraussetzung dafür wäre ein technischer Vergleich der Schweißnähte von den unterschiedlichen Parametervorgaben und der Auswahl des Optimums. Tabelle … zeigt ein Beispiel für Produktivitätsangaben eines Rohrherstellers aus den USA. Im Vergleich zu Forschungsergebnissen des SKZ sind dort deutlich mehr Schweißungen pro Tag möglich. Tabelle …: Maximale Anzahl an Heizelementstumpfschweißungen von PE-Rohren pro Tag (8 – 10h) nach Angaben eines Rohrhersteller aus den USA [4] d 20mm – d 110mm – d 250mm – d 90mm d 200mm d 450mm Bandbreite 30 – 60 24 – 48 12 – 24 IN DER PRAXIS / AUF DER BAUSTELLE Ein Prozess mit vielen Einflussfaktoren Im Bild … werden wesentliche Einflussfaktoren als Fischgrätendiagramm dargestellt. Manche der Einflussfaktoren sind quantifizierbar (z.B. standardisierte Prozesszeiten), andere nur teilweise quantifizierbar (z.B. stationäre oder mobile Schweißung) oder nicht quantifizierbar (z.B. Handfertigkeit, Sorgfalt). Zusätzlich muss man berücksichtigen, dass diese Faktoren sich auch gegenseitig beeinflussen. Neben der bereits genannten Abkühlzeit spielen auch die heutzutage unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Schweißmaschinenkonzepte eine große Rolle. Kleine Schweißmaschinen, geeignet für Rohre bis ca. d 250 mm, können ohne Hilfsmittel bewegt werden, wenn sie nicht gerade in schwierigen Baustellensituationen, z.B. tiefe und schmale Baugrube, eingesetzt werden. Bei mittelgroßen und großen Maschinen werden oft unterschiedliche Methoden eingesetzt um von Schweißplatz „A“ zu Schweißplatz „B“ zu gelangen. Bei großen Strecken, Arbeiten auf freiem Feld, werden Schweißmaschinen mit Chassis und Rädern oder Raupen immer beliebter. Durch Integration von allem notwendigen Zubehör in eine Maschine, bis hin zum autarken Betrieb, kann die Produktivität erhöht werden, jedoch erhöhen sich jeweils auch die Maschinenkosten. In der Tabelle … werden die wichtigsten heute verfügbaren, unterschiedlichen Schweißmaschinenkonzepte gezeigt. Das für den Anwendungsfall geeignetste Maschinenkonzept kann daraus ausgewählt werden. Tabelle …: Übersicht unterschiedlicher Konzepte moderner Stumpfschweißmaschinen Foto • • • WIDOS 4400 für manuelle Bedienung Foto • • • • WIDOS HRG … Sondermaschine Foto • • • Manuelle Bedienung. Leichtes Grundgestell, Heizelement und Planhobel. Dimensionen klein und handlich. Bei Bedarf kann der vierte Spannring entfernt werden, um die Maschine noch kleiner zu machen. Zubehör oder Hilfsmittel für das Handling sind in einfachen Baustellensituationen nicht erforderlich. Manuelle Sondermaschine beengte Platzverhältnisse, wie z.B. schmale Gräben Nur zwei Spannringe Kleine Hydraulikzylinder und daher eher für dünnwandige Rohre geeignet Winkelschweißung bis 15° möglich Halbautomatisch (CNC gesteuert) Sonst wie manuelle Maschine WIDOS 4600 CNC halbautomatische Schweißmaschine mit Protokollierung Foto • Grundgestell, Heizelement und Planhobel werden mit externer Hebevorrichtung (z.B. Baggerschaufel) bewegt. • Der integrierte Kran erleichtert das Handling beim Schweißen. • Heizelement und Hobel sind an das WIDOS 6113 Foto WIDOS xxxx mit hydraulischen Kran Foto • WIDOS 6100 mobil mit Rädern Foto • • • WIDOS 12000 mobil mit Raupen • Grundgestell fest angebaut und werden je nach System geschwenkt oder linear bewegt. Auf Rädern wird die gesamte Maschine mit einer Zugmaschine zu ihrem Einsatzort gezogen. Geländegängig. Die Schweißmaschine kann von der Chassis mit Raupen abgebaut werden. Heizelement und Hobel sind an das Grundgestell fest angebaut und werden je nach System geschwenkt oder linear bewegt. Autarker Betrieb, da Stromgenerator angebaut ist. Projektbezogen werden in Sonderfällen auch maßgeschneiderte Lösungen gebaut. Erfahrungen von den Baustellen zeigen, dass die Produktivität im Laufe der Baumaßnahme steigt. Begründet werden kann dies eigentlich nur mit der Optimierung von Prozesswegen auf der Baustelle, die Schweißparameter verstehen sich als konstanter Abschnitt, dessen Zeitbedarf sich nicht verkürzen lässt. Bei komplexen Großbaustellen ist eine Aufstellungsplanung der Baustelleninfrastruktur unumgänglich. