Auf der Warrior Vor dem Wind Für das Web
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Auf der Warrior Vor dem Wind Für das Web
www.northsails.de No. 1/2012 VON NORTH SAILS DEUTSCHLAND Auf der Warrior Für das Web Vor dem Wind Ihr Name ist legendär, ihre Aktionen sind spektakulär: Im Kampf gegen Umweltverbrechen sticht das neue GreenpeaceFlaggschiff „Rainbow Warrior III“ mit Segeln von North Sails in See. Seite 2 Mit dem „North Sails Scan“ gibt es jetzt das weltweit erste App für iPhone und iPad, mit der das komplette Segelinventar analysiert und katalogisiert werden kann. Seite 3 Interview mit Mickey Ickert: Er ist der Spezialist für Spinnaker und Gennaker bei North Sails und hat schon Teams beim America’s Cup und dem Volvo Ocean Race betreut. Seite 5 Foto: © Oliver Tjaden / Greenpeace DER NEWSLETTER One Design-Klassen setzen auf 3DL Fotos: © Oliver Tjaden / Greenpeace North Sails entwickelt spezielle 3DL-Form für kleine Segel Editorial Liebe North Sails-Freunde! Der Sommer ließ zwar zu wünschen übrig, dem Segelspaß hat das aber keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Der Wassersportmarkt ist im Aufwind. Schon auf der Interboot in Friedrichshafen wurde deutlich: Die Leute haben immer mehr Lust, ihre Freizeit auf dem Wasser zu verbringen. Von dieser Entwicklung profitieren fast alle Bootstypen. Traditionelle Klassen wie die 30er Schärenkreuzer machen durch wachsende Felder auf sich aufmerksam. Aber auch moderne Canting-Kiel-Boote und Hightech-Katamarane erfreuen sich einer wachsenden Fangemeinde. Ebenso wächst der Freizeitund Chartermarkt. Ein Trend ist in allen Bereichen zu erkennen: Moderne, leistungsstarke Segel werden nicht mehr nur von der Regattaszene, sondern mittlerweile auch von Tourenseglern nachgefragt. Carbonmasten sind erschwinglicher geworden, und selbst ältere Boote entwickeln mit modernen Square Head-Großsegeln und Code 0-Rollsegeln ganz neue Geschwindigkeiten – da ist Spaß vorprogrammiert! Die Annäherung von Klassik und Moderne sowie von Fahrten- und Regattasegeln ist deshalb einer unserer Schwerpunkte in den aktuellen North Sails-News. Viel Spaß beim Lesen! Ihr Eckhard Kaller Geschäftsführer der North Sails GmbH Die Masten im A-Rahmen-Design und die Segel mit insgesamt 1300 m² sind auf höchste Effizienz ausgerichtet. Im Auftrag der grünen Regenbogenkrieger North Sails rüstet das neue Greenpeace-Aktionsschiff aus Sie ist eine Legende – die „Rainbow Warrior“ der internationalen Umweltschutzorganisation Greenpeace. Am 4. Juli 2011 wurde der Neubau „Rainbow Warrior III“ bei der Fassmer-Werft an der Weser zu Wasser gelassen. Für die Segelgarderobe des 58 Meter langen Motorseglers haben die Umweltaktivisten North Sails beauftragt. Proteste gegen die isländische Walfangflotte, Hafenblockaden gegen Atommülltransporte, Aktionen gegen Atomtests am Mururoa-Atoll, Belagerung von Erdölplattformen – die Operationen der „Rainbow Warrior“-Schiffe waren zumeist spektakulär. Zu weltweiter Bekanntheit kam das Aktionsschiff jedoch im Sommer 1985 als das Flaggschiff der Greenpeace-Flotte im Auftrag der französischen Regierung versenkt wurde, um Protestaktionen gegen Atomtests in Französisch-Polynesien zu verhindern. Nun sticht die dritte „Rainbow Warrior“ von Greenpeace in See. Und North Sails ist mit an Bord. Der Neubau ersetzt die „Rainbow Warrior II“, die 22 Jahre für