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Räderwerk zur Umsetzung der Maßnahme auch ineinandergreift. Die Aufstellungsplanung für die komplexe Maßnahme „Stumpfschweißung“ erfolgt in der Regel durch den Schweißer „vor Ort“, spontan und bei dem ersten Eintreffen auf der Baustelle. Damit ist der Prozessoptimierung auch ein ausreichend großer Spielraum eingeräumt. Aufgabe des für die Baustelle Verantwortlichen sollte sein, die Abläufe für den Schweißprozess im Vorfeld zu planen und wenigstens in einer Skizze zu Papier zu bringen (Bild …). Die Erfahrungen aus vorangegangenen Maßnahmen fließen in die Planungen selbstverständlich ein. Ein oder zwei Bediener? Die Produktivität beim Stumpfschweißen wird auch durch die Anzahl der Bediener beeinflusst, da viele Verfahrensschritte manuell sind. Häufig wird die Frage gestellt, ob ein oder zwei Bediener für eine Stumpfschweißmaschine benötigt wird bzw. werden? Aus Gründen der Arbeitssicherheit setzt man in der Praxis auf Baustellen meist ein eingespieltes Team aus zwei Bedienern ein. Je nach Land ist dies gesetzlich auch vorgeschrieben. Nach Erfahrungen von WIDOS ist folgender genereller Bedienerbedarf festzustellen: 1 Bediener - Manuelle Schweißmaschinen für Rohre bis ca. d 160 mm. - Halbautomatische (CNC-) Schweißmaschinen für Rohre bis ca. d 250 mm. - Alle Schweißmaschinen mit Planhobel und Heizelement fest angebaut/integriert, sowie vollhydraulischer Betätigung über ein Bedienpult. 2 Bediener - Schweißmaschinen für Rohre von ca. d 315 mm bis ca. d 500 mm. - Schweißmaschinen mit integrierten Kran (Hydraulikkran oder Hebelift) für Rohre ca. ≥ d 630 mm. VORGEHENSWEISE Summe aus definierten Schweißzeiten und dem Handling Die Produktivität des Stumpfschweißens in diesem Artikel wird mit der Anzahl Schweißungen / 8h (Arbeitstag) festgelegt. Dies erfolgt in Übereinstimmung mit der Methodologie der Forschungsarbeit des SKZ. Für den Schweißablauf und die Schweißparameter wird die DVS-Richtlinie 2207 Teil 1 (September 2005) zugrunde gelegt. Um den Zeitbedarf für eine Schweißung zu bestimmen, wird der Ablauf in Teilprozesse untergliedert. Zu den definierten Schweißzeiten nach DVS 2207-1 werden die Aufheizdauer des Heizelementes zu Arbeitsbeginn und die jeweilige Zeitdauer des Handling addiert. Dazu gehören die Schweißnahtvorbereitung, das Einspannen und Ausrichten der Rohre, das Ausspannen der Rohre, der Transport zur nächsten Schweißung; von Rohrende zu Rohrende. Diese Zeiten basieren auf Erfahrungswerten. Es wird unterstellt, dass ein geeignetes Transportmittel bereitgestellt ist, ggf. mit einer weiteren Person, z.B. ein Helfer beim Tragen oder ein Baggerfahrer. Anfahrten, Transport der Maschinen zur Baustelle, Einrichtung der Baustelle (Schutzzelt, etc.), Graben- oder Rohrbettungsarbeiten, Abbau oder Sicherung der Baustelle über Nacht und andere erforderliche Aktivitäten werden nicht berücksichtigt und müssen individuell im Einzelfall zur Schweißdauer addiert werden. Die Tabelle … zeigt die Vorgehensweise exemplarisch an einem PE-Rohr da 110 mm, SDR 11. Tabelle …: Untergliederung der Stumpfschweißungen in Teilprozesse (Beispiel) Zeit in min Start Beispiel da 110 mm, SDR 11, siehe auch SKZ-Forschungsbericht [3] Schweißmaschine am Ort der Schweißung, Heizelement noch kalt. Aufheizen 20 Handling (Einspannen, Hobeln, Reinigen) 6,5 Angleichen 1 Anwärmen 1,58 Umstellen 0,12 Fügedruckaufbau 0,12 Abkühlen 13 Rohr ausspannen, Maschine zur nächsten 4 Schweißung tragen Ende erste Schweißung Zwischensumme 46,32 min Handling (Einspannen, Hobeln, Reinigen) 6,5 … … Ende zweite Schweißung Zwischensumme 72,64 min … … Ende letzte Schweißung ≤ 480 min (= 8h) Beispielhaft werden in diesem Artikel einige oft verwendete Rohrdimensionen und SDR-Stufen ausgewählt. Die Produktivität für andere SDR-Stufen kann davon relativ leicht abgeleitet werden, da der wesentliche Einflussfaktor in Bezug auf die Rohrwanddicke die Abkühlzeit darstellt. ERGEBNISSE Kennzahlen für gute Baustellenbedingungen Sonderfälle oder erschwerte Bedingungen auf der Baustelle sind weder kalkulierbar noch zufriedenstellend genau einzuschätzen. Daher wird hier eine gute Baustellenbedingung vorausgesetzt, die sich insbesondere für Schweißarbeiten in einigen wesentlichen Punkten kennzeichnet. Die Schweißer sind geschult und besitzen Praxiserfahrung. Das Gelände oder der Graben sind leicht zugänglich. Die Rohre in Stangenware besitzen gute Qualität. Außerdem wird schönes Wetter für Schweißarbeiten unterstellt, d.h. trocken, ca. 20°C Umgebungstemperatur und Windstille oder leichter Wind. Tabelle …: Produktivität unter guten Baustellenbedingungen (Beispiele) Rohre Anzahl Schweißungen / 8h (Arbeitstag) aus PE 100 bei guten Baustellenbedingungen und gutem Wetter D SDR in mm Stufe 1 Schweißmaschine 2 Schweißmaschinen 3 Schweißmaschinen Bediener 50 11 30 49 * 1 110 11 17 34 * 1 200 11 11 24 31 1 315 11 7 18 23 2 500 11 5 12 16 2 630 17 5 11 13 2 1.000 17 4 10 12 2 1.200 21 4 10 11 2 1.600 26 3 7 ** 2 ***2.000 26 3 7 ** 2 * Eine dritte Schweißmaschine für einen Bediener macht normalerweise keinen Sinn, da die Abkühlzeit nicht ausreicht um während dieser 2 Schweißungen (Vorbereitung bis zum Beginn des Abkühlens) durchzuführen. ** Die Abkühlzeit entspricht in vielen Fällen der Zeit einer Schweißung (Vorbereitung bis zum Beginn des Abkühlens). So dass hier, sozusagen in flüssiger Folge, an einer Schweißmaschine und dann an der zweiten Schweißmaschine gearbeitet wird. Eine dritte Schweißmaschine kann von zwei Bedienern nicht mehr bedient werden. *** In Anlehnung an die DVS-Richtlinie geschweißt, da die Wanddicke >70mm beträgt. Die Werte gelten für Stumpfschweißmaschinen von WIDOS in einfacher Ausführung, d.h. ohne Räder oder eigenen Antrieb. Bei Verwendung von mobilen WIDOS Schweißmaschinen, siehe Tabelle …, kann die Anzahl der Schweißungen erhöht werden. Wie im Kapitel „Vorgehensweise“ beschrieben, handelt es sich um eine Kombination von Berechnung, dem Aufsummieren von Prozesszeiten, und Erfahrungen aus der Praxis. Eine Validierung der Einzelfälle auf der Baustelle wurde noch nicht durchgeführt. Dennoch können die Angaben dem Schweißunternehmen einen Anhaltspunkt für die Beurteilung der eigenen Produktivität geben. Bei großen Abweichungen kann der Schweißablauf intern auditiert und ggf. Arbeitsschritte optimiert werden. Im Sinne von Lean-Prozessverbesserungen können u.U. Ineffizienzen aufgespürt werden. Als deutlichstes Ergebnis im Zusammenhang mit Produktivitätssteigerung bestätigt sich, wie bereits durch das SKZ festgestellt, dass der Einsatz von 2 Schweißmaschinen mindestens eine Verdoppelung der Schweißungen pro Tag bringt, bei gleicher Bedienerzahl; Ausnahme bilden hier nur die kleinen Rohrdurchmesser, z.B. da 50 mm. Bei Einsatz von 3 Schweißmaschinen