Greenpeace gegen Umweltverbrechen auf den Weltmeeren unterwegs war. Das neue Flaggschiff – die Baukosten liegen bei rund 23 Millionen Euro – ist mit umweltfreundlicher Technik ausgerüstet und so konstru- Im Juli lief der Neubau bei der Fassmer-Werft vom Stapel. iert, dass sie hauptsächlich als Segelschiff eingesetzt wird. Die Masten im A-RahmenDesign und die Segel sind auf höchste Effizienz ausgerichtet. Nur bei ungünstigen Wetterbedingungen sollen verbrauchsarme Dieselmotoren das Schiff antreiben. Die North Sails-Segel wurde Ende Juli ausgeliefert und im Rahmen umfangreicher Testfahrten erfolgreich erprobt. Das Segelkleid der „Rainbow Warrior III“ Fünf Segel an zwei Masten Main Staysail: 188 m² Main: 328 m² Staysail: 189 m² Outer Jib: 277 m² Fisherman: 308 m² Tuch: 10 oz Dacron TwoPly (doppeltes Tuch) North Sails treibt sein Engagement in der Entwicklung von innovativen 3DL-Segeln für One Design-Klassen weiter voran. Jetzt hat das Unternehmen erstmals eine Produktionsform entwickelt, die ausschließlich für die Herstellung von kleinen One Design-Segeln konzipiert ist. Da zahlreiche Einheitsklassen ihre Klassenregeln dahin gehend geändert haben, dass 3DL-Segel zulässig sind, ist der Bedarf erheblich gestiegen. So dürfen seit Kurzem beispielsweise Melges 24 und 505er mit 3DL-Segeln an den Start gehen, bei der J24Klasse ist das innovative Segeldesign zumindest für die Genua zugelassen. Bisher hat sich North Sails fast ausschließlich auf die Produktion von 3DL-Segeln mit einer Vorlieklänge von nicht weniger als acht Metern beschränkt. „Die bisher verwendeten dreidimensionalen Formen, über denen die 3DL-Segel in einem Stück gefertigt werden, sind für die kleinen One Design-Segel eigentlich zu groß. Kleine Segel haben in bestimmten Bereichen eine viel schärfere Biegung. Das war mit den großen Formen für Bigboat-Segel nur schwer zu realisieren“, erläutert Arnd Howar, Mitglied im Class Sail Development Team von North Sails. Aus diesem Grund hat North Sails jetzt die erste kleinere One Design-Form konzipiert, die Jens Christensen, Kim Andersen und Anders Bagger auf dem Weg zum Sieg. In der J24-Klasse dürfen seit gut zwei Jahren 3DL-Genuas verwendet werden. ganz präzise den gewünschten Shape darstellen kann. Die neue One Design-Form ist trotz ihrer geringen Größe mit doppelt so vielen Kontrollpunkten ausgestattet als die großen Bigboat-Formen. North Sails sieht in den Einheitsklassen ein riesiges Potenzial für 3DL-Segel. Aktuell konzentrieren sich die North Sails-Designer auf die Optimierung und Produktion für Melges 24, 505er und J24. Aber auch weitere große internationale One Design-Klassen, bei denen der Einsatz von 3DL-Segeln bereits erlaubt ist, stehen im Fokus. Der virtuelle North Sails-Segelmanager Mit dem „North Sails Scan“ gibt es jetzt Werden die Scans, die dazugehörigen Prodas weltweit erste App für iPhone und fildaten und die vorherrschenden WetteriPad, mit der das kombedingungen per E-Mail plette Segelinventar anaan North Sails geschickt, lysiert und katalogisiert dann kann die örtliche werden kann. Niederlassung die aktuSegler können direkt an ellen Messergebnisse mit Bord den Trimm ihrer Seden Original-Designdaten gel prüfen und optimievergleichen und Optimieren. Dafür müssen sie einrungsvorschläge für Segelfach das neue North Sails und Riggtrimm machen. Scan-App herunterladen. Neben dem Scan-Feature Mit der Scan-Option werbietet das App umfassende den Fotos des Segels ana- Das North-App ermöglicht eine vollständige Dokumentationsoptionen. lysiert und umgehend in Dokumentation der Segelhistorie. In der Management-AnProfildaten ausgeworfen. wendung können SchiffsEinzige Voraussetzung: Das Segel verfügt daten und Eignerinformationen hinterlegt über Trimmstreifen, sodass der Anwender und sämtliche Angaben zum Segelinventar entsprechende Messpunkte für die Profil- katalogisiert werden. Das North Sails Scantiefe im Foto setzen kann. App ist im iTunes Store erhätlich. Christensen wird DrachenEuropameister North Sails Europa-Chef Jens Christensen ist neuer Europameister im Drachen. Er und seine Crew sicherten sich vor Boltenhagen bei besten Segelbedingungen mit einem Sieg im letzten Rennen die Goldmedaille vor Titelverteidiger Markus Wieser. Auf Platz 3 kam Evgeny Braslavets, der 1980 noch Olympiasieger für Estland im 470er war. Alle Top-Crews hatten einen Frühstart vom ersten Tag zu verbuchen, letztendlich sicherte sich die dänische Crew aber mit vier Punkten Vorsprung den Gesamtsieg. Jens Christensen: „Es waren die besten Windverhältnisse, die ich in diesem Jahr bei einer Drachenregatta erleben konnte, die Weiße Wiek ist eine Location für Segelevents, die in Europa ihresgleichen sucht.“ Die North Sails-Segelgarderobe des Europameisters Großsegel: A-10 Vorsegel: Genua leicht LJ-4 Genua medium MJ-8 Genua schwer MJ-8H Spinnaker: X-9 3 Neue Kleider für eine Elfe Historische Rennyacht erhält moderne 3DL-Segel „Die heutigen Fahrten- und Regattasegel werden sich immer ähnlicher“ Mickey Ickert, Spi- und Gennakerspezialist bei North Sails Was hat sich in den vergangenen Jahren in Sachen Design, Fertigung und Material bei Spinnakern und Gennakern verändert? Mickey Ickert: Beschränkungen bei Regatta- und Klassenregeln haben dazu geführt, dass insgesamt weniger Segel pro Regatta beziehungsweise Regattaserie erlaubt sind. Diese Einschränkungen haben zur Folge, dass das Design und die Materialien einen größeren Einsatzbereich abdecken müssen. Das Design ist deshalb vielseitiger, und das Material hat eine längere Lebenserwartung. Auch sehr leichte Segel werden deshalb immer weniger angefertigt. Es ist allerdings auch schwieriger, einen Gennaker zu designen, der etwas schwerer im Tuch ist, aber immer noch bei nur ganz wenig Wind funktionieren soll. Außerdem wird ein erhöhter Fokus auf Details wie Eckversteifungen und Tuchabstufungen gelegt. Im High-End-Regatta-Segment werden die Boote immer leichter. Welche Auswirkungen hat das auf das Design von Spinnakern und Gennakern? Die cremefarbene Beschichtung der 3DL-Segel unterstützen den historischen Look der Yacht. Die neue Segelgarderobe der 8mR Yacht eine ganz neue Herausforderung. Das Fa„ELFE II“ war eine ganz besondere Heraus- denlayout der durchgehend im Segel lauforderung für North Sails in Deutschland. fenden Lastfäden sollte genau in Richtung Zum ersten Mal haben die Segelmacher der Kräfte verlaufen. Nicht einfach, denn für eine klassische Spreizgaffelketsch 3DL- bei einem Spreizgaffelsegel ist ja alles umgekehrt im Vergleich zu einem normalen Segel hergestellt. Die schnittige Holzyacht, 1912 bei Großsegel. Die weltweite Vernetzung der Abeking & Rasmussen in Lemwerder ge- North Sails Designer stellte sicher, dass diebaut, wird demnächst 100 