lässt sich feststellen: Ab etwa da 630 mm findet keine signifikante Produktivitätssteigerung statt; der Aufwand für die Bereitstellung einer dritten Schweißmaschine rechtfertigt nicht mehr den Mehrwert durch höhere Produktivität. Daher sollte bei einem größerem Bedarf an Schweißungen pro Tag ein weiteres Schweißer-Team (2 Bediener) mit ein oder zwei Maschinen eingesetzt werden (Bild …). Tipps zur Produktivitätssteigerung Tipp Nr. 1: Der Einsatz von 2 Schweißmaschinen erhöht deutlich die Produktivität. Tipp Nr. 2: Auf freiem Feld sind Schweißmaschinen auf Rädern oder Raupen für den Transport von Vorteil. Tipp Nr. 3: Es wird ein der Baustellensituation geeignetes Schweißmaschinenkonzept eingesetzt, beispielsweise ist bei WIDOS StandardSchweißmaschinen der vierte Spannring abnehmbar, was die Maschine für enge Situationen noch kleiner, leichter und handlicher macht. Tipp Nr. 4: Da das Grundgestell der Schweißmaschine in der Abkühlphase „wartet“ (die Rohre zusammendrückt) kann mit einem Heizelement / Planhobel ein weiteres Grundgestell bedient werden (Bild …). Neben der Einsparung von Maschinenteilen liegt ein weiterer Vorteil darin, dass der Stromverbrauch annähernd halbiert wird. Tipp Nr. 5: Durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Schweißmaschinen erspart man sich Pannen auf der Baustelle. Tipp Nr. 6: Qualitativ hochwertige Rohre erleichtern den Versatzausgleich können so Zeit sparen. Insbesondere bei Schutzmantelrohren sind Ovalität konischer Einfall der Rohrenden generell geringer, im Vergleich zu Standard Rohren. Ein zusätzliches Schneiden der Rohrenden auf der Baustelle vor Schweißung ist daher nicht notwendig. und und PEder Tipp Nr. 7: Verwendung von professionellen Werkzeugen und Zubehör, wie z.B. höhenverstellbaren Rollenböcken. Diese verringern nicht nur die Bewegungskraft für das Rohr, sondern machen es oft erst möglich, dass auch sehr lange Rohrleitungsteile geschweißt werden können. Sie erleichtern auch den Versatzausgleich und steigern durch minimalen Versatz die Qualität der Rohrverbindung. Spezielle KunststoffrohrSägen, wie z.B. kettengeführte Umlaufkreissägen oder Kappsägen, verkürzen auch die Vorbereitungsdauer. FAZIT UND AUSBLICK Um das Potenzial zur Produktionssteigerung auszunutzen, gibt es viele praktische Möglichkeiten für den Anwender. Allerdings gibt es auch die definierten Abkühlzeiten nach DVS-Richtlinie. Diese sind so ausgelegt, dass sie universell funktionieren bzw. ausreichend sind, d.h. bei niedrigen und auch bei hohen Umgebungstemperaturen. Der Tatsache, dass eine Schweißnaht bei niedrigen Umgebungstemperaturen schneller abkühlt, wird dabei nicht Rechnung getragen. Im Sonderfall Schweißungen, die unter Werkstattbedingungen hergestellt werden, ist nach der DVS-Richtlinie 2207-1 die Verringerung der Abkühlzeit bis zu 50% erlaubt, wenn die Wanddicke ≥15 mm ist und nach dem Schweißen nur geringfügige Belastungen auf die Fügeverbindung einwirken. Die Verkürzung der Abkühlzeit auf der Baustelle ist nicht zulässig, aber häufig ein Thema für Diskussionen. Untersuchungen für Einzelfälle wurden bereits durchgeführt [7]. Insbesondere im Zusammenhang mit unterschiedlichen Schweißstandards auf der Welt und der Globalisierung wird ein Bedarf für genauere Untersuchungen entstehen. Weiterhin sind die Hersteller von Stumpfschweißmaschinen gefordert durch innovative Technik bzw. Automatisierung die Handling-Zeiten weiter zu verkürzen, selbstverständlich bei gleichbleibender Schweißnahtqualität. Die neuen Schweißmaschinenentwicklungen werden ein spannendes Thema bleiben. Teil 2 dieses Fachartikels beschreibt die kalkulatorische Erfassung der Verbindungstechnik in dem Onlinetool www.webkalkulator24.de und wird in einer der nächsten 3R-Ausgaben erscheinen. Tabellenüberschriften Tabelle 1: … table 1: … Literaturhinweise [1] DVS-Taschenbuch „Fachbuchreihe Schweißtechnik, Band 68/IV, 14. Auflage, 2011, Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren DVS Media GmbH, Düsseldorf DVS pamphlet, DVS Technical Codes on Plastics Joining Technologies: English Edition Volume 3, 2nd edition, 2011, Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf [2] Dipl.