Jahre alt. Dafür se nicht alltägliche Aufgabe optimal berechnet wurde. Sehr sollte sie rechtzeitig Optimale Lösung durch aufwendig wurde herausgeputzt werdie weltweite Vernetzung das Rigg vermessen den und ein neues und auf dem North „Kleid“ erhalten. der North Sails-Designer Sails-eigenen DeSchon im Winter 2010 erhielt der Rumpf eine neue Lackie- sign Manager-Programm virtuell erstellt, rung und wurde auf Hochglanz gebracht. um vor allen Dingen die VermessungsbeIm Frühjahr erfolgte dann die Anprobe der stimmungen der 8mR-Klasse millimetergenau einzuhalten. neuen Segelgarderobe. Vor allem das Spreizgaffelsegel stellte die Der Eigner Dr. Andreas Lochbrunner und Designer von North Sails, federführend war North Sails-Segelmacher Eckhard Kaller Christian Hamma aus Langenargen, vor haben sich bei der Auswahl des Materi4 als auf 3DL 600 M mit Twaron-Lastfäden und beidseitiger weißer Beschichtung entschieden. Das Material erscheint leicht Cremefarben und unterstützt das klassische Auftreten der Yacht. Die beidseitige Beschichtung macht die Segel gleichzeitig sehr haltbar. Beim ersten Probeschlag auf dem Bodensee vor Lindau, hier hat das Schiff vor der imposanten Alpenkulisse seinen Liegeplatz, hat sich gezeigt, dass sich die große Erfahrung von North Sails auszahlt. Das Ergebnis war optimal: Alle Segel lagen genau innerhalb der Messmarken, und auch die Profile passten perfekt zueinander. Das ganze Team von North Sails ist stolz, diese traumhafte Yacht neu eingekleidet zu haben und wünscht ihr von ganzem Herzen auch für die nächsten 100 Jahre immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Mickey Ickert: Ja, grundsätzlich werden noch mehr Boote mit Gennakerbesegelung auf den Markt kommen. Selbst Yachten, die vor zehn Jahren nur mit Spinnakern zu sehen waren, sind heute häufig mit einem Gennaker unterwegs. Auch wenn die Boote teilweise konzeptionell relativ alt sind, können ihre Segeleigenschaften durch optimierte Raumwindsegel verbessert werden. Beschränkungen ergeben sich vor allem durch die Klassenvorschriften und manche Vermessungsregeln, die den Einsatz von Spinnakern fördern. Die Entscheidung war für die Jury alles andere als leicht, denn die Segel- und Wassersportfreunde, die am North Sails-Fotowettbewerb 2011 teilnahmen, haben sich einiges einfallen lassen Die Aufgabe war, zu zeigen, was man alles mit einem North Sails-Zeiser anstellen kann. Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen im Regattabereich auf das Segment der Fahrtensegel. Können Freizeitsegler davon profitieren? Platz 1: Das Abschleppseil Mickey Ickert: Fahrten- und Regattasegel werden sich immer ähnlicher. Sowohl der Touren- als auch der Regattasegler will Segel mit einem großen Einsatzbereich. Ebenso ist ein einfaches Handling nicht mehr nur bei Fahrtensegeln von Bedeutung, sondern auch bei Regattasegeln wichtiger geworden, da die Mannschaftsstärke im Vergleich zu früheren Zeiten gesunken ist. Platz 2: Der Zeiser-Rock n‘ Roll Mickey Ickert: Die Segel sind generell kleiner und flacher. Grund ist, dass große und volle Segel einen relativ kleinen Einsatzbereich haben und bei höheren Geschwindigkeiten aerodynamisch mehr Widerstand produzieren. Die Anforderungen gehen deshalb eindeutig zu flacheren und effektiven Segeln. Flache Segel haben allerdings eine höhere Tuchbelastung und müssen deswegen optimal analysiert und konstruiert werden. Der Einsatz von computerbasierten Simulationen hat dadurch zugenommen und steht immer am Anfang jedes Designprozesses. Welche Entwicklungen sind in den nächsten Jahren noch zu erwarten? Wird beispielsweise der Trend von symmetrischen hin zu asymmetrischen Raumwind-Segeln anhalten? Die Sieger des North-Fotowettbewerbs Platz 3: Die Männerhandtasche Der Trend geht in Richtung kleinerer und flacherer Raumwind-Segel. Platz 3: Der Schlipsträger 5 Neue Segel in altem Glanz Neue Segel für Weltenbummler Die Schoneryacht „Germania Nova“ sticht mit Segeln von North Sails in See Über 47 Meter ist die „Germania“ lang. Sie sind mindestens so legendär wie die und Ostsee. Aber eigentlich ist es in den „Meteor“-Yachten von Kaiser Wilhelm II. Die letzten Jahren ruhig geworden um die einst „Germania“-Segler der Industriellenfamilie so stolzen und erfolgreichen Krupp-Segler. Krupp. North Sails hat für den kürzlich ab- Doch 2009 wurde die bewegte Geschichte gelieferten Nachbau der ersten „Germania“ der Germania-Yachten neu belebt. Denn ein die umfangreiche klassische Segelgardero- deutscher Eigner beauftragte die spanische Werft Factoria Naval be geliefert. Kein de Marin bei Vigo alltäglicher Auftrag. mit dem äußerlich Insgesamt sechs nahezu originalge„Germania“-Segeltreuen Nachbau der yachten haben die ersten „Germania“ Krupps im 20. Jahrvon 1908. Dort lief hundert gebaut. Die sie 2011 unter dem erste Schoneryacht Namen „Germania lief 1908 auf der PriNova“ vom Stapel. vatwerft Krupp GerDie Aufgabe von maniawerft in Kiel Moderne Segel nach historischen Handwerkskunst gebaut. North Sails Hamburg vom Stapel. Ihre Segelfähigkeiten waren überragend, zahlrei- war es, den über 47 Meter langen Neubau che Regatten konnten zwischen 1908 und mit klassischen Segeln auszustatten. Wie 1914 gewonnen werden. Die insgesamt 19 das gesamte Schiff sollten auch die Segel verschiedenen Baumwollsegel wurden da- optisch möglichst nah dem Original-Design mals in der Berliner Segelmacherei von Wil- angepasst werden. Dafür wurde beispielsweise das langlebige Dacron-Tuch entsprehelm Mählitz gefertigt. Es folgten fünf weitere Yachten, die zwi- chend der ursprünglichen Baumwollsegel schen 1934 und 1963 alle bei Abeking & von Wilhelm Mählitz eingefärbt. Die FertiRasmussen an der Weser entstanden. Zwar gung der 19 Segel mit einer Gesamtfläche wird die letzte Yacht „Germania VI“ bis von knapp 4485 Quadratmetern erfolgte heute von der Alfried Krupp von Bohlen und bei den Experten von North Sails Classic in Halbach-Stiftung unterhalten – sie fährt als Spanien, die sich auf die Herstellung von Ausbildungsschiff vorwiegend in der Nord- Retro-Segeln spezialisiert haben. Bertils Nähkästchen Einmal halber Hahn bidde ... Bertil Balser, der Segelmacher, dem die Kunden vertrauen. Der North-Mann mit der Goldenen Schere plaudert aus dem Nähkästchen. 6 Da kommt doch letztens ein Kunde in unser schönes Loft, um sein Groß zur Reparatur abzugeben. Ganz ehrlich: Die Bezeichnung „Groß“ war eigentlich eine Beleidigung für jedes noch einigermaßen standfeste Segel. „Schnuffeltuch“ wäre zutreffender gewesen. Aber der Mann hing nun mal an dem guten Stück. Also habe ich mit viel Einfühlungsvermögen, für das ich schließlich bekannt bin, versucht zu erklären, dass die Zeit dieses Segel wahrlich abgelaufen und eine Reparatur oder besser gesagt eine Restaurierung rausgeschmissenes Geld sei. Na, wenn das kein guter Service ist? Der Kunde sah das jedoch ganz anders. Hartnäckig versuchte er mir klar zu machen, dass das Segel doch noch prima in Schuss sei. Also musste ich härtere Argumente auffahren. „Verstehen Sie doch“, sagte ich verständnisvoll, „wenn Sie beim Imbiss einen halben Hahn kaufen und damit zum Tierarzt gehen, dann können Sie doch auch nicht von ihm verlangen, den Gockel wieder gesund zu machen.