-Ing. Markus Hoffmann, Dr. rer. nat. Benjamin Baudrit, Dipl.-Volksw. Oliver Stübs, Dr.-Ing. Peter Heidemeyer, Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian, SKZ – Das Kunststoff-Zentrum, Würzburg: Ökonomische und ökologische Bewertungen beim Schweißen von Kunststoffrohren, Economic and ecological assessments with regard to the welding of plastic pipes, Joining Plastics 3-4 / 2012, DVS Media GmbH, Düsseldorf [3] Dr. Benjamin Baudrit, Dipl.-Volksw. Oliver Stübs, Ökologisch-ökonomische Bewertung und Verfahrensoptimierung von Fügeverfahren am Beispiel von Kunststoffrohrsystemen. Abschlussbericht über ein Forschungsprojekt, gefördert unter dem Az: 27249/2 – 21/2 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. SKZ – Das Kunststoff-Zentrum, SKZ - KFE gGmbH. Würzburg, Dezember 2012 [4] ISCO Fusion Manual, 2007, ISCO Industries LLC, USA, http://www.iscopipe.com/media/7814/fusion%20manual%202007%20metric.pdf (Internet download 19.11.2012) American National Standard ASTM F2620 – 06, Standard Practice for [5] Heat Fusion Joining of Polyethylene Pipe and Fittings, ASTM International, www.astm.org, West Conshohocken (USA), 2006 [6] INTERNATIONAL STANDARD ISO 21307:2009(E), Plastics pipes and fittings – Butt fusion jointing procedures for polyethylene (PE) pipes and fittings used in the construction of gas and water distribution systems, www.iso.org, Genf (Schweiz), 2009 [7] Holger Hesse, egeplast,Werner Strumann GmbH & Co.KG, Greven; Johannes Grieser, Hessel Ingenieurtechnik GmbH, Roetgen; Dr.Uwe Egen, Rothenberger Werkzeuge Produktions GmbH,Kelkheim, Wirtschaftliches Optimierungspotential beim Heizelementstumpfschweißen von Schutzmantelrohren aus spannungsrissbeständigem Polyethylen, Economic Optimisation Potential of Pipes with a Crack Resistant Polyethylene and Protective Outer Layer during Heated Element Butt Welding, JOINING PLASTICS 2/07, DVS Media GmbH, Düsseldorf [8] Johannes Grieser, HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, Überprüfung des geforderten Zeitstandzug-Schweißfaktors und der Mindestlebensdauer von Schweißverbindungen aus Polyethylen, Checking of the required long-term tensile welding factor and the minimum time of welded joints made of polyethylene, JOINING PLASTICS 1 / 2007, DVS Media GmbH, Düsseldorf [9] Dr.-Ing. Joachim Hessel, HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, Langzeitverhalten von Schweißverbindungen an Großrohren aus Polyethylen, 4-5 / 2011, 3R international, Vulkan-Verlag GmbH Essen [10] Dr.-Ing. Joachim Hessel, HESSEL Ingenieurtechnik GmbH Das Langzeitverhalten von Schweißverbindungen an Halbzeugen aus Polyethylen – Eine Frage der Kerbempfindlichkeit, The creep fracture behaviour of welded semi-finished products made from polyethylene – A matter of notch sensitivity JOINING PLASTICS 2 / 2007, DVS Media GmbH, Düsseldorf [11] Dr.-Ing. Joachim Hessel, HESSEL Ingenieurtechnik GmbH, 100 Jahre Nutzungsdauer für Rohre aus Polyethylen, Rückblick und Perspektive. 100-years service-life for polyethylen pipes, review and prospects, 4 / 2007, 3R international, Vulkan-Verlag GmbH Essen