“ Der Kunde nickte einsichtig und war von meinem metaphorischen Beispiel beeindruckt. Ebenso meine Kollegen, die mir anerkennend applaudierten. Was für ein schöner Tag. Tschüß, Euer Bertil Wie ein steifer Flügel: 3Di-Segel bieten eine bisher unerreichte Formstabilität. Das Must-Have im High-End-Racing Durchbruch von 3Di-Segeln im Hochsee-Regattasport Gerade einmal zwei Jahre ist es her, dass North Sails Deutschland in seinem Newsletter erstmals die Entwicklung von innovativen 3Di-Segeln angekündigt hat. Nach einer eingehenden Testphase wurde im Sommer 2010 dann die Serienreife gemeldet. Seither ist einiges passiert, denn innerhalb kürzester Zeit ist diese einzigartige und patentierte Produktionstechnologie von North Sails das Maß aller Dinge im High-End-Regattasport geworden. So hat im September 2011 die Melges 32 „Goombay Smash“ die Weltmeisterschaft gewonnen. Sie war die einziege Yacht im Feld von 29 Startern, die mit einem kompletten North Sails 3Di Amwind-Segelsatz gefahren ist. Das Leistungspotenzial hat sich mit zahlreichen Erfolgen in unterschiedlichsten Klassen mehr als bestätigt. Ob America’s Cup, Volvo Ocean Race, TP52, RC 44 sowie IRCoder ORC-Vermessungsklassen – 3Di-Segel sind inzwischen nicht mehr aus den hoch dotierten Regattafeldern wegzudenken. Profis und ambitionierte Amateure sind sich einig: 3Di-Segel haben zweifelsohne mehr Speed-Potenzial und eine konkurrenzlose, performance-orientierte Verarbeitung. Weitere Informationen zur 3Di-Technologie sind unter www.northsails.de in der Rubrik „North Technologie“ zu finden. Deutsche Segelprojekte, die bereits auf 3Di-Segel von North Sails setzen: Saudade (Wally 148) Y3K (Wally 100) Emma (Swan 60) Shakti (Rogers 46) Elena Nova (J/V 42 ORCi-Racer) Hoppetosse (X-37) Xtra Fun (X-37) Patent 3 (X-322) Opus One (Melges 32) Nordsturm (Grand Soleil 37R) Neues 3Di-Werk in Nevada North Sails hat in Minden, Nevada, ein neues Werk für die Produktion von 3Di-Segeln errichtet. Damit reagiert unser Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach der innovativen Segeltechnologie. Bisher wurden 3Di-Segel in den Produktionshallen für 3DL-Segel gefertigt. Das neue Werk umfasst 4700 m2 Fläche. Hier werden die 3DiTapes gefertigt und zu Segmenten verarbeitet. Aus den 3Di-Tapes bzw. North Thin Ply Technology Tapes (TPT) werden neben Segeln auch weitere industrielle Lösungen produziert, die auf der gleichen Technologie basieren und besonders leichte Materialien erfordern. Anwender sind unter anderem Mastenhersteller, die Luft- und Raumfahrt, Ski-Hersteller oder die Windenergiebranche. www.thinplytechnology.com Im September 2011 war es soweit. Bei der K&M-Werft im holländischen Makkum wurde die neue Bestevaer 55 „Morning Haze“ an seinen Eigner übergeben. Er will in den nächsten Monaten mit seiner Familie die Welt auf dem Seeweg erkunden. Für die Segel zeichnete North Sails verantwortlich. Die Bekleidung für das Karbonrigg von Hall Spars besteht aus einem Großsegel, einer Rollfock (107 Prozent) und einem Stagsegel aus besonders haltbarem Spectra Carbon GatorbackTuch. Das Groß ist durchgelattet und verfügt über drei Reffreihen. Hinzu kommen ein Code 1 sowie ein Gennaker Code A-2 mit Bergeschlauch. Ein Trysegel aus Dacron für Sturmbedingungen machen die Garderobe komplett. Das gesamte Segelmacher-Team von North Sails wünscht der „Morning Haze“ alles Gute für ihre Reise. Kieler Woche 2011 North Sails 24/7 Der Erste-Hilfe-Service von North Sails während der Kieler Woche 2011 war mal wieder ein voller Erfolg. Zahlreiche Regattateilnehmer nahmen die Segelreparaturdienste in Anspruch. In dem ganztätig besetzten Reparaturzelt am Olympiahafen arbeiteten die Segelmacher fast rund um die Uhr und bis spät in die Nacht. Rund 350 Segel wurden an den neun Regattatagen repariert – vom Jollen-Spinnaker über schwere Sturmsegel bis hin zu Folien- und Membransegel. Eine Olympia-reife Leistung! 7 Ihr Team: North Sails GmbH Thomas Jungblut Stefan Matschuck Eckhard Kaller Arnd Howar Tammo Baldszun Christian Hamma North Sails Deutschland verstärkt sein Vertriebsteam Gleich zwei neue Mitarbeiter hat North Sails Deutschland in diesem Jahr eingestellt. Seit Mai arbeitet der gebürtige Däne Peter Westfal für die North Sails GmbH. Er wird sich von Sonderborg in Dänemark aus um die Kunden im Bereich Süd-Dänemark bis nördliches Schleswig-Holstein kümmern. Peter Westfal bringt große Erfahrung als Regattasegler mit und war viele Jahre bei einem dänischen Segelmacher im Verkauf tätig, vor allem als Ansprechpartner für Hallberg Rassy und andere Werftkunden im In- und Ausland. Davor arbeitete er als Verkaufschef bei Nordic Masten. Für North Sails ist es ein logischer Schritt, auch im Raum Flensburger Förde und nördlich davon einen direkten Ansprechpartner zu haben. Peter hat gute Kontakte in dieser Region und wird als Ansprechpartner für alle Fragen offen sein. Als zweiter Neuzugang verstärkt Martin Jannsen seit August das Verkaufs- und Serviceteam von North Sails am Bodensee. Der 20-Jährige war die vergangenen Jahre ebenfalls für einen dänischen Segelmacher tätig und zog jetzt vom hohen Norden an den Alpenrand. Martin hat schon als Kind mit den Eltern gesegelt, bevor er selbst aktiver und erfolgreicher Regattasegler wurde. Pirat, Melges 24 und 32 sowie X-35 gehören zu seinen Stationen. Diesen Sommer konnte er mit dem IMMAC X-99-Team die Kieler Woche gewinnen und somit sowohl Deutscher als auch Weltmeister werden. Zudem wurde er noch polnischer Vizemeis- ter in der Nautica 450 Race-Klasse. Martin Jannsen steht als Ansprechpartner im Bereich Neusegel zur Verfügung, wird aber auch in der Werkstatt in Langenargen zu finden sein. Peter Westfal kümmert sich um Kunden im Bereich Süd-Dänemark bis nördliches Schleswig-Holstein. Martin Jannsen ist seit August für North Sails am Bodensee tätig. Jean Hoekstra North Sails GmbH Gabi Schenk Hamburg Brooktorkai 5 · 20457 Hamburg Tel: 040-745 777 8 · Fax: 040-303 823 96 E-Mail: [email protected] Bodensee Argenweg 60/5 · 88085 Langenargen Tel: 07543 1689 · Fax: 07543 4537 E-Mail: [email protected] Regionalhändler in Ihrere Nähe finden Sie unter www.northsails.de. Bertil Balser Arne Sandkamp Konzeption, Text und Design: Headquarters Hamburg | Werbeagentur · www.headquarters-hamburg.de